Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Nach einem ersten Outdoor-Wochenende inkl. Schlafsack-unter-freien-Himmel-Übernachtung dieses Jahr, einer anschliessenden heissen Dusche, jetzt nun zum entspannten musikalischen Ausklang:




Christian Meaas Svendsen - Forms & Poses (Nakama, 2016)

Christian Meaas Svendsen - double bass


... ein Solo-Album des norwegischen Bassisten Svendsen, mir u.a. bekannt durch Paal Nilssen-Love's Large Unit .. im Vergleich zu vielen anderen Solo-Bass Aufnahmen anderer Bassisten legt Svendsen weniger (bis gar keinen) Wert auf virtuos, fliessende Bassläufe, sondern präsentiert sich und sein Instrument beinahe meditativ. Er entlockt die Töne, eher frei und improvisiert, ähnlich einem Vandermark auf seinem Sax bei seinen OpenField-Sessions .. die "Akrobatik" liegt im Klang, der zum Relaxen inspiriert .. mal gezupft, mal gestrichen und mal "ich-weiss-nicht-wie".

Klangprobe via Soundcloud

Dann hast du einen guten Schlafsack...

Hier gibts auch einen herrlichen Bass, aber nicht solo:



Collin Walcott - Cloud Dance
ECM 1976

Collin Walcott - sitar, tabla
John Abercrombie - e-guitar
Dave Holland - double-bass
Jack de Johnette - drums

Walcott war wohl einer der ersten Weißen, der die Sitar gelernt und im Jazz eingeführt hat, eigentlich wollte er in Indien ja nur Tabla erlernen, war aber vom Klang der Sitar begeistert. Neben Oregon hatte er auch mit Miles Davis gespielt, hier eine seiner beiden Soloplatten, Abercrombie, Holland und de Johnette waren durch Gateway gut aufeinander eingespielt und begleiten Walcott, der meist Sitar spielt, perfekt.

@ andreas 3
Die "Cloud Dance" gefällt mir auch sehr.
Hier läuft auch was ruhiges, Jazzklänge mit Country-Banjo. Nicht durchweg, aber stellenweise gelungen, meditativer, hypnotischer Sound, entschleunigend. Hört mal rein .. (Sehr schönes Cover-Motiv)
Jeremy Udden/Nicholas Moreaux "Belleville Project" (Sunnyside 2015)
Jeremy Udden, Alto Sax, pump organ, prophet 5
Nicholas Moreaux, acoustic bass, toy piano
Robert Stillman, tenorsax, piano, pump organ
Pierre Pierchaud, acoustic and electric guitar, banjo
Rj Miller, drums
Pete Rende, CS 60, prophet 5, pump organ

andreas3 (Beitrag #13212) schrieb:

Dann hast du einen guten Schlafsack...

... das ist richtig .. gleich mehrere stehen zur Auswahl. Der wärmste davon hat mich auch schon -27°C munter und fidel überleben lassen

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Hier geht es noch ne Runde "meditativ" weiter:



Nakama - Before the Storm (Nakama, 2015)

Adrian Løseth Waade - violin
Ayumi Tanaka - piano
Andreas Wildhagen - drums
Christian Meaas Svendsen - bass


... nochmal Svendson - hier im Quartet - mit sehr minimalistisch ausgelegter Musik. Eine Mischung aus Komposition und Improvisation - teilweise auch mit bewussten Pausen (Leerräumen) - die eher Ruhe vermitteln will .. muß man mögen und wenn man es mag, dann wird man zusätzlich auch mit einer guten Aufnahmequalität belohnt.

wilder-Denker schrieb:

Der wärmste davon hat mich auch schon -27°C munter und fidel überleben lassen

Das ist ein Wort! Wie hast du die Eiszapfen von der Nase entfernt?

Weiter mit Bass:



Marc Johnson - Bass Desires
ECM 1986

Marc Johnson - bass
Bill Frisell - guitar, guitar-synth
John Scofield - guitar
Peter Erskine - drums

Beim ersten Hören haben mich noch die Gitarrensounds gestört, aber das ist so eine "Je-länger-je-lieber"- Scheibe, die ich inzwischen immer mal wieder gerne höre. Erskine und Johnson gehen schön aufeinander ein, dass mir öfter mal das Grinsen kommt. Und Scofield / Frisell werfen sich die Bälle zu.

Ich switche mich seit Tagen durch alle Alben, die nur auf meiner Festplatte schlummern und
deshalb eher selten in meine Ohren kommen. Heute morgen steht eher leichte Unterhaltung auf
dem Programm:

Gary Burton & Frinds
Six Pack

Schöne Sachen,die ihr immer zeigt!
Bei mir mal wieder Ruhigeres,aber überhaupt nicht Langweiliges:

Michael Wollny
Nachtfahrten
Michael Wollny, piano
Christian Weber, bass
Eric Schäfer, drums



Sehr elegische,etwas melancholische und irrlichternde Nachtreminiszensen.Klanglich auch sehr gut.

Manchmal zeigen wir auch wilde Sachen:
Eva Novoa "Butterflies and Zebras by Ditmas Quartet" (Fresh Sound New Talent 2016)
Auf der Homepage des Labels findet sich eine Rezension, in der sinngemäß steht, wenn Thelonius Monk Free Jazz gemacht hätte, wäre womöglich so etwas ähnliches wie bei Eva Novoa herausgekommen. In der Tat, die Melodielinien hören sich "Monkish" an. Ansonsten ist die CD für mein Empfinden ziemlich unorthodox mit vertrackten Rhythmen, aber auch erfrischend anders. Aufmunternd wie ein frischer Frühlingsregen.
Eva Novoa, p, e-piano
Michael Attias, as
Max Johnson, b
Jeff Davies, dr

Mal kein Tonträger, sondern -zufällig gesehen- TV:

Zaz & Friends

Jazzopen 2015 in Stuttgart

Auf eins plus, noch bis 20:15. Macht Spass.

moontrane (Beitrag #13218) schrieb:

Manchmal zeigen wir auch wilde Sachen ...

... fein, da mach ich doch mal mit

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Aus meiner kürzlich erhaltenen Direktlieferung von Dave Rempis:



Ballister - Worse For The Wear (Aerophonic, 2015)

Dave Rempis – alto/tenor/baritone saxophones
Fred Lonberg-Holm – cello and electronics
Paal Nilssen-Love – drums and percussion


... das aktuellste und fünfte Album der Ballister-Formation, 2014 live im Constellation/Chicago eingespielt. Die Jungs kennen sich und es bedarf keiner Aufwärmphase .. im 21-minütigen Eröffnungsstück geben sie von der ersten Sekunde an Vollgas, als gäbe es kein morgen. Nach ca. 6 Minuten stoppen Dave und Fred, aber Paal trommelt unverdrossen weiter bis die anderen wieder langsam einsteigen und es geht etwas "differenzierter" weiter .. sportive Höchstleistung. Beim zweiten Track darf das Cello etwas dominierend die Vorlage geben und im letzten gibt es dann von allen ein wenig in freier Mischung .. alles in allem, Free-Improv vom Feinsten (aber nur für diejenigen, die solcherlei Jazz wirklich mögen).

Ein bisschen mehr und der zweite Track zum Reinhören via Aerophonic (das eigene Label von Dave Rempis)

@ wilder Denker
Manchmal weht der Wind ein wenig frischer ..
Gruß Christoph

moontrane (Beitrag #13221) schrieb:

Manchmal weht der Wind ein wenig frischer ..

... wie wahr .. die letzten Tagen meteorologisch tatsächlich frisch aus Nord-Ost, kühl aber gut

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Hier jetzt im Vergleich zu Rempis & Co etwas milder und weniger stürmisch:



Aruán Ortiz Trio - Hidden Voices (Intakt, 2016)

Aruán Ortiz - Piano
Eric Revis - Bass
Gerald Cleaver - Drums


... klassische Trio-Besetzung, die mir Spaß macht weil im Vergleich zu etlichen anderen nicht einlullend. Das hier ist zwar nicht Free und - bis auf ein Stück - auch nicht "improved", aber schöner kraftvoll fliessender Jazz. Anleihen an Afro-Kubanisch, ein Coleman- und ein Monk-Stück, und manchmal - bilde ich mir ein - sogar für ein paar Takte J.S. Bach rauszuhören. Sauber eingefangen und mit Begeisterung gespielt ist das eine (oder DIE) beste(n) neueren Aufnahmen dieses Genres, die mir in der letzten Zeit untergekommen sind.

Ray Bryant - Alone with the Blues

Solo-Album des Pianisten Ray Bryant, dessen unprätentiöses und erdiges Spiel ich sehr mag, und das dem Titel der Platte hier ideal gerecht wird.

Es beginnt heute mit:

Red Garland
Groovy

Tadelloser PostBop mit dem kräftigen Altsaxofon von Sherman Irby - eine feine Sache.
Sherman Irby "Faith" (Black Warrior 2004)

Sherman Irby, as
Gerald Cannon, b
Larry Willis, p
Willie Jones III, dr
Khalil Kwame Bell, perc (auf 1 Stück)

Die CD trifft am Freitag bei mir ein. Bei iTunes kann man reinhören.

Ja, spannend. Im Grenzbereich des Jazz natürlich. Ruhige, sorgfältige Musik. Schweizer halt.

Nik Bärtsch's Mobile - Continuum

Mal wieder ein Lebenszeichen von mir, leider ist mein Alltag im Moment nicht angetan, in Ruhe Jazz zu hören. Bin heute früh um 2.30 Uhr dt. Zeit in Dubai / UAE aufgestanden, mittags in München gelandet, dann im dichten Schneetreiben nach Nürnberg zurück, bis gerade Mails und Telefonate, morgen bis Freitag schon wieder unterwegs (innerdeutsch). Zur Entspannung gerade etwas Three Blind Mice ... klanglich ein Traum, musikalisch finde ich auch ...

Art Blakey And The Jazz Messengers...

arnaoutchot (Beitrag #13227) schrieb:

Mal wieder ein Lebenszeichen von mir, leider ist mein Alltag im Moment nicht angetan, in Ruhe Jazz zu hören ... ... Zur Entspannung gerade etwas Three Blind Mice

... ich kenne ähnliches ja gelegentlich aus eigener Erfahrung. Trotz all der interessanten Spannung kann das auch auslaugen, um so schöner dein kurzes Hallo hier und "just sit down, enjoy yourself and relax"

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Hier geht es auch vergleichsweise ruhig und vor allem "andächtig" zu:



Scott Clark 4tet - Bury my heart (CleanFeed, 2015)

Cameron Ralston - double bass
Jason Scott - saxophone
Bob Miller - trumpet
Scott Clark - drums
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JC Kuhl - bass clarinet
Bryan Hooten - trombone


... Quartet mit Gästen und "Ecken und Kanten" der gefühlsbetonten Art. Das Album wirkt wie aus einem Guß und, selbst wenn nicht als solches konzipiert, so ist es für mich eine Art Suite (nicht im Sinne der Klassik). Thematisch nimmt sich Clark der dunklen Seite der Geschichte der USA an, als weisse Siedler begannen die Natives zu verdrängen. Clark selbst hat indianisches Blut in den Adern, zelebriert hier keine Filmmusik für einen Winnetou-Film, sondern astreinen Jazz .. die Schwermut der Thematik ist unverkennbar, gut nachvollziehbar und wird auf harmonisch, melodiöse Art zum Ausdruck gebracht // kein Krieg der Töne, sondern Einfühlsamkeit ist das Thema.

Dann schließe ich mich Michael mal an, auch hier gibt es derzeit zu viele Baustellen, so dass ich nicht oder kaum zum Hören komme – bestenfalls, weil immer neugierig, unkonzentriert im Auto. Leider, denn im Briefkasten findet sich fast jeden Tag Neues, doch ich finde keine Zeit zum ruhigen Hören. Hoffe, das ändert sich bald wieder.

Grüße Euch alle, lese immer gerne mit. HOCHDIETASSEN

dietmar_ (Beitrag #13230) schrieb:

... auch hier gibt es derzeit zu viele Baustellen, so dass ich nicht oder kaum zum Hören komme ... ... HOCHDIETASSEN

... auch dir lieber Jazzfreund, (m)ein Gruß aus dem Thread .. man kennt das und lauschigere Zeiten werden kommen *HOCHDASGLAS* (brauche derzeit kein Auto)

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Es bleibt im gewissen Sinn ruhig und "andächtig":



The Spike Orchestra - Ghetto (SpikeOrchestra, 2015)


... hatte die Großbesetzung letztlich hier mal in Verbindung mit Zorns Book of Masada vorgestellt. Hier widmet man sich thematisch etwas der Jiddischen Musik ... in der Interpretation eine Mischung aus Ellingtons Swing, Evans Bläserklang, Sketches of Spain, Brechts Kabaret, Klezmer, Free und Bob .. ziemlich bunt, aber nicht chaotisch. Gut durchhörbar, spaßig und doch mit einer Prise "Nachdenklichkeit" gewürzt.

Reinhören via Soundcloud

Looking Ahead - Ken McIntyre & Eric Dolphy

Ken McIntyre - alto sax, flute
Eric Dolphy - alto sax, flute, bass clarinet
Walter Bishop, Jr. - piano
Sam Jones - bass
Arthur Taylor - drums

Interessantes Zusammenspiel zweier -zu der Zeit, 1960- aufstrebender Saxofonisten, die einerseits viel Ähnlichkeit in ihrem Spiel haben, andererseits aber sehr eigene Charakteristika. Alle Stücke bis auf eines stammen von McIntyre, der sich im weiteren vor allem auf seine Lehrtätigkeit konzentrierte, und lange nicht den Einfluss erreichet wie Dolphy.
Auf jeden Fall eine schöne Platte!

... auch wenn das hier vielleicht OFFTOPIC ist, da der Zusammenhang zum Jazz für mich lediglich der Fund beim Café Oto ist, so widme ich diese Hörsitzung den derzeit "reisenden" Jazzfreunden:



ALASH - 10.05.15 (Oto, 2015)


... ein Live-Mitschnitt aus dem Oto dreier Musiker aus Tuwa. Wenn ich das richtig deute dann ist das traditionelle "mongolische" Musik mit einer Prise "Westen" ... wie auch immer, die macht richtig Freude, das Herz lacht mit und tanzen würde ich mit/zu den Jungs auch. Nach meinem Geschmack ebenfalls perfekt zur Unterhaltung bei längeren Autobahnfahrten/Reisen .. so könnte man (ich auf jeden Fall) auch unterwegs "zuhause" sein.

Reinschnuppern auf der Homepage vom Café Oto


/OFFTOPIC ENDE

Ich bin zwar erst in zwei Wochen auf Reisen, aber werde gern und gespannt mal reinhören!

Erst noch ein Neuzugang, durch Zufall in der Bucht entdeckt und gleich geangelt:



Miles Davis - Portrait
Jazz zounds / CBS 1990

Ende der 80er / Anfang der Neunziger gab eine Hifizeitschrift (ich weiß nicht mehr obs Audio oder stereoplay war) eine Reihe Jazz in Zusammenarbeit mit dem Label zounds heraus, die Cover zierten Zeichnungen / Graphiken von Herbert Joos, die es damals auch als Poster zu kaufen gab. Die DoCD von Miles Davis ist eine Werkschau aus Columbia- Alben zwischen 1956 (Tadd´s Delight) und 1989 (Orange), auf CD 1 The acoustic Miles, CD 2 The electric Miles.
Die Titel wurden allesamt sauber remastert, ich habe jetzt noch keine Direktvergleiche angestellt, aber der erste Klangeindruck über Kopfhörer ist superb: Gut durchhörbar, Luft zwischen den Musikern, keine Schärfen. Das Poster habe ich schon lange, jetzt freue ich mich über die passende CD.

andreas3 (Beitrag #13234) schrieb:

Ich bin zwar erst in zwei Wochen auf Reisen, aber werde gern und gespannt mal reinhören!

... mach mal, Andreas .. bin gespannt - Da du ja die letzte Zeit hier auch öfters Don Cherry gehört (vorgestellt) hast, würde ich jetzt mal sagen, das geht in Richtung Codona-Trilogie .. wenn auch anders, da hier "Natives" ihre Musik machen, aber der "Beat" ist irgendwie ähnlich // Ich habe mir die FLAC gerade auf eine CD gebrannt und die wandert in den CD-Wechsler im Auto (wo leider noch kein Bluetooth/USB-Gedöns drinne ist)

Erstlauschung: Esperanza Spalding - Emily's D+Evolution

Was eine richtig geile Scheiße!

Schulligung. Sorry.




Liebe Grüße

Carsten

andreas3 (Beitrag #13234) schrieb:

Miles Davis - Portrait Jazz zounds / CBS 1990

Oh, die habe ich auch, und die anderen 3 CDs der Serie ebenso:

Dave Brubeck - The famous quartet
Chet Baker - The Pacific years
Stan Getz - The cool Mr. Getz

Allesamt gelungene Compilations und als Einstiegsdroge sehr gut geeignet. Zudem die Artworks
und die Booklettexte hervorragend sind.
Klanglich ist das alles okay, aber gerade Brubeck und Davis kann man besser in den Legacy CDs
genießen.
Hier läuft grade auch Mr. Dolphy:

Eric Dolphy
Conversations
Die gibt es auch mit zwei anderen Covern. Ich habe aber o.g..
Dolphy einmal im Quintett den "Jitterbug waltz" zerlegend, dann im Sextett, schließlich Solo
und zum Ende hin im Duo mit Richard Davis am Bass. Überraschend, humorvoll, unangepasst und
immer Dolphy....

Dann bleibe ich mal bei den Erneuerern der 60er:
aus dieser Box

Cecil Taylor
The Complete Collection: 1956 - 1962
nun das brillante Looking ahead.

Zur musikalischen Begleitung eher stupider Photoshop-Arbeit läuft hier ausnahmsweise auch mal zu früher Stunde Musik. Ich greife mal arnaoutchots "Entspannungsmusik" vom gestrigen Abend auf und lausche:



Tsuyoshi Yamamoto Trio - Speak Low (Venus, 2008)

Tsuyosi Yamamoto - piano
Tsutomu Okada - bass
Yoshitaka Uematsu - drums


... sind ja alles Standards, die hier gespielt werden, aber man muß es den dreien schon zugestehen: sauber interpretiert und klanglich wunderbar konserviert, so wir wir das von Yamamoto & Co ja auch aus einigen anderen Aufnahmen kennen.

Zurück zu Photoshop, mit Musik geht es ja angeblich besser/leichter ...

Joshua Redman
Beyond
P2000

Joshua Redman,sax
Aaron Goldberg,piano
Reuben Rogers,bass
Gregory Hutchinson,drums



Nach dem ich Redman bei einem Jazzfestival kennen und lieben gelernt hatte,habe ich mir einige CDs besorgt.
Hier spielt er Bopartig,aber auch Balladen und Modern Jazz,auch doppelt er sich mal.
Vorher hörte ich Miles Davis At Newport 1958.Die Aufnahme entstand zu Umbruchszeiten des Cooljazz,wenig später entstand das
Kind of Blue.

wilder_Denker schrieb #13233:

ALASH - 10.05.15 (Oto, 2015) ... ein Live-Mitschnitt aus dem Oto dreier Musiker aus Tuwa. Wenn ich das richtig deute dann ist das traditionelle "mongolische" Musik mit einer Prise "Westen" ... wie auch immer, die macht richtig Freude, das Herz lacht mit und tanzen würde ich mit/zu den Jungs auch. Nach meinem Geschmack ebenfalls perfekt zur Unterhaltung bei längeren Autobahnfahrten/Reisen .. so könnte man (ich auf jeden Fall) auch unterwegs "zuhause" sein. Reinschnuppern auf der Homepage vom Café Oto

Ja, die drei verbreiten auf Anhieb gute Laune, gefällt mir. Eine Zeitlang habe viel Etnische Musik gehört, da gibts doch etliches was sich lohnt gehört zu werden.
Da ich mehr hören wollte war ich auf Otos Reinhörseite und habe mir dann auch mal Roscoe Mitchell angehört. Unversehens gings dann über in Mats Gustafsson / Thurston Moore, geil Danach kam mir Ken Vandermark / Paal Nilssen-Love direkt zugänglich vor.. Das Café ist wohl ein eigener Kosmos, wenns bei mir um die Ecke wär würde ich da sicher ab und zu mal reinschaun. Als Konserve kämen die Sachen wohl eher selten dran.

Grüße!

Wadada Leo Smith & Ed Blackwell - The Blue Mountain's Sun Drummer (Kabell, 2010)

Wadada Leo Smith - Trumpet, Kalimba, Voice
Ed Blackwell - Drums, Percussion


... wunderbares "Zwiegespräch" zwischen Smith/Blackwell, welches zwar schon 1986 aufgezeichnet wurde, aber - mir unverständlich - erst 2010 veröffentlicht wurde .. besser spät als nie, denn ein "kleines" Juwel ist das allemal (selbst für nicht eingefleischte FreeJazzer, denn da ordnen das manche ein ... ich nicht!)

@andreas3: ich denke an dich wegen der vielen Don Cherry-Lauschsitzungen, die du uns vorgestellt hast. Solltest du diese Aufnahme noch nicht kennen, dann ist das mal ein Reinhörtipp von mir .. es bietet sich der Vergleich zu Cherry/Blackwell "Mu" (first/second part) an. Die "Mu" ist zwar '69 aufgenommen, Ähnlichkeiten sind aber vorhanden und Blackwell hier Jahre später (ähnliches Setting) mit einem anderen Trompeter zu lauschen, das hat schon was

EDIT: ... freut mich, daß du im "Café" etwas Spaß hattest .. wenn dich Gustafsson/Moore "faszinierten", dann weisst du sicherlich auch, daß es da etliches unter "The Thing" (Projekt) gibt, u.a. auch die letzte(?) mit Cherry's (Stief)Tochter Neneh ... wg. Konserve: "besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach"

wilder-Denker (Beitrag #13240) schrieb:

Ich greife mal arnaoutchots "Entspannungsmusik" vom gestrigen Abend auf und lausche Tsuyoshi Yamamoto Trio - Speak Low (Venus, 2008)

Na, das ist aber harmlose Unterhaltung für Dich ! Ich finde ehrlich gesagt die alten tbm-Sachen von Yamamoto inhaltlich noch viel besser als die dann doch eher standardmässigen Aufnahmen aus den 90er und 2000ern. Da wurde doch sehr auf die Audiophilie geschielt. Meisterwerke sind für mich Aufnahmen wie die von "Misty", bei der er unglaublich nuanciert anschlägt und das Stück dehnt und streckt. Die auch aus heutiger Sicht noch unglaublich direkte Aufnahmetechnik des japanischen Labels tut ihr übriges ... läuft hier gerade: Tsuyoshi Yamamoto Trio - Misty - tbm/FIM SACD 1974/2004.




Edit: Ich überprüfe meine oben gestellte These gerade mit der Autumn in Seattle - FIM SACD Stereo 2001. Das ist im direkten Vergleich alles viel gefälliger, und ein Stück wie "Raindrops Keep Falling on my Head" ist wirklich schon sehr nah an "Bar-Musik" (Bar-Musik war das vernichtendste Urteil, das ein früherer Freund von mir, der mehr dem freieren Jazz zugeneigt war, über eine Platte verhängen konnte !). Klanglich ist es extrem ausgewogen und fein, viele andere Musiker würden essentielle Körperteile geben, so aufgenommen zu werden, aber die direkte Aufnahme von tbm ist ungeschlagen. Das Bild ist von der UHD, ich habe "nur" die original erschienene SACD.

arnaoutchot (Beitrag #13244) schrieb:

Na, das ist aber harmlose Unterhaltung für Dich !

... *grins* .. da stimme ich zu, aber war ja quasi zum Frühstück und Arbeitsbeginn - Die Misty habe ich auch, aber schon länger nicht mehr gehört .. setze die mal auf die Liste, denn ich muß wohl noch 1-2 Tage "photoshoppen" (in diesem Fall nicht kreativ, sondern stupide abarbeiten), da kam die Begleitmusik gerade recht.

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Inzwischen bin ich hier bei den etwas freieren Klängen angelangt und huldige:



Luther Thomas & The Human Arts Ensemble - Banana: the Lost Sessions (1973) (Atavistic, 2001)

Luther Thomas - Saxophone, Piano
James Marshall - Alto Saxophone, Tenor Saxophone, Soprano Saxophone, Flute
Abdullah Yakub - Horn
Carol Marshall - Vocals, Accordion
Charles Bobo Shaw - Drums


... ich schätze, den etwas früh verstorbenen Luther Thomas sehr und In Denmark ist für mich, auch wegen der Solo-Aufnahmen, ein wahrer "Herzensbrecher" - Die jetzt gehörten "Lost Sessions" sind quasi herausgefiltert worden, als man die vielleicht bekannteste Aufnahme "Funky Donkey" (FreeFunk/Jazz) erstellt hat .. sind mir aber lieber, da "intimer" / mein Bedürfnis nach dem ganz genau Hinhören wird hier mehr befriedigd. // Sicherlich kein Meilenstein für alle, aber das ist für einen "Forscher" eh Nebensache

@ wilder-denker: Ed Blackwell war m.Mg. einer der kreativsten Drummer, er brachte das Set zum Singen und wob geschickt kleine Melodien in sein Spiel ein. Alter Hase eben.. Da werde ich mich mal drum kümmern. Was mich an Cherry fasziniert ist seine enorme Vielseitigkeit, er hat ja neben seiner pocket trumpet eine ganze Reihe anderer Instrumente beherrscht. Die drei Codonas stehen auf meiner Liste recht weit oben

Neulich hatten wir hier die Rede von Black Music im Sinne der Freiheitsbewegung in den USA. Hier jetzt ein Vertreter der (in diesem Sinne) Red Music:



Jim Pepper - Remembrance
Live from the International Jazz Festival Münster 1990
TUTU records 1994

Jim Pepper - tenor sax, vocals, percussion
Bill Bickford - electric and 12string guitar
Ed Schuller - bass
John Betsch - drums
Caren Knight - vocals

Jim Pepper war Nachfahre nordamerikanischer Indianer und ließ in seinen Fusion- Jazz traditionelle Stammesgesänge wie auch Einflüsse aus Folk, Rock und Free Jazz einfließen. Das berühmte Witchi Tai To basiert auf einem indianischen Gesang den er von seinem Großvater lernte, Collin Walcott, der mit Pepper gespielt hatte, nahm es mit zu Oregon, der mit Pepper befreundete Don Cherry brachte es nach Europa zu Jan Garbarek. Hier eine wunderschöne Version von Jim Pepper:

https://www.youtube.com/watch?v=_c6hYdSlqIs

Der auf Remembrance dokumentierte Auftritt entstand zwei Jahre vor seinem Tod und dokumentiert die Vielseitigkeit seiner Musik.

arnaoutchot (Beitrag #13244) schrieb:

Edit ... Autumn in Seattle - FIM SACD Stereo 2001.

... auch DIE ist in meinem Fundus (es gab ja mal Zeiten, da dachte man "audiophil" ist ALLES) und ich werde die gerne in Kürze auch mal wieder hören. An der Aufnahmequalität gibt es mit Sicherheit nichts zu bemängeln, selbst wenn das musikalische (Er)Leben inzwischen etwas anders geprägt ist .. that's life

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@andreas3: ... die Pepper/Rememberance, die du gerade lauschst, kenne ich nicht, aber vermutlich ähnliche "Sessions" des Sets. Das ist nun wirklich entspanntes Erleben/Zurücklehnen, nicht schlecht (schöne Musik) .. letztendlich aber auch nur "seichter" JATZ (nicht wertend gemeint), wie du treffend beschreibst eben irgendwie "Fusion" .. egal.

ad Cherry: ... ja, er ist/war wirklich extrem vielseitig und die Codona-Trilogie hat sicherlich wieder eine ganz eigene Stellung in seinem Schaffenswerk (war seinerzeit quasi (m)ein Einstieg in Jazz schlechthin) .. mein Alltime-Favourite von ihm ist/bleibt inzwischen die "Complete Communion", da hätten wir dann (von Nebenschauplätzen abgesehen) Jazz pur

wilder-Denker (Beitrag #13247) schrieb:

mein Alltime-Favourite von ihm ist/bleibt inzwischen die "Complete Communion", da hätten wir dann (von Nebenschauplätzen abgesehen) Jazz pur

Großartige Platte, aber auch nicht einfach zu nehmen. Das ist schon ein Schwergewicht.
Aber mein persönlicher Favorit von Cherry ist und bleibt Brown Rice. Es gibt kaum eine hypnotischere Jazzscheibe
als diese. Alleine die Schlußbeschwörung "Degi-Degi" ist jedes Geld wert!
Hier laufen gerade Christopher Dells modernistische Umdeutungen alter Bert Kaempfert Songs:

Christopher Dell
The world we knew

Patrick Cornelius​ - While We’re Still Young

Patrick Cornelius​ -​​ a​lto​/​s​oprano ​s​ax​es​, ​flute​, compositions​
Jason Palmer​ -​ ​ t​rumpet
John Ellis​ -​ ​t​enor ​s​axophone, ​b​ass ​c​larinet
Nick Vayenas​ -​ ​t​rombone
Miles Okazaki​ -​ ​g​uitar
Gerald Clayton​ -​ ​p​iano
Peter Slavov​ -​ ​ b​ass
Kendrick Scott​ - drums

Was für eine Besetzung! Das Album läuft bei mir seit Tagen in der Dauerrotation. Zeitgenössischer Jazz wie er meiner Meinung nach sein sollte.

@Mr._Lovegrove : ... stimmt schon, die Complete Communion ist schon etwas schwere Kost. Bei mir kam die damals in den 70ern etwas zeitversetzt zur Codona-Trilogie an und, als Jazz-Einsteiger war ich erst einmal "geschockt" .. da hatte ich (ähnlich Miles' Bitches Brew) erstmal was zu "knabbern". Inzwischen schreit mein "musikalisches Gedächtnis" ja förmlich nach schrägen Tönen

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Trotzdem jetzt zum Arbeitsbeginn mal wieder etwas sanftere Töne, das hat ja gestern gut funktioniert:



Kenny Clarke, Francy Boland And Company ‎– The Golden Eight (BlueNote, 1961)

Derek Humble - Alto Saxophone
Jimmy Woode - Bass
Kenny Clarke - Drums
Raymond Droz - Alto Horn
Chris Kellens - Baritone Horn
Francy Boland - Piano
Karl Drevo - Tenor Saxophone
Dusko Gojkovic - Trumpet


... passend zu den Sonnenstrahlen, die gerade hier den Raum erobern, ein schöner, warmer "Swing" mit Gute-Laune-Effekt. Auch klanglich nicht zu verachten, wobei ich nicht weiß, ob das der - mir vorliegenden - Japan-Pressung geschuldet ist.

... und da es gerade so schön swingt, eben noch die Bandmaschine angeworfen:



The Kenny Clarke-Francy Boland Big Band ‎– All Blues (MPS, 1971)

Jean Warland, Jimmy Woode - Double Bass
Kenny Clarke - Drums
Francy Boland - Piano
Derek Humble, Johnny Griffin, Ronnie Scott, Sahib Shihab, Tony Coe - Reeds
Erik Van Lier, Nat Peck, Åke Persson - Trombones
Benny Bailey, Dusko Gojkovic*, Idrees Sulieman, Tony Fisher - Trumpets


... während oben Clarke, Boland and Company quasi eine frühe Version der späteren - vermutlich bekannteren - BigBand ist, hier jetzt die etwas erweiterte Besetzung: es swingt und groovt, der Kopf wackelt und der Fuß wippt mit .. so lässt sich arbeiten *MussHerbolzheimerSuchenGehen*

Ob dieses Cover wohl die Vorlage für das Apple-Logo war?

@ sebbo 76
Bravo, bravo, bravo ! Volle Unterstützung meinerseits ! Ich habe nämlich gerade zwei Quartett-Aufnahmen von Patrick Cornelius geordert, die auch bei Whirlwind erschienen sind. Verspreche mir viel davon. Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, die Whirlwind-Homepage zu besuchen und in möglichst viele Aufnahmen reinzuhören. Zum Beispiel: Simon Purcell, Ivo Neame, Sam Crockatt .. Das müßte dir alles gefallen.
Ich grüße dich als musikalischen Bruder im Geiste.
Das gilt natürlich für alle: Whirlwind !
Gruß Christoph

Hallo Moontrane
Mit den Sachen von Whirlwind macht man echt nichts falsch. Bisher hat mir so ziemlich alles gefallen, was dort veröffentlicht worden ist.
Ich bin gespannt auf das neue Album von Zhenya Strigalev. Kennst du ihn?
Ich werde in deine Tipps definitiv reinhören. Vielen Dank und Grüße
Sebastian

Hallo Sebastian, bei Zhenya Strigalev bin ich raus, das scheint mir für meinen Geschmack zu sehr Richtung Fusion zu gehen. Bei mir regiert akustischer Jazz. Sorry ..
Aber eine Tip aus dem Whirlwind-Katalog habe ich noch: Max Luthert "Orbital".
Freundliche Grüße
Christoph

Zufällig bei diesem hier gelandet: Gary Peacock - December Poems - ECM 1979. Peacock (bass solo, with overdubs), Jan Garbarek (ts auf 2 Stücken). Wirklich hervorragende Soloplatte von Peacock, ob man Garbarek auf zwei Stücken (von sechs) haben muss, bleibt Geschmackssache.

Danach kann dann nur noch eins kommen, die Königin der Double-Bass-Platten, im wahrsten Sinne des Wortes, doppelte Bässe: Dave Holland & Barre Phillips - Music for Two Basses - ECM 1971. Grandios !

Auch einen schönen Bass spielt



Arild Andersen - If you look far enough
ECM 1993

Arild Andersen - bass
Ralph Towner - guitars
Nana Vasconcelos - percussion
Audun Kleive - snare drum

Schöne teils melodische Aufnahmen, bei denen Andersen häufig die Melodie übernimmt und Towner begleitet. In weiten Teilen eher Solo und Duomusik, Vasconcelos wie immer geschmackvoll und eher zurückhaltend setzt hier viel auf Sounds, kreiert aber auch aus mehreren Instrumenten und Stimme interessante Rhythmen, Kleive wurde nur selten hinzugezogen.

andreas3 (Beitrag #13257) schrieb:

Arild Andersen - If you look far enough

Da müsste ich schauen, ob ich die habe .. kommt mir bekannt vor ...

wilder-Denker (Beitrag #13247) schrieb:

.. letztendlich aber auch nur "seichter" JATZ (nicht wertend gemeint), da hätten wir dann (von Nebenschauplätzen abgesehen) Jazz pur

ernsthaft, schon wieder?