Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

andreas3 (Beitrag #12460) schrieb:

Warum hat ein Künstler solch eine schreckliche Wohnzimmereinrichtung? Sieht doch gemütlich aus... Seh ich das richtig dass Fowler da nicht mitspielt?

Ganz schön rustikal.
Yep, Fowler spielt nicht mit, es ist nur in seinem Wohnzimmer aufgenommen worden. Der Posaunist ist Glenn Ferris.


edit:
Deine Signatur passt hier auch sehr schön:
"Die Verschmäcker sind geschieden.."

dietmar_ (Beitrag #12459) schrieb:

Don_Tomaso (Beitrag #12458) schrieb: Dualplattenspieler (Beitrag #12454) schrieb: ... Geht mir ähnlich. Zusätzlich erschrecke ich noch jeden Morgen vor dem Rasierspiegel darüber, dass der noch immer da ist :D Der Spiegel?

I wish!

Moin,

ein trüber Tag, da brauch ich bisschen Pfeffer:



Bugge Wesseltoft - New Conception of Jazz Live

Letztes Jahr sah ich Wesseltoft in Köln mit kleiner Besetzung (zweiter Elektroniker, bass), sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig, da er mit einem Fuß in der Techno- Clubszene steht, aber inzwischen geht mir der Groove runter wie Butter.
Hier in verschiedenen Besetzungen live 2000 bis 2002

2000:
Bugge Wesseltoft - steinway grand piano, fender piano, electronic sounds
Ingebrigt Flaten - acoustic and electric bass
Anders Engen - drums
auf zwei Stücken ergänzt durch:
Per Martinsen - vinyl, electronic rhythm and sounds
oder
Jonas Lönnä - vinyl, electronic rhythm and sounds
Paolo Vinaccia - sound engeneer effects and percussion

2001:
Bugge Wesseltoft - fender, electronic
Marius Reksjö - bass
Anders Engen - drums
Lönnä, Vinaccia

2002: .
Wesseltoft
John Scofield - guitar and sounds
Ingebrigt Flaten - acoustic bass
Wetle Holte - drums
Rickard Gensollen - percussion, electronic rhythms
Jonas Lönnä - electronic sounds
Geir Östensjö - sound engeneer

cello_perfekt (Beitrag #12456) schrieb:

Ein klein wenig "echten" Jazz kann ich dennoch bieten: Auch beim Jazz benötige ich ehr etwas ruhiges und in der Regel melodisches. Daher kann ich hier im Forum sicher nichts bahnbrechendes posten und beschränke mich leider auf das, was von euch sowieso jeder kennt.

Und ich dachte schon, ich wäre hier der einzige ... Geht mir wie Dir aber die Jungs hier sind sehr tolerant, was meinen seichten Geschmack betrifft

Ich denke beim Jazz ist wie mit Whisky oder sehr gutem Wein, man braucht eine Weile, bis sich einem die wahre Qualität erschließt. Vor einem Jahr dachte ich auch noch anders aber insbesondere durch die Tipps von Arnaoutchot bin ich behutsam an für mich zunächst etwas schwerere Kost heran geführt worden, die ich mittlerweile liebe!!

et löpt



Sonny Rollins
The Freedom Suite

Snowbo (Beitrag #12464) schrieb:

Und ich dachte schon, ich wäre hier der einzige … Geht mir wie Dir aber die Jungs hier sind sehr tolerant, was meinen seichten Geschmack betrifft

Ich habe noch nicht den ganzen Thread durchforstet, aber bisher war dieses Quartett noch nicht dabei:



Dabei finde ich die Musik wie auch die klanglichen Qualitäten herausragend.

Seit Jahren, nein Jahrzehnten eine meiner Lieblinge:



Collin Walcott - Grazing Dreams
ECM 1977

Collin Walcott - Sitar, Tabla
John Abercrombie - Electric, Acoustic Guitars, E- Mandolin
Don Cherry - Trumpet, Wood Flute, Doussn´Gouni
Palle Danielsson - Bass
Dom Um Romao - Berimbao, Chica, Tambourine, Percussion

Collin Walcott war bis zu seinem tragischen Tod (1984) der Rhythmiker bei Oregon, hier gehts etwas freier zu, dabei entspannt und spannend.

dietmar_ (Beitrag #12459) schrieb:

Bobby Bradford, Mark Dresser, Glenn Ferris Live in LA 2009, 2011, Clean Feed

... schöne Wohnzimmer-Session, die bei mir auch immer wieder mal aufgelegt wird

---------------------

Ich war die letzten beiden Tage hauptsächlich im Bereich der "Neuen Musik" (Morton Feldman, Galina Ustvolskaya) unterwegs, die wohl eher in den Klassik-Thread passen würden (aber da ist man - so scheint es mir - hauptsächlich "traditionell" unterwegs) ... jetzt ist hier aber wieder Jazz angesagt:



Stephen Haynes & Taylor Ho Bynum - The Double Trio (Engine, 2014)

rechts:
Stephen Haynes - Trumpet, Cornet
Allan Jaffe - Electric Guitar
Warren Smith - Drums

links:
Taylor Ho Bynum - Cornet
Mary Halvorson - Electric Guitar
Tomas Fujiwara - Drums


... aufgenommen "live at the Jazz Standard, 2006" sind hier tatsächlich zwei Trios gleichzeitig zu Gange, was aber längst nicht so wirr tönt als man vielleicht vermuten könnte. Letztendlich ein Sextet mit etwas anderem Ansatz .. dank der enormen Erfahrung der Beteiligten im Bereich der freien, improvisierten Musik bleibt auch alles gut durchhörbar. Eine interessante Reise mit vielen Anleihen aus den verschiedenen Spektren des Jazz ... für Freunde des ganz seichten Jazz mag das vielleicht recht chaotisch klingen, für die anderen eventuell ein Tip: Reinhören via bandcamp

wilder-Denker (Beitrag #12467) schrieb:

Klassik-Thread - aber da ist man - so scheint es mir - hauptsächlich "traditionell" unterwegs

Das würde ich so nicht sagen, es gibt dort durchaus erfahrene Hörer Neuer Musik wie zB Hörbert. Ich persönlich gebe zu, dass ich mich mit zeitgenössischer klassischer Musik in den meisten Fällen schwer tue. Kein Swing ...

Ich bin auch eher in der melodiösen Ecke unterwegs, das zu "freie" ist nicht so meins. Ich blick da einfach nicht durch, und Musik höre ich lieber als sie zu ertragen...

Nach dem Frühsport und Spätstück erst die hier:



Beppe Gambetta - Blu Di Genova. Ein anspielungsreicher Titel, der Blues-Einflüsse mit Italienisch-Amerikanischer Geschichte und der Herkunft Gambettas verknüpft. Ähnlich vielschichtig ist die Musik, vom frickeligen Gitarrenstück "On The Road With Mama" über Gitarre-Bass-Duett mit Glen Moore ("Fandango Per La Bionda") bis zur großen Besetzung ("Church Street Blues") ist alles dabei. Gambetta ist nicht nur ein herausragender Gitarrist (meiner Meinung nach), sondern auch ein wunderbarer Sänger mit sehr schöner Stimme, er singt in Englisch, Italienisch und manchmal auch in einem alten Genueser Dialekt mit Anleihen beim Französischen. Die Musik geht vom Folk und Jazz bis in den Blues und Country. Sehr, sehr interessant und seit Längerem eine meiner Lieblingsscheiben.

Danach kam die hier dran



Stanley Turrentine with The 3 Sounds - Blue Hour. Eine klassische Jazz-Quartet-Aufnahme, die ich mir mit der Turrentine-Sammelbox geschossen habe, 6 LPs auf 4 CDs. Eine feine Sache, wie ich finde, um einen Interpreten, von dem man noch nicht viel kennt, kennenzulernen. Und Kennenlernen lohnt sich bei Turrentine auf jeden Fall.

Bei trübem Wetter lege ich immer wieder gerne diese alte Schallplatte auf:




Barre Phillips - Three Day Moon
ECM 1978

Barre Phillips - Bass
Terje Rypdal - Guitar, Guitar Synthesizer, Organ
Dieter Feichtner - Synthesizer
Trilok Gurtu - Tabla, Cymbals, Percussion

Wahnsinn, welche Klänge die vier ihren Instrumenten entlocken. Teilweise gibt Phillips durch "sture" Linien am Contrabass eine Struktur vor, teilweise greift er zum Bogen und erzeugt freie Töne, in die Rypdal, Feichtner und Gurtu dann einsteigen.

andreas3 (Beitrag #12470) schrieb:

Bei trübem Wetter lege ich immer wieder gerne diese alte Schallplatte auf: Barre Phillips - Three Day Moon ECM 1978

Sehr gute Wahl. Hab ich auch noch auf schwarzglänzemndem Vinyl ...

Weiterhören könntest Du mit dieser hier: Barre Phillips - Mountainscapes - ECM 1976. Ähnliches Material. Allerdings insbesondere als CD nicht mehr billig zu finden.

arnaouchot schrieb

Weiterhören könntest Du mit dieser hier: Barre Phillips - Mountainscapes

..könnte ich, wenn ich sie noch hätte.. Irgendwann mal habe ich sie verliehen und aus den Augen verloren, schade.

Edit: Jetzt mal ganz was anderes: Pink Floyd, The Endless River

andreas3 (Beitrag #12472) schrieb:

Edit: Jetzt mal ganz was anderes: Pink Floyd, The Endless River :L

na da bist Du ja in 5 Minuten durch

Ich kann die Finger von dieser nicht lassen:

Yelena Eckemoff Trio: Lions

Man soll ja mit Superlativen sparsam umgehen, aber hier bin ich gaaanz nah dran, eines zu verwenden. Was sie hier mit Billy Hart dr und Arild Andersen b hinlegt ist schlicht atemberaubend schön.

Bei mir neu: eine tolle Live-Aufnahme des Schlagzeugers Klemens Marktl, aufgenommen in Wien.
Das Quartett besteht aus dem Saxofonisten Johannes Enders, dem Pianisten Peter Madsen, dem Bassisten Milan Nikolic und dem obengenannten, der für alle Kompositionen zeichnet.
Kann ich wärmstens empfehlen, eigenständige Kompositionen, ein tolles Ensemble, und nicht zu vergessen,
eine wirklich exzellente Aufnahmequalität. Für mich: 8 von 10 Punkten.
Klemens Marktl "Free Spirit Quartet Live" (alessa 2010)

Nach einem langen und ausgiebigen Vinylnachmittag schwenke ich auf einen Tipp um, den ich hier vor Kurzem von Arnaoutchot bekam...



Hugh Masekela
Hope
APO 2008

klanglich

Hallo,
ja die Hugh Masekela ist nicht nur klanglich TOP!
Ich habe heute folgende LP gehört
David Grisman ‎– Hot Dawg



Klingt auch nicht schlecht, .. ich mag diese Platte, und die Musik unheimlich gern.
Ja irgendwie Gypsy Jazz, also ein beschwingter Stilmix, rein akustische Instrumente .. macht gute Laune!

Man kann hier bei Discogs mal reinhören.
http://www.discogs.com/David-Grisman-Hot-Dawg/release/2421204

Bahama Soul Club - Bossa Nova Just Smells Funky (Remixed)

Goldenes_Ohr (Beitrag #12476) schrieb:

Hallo, ja die Hugh Masekela ist nicht nur klanglich TOP! Ich habe heute folgende LP gehört David Grisman ‎– Hot Dawg Klingt auch nicht schlecht, .. ich mag diese Platte, und die Musik unheimlich gern. Ja irgendwie Gypsy Jazz, also ein beschwingter Stilmix, rein akustische Instrumente .. macht gute Laune! Man kann hier bei Discogs mal reinhören. http://www.discogs.com/David-Grisman-Hot-Dawg/release/2421204

Witzig, hatte ich auch vor kurzem erst vorgestellt Ist ja doch eher eine unbekannte Platte, aber sehr schön.

Roots Magic - Hoodoo Blues (Clean Feed, 2015)

Alberto Popolla - clarinets
Errico DeFabritiis - alto sax
Gianfranco Tedeschi - double bass
Fabrizio Spera - drums
Luca Venitucci - organ, melodica, amplified zither


... diese italienische Formation nimmt sich (größtenteils) der Interpretation von Fremdkompositionen an, welche - der Titel lässt es erahnen - irgendwie den Blues inne haben. So gibt es Stücke wie bspw. Hemphill's Hard Blues, Carter's Sunday Afternoon, Blind Willie Johnsons's Dark was the night, aber auch Sun Ra's Call for all demons ... größtenteils schöne, groovende Rhythmus-Sektion mit quirliger melodiöser Begleitung. Das ein oder andere Stück erlaubt dann auch mal einen Ausflug in ganz zarte Improvisation ... alles in allem: kurzweiliges jazziges Hörvergnügen (ohne all zu heftige Abdrift)

cello_perfekt (Beitrag #12465) schrieb:

Dabei finde ich die Musik wie auch die klanglichen Qualitäten herausragend.

D´accord. Zeitlos und immer wieder schön. Bei mir läuft gerade



Modern Jazz Quartet aus der NDR 60 Years Jazz Edition

Die Aufnahme ist vom Oktober 1957, und wurde im Rahmen der ersten Europa-Tournee des Modern Jazz Quartets im NDR-Funkhaus in Hannover gemacht. Besonderheit dabei war, dass das Ensemble quasi ein Mini-Konzert -ohne Publikum- im Studio gab, dass im Stück aufgenommen wurde. Die einzelnen Stücke werden von John Lewis entspannt und launig anmoderiert. Ein Kleinod, nicht nur unter dem historischen Aspekt.
Die ganze Reihe des NDR 60 Years of Jazz ist übrigens ein höchst dankenswertes Projekt mit Veröffentlichungen alter Aufnahmen, die in der Form noch nicht vorlagen. Alle CDs sind liebevoll ausgestattet und gut kommentiert. Werde bei Gelegenheit die Dave Brubeck und Dizzy Gillespie-Aufnahmen aus der Edition mal vorstellen.

Hier das Berlin Contemporary Jazz Orchestra - Live in Japan 1996 - DIW Japan 1996. Das deutsche Free-Jazz-Orchester auf Tour durch Japan, geleitet von den Eheleuten Alexander von Schlippenbach und Aki Takase, mit "Stars" wie Axel Dörner (tp), Paul Rutherford (tb), Evan Parker (ts, ss), Gerd Dudek (ts, ss, fl, cl), Rudi Mahall (b-cl). Abwechslungsreiches Programm mit einem ausgedehnten Eric-Dolphy-Medley, einer wunderbaren Blues-Hommage "Way Down South Where the Blues Began" etc.

Bobby Hutcherson - Happenings

Habe ich auf Vinyl geordert und bin gespannt. Deshalb höre ich mich heute nochmals in die CD ein.

Zum Album brauche ich wohl nichts zu schreiben, dieser Blue Note Klassiker dürfte den Jazz-Profis hier sicherlich bekannt sein

Ich sag es mal so: Vibraphone und Marimba haben was ...

arnaoutchot (Beitrag #12481) schrieb:

Berlin Contemporary Jazz Orchestra - Live in Japan 1996

... tolle Aufnahme, die ich zwar leider nicht besitze, aber vor Jahren sehr oft bei einem Freund gehört habe (ich sollte den wohl mal wieder aufsuchen *g*) ... es gibt auch eine nette Aufnahme in "Großbesetzung" von Intakt, 2014, ABER mein absolutes Highlight, was ich gerade mal rausgesucht und wieder aufgelegt habe:



Duet for Dolphy (enja, 1997)

Aki Takase - piano
Rudi Mahall - bass clarinet


... wirklich sowohl interpretatorisch, als auch aufnahmetechnisch ein absolut, zeitloses Meisterwerk für die Ewigkeit. Könnte dir @arnaoutchot - solltest du es noch nicht kennen - sicherlich gefallen ... allen anderen mit Interesse natürlich auch!

Horace Silver - Song For My Father

Noch so ein Blue-Note-Klassiker. Mit mehr oder weniger starken Anklängen an Bossa Nova und auch an andere südamerikanische Einflüsse. Trotzdem eindeutig Hard Bop. Sehr gut, höre ich immer wieder gerne.

Nabend,

Viny war dran:



Keith Jarrett - Bop-Be
abcImpulse 1978

Keith Jarrett - piano, soprano sax, percussion
Dewey Redman - tenor sax, musette
Charlie Hayden - bass
Paul Motian - drums

Hier geht aber sowas von die Post ab. So sehr ich die ECM- Platten schätze, aber der Unterschied zwischen Ludwigsburg / Oslo und New York könnte deutlicher nicht ausfallen.
Oder bildlich ausgedrückt:
Manfred Eicher kommt in den Aufnahmeraum, bringt den Musikern ne Flasche Volvic, wischt noch mal mit dem Staubtuch über die Mikros und verlässt auf Zehenspitzen den Raum mit den Worten:"Und bitte, macht es mir schön!"
Esmond Edwards (Produzent dieser Aufnahme) kommt in den Aufnahmeraum, drückt jedem ne Pulle Bier in die Hand und geht mit den Worten: "Haut rein Jungs und lasst die Sau fliegen!"
Was sie denn auch taten.

Die Aufnahme erreicht klanglich nicht das ECM- Niveau, was überhaupt nicht störend wirkt.

wilder-Denker (Beitrag #12483) schrieb:

Könnte dir @arnaoutchot - solltest du es noch nicht kennen - sicherlich gefallen ... allen anderen mit Interesse natürlich auch!

Kenne und habe ich ... natürlich ! Danke trotzdem für den Tipp.

Die Takase/Schlippenbach - So Long Eric hatteich dieses Jahr auch schon mal hier, hat mir nicht so gut gefallen, hier meine Bemerkung von damals ...
http://www.hifi-foru...0&postID=11362#11362

blueminotaur (Beitrag #12478) schrieb:

David Grisman ‎– Hot Dawg .. Witzig, hatte ich auch vor kurzem erst vorgestellt Ist ja doch eher eine unbekannte Platte, aber sehr schön.

ja, sehr schön, auch diese:

David Grisman Quintet ‎– The David Grisman Quintet



http://www.allmusic....quintet-mw0000651061

Die LP steht - frisch gewaschen - bereit, kommt gleich auf den Plattenteller.

@andreas3
Hab ich auch als LP, ... mit ner Pulle Bier ... na, muss ich dann vielleicht auch gleich mal rauskramen, die LP und die Pulle

MfG

arnaoutchot (Beitrag #12486) schrieb:

Kenne und habe ich ... natürlich !

... habe ich mir beinahe schon gedacht, bei manchen Sachen sind wir schon recht ähnlich sortiert ... Bei der "So long Eric" stimme ich mit deinem Urteil überein, ich wurde auch nicht so ganz warm damit. Deshalb auch die Takase/Mahall, zwar "nur" Duo aber nach meinem Geschmack genial.

Neu im Regal:

Randy Weston
African Cookbook

OST
Round Midnight

Und sowas findet man durchaus noch in Großmärkten (in diesem Fall ein blauer).
Die Randy Weston war mir vom Namen her bekannt, den Soundtrack gabs als
spontane Ergänzung zu "The other side of Round Midnight", die ich seit über 20
Jahren habe und schätze. Genauso wie den Film selber; ganz groß!

andreas3 (Beitrag #12485) schrieb:

Keith Jarrett - Bop-Be abcImpulse 1978 .

Aber auch der Coverdesigner hat wohl 'ne Pulle zuviel gehabt. Zumindest hat er Charlie Haden ein "Y" angedichtet!
Hey, und so unbekannt war der Mann damals schon nicht mehr.

wilder-Denker (Beitrag #12488) schrieb:

Takase/Mahall... habe ich mir beinahe schon gedacht, bei manchen Sachen sind wir schon recht ähnlich sortiert ;)

Nun, Ehre, wem Ehre gebührt, im aktuell zeitgenössischen Jazz kann ich Dir nicht das Wasser reichen Vielleicht hab ich dafür etwas mehr im älteren Bereich (Blue Note, Prestige, frühe ECM, Enja). Wie gross ist Deine Jazz-Sammlung ungefähr (nur um mal ein Gefühl zu bekommen) ? Bei mir müssten es quer über alle Formate rund 2.500 Jazz-Platten sein.

arnaoutchot (Beitrag #12491) schrieb:

Wie gross ist Deine Jazz-Sammlung ungefähr (nur um mal ein Gefühl zu bekommen) ?

... das ist gar nicht so einfach zu beantworten, da meine Sammlung gleich über drei Orte verteilt ist ... für mich auch ein Grund immer mehr zu digitalisieren oder gleich FLAC-Dateien zu kaufen (es ist zwar anders so ohne Anfassmöglichkeit, aber wenigstens portabel) ... Meine aktuelle Stream-HD ist mit etwas mehr als 2TB belegt, zeigt 4400 Alben an .. es ist noch nicht alles perfekt getagged, aber ungefähr 3500 Jazz, der Rest meist Klassik und ganz wenig "dies und das". Da fehlen aber auch noch etliche, meist ältere Jazz-Aufnahmen (500?), die in der Provence liegen und zwei Umzugskisten stehen in meinem Keller, die vermutlich bunt gemischt auch eher "uninteressant" sind (zumindest für den Moment) ... bei den 3500 sind aber in der Tat sehr viele neuere freiere Sachen, die mir derzeit den besten Langzeiteffekt bieten. - Im Moment teste ich schon fleissig neue inEars und DAP, um wenigstens meine aktuell geliebten Schätze auch im Sommer - wo ich ja öfter für Wochen/Monate weg bin - dabeizuhaben

wilder-Denker (Beitrag #12492) schrieb:

ungefähr 3500 Jazz

Alle Achtung, sehr eindrucksvoll ! Bei mir ist fast alles noch physisch vorhanden, ich muss meine Musik auch sehen können. Jazz ist auch nur etwa ein Viertel der Gesamtsammlung. Aber nun zurück zum Hören .... bei mir gerade nichts, ich bin auf der Arbeit ...

Mr._Lovegrove (Beitrag #12490) schrieb:

Aber auch der Coverdesigner hat wohl 'ne Pulle zuviel gehabt. Zumindest hat er Charlie Haden ein "Y" angedichtet! Hey, und so unbekannt war der Mann damals schon nicht mehr. ;)

Die Pulle muss aber beliebt sein, nicht nur unter Coverdesignern

Keith Jarrett - Bop-Be abcImpulse 1978 Keith Jarrett - piano, soprano sax, percussion Dewey Redman - tenor sax, musette Charlie Hayden - bass Paul Motian - drums

Also bei mir wars keine Pulle, sondern ein Glas.., der dunkelrote Inhalt scheint mein Hirn benebelt zu haben.
Irgendwie hab ich gestutzt, aber den Covertext brav übernommen.
Sorry, Charlie

Ulrich Gumpert Quartet - A New One (Intakt, 2015)

Jürg Wickihalder - Saxophones
Ulrich Gumpert - Piano
Jan Roder - Bass
Michael Griener - Drums


... einen nette Mischung aus Bop und Free, ohne die "Bodenhaftung" zu verlieren. Das klingt nach Monk, Blakey, Lacy und Konsorten ... mal mit dem Fuß mittwippend, mal bezauberten Sax-Linien folgend und auch mal expressive Piano-Improvisation. Alles in allem sehr bekömmlich und für mich gerade genau das richtige meinen Feierabend mit 'ner Flasche Riesling und den Vorbereitungen für einen Flammkuchen in der Küche zu starten

Wilder Denker + Arnaoutchot, ihr seid ja sammlungstechnisch echte Schwergewichte.
Bei mir läuft gerade eine tadellose (und wahrscheinlich völlig unbekannte) PostBop - Produktion des Schlagzeugers Klemens Marktl, der für alle eigenständigen Kompositionen zeichnet. Der Mann hat`s drauf.
Klemens Marktl "The Challenge" (Jazz `n` Arts 2009)
Klemens Marktl, dr
Michael Erian, ts, ss
Bob Wijnen, p, frh
Jeroen Vierdag, b
Jasper Blom, ts (3 tracks)
Gibt es noch für kleines Geld bei amazon.

wilder-Denker (Beitrag #12496) schrieb:

Alles in allem sehr bekömmlich und für mich gerade genau das richtige meinen Feierabend mit 'ner Flasche Riesling und den Vorbereitungen für einen Flammkuchen in der Küche zu starten

Lecker ...

Hier schöne CTI-Fusion, ich kaue mich immer noch durch den "Cool Revolution" Sampler. Jetzt sind gerade die Klassik-Jazz-Stücke dran wie "Pavane" von Hubert Laws oder "Concierto d'Aranjuez" von Jim Hall. Nice ! Die Pavane (von Fauré, ein von mir sehr geschätzter Komponist, by the way !) kannte ich noch nicht, das Concierto von Rodrigo hab ich schon lange. Fazit ziehend: Für das aufgerufene Geld ein sehr empfehlenswerter Sampler, wenn man die Quelle des smoothen Fusion-Jazz ergründen will ...

moontrane (Beitrag #12497) schrieb:

und wahrscheinlich völlig unbekannte) PostBop - Produktion des Schlagzeugers Klemens Marktl, der für alle eigenständigen Kompositionen zeichnet. Der Mann hat`s drauf.

Der hat's eine Weile mal in NYC probiert, galt ja Anfang des Millenniums als ein (zu)hoch gelobtes Talent in Europa. Ich habe ihn ein oder zweimal mit ziemlich hochkarätigen Leuten gesehen und glaube mich an ein gutes Gespann mit Larry Grenadier am Bass zu erinnern. Eine CD von ihm habe ich glaube ich, aber nicht diese. Bin noch im Zug und höre


Erich Kleinschuster Sextett - Volume 1 - 1968/69
mit Joe Henderson / Carmell Jones / Clifford Jordan

Und bei mir läuft ein Garbarek aus jungen Jahren:



Jan Garbarek - Sart
ECM 1971

Jan Garbarek - tenor sax, bass sax, flute
Bobo Stenson - piano, e-piano
Terje Rypdal - guitar
Arild Andersen - bass
Jon Christensen - drums, percussion

Damals noch frei und experimentierfreudig, weniger melodiös.

andreas3 (Beitrag #12500) schrieb:

Und bei mir läuft ein Garbarek aus jungen Jahren, damals noch frei und experimentierfreudig, weniger melodiös.

... aber gut Eine von Garbareks besten Platten neben der Afric Pepperbird

Hier Clifford Adams - The Master Power - Naxos Jazz 1998 mit Adams (tb), Antonio Hart (ss, as), Kenny Barron (p), Ray Drummond (b), Lewis Nash (dr), Neil Clark (perc). Super Session, auch klanglich ! Dank an dualplattenspieler ...

Hier Clifford Adams - The Master Power - Naxos Jazz 1998 mit Adams (tb), Antonio Hart (ss, as), Kenny Barron (p), Ray Drummond (b), Lewis Nash (dr), Neil Clark (perc). Super Session, auch klanglich ! Dank an dualplattenspieler ...

Naxos hat wirklich schöne Musik rausgebracht. Die "Master Power" habe ich auch.
Mein Tip zu Naxos: Ron McClure "Double Triangle"
Ron McClure, b
Tim Hagans, tr
Conrad Herwig, trb
Rich Perry, ts
Marc Copland, p
Billy Hart, dr

moontrane (Beitrag #12502) schrieb:

Naxos hat wirklich schöne Musik rausgebracht. Die "Master Power" habe ich auch.

War nur etwas kurzlebig, der Vorstoss von Naxos in den Jazz. Doch zu sehr Nische ...

Hier noch eine Verneigung vor Wilder Denkers Kollektion: Ken Vandermark - Collected Fiction - Improvised Bass & Reed Duos - Okkadisk 2CD 2008. Vandermark (reeds) mit jeweils einem der vier Bassisten Kent Kessler, Ingebrigt Haker-Flaten, Nate McBride und Wilbert de Joode. Göttlich ! Mehr braucht es nicht. Klanglich als ob die jeweils beiden hier im Wohnzimmer stehen !

Charles Mingus - Mingus Ah Um

Es ist nach wie vor der "Boogie Stop Shuffle" der es mir auf dieser Scheibe angetan hat.

Schöne Horn-Riffs, treibend, ...

Fischers_Fritze (Beitrag #12504) schrieb:

Mingus - Ah Um ... Es ist nach wie vor der "Boogie Stop Shuffle" der es mir auf dieser Scheibe angetan hat.

Mingus ist ein Klassiker. In der eigentlich ganz interessanten Liste "100 Jazz-Albums that Shook the World" auf Platz 7. Kann man zur Positionsbestimmung hernehmen. Etwa 75% davon habe ich hier stehen.

https://de.wikipedia...That_Shook_the_World

Wirklich interessante Liste - kannte ich noch nicht.

Von meinen ca. 80 Jazz-Alben befinden sich (immerhin) 18 auf dieser Liste.

Unter anderem dank der Beratung und Empfehlungen hier im Fred habe ich einen halbwegs soliden Grundstock hier stehen, wobei viele weitere meiner Jazz-Platten/CDs ebenfalls Klassiker sind, die aber nicht auf dieser Liste stehen.

Wenn ich jetzt noch Kommentierung hätte, WESHALB diese Platten jeweils so bemerkenswert/wegweisend eingestuft wurden ...

Ich werde mal recherchieren, um weitere Anregungen für weitere Anschaffungen zu erhalten.

Ah, schon gefunden - steht alles auf jazzwisemagazine.com!

arnaoutchot (Beitrag #12503) schrieb:

Hier noch eine Verneigung vor Wilder Denkers Kollektion: Ken Vandermark - Collected Fiction - Improvised Bass & Reed Duos ...Göttlich ! Mehr braucht es nicht. Klanglich als ob die jeweils beiden hier im Wohnzimmer stehen !

... da hast du dir auch etwas ganz Feines aufgelegt und auch meine derzeitige Vorliebe der "direkten Kommunikation" zwischen "Könnern" herausgestellt. Natürlich ist das keine Musik, die jedermanns Geschmack trifft .. sie ist archaisch und für manch' Stimmung vielleicht auch wenig musikalisch. Ist man aber bereit den "Spirit" solcher Kommunikationen zu erhören, dann können sich Welten öffnen und die Aufnahmequalität ist - weil einfach und mit Leidenschaft - meistens gut/authentisch.

Gerade wieder von der "Neuen Musik" (hier: Morton Feldman) zum Jazz gewechselt und zum Tagesausklang (aus der Inspiration):



Paal Nilssen-Love, Ken Vandermark - Dual Love (Smalltown, 2005)


... hier dann Drums & Sax, aber eben ehrlich und direkt, ungeschönt und aufschlußreich / mittendrin in der Konversation und man muß das eben wollen .. falls nicht, macht das aber auch nichts (auch ich hatte schon andere Phasen meiner Jazz-Leidenschaft, glücklicherweise gibt es aber auch nach 30 Jahren noch kein Stillstand)

arnaoutchot (Beitrag #12505) schrieb:

https://de.wikipedia...That_Shook_the_World

Ich habe 19 Alben gezählt, die aus der Liste in meiner Sammlung sind.
Auch wenn Mr. Scaruffi schon sehr subjektiv und Free Jazz- lastig zu Werke geht, so sind seine Listen doch auch
sehr interessant und sehr inspirierend, wenn man mal gutes abseitig der Klassiker sucht:
http://www.scaruffi.com/jazz/best100.html