Ursache von Verzerrungen bei Luftspulen

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Soundscape9255
Inventar

#1 erstellt: 23. Mai 2008, 23:50

Hallo,

Bin in einem altem Intertechnikkatalog über Spulenmessungen gestolpert, die die die Verzerrungen von Kernspulen dokumentieren...

Merkwürdigerweise hat auch eine zum vergelich hergezogene Lufstspule Klirr erzeuget...

Jetzt frage ich mich, was zur hölle verursacht bei einer Luftspule Klirr?

An (nennenswerte) Sättigungserscheinungen des Magnetfeldes in Luft will ich nicht so recht glauben....

Hat mir da jemand einen Tipp?

derboxenmann
Inventar

#2 erstellt: 24. Mai 2008, 00:20

Sind das vielleicht verzerrunge die durch den hohen Strom verursacht werden?
Irgendwann wird jedes Drähtchen zu dünn

Kann mich dunkel an den Katalog erinnern.. muss ich mal raussuchen

richi44
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 24. Mai 2008, 15:35

Verzerrungen bedeuten eigentlich eine Hinzufügung harmonischer Frequenzen. Dies könnte theoretisch (aber wirklich sehr theoretisch) dann passieren, wenn sich durch die Erwärmung des Drahtes der Widerstand ändert. Damit es zu Klirr kommt, müsste sich aber der Widerstand jeweils im Peak-Moment verändern. Dies ist wegen der thermischen Trägheit bei Frequenzen über 5Hz wohl ausgeschlossen.
Es kann aber eine andere Ursache haben: Wenn die Luftspule "freihändig" gewickelt ist, also die Windungen nicht eng anliegen und sich bewegen können, ändert sich die magnetische Kopplung der einzelnen Windungen zueinander, was die Induktivität verändert. Ich habe auch schon so auf die Schnelle Lautsprecher-Luftspulen gewickelt und da bei unsorgfältiger Arbeitsweise hörbar Klirr produziert. Ich könnte mir also sowas als Grund vorstellen. Sobald ich die Spulen vergossen habe, war der Klirr weg, weil die Windungen unverrückbar fest sassen.

derboxenmann
Inventar

#4 erstellt: 24. Mai 2008, 15:42

Klingt plausibel

ehemals_Mwf
Inventar

#5 erstellt: 31. Mai 2008, 22:35

Hallo,

mein Tip:
Der zur Messung verwendete Poweramp
-- und evtl. auch der Ton-Generator --
wird etwas verzerren.
Unter -80 dB = 0.01 % kommt man nur mit besonderen Maßnahmen und ist ja auch nicht mehr so interessant

Grundsätzlich sind Luftspulen frei von nicht-lineraren Verzerrungen.
Wenn doch was zu messen ist, ist Ursachenforschung angesagt ;).
Und bei Veröffentlichungen sollte eine Erklärung erfolgen
oder der entsprechende Bereich ausgeblendet werden.
Aber was red ich...

Btw:
In der aktuellen Hobby-HiFi wird das Thema Verzerrungen von Kernspulen für Passive LS jetzt mal wieder angegangen.
Leider hat B.Timmermanns noch nicht die Formel entdeckt, die den Zusammenhang von Induktivität, Lastimpedanz und Kernsättigung allgemeingültig erfasst und damit Berechnungen/Simulationen ermöglicht. Vielleicht kommt das ja noch.
Ansonsten bei mir nachfragen, habe da über die Jahre schon einiges zusammengetragen...

Gruß,
Michael