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SONICS Arkadia: Operation am offenen Herzen...

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Janus525
Hat sich gelöscht
#151 erstellt: 23. Feb 2013, 09:08
Dankeschön A-Abraxas...

Was die Optik anbelangt wird es allerdings noch eine kleine Veränderung geben. Von Beginn an haben mich die silbernen Typenschilder mit der blassen, je nach Lichteinfall praktisch unlesbaren Beschriftung, diese in Verbindung mit dem rötlichen Kirsche - Furnier gestört; bei schwarzen Gehäusen wäre es für mich okay. Auch empfinde ich es als befremdlich, dass bei aufgesetzten Abdeckungen die dünnen Alufolien in einer Art "Schacht" weit zurückliegend auf dessen Grund zu sehen sind; ein dickeres (jedoch vermutlich teureres) Typenschild hätte diesen Eindruck etwas gemildert.

Zugegeben: Das ist ein ästhetisches Detail und das mag jeder anders bewerten, mir gefällt es nicht. Aus diesem Grund bekommen die Lautsprecher in den nächsten Tagen noch neue Typenschilder in anderer Farbgebung, die mit einer Stärke von mehreren Millimetern den "Höhlen - Eindruck" etwas abmildern. So sehen die Entwürfe für den Druck aus:

SONICS Arkadia Typenschild
Nun werden sich vermutlich einige fragen: "Warum ein neuer Name, wozu soll das gut sein...?" Nun, ich denke das gebietet die Fairness. An den original Lautsprechern wurde so viel geändert, dass jedwede klangliche Beschreibung, sollte sie in Teilaspekten negativ ausfallen, der ursprünglichen Variante bitter Unrecht tun könnte, und das wäre nicht fair. Ebenso unfair wäre es, eventuelle positive klangliche Bewertungen - sozusagen vollautomatisch - der ursprünglichen Ausführung ebenfalls zuzuschreiben, obwohl sie dieser nicht zustehen. Das Thema ist etwas heikel, aber um auch rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, nenne ich die umgebaute Lautsprecher während des Hörtests "Vantage nc". Danach können die Schildchen selbstverständlich wieder abgenommen werden.


[Beitrag von Janus525 am 23. Feb 2013, 10:22 bearbeitet]
Tucca
Hat sich gelöscht
#152 erstellt: 23. Feb 2013, 12:14
Hi Janus,

An den original Lautsprechern wurde so viel geändert, dass jedwede klangliche Beschreibung, sollte sie in Teilaspekten negativ ausfallen, der ursprünglichen Variante bitter Unrecht tun könnte, und das wäre nicht fair. Ebenso unfair wäre es, eventuelle positive klangliche Bewertungen - sozusagen vollautomatisch - der ursprünglichen Ausführung ebenfalls zuzuschreiben, obwohl sie dieser nicht zustehen. Das Thema ist etwas heikel, aber um auch rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, nenne ich die umgebaute Lautsprecher während des Hörtests "Vantage nc".

Verstehe, das ist ungefähr dasselbe wie bei BMW und Alpina, es gibt ja schließlich genug Beispiele auf dem Markt für ein verändertes/veredeltes Produkt, das den Namen des Herstellers nicht mehr tragen darf/sollte. Für den Kenner und Interessenten ist so auch direkt ersichtlich, daß hier nicht nur einfach ein paar edle Ständer druntergestellt wurden, sondern auch ein bestehendes Lautsprecherkonzept bis an seine Grenzen ausgereizt wurde, getreu Deinem Motto:" ...when only the best will do".
Ich finde die Umsetzung klasse, Du hast die Veredelung wirklich auf die Spitze getrieben, und das nur aus Liebhaberei und um festzustellen, was machbar ist.
Hut ab!

Grüße,

Michael


[Beitrag von Tucca am 23. Feb 2013, 13:04 bearbeitet]
ksy
Ist häufiger hier
#153 erstellt: 23. Feb 2013, 12:55
janus, wie kommst du auf den namen?
hat der einen zusammenhang zu dem projekt, oder hat er einfach so gefallen? wenn ich mir eine klitzekleine anmerkung erlauben darf; muss es denn so eine schnörkelschrift sein? ich finde das dem aufwand und wertigkeit deines projektes nicht würdig. wirkt etws billig in meinen augen.
aber mein respekt gehört auch so dir.
ksy
Janus525
Hat sich gelöscht
#154 erstellt: 23. Feb 2013, 13:01
Danke Michael... ,

ja, ich befürchte der Arkadia in der einen oder anderen Weise Unrecht zu tun, wenn ich beschreibe wie sie nun klingt. Die Arkadias hatte ich ja unmittelbar nach dem Auspacken kurz gehört..., und dann für eine oder zwei Stunden, nachdem sie bereits mehrere hundert Stunden mit Fernsehton eingespielt worden waren. Und das, was ich mit nur einem Lautsprecher und zum Schluss mit zweien irgendwo auf den Boden gestellt gehört habe, war völlig anders. Nun ja, Ende nächster Woche wissen wir (hoffentlich) mehr.


ksy (Beitrag #153) schrieb:
wenn ich mir eine klitzekleine anmerkung erlauben darf; muss es denn so eine schnörkelschrift sein? ich finde das dem aufwand und wertigkeit deines projektes nicht würdig. wirkt etws billig in meinen augen.

Was den Namen betrifft: Der hätte auch "Secret", "Mystique", "Vector" oder "Stealth" lauten können, ist eigentlich völlig egal. Und die Schrift ist so schnörkelig weil ich dachte, das passt zur Ära, in der solche klobigen Kisten noch üblich waren und in der auch Geräte so schnörkelig beschriftet wurden, Beispiel sh. unten...


Marantz-Schriftzug


[Beitrag von Janus525 am 23. Feb 2013, 13:21 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#155 erstellt: 23. Feb 2013, 13:52
Hallo,

du betreibst da einen Riesenaufwand und dafür gebührt dir durchaus Anerkennung!

Nur, du erwartest ja wohl auch eine deutliche Verbesserung des Klanges und dafür hätte ich
- um die Kantenreflexionen zu vermindern, die Kanten stark abgerundet oder zumindest abgeschrägt.

Jedenfalls ergäbe das - ersteinmal messtechnisch - eine wesentlich größere Verbesserung als eine
verflochtene Innenverkabelung und sauteuere FW-Bauteile.

Grüße - Manfred
Tucca
Hat sich gelöscht
#156 erstellt: 23. Feb 2013, 14:00
Hallo Manfred,

Recht hast Du! (Aber was leicht messbar ist, ist doch langweilig.)
Hier geht es schließlich auch um ein bißchen High- End und Voodoo- Alchimie.
Gerade technisch begabte und nüchtern denkende Männer lieben sowas, das verkauft sich besser als stark abgerundete Kanten.
Außerdem wird es den Lautsprecher mit Sicherheit nicht schlechter machen.

Grüße,

Michael


[Beitrag von Tucca am 23. Feb 2013, 14:13 bearbeitet]
Janus525
Hat sich gelöscht
#157 erstellt: 23. Feb 2013, 16:21

pelowski (Beitrag #155) schrieb:
Nur, du erwartest ja wohl auch eine deutliche Verbesserung des Klanges und dafür hätte ich
- um die Kantenreflexionen zu vermindern, die Kanten stark abgerundet oder zumindest abgeschrägt. Grüße - Manfred

Hallo Manfred,

das kann ich weder beurteilen noch messen, zumindest weiß ich nicht ob Joachim Gerhard diese Schallwandform und Geometrie in die Abstimmung mit einbezogen hat. Wenn ich das Originalgehäuse stark abrunden oder hätte abschrägen wollen, hätte ich ernsthafte Probleme bekommen. Die ohnehin schon "pieselig" dünnen Wände wären an den Ecken noch dünner geworde, ebenso die dort miteinander verklebten Flächen. Ich bin nicht sicher ob das bei dem hohen Druck der inneren Verspannungen überhaupt noch gehalten hätte. Die Frontabdeckungen hätte ich dann auch nicht mehr verwenden können, die Schrägen oder Rundungen hätte ich neu furnieren, im Anschluss die Lautsprecher komplett neu lackieren müssen usw.

Und warum sollte ich eine Klangverbesserung erwarten...? Vor allem gegenüber was...? Das einzige was jetzt schon klar ist: Die Dynamik und die Klarheit in den Mitten ist ganz ausgezeichnet, mich hat das beeindruckt, das muss ich zugeben. Das ist aber auch alles, mehr weiß ich doch auch noch nicht. Und sollten die Kisten irgendwelchen Mist machen, dann schreibe ich das hier hin ohne drum herum zu reden...

Viele Grüße: Janus...
Janus525
Hat sich gelöscht
#158 erstellt: 23. Feb 2013, 20:50
DER HÖRRAUM

Bei dem für unsere Hörtests vorgesehenen Hörraum handelt es sich um einen nicht akustisch behandelten Wohnraum mit den Abmessungen 4,65 x 8,35m x 2,48m. Die Lautsprecher werden mit ihrer Front einen Meter vor der Längswand stehen, an dieser unsymmetrisch, also seitlich etwas versetzt. Der Hörabstand ergibt sich durch die Raumbreite mit 3,2 Metern automatisch, die Basisbreite nach dem von SONICS Vorgegebenen Faktor (von bis zu) 1,21 liegt mit rund 3m auf der sicheren Seite. Die Lautsprecher werden zwecks Fokussierung leicht eingewinkelt betrieben, was auf den Fotos später zu sehen sein wird. Der Raum ist vollständig möbliert, ordentlich bedämpft und keinesfalls hallig; Flatterechos sind nirgends festzustellen. Die Testanlage steht auf einem stabilen Sideboard, ungefähr mittig zwischen / hinter den Lautsprechern, dort auf einer schützenden Filzunterlage um das Möbelstück bei Gerätewechseln nicht zu zerkratzen.

DIE TESTANLAGE

Bei solchen Tests ist für viele aus meinem Umfeld die Versuchung groß, gleich "schwere Geschütze" aufzufahren. Dies ist nach meinem Dafürhalten weder sinnvoll noch praxisgerecht. Zum einen wissen wir noch garnicht, ob das bei diesen Lautsprechern überhaupt nötig sein wird, zum zweiten kauft sich normalerweise niemand, der über zigtausende Euro teure HiFi - Geräte verfügt, solche Lautsprecher für 548,- Euro in der Bucht... Also sollte die Testanlage m.E. aus bezahlbaren und ordentlichen Geräten bestehen, wie sie vermutlich in vielen Haushalten zu finden sind. Zumindest am Anfang..., wenn das tatsächlich nicht reichen sollte um die Lautsprecher klanglich auszuloten, können wir später immer noch "aufrüsten". Außerdem sind zum Ende der Tests sowieso noch einige Versuche mit verschiedenen Röhrenverstärkern geplant.

Die Lautsprecher würde ich optisch und von ihrem ganzen Erscheinungsbild her irgendwo Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre einordnen. Zu ihnen würde bestimmt ein Marantz Receiver oder ein Sansui Verstärker im Holzgehäuse aus dieser Ära gut passen. Aber zu Beginn unseres Tests werden die Lautsprecher erstmal an einem Vollverstärker Accuphase E - 205 betrieben, Datenlieferant wird ein Denon DCD - 1450 AR sein, hier sind schon mal zwei Originalfoto des CDP und des Verstärkers, die jetzt bereits im Hörraum steht.

Denon-Hörtest Accuphase Hörtest


DIE MUSIK

Wir werden ausschließlich Musik von CD´s verwenden, die wir seit Jahren sehr gut kennen und die wir für solche Zwecke immer und immer wieder genutzt haben. Ich halte auch sehr viel davon Lautsprecher mit "richtiger" Musik zu testen, statt nur ausgewählte Stücke anzuhören, mit denen selbst mittelmäßige Blödmarkt-Böxchen immer noch "irgendwie" nach HiFi klingen. Damit jeder von euch nachvollziehen kann was wir hier hören, werden wir in erster Linie Titel aussuchen, die man über youtube in halbwegs anhörbarer Qualität ebenfalls abhören kann. Auf diese Weise können wir nicht nur pauschal etwas beschreiben, sondern wir können angeben, an welcher Stelle des Titels wir was gehört oder auch nicht gehört haben..., und jeder kann, wenn er mag, sich die Stelle auf Youtube genau anhören und versuchen das nachzuvollziehen.

Auch werden wir einen bunten Mix aus unterschiedlichen Stilrichtungen verwenden, so dass für (fast) jeden etwas dabei sein dürfte..., und so ganz nebenbei lernt der eine oder andere vielleicht auch noch einen Interpreten kennen, der ihm gut gefällt und den er bislang noch nicht kannte.

DIE DURCHFÜHRUNG

Wir werden nicht an jedem Tag hören können, schon garnicht gemeinsam. Aber immer wenn es etwas Neues gibt, werden ich abends hier einen oder zwei Titel aus der jeweils gehörte CD verlinken und unsere Konklusionen dazuschreiben.


[Beitrag von Janus525 am 24. Feb 2013, 04:22 bearbeitet]
Janus525
Hat sich gelöscht
#159 erstellt: 25. Feb 2013, 20:16
Guten Abend allerseits,

die Anlage ist seit heute Nachmittag aufgebaut und spielt, hier ein Foto das ich soeben kurz vor der Abfahrt gemacht habe. Vom Hörplatz aus konnte ich leider kein vernünftiges Bild machen, da meine einfache Kamera immer nur etwas mehr die linke oder die rechte Hälfte aufs Bild bekam, aber ich denke so sieht man auch ganz gut wie das jetzt aussieht.

SONICS Arkadia HT1



Nachdem die Anlage etwa 30 Minuten warmgelaufen war, habe ich ungefähr anderthalb Stunden Musik gehört, nur eine einzige "normale" CD, diese fast zweimal komplett durch. Warum ich ausgerechnet diese CD verwendet habe, werde ich gleich noch erläutern. Hier ist sie erstmal, eine "Best of" Zusammenstellung von Michael Bolton.

SONICS Arkadia HT2



Bevor nun jemand angewidert die Nase rümpft weil er die Musik nicht mag - was mir aber mit jeder anderen Musikauswahl ebenso passieren kann... - möchte ich auf eine Besonderheit von Boltons Stimme hinweisen. In hohen Lagen, kurz unterhalb der Kopfstimme, dabei kraftvoll gesungen, kann Boltons Stimme tierisch auf die Nerven gehen. Wenn mit einer Anlage etwas nicht stimmt, wenn diese zu schlank und zu analytisch ist, keine ausreichende Substanz in tiefen Lagen hat, und/oder die Lautsprecher nicht zum Raum passen. Dann wird es leicht zur Tortur, bei höheren und hohen Lautstärken ein ganzes Album durchzuhalten. Wenn aber alles passt, kann das, was er und wie er es singt, auch faszinierend sein.

Einen Titel aus dem Album habe ich zu Demonstrationszwecken ausgewählt, den Klassiker "Georgia on my mind", den wohl so ziemlich jeder kennen dürfte

http://www.youtube.com/watch?v=90gZikTzhTE

Dazu vielleicht noch ein paar Hinweise:

Wenn nach dem Intro des Saxophons bei 0:21 die anderen Instrumente einsetzen, dann klingt das mit einer guten Anlage ungeheuer Druckvoll, ja geradezu mächtig. Der sichtbare Zug an den Saiten des Basses bei 0:43 lässt sich auf der Körperoberfläche spüren, auch bei relativ gemäßigter Lautstärke...; während des ganzen Stückes bleibt der Bass übrigens komplett verfolgbar, auch wenn es gegen Ende recht "dicht" wird.

Wenn Bolton bei 1:03 mit der Stimme hochgeht, bei 1:09 nochmal nachlegt, zeigen sich die dynamischen Fähigkeiten eines Lautsprechers im Stimmbereich sehr deutlich; ist sie hoch, wird es hier enorm laut, ist dabei die Abstimmung okay, ist das aber nicht unangenehm oder nervig..., aber wehe wenn nicht, dann wird es blitzschnell unerträglich...

Bei 1:33 setzen die Background - Sängerinnen ein, gleichzeitig "sieht" man den Drummer bei einigen heftigeren Schlägen förmlich vor sich wenn die Lautstärke ausreichen hoch ist. Bei 1:56 wird es dann wieder sehr nervig, wenn irgendetwas mit der Anlage nicht stimmt. .., und dann, zwischen 3:46 und 4:00 kann es selbst mit guten Anlagen und bei sehr hohen Pegeln verdammt eng werden.

Aber wie gesagt: Hört es euch bitte selber an, irgendwo ab gehobener Zimmerlautstärke aufwärts, und verschafft euch bitte (wenn ihr mögt) selber ein Gefühl für den Titel..., und heuten nach etwa 23.00 Uhr, schreibe ich dann noch wie sich die Vantage bei dieser Musik geschlagen hat, okay...?

Viele Grüße: Janus...
Der_Tom
Hat sich gelöscht
#160 erstellt: 25. Feb 2013, 20:52
Gerne, ich lese gerne mit !

Gruß Tom
uliguitar
Ist häufiger hier
#161 erstellt: 25. Feb 2013, 21:00
Hallo,
schöne Arbeit Janus... ich möchte dich, falls du mit Frequenzweichen nicht viel Erfahrung hast, etwas beraten - wenn ich darf. Die Bauteilequalität der "original" Weiche ist eher durchschnittlich -das ist auf den Bildern zu sehen. Aber du musst wissen das "bessere" und teurere Bauteile meißt weniger Verluste haben und somit die Pegelverhältnisse zwischen den beiden Treibern verschoben werden können. Ganz zu schweigen davon einfach eine "niederohmige" Spule vor den TMT zu löten. Der Innenwiderstand der Spule (auch Rdc, weil Gleichstromwiderstand genannt) ist direkt an die Bass- bzw. Reflexabstimmung und das Gehäusevolumen gekoppelt -hier kann ein höherer Spulenwiderstand die richtige Wahl sein- und das wäre die vermeintlich "billigere" Spule... Auch beeinflußt man damit den Stimmbereich da der Tieftöner ja bis in den Mitteltonbereich überträgt. Bei dem sündhaft teurem MUNDORF Kondensator vor dem HT kannst du allerdings richtig liegen, wenn der HT die Feinauflösung auch umsetzen kann. Allerdings kann der Pegel etwas höher werden so das die Gesamtbilanz zu "spitz" gerät - da hilft ein größerer Widerstandswert vor´m HT. So weit ich das erkennen konnte wurde "original" ein 1,5 oder 1,8 Ohm Wert verwendet ---> gehe direkt mal auf 3,3 Ohm wenn es zu hell klingt, das hilft.

Nur ein Beispiel: Ich habe kürzlich der Weiche einer AO.S. Studio22 ein kleines update verpasst. Dem serienmäßigen 5.6µF Audyn MKP-QS , der da original verlötet war, habe ich nacheinander einen höchstwertigen Roederstein KP1832 mit 39nF und anschließend einen ARCOTRONICS KP mit 270nF parallel geschaltet - es klang sofort viel zu spitz, aber sehr detailreich und hochauflösend. Letztendlich bin ich bei einem Vorwiderstand von 4,7 Ohm angekommen, vorher war 2,7 Ohm eingelötet.

Ansonsten möchte ich nur noch sagen: es kommt nicht immer auf beste FW Bauteilqualität an, sondern HARMONIE in die Abstimmung zu bekommen.

Verstehe das nicht als klugscheißerei, ich will nur helfen wenn´s geht... immerhin löte ich seit 30 Jahren Frequenzweichen zusammen und optimiere sie in langen Hörsessions - denn solche Sachen kann man eigentlich nicht mehr messtechnisch erfassen.

Gruß Uli


[Beitrag von uliguitar am 25. Feb 2013, 22:03 bearbeitet]
Hunter2202
Hat sich gelöscht
#162 erstellt: 25. Feb 2013, 21:09
Hallo Janus,

zuerst Glückwunsch, was Du aus den "Dingern" gemacht hast! Deine Beiträge sind stets informativ, sehr ansprechend bebildert, zudem gut verständlich geschrieben und einwandfrei nachvollziehbar! Tolle Arbeit!

Zu Deiner Musikauswahl kann ich nur sagen - wirklich gut getroffen - ob man Bolton jetzt mag oder nicht. Es ist zudem von großem Vorteil, wenn Du genau die Eigenschaften im Detail angibst, die Du im Song hören kannst, bzw. welche Vorstellung der gehörte Lautsprecher eben gerade da liefern soll.

So machst Du es uns in der Tat leichter die von Dir gehörten Eindrücke selbst zu überprüfen!

Ich hoffe jetzt nur nicht, dass ich überraschenderweise feststelle, dass meine Amerigo an der Opera-Röhre jetzt auf einmal gar nicht mehr soooo gut klingt, wie ich mir das immer "einbilde".....

Nett, dass Du uns an Deinem Test teilhaben lässt - ich bin ebenfalls dabei!!!

Ciao, Reinhold
V3841
Hat sich gelöscht
#163 erstellt: 25. Feb 2013, 21:36
Da die (China)Arkadia auf meiner "Kaufen-Liste" steht und ich mich gerade an meinen neuen Dynavoice erfreue, die ich in die Schublade "Cabasse Bora Kontrahent" einordnete, habe ich umgehend das Stück von Bolton bei Amazon herunter geladen ... es war "ok" auch bei höheren Lautstärken.

Ich bin auf "deine" Arkadia gespannt.

Danke für den interessanten Bericht!

LG
Janus525
Hat sich gelöscht
#164 erstellt: 25. Feb 2013, 22:45
Dankeschön für eure Kommentare und Hilfsangebote, darauf komme ich gerne zurück...! Bitte lasst mir aber jetzt etwas Zeit, damit ich die Höreindrücke von heute schildern kann..., was ich in diesem Beitrag tun möchte den ich gleich editieren werde, dauert jetzt aber noch ein bißchen.

ERSTE HÖRSITZUNG

Bevor ich beschreibe was ich gehört habe, weise ich ausdrücklich darauf hin, dass alle Aussagen sich auf diese Aufstellung in diesem Raum und unter diesen Bedingungen beziehen; das kann bei anderer Aufstellung und woanders natürlich anders sein, zwei weitere sind in diesem Raum noch möglich. Ach ja, es wurde auch noch von niemand gegengehört, ich könnte mich also hier und da geirrt haben.

Hifi-angel hatte bereits ziemlich am Anfang des Umbaus geschrieben:


hifi_angel (Beitrag #62) schrieb:
Ich befürchte am Ende gilt (wie so oft) Operation gelungen, Patient tot. :D


Das ist nicht eingetreten, der Patient lebt..., aber es gibt so einige Einschränkungen, um nicht zu sagen Fehler, die sofort in´s Auge..., pardon, sofort in´s Ohr fallen. Fangen wir ganz unten an. Bei dieser freien Aufstellung, einen Meter vor der Rückwand, auf den gezeigten Ständern und mit rund 1,2 Metern Abstand zu der Seitenwand die ihr seht (auf der anderen Seite sind es etwa 4 Meter) spielt sich dort praktisch nichts ab.

Der f3 Punkt wird oft mit 38Hz angegeben, manchmal sogar mit 32Hz. Beides halte ich - gelinde gesagt - für eine kräftige Übertreibung. Nach Gehör würde ich es so einschätzen, dass er um die 50Hz, vielleicht sogar etwas höher liegt. In den nächsten Tagen will ich ohnehin den Frequenzgang mit einem einfachen Pegelmessgerät feststellen. Vielleicht muss ich mich dann korrigieren..., ich denke aber eher nicht.

Etwas darüber spielen die Lautsprecher sehr kontrolliert und straff. Das mag unmittelbar vor einer Wand oder in der Nähe einer Ecke sogar günstig sein; bei meiner freien Aufstellung fehlt einfach der (kontrollierte) Bums, das Bauchen von Fellen oder der wohlige Druck den ein großes Holzinstrument wie der Bass (0:43) erzeugt, und den ich von einem Tieftöner dieser Größe erwarte. Es ist auch keine Frage des sich daran Gewöhnens; da fehlt das solide Fundament, auf dem sich (nach meiner Auffassung) von unten herauf ein Klangbild aufbauen sollte. Auf mich wirkt das zu "blutarm".

Im gesamten unteren und mittleren (Stimm-) Bereich wirken die Lautsprecher sehr sauber und klar, hier gibt es keinerlei "Verschleifen" oder irgendwelche "Klanghöfe" die zu irgendwelchen Verdeckungen führen. Worte werden sauber artikuliert, die Backgroud - Sängerinnen bzw. deren Einsatz (1:33) ist klar getrennt vom Rest, ihre Position ist sofort und eindeutig zu erkennen. Auch die Dynamik ist ganz hervorragend. Das Schlagzeug (1:33) feuert geradezu aus den Lautsprechern..., allerdings zu hell..., mit zu wenig Substanz und Körper, auch ohne den notwendigen Tiefgang.

Darüber, vermutlich irgendwo im Bereich der Übergangsfrequenz, das weiß ich nicht, stimmt etwas nicht, und zwar gravierend. Es klingt so, als gäbe es dort einen plötzlichen Pegelanstieg der mit Dynamik nichts zu tun hat, dazu kenne ich die CD viel zu gut. Irgendwie wirkt es so, als wäre der Pegel des Hochtöners insgesamt zu hoch, weil sich der Effekt auch bis "nach oben" durchzieht. Bei der kurzen Schlagzeugpassage (1:33) wirkt es so, als würde bei diesen wenigen Schlägen nicht nur "unten" Substanz fehlen, sondern auch "oben" zu viel des Guten an Pegel da sein, allerdings nicht...

...ganz oben, wozu ich jetzt komme. Dort wo Hochtongespinste, wie Becken oder Glöckchen sie erzeugen können, sehr fein auslaufen müssten, wirkt dieser Bereich trotz des hohen Hochtonpegels minimal stumpf. Und nicht nur das, es wirkt auch etwas zerfasert, also nicht völlig leicht und nicht wirklich gut fokussiert.

Zur räumlichen Darstellung kann ich sagen: Die Lautsprecher stehen im Moment zu breit und sind ganz sicher zu wenig eingewinkelt. Das führt im Moment dazu, dass das Klangbild in der Breite zu weit auseinander gezogen ist, und in einigen Titeln regelrechte Ping-Pong Effekte zu hören sind, so als gehören diese nicht zum Rest der Darbietung. Zur Raumtiefe kann ich noch nichts sagen, da die Breite und die Mittenfokussierung noch nicht stimmen. Das ist noch unverändert so, da ich mir angewöhnt habe, grundsätzlich nur eine einzige Sache zwischen zwei Hörsitzungen zu verändern. Änderte ich zwei oder drei Dinge gleichzeitig, hätte ich danach keine Ahnung mehr was nun auf was zurückzuführen ist...

Das ist es für´s Erste. Morgen will ich versuchen den Frequenzgang zu messen bevor ich irgend etwas an der Aufstellung ändere. Mal sehen ob mir das mit meinen bescheidenen Mitteln einigermaßen gelingt. Noch ein kleiner Hinweis: Was ich geschrieben habe klingt für einige vielleicht erschreckend oder sogar abschreckend. Das muss es nicht, und ich bin sehr sicher, so mancher würde sich diese Lautsprecher einfach hinstellen, garnichts zu meckern haben und vielleicht damit sogar glücklich werden. Ich kann das so leider nicht sehen. An Lautsprecher, die regulär 2.400,- Euro pro Paar kosten, darf man hohe Anforderungen stellen. Allerdings sehe ich schon eine Menge Lösungsansätze für all´ die (hoffentlich) kleinen Problemchen..., aber darüber schreibe ich heute nicht mehr, einverstanden...?

Viele Grüße: Janus...


[Beitrag von Janus525 am 26. Feb 2013, 00:09 bearbeitet]
Janus525
Hat sich gelöscht
#165 erstellt: 26. Feb 2013, 00:39

uliguitar (Beitrag #161) schrieb:
Hallo,
schöne Arbeit Janus... ich möchte dich, falls du mit Frequenzweichen nicht viel Erfahrung hast, etwas beraten - wenn ich darf...()... Ganz zu schweigen davon einfach eine "niederohmige" Spule vor den TMT zu löten. Der Innenwiderstand der Spule...()... MUNDORF... wenn der HT die Feinauflösung auch umsetzen kann. Allerdings kann der Pegel etwas höher werden... Gruß Uli


Um Gottes Willen Uli, ich sehe das nicht als "Klugscheißerei" sondern als Hilfe an, so viel Erfahrung habe ich mit dem Selbstbau nicht. Aber erst mal DANKE FÜR DAS LOB...!!!, das gilt natürlich auch für Dich, Reinhold, und für Dich, V3841...!!! Ihr macht mich ganz verlegen...

Zur Frequenzweiche, ja, da kann ich natürlich Hilfe gebrauchen. Was die niederohmigen Spulen anbelangt: In der Originalweiche waren Spulen ohne jede Beschriftung eingebaut. Die Originalweichen habe ich dann zum Lieferanten geschickt mit der Bitte die Werte genau zu ermitteln. Dort hat man die Spulen ausgebaut und sowohl L als auch R ausgemessen. Da es sich um "krumme" Werte handelte, die in keiner Normreihe zu finden sind, hat man mir mitgeteilt man ließe Spulen mit diesen Werten bei Mundorf anfertigen, das könne aber 10 Tage, vielleicht auch einige Wochen dauern. Ich war dann überrascht, als es doch relativ schnell ging; ich glaube nach acht oder zehn Tagen waren sie da.

Der Mundorf ist okay, den habe ich schon öfter verwendet, und ich glaube nicht dass das "Stumpfe" ganz oben von der Weiche herrührt. Viel eher habe ich die Schallwand im Verdacht, die bei hohen aber noch nicht sehr hohen Frequenzen da irgendwas "vermatscht". Außerdem traue ich dem Mundorf Widerstand nicht..., aber da können wir uns zusammen Schritt für Schritt rantasten wenn Du magst. Was meinst Du...? Erstmal messen wie der Frequenzgang aussieht, oder...? Vielleicht sieht man dann schon was...

Viele Grüße: Janus...
uliguitar
Ist häufiger hier
#166 erstellt: 26. Feb 2013, 00:40
Hallo,
...ZITAT: Irgendwie wirkt es so, als wäre der Pegel des Hochtöners insgesamt zu hoch, weil sich der Effekt auch bis "nach oben" durchzieht.

---> wie gesagt, HT Pegel mit größerem Widerstand verringern.
---> spiele die neuen Bauteile lieber erstmal ein, ich hatte mal "Clarity Caps SA" in eine HT-Weiche gelötet und war anfangs entsetzt wie zugehangen das Klangbild auf einmal war. Nach etwa 2 Wochen haben die erst ihr volles Potential entfalten können, aber dann haben sie in allen Punkten den ursprünglichen Audyn MKT überflügelt. Der HT war ein Vifa XT300HV Neo/4 für immerhin 120€ das Stk.

ZITAT: Erstmal messen wie der Frequenzgang aussieht, oder...? Vielleicht sieht man dann schon was...

---> mit einem einfachen Pegelmessgerät geht das nicht, du misst die Raumakustik, mit allen Raummoden (Dröhnfrequenzen) und sämtlichen Echos, quasi mit. Das funktioniert nur mit einem prof. Messequipment und ganz kurzem Zeitfenster der Messung, damit die Echos keine Chance haben.

... du must jetzt Geduld haben. Und immer nur eine Sache verändern sonst wird´s schwer.


...gute Nacht, Uli


[Beitrag von uliguitar am 26. Feb 2013, 00:51 bearbeitet]
Janus525
Hat sich gelöscht
#167 erstellt: 26. Feb 2013, 01:10

uliguitar (Beitrag #166) schrieb:
... du must jetzt Geduld haben. Und immer nur eine Sache verändern sonst wird´s schwer. ...gute Nacht, Uli

Okay, mach ich...
Mighty_Mike
Stammgast
#168 erstellt: 26. Feb 2013, 07:48

Janus525 (Beitrag #164) schrieb:

Darüber, vermutlich irgendwo im Bereich der Übergangsfrequenz, das weiß ich nicht, stimmt etwas nicht, und zwar gravierend. Es klingt so, als gäbe es dort einen plötzlichen Pegelanstieg der mit Dynamik nichts zu tun hat[...]


ui, ich hoffe, du bist nicht zu "enttäuscht"; wenn man bedenkt, welche arbeit du dir gemacht hast. dein bericht liest sich nicht sehr "positiv".

mal eine überlegung: hast du den hochtöner falsch gepolt? alternativ: alle bauteile haben eine gewisse schwankung. wenn du pech hattest, schwankten die serienkondis in eine richtung, während die neuen in die andere richtung schwankten. das kann (bei manch einem pedanten ) einen deutlichen unterschied ausmachen. (möchte mich von der penetranten pedanterie nicht ausschließen , aber das nur am rande .)
Janus525
Hat sich gelöscht
#169 erstellt: 26. Feb 2013, 08:34

Mighty_Mike (Beitrag #168) schrieb:
ui, ich hoffe, du bist nicht zu "enttäuscht"; wenn man bedenkt, welche arbeit du dir gemacht hast. dein bericht liest sich nicht sehr "positiv".

Ach wo, nein. Ich hatte doch von Anfang an geschrieben mein Herz hinge nicht an diesem Lautsprecher. Klingt er gut, schreibe ich das hier hin, tut er das nicht, berichte ich das ebenso ehrlich. Aber mit der Pedanterie, da hast Du selbstverständlich Recht. Die Vantage klingt im Moment nicht schlechter, als irgend ein anderer Lautsprecher der auf typischen "HiFi - Klang" gezüchtet wurde. Grob vereinfacht: Eher Hell, dünn, blutleer, piepsig. Viele Anlagenbesitzer lieben das, es kann ihnen garnicht "seziererisch" genug sein, wichtig ist ihnen dass man winzigste Details heraushören kann. So klingt "echte" Musik aber nicht. Würden diese den Saxophonspieler aus dem Titel bei sich zuhause abwechselnd live und dann über ihre Anlage hören, würden sie erstmal einen riesigen Schrecken bekommen...

Aber lass´ doch erstmal schauen. Wenn ich nachher die Basisbreite verringere und die Lautsprecher stärker einwinkle dürfte zumindest die Fokussierung erheblich besser werden, und vielleicht stehen sie da nur an der völlig falschen Stelle. Außerdem messe ich nachher mal den Frequenzgang, natürlich mit allen Unzulänglichkeiten durch den Raum. Macht aber nichts, ich will in derselben Position auch den Frequenzschrieb eines anderen Lautsprechers aufnehmen, und dann sehen wir ja, ob es in erster Linie am Lautsprecher oder an der Aufstellung liegt. Und nochmal: Meine Schilderung von gestern ist sehr kritisch, die meisten fänden die Lautsprecher sicherlich toll..., die Dynamik und Klarheit ist jedenfalls schon mal beeindruckend gut.

Viele Grüße: Janus...

EDIT: Die Polarität des Hochtöners habe ich vor dem Anlöten, und dann nochmal vor dem Einschrauben nachgeschaut, sogar die Beschriftung am Chassis habe ich mit einer Batterie überprüft, ebenso wie am TMT.


[Beitrag von Janus525 am 26. Feb 2013, 08:39 bearbeitet]
horr
Inventar
#170 erstellt: 26. Feb 2013, 10:19

horr (Beitrag #12) schrieb:

Die Dinger klingen echt gut und können laut - mein Bruder hat sie als Zweitboxen im Keller stehen.

MFG

Christoph

Und ob man die Fliesen hört?
Oder das bessere Terminal
Oder andere Schrauben
An der Weiche kann man aber bestimmt viel verschlimmbessern ;)


[Beitrag von horr am 26. Feb 2013, 10:20 bearbeitet]
Black-Devil
Gesperrt
#171 erstellt: 26. Feb 2013, 11:19
Da muss ich horr zustimmen!

Ich habe echt großen Respekt vor deiner Arbeit Janus - handwerklich toll gemacht!

Aber ob sich der ganze Aufwand überhaupt gelohnt hat oder ob es vielleicht sogar schlechter klingt als vorher, kannst du jetzt nicht sagen - und das ist doch eigentlich das, was zählt, oder?

Du willst ja jetzt auch weiter optimieren und immer nach jedem Schritt gegenhören, ob es was bringt. Genau das hat man dir schon von Anfang an gesagt, damals aber hattest du dafür kein Verständniss...
Der_Tom
Hat sich gelöscht
#172 erstellt: 26. Feb 2013, 18:57
ich finde das Projekt immer noch Klasse, ich glaube Janus gibt nicht gleich auf und er hat ja geschrieben das, dass Ergebnis nicht perfekt ist, aber durchaus gut.
Ich hoffe zumindest er macht weiter.

Gruß Tom
Janus525
Hat sich gelöscht
#173 erstellt: 26. Feb 2013, 19:02

Tom.C (Beitrag #172) schrieb:
ich finde das Projekt immer noch Klasse, ich glaube Janus gibt nicht gleich auf und er hat ja geschrieben das, dass Ergebnis nicht perfekt ist, aber durchaus gut. Ich hoffe zumindest er macht weiter. Gruß Tom

Na klar, Tom, was denkst Du denn...? Gleich stelle ich alles ein was wir heute gemacht, gehört und gemessen haben.

Bis nachher: Janus...
uliguitar
Ist häufiger hier
#174 erstellt: 26. Feb 2013, 19:31
Hallo,
möchte auch noch meinen Senf dazu geben: wenn´s nicht klingt liegt´s mit Sicherheit nicht am Gehäuse -da hat er ganze Arbeit geleistet. Ich denke generell das man erstmal ein- bis zwei Wochen alles einspielen sollte, -vor allem die Kondensatoren- das kann dauern. Erst dann sollte man an der Abstimmung feilen.

Mir ist allerdings etwas an den Original-Bauteilen der FW aufgefallen:
der rote 15µF/100V Parallelkondensator in der TT Weiche ist ein ELKO >rauh<, eigentlich ein sehr billiges Bauteil (<1€) weil mit hohem ESR behaftet. Das kann der Entwickler aber durchaus so gewollt haben um die (abfallende-) Flanke des Tiefton-Filters zu formen. Es gibt Weichenschaltungen die einen höherwertigen Parallelkondensator (MKT oder gar MKP) verwenden, dem ein Widerstand hinterher geschaltet wurde - also eine Reihenschaltung aus Kondensator und Widerstand - das bewirkt das gleiche. Wenn der Übergang der beiden Chassis deswegen nicht mehr passt und man den Eindruck hat es ist ein Bruch im Klangbild, könnte es das Problem sein. Dann würde ich mal den originalen ELKO rauh versuchsweise wieder einlöten und sehen was passiert...



...ist nur so ´ne Ahnung, Gruß Uli


[Beitrag von uliguitar am 26. Feb 2013, 19:40 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#175 erstellt: 26. Feb 2013, 19:38

uliguitar (Beitrag #174) schrieb:
...meinen Senf:
ein- bis zwei Wochen alles einspielen sollte, vor allem die Kondensatoren...

Hallo,

der Voodoo-Unterthread ist weiter unten.

Grüße - Manfred
uliguitar
Ist häufiger hier
#176 erstellt: 26. Feb 2013, 19:45
...was soll das?
Sch.... Kommentar.
Entweder was konstruktives leisten,
oder besser beim mitlesen bleiben.

Uli
pelowski
Hat sich gelöscht
#177 erstellt: 26. Feb 2013, 19:52

uliguitar (Beitrag #176) schrieb:
...oder besser beim mitlesen bleiben.

Das überlasse mal mir.

...Entweder was konstruktives leisten...

Gut, dann erkläre mir bitte, was sich physikalisch bei dem Kondensator verändert (verbessert!),
durch das "EInspielen".

Grüße - Manfred
V3841
Hat sich gelöscht
#178 erstellt: 26. Feb 2013, 19:53

Gut, dann erkläre mir bitte, was sich physikalisch bei dem Kondensator verändert (verbessert!),
durch das "EInspielen".


Das interessiert mich auch brennend. Zur Zeit habe ich keine Idee, bewegliche Teile wo das Material direkt ermüdet gibt es da ja wohl nicht.

LG


[Beitrag von V3841 am 26. Feb 2013, 19:55 bearbeitet]
uliguitar
Ist häufiger hier
#179 erstellt: 26. Feb 2013, 19:56
... bei einem ELKO bildet sich bei Stromfluß eine Oxydschicht im Laufe der Zeit.
Bei Folienkondensatoren spielt das Dielektrikum auch keine nebensächliche Rolle.

bye.


[Beitrag von uliguitar am 26. Feb 2013, 20:09 bearbeitet]
Janus525
Hat sich gelöscht
#180 erstellt: 26. Feb 2013, 19:57
ZWEITE HÖRSITZUNG

Guten Abend,

auch heute werde ich nach und nach von dem berichten was heute stattgefunden hat; wie schon gesten, indem ich diesen Beitrag nach und nach editiere.

Als ich heute morgen eintraf, war einer meiner HiFi Freunde schon dort und hörte sich durch die Michael Bolton - CD. Er kommt zu denselben Schlüssen, allerdings mit einer Ausnahme. Ich hatte geschrieben:

Etwas darüber spielen die Lautsprecher sehr kontrolliert und straff. Das mag unmittelbar vor einer Wand oder in der Nähe einer Ecke sogar günstig sein; bei meiner freien Aufstellung fehlt einfach der (kontrollierte) Bums, das Bauchen von Fellen oder der wohlige Druck den ein großes Holzinstrument wie der Bass (0:43) erzeugt, und den ich von einem Tieftöner dieser Größe erwarte. Es ist auch keine Frage des sich daran Gewöhnens; da fehlt das solide Fundament, auf dem sich (nach meiner Auffassung) von unten herauf ein Klangbild aufbauen sollte. Auf mich wirkt das zu "blutarm".

Er sieht es anders und formuliert es so: "Der tieftonbereich ist weder blutarm noch unterrepräsentiert. Der Lautsprecher ist einfach aus der Balance, und der überzogene obere Frequenzbereich lässt das für Dich so erscheinen, als wäre der Tieftonbereich zu schwach. Ich höre das anders, der Tieftonbereich ist meiner Meinung nach in Ordnung."

Um uns nicht auf eine einzige CD verlassen zu müssen haben wir eine andere aufgelegt und gemeinsam gehört, die für solche Zwecke geradezu prädestiniert ist. Das Album PSYCLONE von Jimmy Barnes

SONICS Arkadia-JB



stellvertretend hier wieder ein Titel aus diesem Album: "Change of heart".

http://www.youtube.com/watch?v=fmEOufAw6Tw

Hierzu wieder einige Hinweise: Jimmy Barnes hat eine ganz außergewöhnliche Stimme. Wenn er in den Tiefen Lagen singt (0:14 - 0:41) klingt er zeitweise wie ein heiseres, bösartiges Tier. Sobald seine Stimme in die höheren Lagen wechselt (0:42) klingt es hart, geradezu stählern und ungeheuer kraftvoll. Wenn Lautsprecher - wie mein HiFi - Freund andeutete - aus der Balance geraten sind, und dabei oben herum hell oder dünn klingen, hört sich Barnes wie eine meckernde, manchmal kreischende Ziege an, bei hoher Lautstärke geradezu eine Tortur. Legt er noch etwas nach (2:14 / 3:15 / 3:29) und singt mit voller Power durch, ist das nur noch Quälerei.

Mit guten Anlagen - und falls man diese Art von Musik mag - ist diese enorme Power geradezu ein Genuss. Aber hört selbst, und nicht vergessen: Schön laut machen...


Das Ergebnis, nachdem wir die zweite CD komplett durchgehört hatten, ist praktisch dasselbe wie gestern bei Michael Bolton. Wir sind beide der Auffassung, die Lautsprecher haben "oben" zu viel Pegel, und "unten" empfinde ich sie als sehr sauber und kontrolliert aber zu schlank..., während mein HiFi - Freund den Tieftonbereich für ziemlich gut hält, allerdings "zugedeckt" durch den überzogenen Hochtonpegel. Wir haben dann die Vantage abgebaut und andere Lautsprecher auf die Ständer gestellt um zu hören wie es mit diesen klingt. Was ihr auf dem Foto seht, sind Nubert Mod. 360, die von den Chassis her ähnlich, allerdings deutlich kleiner und - anders als die Vantage - geschlossen sind.

SONICS Arkadia HT4



Mit der Nubert klingt es von den ersten Takten an gegenüber der Vantage völlig anders..., voller..., runder..., tieftonlastiger..., weit weniger aggressiv..., allerdings irgendwie "verschmierter" und ungenauer..., lustloser oder müder..., (Entschuldigung Herr Nubert, das stammt von meinem Kumpel) ...so wie "eingeschlafene Füße". Zwischen der Vantage und der Nubert gibt es einfach enorme Unterschiede, was die Genauigkeit und Klarheit von Stimmen und Instrumenten anbelangt, insbesondere die dynamischen Fähigkeiten unterscheiden sich enorm voneinander.

Was uns am meisten verblüfft hat, war, dass die geschlossene Nubert im Tieftonbereich ungenauer und "brummeliger" wirkte, als die mit BR versehene Vantage, in dem Bereich hätten wir es am wenigsten erwartet. Nach ein paar Liedern von beiden CD´s haben wir das Probehören abgebrochen, weil es mit der 360er - wenn auch nun aus anderen Gründen - überhaupt keinen Spaß mehr gemacht hat zuzuhören.

Wir haben dann als Nächstes eine Test - CD aufgelegt um den Frequenzgang im Raum zu messen. Bei höchster Vergrößerung (Foto anklicken, dann auf Bild herunterladen, erneut anklicken) kann man ganz gut lesen, was diese CD auf Track 15 bis 18 an Signalen beinhaltet.

SONICS Arkadia HT5




Dann haben wir den Pegelmesser auf einem Kamerastativ in Ohrhöhe (sozusagen frei schwebend) am Hörplatz aufgestellt, mittig und von der Rückwand entfernt dort, wo sich beim Sitzen in etwa die Ohren des Hörers befinden. Bevor ich nun die erste gemessene Kurve hier einstelle muss eines klar sein:

Das ist nicht der Frequenzgang der Lautsprecher...! Das ist der Frequenzgang der Lautsprecher in Verbindung mit den gesamten Raumeinflüssen. Das spielt aber für unsere Betrachtung erstmal keine Rolle, da ja jeder Lautsprecher in derselben Position dieselben räumlichen Bedingungen vorfindet. Auch sind die absoluten Pegelwerte bei den einzelnen Frequenzen zunächst unwichtig; viel wichtig ist für unsere Untersuchung, wie diese Einzelpegel sich in Relation zu einem anderen Lautsprecher verhalten..., und die Ergebnisse, die dabei herausgekommen sind, waren schon sehr interessant. Hier die erste von uns gemessene Kurve, die der Nubert 360.


SONICS Arkadia 360


Die ganzen Berg- und Talfahrten zwischen ca. 50Hz und knapp 1kHz sind natürlich raumbedingt. Trotzdem kann man sehr schön oberhalb dieses Bereiches erkennen, welchen enorm linearen Frequenzgang Günter Nubert seinen Lautsprechern zum Teil mit Mengen von Bauteilen in den Frequenzweichen anerzieht. Auch bin ich sehr sicher, dass der untere, hier gezackte Frequenzbereich genauso sauber verläuft, dafür ist Nubert bekannt.

Jetzt schauen wir uns die Kurve der Vantage einmal an, die wir unmittelbar danach gemessen haben; Referenzpegel war in beiden Fällen 80dB, alle anderen Einflußgrößen waren dieselben.

SONICS Arkadia FG


Schön, nicht wahr...? Während der Frequenzbereich zwischen 50Hz und 400 Hz der Nubert sehr ähnlich ist, bleibt der Abschnitt zwischen 400Hz und 800Hz etwa 2dB über der Kennlinie der Nubert, um ab 1kHz den Abstand nahezu linear mit rund 3dB aufrecht zu erhalten..., um dann ab 2,5 kHz aufwärts völlig freizudrehen... Das ist meiner Meinung nach genau der Anstieg von dem ich gestern gesprochen habe, der mit Dynamik für mich nichts zu tun hatte, und den ich bei fast jedem Titel problemlos hören konnte.

Am deutlichsten erkennt man was passiert, wenn man beide Kurven übereinander legt. Den Pegelunterschied zwischen beiden Lautsprechern von rund 6dB! oberhalb von 2,5kHz halte ich für dramatisch


VANBERT FQ


Auf mein bzw. unser bisheriges Fazit, sowie auf Überlegungen zu "unten" und "ganz oben" gehe ich in den nächsten Tagen nochmal ein, für heute wird mir das zu viel, okay...?

Viele Grüße: Janus...


[Beitrag von Janus525 am 27. Feb 2013, 01:23 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#181 erstellt: 26. Feb 2013, 20:10

uliguitar (Beitrag #179) schrieb:
... bei einem ELKO bildet sich bei Stromfluß eine Oxydschicht im Laufe der Zeit...

1. Die Oxidschicht wird schon bei der Produktion erzeugt (sonst flöge das Ding gleich beim ersten Einsatz in die Luft).

2. Der link ist sinnlos, Niob-Elkos sind nur für Gleichspannung geeignet.

3. Soviel wie ich gesehen habe, enthält Janus´ FW keine Elkos. Aber um diese Weiche ginge es ja wohl.

Grüße - Manfred
Hunter2202
Hat sich gelöscht
#182 erstellt: 26. Feb 2013, 21:24
Hallo Jungs,

mal meine bescheidene Bitte - spart Euch doch an dieser Stelle die leicht überflüssige Elko-Diskusssion.

Ich steige da als (ehrlicherweise) Technick-laie leider nicht durch.

An Janus, meine Bitte: nimm doch mal Musik, die die Leute (und ja, ich auch) "besser" kennen. Zum Beispiel die CD`s von "unser aller" Lieblingen, den Dire Straits.

Auch hier kann man Feststellungen wie: Dynamik, Konturiertheit, Auflösung, Detailliertheit, Bühnenabbildung und Feindynamik nachvollziehbar und verständlich darstellen.

Z.B. bei den Stücken von Love over gold, oder On every street.

Nur mal so eine kleine Anregung am Rande - und klar, Du kannst es nicht allen Recht machen.....

Ciao,

Reinhold

Janus525
Hat sich gelöscht
#183 erstellt: 26. Feb 2013, 21:31

Hunter2202 (Beitrag #182) schrieb:
An Janus, meine Bitte...Reinhold :prost

Antworte ich gleich drauf, lass mich bitte noch fertig machen, okay...?
Tucca
Hat sich gelöscht
#184 erstellt: 26. Feb 2013, 21:38
Hi Janus,


Wir sind beide der Auffassung, die Lautsprecher haben "oben" zu viel Pegel, und "unten" empfinde ich sie als sehr sauber und kontrolliert aber zu schlank..., während mein HiFi - Freund den Tieftonbereich für ziemlich gut hält, allerdings "zugedeckt" durch den überzogenen Hochtonpegel.

Soweit ich mich entsinne, haben wir weiter oben darüber gesprochen, wie am sinnvollsten und ohne die Lautsprecher zu öffnen, der Hochtonpegel angepasst werden könnte. Du hattest also bereits die Befürchtung, das sich hier ein Problem ergeben könnte. Möglicherweise hängt dies ursächlich mit den hochwertigeren und niederohmigeren Weichenbauteilen zusammen, könnte aber auch vom Konstrukteur so geplant worden sein - schwer nachvollziehbar, weil Du den Lautsprecher vor dem Umbau nicht zur Probe gehört hast. Wie dem auch sei, ich denke, eine Pegelanpassung des Hochtöners ist Pflicht!
Ich bin gespannt auf weitere Ergebnisse Eurer Hörsessions, das ist wirklich interessant!

Grüße,

Michael

edit:

gerade nachgesehen:
die ausgewiesene Trennfrequenz liegt doch sehr nahe bei dem von Dir gemessenen Pegelanstieg: 2300Hz!


[Beitrag von Tucca am 26. Feb 2013, 22:53 bearbeitet]
Janus525
Hat sich gelöscht
#185 erstellt: 26. Feb 2013, 22:26

Hunter2202 (Beitrag #182) schrieb:
Nur mal so eine kleine Anregung am Rande - und klar, Du kannst es nicht allen Recht machen... :prost

...so, da bin ich wieder. Erinnerst Du Dich daran...?


Janus525 (Beitrag #158) schrieb:
Ich halte auch sehr viel davon Lautsprecher mit "richtiger" Musik zu testen, statt nur ausgewählte Stücke anzuhören, mit denen selbst mittelmäßige Blödmarkt-Böxchen immer noch "irgendwie" nach HiFi klingen.


Die von Dir angesprochenen Titel sind toll..., aber ich habe eine andere Vorgehensweise. Ich suche in der jetzigen Phase das "Schlimmste" raus das man einem Lautsprecher nur antun kann, und im Moment bin ich bei den Stimmen, um die geht es mir momentan in erster Linie. Die beiden die Du schon kennst, legen Schwächen und Fehler in diesem Bereich gnadenlos offen. Und so gehe ich Punkt für Punkt vor, bis alle Defizite beseitigt sind.

Deshalb bitte um Nachsicht: Jetzt "arbeite" ich an den Schwachpunkten..., und Titel wie "Love over gold" usw. höre ich mir mit der Vantage gerne an wenn die Arbeit komplett getan ist, okay...?


Tucca (Beitrag #184) schrieb:
Soweit ich mich entsinne, haben wir weiter oben darüber gesprochen, wie am sinnvollsten und ohne die Lautsprecher zu öffnen, der Hochtonpegel angepasst werden könnte. Du hattest also bereits die Befürchtung, das sich hier ein Problem ergeben könnte. Möglicherweise hängt dies ursächlich mit den hochwertigeren und niederohmigeren Weichenbauteilen zusammen, könnte aber auch vom Konstrukteur so geplant worden sein - schwer nachvollziehbar, weil Du den Lautsprecher vor dem Umbau nicht zur Probe gehört hast. Wie dem auch sei, ich denke, eine Pegelanpassung des Hochtöners ist Pflicht! Ich bin gespannt auf weitere Ergebnisse Eurer Hörsessions, das ist wirklich interessant! Grüße, Michael

Hi Michael,

klar erinnere ich mich, es ging um Terminals o.ä. um die Werte von außen ändern zu können. Ich habe es dann nicht übers Herz gebracht noch mehr Löcher reinzubohren, noch mehr Kabel reinzulöten usw. Außerdem muss ich sie sowieso wieder aufmachen um noch ein paar kleine Änderungen vorzunehmen..., aber davon später...

Du fragst warum die Vantage jetzt so klingt wie sie klingt...? Ob dieses Klangbild vom Entwickler beabsichtigt war...? Ich werde mich dazu nicht äußern, Michael, so gerne das auch einige hier hätten. Auch werde ich nichts über Unterschieden zu den ursprünglichen Arkadias schreiben (die ich nach 400 Stunden Einspielzeit natürlich für einige Stunden gehört habe und dabei dachte da sei etwas verpolt), außer dass die Vantage "anders" klingen...

Erst gestern kam mir die Idee, für die Anpassung des Hochtonpegels zwei dünne Kabel durch das Reflexrohr nach außen zu legen, bis der richtige Widerstandwert gefunden ist, danach löte ich die Kabel aus und löte den passenden Widerstand ein. Hätt´ich auch eher drauf kommen können...


[Beitrag von Janus525 am 26. Feb 2013, 22:44 bearbeitet]
ninioskl
Stammgast
#186 erstellt: 27. Feb 2013, 02:14
Hi Janus,
schau mal bitte in Beitrag 10.
Bei der Frequenzweichenschaltung ist der Hochtöner Plus an Plus angeschlossen.
Ich glaube das ist ein Fehler, eine 12dB Linkwitz Weiche wird beim Tweeter verpolt angeschlossen

Evtl ist da beim ablöten - übertragen was übersehen worden.
Falls das Problem nach umdrehen des HT weiterhin besteht, würde ich als nächstes das TMT Chassi an der Weiche ohne HT einzeln messen.
Kann man sich aber sparen, weil der Frequenzgang zeigt, wo die Überbetonung bei 3k noch herkommen kann...

Der CA22R ist nicht wirklich 2 Wege tauglich - was auch nicht sonderlich erstaunt, bei der Größe und Konstruktion.
Der TMT explodiert förmlich - mit wilden Phasendrehern 700 Hz über der Trennfrequenz zum HT! In der Weiche ist nix zur Beruhigung des TMT Frequenzverhaltens drin...

Naja, der HT ist ganz gut und hat um die 600 Fs.
Man könnte den HT mit einer 12dB Weiche bestimmt auch bei 1800 - 2K sauber laufen lassen. Damit bleibt man beim TMT etwas weiter von dessen kritischem Bereich weg -

ABER, ein guter Lautsprecher beginnt mit der Auswahl der RICHTIGEN Chassis.

Das ist ne riesen Polypropmembran...die hat bei der Größe Partialschwingungen.
Völlig normal...

Ich weiss ja nicht, was der Konstrukteur sich dabei dachte, aber mit so einem Bass baut man keinen sehr guten 2 Wege Lautsprecher.
Meiner Meinung nach schon in der Grundkonstruktion und Chassiauswahl mindestens grenzlastig.

Warum?
0815 Gehäuse - wenn man genau hinschaut ist nix dahinter
"Selbstbaumarkt" Chassis davon eines mit extrem kritischem Verhalten sehr nahe dem Übertragungsbereich....
Billigweichen...außer dem MKP alles ohh jee
Monacorterminals
Monacorbassreflexrohre
ein paar Kreuzschlitz (!)Holzschrauben zum dichtungsfreien verspaxen der Chassis
irgend a bisserl Dämmwatte - was grad so rumlag links und rechts unterschiedlich - was solls
in Kirschfunier eingepackt + tolles Typenschild drauf = 4 stelliger Preis


Das Wasserfall / Ausschwingverhalten wird entprechend dem Frequenzschrieb obenrum stark zeitverzögert und ziemlich resonanzbehaftet sein. Das Maxima liegt bei 3 khz die Ursache würde ich deshalb u.A. in den starken Partialschwingungen der Dustcap vermuten.

Das Aufbrechen gipfelt in einem 7-8dB Peak über Nennwirkungsgrad bei vorher bereits leicht zum Mittelton ansteigendem Frequenzgang. Das sieht man auch in deinem Frequenzschrieb.
Der TMT drückt mit seinen unbedämpften Resonanzen hinter der Trennfrequenz wieder hoch und stört die Summierung der Chassis bis fast 5K.

Der TMT verstösst gegen eine sehr wichtige Faustregel für "Lautsprecherbauer", - : " das die eingesetzten Chassis.... eines Lautsprechers.... etwa 1 Octave über oder unter der angedachten Trennfrequenz - möglichst keine bösartigen "Sauereien" im Frequenzgang und damit auch dem Zeitverhalten haben sollten (....) weil das sonst zu heftigen Problemen in der Summation der Frequenzweichen / Einzelchassis führt.

Wahrscheinlich dazu noch hohe Bündelungseffekte bei 3Khz besonders auf Achse (!) - d.H. ganz schlechte räumliche Abbildung.

Die stark zeitverzögerte Impulsantwort der TMT Membran kommt bei 3khz sogar vor dem Phasenanteil des HT beim Hörer an (!) als erste Welle (!) wenn die Trennfrequenz 2,3 bei 12dB ist -
klingt ziemlich dynamisch - bisserl wie ne Blechtromme - das phased bei 3 khz halt latent hinten draufrum
Polypropylenchassis können auch sehr spitz klingen - statt warm und "pappig"
Das hier ist so ein Kandidat:
Der Tiefmitteltöner....
CA22 Bassmitteltöner

Der Hochtöner....
Seas Hochtöner 27TDFC

Ich sach ma für den aufgerufenen Preis des org. Lautsprechers ne straffe Leistung.

Ohne Saugkreis wirst du das nicht schaffen. - meine Einschätzung.

Am Ende: Warmer Charakter ? - eher nicht

Die Snares werden tendenziell etwas gätschen...und Stimmen leicht giften.
Das Timing der Box ist sowieso offTopic

Ansonsten deine handwerkliche Leistung ist
Die Ausführung der Arbeiten ist jedes HiEnd Lautsprechers würdig.
Danke, dass du uns hier im Forum teilhaben lässt, und die Aktion auch noch so ausführlich grafisch dokumentierst.
Supa und interessant - z.B. deine Klebetests...

die Arkadia ist eine Box mit kritischer Chassikombination.
Dieser Kombi guten Klang anzuerziehen, wird schwer.

LGavS
nini


[Beitrag von ninioskl am 27. Feb 2013, 06:23 bearbeitet]
Janus525
Hat sich gelöscht
#187 erstellt: 27. Feb 2013, 08:33

ninioskl (Beitrag #186) schrieb:
1.) Bei der Frequenzweichenschaltung ist der Hochtöner Plus an Plus angeschlossen.Evtl ist da beim ablöten - übertragen was übersehen worden...()...2.) Der CA22R ist nicht wirklich 2 Wege tauglich - Naja, der HT ist ganz gut und hat um die 600 Fs. ABER, ein guter Lautsprecher beginnt mit der Auswahl der RICHTIGEN Chassis. 3.) Ich weiss ja nicht, was der Konstrukteur sich dabei dachte, aber mit so einem Bass baut man keinen sehr guten 2 Wege Lautsprecher. 4.) Wahrscheinlich dazu noch hohe Bündelungseffekte bei 3Khz besonders auf Achse (!) - d.H. ganz schlechte räumliche Abbildung. 5. Am Ende: Warmer Charakter ? - eher nicht.Dieser Kombi guten Klang anzuerziehen, wird schwer. LGavS nini

Guten Morgen Ninioskl,

erstmal danke für das Lob hinsichtlich des Umbaues, darüber freue ich mich sehr...

zu 1.) Was die Verpolung der Chassis anbelangt: Ich bin ganz sicher sie sind wieder so angeschlossen wie es vorher war. Im ersten Beitrag sieht man die roten und schwarzen Adern der Kabel, die leicht unterscheidbar machen was wohin gehört. Am TMT ist am Anschluss die Plusseite rot eingefärbt, und am HT sind Plus und Minus eingeprägt. Bei beiden Chassis habe ich mit einer Batterie geprüft, ob sich die Membranen entsprechend der Chassiskennzeichnungen nach außen bewegen...und vor dem Einschrauben habe ich dreimal nachgesehen ob ich richtig angelötet habe, da ist nichts verpolt...

zu 2.) Die Auswahl der Chassis lag bei Joachim Gerhard, dem Entwickler, darauf hatte ich keinen Einfluss.

zu 3.) Was Gerhard sich dabei gedacht hat weiß ich natürlich nicht, ebenso was der neue Vertrieb so denkt, aber ich habe eine Vermutung: Auf mich wirkten die Arkadias mit der Seriennummer 722A und 722B, die ich geliefert bekommen habe, wie ein "Geld-Mach-Lautsprecher", und mit 2.400,- Euro VK wären sie das ganz sicher, weil sich die Produktion bei 600,- Euro VK inkl. MwSt. immer noch zu lohnen scheint, sonst würde man das längst aufgegeben haben. Man stelle sich vor, ich habe für das Pärchen 548,- Euro bezahlt...!?

Und ja, sobald man sich damit beschäftigt und mal näher hin- und reinschaut erkennt man, das ist alles billiger Kram, die Weiche alleine ist schon ein Witz für sich und das Gehäuse dünn und labberig, das Reflexrohr, das Terminal, keine Dichtungen unter den Chassis, das ist alles Müll. Kein Selbstbauer, der etwas auf sich hält, würde sowas machen. Aber das ist ja jetzt Vergangenheit... Für mich sieht es so aus als hätte man den guten Namen Gerhards verwendet um mit der abgespeckten Arkadia ein fettes Geschäft zu machen. Schönes Wortspiel...

zu 4.) Genau da wird es etwas... hmmm..., sagen wir mal "mysteriös". Die Lautsprecher klingen alles andere als schlecht, das mag aber durch meine Formulierungen bei der Beschreibung der Höreindrücke so rüberkommen, die sich momentan ja mit extrem schwierig widerzugebenden Stimmen bei höheren Lautstärken beschäftigt. Gestern haben wir uns nach Abschluss des Hörtests zu dritt noch eine ausgesprochen highendige CD aufgelegt, nur ein Konzertflügel und eine fantastisch aufgenommene Frauenstimme. Bei geringer Lautstärke klingt das ausgezeichnet, wesentlich besser als z.B. mit der Nubert.

Das passt wiederum damit zusammen, dass viele Besitzer solcher Lautsprecher vom phantastischen Klang schwärmen, wenn es um Liveaufnahmen z.B. im Bereich Jazz geht, andererseits bemängeln sie dass es zu hart und zu unangenehm wird wenn sie z.B. Rockmusik lauter hören wollen. Wenn man den Frequenzgang anschaut ist klar warum. Es gibt auch Besitzer die ein zweites Lautsprecherpaar verwenden, je nach Musikrichtung. Die Lautsprecher bedienen sich m.E. mehrerer Tricks. Einer davon: Der Frequenzgang ist bewusst so gewählt worden wie wir ihn gemessen haben. Wenn man die Lautsprecher dicht an die Wand stellt, wie das in kleineren Räumen so üblich ist, oder einen Subwoofer drunter hängt und relativ leise damit hört, dann klingt das toll, hat aber mit HiFi im Sinne des Wortes nichts mehr zu tun, und jeder neutral abgestimmte Lautsprecher wie der Nubert hat sofort das Nachsehen. Es gibt noch ein paar andere "Tricksereien" die mir aufgefallen sind, aber das würde hier zu weit führen.

zu 5.) Das sehe ich nichtmal so eng. Der Tieftonbereich ist überhaupt kein Problem, den kann ich entzerren wenn´s sein muss. Den hochtonpegel so abzusenken, dass ein vertretbarer Kompromiss entsteht, wird auch nicht so schwer sein, bestenfalls die Chassisqualität wird da Grenzen setzen..., aber das war mir von vorne herein klar. Wenn ich das nicht gewollt hätte, dann hätte ich völlig andere Chassis verwenden müssen..., aber das war ja nicht der Sinn der Sache... Mal schauen wie weit ich komme. Heute werde ich noch mal mit dem Einwinkeln experimentieren, aber dann brauche ich ein paar Tage für was anderes, muss für´n paar Freunde was Mechanisches machen.

Viele Grüße: Janus...
uliguitar
Ist häufiger hier
#188 erstellt: 27. Feb 2013, 18:38
Hallo,
ZITAT: ...das ist ne riesen Polypropmembran...die hat bei der Größe Partialschwingungen.
Völlig normal...

...das stimmt nicht: (www.intertechnik.de)

CA22RNX
SEAS LAUTSPRECHER CA22RNX H1288 22 cm Tieftöner mit handbeschichteter
Papiermembran und flexibler Gummisicke.

Wenn du dir die Bauteile in der Weiche ansiehst erkennst du das bei einer Trennfrequenz von ca. 2,3kHz eine Tieftondrossel von über 2mH gewählt wurde. Dann der Parallelkondensator mit 15µF... das sollte an 8 öhmigen Chassis ein Filter mit "hoher Güte" (also überschwingend) werden, wo der Pegelabfall hinter der Trennfrquenz wahrscheinlich sogar höher als 12dB sein dürfte... dann stoßen auch die "Membranresos" nicht mehr so sehr durch....und wenn dannn deutlich unter Bezugspegel. Ich glaube nicht das `Joachim Gerhard´ so diletantisch einen LS abstimmen würde. Der Mann hat immerhin viel zum Erfolg bei AUDIO PHYSIC beigetragen indem er sehr gute Entwicklungen präsentiert hat.... - außerdem ist er ein genialer Kopf.

Gruß Uli
ninioskl
Stammgast
#189 erstellt: 27. Feb 2013, 19:37
Hallo Uli,
yep du hast Recht - das ist eine beschichtete Papiermembran.
kein polyprop.
Trotzdem sind auch hier die Partialschwingungen der Membran und Dustcap aufgrund der Größe problematisch. Die Bündelung ebenso.

Ich will den Herrn Gerhard auch in keinster Weise in Frage stellen - oder dessen Leistungen.... nö ich seh das rein fachlich und sachlich.

Bzgl der Weiche....klar die trennt viel früher und auch etwas übergütet, um die Macken des Basses abzumildern.
Aber mal ehrlich, GENAU DAS ist doch der Pfusch.
Wenn ich nen Produktionsspeaker plane, benutze ich doch nicht freiwillig so ein plärriges kritisches Chassi als Bass, wenn ich doch weiss, das da direkt ne Seidenkalotte ab 2,3k folgen soll.

Janus meint, der Hochtöner wäre zu laut...ist er gar nicht - genaugenommen ist er sogar fast zu leise. Was sich da im Bereich von 2-5K im Vordergrund drängt, sind die Moden des Tieftöners.

Wer Wasserfalldiagramme kennt, weiss in etwa, wie sich die Spitze des TMT im Zeitverhalten / Ausschwingen äußert.
Das gibt eine lange Grat mit Nebengraten bei 3Khz mit stark verzögerten Ausschwingen bzw nur langsam abklingenden multiplen Membranresonanzen.

Das die Arkadia leise gut klingt, liegt daran, das der TMT - quasi als eine Art Breitbandchassi , wie bei einem altem Radio - Oberwellen bei 3 khz ständig selbst produziert und nicht der Hochtöner.
Toller Trick - das klingt leise vielleicht sogar ganz gut und macht den Anschein eines guten Timings aufgrund der coaxialen Punktabstrahlung (!) - nur ist die große Membran halt eine sehr schlechte Schallquelle für 3Khz bei etwas höheren Pegeln.

In der Summation hört man das Undefinierte bis hin zu zerrigem nervigem bei hohen Pegeln leider immer durch. Der TMT klingelt....

Mal ehrlich.... Hand aufs Herz: - Wer hier würde ausgerechnet DIESEN Tieftöner AUSWÄHLEN und WARUM - wenn er eine 2 Wege Box mit einem HT ab 2,3 bauen müsste?

OK, jetzt ist die Arkadia so, wie sie halt konstruiert ist.
Ob das in den heutigen Arkadias noch die ursprünglich geplanten LSP- Bestückungen sind, weiss ich nicht. Demzufolge auch nicht viel, was die ursprüngliche Weiche angeht ...??

Nur eines weiss ich... ganz egal was für Weichentricksereien man hier noch macht, um solch ein Verhalten in der Summenkurve wegzubügeln - das wird immer ein Kompromiss sein - das wird immer bei 3K zeitverzögerte Ausschwinger geben.... außer man nimmt ne extrem steilflankige Aktivweiche - dann wäre das nervöse / nervige / helle wohl verschwunden

Das beste wäre ein Saugkreis für den TMT und dann ne gescheit gesetzte Frequenzweiche.
B.Timmermanns könnte das sehr schnell in den Griff bekommen


Namen sind Schall und Rauch....
Die kochen alle nur mit Wasser.
Wenn man ein Chassi, welches einen 10dB Peak - 1/4 Octave über der Weichenfrequenz produziert - benutzt, um einen 2 Wege Lautsprecher zu bauen.....und dann ne nervöse Fieselkiste rauskommt - wen wunderts?


LG


[Beitrag von ninioskl am 27. Feb 2013, 20:40 bearbeitet]
Janus525
Hat sich gelöscht
#190 erstellt: 27. Feb 2013, 20:31
DRITTE HÖRSITZUNG

Hallo...! Wie gehabt gibt es die Ergebnisse nach und nach in diesem einen Beitrag.

Heute habe ich auf der Hinfahrt die kleinen SONY Lautsprecher, die Ihr von einigen Bildern her kennt, bei meiner Mutter abgebaut um noch eine dritte Frequenzgang-Messung in der bekannten Position durchzuführen, damit wir noch eine Kurve haben mit der wir die Vantage vergleichen können. Aber keine Bange, die arme Frau konnte heute trotzdem fernsehen, weil ich ihr bis morgen zwei JBL Control 1 PRO angeschlossen habe. Die könnte ich in den nächsten Tagen zum Spaß auch noch mal messen. Was meint ihr wie die erstmal auf den Ständern aussehen...?

SONICS Arkadia-SONY-1



Die Kurve der Sony habe ich über die bereits vorhandenen der Vantage und der Nubert gelegt, das sieht dann so aus:

SONICS Arkadia FG-VNS



Sehr schön sieht man die unterschiedlichen Fähigkeiten im Tieftonbereich. Was für mich aber viel interessanter war, ist die Ähnlichkeit der Kurvenverläufe zwischen Vantage und Sony oberhalb von 2,5kHz. Und in der Tat klingt die kleine SONY recht frisch und lebendig, dabei allerdings weniger aggressiv als die Vantage..., und dabei keinesfalls so "uninspiriert" oder "lustlos" wie die Nubert. Wenn ich jetzt den HT-Pegel der Vantage um etwa 2,5 bis 3,0dB absenken würde..., aber Moment mal, das ist noch zu früh wie ihr gleich sehen werdet.

Obwohl ich heute alleine war habe ich mich dazu entschlossen die Vantage mal ein bißchen hin und her zu schieben. Natürlich ist das nur symbolisch gemeint. über 55Kg auf Spikes schiebt man nicht mal so eben hin und her. Im Klartext: Das war echte Schinderei. Nach jedem Versetzen wieder hören und messen. Okay..., nach ungefähr drei Stunden hatte ich die beste Position in diesem Raum bei dieser Aufstellung gefunden. Woanders kann das natürlich wieder anders sein.

1.) Bei einem Hörabstand von 3,2m sind 3,0m Basisbreite zu viel. Im Moment sind die HT nur noch 2,85m voneinander entfernt.

2.) Der Abstand zur Rückwand (HT/Wand) war mit 1 Meter ebenfalls etwas zu groß gewählt, jetzt sind es noch 80cm.

3.) Die Einwinkelung der Lautsprecher war mit etwa 5 Grad deutlich zu klein gewählt. Nun stehen die Lautsprecher etwa 15 Grad eingedreht.

Leider habe ich kein ordentliches Foto hinbekommen auf dem die etwas andere Aufstellung und Eindrehung gut zu sehen wäre. Aber zumindest müsste man bei Vergrößerung erkennen können, dass der Abstand zur Rückwand nun deutlich kleiner ist; 20cm weniger sind da schon ´ne Menge.

SONICS Arkadia Position



Wie sich das auf den Frequenzgang auswirkt sieht man hier. Das ist der beste Kompromiss den ich nach Gehör finden konnte. Darunter die übereinander gelegten Kurven in etwas größerem Maßstab

SONICS Arkadia FG-Neu

SONICS arkadia FG-Neu2



Das hat sich klanglich wie folgt ausgewirkt..., ach nein, sorry, das erzähle ich euch lieber beim nächsten Mal, bin dafür schon zu müde..., und das könnt ihr ja auch anhand der Kurven einschätzen. Es gibt bei der Vantage immer noch genügend Baustellen, aber einige davon sehen schon ein kleines bißchen "aufgeräumter" aus als gestern...

Viele Grüße: Janus...


[Beitrag von Janus525 am 27. Feb 2013, 22:45 bearbeitet]
Janus525
Hat sich gelöscht
#191 erstellt: 28. Feb 2013, 00:52

uliguitar (Beitrag #188) schrieb:
Wenn du dir die Bauteile in der Weiche ansiehst erkennst du das bei einer Trennfrequenz von ca. 2,3kHz eine Tieftondrossel von über 2mH gewählt wurde. Gruß Uli

Hallo Uli, welche Weiche meinst Du, und woher kennst Du die Trennfrequenz und die Induktivität der Tieftondrossel...?

Viele Grüße: Janus...


[Beitrag von Janus525 am 28. Feb 2013, 07:56 bearbeitet]
Janus525
Hat sich gelöscht
#192 erstellt: 28. Feb 2013, 07:55

Tucca (Beitrag #184) schrieb:
Möglicherweise hängt dies (Anm.: Der Anstieg des Hochtonpegels) ursächlich mit den hochwertigeren und niederohmigeren Weichenbauteilen zusammen, könnte aber auch vom Konstrukteur so geplant worden sein...()... Wie dem auch sei, ich denke, eine Pegelanpassung des Hochtöners ist Pflicht!

Guten Morgen Michael,

zum Pegel des Hochtöners habe ich eine Frage, die sich erst gestern ergeben hat und mit der ich so nicht gerechnet habe. Du siehst anhand der Kurven ja, dass der Pegel bei immer stärkerer Einwinkelung deutlich abnimmt. Das war für mich verblüffend, weil ich es von anderen Lautsprechern her eher kenne, dass der Hochtonbereich intensiver wird, je mehr ich sie auf den Hörplatz ausrichte; hier ist es andersherum.

Der Hochtöner dürfte sich bezüglich seines Abstrahlverhaltens kaum anders benehmen als jeder andere gleicher Bauart..., also kann das doch eigentlich nur mit Reflexionen der großen Schallwand zusammen hängen. Ist das richtig...? Sollte das aber zutreffen, dann wäre das für mich ein Erklärungsansatz, warum ich bei der ersten Hörsitzung zu diesem Ergebnis gekommen bin:


Janus525 (Beitrag #164) schrieb:
...ganz oben, wozu ich jetzt komme. Dort wo Hochtongespinste, wie Becken oder Glöckchen sie erzeugen können, sehr fein auslaufen müssten, wirkt dieser Bereich trotz des hohen Hochtonpegels minimal stumpf. Und nicht nur das, es wirkt auch etwas zerfasert, also nicht völlig leicht und nicht wirklich gut fokussiert.


Die gedachten Verlängerungen der HT-Achsen kreuzen sich, so wie die Lautsprecher jetzt aufgestellt sind, etwa einen oder anderthalb Meter hinter der Hörposition, und der etwas stumpf und zerfasert wirkende Eindruck ist deutlich gemildert geworden, aber...

...die durch Reflexionen auf der Schallwand erzeugte Hochtonenergie (falls meine These stimmt) ist ja immer noch im Raum, wenn auch am Hörplatz jetzt weniger ausgeprägt. Könnte diese "falsche" Hochtonenergie (mir fällt gerade kein besserer Begriff ein) in Verbindung mit der Senke zwischen 1k und 2,5k zu dem ausgeprägten Räumlichkeitseindruck führen, von dem viele Arkadia Besitzer bei Liveaufnahmen und kleinen Jazz - Besetzungen so angetan sind...? Könnte das einer der Gründe dafür sein, warum sie gleichzeitig davon schreiben die Arkadia würde bei höheren Pegeln und mit deftigerer Kost schnell unangenehm und "nervig" klingen...?

Bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts dagegen, wenn ein Entwickler solche "Tricks" anwendet um seine Lautsprecher "wohlklingender" zu machen damit sie sich besser verkaufen; wozu es führt wenn versucht wird unbedingt einen möglichst linearen Frequenzgang "hinzudengeln" kann man bei der Nubert 360 sehr gut hören.

Wie gesagt, das ist alles nur eine These, vom Boxenbau verstehe ich nicht viel und von der Abstimmung einer Weiche noch weniger. Was sagst Du zu meiner Spekulation...?

Viele Grüße: Janus...


[Beitrag von Janus525 am 28. Feb 2013, 08:10 bearbeitet]
VanAy
Inventar
#193 erstellt: 28. Feb 2013, 08:19
Hi Janus,

hast du schon mal drüber nachgedacht, die Lautsprecher zu vertauschen (Links <-> Rechts). Schließlich sind die Hochtöner und BR-Rohre nicht mittig verbaut...

Janus525
Hat sich gelöscht
#194 erstellt: 28. Feb 2013, 08:56

VanAy (Beitrag #193) schrieb:
Hi Janus,

hast du schon mal drüber nachgedacht, die Lautsprecher zu vertauschen (Links <-> Rechts). Schließlich sind die Hochtöner und BR-Rohre nicht mittig verbaut...

:prost


Guten Morgen,

nein, das habe ich noch nicht ausprobiert. Ist aber ´ne gute Idee...
Ralef
Stammgast
#195 erstellt: 28. Feb 2013, 14:00
Halloerstmal
nach lesen von etlichen Seiten mal meine Gedanken, insbesondere zu deinen "Meßkurven"

Mir gibt zu denken, dass deine gezeigten Kurven eine zu starke Ähnlichkeit besitzen.
Alle Buckel und Täler an gleicher Stelle?!
Ein extremer Zufall.
Du scheinst eher den Raum zu messen, als den Schallwandler.
Oder du bildest in den "Meßkurven" nur die Eigenheiten deines Meßsystems ab.

Eine Zweiwegbox, die oberhalb von 10Khz schon soo deutlich abfällt, scheint für mich irgendwie keinen HT zu besitzen.
Klemm doch mal bitte den HT komplett ab und messe nochmal.
Und wenn du schon dabei bist, das Gleiche nur mit TMT.
Die Kurven dazu würden mich interessieren.

Da meine Ohren altersbedingt bei 13Khz schlapp machen. dürfte ich bei der Arkadia eine reine BassMitteltonbox hören.

Ja ich weiss, dass natürliche Instrumente nur bis ca. 12-15khz spielen, Obertöne ausgenommen.
Den Klang nach deinen Meßkurven würde ich für mich als glanzlos bezeichnen - trotz meiner alten Ohren.

Bin gespannt, was bei deinem Test herauskommt.
Meß auch mal bitte nur eine Box alleine.

Du schriebst in post#180 ...die Boxen haben oben herum zu viel Pegel....
Die Meßkurven zeigen dies aber nicht bzw. "obenherum" findet bei 3-7khz statt. Dies ist natürlich der Bereich, in dem unser Gehör am empfindlichsten ist bzw. am lautestens hört.
Genau in diesem Bereich 2000-400hz empfinden wir die kreischenden Ekelgeräusche (Kreide auf Tafel) als besonders erschreckend.

Die Arkadia spielt hier aber nur 2-3db lauter, als im mittleren Pegelbereich.
Vielleicht wird die von dir genannte "Senke" zw. 800-2500hz einen hörphysiologischen Effekt haben?! Vielleicht auch der Raum?!

Ich werde aber den Verrdacht nicht los, dass die Messung nichts mit den Lautsprechern und dem Gehörten zu tun haben.
Bis bald GR


[Beitrag von Ralef am 28. Feb 2013, 14:18 bearbeitet]
ninioskl
Stammgast
#196 erstellt: 28. Feb 2013, 15:29
Hallo allerseits...
Das Rätselraten um den nervösen Hochtonbereich geht weiter...
Also oberhalb von 7k ist der Speaker unterbelichtet.... es fehlt Glanz.
bei 3-5 k "plärrt" er.
...und unter 2-3k zeigt sich ein ebenfalls leicht unterbelichteter Mittelhochtonbereich.

Jetzt schaun wir alle nochmal auf den Frequenzschrieb des TMT und dann können wir doch relativ leicht erkennen warum das Problem bei der Arkadia so ist - oder?

Das hat nix mit der Aufstellung zu tun. Der 22RNX ist einfach ein klassischer 3 Wege Bass...

Wenn man unbedingt mit nem 3 Wege Tieftöner nen 2Wege Lautsprecher bauen muß, isses doch eigentlich nicht verwunderlich, das der Speaker zum Schluß so herauskommt.

Man könnte das Arkadia Konzept noch optimieren: Ich habe ganz am Anfang als Bub mal Boxen mit 40er Car Hifi Subs + ein Rudel Motorola Piezo Hochtöner als 2 Wege zusammengetackert... ehh das ging auch ... brauchst du gar keine Weiche und dynamisch war das auch ok - geradezu anspringend
ok....
Wenn nun der HT der Arkadia einfach am Widerstand leiser gemacht wird, drängen sich die Resonanzen des TMT ab 3K nur noch mehr in den Vordergrund und es wird obenraus immer unterbelichteter. Außerdem öffnet sich dadurch ein Loch im Bereich 2-2,5K....weil die Weiche dann garnicht mehr stimmt. Die ist sowieso voll daneben, weil die Trennfrequenz des TMT schon weit vor 2,3khz liegt. Man sieht das an der Senke im Mittelton - wo das Chassi pur eigentlich eine ansteigende Schalldruckkurve produziert.
Janus hat hier den Wert der Spule bewusst nicht veröffentlicht.
Wenn man diesen Wert aber in eine Weichensimulation eingibt, läge die Trennfrequenz bei einem "normalem" / idealen Chassi viel tiefer....

Dazu kommen noch jede Menge andere Probleme...
1. Die TSP des Basses führen eigentlich zu einem ganz anderen Volumen für BR Betrieb. das Doppelte bis dreifache wäre wünschenswert....
Das ganze mit einem Qts von 0,41 FS29Hz und VAS 97 Litern (!!!) + Spulenverschiebung des QT .....die auch noch dazu kommt

D.h. die ganze Bassreflexabstimmung +Einbaugüte und damit die Impulsantwort des Basses ist sowas aber sowas von daneben....

2.Außerdem ist das BR Rohr viel zu klein - es arbeitet schon unlinear und produziert bei großem Hub um die Resonanzfrequenz irre Luftgeräusche.

3. Die Schallwand ist für die Abstrahlcharakteristik des Hochtöners viel zu breit - das führt zu üblen Beugungen und Reflektionen - schlechter Abbildung und verfälschung des HT Frequenzganges.

4. Die Anordnung des HT zum Bass ist gegen jede Regel und Vernunft.
Der Abstand der beiden Schallzentren ist weit mehr als die halbe Wellenlänge der Trennfrequenz auseinander. Das führt zu weiteren Problemen bei der Summation der Einzelchassis.
Dazu die bekannten Probleme der TMT Membran bei 3khz....


Nochmal den Seas TMT im Frequenzgang zoom - im Gehäuse + anders gewichtet - und bereits mit untenrum gezogener (!) Frequenzweiche beschalten... springt das nicht direkt jedem ins Auge, was da los ist?
Ist das überhaupt und grundsätzlich ein 2-Wege taugliches Chassi ? Ja oder Nein ?
CA22RNX Frequenzgang:

Dann eine andere Messung mit Phase.
Schaut mal auf den Phasenverlauf im fraglichen Bereich. ...CA22RNX Frequenzgang + Phase

Und ein Wasserfall - leider stark geglättet, sonst würde man die Verzerrungen noch besser sehen - aber wie gesagt....stark verzögertes Ausschwingen mit Grat :CA22RNX FFT

Bzgl. Gerhard und APH......Personenkult ist nie gut.
Derartiger Kram wie die Arkadia, wurde hier doch über Jahre jede Menge gebaut und unters gutgläubige Volk gebracht

Heute isses nicht anders damit, nur noch viel viel schlimmer.
MP3 Dolby surround 12.5 auf Plastikböxchen....

In Wiki steht beispielsweise folgendes: MP3s klingen ab 192 kbit genauso gut wie CDs....außerdem steht in Wiki in einem anderen Artikel: das es keine klanglich feststellbaren Unterschiede zw. einer SACD und ner normalen CD gibt....
schaut einfach mal selbst nach...

Also ist MP3 quasi genauso gut wie ne SACD mit 24 Bit.
ja ! so oder so ähnlich läuft das hier schon immer

Enden tut das dann damit, das es keine Klangunterschiede zwischen CD Playern mehr gibt .....natürlich auch nicht zwischen verschiedenen Verstärkern und Kabel klingen sowieso alle immer gleich.
...Grundsätzlich..... immer und alle
Auch - und im Besonderen - hier im Forum, wird an diesem Spin sehr intensiv gearbeitet.

- Wir sind ja alle ein bischen Bluna und bilden uns die Klangunterschiede nur ein.




LG nini


[Beitrag von ninioskl am 28. Feb 2013, 18:12 bearbeitet]
uliguitar
Ist häufiger hier
#197 erstellt: 28. Feb 2013, 18:19

Janus525 (Beitrag #191) schrieb:

uliguitar (Beitrag #188) schrieb:
Wenn du dir die Bauteile in der Weiche ansiehst erkennst du das bei einer Trennfrequenz von ca. 2,3kHz eine Tieftondrossel von über 2mH gewählt wurde. Gruß Uli

Hallo Uli, welche Weiche meinst Du, und woher kennst Du die Trennfrequenz und die Induktivität der Tieftondrossel...?

Viele Grüße: Janus...



Hallo Janus,
Ich meine deine "gepimpte" Weiche mit den MUNDORF Folienspulen...
die Trennfrequenz wird doch vom Vertrieb angegeben. Die Spulenwerte kann man teilweise auf deinen eingefügten Bildern sehen - soo viele MUNDORF Folienspulen mit Rdc=0,39 Ohm in CFC14 Ausführung gibt´s nu auch nicht. Die Folienspule im HT Zweig dürfte 0,33mH bis 0,56mH sein, bei einem 8.2µF Cap passt eigentlich nix anderes mehr... HT Vorwiderstand 1.8 Ohm - alles auf den Bildern schön zu sehen.


Gruß Uli


[Beitrag von uliguitar am 28. Feb 2013, 18:31 bearbeitet]
Janus525
Hat sich gelöscht
#198 erstellt: 28. Feb 2013, 19:38
Ohje...*lach*..., womit fange ich jetzt an... Am besten sage ich euch erstmal guten Abend.

Auf eure Kommentare gehe ich im Moment nur Stichpunktartig ein, ganz zum Schluß gerne im Einzelnen, okay...?

-@ Ralef: Ich verstehe Deine Bedenken wegen des Frequenzganges, aber die Zacken im unteren Bereich sind Raumresonanzen, und der frühe Hochtonabfall hängt mit der von uns gewählten Bewertung zusammen. Deshalb hatte ich geschrieben, die Kurven müssen relativ zu den Kurven anderer Lautsprecher betrachtet werden. Was wir hier hören klingt im Moment schon verdammt gut und korreliert nicht mit dem was die Kurven assoziieren. Chassis abklemmen und einzeln Messen durchführen will ich im Moment noch nicht, da ich die Lautsprecher sowieso aus anderen Gründen noch einmal öffnen muss, dann kann ich das sozusagen "in einem Rutsch" erledigen. Einverstanden...?

@Ninioskl: Tolle Betrachtungen in allen Aspekten..., aber das Rätsel um den "nervösen" Hochtonbereich ist (fast) gelöst...

@Uli: Alles klar...
Janus525
Hat sich gelöscht
#199 erstellt: 28. Feb 2013, 19:57
VIERTE HÖRSITZUNG

Wie in den vergangenen Tagen editiere ich alles in einen Beitrag, in diesen hier.

Zuerst will ich nachtragen wozu ich gestern nicht mehr in der Lage war, eine Beschreibung des Klangeindruckes zu liefern der gestern Abend erreicht war. Durch die größere Einwinkelung und die veränderten Abstände zueinander und zu der Rückwand ist die Aggressivität schon etwas verloren gegangen, was man in der Kurve nachvollziehen kann. Auch ist der Tieftonbereich jetzt leichter nachvollziehbar geworden, einfach durch die Absenkung des Hochtonpegels; in sofern hatte mein HiFi-Freund Recht...

Aber irgendwas ist da immer noch faul. Es klingt - vom (mir zu) mageren Tieftonbereich einmal abgesehen - "oben" immer noch etwas fahrig und nervös, und Stimmen sind im oberen Bereich irgendwie mit sowas wie Hallfahne versehen, die bei manchen Interpreten zu gewisser Heiserkeit führt, währen die Stimmen "unten rum" ganz ausgezeichnet klingen. Der Raum hinter den Lautsprechern ist sehr tief, aber so genau wie ich das von der Cremona Auditor M, von der Wilsen Benesch Arc oder von der Reference 3A gewöhnt bin ist das noch lange nicht. Zugegeben, das ist auch eine andere Liga, die man eigentlich nicht zu Vergleichszwecken heranziehen dürfte.

Trotzdem klingen die Vantages nicht schlecht. Wenn man leise hört sogar gut, mit bestimmten Musikbeispielen würde vielen Anlagenbesitzern garnichts auffallen, und so mancher wäre sicherlich auf Anhieb begeistert, vor allem wenn er vorzugsweise leise hört. Ich schreibe das, um meine Kritik ein wenig zu relativieren; sie ist kein grober Verriss, sondern lediglich Abfolge eines strengen Maßstabes den ich bei 2.400,- Euro für zwei Lautsprecher dieser Größe für gerechtfertigt halte.

Heute habe ich zuerst ein Foto gemacht, auf dem besser zu sehen ist wie stark die Lautsprecher jetzt eingewinkelt sind, gestern ist mir das Foto ja misslungen.

SONICS Arkadia 4-1



Da heute noch ein weiterer HiFi - Freund zugegen war, konnten wir zusammen überlegen was wir noch tun könnten. Also haben wir zuerst einmal den Vorschlag von VanAy umgesetzt:


VanAy (Beitrag #193) schrieb:
Hi Janus,

hast du schon mal drüber nachgedacht, die Lautsprecher zu vertauschen (Links <-> Rechts). Schließlich sind die Hochtöner und BR-Rohre nicht mittig verbaut...

:prost


SONICS Arkadia 4-20



Das Ergebnis war überraschend. Zwar sind wir davon ausgegangen, die Verringerung der Basisbreite würde sich in der Abbildung bemerkbar machen. Dass sich das Klangbild tonal so sehr verändern würde hatten wir nicht erwartet. Langer Rede kurzer Sinn: Ich könnte jetzt ausufernd hinschreiben was wir in den nächsten Stunden alles gemacht haben, aber das ist mir zu mühsam. Entscheidend war letztlich das was ihr auf dem nächsten Foto seht, was diese seltsamen Hallfahnen, die Nervosität, nahezu völlig beseitigt hat, wodurch die merkwürdige Heiserkeit, das leicht Zerfahrene, das ich schon am Anfang beschrieben hatte, und einiges Andere mehr das nicht in Ordnung war, DEUTLICH verringert hat.


SONICS Arkadia 4-3



Ich lege mich fest: Die großen Flächen der Schallwand rund um den Hochtöner sind ein Übel. Wir sind beim Seitenwechsel der Lautsprecher dahinter gekommen, dass nun die störenden Irritationen am stärksten auftraten, wenn wir links oder rechts neben dem jeweils äußeren Lautsprecher saßen, also außerhalb der Basis, dort wo die größere (jetzt abgedeckte) Holzfläche ist, während es zwischen den Lautsprechern ruhiger wurde (allerdings mit anderen Nachteilen behaftet), die unangenehmen Erscheinungen dort geringer wurden wenn auch nicht ganz verschwunden waren.

Aus einem Reststück des 5mm starken Filz, auf dem die Geräte stehen, haben wir grob die Konturen ausgeschnitten die ihr im Foto seht, und mit beidseitigem Klebeband an den Ecken aufgeklebt..., und ich muss sagen, das war ein deutlicher Sprung nach vorne. Sämtliche Ereignisse im Raum sind nun exakter gegeneinander abgegrenzt, klarer heraushörbar, plastischer, besser nach hinten und nach oben sortiert usw. Das ist noch ein Provisorium, und den richtigen Bedeckungsgrad muss ich natürlich noch ermitteln.

So macht der Lautsprecher schon soviel Spaß, dass wir den Rest des Nachmittages nur noch Musik gehört haben. Perfekt ist das immer noch nicht, klar, aber von dem was ich als "Hochtonproblematik" bezeichnet habe ist mit dieser Methode ein großer Teil erledigt. Den Frequenzgang haben wir noch einmal ermittelt, nachdem wir auf der Querachse geschoben und eine passende Mode gefunden haben, die den Tieftonbereich noch etwas stützt, hat aber nicht viel gebracht. Auch ist der Hochtonbereich ganz oben, wo feinste Strukturen zuvor irgendwie matt wirkten, nun wesentlich filigraner, reiner, besser hörbar. Klar, die "Hallsoße" der großen Schallwand hat davon vieles überdeckt, das merkt man nun deutlich.

So sieht die Kurve jetzt aus, sie bietet auch klanglich den beste Kompromiss den wir bisher erzielen konnten.

SONICS Arkadia FG-last



Als Nächstes geht es dann irgendwann in der nächsten Woche an den Tieftonbereich..., und ganz zum Schluss kommt dann noch der "Feinschliff". Für den Moment bin ich jedenfalls schonmal sehr zufrieden. Und um Reinhold und Tom eine kleine Freude zu machen, haben wir heute zum Testen auch eine CD genommen, die eigentlich (fast) jeder kennen müsste...

Hey Reinhold und Tom, guckt mal ob euch die besser gefällt...

SONICS Arkadia Marx



Richard Marx, hieraus der vermutlich bekannteste Titel aus seiner CD "Rush Street".

http://www.youtube.com/watch?v=j9h2VkTbFm0 ..., schön mit Knistern und Knacken aus der Rille...

So, für heute mache ich hiermit Schluss. Weiter mit dem Bericht geht es erst gegen Ende nächster Woche, wenn ich auch einen ordentlichen Tieftonbereich präsentieren kann; abends dikutieren können wir natürlich, ist doch klar...

Danke erstmal für euer Interesse und viele Grüße: Janus...


[Beitrag von Janus525 am 01. Mrz 2013, 12:13 bearbeitet]
Tucca
Hat sich gelöscht
#200 erstellt: 28. Feb 2013, 23:04
Hi Janus,

was Deine Frage zur Hochtonwiedergabe betrifft, halte ich Vanays geäußerten Gedanken zur asymmetrischen Chassisanordnung für nachvollziehbar und ich verstehe Deine Gedanken auch genau in diese Richtung weisend. In einem der zwei LS- Selbstbaumagazine meine ich auch soetwas zu einem Lautsprecher gelesen zu haben, hier wurde eine klare Empfehlung abgegeben, ob Hochtöner innen oder außen, weiß ich nicht mehr, in jedem Falle wurde die Abstrahlung bestimmter Frequenzen begünstigt.

Noch eine kleine Anmerkung, weil Du immer auf einen bestimmten Umstand abhebst:

sondern lediglich Abfolge eines strengen Maßstabes den ich bei 2.400,- Euro für zwei Lautsprecher dieser Größe für gerechtfertigt halte.

Die Lautsprecher, die Du erworben hast, haben, soweit ich das herausfinden konnte, zwar Gemeinsamkeiten mit denen, die seinerzeit im Fachhandel für 2400,-€ verkauft wurden, sind aber NICHT identisch.

Grüße,

Michael
Janus525
Hat sich gelöscht
#201 erstellt: 28. Feb 2013, 23:57

Tucca (Beitrag #200) schrieb:
Hi Janus,

was Deine Frage zur Hochtonwiedergabe betrifft...()... Die Lautsprecher, die Du erworben hast, haben, soweit ich das herausfinden konnte, zwar Gemeinsamkeiten mit denen, die seinerzeit im Fachhandel für 2400,-€ verkauft wurden, sind aber NICHT identisch. Grüße, Michael

Hallo Michael, SONICS schreibt in den Begleitpapieren, das müsse man bei der Arkadia selber herausfinden. Ich bevorzuge die Hochtöner grundsätzlich außen, egal bei welchen asymmetrischen Lautsprechern.

Und na klar, Michael, das mit den Änderungen ist mir bekannt. Das hatte ich ja schon im ersten Beitrag geschrieben, als ich den Thread eröffnet habe:

Worum es geht: Die ursprünglich von Joachim Gerhard entwickelte Lautsprecherserie mit dem Namen SONICS wird seit einigen Jahren von einem neuen Vertrieb angeboten und in der Bucht versteigert, wobei die erzielten Verkaufspreise weit unter denen liegen die diese Lautsprecher einmal gekostet haben. Aus reiner Neugier habe ich (privat) ein Pärchen mit der Typenbezeichnung "Arkadia" ersteigert, zwei relativ große und klobige, dabei etwas nostalgisch anmutenden Zweiwege - Lautsprecher, die im Dezember 2007 in der Stereoplay ein überragendes Testergebnis eingefahren haben. Der damalige Preis für das Pärchen betrug 2.400,- Euro; ich konnte meine Lautsprecher vor wenigen Wochen zum Paarpreis von 548,- Euro! ersteigern. Hier zunächst der damalige Test:

http://www.google.de...%26tbm%3Disch&itbs=1

In verschiedenen Threads wurde und wird darüber spekuliert, ob die aktuell zu erstehenden Modelle noch mit dem damaligen technischen und klanglichen Stand übereinstimmen, für den Gerhard seinerzeit verantwortlich zeichnete. Bekannt ist, dass ursprünglich zur Versteifung der Wände von innen Fliesen aufgeklebt waren, die zwischenzeitlich durch einen MDF - Rahmen ersetzt wurden, dass sich in der Weiche vor dem Hochtöner ein Mundorf M-Cap befand, dass die Platzierung des Typenschildes auf der Front verändert und die Frontbespannung anders befestigt wurde; mit diesen Informationen erschöpft es sich aber auch schon.

Viele Grüße: Janus...


[Beitrag von Janus525 am 01. Mrz 2013, 09:00 bearbeitet]
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