Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

@Thomas: ... na, das freut mich aber sehr eine Rückmeldung bzgl. Hipp / Zoot Sims zu bekommen und wenn diese dann sogar noch gefällt, dann umso besser (aber auch ein Nichtgefallen wäre ok)

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Von unserem Blue Note-Exkurs noch etwas befangen, stöbere ich noch etwas in vergangenen Zeiten und weil man Jutta Hipp ihre spielerische Nähe (böse: abgekupfert) zu Horace Silver teilweise angekreidet hatte (was mir sowas von egal ist), nochmal eine richtig gute von Silver:


Doin' the Thing - At the Village Gate (1961)

Bass – Gene Taylor
Drums – Roy Brooks
Piano – Horace Silver
Tenor Saxophone – Junior Cook
Trumpet – Blue Mitchell

... sehr schöne, lebhafte Quintet-Aufnahme .. nachträglich als Ergänzung zum Blue Note ABC. Es gäbe tatsächlich noch so vieles dort, was Erwähnung finden könnte..

Aus dem gleichen Jahr, jetzt aber mal nicht Blue Note:


Jimmy Heath - The Quota (1961)

Bass – Percy Heath
Drums – Albert Heath
French Horn – Julius Watkins
Piano – Cedar Walton
Tenor Saxophone – Jimmy Heath
Trumpet – Freddie Hubbard

... erschienen bei Riverside und auch so ein zeitloser Klassiker. Die ein oder andere Auskopplung läuft immer wieder mal auf meinem Lieblings-Sender, jetzt gerade in voller Länge per Stream auf dem Kopfhörer .. es mundet


// Gruß

Diese beiden laufen jetzt erstmal durch:

Art Blakey & The Jazz Messengers – Meet You At The Jazz Corner Of The World

https://www.discogs....f-The-World-Volume-1
https://www.discogs....f-The-World-Volume-2

Muss man dazu was sagen? Nach der ersten Seite sag' ich ja...die Live-Atmosphäre ist echt fein eingefangen, Pressung ist sehr gut...Klang der Zeit und des "Schuppens" angemessen, eher besser als erwartet

Gruß
Michael

Gerade ist die „Jutta Hipp with Zoot Sims“ angekommen. Die Musik ist wirklich klasse, nochmals danke für den Tipp.
Die Liner-Notes der CD sind sehr interessant. Hipps Können ist ja nicht zu überhören und eine Zeitlang hielt sie sich ganz gut in der Szene, doch leider nicht lang. Was wohl wirklich dahinter steckte, dass sie sich geweigert hätte, Kompositionen ihres Managers Leonard Feather zu spielen? Jedenfalls fiel sie wohl in Ungnade, dazu Lampenfieber und Alkohol - und diese später so berichtete Gemengelage sagt schon viel - sie kehrte der Musik den Rücken, steuerte nur die eine oder andere Zeichnung für Magazine bei, meist Karikaturen, und schlug sich als Näherin durch.
Wie viele dieser großen Talente es wohl gab und gibt, die an widrigen Umständen scheitern? Ich bin sehr froh, dass man sich bei Blue Note entschlossen hat, diese Platten wieder als CD aufzulegen. Es hat sich gelohnt.

Man hört ein - bin fast versucht zu sagen: wohltemperiertes - fröhlich gestimmtes Klavier:

Thelonious Monk – Genius Of Modern Music Volume Two

https://www.discogs....ern-Music-Volume-Two

Macht einfach nur Spaß

Gruß
Michael

Die großartige Palo Alto direkt hinterher

Thelonious Monk – Palo Alto: The Custodian's Mix

https://www.discogs....o-The-Custodians-Mix

Gruß
Michael

Magiras (Beitrag #21178) schrieb:

Die großartige Palo Alto direkt hinterher ...

Ja, ein schöner Fund und die Veröffentlichungsgeschichte ist ein Jazz-Märchen, das wahr wurde. Ich hatte sie hier schon mal gehört und etwas dazu gesagt. Sind auf der Vinylplatte auch die Störgeräusche auf Don't Blame Me ?

Ja, sind so merkwürdige Geräusche zu hören, entweder war einer mit seinem Polyester-/Nylonhemd zu nah am Mikrofon (Dittsche würde sagen:statistische Aufladung ), oder es gab Kontaktschwierigkeiten mit einem Stecker - so jedenfalls meine Interpretation. Ich find's aber nicht tragisch, habe eindeutig schlechtere "bootlegs" hier in meinem Sammelsurium.

Wünsche einen angenehmen Tag
Michael

Wow, einfach nur wow, also ehrlich
es läuft die niegelnagelneue

Art Blakey And The Jazz Messengers – First Flight To Tokyo: The Lost 1961 Recordings

https://www.discogs....Lost-1961-Recordings

180er, mastering Bernie Grundman von den OriginalBändern ( wo auch immer die "lost" waren) und Spitzenaufmachung .. ich poste einfach nochmal das Bild aus "Vinyl - heute gekauft"

Großartiges Gatefold, schönes 16Seiten Booklet und sechs Postkarten als Gimmick dazu.

Ich sehe mich gezwungen, nach dem Hören der ersten Seite schon etwas zur Pressung und zum Klang zu sagen:
tadellos!! Für LiveAufnahmen sehr guter knackiger Klang, gute Atmosphäre, haut mich vom Hocker.

Das erste Stück Now's the time- 22:34 !!, von Charlie Parker geschrieben, fängt an und hört auf mit Blakey-Soli...und was für welche; also wenn das tatsächlich der Opener des Konzerts war, dann war da einer gleich klitschenass - und gefühlt war die Band ( Blakey, Merrit, Timmons, Shorter, Morgan ) tatsächlich in meinem Wohnzimmer.

Wenn die anderen drei Seiten genauso abgehen, dann habe ich 'ne neue Lieblingsscheibe.
Ich werde Laut geben...
so, jetzt erstmal der Rest

Schönes Wochenende Euch allen
Michael

Ich kann mich nur wiederholen:
Wow, einfach nur wow, also ehrlich
Mann, hat die Band Feuer unter'm Arsch, total euphorisiert, so wie ich auch gerade.

Möchte hier ein paar Eindrücke der ersten - aber definitiv nicht letzten - Anhörung dieser Scheibe zum Besten geben:

-Art Blakeys Soli knallen dir ins Ohr
-Wayne Shorter ist durchgehend heiß
-Jymie Merrit spielt sowas von geil mit den anderen zusammen, er hat den Groove und das Timing
-Bobby Timmons Klavierspiel ist echt toll, in Now' the time Version 2 ist es so gut, man möchte, dass er noch 'ne Stunde so weiterspielt
-auffällig Lee Morgans Trompete in 'round about midnight (it's sooo romantic ) und in Night in Tunisia ( it's fast as lightning )

Wirklich grosses Konzert.

Habe mir Teile des Booklets schon angetan, daraus geht hervor, woher die Tapes stammen:
2017 hatte Herr Ryuichiro Nemoto die wohl ehrenvolle Aufgabe den Nachlass ( über 2000 Filme ) von Frau Fumiko Sakao zu katalogisieren, darunter befanden sich diese Tapes.
2018 kamen die dann bei Blue Note an, dann das Prozedere. sichten/hören, (aus)sortieren, mit Nachkommen absprechen etc....hätte nie gedacht, dass soetwas knapp vier Jahre dauert.
Egal
Fazit: kauft die Scheibe jetzt bei offiziellen Händlern zum regulären Preis, billiger wird die nicht.
It's a true gem!

Gruß
Michael

Das liest sich nach absoluter Begeisterung.
Ich bin seit gestern auch begeistert. So begeistert, dass meine beiden kleinen "Security Mitarbeiter" auf meinen neuen Schatz aufpassen müssen.

Terumasa Hino
Hi-Nology Takt 1969

Ich kannte das Album schon vorher in digitaler Form, hab mir jetzt aber erst den Japan Import gegönnt. Ich besitze aus dieser Serie des Takt Labels ja auch schon den Vorgänger "Alone, Alone, Alone", aber diese CD ist noch wesentlich schöner, da es eine Minireplika des Fold Out Covers ist und das Album zudem eine der coolsten Artworks der gesamten Jazzgeschichte besitzt. Das ist einfach wahnsinnig schön und edel! Eben genau das richtige für einen CD Afficionado wie mich.

Ich hatte die Platte ja hier auch schonmal vorgestellt. Einfach ein tolles Album

Schönes Bild. Ich glaube, ich muss auch mal an die ehemaligen Playmobil-Kisten meiner Töchter gehen, da gibt es noch Potential für Fotos ...

Hier ein Artikel aus dem Laden: United Jazz & Rock Ensemble - Highlights I & II - mood 1994. Wie der Name schon sagt, ein Sampler der Highlights der ersten LP bis zur Round Seven. Besonderheit ist das Duke Ellington Medley, das auf keiner regulär veröffentlichten Platte des Ensembles enthalten war. Klanglich sind die später von Pauler/Stockfisch remasterten Reissues besser. Falls von Interesse: Wir haben aktuell fast alle Platten des Ensembles auf Vinyl im Laden.

arnaoutchot (Beitrag #21184) schrieb:

Schönes Bild. Ich glaube, ich muss auch mal an die ehemaligen Playmobil-Kisten meiner Töchter gehen, da gibt es noch Potential für Fotos ...

Danke! In der Tat sind es aber Lego Technic Figuren, die es ein paar Jahre lang mal gab. Hier sogar zwei recht frühe Exemplare aus Ende der 80er.

Man kann sich feinsten Hard Bop auch schon morgens um 7 gönnen:

Junior Cook Quintet feat. Blue Mitchell
Junior's Cookin', 1961

Bass – Gene Taylor
Drums – Roy Brooks
Piano – Dolo Coker, Ron Matthews
Tenor Saxophone – Junior Cook
Trumpet – Blue Mitchell

Cook gelang es nie, die Prominenz von einigen seiner Zeitgenossen zu erreichen, doch ein exzellentet und einflußreicher Saxophonist war er trotzdem. Und sein Debütalbum steht vielen großen Klassikers des Hard Bop in nichts nach. Zusammen mit Trompeter Mitchell und der damaligen Rhythmustruppe von Horace Silver grooven und swingt er sich doch zumeist Originals von großer Qualität. Cooks Ton ist genau in der goldenen Mitte angelegt. Sanft und bluesy in den Balladen, singend und leicht kratzig in den Uptempo Nummern.
Da dieses Album aus Aufnahmen von zwei Sessions besteht, muß man allerdings damit leben, dass die Hälfte in Stereo und die andere in Mono erklingt.

Da es nun wieder kalt und eisig draußen ist, wird es wieder Zeit für nordischen Jazz. Neu entdeckt habe ich diese wunderschöne Platte:

Tore Brunborg
Gravity, Vossa Jazz 2003

Double Bass – Lars Danielsson
Drums, Percussion, Voice – Anders Engen
Piano, Synthesizer – Bugge Wesseltoft
Tenor Saxophone, Soprano Saxophone – Tore Brunborg

Der 1960 geborene Norweger Brunborg gibt sich tonal und stilistisch wie eine Art Großneffe Jan Garbareks, man hört eine Verwandschaft und einen Bezug und doch klingt es nicht direkt epigonal. Es gibt zwar frühe Features Brunborg, wo er ganz nah an der großen Legenden liegt, aber hier auf diesem Album hat er schon eine eigene Sprache gefunden, die trotzdem unverkennbar nordischen Ursprunges ist.
Nun kann man schon aus der traumhaften Besetzung erkennen, in welche Richtung diese Musik sich begibt. Und man bekommt auch genau das, was man vermutet. Die vier erfüllen alle Attribute, die der Fan von Nordic Jazz erfüllt sehen möchte. Die Stücke werden stilsicher zwischen frostig- urbaner Schönheit, verhauchter Melancholie und der malerischen Weite des kalten Nordens angesetzt. Auch wenn alle Protagonisten mehr Progressivität und Moderne könnten - sie tun es einfach nicht. Und genau das steht dieser Platte so unheimlich gut. In seiner äußerst intimen und so gar nicht garbarek'sch- pathetischen, aber doch unverkennbaren Art ist es ein nahezu perfektes Nordic- Jazz Album, das zudem auch klanglich ganz exzellent eingefangen wurde.

Bin hier irgendwo über dieses CD-Set gestolpert, die Story um Herrn Harry von Duckwitz haz mich angemacht...konnte diese Box in NM für 4.- €! erstehen, ein echter Schnapper. Einzig das Booklet hat einen Knick an der vorderen Umschlagseite. So what?!

Various – Wie Man Mit Jazz Die Herzen Der Frauen Gewinnt


Höre mich jetzt peu a peu durch "Uralt.Jazz" und bin wirklich angetan:)

Danke für den Tip

Schönes Wochenende
Michael mit der Ente

Wir warten dann gespannt, ob es geklappt hat

Ja, das ist wirklich eine vergnügliche Box, nenne ich auch mein eigen. Hier tat ich meine Freude kund. Es ist nicht wirklich alles Jazz, ab und an schleicht sich ein klassisches Stück ein und es ist auch einiges an Pop-Musik der 1930er und 1940er Jahre enthalten. Aber sehr unterhaltsam !

Gerade durch die neue Ausgabe von image hifi kennengelernt. Erschienen 2017.

Es hängt mit dem Schweizer Pianisten Nik Bärtsch zusammen. Er spielt aber hier nicht mit. Er nennt das Album "Die hohe Kunst abstrakter Kreativität". Mir gefällt es ganz gut. Natürlich instrumental. Nur kein Gesang. Gitarristen, Rhythmik, etwas Live-Elektronik.

Markus Reuter feat. Sonar & Tobias Reber - Falling For Ascension

Ich habe hier eine kleine Lücke in meiner Sammlung geschlossen, die schon ganz lange offen war. Quasi seitdem ich das Buch "Kind of Blue" von Ashley Kahn besitze. Dieser gibt am Ende ein paar Musiktipps, wie es für den Hörer nach Miles Davis' Meisterwerk weiter gehen kann. Kahn erwähnt u.a. diese brillante Platte:

Phil Woods
Rights of Swing
Candid 1961

Alto Saxophone – Phil Woods
Baritone Saxophone – Sahib Shihab
Bass – Buddy Catlett
Drums – Granville Roker oder Osie Johnson
French Horn – Julius Watkins
Piano – Tommy Flanagan
Trombone – Curtis Fuller oder Willie Dennis
Trumpet – Benny Bailey

Woods konstruiert eine äußerst intelligente Musik rund um ein aus exzellente Musikern bestehendes Oktett. Modalität ist natürlich auch hier das Schlagwort. Und das ist auch ein Hauptgrund, wieso diese Musik trotz einer hohen Dosis Arrangement und Notation kaum verkopft klingt, sondern einen ganz offenen und unglaublich distinguierten Swing entwickelt. Durch die Minimierung von Harmoniefolgen bekommen alle Solisten extrem Freiheiten und die nutzen Sie auch extensiv. Dabei untermauert Woods seinen Kompositionen mit einer hochspannenden Mischung aus klassischem Swing, Westcoastjazz und einem deutlichen Hauch Cool Jazz à la Gil Evans. Diese Platte ist für Kopf und Bauch zugleich und ich kann den Tipp von Kahn nur fett unterstreichen.

Mr._Lovegrove (Beitrag #21187) schrieb:

... Tore Brunborg Gravity, Vossa Jazz 2003 Double Bass – Lars Danielsson Drums, Percussion, Voice – Anders Engen Piano, Synthesizer – Bugge Wesseltoft Tenor Saxophone, Soprano Saxophone – Tore Brunborg ...

Sehr schönes Album, danke für den Tipp!

Es gab eine Zeit, da habe ich dieses Konzert rauf und runter gehört. Es wird Jahre her sein, dass ich es zum letzten Mal auf den Ohren hatte. Und es packt mich gleich wieder. Da gibt es (für mich) Momente reinster Transzendenz und eine "Dichte von Gänsehautstellen" wie bei wirklich nur wenigen Tonträgern.
Müsste mit auf die berühmte, einsame Insel, keine Frage.

Viele Grüße
Frank

Ich wünsche allen hier ein geruhsames Weihnachtsfest. Ich hoffe, ihr hattet alle einen schönen Heiligabend.
Und pünktlich zum Feste erreichte mich ein Paket, wo unter anderem das beste Geschenk drinnen war, was ich mir als audiophiler Jazzhead machen konnte:

Diverse
VTL Sampler 001-010

Die Vacuum Tube Logic of America Inc. produziert seit 1987 hochwertige Röhrengeräte, hat aber auch mal ein Plattenlabel betrieben. Natürlich war sämtliches Aufnahemequipment mit Röhren bestückt und Gründer David Manley nahm im eigens angefertigen Studio auf. Viele Platten gab es nicht, aber die wenigen haben es in sich. Oder um es ganz einfach zu sagen, diese Aufnahme haben meinen Maßstab in Sachen Klang weit weit weit nach oben verschoben.
Es gibt ja so einige Labels, die puristisch aufnehmen und den Raum deutlich mit einbeziehen. Chesky ist dafür weltberühmt geworden, Foné macht sowas, aber die VTL Scheiben machen kurzen Prozess mit so gut wie allem, was ich bisher in diese Richtung gehört habe.; mit einfach allem! Manley hat ein einfach genial klingendes Studio gebaut und konnte dort die nahezu perfekt klingende Aufnahme produzieren. Mir blieb gestern die Kinnlade im Schoß stecken und ein Dauergrinsen machte sich breit! Zudem die Jazztracks auch musikalisch viel Spaß machen.

Clark Tracey - Stability, Linn 2001.

Ein schöner Jazz-Klangkracher, gern wiedereingelegt.

Hallo !

Ich habe gerade gesehen das mir JPC einen Rabatt von 20% auf einen Einkauf gibt und da will ich doch gleich mal fürs nächste Jahr was bestellen.
Allerdings nur noch bis heute Abend 24 Uhr gültig.
Ich dachte an Thelonious Monk, da ist reichlich Angebot da, nun brauch ich Eure Hilfe, was soll ich nehmen als Einstieg, ich hab noch keine von Ihm.
Inzwischen probier ich es mal mit der Suchfunktion.

Gruß Maik

Hatten wir das nicht neulich erst ? Wie ich hier schon schrieb, würde ich mit einer Monk's Dream oder Straight No Chaser auf Columbia anfangen. Oder gleich zu den alten Blue Notes springen, die ich im Posting über dem verlinkten gezeigt habe. Es gibt sehr viele gute Platten von Thelonious Monk ...

Man kann ja auch mit dem besten Cover beginnen!

Gruß
Rainer

Moin,

Stimme voll zu. Bestes Cover

Ich widerspreche zum wiederholten Male: Eines der schrecklichsten Jazz-Cover aller Zeiten. Ich weiss nicht, welches kranke Hirn den eher pazifistisch eingestellten Monk hier in ein Résistance-Szenario retuschiert hat ... das war sicherlich weder seine Idee noch Absicht. Musikalisch ist die Platte ganz ok, hat mit dem Cover ja nichts zu tun.

@arnaoutchot

Bei dieser Quelle liest sich das aber anders.....

https://mosaicrecord...und-the-story-behind

Hallo !

Danke Michael, ja ich hatte vor kurzem nachgefragt wo ich bei Monk beginnen sollte, hab es aber heute Mittag nicht gefunden wo es steht.
Ich hatte weiter zurück gesucht........
ich schau jetzt mal was ich mir leisten kann oder leisten werde.

Gruß Maik

Hier läuft seit Tagen immer mal wieder eine weitere überraschende Wundertüte aus dem Reich des audiophilen Jazz:

Airto Moreira - Flora Purim - Joe Farrell
Three-Way Mirror
Reference Recordings 1985

Dabei ist der exellzente Klang hier nur ein willkommener Bonus, denn die Musik des Trios kann auch abseits vom Klang zu hundert Prozent bestehen.
Mir gefällt dieser so federleichte und quirlig groovende Weltmusikjazz einfach, den die drei zusammen mit einigen Gästen so locker und doch auch stringent und konzentriert entfalten einfach. Und diese Musik klingt nicht rein zufällig auch nach einer entschlackten Neufassung von Return To Forevers Frühphase, waren doch alle drei Protagonisten ein Teil von Chick Coreas Pionierband in ihrer ersten Inkarnation.

buggydevil_No5 (Beitrag #21202) schrieb:

@arnaoutchot - Bei dieser Quelle liest sich das aber anders.....

Hmm ... vielleicht ... grosse Begeisterung oder Anteilnahme kann ich aber aus dem Schluss-Satz auch nicht entnehmen. Egal, mir wird es für die Musik von Monk nie gefallen.

After the photo session Monk got up and left with The Baroness. The only word he had spoken in all that time was to the cow.“

Jetzt seid doch nicht so verbohrt! Das ist doch erkennbar eine satirische Inszenierung voller Übertreibungen, Anspielungen, Allgemeinplätzen, Vorurteilen, Symbolen ... aber doch keine "Erläuterung" der Musik von Monk. Die übergroße Ernsthaftigkeit vieler Jazzliebhaber missfällt mir ebenso wie die Ehrerbietung von Klassikliebhabern gegenüber jedem Barockmenuettchen.

Gruß
Rainer

Hat nichts mit verbohrt zu tun. Halten wir fest, dass Euch das Cover gefällt und mir nicht. Müssen wir hier nicht weiter diskutieren.

Bitte back to topic: Was hört ihr gerade ? Ich Bach-Transkriptionen auf dem Cembalo, ist wohl kein Jazz ...

Hört sich ganz prima an. Dazu einen guten Wein, wenn es dafür nicht zu früh ist oder es aus irgendwelchen sonstigen Gründen nichts zu Feiern gibt .

flexiJazzfan (Beitrag #21206) schrieb:

Jetzt seid doch nicht so verbohrt! ... Gruß Rainer

Was für ein guter Fotograf das Bild gemacht hat, sieht man an Details. Reinretouchiert ist da nichts. Schaut mal hin, Monk und die Kuh gucken genau gleich in die Kamera. Tolles Bild.
Aber BOT, sonst gibts Mecker. Hier laufen gerade die „Nocturnial Animals“ von Yelena Eckemoff, mit Arild Andersen, Jon Christensen und Thomas Strønen. Ich mag Eckermoffs Musik sehr, auch wenn sie für „Jazz“ schon stark durchkomponiert ist. Die Sache hat Schwing!

Vielleicht sollten wir einen Thread aufmachen: Die schlechtesten und diskussionswürdigsten Jazzcover aller Zeiten.
Ich mag das Monk- Cover auch nicht, auch wenn ich die Ironie und Satire dahinter verstehe, aber es passt nicht zu Monk und repräsentiert ihn nicht. Egal, machen wir weiter mit Musik. Hab bei meinem Stammdealer (mal wieder) David Murray gekauft; u.a. diese hier:

David Murray
MX
Bass – Fred Hopkins
Cornet – Bobby Bradford
Drums – Victor Lewis
Piano – John Hicks
Tenor Saxophone – David Murray, Ravi Coltrane

Ich mag Murray mittlerweile sehr. Seine Musik deckt genau die Schnittmenge ab, die ich an Jazz u.a. liebe. Auf der einen Seite ist die Basis aus teils hitzigem Avantgarde- Swing sehr zugänglich und doch auch innovativ, auf der anderen Seite nimmt sich Murray spielerisch große Freiheiten und flippt auch mal aus. Dieser Balanceakt aus kompositorischer Eingänglichkeit, Stilvermischung und eigenwilligem Charakter plus seine avantgardistischen Avancen macht Murray zu einem Unikum und einer Ikone gerade des 80er und 90er Jazz.
Diese Platte auf Bob Thieles Red Baron Label (seinem letzten bevor er 1996 starb) ist dem Bürgerechtler Malcom X gewidmet und recht blueaslastig. Gleich drei Bläsersolisten teilen sich die Kompositionen, die teils von Thiele selbst stammen (!!) und gestalten ein Fest der Spielstile. Mir gefallen alle Musiker, aber vorallem Bobby Bradford, der sein Kornett teils überhitzt. Und John Hicks am Piano glänzt gerade als Bluesmeister,
Neben dieser habe ich noch "Ming's Samba" von 1989 (auch mit John Hicks und von Bob Thiele produziert) gekauft. Die hörte sich beim ersten Lauscher etwas heftiger an. Bin gespannt.

Hallo Michael, freut mich, dass Du David Murray für Dich entdeckst. Hier im alten Thread Aufbau einer audiophilen Jazz-Sammlung hatte ich schon mal diejenigen Murray-Platten vorgestellt, die mich in den 1990ern (und bis heute) begeisterten. Murray war in den 1990ern aus meiner Sicht deutlich überdokumentiert, da erschien gefühlt jeden Monat eine neue Platte, da ist ein wenig Selektion erforderlich.

Und @Cover: Das Foto von Murray auf der MX ist jetzt auch keine Glanzleistung ...

Es läuft gerade ein Zufallsfund über A..., auf Kopfhörer: “This is Ron Olsen“, mit
Double Bass – Ron Olsen
Drums, Percussion – Jon Christensen
Piano, Organ, Melodica, Harmonica, Percussion – Atle Bystrøm
Saxophone, Flute, Baritone Clarinet – Vidar Johansen
Engineer – Jan Erik Kongshaug
Schöne Platte, toll eingefangen.

Hallo !

Allen Jazzfreunden ein gutes neues Jahr ist mein Wunsch an Euch alle und bleibt gesund.

Mit Jazz Musik kann ich heute nicht dienen, ich hoffe ja das meine drei Thelonious Monk Platten nächste Woche hier eintrudeln.
( das werden die ersten im neuen Jahr sein....... )

Gruß Maik

Ich wünsche euch allen erstmal ein frohes neues Jahr! Bleibt gesund und lasst euch weiterhin vom Jazz das Leben schön(er) machen.

Hier ist es trübe und deshalb habe ich einen meiner Klassiker für trübe Tage rasugekramt:

Jan Garbarek
Places

Dazu brauche ich wohl nichts mehr sagen.

Don_Tomaso (Beitrag #21212) schrieb:

Es läuft gerade ein Zufallsfund über A..., auf Kopfhörer: “This is Ron Olsen“ Schöne Platte, toll eingefangen.

Und wenn du sie mal irgendwo als CD sieht, greif zu! Ist sehr selten geworden die Scheibe. Und "toll eingefangen" ist hier wirklich eine, wenn auch passende, Untertreibung! Für mich bekanntlicherweise ein Klangkiller!

Hallo zusammen, frohes Neues auch von mir. Wird schon werden, in 2023 ist die aktuelle Seuche Geschichte.

Bei mir geht's gerade weiter mit Thelonious - Ugly Beauty. Über den scheinbaren Widerspruch scheinen sich Bass, Klavier und Saxophon locker auszutauschen.


Direkt im Anschluss Chet Baker - When Chet Baker Sings.

Hörstoff (Beitrag #21215) schrieb:

Ugly Beauty

Dieses Cover bleibt ein ständiger Begleiter hier im Forum.

Aber die Musik auf dem Album höre ich mir gerne an.

Hier läuft gerade Piano solo, sicherlich nicht audiophil; aber dafür daß die Aufnahme von 1946 ist (Pressung von 1966 ) ist der Klang ganz passabel.
Ab und an hört man ein wenig Lagerfeuer, muss an 1946 liegen, weil meine Scheibe ist piccobello, kratzerfrei und gewaschen. Die Leerrillen sind jedenfalls knisterfrei.

Art Tatum – Art!


https://www.discogs.com/de/release/9069941-Art-Tatum-Art

Der dargebotene Swing hat hier und dort nicht zu verleugnende Blueselemente, driftet sogar in BoogieWoogie ab ... und macht dem Genre alle Ehre: es schwingt! Macht grossen Spaß.

Gruß
Michael

Liebe Jazzfreunde hier ...

... allgemein hat sich der Thread nach dem "Blue Note-ABC" ja mal wieder etwas beruhigt .. die Zeit ist nach wie vor strange und ich hoffe sehr, ihr seid alle möglichst gesund und munter ins "neue" Jahr geswitched (auch wenn das leider so weiter geht, wie wohl keiner es haben möchte) ... ich bin musikalisch durchaus "aktiv", allerdings komplett in der "wilden" Seite des Jazz unterwegs .. ich erspar(t)e mir deshalb alle Lauschungen hier, aber um überhaupt mal wieder ein Lebenszeichen abzugeben, hier die vielleicht verträglichste der aktuellen Scheiben (selbst wenn die dem ein oder anderen schon wieder zu wild sein sollte)


Fire! - Defeat (2021)

Drums – Andreas Werliin
Electric Bass – Johan Berthling
Trombone, Sousaphone – Mats Äleklint
Trumpet [Quartertone Trumpet] – Goran Kajfes
Flute, Baritone Saxophone [Baritone Sax], Electronics [Live Electronics] – Mats Gustafsson

... Fire! (Orchestra), Freunden von Gustafsson wohl durchaus als konstantes Indie-Projekt bekannt, eines welches die Vielfalt seines Schaffens ergänzt .. hier das letztjährige Release und m.E. auch das am entspannteste von allen, somit am leichtesten zu verdauen, des Projekts .. deshalb von mir mal einen Fingerzeig falls Interesse an einem "Walk on the wild side" bestehen sollte


// Gruß

Na dann will ich dem wilden Schweden mal einen sanften Norweger entgegenstellen:

Lyder Øvreas Røed
The Moon Doesn't Drink, 2019

Double Bass – Steinar Raknes
Drums – Tore Ljøkelsøy
Piano – Eyolf Dale
Tenor Saxophone – Hanna Paulsberg
Trumpet, Flugelhorn – Lyder Øvreås Røed

Obwohl sanft vielleicht sogar das falsche Wort ist; harmonisch trifft es wohl eher. Der Trompeter und sein rein akustisches Quintett gehen auf diesem Debütalbum keine Experimente ein, brechen nicht irgendwohin aus, sondern bleiben auf einer Schiene. Und diese Schiene heißt moderner nordischer Jazz. Aber das hier ist kein unterkühlter und verweht- entrückter Polarjazz, sondern eine wirklich erwärmende und teils sogar reichlich swingende Angelegenheit. Hier wird, wie in "Cool Berry", auch mal ganz klassischer Mainstreamjazz gespielt.
Doch zumeist wandeln die fünf in perfekter Balance zwischen intimer Lyrik und herzerwärmendem Nordic Swing mit einem Hauch von forscher Note. Dazu passt dann auch die passende Temperierung von Lyder Øvreas Røeds Trompeten- und Flügelhornspiel.

Ich habe heute morgen meine vorweihnachtlichen Einkäufe gewaschen und gelegt. Spielen jetzt NM+
So kann man in den Tag grooven.



...Jonas Hellborg – Bass



...Jonas Hellborg Featuring Trilok Gurtu – Adfa

Sehr cool! Das Preisetikett von WOM erinnert mich an seelige Zeiten aus meiner Jugend, als der World of Music in Hamburg oder auch Hannover (aber der in Hamburg war wesentlich beeindruckender und auch gemütlicher) für mich eine Art Tempel war. All die CDs, all die Japan Importe, die man sich nicht leisten konnte, all diese Boxsets; und doch hatte man nur Geld für eine, vielleicht 2 zwei CDs. So schön und komfortabel Streaming und trägerlose Audioformate auch sind, dieses Gefühl der Überwältigung, des Staunens und des Glückes können sie nicht erwirken.

Bei uns hat es heute nacht geschneit, alles ist weiss. Und welche Platte lege ich da gerne auf? Entweder Jan Garbareks "Legend of the seven dreams", "Dating" der Talisman Group oder diese hier, für die ich mich entschieden habe.


Masqualero
Bande á Part
ECM, 1986

Arild Andersen Acoustic Bass, Electric Bass
Nils Petter Molvaer Trumpet
Tore Brunborg Tenor Saxophone, Soprano Saxophone
Jon Balke Acoustic Piano, Electric Piano, DX 7 Synthesizer
Jon Christensen Drums, Percussion

Und ich übernehme mal meinen Text aus dem ECM- Thread:

"Benannt nach einem Stück, das Wayne Shorter für das zweite Miles Davis Quintett geschrieben hatte, fanden sich schon 1983 diese fünf Herren für ein erstes Album, welches auf Odin Records erschien, zusammen. Auch dieses wurde übrigens bei und durch einen gewissen Jan-Erik Kongshaug aufgenommen. "Bande á Part" war dann das erste Album auf ECM.

Lange Zeit kannte ich nur das Stück "Vanilje" von diesem Album, welches ich schon großartig finde. Da die CD schon seit ewigen Zeiten OOP ist, dauerte es Jahre, bis ich ein Exemplar ergattern konnte. Die Platte wurde gleich beim ersten Hören zu einer meiner liebsten des Labels. Diese Besetzung ist aber auch nur vom Lesen schon eine verheißungsvolle. Und sie erfüllt alle Erwartungen. Mit Andersen, Balke und Christensen besteht der Bandsockel aus einigen der größten Musiker des modernen Jazzeuropas, die sich um damals zwei noch blutjunge Talente, nämlich Tore Brunborg und einem zu dieser Zeit noch kaum bekannten Nils Petter Molvaer verstärkten.
Und wenn es morgens um 7 draußen -15 Grad ist, wenn die Sonne noch gar nicht ganz da ist, wenn der kalte Reif die Wiesen bedeckt und der eigene Atem einem die Sicht nimmt, dann ist das hier genau die richtige Musik dazu. Das Quintett entwirft Klanglandschaften von teils epischer Weite und kalter Dramaturgie. Sie lassen die Stück lange reifen oder skizzieren sie nur. Es sind Momente von teils grau- fahler Melancholie, aber auch durchatmender Schönheit. Nur selten gerät das Quintett auch mal in klassisch- improvisierte Momente, oft bleibt es eher bei puristischer, aber intensiver Bildhaftigkeit. Vorallem Jon Balke überzeugt mit abstrakten, teils minimalistischen, aber vehementen Linien, und das gerade auch auf den Synthesizern. Molvaer und Brunborg zeigen in jedem Moment, dass niemand anders besser geeignet wäre, über Christensens auch mal forderndes Schlagzeug und Andersens hervorstechenden Bass so atmosphärisch und stilsicher zu spielen.
Masqualero definieren mit diesem Album in meinen Augen den modernen nordischen Jazz mit und haben einen brillanten Markstein gesetzt, der auch klanglich extrem zu gefallen weiß. "

Hallo !

Ja das WOM, das waren noch Zeiten, ich kenne nur das Berliner von Anfang der 90er.....
Bei mir lief gestern schon mein erster Thelonious Monk Zugang in Erstlauschung, es ist wohl nicht das allerbeste Album Monks, die Ehre gebührt
wohl "Monk's Dream" aber nach dem was ich hier gehört habe, "Monks Music", bin ich schon voll zufrieden. So ein feiner Jazz, brillant gespielt und
dargeboten dazu noch so eine gutklingende Aufnahme, was will man mehr. Heute ist evtl. noch Monk's "Brillant Corner" dran, ich bin gespannt.



Thelonious Monk Monk's Music / hier 2016 / Lazz Images / 37009

Gruß Maik