kein Audio - DENON PMA680R Fehlersuche nach DIY Bluetooth upgrade

+A -A
Autor
Beitrag
enjay
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Jan 2022, 20:00
Servus zusammen,

ich habe so wie es aussieht meinen DENON PMA680r geschrottet bei dem Versuch ein Bluethooth Modul als Audioquelle einzulöten und brächte etwas Unterstützung bei der Fehlersuche.

Einen Schaltplan zu dem Verstärker hab ich hier gefunden:
Schaltplan

Problembeschreibung:
- Verstärker schaltet ein (Relais klicken wie vorher auch)
- Kein Audio vorhanden (wirklich nichts, nicht das kleinste Rauschen oder klacken)
- ich habe alle Audioquellen versucht über Kabel
- eingelötetes Bluetoothmodul ist entfernt

Was ich bereits getestet habe:
- Brückengleichrichter (Dioden durchgemessen und Ausgangsspannung i.O)

Was kann ich noch einfach testen (nur mit Multimeter- ohne Oszi)?
Einnen Adapter auf den großen Klinkenstecker habe ich leider nicht um den Kopfhörerausgang zu testen
Seimalanders
Stammgast
#2 erstellt: 26. Jan 2022, 08:24
Zunächst einmal die naheliegenden und einfachen Dinge durchgehen. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

1. Ist der Verstärker an aber gemutet oder in Standby (manchmal nur per Fernbedienung zu erwecken)? orangefarbene LED links neben dem Lautstärkeregler (MUTE/STANDBY) leuchtet.
2. Ist die Quelle richtig gewählt? Okay, davon gehe ich nach deinem Text aus.
3. Sind die Lautsprecher-Schalter aktiviert (A bzw. B)?
4. Was passiert bei Drücken von SOURCE DIRECT?
5. Kommt etwas aus der Vorstufe? Anderen Verstärker an die DAT/Tape-Anschlüsse (die mit REC bezeichnet sind) anschließen.
gst
Inventar
#3 erstellt: 26. Jan 2022, 08:45
Hallo,
Ein schönes Gerät, jedenfalls vom Schaltbild aus!
Mute-Schaltung aktiv?
CD-Direct oder ähnliches aktiv?
Alle Betriebsspannungen laut Schaltbild vorhanden?
Klackt das Lautsprecher-Relais R401?
Wieviel Gleichspannung ist am Ausgang rechts und links, Messpunkte T.P ?
Wenn du die verschiedenen Eingänge durchschaltest, hörst du ein Klicken? (der Relais)
wenn du an den Eingang des Endverstärkers kommst (C301 oder C302), brummt es?
Danch könnte man schauen, ob der µC schwingt - an Pin 31 was anderes als 0 V oder 5 V?
gst
Knulse
Stammgast
#4 erstellt: 26. Jan 2022, 09:55

enjay (Beitrag #1) schrieb:
...- Verstärker schaltet ein (Relais klicken wie vorher auch)...

Das Klicken könnte auch nur das Relais der beiden geschalteten Netzsteckdosen sein und nicht das LS-Schutzrelais.

Für die Eingangswahl sind auch noch etliche Relais vorhanden.


[Beitrag von Knulse am 26. Jan 2022, 10:09 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 26. Jan 2022, 10:14
Zunächst wäre es sinnvoll, so exakt wie möglich zu beschreiben, was beim Einbau des BT-Moduls gemacht wurde (genutzte Lötstellen. angezapfte Spannungsquellen etc.).
Photos können auch hilfreich sein.
enjay
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 26. Jan 2022, 18:50
Freut mich, dass hier so viele hilfsbereit sind!

@Seimalanders:
1) Mute/ Standby leuchtet dauerhaft. Mute sollte blinkende LED sein (tut er beim anmachen). Fernbedienung hab ich leider keine
2) Habe richtige Quelle geählt und auch alle getestet (auch anderen physischen Eingang mal benutzt)
3) beide aktiv, habe auch an/aus geschaltet und die LS an den anderen Eingang gehängt
4) nichts
5) habe leider keinen anderen Verstärker zur Verfügung zum testen

@gst
den Denon hab ich tatsächlich hier im Forum damals vor fast 15 Jahren als günstig gebrauchten empfohlen bekommen.
War bisher eine gute Wahl
- Mute sollte nicht aktiv sein, LED leuchtet dauerhaft
- Betriebsspannungen habe ich nach Brückengleichrichter getestet, an weiterer Stelle kommt es mir komisch vor (Infos dazu später)
- deine weiteren Tests führe ich später mal durch. Beim Messen bin ich jedcoh schon an einen pin gekommen wo es kurg geknackt hat. Also Endstufe scheint da zu sein?

@CarlM
ich erstelle gleich mal Bilder zur Erläuterung was ich gemacht habe

Info die mir beim Nachdenken kam: beim Messen bin ich an einen Pin gekommen wo es geknackt hat. Wenn ich aber den Lautstärkeregler drehe bekomme ich kein knacken (typisches knacken/rauschen des LSReglers war vorher vorhanden)
Könnte man damit eingrenzen dass die Endstufe heile ist und der Fehler davor sitzen muss?


[Beitrag von enjay am 26. Jan 2022, 19:03 bearbeitet]
enjay
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 26. Jan 2022, 19:35
1Versuch
Das war der 1. Versuch.

Leider hat da die LED beim Bluetoothmodul geblinkt was auf einen Fehler hindeutet. Finden konnte ichs mit dem Handy auch nicht. Ich habs drauf geschoben, dass die 15V irgendwie nicht passen (obwohl das Modul bis 24V kann).

Beim drübergucken jetzt fällt mir auf, dass ich das Audiosigna an den Phono Ausgang angeschlossen hab.
Ist so natürlich bisschen dumm gewesen (Lötstelle war so verführerisch ) aber davon dürfte ja maximal da der Vorverstärker kaputt gehen, oder?

Das GND von der Spannungsversorgung und vom Audio gebrückt sind sollte auch irrelevant sein, oder? Die sollten ja sowieso gleich sein (zumindest hab ich vorher einmal kurz Durchgang geprüft)


Versuch2
Das der 2. Hier habe ich nur die Spannungsversorgung zu Versuch 1 geändert

Hiernach hat das BT-Modul an sich funktioniert (ich konnte es finden) aber ich habe keinen Ton bekommen.

Was ich gerade noch getestet habe:
- Phono Verstärkerboard einfach raus genommen - keine Änderung
- 15V Spannung am Sourceboardausgang (Richtung Control Board) gemessen - NICHT VORHANDEN

Könnte das schon der Fehler sein? Ich sehe auf den ersten Blick nichts was die erst später Einschaltet? Die 15V kommen aus den TR505 und TR504 korrekt? Wenn ich die 49V aus dem Gleichrichter bekomme muss es ja auch etwas in der Schaltung um die beiden Transistoren sein was defekt ist?!?

Edit:
TR505 hat -49V Eingangsspannung, aber auch keine -15/17V Ausgangsspannung. TR504 hat KEINE 49V Eingangsspannung und natürlich auch keine 15/17V Ausgangsspannung


[Beitrag von enjay am 26. Jan 2022, 19:46 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 26. Jan 2022, 19:45
Okay. Messe mal bei Punkt 2 auf dem unteren Bild.
Wenn Du Glück hast, ist nur der IC-Protector IC501 durchgebrannt. Der verkraftet 600mA.
http://cse-elektronik.de/artikeldet.php?proid=1420
Das Teil gibt's auch woanders.


[Beitrag von CarlM. am 26. Jan 2022, 19:46 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 26. Jan 2022, 19:52
R501 4,7Ohm prüfen.
enjay
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 26. Jan 2022, 20:10
IC501 hat 0,6Ohm - der würde bei Defekt einfach durchbrennen? Oder kann ich den anders testen

Zum R501:
Jackpot
Der ist durch (kein Durchgang)!

Meinst du der alleine könnte es sein, oder kann ich mich drauf einstellen, dass noch was anderes defekt ist?

Bei dem Widerstand reicht ein Wald und Wiesen Widerstand, oder? Eine Besondere Güte ist da an der Stelle nicht gefragt?! Der Widerstand ist grün statt braun - da hören leider meine Elektronikkentnisse auf was das genau war.
Einen "braunen" 4,7 Ohm Widerstand hab ich bestimmt noch ...
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 26. Jan 2022, 20:24
Zu IC501 ... ich hatte bisher nicht verstanden, ob die 6VDC noch vorhanden sind oder nicht.

Zu R501
Das ist zwar kein Sicherungswiderstand aber ein Widerstand 4,7Ohm 0,25W mit flammenhemmendem Überzug.
Du kannst da durchaus einen Metallfilmwiderstand 0,4W oder 0,6W nehmen.
Welche Eigenschaften die jeweiligen Widerstandstypen bei Vishay haben, ist der Tabelle entnehmbar:

www.vishay.com/resistors-fixed/flame/

Also wäre z.B. die Flameproof-Serie "FP" mit 0.5W geeignet. Besser ist natürlich eine 0,25W-Type. Wie man sieht, erfüllt der Widerstand ja eine gewisse Schutzfunktion - auch wenn er nicht als "fusible" ausgewiesen ist.

Da es eine Verbindung via R510 zwischen negativer und positiver Spannungsversorgung in diesem Bereich gibt, könnte es mit viel Glück auch ggf. die Probleme im negativen Ast beheben. Das muss man ausprobieren.


[Beitrag von CarlM. am 26. Jan 2022, 20:28 bearbeitet]
enjay
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 26. Jan 2022, 22:25
Vielen Dank dir schonmal für deine Hilfe bis hier hin.
Ich hab eigentlich nicht gedacht dass ich den Verstärker überhaupt wieder hin bekomme geschweige denn so schnell auf den möglichen Fehler stoße

Den Widerstand muss ich leider bestellen - die 4,7 Ohm hab ich wohl leider nicht mehr...

Die 6V sind noch da, ja
Lustigerweise konnte ich gerade den Effekt beobachten der mich bei meinen ersten Messungen irritiert hat:
nach kurzer Zeit sinkt die Spannung langsam ab. Sowohl die 6V als auch die 49V.
Ist das wohl eine Auswirkung von dem defekten R501?
Oder schaltet hier irgendwas ab und ich kann beobachten wie sich die Kondensatoren entladen? Ein Relais höre ich allerdings nicht schalten.
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 26. Jan 2022, 22:40
Ich schreibe Dir einmal, wie ich vorgehen würde.

Ich würde alle Transistoren und Dioden im unteren Teil der Grafik auslöten und prüfen.
Wenn die Halbleiter draußen sind, kann man die Widerstände auf der Platine messen (dabei muss man dann nur beachten, dass z.B. zwei parallele 680 Ohm ---> 340 Ohm ergeben).

Die Zenerdioden würde ich gleich mitbestellen und austauschen. Es sind ja alles €-Cent-Beträge.

Minimalistisches Vorgehen (= nach Salamitaktik immer nur spekulativ ein Teil nach dem nächsten zu tauschen) führt selten zum Erfolg und ist am Ende auch selten zielführend.
enjay
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 01. Feb 2022, 20:16
Sooo, hier mal die Ergebnisse:
Messung_Denon

Scheint wohl noch etwas mehr defekt zu sein...

Was ich nicht ganz verstehe sind die Messungen der Transistoren TR501,502 und 503.
Wenn ich die nach der folgenden Anleitungen durchmesse passt das Ergebnis nicht. Wenn ich Spiegelverkehrt messe passt es

Anleitung:http://www.amateurfunkbasteln.de/multimeter/
Die letzte Anleitung Methode 2 hab ich über den Diodentest des Multimeters durchgeführt
Datenblatt TR502: https://datasheetspdf.com/pdf/506943/NEC/2SC1841/1

Wenn ich die Transistoren mit der Flachen seite zu mir liegen habe habe ich von links nach rechts B-C-E - hab ich mich da irgendwo vertan?

Ansonsten muss ich wohl noch folgendes tauschen:
-TR504
-ZD501 und 502
- R512 und R511

Wie ist das bei den Zener Dioden - muss ich genau die da spezifizierten kaufen? Ich hätte hier noch einige unbeschriftete rumliegen - wodrin unterscheiden die sich in dieser Schaltung?
Habt ihr evtl. eine Idee wo man alles bekommen könnte? Der TR504 scheint nicht so häufig zu finden sein. Oder kann man den ohne weiteres gegen einen anderen, aktuell gebräuchlicheren Transistor tauschen?
CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 01. Feb 2022, 20:34
Zitat "Wenn ich die Transistoren mit der Flachen seite zu mir liegen habe habe ich von links nach rechts B-C-E - hab ich mich da irgendwo vertan?"

Das trifft auf TR 504 und TR 505 zu. Bei anderen Transistoren ist die Abfolge häufig E - C - B. Man muss also jedesmal im Datenblatt nachsehen wie die korrekte Abfolge ist.
Beim 2SC1845 ist es eCB siehe:
https://alltransistors.com/adv/pdfdatasheet_nec/2sc1841.pdf

Zu den Zenerdioden:
Die haben definierte Spannungen und sie müssen die herrschende Belastung (Stromstärke, Leistung) aushalten.
Die defekten Zenerdioden sind ZD36-Dioden und stabilisieren somit eine Spannung von 36V DC. Hier würde ich 1W oder 1.3W empfehlen. Die Zenerspannung kann man mit den Multimetern nicht messen, sondern nur die zusätzlich vorhandene Diodenfunktion testen.

Fazit:
Alle gelb oder rot markierten Bauteile austauschen.

Beispiel:
www.reichelt.de/zene...?&trstct=pol_2&nbc=1

Beim Einbau auf richtige Polung achten.


[Beitrag von CarlM. am 01. Feb 2022, 20:39 bearbeitet]
enjay
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 04. Feb 2022, 19:25
Soooo, einen Schritt sind wir weiter:

Die neuen Teile sind eingelötet und ich bekomme die +-17V und die 6V an UI-2445-6
Audio hab ich da aber immer noch nicht bekommen. Daraufhin hab ich die LS an Ausgang B angeschlossen.
Jetzt hab ich wenn ich voll aufgedreht hab leise die Musik hören können. Kurz da drauf schaltet dann aber RL401 (Audioausgang) ab.

Nachdem ich noch einmal alle Spannungen messen wollte hab ich wieder den Effekt gehabt dass die negative und positive Spannungsschiene abdriften. Die negative weiter ins negative und die positive weiter richtung 0V (oder war es andersrum?)

Was ich bemerkt habe ist, dass R435-R432 und R471 ziemlich warm werden. Ich denke das ist nicht normal?
Hier Messe ich 0,948kOhm?
Im Schaltplan sind die mit 47kOhm bezeichnet. In der Teile Tabelle mit 4,7kOhm - Die kann ich so auch messen

Wodurch kann diese Verschiebung der Spannungen ausgelöst werden? Durch die R435-432? Ich hatte das Gefühl, dass die Spannungen lange geblieben sind wenn alles kalt war und erst als der Verstärker etwas an war sich die Spannungen verschoben haben.
Die Kondensatoren sehen alle unauffällig aus
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Denon PMA 777 Fehlersuche
Der-Denon am 23.02.2018  –  Letzte Antwort am 25.02.2018  –  13 Beiträge
Denon POA-2200 linker Kanal verzerrt -Fehlersuche?
Capt.Haddoc am 08.04.2019  –  Letzte Antwort am 05.03.2021  –  59 Beiträge
Audio Team / ASC AS 3200 - Fehlersuche
Skantz am 15.12.2010  –  Letzte Antwort am 19.12.2011  –  12 Beiträge
Fehlersuche Technics SU-X990D.
Rookie51 am 03.10.2007  –  Letzte Antwort am 05.10.2007  –  5 Beiträge
Telefunken STS1 Fehlersuche
johann64 am 04.12.2009  –  Letzte Antwort am 29.12.2009  –  10 Beiträge
Rotel Ra-712 Fehlersuche
Kaffeetasse_921 am 02.07.2022  –  Letzte Antwort am 11.07.2022  –  7 Beiträge
Akai AM 73 Fehlersuche
FrAgFoGg am 28.07.2023  –  Letzte Antwort am 03.08.2023  –  14 Beiträge
Fehlersuche am Pioneer
amino am 08.05.2007  –  Letzte Antwort am 28.05.2007  –  57 Beiträge
Pioneer CT-676 Fehlersuche
Johannes_Clamence am 22.05.2015  –  Letzte Antwort am 28.07.2016  –  7 Beiträge
Fehlersuche bei SU-V707
FelixKurt am 01.05.2020  –  Letzte Antwort am 11.12.2022  –  45 Beiträge
Foren Archiv
2022

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder928.151 ( Heute: 8 )
  • Neuestes MitgliedAndiHH51
  • Gesamtzahl an Themen1.557.572
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.682.077

Hersteller in diesem Thread Widget schließen