Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Gerade begeistert mich über Spotify diese hier:

Wayne Shorter
Without a net
Ich bin erst beim zweiten Stück, und ich hatte in das Album noch nie reingehört,
aber das enorm vitale und passgenauer Zusammenspiel der Herrschaften
finde ich ungemein gelungen.

New York Trio - Stairway To The Stars

Hier noch mehr Sun Ra: Von allen schrägen Platten von Sun Ra dürften die gesammelten Singles des Saturn Labels aus den Jahren 1954-1982 das abgespaceste sein, das ich kenne. Von biederem Doo Wop über Standard Hard Bop zu kleinen Science-Fiction-Opern gibt es hier alles. Der Mann kannte eben nur den "Space as the limit" ...



.. gefolgt nun auch von Michael Zerang & The Blue Lights - Songs from the Big Book of Love & Hash Eaters and Peacekeepers. Gefällt mir sehr gut, ich gebe meinen Vorrednern recht, dass die Hash Eaters der (noch) prickelndere Teil der beiden Platten ist. Orientalischer Free Jazz, wenn man so will. Erinnert mich auch an die "Free Jazz Classics" der Vandermark Five. Der zweite Teil ist kurioserweise physisch nur als Compact Cassette erschienen ! Ich behelfe mir insofern mit den FLAC-Downlads.

... da Michael Zerang mit seinen Blue Lights bei einigen hier ja Gefallen gefunden hat .. bei mir läuft "er" gerade wieder, allerdings in komplett anderer Ausrichtung:



Joe McPhee & Michael Zerang - Creole Gardens (A New Orleans Suite) (2011)

Joe McPhee - (pocket) trumpet, alto sax
Michael Zerang - drums, percussion

... Zerang im Duo mit dem unermüdlichen (was die Anzahl seiner Projekte an denen er mitwirkt) Joe McPhee, dessen spielerische Variationen man durchaus auch als sphärisch bezeichnen darf. Nettes intimes "Zwiegespräch" mit Leichtigkeit UND Tiefgang / 2009 live im "Big Top", New Orleans aufgenommen.

Link zu NoBusiness Records

Die folgende Scheibe wurde kurz vor Weihnachten geliefert - herrlich entspannt und hat einen wunderbaren Klang (Mercury Reissue aus den 70ern) in Stereo.




Ben Webster - remenber ben webster
Dick Katz - Piano
Spike Heatley - Bass
Tony Crombie - Drums

... gute Idee @Snowbow ... man (ich) könnte ja auch mal wieder Ben Webster einlegen und einfach runterfahren, deshalb hier jetzt:





Ben Webster - Live at the Jazzhus Montmartre (Kopenhagen!)

... wahrlich wunderbar entspannend, warmer Saxophon-Klang und relaxte Mitmusiker NUR die Lady an der Bar, mit der ich noch etwas flirten/tanzen könnte fehlt derzeit in meinem Wohnzimmer / AUCH GUT, denn ich wollte ja runterfahren ... somit ein herrlicher "Abspann" auf das Festtagswochenende. Danke für die Anregung

Ken Peplowski Quartet - When You Wish Upon A Star

Bass – Gary Mazzaroppi
Tenor Sax – Ken Peplowski
Drums – Jeff Brillinger
Piano – Ted Rosenthal

wilder-Denker (Beitrag #12214) schrieb:

Joe McPhee & Michael Zerang - Creole Gardens (A New Orleans Suite) (2011)

Das ist ja lustig ! Die liegt hier auch noch zum Hören, sie kam mit den anderen Zerang-Platten hier bei mir an. Werde berichten, wenn ich so weit bin.

Sir Roland Hanna Trio - Milan, Paris, New York

arnaoutchot (Beitrag #12218) schrieb:

Das ist ja lustig ! Die liegt hier auch noch zum Hören ...

... dir brauche ich ja nicht zu erzählen das eine "Unterhaltung" mit Joe McPhee durchaus eine tiefgründige, ernsthafte Angelegenheit ist / nicht unbedingt frühstückstauglich .. ich bin gespannt

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Hier zwei "beinahe" Klassiker für mich:


Playing in traffic



Singular Curves

beide:

Steve Swallow - Electric Bass
Ohad Talmor - Tenor Saxophone
Adam Nussbaum - Drums

... unaufgeregte, entspannte Trio-Musik mit überwiegend ruhigeren, warmen Tönen / perfekt um langsam, aber nicht gelangweilt in den Tag zu starten


Gruß

wilder-Denker (Beitrag #12220) schrieb:

... unaufgeregte, entspannte Trio-Musik mit überwiegend ruhigeren, warmen Tönen / perfekt um nicht gelangweilt in den Tag zu starten Gruß

Dafür habe ich auch was gefunden .. .. Die Jungs hatten richtig Spaß bei der Aufnahme im April 1960.

Ich hatte das große Glück diese Aufnahme auf Vinyl in Mint zu bekommen. Es ist eine Scheibe aus 1972, die ganz hervorragend klingt und die Spielfreude gerade in mein Wohnzimmer trägt



Hawkins - tenor sax
Powell - piano
Pettiford - bass
Clarke - drums


Ben Webster nehme ich übrigens oft abends zum Entspannen

wilder-Denker (Beitrag #12177) schrieb:

... Bei mir jetzt noch der ein oder andere "Gute-Nacht-Song" aus "Zappa in New York" (eher keine Jazz-Meilensteine, aber eben auch Zappa): ...

Gerade bei mir eingetroffen, das war eine gute Idee, die zu kaufen. Die Takes sind andere, als die, auf der LP - "Titties and Beer" habe ich so oft gehört, das kann ich auswendig. Ist auch in etwa doppelt so viel Musik drauf. Alles in allem ein sehr gutes Re-Issue mit Top-Klang.
Was das nun ganz genau ist, Jazz, Rock, Neue Musik oder Theater, ist bei Zappa eher Wurscht. Ist einfach .. Zappa. Kein Schlager.

Don_Tomaso (Beitrag #12222) schrieb:

Die Takes sind andere, als die, auf der LP - "Titties and Beer" habe ich so oft gehört, das kann ich auswendig. Ist auch in etwa doppelt so viel Musik drauf.

Die "Live in New York" wurde als damalige LP auch brutal von Warner editiert und gekürzt, weil man einige Tracks aus rechtlichen Gründen damals ohne Zappas Wissen entfernte. Auch in "Titties & Beer" fehlt ein kleines Stück. Es sind aber keine anderen Takes ! Die eigenmächtigen Kürzungen führten damals zum Zerwürfnis von Zappa mit Warner und der Gründung seines eigenen Labels Barking Pumpkin. Hinzu kommt nun bei der remasterten CD, dass man noch einige bis dato unveröffentlichte Stücke hinzufügte, so ist die Doppel-CD tatsächlich mehr als doppelt so lang als die Original-Vinyl-Platte. Stilistisch würde ich ein Stück wie "The Purple Lagoon" schon deutlich im Jazz sehen, es sind ja auch so illustre Jazz-Musiker wie Randy & Michael Brecker an Bord ...

Ted Rosenthal Trio - My Funny Valentine

Luther Thomas - In Denmark

Luther Thomas - (Alto) Sax
Kresten Osgood - Drums
Nils Bo Davidsen - Bass
Mikkel Mark - Piano
Erling Kroner and Ole Lindgren - Trombones

... Doppel-CD mit enorm hohen Stellenwert in meiner Sammlung: CD1 mit obiger Besetzung liefert eigentlich einige Standards, die aber alles andere als einfach nur nachgespielt sind, sondern von Thomas' höchst kraftvollem und ausdrucksstarkem Spiel recht frei "improvisiert" werden. Speziell Osgood an den Drums ist ein formidabler Unterstützer, ohne die Leistung der anderen damit schmälern zu wollen .. da steckt wahrlich Energie und "Leben" drin // CD2 ist dann Thomas "solo" und zeigt, daß er seinem Instrument wirklich alle Nuancen entlocken konnte .. für mich war er ein ganz Grosser und diese Aufnahmen sind ein wunderbares Vermächtnis.

Eddie Higgins Quintet - It's Magic

Bass – Jay Leonhart
Clarinet – Ken Peplowski
Drums – Ben Riley
Piano – Eddie Higgins
Tenor Saxophone – Ken Peplowski, Scott Hamilton

... groovendes, feinsinniges Klavier-Trio zum Frühstück:



Omer Klein - Fearless Friday

Omer Klein - Piano
Haggai Cohen-Milo - Bass
Amir Bresler - Schlagzeug

... einfach "nur" gute Laune Musik, passend zum blauen Himmel da draussen


Gruß

Ja wirklich grossartiges Trio, und wieder ein Super Bassman aus Israel der für mich Avishai Cohen inpuncto Spielwitz bereits überholt hat
Bei mir auch Trio: eine etwas ältere Smalls Aufnahme in einer Kombination aus Alt und Jung


Ethan Iverson, Albert "Tootie" Heath, Ben Street - Live At Smalls

Dualplattenspieler (Beitrag #12228) schrieb:

... und wieder ein Super Bassman aus Israel der für mich Avishai Cohen inpuncto Spielwitz bereits überholt hat

... da mich der Bassist Avishai Cohen nur mässig begeistert, bringt mich das dann aber zu seinem Namensvetter dem Trompeter UND DAS das wiederum zum genialen israelisch abstammenden Bassisten Omar Avital



The Omer Avital Marlon Browden Project

Omer Avital - bass
Marlon Browden - drums
Avishai Cohen - trumpet
Omri Mor - Fender Rhodes

... locker leicht groovende Live-Aufnahme, die auch gleichmal für die Silvesterparty draussen bleibt, da sie auch von Nicht-JazzHeads aktzepiert wird / teilweise gar tanzbar ist ( Link zur Homepage )

Auch aus dem Smalls gibt es wunderbares zum lauschen:



The Omar Avital Group - Asking no permission

oder auch:



Omar Avital Quintet - Live at Smalls

... beide auch über obigen Link auf der Homepage zu finden

Jetzt im Player: Chris Lightcap's Bigmouth - Epicenter

Bei mir läuft eine meiner ganz wenigen Scheiben aus dem neuen Jahrtausend:

Carl Winther Quartet
Sonic Shapes
War vor zwei Jahren eine Blindkauf im schönen Esbjerg. Ich wollte ein musikalisches
Souvenir aus Dänemark und die Besetzung gefiel mehr.
Allen voran glänzt Jerry Bergonzi mit einem kraftvollen und modernistisch durchzogenen Ton
an der Kanne.

Ja Jerry ist mal ein anderes Mitbringsel als die ewigen Holmegard Gläser und ne Packung rote Pölser
Glänzend hier auch der geschätzte Anders Mogensen an den Stöcken. Nehme ich gleich mal auf und spiele


Anders Mogensen: Taking Off hier mit Rick Margitza und Gary Thomas Sax sowie Ron McClure Bass

mir gefällt dieser Doppelsaxeffekt der dem Ganzen eine Art Big Band Sound verleiht

Ich weiss noch nicht so recht, ob es mir gefällt.



Brad Mehldau Trio - Day is Done, mit Brad Mehldau (p), Larry Grenadier (db), Jeff Ballard (dr). Ist schon eine exquisite Besetzung, ich brauche aber wohl noch etwas, bis ich mit der Scheibe warmwerde. Bissl klimperig.

Ist zwar keine CD, aber ich empfehle dieses Buch mal trotzdem hier, da hier wahrscheinlich die meisten
der Forums- Jazzfans mitlesen und posten:

Joaquim Paolo
Jazz Covers
Ein richtig dicker Wälzer mit einer wirklich schönen Auswahl an Jazzcovern.
Paolo beschrnänkt sich auf die Zeit bis ca. 1980.
Und schon beim ersten Durchblättern habe ich zig Alben gefunden, wo ich zumindest
mal reinhören muß.
Das ist nicht nur für Freunde der Artwork eine Fundgrube, sondern auch für Jazzhörer,
die mal Kaufinspirationen brauchen, vorallem weil Paolo so viele unbekanntere Sachen
präsentiert.

chriss71 (Beitrag #12230) schrieb:

Jetzt im Player: Chris Lightcap's Bigmouth - Epicenter

Klasse Album, wie auch der famose Vorgänger.

Bei mir läuft:



Michael Formanek - The Rub and Spare Change

mit Tim Berne, Craig Taborn und Gerald Cleaver.
Am 12. Februar erscheint Formaneks neues Album "The Distance". Ich freu mich.

sebbo76 (Beitrag #12235) schrieb:

chriss71 (Beitrag #12230) schrieb: Jetzt im Player: Chris Lightcap's Bigmouth - Epicenter Klasse Album, wie auch der famose Vorgänger.

Ja, keine Frage, Deluxe gefällt mir fast noch besser....

Und nun zum Jahresausklang im Player: Herbie Hancock - Thrust (HDTracks 24/96)


@all - Guten Rutsch und ein fröhliches neues Jahr

sebbo76 (Beitrag #12235) schrieb:

Am 12. Februar erscheint Formaneks neues Album "The Distance". Ich freu mich. :prost

Ja ich auch. Tolles Line-up hat er sich da nach Brooklyn geholt ,auch wieder mit Mary Halvorson

Da mach ich doch gleich mal weiter denn bei mir gibts heute Gitarre satt:


Mary Halvorson-Michael Formanek-Tomas Fujiwara - Thumbscrew

und

Kurt Rosenwinkel - Star of Jupiter

für mich vielleicht die beste Rosenwinkel Aufnahme und ein großes Zusammenspiel mit dem geschätzten Aaron Parks

Mal was ganz anderes:



Al Di Meola - Splendido Hotel. Geht schon eher in die Rock-Ecke.

Don_Tomaso (Beitrag #12238) schrieb:

Al Di Meola - Splendido Hotel. Geht schon eher in die Rock-Ecke.

Hmm, die "Splendido Hotel" ist ein zweischneidiges Schwert. Da sind jede Menge
Belanglosigkeiten drauf, die eher nach Bud Spencer Filmsoundtracks klingen.
Auf der anderen Seite startet das Album mit dem wahrscheinlich furiosesten und
sensationellsten Stück der Jazzrockgeschichte - "Alien chase on Arabian desert".
Auf diesem Stück manifestiert sich eine Band, deren einzelne Mitglieder keinen
Gegner kennen. Und deren Musiker sich auch nicht ihrem Bandleader unterordnen.
Wie Steve Gadd und gerade Anthony Jackson den Di Meola manchmal sogar
vor sich her scheuchen, er aber auch gandenlos zurückfaucht, das zählt für mich
zu den beeindruckensten instrumentalen Arbeiten überhaupt. Man spürt in jeder Note,
wie sehr Di Meola den aufkommenden Smoothjazz verabscheute und ihm mit
extremer Virtuosität und auch kompromißloser Härte entgegentreten wollte.

Er selber sagte ja über "Dinner music of the gods" vom selben Album, dass er damit
genau das bewirken wollte.

Das Album "Electric Rendezvous" ist aber dann leider eine extrem kalte und technische
Angelegenheit geworden, auf der Di Meola seiner ursprünglich sehr feurigen Musik jegliche
Emotion beraubt hat und sich in schierer Technik und Verspieltheit verliert.

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr!!!

2016 startet in meinem Player dem wunderbaren Wetter entsprechend schön.
Erst lief:

Kenny Wheeler
Double, double you
und nun diese beiden Herren:

Jan Garbarek/Art Lande
Red Lanta

wilder-Denker (Beitrag #12191) schrieb:

And Now for Something Completely Different: Auch wenn sich dieses Debutalbum komplett von den Free-Sachen unterscheidet, die ich sonst so gerne höre, so ist es eine der - von mir - am meisten gehörten Neuveröffentlichungen des Jahres 2015 und somit auf jeden Fall in meiner persönlichen Top-Five. Oded Tzur - Like a Great River Oded Tzur - tenor saxophone Shai Maestro - piano Petros Klampanis - bass Ziv Ravitz - drums ... im Klappentext bezieht er sich auf "1001 Nacht" und den Reichtum der Verzweigungen der Geschichte(n), die er gerne auf seine Musik übertragen sähe. Meines Erachtens ist ihm (und seinen Mitstreitern) dies sehr gelungen: wirklich schöne Melodien, phantastisches Saxophonspiel / alles von den Kollegen wunderbar unterlegt und auf den Punkt gebracht. Das könnte ein Album sein für alle, die mit meinen anderen wenig/nichts anfangen können UND die "klare Strukturen" mögen / ich darf das sogar über die Feiertage auflegen, wenn Besuch da ist :prost

Danke für diesen Hinweis! Darauf habe ich mir die CD besorgt.
Ich mag sie sehr, das ruhige, entspannte Spiel passte auch zum heutigen "Katerfrühstück" sehr schön.

Allen ein gutes neues Jahr!

Auch von mir allen ein gutes neues Jahr mit vielen schönen Jazz Momenten




Ich höre einen Neuerwerb, der mich bei dieser Kälte mit seinen eindeutigen Spanisch/Latino-Einflüssen zu erwärmen weiß




George Benson - White Rabbit
CTI Records 1979

George Benson - Guitar
Rom Carter - Bass
Herbie Hancock - Electric Piano
Bill Cobham - Drums


Wieder mal bin ich begeistert vom Klang einer inzwischen 36 Jahre alten Schallplatte, die ich in nahezu Mint Qualität bekommen habe.

Das neue Jahr fängt nicht gut an... R.I.P. Natalie Cole Quelle
In memoriam

Vom Vater habe ich nahezu alles und diese Nachricht über ihren Tod macht mich ebenfalls traurig

Schließe mich an

Snowbo (Beitrag #12242) schrieb:

George Benson - White Rabbit CTI Records 1979

Schon seit immer eine meiner Jazzlieblinge. Vorallem das letzte Stück "El mar" zeigt die ganze Bandbreite von
Bensons Können auf. Da kriege ich immer eine Gänsehaut.

Aber nun spielt hier eine andere Legende in Höchstform auf:

Joe Henderson
Relaxin' at Camarillo

Hier wird das neue musikalische Jahr gleich mal mit einem Paukenschlag eröffnet: Brötzmann/van Hove/Bennink - Hanns Eisler Einheitsfrontlied - FMP 1973. Das war eine der super-seltenen FMP-Singles, die ich nur mal kurz für eine Cassettenaufnahme vor vielen Jahren ausleihen konnte. Das Reissue-Label Destination Out stellt auf Bandcamp nun eine Download-Version zur Verfügung, da hab ich gerne zugegriffen. Ein sehr amüsantes Stück !!!


https://destination-out.bandcamp.com/album/einheitsfrontlied

Eher aus der anderen Ecke, wenn man das so sagen kann :



Stanley Turrentine with The 3 Sounds - Blue Hour. Entspannte Sonntagsmusik nach dem Frühsport.

Don_Tomaso (Beitrag #12247) schrieb:

Entspannte Sonntagsmusik nach dem Frühsport.

So soll es sein ! Der Brötzmann oben ist übrigens bei weitem weniger schlimm, als man glauben mag ...

Hier geht es mit ziemlich fordernder Musik weiter: Irène Schweizer / Fred Anderson / Hamid Drake - Live Willisau 2004 & Taktlos 1998 - Intakt 2007. Ziemlich uneinheitlich, muss ich sagen. Ein langer Dialog von Irene Schweizer (p) und Hamid Drake (dr) eröffnet das Ganze, Schweizer klingt fast ein wenig nach Keith Jarrett in seinen freieren Phasen mit Percussion. Im zweiten langen Track kommt Fred Anderson dazu (ts), aber findet nicht wirklich zu den anderen ... nun, wird wohl nicht meine Lieblingsplatte



Gefolgt von nochmals Fred Anderson (ts) im Quartett mit Hamid Drake (dr), Larry Hayrod (b) und Billy Brimfield (tp) - The Milwaukee Tapes Vol. 1, 1980 - Atavistic Unheard Music 2000. Da ist ein unheimliches Verständnis gerade zwischen Anderson und Drake, wenn sie sich wie in Trance in lange Stücke hineinsteigern. Anderson als Mitbegründer des AACM hat es leider nie geschafft, mit seinem schweren bluesigen Ton entsprechend seiner Bedeutung anerkannt zu werden. Der Auftritt in Milwaukee ist eine Power-Session ! Klanglich auch recht ordentlich.

Happy Ding Dong 2016 ... ich hoffe ihr seid gut reingerutscht und alle wohlauf

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arnaoutchot (Beitrag #12246) schrieb:

Brötzmann/van Hove/Bennink - Hanns Eisler Einheitsfrontlied

... sehr schön, ich hatte das auch mal auf Spule(ntonband). Ich wußte von seiner digitalen Existenz bis jetzt auch noch nicht, habe aber direkt zugeschlagen

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Hier beginnt das "bewusste" Lauschjahr heute Abend mit:



Mats Gustafsson & NU Ensemble // Hidros 6 – Knockin´
(Dedicated to the music and lyrics of Little Richard)

Mats Gustafsson - slide, tenor, baritone and bass saxes, electronics and piano mate
Ingebrigt Håker Flaten - bass
Jon Rune Strøm - bass
Per Åke Holmlander - tuba
dieb13 - turntables
Kjell Nordeson - vibes, drums, flexatone, glockenspiel
Agustí Fernández - piano and organ
Christer Bothén - bass clarinet and guimbri
Joe McPhee - pocket trumpet, tenor sax and space organ
Peter Evans - trumpets
Stine Janvind Motland - vocals
Paal Nilssen-Love - drums

... eine Komposition Gustafssons für grosse Besetzung "breit" ausgelegt. Aufgenommen wurde das während des Krakauer Jazz Herbstes (2013) ... nicht an allen Stellen ergibt sich bei dieser Erstlauschung direkt der Bezug auf Little Richard, aber das wäre vermutlich auch langweilig. Jedenfalls - fürs erste - eine sehr spannende Angelegenheit für Jazzfreunde, die auch mal gerne auf "Entdeckungsreise" gehen und den etwas freieren Tönen nicht abgeneigt sind.

wilder-Denker (Beitrag #12249) schrieb:

Mats Gustafsson & NU Ensemble // Hidros 6 – Knockin´ (Dedicated to the music and lyrics of Little Richard)

Klingt sehr interessant, muss ich mal auf die Suche gehen. Ach, es gibt so Vieles, was mich interessiert !

Erinnert mich an die schöne Platte von Mats Gustafsson mit Contrabass-Saxophon-Solos. Schön ist optisch vor allem das einseitig bespielte Vinyl, die Platte selbst ist recht kurz. Muss ich mir mal wieder auflegen ...

arnaoutchot (Beitrag #12250) schrieb:

Mats Gustafsson mit Contrabass-Saxophon-Solos. Schön ist optisch vor allem das einseitig bespielte Vinyl ...

... ich bin immer wieder erstaunt, welche "Schätze" du in deiner Sammlung bergst. Ich kenne die Aufnahme zwar nicht, bin mir aber sicher, das ist ein kleines Juwel (für diejenigen, die die Protagonisten verfolgen)


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Hier zu meinem Tagesausklang noch ein Favorit meinerseits des letzten Jahres:



Barry Altschul's 3Dom Factor - Tales for the Unforeseen

Barry Altschul - drums, percussion
Jon Irabagon - tenor & alto saxophone, flute
Joe Fonda - double bass

... recht lebhafter, improvisierter Jazz. Das 26-minütige Eröffnungsstück bietet jedem Einzelnen des Trios genügend Raum der Vorstellung, bei den restlichen Stücken nimmt man bspw. Bezug zu Monks "Ask me now" oder "Miracles" von Annette Peacock. Die tiefe Verbundenheit/Geschlossenheit der Musiker machen diese dynamische Aufnahme für mich zu einem Leckerbissen seiner Art, der bei jedem Hören besser wird.

wilder-Denker (Beitrag #12251) schrieb:

... ich bin immer wieder erstaunt, welche "Schätze" du in deiner Sammlung bergst.

Nun, dieses Kompliment gebe ich gerne zurück, ich bin auch immer wieder erstaunt, was Du so an neuen Platten ausgräbst ! Die Gustafsson-Solo-Platte ist allerdings wirklich ziemlich rar, sie wurde nur in kleiner Stückzahl aufgelegt und mW nur auf Konzerten von ihm selbst verkauft. Ich habe einen Freund, der ihn ganz gut kennt. Auf discogs lässt sie sich aber finden, wie fast alles ... Ist auch eher ein Kunstwerk mit dem Siebdruck auf der nichtbespielten LP-Seite.

Auch der Altschul klingt interessant, mit Irabagon hat er ja auch kürzlich dieses Wahnsinnsprojekt "Foxy" mit der "Way Out West"-Persiflage gemacht. Musikalisch war mir das allerdings auf die Dauer zu anstrengend

Euch allen ein gutes neues Jahr mit toller Musik!
Meine Freundin (Fan von Freddie Mercury ..), unser Hund und ich haben gewohnheitsmässig Stadtflucht begangen, weil unser Hund keine Knaller verträgt. Ich hatte meine drei Jahre alte Denon-Kompaktanlage mit einem kleinen, feinen Stapel von CD´s dabei. Leider ist mir am zweiten Tag der Verstärker verreckt - also eine Woche ohne Musik.
Jetzt lese ich gerade eure Posts der letzten Tage. Bin von eurer Spannweite schwer beeindruckt. Was hier einige an seltenen Schätzen vorstellen - chapeau! Anregungen ohne Ende ...
Aber ich gebe auch eine Anregung an Mr Lovegrove. Du hattest "Sonic Shapes" aus Dänemark mitgebracht, die gefällt mir auch sehr gut. Es gibt in der gleichen Besetzung (bis auf den Bassisten) einen Nachfolger "Tetragonz" (Stunt 2013).
Als Bergonzi-Fan sollte man die auch haben.
Gleichzeitig würde ich aber eher von seinen neueren Veröffentlichungen auf Savant abraten, die haben mich alle nicht vom Hocker gerissen. Aber "Tetragonz" ist richtig gut.
Carl Winther, p
Jerry Bergonzi, ts
Johnny Aman, b
Anders Mogensen, dr

Erstlauschung: Joey Alexander - My Favorite Things

Einschätzung folgt...

...und so sieht er aus...

Hier der Wiki-Eintrag

O Gott, nach den Klassik-Wunderkindern nun auch die Jazz-Frühreifen ... bleibt uns denn nichts erspart ? Generell ist meine Meinung (vor allem zu den Klassik-Kindern): Sie haben es nicht gelebt ... insofern können sie nur reproduzieren. Das jedoch manchmal erstaunlich gut. Bin gespannt auf Deine Einschätzung !

Hier spielt einer, der seine Musik wirklich gelebt hat: Jacques Loussier Trio - Best of Play Bach - Telarc SACD Mehrkanal 2004. Play Bach hab ich quasi mit der Muttermilch aufgesogen, lief bei meinem Vater immer wieder, und sogar meine Grossmutter, die sonst nur Klassik als Musik gelten liess, akzeptierte Loussier. Musikalisch steht drauf, was drin ist, mir gefällt's, klanglich ist es mit Abstand das Beste, was Loussier an Bach-Stücken aufgenommen hat. (aus einer Laune heraus zeigt der Provider nur das Back-Cover ... )

arnaoutchot (Beitrag #12255) schrieb:

O Gott, nach den Klassik-Wunderkindern nun auch die Jazz-Frühreifen ... bleibt uns denn nichts erspart ? Generell ist meine Meinung (vor allem zu den Klassik-Kindern): Sie haben es nicht gelebt ... insofern können sie nur reproduzieren.

Bin grundsätzlich deiner Meinung, aber er dürfte wirklich eine Ausnahme sein.... Hör es dir mal an; Klick mich 1 und Klick mich 2
Auf diese Videos hin habe ich mir die CD gekauft.

Mach ich, aber jetzt ist noch Jacques Loussier dran ...

arnaoutchot (Beitrag #12255) schrieb:

O Gott

Wo war er denn?

Loussier ist für mich einfach nur billig.

Alors!!! ist offensichtlich der Vorläufer von The Trio.
Ende Januar 1970 spielten John Surman, Barre Phillips und Stu Martin mit Michel Portal und Jean-Pierre Drouet ein recht perkussionslastiges Album ein. Im März folgte „The Trio“. Recht deutlich gibt Philips hier vor wo es lang geht. 1971 spielte The Trio das Album Conflagration mit teils sehr bekannten Leuten (Harold Beckett, Marg Charig, Chick Corea, Nick Evans, Malcolm Griffith, Dave Hollans, John Marshall, Mike Osboren, Alan Skidmore, Stan Sulzmann, John Taylor, Kenny Wheeler) ein. Vielleicht eine etwas voreilige und aus heutiger Sicht sehr optimistische Markenplatzierung? Meines Wissens war es das dann mit diesem „The Trio“.
Aber insbesondere das Trioalbum und Conflagration sind richtig gute Beispiel der europäischen 1970er Avantgarde.