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Pioneer CT-676 Fehlersuche+A -A |
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Autor |
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Johannes_Clamence
Neuling |
#1 erstellt: 22. Mai 2015, 08:45 | |
Hallo, ganz Neu in diesem Forum und auch noch recht unrfahren in Elektrobasteleien. Ich hoffe jemand kann mir helfen. Ich hab hier vor mir Pioneer CT- 676 Tapedeck, welches einerseits gar nicht mehr zurückspult, jedoch "funktioniert" solange kein Tape eingelegt ist alles andere. Sobald aber eines drin ist funktiioniert gar nichts mehr: "Play" bewirkt, dass sich (fast) ausschlißlich der linke "Wickelzylinder" (?) bewegt (was er ohne Tape nicht tut, da dreht sich der Rechte), also das Band nur rausgeschoben, aber nicht mehr aufgewickelt wird -> Bandsalat. Dieses Band lässt sich mit der FastForward- Funktion wieder aufwickeln (so es sich nicht verknotet hat), sobald dies jedoch geschehen ist, stoppt auch diese Funktion sofort. Zugegeben, man merkt mir meine gernge Erfahrung an, dennoch hoffe ich, dass dise Beschreibung vielleicht irgendwem etwas sagt. Es wäre doch zu schade zum Wegwerfen. Vielen Dank schonmal, J.C. |
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Bertl100
Inventar |
#2 erstellt: 22. Mai 2015, 10:21 | |
Hallo zusammen, da ist zumindest mal das Gummi-Zwischenrad (Idler) verhärtet, denk ich. Dadurch bringt der Wickelantrieb keine Kraft auf die Wickel. Gruß Bernhard |
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Radiowaves
Inventar |
#3 erstellt: 22. Mai 2015, 13:00 | |
Genau so siehts aus. Nur solange der Aufwickel ganz leicht geht, dreht er noch. Ansonsten quietscht er und bleibt stehen. Das Gummi-Zwischenrad zwischen Wickelmotor und Aufwickel oder Abwickel ist hart wie Bakelit und nicht mehr griffig. Das ist nach 24 Jahren völlig normal. Man kann das mit ruhiger Hand und etwas Mut und handwerklichem Geschick selbst reparieren. Bei dieser Gelegenheit bitte auch gleich den Riemen zwischen Tonwellenmotor und Schwungmasse ersetzen (leiert aus) und den Servoriemen (Assistriemen), der die Klappe öffnet/schließt und die Köpfe hochfährt. Der wird auch irgendwann hart und rutscht. Zur Wahl stehen Originalteile und Nachbauteile. Noch gibt es originalen Ersatz: Idler-Rad: http://etus-landgraf...t-979/rnl-549-detail Schwungmassen-Riemen REB-501 (nicht der originale, paßt aber sehr wahrscheinlich, der originale REB1143 ist aus, bitte bei ETuS Landgraf zur Sicherheit nachfragen): http://etus-landgraf...flachriemen-a-detail Assistriemen REB502-E (nicht der originale, paßt aber möglicherweise, wüßte nicht, daß da was anders wäreder originale REB1169 ist aus, bitte bei ETuS Landgraf zur Sicherheit nachfragen): http://etus-landgraf...ct-939/reb502-detail Alternativ ein Set Nachbauteile, zu dem ich nichts weiter sagen kann: http://www.ebay.de/itm/161459102277 oder falls der Tonwellenmotor schon hörbar störend brummt (sofort nach Einschalten des Gerätes bis zum Ausschalten), das gleiche Set, nur noch mit einer Flasche Öl (von der Du genau einen Tropfen benötigst, die Flasche reicht also 100 Jahre...): http://www.ebay.de/itm/161448828378 Zum Teiletausch muß das Laufwerk raus. Keine Panik, man überlebt es. Hier eine bebilderte Anleitung, die das größere Modell mit 2 Schwungmassen zeigt. Denke Dir die zweite Schwungmasse und den Riemen über beide Schwungmassen weg, nen anderen Löschkopf rein und Du hast Dein Laufwerk: http://www.hifi-foru...d=268&postID=806#806 Kassettenklappe öffnen und während des Öffnens sanft seitlich nach vorne ziehen (als wolle man das Öffnen beschleunigen). Zumindest bei den großen Geschwistern läßt sich so die Klappe nach vorn abklappen. Dann die Klappe mit der Hand geöffnet halten und das Laufwerk wieder zufahren lassen - nur der Kassettenhalter fährt nach innen, die Klappe bleibt offen und man sieht, daß sie mit dem Laufwerk gar keine Verbindung hat. Falls das nicht so funktioniert, mußt Du mal suchen, wie Du die äußere Klappe vom Kassettenhalter getrennt bekommst. Vor jedem Schritt am besten ein Foto machen, damit anschließend keine Unklarheiten beim Zusammenbau aufkommen. Schrauben in kleine beschriftete Schachteln packen - oder mit Tesa auf nem Blatt Papier festkleben und entsprechend des Herkunftsortes beschriften. Gerät vom Stromnetz trennen, Gehäusedeckel abnehmen (Schrauben je 2 links, rechts und mehrere Kupferschrauben hinten ringsum am Deckelrand). Frontplatte abmontieren (Schrauben oben am hinteren umgebogenen Frontplattenrand, nach Abnahme des Deckels sichtbar und Schrauben unter dem Gerät, z.B. Gerät über die Tischkante schieben und von unten Schrauben rausdrehen), dann vorsichtig (!!!) Frontplatte abziehen. Das Aluminium ist weich und brüchig, keine Gewalt anwenden! Es kann sein, daß unterhalb des Displays über den Counter/Display-Tasten innen ein Klebepad war und die Front in diesem Bereich am dahinterliegenden Kunststoffrahmen klebt, sanft ablösen, sonst kann die Front brechen). Die Drehknöpfe sollten dranbleiben können, bei den größeren Modellen geht die Front auch so ab. Bei den neu designeten Geräten ab Modelljahre 1992 befinden sich allerdings hinter dem Aufnahmepegel-Einsteller zwei kleine Frontplattenschrauben, die müssen freilich raus. Nun die Kopfkabel lösen: roter Stecker auf der Platine (Aufnahme- und Löschkopf) links, blauer Stecker auf der Platine (Wiedergabekopf) rechts - lassen sich beide lösen, wenn man mit einer abgewinkelten Pinzette in die Laschen an der Schmalseite geht und etwas aufspreizt, dann Stecker nach oben herausziehen und dabei keine Bauteile auf der Platine zerstören. Nun die Mechanik-Kabel lösen: das sind die 2 grauen Flachkabel an der kleinen Platine an der Laufwerksrückseite. Den Rahmen der schwarzen Einfassungen auf der Laufwerksplatine kann man etwas hochziehen, dann sind die Kabel frei und können rausgezogen werden. Verzinnte Drahtenden nicht verbiegen / abbrechen und Polarität beachten (rote Markierung auf dem Kabel gehört an "1" auf der Platine). Nun das Laufwerk abschrauben: links und rechts der Kassettenklappe je 2 Kupferschrauben tief im Kunststoff versteckt, von vorn lösen. Dann vermutlich hinten am Laufwerk eine Schraube seitlich links von innen und eine Schraube seitlich rechts von unten (Gehäuseboden). Dann das Laufwerk vorsichtig nach hinten herausheben, ohne etwas zu zerstören. Weiter geht es in dem Eintrag, den ich oben verlinkt habe: - Flachriemen wechseln, dabei Lauffläche der Schwungmasse und Motor-Riemenscheibe mit Isopropanol reinigen. Motor ggf. mit einem Tropfen Öl versehen, der, an einer Stecknadel hängend, hinter der Riemenscheibe auf die Achse gegeben wird und ins Lager laufen soll. Mehr nicht! - Nach Montage der rückwärtigen Platte und des Motors sowie dem Aufziehen des neuen Riemens auf die Motorscheibe dann noch den Vierkantriemen wechseln (nicht im Thread abgebildet). Dazu ist die Trägerplatte der kleinen hinteren Platine zu lösen und die weiße Achse soweit abzuziehen, daß man den alten Riemen rausbekommt und den neuen einfädeln kann. Bitte vorher Fotos machen und die Mechanik nicht verstellen! Die Zahnräder müssen exakt so wieder ineinander greifen wie es vorher war. Betrifft nicht das Zahnrad auf der langen weißen Achse, sondern das seitliche Zahnrad (Kurvenscheibe) daneben. Kann man mit Edding auf den Zahnrädern vorher markieren. - Dann von vorne den Idler wechseln (oder nur den Idler-Gummi beim Nachbau-Ersatzteilkit). Steht alles im verlinkten Thread: Kassettenfach durch Drehen am Assistmotor öffnen, innere Andeckung (mit dem Gummibelag) des Kassettenfachs ausclipsen, nach vorn klappen und herausnehmen, ohne die Köpfe zu zerschrammen, Feder an Wickelbremse unten am Metallbolzen aushaken, Wickelbremse um 90° drehen und nach vorne abziehen, Sprengring vorsichtig lösen, Idler-Rad herausnehmen, beide Wickeldorn-Laufflächen hinter den Flügeln der Gabellichtschranke reinigen (Isopropanol), bronzene geriffelte Motor-Lauffläche reinigen (Isopropanol), neues Idler-Rad einsetzen (vorher Feder wieder einsetzen) oder vom alten Rad den Gummireifen wechseln, alles umgekehrt zusammenbauen. - Nach Zusammenbau des Laufwerks noch die Andruckrolle mit Isopropanol reinigen und mit nem neuen Wattestäbchen die Köpfe. Dann Gerät in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen. Viel Erfolg! Es lohnt! [Beitrag von Radiowaves am 22. Mai 2015, 15:48 bearbeitet] |
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Johannes_Clamence
Neuling |
#4 erstellt: 26. Mai 2015, 08:01 | |
Herzlichen Dank für die wirklich ausführliche und hilfreiche Antwort. Glücklich auseinander, gereinigt und wieder zusammen hat damit schnonmal funktioniert. Das alleine hat leider gar nichts gebracht, aber das hat ja auch niemand behauptet. Die Ersatzteile einzubauen sollte aber so kein Problem mehr sein. Klasse. Nochmal danke. |
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Radiowaves
Inventar |
#5 erstellt: 26. Mai 2015, 09:51 | |
Reinigen habe ich anfangs auch versucht - hilft beim Idler-Gummi nicht. Schiefgehen kann durchaus was, nämlich vor allem bei der Demontage des Sprengrings auf dem Idler. Der Ring ist weich und nahezu plastisch biegsam. Vorsicht! Und den weißen Filz dahinter bitte nicht berühren, fetten, reinigen oder sonstwas. Die leichte Reibung muß bestehen bleiben, sonst klappt der Idler nicht mehr zwischen Vor- und Rücklauf hin und her. |
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Freak1954
Neuling |
#6 erstellt: 26. Jul 2016, 10:53 | |
Freundliches HALLO in die Runde Hänge mich mal hier mit dran, da ich auch ein Pioneer CT 676 habe. Über die Bucht habe ich alle Riemen usw bekommen. Mein Problem....ich bekomme den Deckel vom Cassettenfach nicht ab. Habe das bei anderen Geräten schon öfter gemacht und kenne eigentlich die verschiedenen Möglichkeiten den Deckel ab zu bekommen. Aber bei dem Model CT676 bekomme ich ihn einfach nicht ab. Wäre nett von euch wenn mir jemand einen Tipp geben könnte. Bedanke mich schonmal für eure Hilfe Meik |
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Freak1954
Neuling |
#7 erstellt: 28. Jul 2016, 20:16 | |
Hat sich erledigt.... Gruß |
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