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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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blueminotaur
Stammgast
#13060 erstellt: 04. Mrz 2016, 12:58

Mr._Lovegrove (Beitrag #13058) schrieb:

Aber gerade Jarretts "Köln Concert" als eine Art Beginn des Niedergangs darzustellen ist sehr unpassen.


Gerade wollte ich anheben, genau das Gleiche abzulassen. Ganz falsches Beispiel.

Ansonsten kann ich Carstens launigen Ausführungen (Leidenschaft, Feuer... ) nicht komplett widersprechen.
dietmar_
Inventar
#13061 erstellt: 04. Mrz 2016, 14:40
Puh, was wäre das langweilig, wenn wir hier alle die gleichen Geschmäcker hätten und würden uns schulterklopfend miteinander verbrüdern.

Die Klammer Jazz ist ziemlich weit gespannt und das ist gut so. Selbst meine Jazzklammer ist ziemlich weit. Immer nur Hard Bop, immer nur freie Impro, nö, danke.

Ab und zu wird mal geschimpft/-lästert, vorzugsweise über Garbarek oder Jarrett. So lange das in einem freundlichen Rahmen bleibt, kann ich gut damit leben und offensichtlich die meisten Anderen hier auch.
HansFehr
Inventar
#13062 erstellt: 04. Mrz 2016, 17:48
"Was hört ihr gerade jetzt" bezieht sich bei mir auf morgen Samstagabend ziemlich genau zu dieser Zeit. Radio!

Auf Radio BR-Klassik läuft die samstägliche Sendung "Jazz und mehr". "Die Besaiteten" heißt die Ausgabe. Das "mehr" hat Bedeutung. Zu hören sind Pepe Romero und Andrés Segovia. Dann John Scofield, Wolfgang Muthspiel, Ralph Towner und andere. Eine interessante Mischung, die zeigt, dass man den musikalische Rahmen durchaus erweitern kann. Wie oben von arnaoutchot geschrieben: "Definitions- und Geschmackfragen".

Dass Radio BR schwer verschuldet ist, habe ich kürzlich erfahren. Der Hauptgrund ist mir schon klar.


[Beitrag von HansFehr am 04. Mrz 2016, 18:22 bearbeitet]
*papamann*
Stammgast
#13063 erstellt: 04. Mrz 2016, 18:43
Männer, alles gut. Das "Köln Concert" allerdings habe ich nicht als "Beginn des Untergangs" von ECM bezeichnet sondern als Prototyp einer mir persönlich auf die Nerven gehenden Ästhetisierung einer eigentlich kochenden Musizierweise. Noch einmal: das ist nur meine Meinung und nicht die Wahrheit der Jazz-Polizei.

Ähnliche Versuche gab und gibt es ohne Ende, manche Cool-Jazz Produzenten, "Fahrstuhl-Jazz", Interpret soundso "with Strings" und vieles mehr. Wer das mag soll das abfeiern, überhaupt kein Thema.

Was ich eben mag sind Jazz-Platten mit dem Attribut "geht ab wie Sau". Man ist ja Kind des Rock'n'Roll und Rythm'n'Blues. Es ist ja nicht nur das High-Speed Bop-Feuer, auch eine Ballade kann einem schlicht umhauen.

Es gibt etliche ECM-Platten die genau das tun: mich begeistern.

Weitermachen! Ich versuche an meiner Wortwahl zu arbeiten, okay?

Liebe Grüße

Carsten
dietmar_
Inventar
#13064 erstellt: 04. Mrz 2016, 19:12
Carsten,

ich wäre echt neugierig, wenn Du ein paar Beispiele nennen könntest, was für Dich „ab wie Sau" geht.

Ich bin hier regelmäßig (mindestens lesend) unterwegs, weil ich es toll finde unterschiedlichste Inspirationen zu bekommen.

Auch hier alles gut.
wilder-Denker
Stammgast
#13065 erstellt: 04. Mrz 2016, 19:30

*papamann* (Beitrag #13063) schrieb:
Männer, alles gut. ...

Was ich eben mag sind Jazz-Platten mit dem Attribut "geht ab wie Sau".


... alles gut (und ich stimme deinem Post der letzten Nacht bei sehr vielem zu, auch wenn bspw. das "Köln Concert" für mich einfach geschichtlich ein Muß ist) // Keine Ahnung wie eine Sau "abgeht", ausser daß ich einer Wildsau mit Jungen im Wald mit höchstem Respekt begegne .. aber wir könnten uns da durchaus verstehen

----------------

Ich hebe für mich das Tempo - nach ein paar Kuscheltagen - mal langsam wieder an:


amazon.de

Avram Fefer Trio - Ritual (CleanFeed, 2009)

Avram Fefer - alto, tenor and soprano saxophones, bass clarinet
Eric Revis - bass
Chad Taylor - drums


... recht kompaktes, kraftvolles Trio mit einem "Tribute" an Shepp und wunderbaren Mitstreitern. Wenig wirklich ruhige Passagen .. man hört sorgfältig auf die Mitspieler und ergänzt. Fefer ist meist vordergründig präsent, bläst auch mal zwei "Hörner" gleichzeitig und erinnert manchmal gar an Vandermark'sche Spielart .. alle in allem, (m)ein Einstieg ins Wochenende.

@ *papamann*: ... auch ich würde mich in diesem Thread, nebst Statements auch an "Ich höre gerade .." erfreuen


andreas3
Inventar
#13066 erstellt: 04. Mrz 2016, 21:19
Nach der Arbeit gings aufs Sofa, Entspannung war angesagt:

amazon.de

Gary Peacock, Ralph Towner - Oracle
ECM 1994

Gary Peacock - double bass
Ralph Towner - classical and 12string guitars

und danach:

amazon.de

Ralph Towner, Gary Peacock - A Closer View
ECM 1998

Ralph Towner - classical and 12string guitar
Gary Peacock - double bass

Peacocks melodiöses und versiertes Bassspiel ist eine schöne Ergänzung zu Towners Gitarrenliinen, Während auf Oracle überwiegend Kompositionen von Peacock zu hören sind, stammt A closer view zum Großteil aus Towners Feder. Stimmungsvolle Musik zum Zuhören, perfekt eingefangen.
andreas3
Inventar
#13067 erstellt: 04. Mrz 2016, 21:46
Und nochmal Gary Peacock:

amazon.de

Paul Bley - Not two, not one
ECM 1999

Paul Bley - piano
Gary Peacock - double bass
Paul Motion - drums

Auf Paul Bley bin ich erst durch diesen wundervollen Fred hier aufmerksam geworden, mir gefällt sein freies, unaufdringliches Spiel sehr gut. Das Trio hier klingt als hätten sie schon immer gemeinsam gespielt, sie sprudeln nur so vor Ideen und lassen Luft in der Musik.
wilder-Denker
Stammgast
#13068 erstellt: 04. Mrz 2016, 21:48
Hier ist die Zeit reif für einen (vielleicht ersten) Dialog:

amazon.de

Colin Stetson & Mats Gustafsson - Stones (RuneGrammofon, 2012)

Colin Stetson - Bass- & Altosax
Mats Gustafsson - Bariton- & Tenorsax


... beim Vancouver Jazz Festival spontan (beinahe überfällige) entstande Idee der Beiden mal in ein Zwiegespräch einzusteigen. Herausgekommen ist - wie kaum anders zu erwarten - eine äusserst intensive Unterhaltung: man geht aufs Ganze, es wird aus allen Rohren gefeuert und nur kleine Verschnaufpausen lassen kurz durchatmen. Wenn man solcherlei Musik mag, dann kommt auch zu keinem Moment die Frage nach weiteren Mitstreitern auf .. intensiv und ekstatisch geht auch so. Das mag nicht jedem gefallen, aber "Feuer" geht auch im kleinsten Set (und Alternativen hierzu stehen hier noch einige bereit)




[Beitrag von wilder-Denker am 04. Mrz 2016, 21:50 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#13069 erstellt: 04. Mrz 2016, 22:25
... einer geht noch :


cover-kopie-2_641620

Vandermark / Gustafsson - Verses (Corbett vs Dempsey 2013/15)

Mats Gustafsson - alto, tenor, baritone saxophone
Ken Vandermark - tenor saxophone, clarinet, bass clarinet


... die beiden haben in etlichen Formationen gemeinsam gespielt, trafen sich hier aber erstmals zum "Zwiegespräch". Der Vergleich zu Stetson/Gustafsson ist nicht einfach, aber imho ist das hier etwas "verspielter". Während Stetson, der in seinem üblichen Betätigungsfeld oft etwas strukturierter unterwegs ist, eher auf "Kraft" setzte. kann Vandermark hier vorzüglich auf seine Free-Erfahrungen und unglaublich differenzierte Spieltechniken zugreifen. // Sehr, sehr nette "Unterhaltung" .. nichts für "Ich-will-entspannt-relaxen", es sei denn man kennt/mag solcherlei Sachen.

... reinhören via bandcamp


andreas3
Inventar
#13070 erstellt: 04. Mrz 2016, 22:58
"Well, what´s wrong with jazz today, Paul?"
"Actually, there´s nothing wrong with jazz today. It´s a rumour created by an industry that has the need to sell papers. Bad news sells. Good news doesn´t. There are excellent jazz players all over the world."
Paul Bley, interviewed by Steve Lake

amazon.de

Paul Bley - In the evenings out there
ECM 1993

Paul Bley - piano
Gary Peacock - bass
Tony Oxley - drums
John Surman - baritone saxophone, bass clarinet

Bley lässt seinen Mitspielern viel Freiraum, den diese fantasievoll nutzen. Eher offene Kompositionen mit Tendenz zum freien Spiel. Interessant.

wilder-Denker schrieb:


Sehr, sehr nette "Unterhaltung" .. nichts für "Ich-will-entspannt-relaxen", es sei denn man kennt/mag solcherlei Sachen.


Charmant ausgedrückt.. . Habe gerade Bley mal unterbrochen und bei den beiden reingehört, No.2 Ripolin und 6 klingen durchaus interessant, aber um diese Aufnahme zu genießen müsste ich wohl noch üben.
wilder-Denker
Stammgast
#13071 erstellt: 04. Mrz 2016, 23:06

andreas3 (Beitrag #13070) schrieb:
... aber um diese Aufnahme zu genießen müsste ich wohl noch üben. :angel


... müssen muß man gar nix, Andreas ... du bist derzeit in komplett anderen (Musik)Welten unterwegs als ich. Die Sachen an denen du dich gerade erfreust habe ich vor ±20 Jahren genossen und das ist kein Werturteil, lediglich eine Bestandsaufnahme. Mein Motto: Jeder der sein Ziel fand, fand doch nur den Stillstand - Ich finde das alles klasse (weil ich es ja auch mal extremst geliebt habe), derzeit rollen sich da bei mir aber eher die Zehennägel (ich wundere mich selbst darüber) .. ABER wir sind Jazzfreunde und das verbindet uns: es gibt kein gut oder schlecht, "Jazz ist Freiheit" (Archie Shepp)




[Beitrag von wilder-Denker am 04. Mrz 2016, 23:09 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#13072 erstellt: 05. Mrz 2016, 00:01
wilder-Denker schrieb:


Die Sachen an denen du dich gerade erfreust habe ich vor ±20 Jahren genossen


Interessanter Ansatz, jetzt bin ich wirklich am grübeln, was ich vor 20 jahren gehört habe..Gar nicht so einfach, einerseits verdamp lang her, andererseits kann ich mich viel besser erinnern was ich so vor 40 Jahren gehört habe. Ich glaube vor 20 Jahren liefen eher familienkompatible Sachen, heute knüpfe ich an den Sachen an die ich vor 20 Jahren nicht gehört habe, aus den 90ern gibts noch viel zu entdecken..

amazon.de

Dave Holland Quartet- Dream of the elders
ECM 1996

Dave Holland - double bass
Steve Nelson - vibraphone, marimba
Eric Person - alto, soprano sax
Gene Jackson - drums
und auf einem Stück Cassandra Wilson - vocals

Neuzugang und auf Anhieb willkommen. Holland kannte ich bisher nur als Begleiter, aber seine Kompositionen zeigen Profil.
Mr._Lovegrove
Inventar
#13073 erstellt: 05. Mrz 2016, 08:56

andreas3 (Beitrag #13072) schrieb:

Dave Holland Quartet- Dream of the elders

Eine der ganzen wenigen Jazzaufnahmen aus der Zeit nach 1980, die ich ganz persönlich zu den besten Alben
aller Zeiten verorte. Die begleitet mich seit ihrer Veröffentlichung und hat trotz all der Entdeckungen danach nichts an
ihrer Sogkraft verloren; ganz im Gegenteil, die wird immer besser.

Apropos Entdeckungen: Bei mir sind seit gestern neu im Regal:
jpc.de
Jack de Johnette
Sorcery
Da bin ich auf Grund des fantastischen Covers im Coverratethread drauf aufmerksam geworden.

jpc.de
John McLaughlin
Extrapolation
jpc.de
Ted Curson
The New Thing & The Blue Thing


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 05. Mrz 2016, 08:56 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#13074 erstellt: 05. Mrz 2016, 11:16
Mr_Lovegrove schrieb:


Jack de Johnette
Sorcery
Da bin ich auf Grund des fantastischen Covers im Coverratethread drauf aufmerksam geworden.


Ja, schönes Cover, erinnert mich an einige von Don Cherry. Die dort abgebildeten Bilder hatte Cherrys Frau genäht, das hier könnte auch von ihr sein.

Ich würde mich freuen was über die Musik zu lesen, lohnt sichs?

Grüße!
*papamann*
Stammgast
#13075 erstellt: 05. Mrz 2016, 12:44
Hier jetzt laut:



Geht in Richtung Deep Jazz, tolle treibende Perkussion, hypnotische Bläser-Riffs, Nona Hendrix in Best-Form. Erinnert an die tolle "We Insist: Freedom Now!" von Max Roach mit Abbey Lincoln. Kahil El' Zabar mit einer herrlich "kämpferischen" Musik aus dem Umfeld der AACM. Aufgenommen natürlich in Chicago 2011. Geht streckenweise ab wie Sau!

Liebe Grüße

Carsten
*papamann*
Stammgast
#13076 erstellt: 05. Mrz 2016, 13:46
Auch laut: das Debut eines gewissen Jaimeo Brown von 2013. Was ein Power-Play! Erinnert tatsächlich manchmal an das hymnische Spätwerk Coltranes. JD Allen hier am Sax. Etwas ungewöhnlich sind die eingebauten Samples ritueller oder religiöser Gesänge. Aber es bleibt trotzdem eine überzeugende Jazz-Platte.



Jetzt ist ein neues Album erschienen. Bin sehr gespannt!

Liebe Grüße

Carsten
HansFehr
Inventar
#13077 erstellt: 05. Mrz 2016, 13:56

andreas3 (Beitrag #13072) schrieb:
Holland kannte ich bisher nur als Begleiter, aber seine Kompositionen zeigen Profil.

Und wie!

Das mit Cassandra Wilson war für mein Empfinden ein "Ausrutscher".

Als Begleiter ist sein zwanzigminütiges Ostinato bei Bitches Brew einfach nur exzellent. Hier eine Vinyl, die ich vor gut vierzig Jahren erstanden habe. Er zitiert musikalisch das, was er an einem Frühhlingsmorgen vor seinem Haus in London gehört hat.


Dave Holland - Conference of the Birds


*papamann*
Stammgast
#13078 erstellt: 05. Mrz 2016, 14:16
Jau, cooler Tipp! Läuft hier jetzt auch. Mit Verlaub, die Herren spielen sich den A....ab. Vertrackte bopige Themen und ab gehts! So anstrengend Braxton oft ist so toll ist er.

Sehr schöne Platte. Das Titel-Stück ist einfach klasse!

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 05. Mrz 2016, 14:24 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#13079 erstellt: 05. Mrz 2016, 14:22

*papamann* (Beitrag #13075) schrieb:

Geht in Richtung Deep Jazz, tolle treibende Perkussion, hypnotische Bläser-Riffs, Nona Hendrix in Best-Form. ...


*papamann* (Beitrag #13076) schrieb:
Auch laut: das Debut eines gewissen Jaimeo Brown von 2013. Was ein Power-Play! ...


... da braucht es bei mir aber einen besonders "ausgeglichen" Tag, damit ich das überhaupt als Jazz durchlassen kann .. nix für ungut, aber nachdem du so gegen die ein oder andere Seichtheit einiger ECM gewettert hast, hatte ich noch nicht geahnt, was für manche Lauscher eventuell auch Jazz sein könnte. Wenn es dir gefällt ist alles prima, meines wäre das jetzt mal so gar nicht .. ich mag es gerne "kräftig", aber JAZZ sollte es schon sein


*papamann*
Stammgast
#13080 erstellt: 05. Mrz 2016, 14:41
Was zum Teufel ist dann das hier? Auch kein Jazz?

0042284964425


Liebe Grüße

Carsten
wilder-Denker
Stammgast
#13081 erstellt: 05. Mrz 2016, 14:49

*papamann* (Beitrag #13080) schrieb:
Auch kein Jazz?


... doch, doch .. eindeutig Jazz (könnte ich auch mal wieder auflegen)


moontrane
Stammgast
#13082 erstellt: 05. Mrz 2016, 14:58
@ Wilder Denker
Keefe Jackson (ts, bcl), Josh Berman (cornet), Jon Rune Ström (b), Tollev Östvang (dr) "Southern Sun"
(Stone Floor 2015)
Geht ab wie ... Wildsau. (Kleiner Scherz. Übrigens bin ich beim Waldlauf dreimal von hinten vom Bussard angeflogen worden. Das war eine ganz ernsthafte Warnung des Junge großziehenden Bussard-Weibchens.
Danach habe ich die Gegend gemieden.)
"Southern Sun" gefällt: ein wenig schräg, aber gut verträglich. Danke für den Tip!
Gruß Christoph
wilder-Denker
Stammgast
#13083 erstellt: 05. Mrz 2016, 15:26

moontrane (Beitrag #13082) schrieb:

"Southern Sun" gefällt: ein wenig schräg, aber gut verträglich. Danke für den Tip!


... freut mich, daß ich diesbezüglich "für dich" richtig lag! - Für die Bussardmama das nächste mal einfach ein paar Mäuse oder Küken mitnehmen, vielleicht werdet ihr dann noch Freunde

----------

Hier derzeit:

amazon.de

Josh Berman Trio - A dance and a hop (Delmark, 2015)

Josh Berman - Cornet
Jason Roebke - Bass
Frank Rosaly - Drums


... der gegenwärtige Cornettist der Chicago-Szene hier im Trio. Keine improvisierte Musik, sondern eher "vom Zettel" .. alles ist fein aufeinander abgestimmt und Anleihen an Coleman beinahe in jedem Stück allgegenwärtig // nette Mischung.


moontrane
Stammgast
#13084 erstellt: 05. Mrz 2016, 16:11
@papamann
Hallo Carsten,
inspiriert durch deine Posts rausgeholt:
Kahil El`Zabar Quartet "What it is!" (Delmark 2013)
Kahil El´Zabar, dr, perc
Kevin Nabors, ts
Justin Dillard, p, org, e-piano
Junius Paul, b
Ein gute Scheibe, die John Coltrane feiert. "Impressions" und "Central Park West" sind für mich die besten Stücke. Kevin Nabors hört sich nach Coltrane an, und wenn Justin Dillard Piano spielt, hört man Akkorde, die an McCoy Tyner erinnern. In deinen Worten: geht ab wie Sau.
Gruß Christoph
jpc.de
*papamann*
Stammgast
#13085 erstellt: 05. Mrz 2016, 16:12
Ja, man sollte Jazz nicht nach den Labeln kaufen: bei Delmark Records aus Chicago mache ich gern eine Ausnahme. Großartige Firma. Noch nie eine Enttäuschung erlebt. Mit gewissen Abstrichen gilt das auch für Leo-Records. Die "What It Is" habe ich auch; großartig!

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 05. Mrz 2016, 16:13 bearbeitet]
*papamann*
Stammgast
#13086 erstellt: 05. Mrz 2016, 16:30
Der Begriff "geht ab wie Sau" scheint nicht im gesamten deutschsprachigen Raum heimisch zu sein. Was es bedeutet dürfte klar sein; groovt wie Hölle oder swingt wie Teufel. Ein bemerkenswertes Stück eben, was aber nicht nur auf Effekte schielt: "Strange Fruits" von Billie Holiday geht eben auch "ab wie Sau".

Im Braunschweiger Raum sagt man so.

Das erste Mal das ich Jazz als abgehende Musik wahrnahm war so ca. 1984, und zwar

0724386447425


Insbesondere "So Tired" und "Yama". Das ist der Stuff!



Erklärende Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 05. Mrz 2016, 16:50 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#13087 erstellt: 05. Mrz 2016, 18:42

wilder-Denker (Beitrag #13079) schrieb:
... da braucht es bei mir aber einen besonders "ausgeglichen" Tag, damit ich das überhaupt als Jazz durchlassen kann .. nix für ungut, aber nachdem du so gegen die ein oder andere Seichtheit einiger ECM gewettert hast, hatte ich noch nicht geahnt, was für manche Lauscher eventuell auch Jazz sein könnte. Wenn es dir gefällt ist alles prima, meines wäre das jetzt mal so gar nicht .. ich mag es gerne "kräftig", aber JAZZ sollte es schon sein

Jetzt bin ich doch erstaunt.

Kahil El' Zabar
Jaimeo Brown

Ist das für Dich kein Jazz, wilder-Denker?
Mr._Lovegrove
Inventar
#13088 erstellt: 05. Mrz 2016, 18:46

andreas3 (Beitrag #13074) schrieb:

Ich würde mich freuen was über die Musik zu lesen, lohnt sichs?

Wer auf eher experimentellen Jazzrock der Zeit steht, kommt hier auf seine Kosten.
Das erste Stück ist eindeutig beeinflußt von Miles Davis Schaffen Ende der 60er, hat
aber auch ein ganz schönen Psychedelic Schlag weg.
Stück 1-3 und 4-6 stammen jeweils aus einer anderen Aufnahmesession (auch anderes Studio),
was sich auch klanglich bemerkbbar macht. Die ersten 3 Stücke klingen deutlich schlechter.
Aber das ist sehr interessant, hat progressive Einschläge und klingt sehr mutig.

Aber Achtung: Die CD, die ich bekommen habe ist eindeutig eine gebrannte CD!!
Cover und Back sind richtig gedruckt, CD selber ist auch mit OJC Logo, aber es ist
eindeutig ein gebrannter Rohling! Eine sehr seltsame Praxis, die ich jpc auch schon gemeldet habe.
Wobei selbst das Cover nicht der üblichen OJC/Universal Qualität entspricht. Papier ist einfacher,
Druck etwas unschärfer, kein Booklettext, nur Fotos.
IljaOblomow
Schaut ab und zu mal vorbei
#13089 erstellt: 05. Mrz 2016, 18:48

*papamann* (Beitrag #13086) schrieb:
Der Begriff "geht ab wie Sau" scheint nicht im gesamten deutschsprachigen Raum heimisch zu sein. Was es bedeutet dürfte klar sein; groovt wie Hölle oder swingt wie Teufel. Ein bemerkenswertes Stück eben, was aber nicht nur auf Effekte schielt: "Strange Fruits" von Billie Holiday geht eben auch "ab wie Sau".

Im Braunschweiger Raum sagt man so.

Das erste Mal das ich Jazz als abgehende Musik wahrnahm war so ca. 1984, und zwar

0724386447425


Insbesondere "So Tired" und "Yama". Das ist der Stuff!



Erklärende Grüße

Carsten


Ist auch mein Geschmack...plus Cecil Tylor .
Jazzy
Inventar
#13090 erstellt: 05. Mrz 2016, 18:56
Ich habe vor 10 Jahren bei Saturn diese gebrannte CD erworben:

Miles1
Miles2

Schon seltsam,sieht dann ja eher nach Bootleg aus.
Läuft gerade,Sound auch etwas dünn.


[Beitrag von Jazzy am 05. Mrz 2016, 19:04 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#13091 erstellt: 05. Mrz 2016, 19:15
Hallo Jazzy,

bei Amazon ist sie offiziell im Angebot. Ich besitze eine CD mit dem gleichen Titel, die aber live in Montreux im Juli 1985 mit anderer Besetzung aufgenommen wurde. Das Angebot an Liveaufnahmen von MD ist kaum überschaubar, vielleicht weiß Hans dazu genaueres.

Und noch eine Bitte, auch an Carsten den papamann:

Wenn ihr hier Platten vorstellt bitte den Interpreten und Titel explizit erwähnen, auch wenns auf dem Cover steht.
Warum?
Wenn diese Aufnahmen bei Amazon/JPC nicht mehr gelistet sind verschwindet hier im Fred das Bild. Und dann weiß später kein Mensch mehr worum es ging.
Ich persönlich interessiere mich auch sehr für Label, Erscheinungs- bzw Aufnahmejahr und die Besetzung.

Danke!

@ Mr_Lovegrove: Danke für die ausführlichen Infos!


[Beitrag von andreas3 am 05. Mrz 2016, 19:20 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#13092 erstellt: 05. Mrz 2016, 19:17
Erinnert durch ein anderes/n Forum/Thread hab ich nach langer Zeit Robin Kenyatta - Until hervorgeholt.

until

1968, Vortex, 2001, Koch HDCD

Die ist vor langer Zeit viel zu schnell in den Regaluntiefen versackt. Jetzt mag ich das richtig gern. Verschiedene Besetzungen auf vier Titeln, ein klasse Trompeter: Mike Lawrence, die bekanntesten Mistreiter sind wohl Roswell Rudd, Walter Booker und Lewis Worrell.
Jazzy
Inventar
#13093 erstellt: 05. Mrz 2016, 19:21
Ich lade die Bilder hoch,dürften nicht verschwinden.
wilder-Denker
Stammgast
#13094 erstellt: 05. Mrz 2016, 19:43

dietmar_ (Beitrag #13087) schrieb:

Jetzt bin ich doch erstaunt.

Kahil El' Zabar
Jaimeo Brown

Ist das für Dich kein Jazz, wilder-Denker?


Hallo dietmar_ ...

... erstaunt das du erstaunt bist, habe ich jetzt nochmals via Spotify (in die beiden oben verlinkten) reingehört. Leider schaffe ich es nicht mehr als jeweils die ersten zwei Stücke zu lauschen .. sagen wir mal so: vermutlich würde ein Plattendealer das unter Jazz einordnen (was in Ordnung ist), aber für mich ist das keineswegs das, was ich derzeit vom JAZZ erwarte .. mir sind da zu viele "Layer" kombiniert/vermischt, das ist mir nicht eindeutig genug. Das geht bei einigen meiner Bekannten durch, die keinen Jazz mögen, aber womöglich bin ich da auch gerade wegen meiner derzeitigen Vorlieben etwas engstirnig ... alles kein Problem, ich bin wirklich tolerant (solange man mich nicht an den Stuhl fesselt und stundenlang damit berieselt)

Gerade aufgelegt, quasi ein ebenfalls "zweifelhaftes" Beispiel, wo sich vermutlich viele denken, was das nun mit Jazz zu tun haben könnte:

amazon.de

Pulverize the sound - Pulverize the sound (2015)

Peter Evans - trumpet
Tim Dahl - electric bass
Mike Pride - drums, percussion, glockenspiel, noise whistle


... an den Grenzen der Einortbarkeit, aber im Vergleich - zu den obigen Aufnahmen - für mich eindeutig in eine Richtung getrieben .. vielleicht passt es aber nur, weil es gerade in "meine" Richtung geht. Ich habe die Jungs live gesehen und war vollends begeistert

... Videobeispiel bei YouTube



arnaoutchot
Moderator
#13095 erstellt: 06. Mrz 2016, 10:03
Hier wurde mehr Groove gewünscht ? Also gut, kuriosen Groove: Getatchew Mekuria, The Ex & Guests: Moa Anbessa - terp Netherlands 2006. Mekuria ist eine Jazz-Saxophonlegende aus den 1950er Jahren aus Äthiopien (!). In den 50ern scheint es da eine ganz rege Jazz-Szene gegeben zu haben, das ausführliche Beiheft der CD erzählt davon. Das niederländische Label terp hat den bereits im Ruhestand befindlichen Saxophonisten in den 2000ern zu Aufnahmen in die Niederlande eingeladen. Zum einen spielte er mit dem ICP, zum anderen mit den Punk-Rock-Jazzern von "The Ex". Herausgekommen ist eine amüsante Session auf Basis der Stücke von Mekuria, die sehr hörenswert ist und ziemlich fetzt !

51zWd7TUkOL
Mr._Lovegrove
Inventar
#13096 erstellt: 06. Mrz 2016, 10:40
Ich grabe heute mal Sachen raus, die ich schon sehr sehr sehr lange nicht gehört habe.
Und ich beginne mit einer recht obskuren ECM:
amazon.de
Paul Giger
Alpstein
Paul Giger - Violine
Jan Garbarek - Tenorsaxophon
Pierre Favre - Percussion

Klar, die habe ich damals nur zwecks der Vervollständigung meiner Garbarek Diskographie gekauft.
Das ist auch kein Jazz; nicht mal annähernd. Giger spielt folkloristisch durchzogene Stücke aus eigener
Feder. Dies ist aber nicht zu verwechseln mit dem Volksmusikgejodel aus dem Mutantenstadl!!!
Das ist schon sehr puristisch, experimentell und progressive, aber immer auch schwer anhörbar.
wilder-Denker
Stammgast
#13097 erstellt: 06. Mrz 2016, 11:03
Zum heutigen 75. Geburtstag von Peter Brötzmann ein Gruß von den Kumpels aus jungen Jahren:

cover Kopie 16

GLOBE UNITY 73 - Live in Wuppertal
(FMP, 1973)

Manfred Schoof - trumpet
Kenny Wheeler - trumpet
Peter Bennink - alto saxophone, bagpipes
Peter Brötzmann - alto, tenor & bass saxophone
Gerd Dudek - tenor saxophone, clarinet, flute
Evan Parker - soprano & tenor saxophone
Michel Pilz - bass clarinet, flute, baritone saxophone
Günter Christmann - trombone
Paul Rutherford - trombone
Peter Kowald - tuba, alphorn, conduction
Alexander von Schlippenbach - piano, conduction
Buschi Niebergall - double bass
Paul Lovens - drums


... arnaoutchot hat die Platte ja auch schon das eine oder andere Mal hier vorgestellt, "deutsche" JazzGeschichte und - bei mir jetzt zum Brunch - mit etlichen geeigneten (Geburtstags)Ständchen für den guten Peter, der zweifelsohne als Könner und Grenzgänger die Szene enorm bereichert hat.

In seinem Sinne: "Die Töne sind frei"


Don_Tomaso
Inventar
#13098 erstellt: 06. Mrz 2016, 11:22
Hier läuft mal wieder zum Wachwerden

amazon.de

Lew Tabackin Trio - Tanucki's Night Out. Mit Lew Tabackin (ts, fl), Boris Kozlov (db), Mark Taylor (dr, perc). Ein schönes Review dieses Live-Albums findet ihr hier.
Mr._Lovegrove
Inventar
#13099 erstellt: 06. Mrz 2016, 11:45
Tja, und wenn es einen Musiker gibt, dessen CDs bei mir quasi arbeitslos
versauern, dann ist das - Keith Jarrett. Doch heute mache ich eine Ausnahme.
jpc.de
Keith Jarrett
Arbour Zena
Keith Jarrett (p)
Jan Garbarek (sax)
Charlie Haden (b)
Members of the RSO Stuttgart
dietmar_
Inventar
#13100 erstellt: 06. Mrz 2016, 12:34

dietmar_ (Beitrag #12793) schrieb:
...
Zu Pomegranate von Stephen Haynes:
Haynes am Kornett, spielt mit Joe Morris (g), Ben Stapp (tuba), Warren Smith (dr, perc, marimba) und William Parker, so steht es auf dem Album an Sintir, Bass Shakuhachi und „Contrabass Violin“ – ich nehme mal an, er hat sich den Stehbass nicht plötzlich unters Kinn geklemmt? Aber immerhin auf „Sillage“ übernimmt er den Part des gestrichenen Basses, sekundiert von Ben Stapp an der Tuba.

Gefällt mir vom ersten Eindruck sehr gut, sehr verhaltenes Kornettspiel, sehr dicht im Zusammenspiel, manchmal blitzt Joe Morris’ Gitarre auf, dass es eine Freude ist.

Ich glaub, ich möchte die öfter hören? Guter Kauf!

pomegranate

2014, New Atlantis Records

Ja, in der Tat. Auch heute eine Freude.
Die Mannen um Stephen Haynes lassen in meinem Kopf die schönsten Klanglandschaften entstehen, es spriesst und zwitschert. Es lebe das Subjektive!
dietmar_
Inventar
#13101 erstellt: 06. Mrz 2016, 13:42

wilder-Denker (Beitrag #13094) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #13087) schrieb:

Jetzt bin ich doch erstaunt.

Kahil El' Zabar
Jaimeo Brown

Ist das für Dich kein Jazz, wilder-Denker?


Leider schaffe ich es nicht mehr als jeweils die ersten zwei Stücke zu lauschen .. sagen wir mal so: vermutlich würde ein Plattendealer das unter Jazz einordnen (was in Ordnung ist), aber für mich ist das keineswegs das, was ich derzeit vom JAZZ erwarte .. mir sind da zu viele "Layer" kombiniert/vermischt, das ist mir nicht eindeutig genug. Das geht bei einigen meiner Bekannten durch, die keinen Jazz mögen, aber womöglich bin ich da auch gerade wegen meiner derzeitigen Vorlieben etwas engstirnig

Oh, hatte Dein Schreiben übersehen.

Ich denke, wir sind uns aber einig, dass man nicht Jazz nach dem (eigenen) Geschmack definiert? Ich versuche zumindest Dinge gelten zu lassen, auch wenn sie mir nicht zusagen.
Das ist das Schöne an diesem Thread, das hier die unterschiedlichsten Sachen nebeneinander stehen können … und sich im Idealfall gegenseitig befruchten/inspirieren.

Ich muss aber zugeben, dass ich dieses El'Zabar Album nicht kenne.

… und dass ich eine Definition was ist (für mich) Jazz scheuen würde: wo fängt das an, wo hört das auf? Ist z. B. Ella Fitzgerald immer eine Jazzsängerin gewesen oder haben die großen Orchester der Swingära Jazz gemacht oder „nur“ Tanzmusik?
So gesehen kann ich mit diesen Ettiketten ganz gut leben.
Mr._Lovegrove
Inventar
#13102 erstellt: 06. Mrz 2016, 13:56

dietmar_ (Beitrag #13101) schrieb:

wilder-Denker (Beitrag #13094) schrieb:

Kahil El' Zabar
Jaimeo Brown
Ist das für Dich kein Jazz, wilder-Denker?


Also ich würde die Jaimeo Brown serwohl noch im Jazz verorten, wenn auch weit am Rande. Dazu steckt da noch
zu viel Imrpo aus der Jazzlehre und viel Free Einfluß drin.
Die El'Zabar ist beileibe kein Jazz im reineren Sinne mehr. Aber wie papamann schon schrieb,
es geht in Richtung Deep Jazz. Und aktuell steht die Bezeichung Deep Jazz wohl eher für jazzinfizierten
Electrobeat- House.
Aber unabhänging von Genreschubladen ist das eine irgendwie geile Platte.
*papamann*
Stammgast
#13103 erstellt: 06. Mrz 2016, 14:05
Es gab Zeiten da war Jazz eben genau das, Tanzmusik. Siehe dazu die Schilder mit der Aufschrift "Swing Tanzen Verboten" aus finsterer Zeit.

Für mich persönlich mache ich gejazztes an der Harmonik und Melodik fest. Die ist in vielen schlauen Büchern durchaus definiert. Es gibt improvisierte Musik die nichts mit Jazz zu tun hat; es gibt komplett notierte Stücke die aber so was von Jazz sind.

Oder, wie ein kluger Kopf irgendwo mal schrieb zum Thema Rezeption des "New Thing":

"Jazz ists' wenn es trotzdem swingt!"
moontrane
Stammgast
#13104 erstellt: 06. Mrz 2016, 15:13
Die Scheibe von Kahil El´Zabar "What it is" , die ich gestern gehört habe, bringt Coltrane-inspirierten Post- Bop. Ich persönlich bin Freund akustischer Musik.
Jetzt läuft wieder eine schöne Post-Bop Scheibe aus diesem Jahr: Klemens Marktl Sextet "December" (Fresh Sound New Talent 2016)
Zwei Saxofonisten, ein Pianist und ein Vibrafonist bringen die Kompositionen von Marktl gekonnt rüber.
Klemens Marktl, dr
Seamus Blake, ts, ss
John Ellis, ts, ss, bcl
Aaron Goldberg, p
Joe Locke, vib
Harish Raghavan, b
jpc.de


[Beitrag von moontrane am 06. Mrz 2016, 15:14 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#13105 erstellt: 06. Mrz 2016, 16:05
Bei mir läuft absoluter Mainstream im Samplerformat:
amazon.de
Concord SACD Sampler Vol. 1
Aber das ist eine der wirklich wenigen Jazz CDs, die schon sehr sehr lange nicht mehr liefen.
Und die Klangqualität ist ausgesprochen gut.
arnaoutchot
Moderator
#13106 erstellt: 06. Mrz 2016, 16:10

wilder-Denker (Beitrag #13097) schrieb:
Zum heutigen 75. Geburtstag von Peter Brötzmann


Herzlichen Glückwunsch auch von mir. Ich hoffe, ihn am 17. April in Weikersheim im Trio mit Steve Swell (tb) und Paal Nilssen-Love (dr) live zu sehen. Ist wohl noch nicht ganz fix, in seinen Tour-Daten ist das Konzert noch nicht drin, aber ich bin zuversichtlich.



Hier gerade Joni Mitchell - Mingus - Asylum 1979. Neuerwerb auf Vinyl, v.a. wegen der schönen Cover-Art von Joni. Ist wohl eher Folk-Jazz. Jaco Pastorius am E-Bass ist überragend auf dieser Platte ! Die deutsche Erstpressung klingt auch wirklich fein.

IMG_0167
wilder-Denker
Stammgast
#13107 erstellt: 06. Mrz 2016, 16:14

dietmar_ (Beitrag #13101) schrieb:

So gesehen kann ich mit diesen Ettiketten ganz gut leben.



Mr._Lovegrove (Beitrag #13102) schrieb:

Also ich würde die Jaimeo Brown serwohl noch im Jazz verorten ... steckt da noch
... viel Free Einfluß drin.


... ich kann natürlich mit "diesen" Etiketten auch sehr gut leben, zumal die alle ja auch sehr subjektiv sind. Diese Brown-Aufnahme ist auch für mich dem Jazz auch etwas näher, wenngleich ich die "Free-Einflüsse" nicht wirklich erkennen kann. All das ist aber wirklich sehr persönlich eingestuft und keinesfalls Wert hier in der Tiefe ausdiskutiert zu werden .. wenn überhaupt, dann -Auge in Auge - an irgendeinem "Lagerfeuer". Letztendlich lieben wir alle die Freiheiten, die uns diese Musikrichtung gestattet .. ich war meinerseits nur - wie im Zitierten - etwas überrascht über die Alternativen zum "ECM-Bash" in Bezug auf Jazz im Allgemeinen // letztendlich - da bin ich mir sicher - sind wir uns alle näher, als mancher "Schrieb" vermuten lässt

----------------

Ich bleibe beim heutigen Geburtstagskind und bin im Gegensatz zu Globe Unity in die nahe liegende Vergangenheit gerückt:


ROKU010-front-cover-1800x1800

BRÖTZMANN / ADASIEWICZ / EDWARDS / NOBLE – MENTAL SHAKE ((Oto)Roku, 2014)

Peter Broetzmann - alto and tenor sax, Bflat clarinet, Taragato
Jason Adasiewicz - vibraphone
John Edwards - double bass
Steve Noble - drums


... von der Großbesetzung zum Quartet, live im Café Oto aufgezeichnet. Brötzmann hier, wenn auch extremst, so doch vielleicht nicht im extrem(s)ten Ausloten seiner Töne .. vielmehr ein Zugehen auf die Mitstreiter, wobei hier - für mich - Adasiewicz Vibraphone besondere Bedeutung zukommt. Der Kontrast Sax/Vibraphone will erstmal gemeistert werden, das geht hier eher über Geschwindigkeit, denn Lautstärke // Alles in allem, sehr frei und improved und ganz sicher nicht jedermanns Geschmack .. "who cares"

@arnaoutchot: Brötzmann in Weikersheim .. auch wenn ich das nicht kenne, klingt interessant und würde mich womöglich auch interessieren




[Beitrag von wilder-Denker am 06. Mrz 2016, 16:20 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#13108 erstellt: 06. Mrz 2016, 16:30

wilder-Denker (Beitrag #13107) schrieb:
BRÖTZMANN / ADASIEWICZ / EDWARDS / NOBLE – MENTAL SHAKE ((Oto)Roku, 2014)

@arnaoutchot: Brötzmann in Weikersheim .. auch wenn ich das nicht kenne, klingt interessant und würde mich womöglich auch interessieren ;)


Die "Mental Shake" liegt hier auch bereit (als Rip), hab sie aber noch nicht gehört. Werde das nun mal kfr. tun.

Ich kann Dich gerne auf dem Laufenden halten w/ Brötzmann in Weikersheim. Das ist ein kleiner Club im schönen Taubertal, die Betreiber sind mit Peter befreundet und er kommt immer gerne dorthin. Die haben auch gute Weine ! Ich kann auch noch nicht 100% sagen, ob ich kann. Es ist ein Sonntag, und wenn das Konzert erst um 20 Uhr oder 21 Uhr losgeht, wird es mir möglicherweise inkl. 1,5 Stunden Heimfahrt zu spät. Es geht aber evtl. schon früher los. Club W71.
wilder-Denker
Stammgast
#13109 erstellt: 06. Mrz 2016, 16:57

arnaoutchot (Beitrag #13108) schrieb:

Ich kann Dich gerne auf dem Laufenden halten w/ Brötzmann in Weikersheim.


... sehr, sehr gerne .. so wie meine derzeitige Jahresplanung aussieht, gäbe es durchaus Freiräume für den ein oder anderen Trip durch Deutschland und nebst Outdoor hätten nette Konzerte Priorität (oft lässt sich das ja auch wunderbar kombinieren, Frankenweine sind ja auch nicht zu verachten)

----------------

Nach etlichen Brötzmanns heute gibt es kein zurück und so bleibe ich wenigstens den teilweise genialen Live-Aufnahmen des Café Oto noch etwas treu:

ds004-dikeman-drake-parker-01_page_image

JOHN DIKEMAN / HAMID DRAKE / WILLIAM PARKER - CLEANING THE MIRROR (2014)

John Dikeman - tenor and alto saxophones
William Parker - double bass
Hamid Drake - drums, percussion, voice


... aus dem Fundus der Oto-Downloads, dieses hoch energetische Event: gute 100 Minuten (in 3 Stücken) explosiver Jazz, perfekt konserviert. Das vormals gewünschte "Feuer" in der Musik ist garantiert .. während mir Parker/Drake sehr wohl bekannt sind, hatte ich Dikeman bisher nur am Rande wahrgenommen, das wird sich möglicherweise mal ändern müssen.

... mehr auf deren Homepage




[Beitrag von wilder-Denker am 06. Mrz 2016, 17:02 bearbeitet]
moontrane
Stammgast
#13110 erstellt: 06. Mrz 2016, 17:08
Bei mir swingen jetzt Franzosen, sehr gekonnt, lässig. Wie bei Marktl Kompositionen und Arrangements des Schlagzeugers, in diesem Falle: Olivier Robin "Jungle Box" (Swing Alley 2016)
Julien Alour, trumpet, bugle
David Prez, tenor sax
Vincent Bourgeyx, piano
Damien Varaillon, bass
Olivier Robin, drums
amazon.de


[Beitrag von moontrane am 06. Mrz 2016, 17:54 bearbeitet]
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