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Umfrage
Konsumiert ihr Haschisch ?
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Konsumiert ihr Haschisch ?

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Beitrag
TaKu
Inventar
#51 erstellt: 20. Sep 2010, 09:51
Hmmm.
Ein Heroinabhängiger hat auch "irgendwann" keine Körperlichen Erscheinungen, wenn er nix mehr seinem Körper zuführt.


Trotzdem bleibt es doch eine Körperliche Reaktion

Was ist denn dann eine Körperliche Abhängigkeit ?!?


[Beitrag von TaKu am 20. Sep 2010, 09:53 bearbeitet]
LucyLawless
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 20. Sep 2010, 09:54
QSchili:

Ja, ich würde soweit gehen zu sagen, daß stabile, in sich ruhende Persönlichkeiten, nur ein (wenn überhaupt) minimals Suchtpotential haben, labile dagegen ein ungleich extrem höheres!

Bildungs und Gesellschaftsschichten haben nix damit zu, zeigt ja schon die Tatsache, daß sich Drogen bzw Sucht durch alle Schichten zieht.

Und man darf niedrigen sozialen Status nicht mit mangelnder Bildung oder gar Intelligenz (nicht "Intelekt") gleichsetzen.

Und bedenke bitte auch:

Wenn Du lediglich ein "Endresultat" siehst, so weißt Du nicht, was welchen Anteil an diesem Resultat hat, bzw was das "Ausgangsprodukt" war...

Ich habe Drogen genommen, ja...
Heute (so behaupte ich) bin ich ein funktionierendes, ja sogar tragendes Glied unserer Gesellschaft.

Sind die Drogen daran Schuld?

Natürlich gibt es Situationen, die einem den Weg in die Sucht ebnen: Psychische Belastung, Streß, Trauer...
Aber solchen Leuten kann man helfen, weil sie meist irgendwann soweit sind, daß sie Hilfe wollen.
Die Leute, von denen ich oben sprach, wollen das aber gar nicht.
Ich habe aktuell 3 (in Worten drei!!!) Jahre mitverfolgt, wie im Kollegenkreis alles denkbare unternommen wurde, jemanden von seiner Alkoholsucht zu befreien.
Erfolglos...
Peter_H
Inventar
#53 erstellt: 20. Sep 2010, 10:01
Ich als "Nicht-Konsument" würde es mal so ausdrücken:

Wenn ich weggehen wollte und und zwei gleiche Locations zur Auswahl hätte, bei denen eine große Menschenmenge vorhanden ist und ich wüßte, bei der einen Veranstaltung sind sie alle bekifft, bei der anderen alle besoffen, dann würde ich die Veranstaltung mit den Bekifften vorziehen, weil definitiv weniger agressiv. In 'nem Bierzelt, wo statt Alkohol Cannabis konsumiert würde, wäre eine Massenschlägerei einfach unwahrscheinlicher.
Rattensack
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 20. Sep 2010, 10:07

TaKu schrieb:
Hmmm.
Ein Heroinabhängiger hat auch "irgendwann" keine Körperlichen Erscheinungen, wenn er nix mehr seinem Körper zuführt.

Klar, "irgendwann" erledigt sich auch die heftigste Abhängigkeit von selber...


Was ist denn dann eine Körperliche Abhängigkeit ?!?

Wenn der Körper die Droge braucht, um zu funktionieren. Das ist bei Alk nicht mehr der Fall, wenn die Entzugserscheinungen abgeklungen sind. Und das geht durch Alkverzicht seeeeeehr schnell und - wichtig - von alleine.


LucyLawless schrieb:
Ich habe aktuell 3 (in Worten drei!!!) Jahre mitverfolgt, wie im Kollegenkreis alles denkbare unternommen wurde, jemanden von seiner Alkoholsucht zu befreien.
Erfolglos...

Bei Alk hilft nur professionelle Hilfe, und die dann auch nur, wenn der Alki im Kopf dazu bereit ist.


[Beitrag von Rattensack am 20. Sep 2010, 10:07 bearbeitet]
voivodx
Hat sich gelöscht
#55 erstellt: 20. Sep 2010, 10:14
Alkohol verursacht Entzugserscheinungen, weil er körperlich abhängig machen kann.
Allerdings erst nach jahrelangem Mißbrauch.
Eine starke psychische Abhängigkeit tritt schon sehr früh auf.

Cannabis macht nach dem modernen Stand der Forschung nicht körperlich abhängig.

Ich bin überrascht, dass es hier immer noch Anhänger dieses schwachsinnigen "Einstiegsdrogen"-Totschlagargumentes gibt.

So was spielt in seriösen Diskussionen darüber zum Glück keine Rolle mehr.

@Kölsche Jung

Schrieb ich nicht, dass alle Dinge Gift sind und es auf die Dosis ankommt?
Schon mal was von Paracelsus gehört?
Hast du mir nicht empfohlen bei Wiki nachzulesen?

Und was steht da?

Cannabis selbst ist praktisch ungiftig.(sic!)


Toxikologie ist wohl nicht unbedingt dein Fachgebiet.





Sorry, aber wenn man, so wie du es tust, den Konsum von THC schönredest, ist mitnichten ein anderer Ton angebracht.


Sorry, aber wenn man so wie du keine Ahnung hat, sollte man sich vorher lieber gründlicher informieren, ehe man sich anderen gegenüber im Ton vergreift.

Tatsächlich birgt der illegale Cannabiskonsum andere Gefahren, die von unseren "Experten" nicht erwähnt wurden.
Nämlich das Strecken mit wirklich giftigen Stoffen.
Vogelsand zum Beispiel.
Ist doch tatsächlich gesundheitsschädlicher(wenn es geraucht wird).
Das wäre ein guter Grund mehr Cannabis endlich zu legalisieren.
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 20. Sep 2010, 10:19
Ich hab' mal "gelegentlich" angekreuzt.

Vor 6-8 Jahren wurden mit Freunden am Lagerfeuer mal 5-6 Joints am Abend durch die Runde gegeben.
Die Augen wurden klein, wir wurden - je nach "Rauchgut" - gemütlich und/oder aufgedreht.

Irgenwann wurden dann "Eimer" geraucht, davon dann aber mächtig viele.
Das ging dann so weit, dass wir einen Freund, den wir für tot hielten (er hatte stark übertrieben) in unserem Rausch und der damit einhergehenden Panik in solchen Situationen, im Wald verbuddeln wollten.
Inzwischen lachen wir darüber, damals war es für uns der Punkt, an dem wir alle meinten, dass das nur Mist sein kann.
Ende der Geschichte ist, dass von uns seit diesem Zeitpunkt keiner mehr kifft.

Mittlerweile ist es bei mir so:
Wenn ich auf Parties "andere" Bekannte treffe, die sich in der Runde einen Joint anzünden, nehm' ich mal einen Zug und setz' mich dazu, mehr wird's aber nicht.
Das passiert mal alle drei bis vier Monate oder auch mal zwei Jahre überhaupt nicht.
Zuletzt war das im Juli 2008 auf Wacken. (das weiß ich auch nur so genau, weil ich das Bändchen noch am Handgelenk trage, nicht weil das Rauchen für mich ein besonderes Erlebnis war ;))


[Beitrag von 'Stefan' am 20. Sep 2010, 10:22 bearbeitet]
TaKu
Inventar
#57 erstellt: 20. Sep 2010, 10:23

Das wäre ein guter Grund mehr Cannabis endlich zu legalisieren.


Ja.
Genau o.ä wie in Holland !

Entweder über Apotheken ... aber besser noch über Coffeshops.
Dazu noch vernüfntige Begrenzungswerte fürs Autofahren (ähnlich 0,3-05Promille).

Und es würde nicht mehr konsumiert als eh schon ... und wir hätten zigtausend legale Jobs und enorme Steuereinnahmen sowie bessere gesundheitliche Gewissheit (Thema Strecken).
LucyLawless
Hat sich gelöscht
#58 erstellt: 20. Sep 2010, 10:23
@Peter H: Darauf kannst Du wetten

@Rattensack: Der betreffende war drei mal im "normalen" KH, und wurde vor kurzem von seinem zweiten "Spezialklinik"aufenthalt entlassen.
Wie Du schon sagst: Wenn ein süchtiger keine Hilfe will, gibts keine Chance!
Rattensack
Hat sich gelöscht
#59 erstellt: 20. Sep 2010, 10:25

'Stefan' schrieb:
Das ging dann so weit, dass wir einen Freund, den wir für tot hielten (er hatte stark übertrieben) in unserem Rausch und der damit einhergehenden Panik in solchen Situationen, im Wald verbuddeln wollten.

Mein schönstes Erlebnis war, dass ein Kumpel ganz ernsthaft seinen Föhn zugequatscht hat ("du weißt, dass ich dich liebe..."). Davon will er heute aber nix mehr wissen. Der Kumpel.
TaKu
Inventar
#60 erstellt: 20. Sep 2010, 10:26
@ Peter H.

STimmt, habe noch nie auf einer "Kifferparty" stress erlebt.

Hingegen vielzuviel "Action" auf normalen Saufgelagen ... Schützenfest ... Disco u.ä.

Und --- Stress nervt !
Hat man die Woche über schon genug
LucyLawless
Hat sich gelöscht
#61 erstellt: 20. Sep 2010, 10:28

Davon will er heute aber nix mehr wissen


Ganz schön fieß! Der arme Föhn!!!


[Beitrag von LucyLawless am 20. Sep 2010, 10:28 bearbeitet]
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#62 erstellt: 20. Sep 2010, 10:28
Moinsen!

Bevor es hier so weiter geht:
Sowohl bei Alkohol- als auch bei Cannabiskonsum kann es zu einer körperlichen Abhängigkeit kommen (und es kommt sehr oft dazu). Dann spricht man von Alkoholkrankheit und von THC-Sucht. Beides zeigt sich darin, daß im Stoffwechselsystem Wirkungen der entsprechenden Substanz normalisiert werden und bei Ausbleiben des Konsums negative (auch physiologische) Wirkung entfalten.
Ein Aspekt davon ist die sogenannte Toleranzsteigerung (nein nicht das, was hier im Forum oft gefordert wird), die grob gesagt ein Maß für die Steigerung der Menge der Substanz ist, die notwendig ist, um im Körper die gleiche Wirkung hervorzurufen. Deshlb kann ein Alkoholiker soviel mehr wegstecken, bevor er aufhört geradeaus zu laufen, als ich.

Um es noch klarer zu sagen: Rattensack hat nicht recht.

Ins Krankenhaus muß ein Alkoholiker zum Entzug deshalb, weil er medikamentös substituiert werden muß, um das Ausbleiben des Alkohols auszugleichen. Andernfalls kann es zum Beispiel zu Entzugskrampfanfällen kommen. Das ist ein Klassiker der körperlichen Abhängigkeit.

Schöne Grüße,
Simon
MarkusNRW
Gesperrt
#63 erstellt: 20. Sep 2010, 10:29
und sollte kein gras mehr zur hand sein,probiert ihr das mal aus

http://www.youtube.com/watch?v=Iy5E1qXLxt4
Rhabarberohr
Inventar
#64 erstellt: 20. Sep 2010, 10:30

TaKu schrieb:

Das wäre ein guter Grund mehr Cannabis endlich zu legalisieren.


Ja.
Genau o.ä wie in Holland !

Entweder über Apotheken ... aber besser noch über Coffeshops.
Dazu noch vernüfntige Begrenzungswerte fürs Autofahren (ähnlich 0,3-05Promille).

Und es würde nicht mehr konsumiert als eh schon ... und wir hätten zigtausend legale Jobs und enorme Steuereinnahmen sowie bessere gesundheitliche Gewissheit (Thema Strecken).

Wäre schon Grund genug, einen Ergänzungs-Fred zu eröffnen :
"Wer ist für eine Legalisierung von Haschisch/Marihuana" ???

voivodx
Hat sich gelöscht
#65 erstellt: 20. Sep 2010, 10:33

Die Leute, von denen ich oben sprach, wollen das aber gar nicht.
Ich habe aktuell 3 (in Worten drei!!!) Jahre mitverfolgt, wie im Kollegenkreis alles denkbare unternommen wurde, jemanden von seiner Alkoholsucht zu befreien.


Alkoholismus zählt man meines Wissens zu den neurotischen Störungen.
Also eine Art Zwangshandlung.
Eher ein Charakterfehler.
Schwer zu sagen, wo die Charakterschwäche aufhört und die Krankheit anfängt.
Man könnte natürlich einem schlechten Charakter auch als krankhaft bezeichnen.
Das nennt man dann auch eine gestörte Persönlichkeit.

Alkoholismus ist meist das Symptom eines tieferliegenden psychischen Leidens(Depressionen z.B.).
Aber m.M. nach trägt jeder für seine Drogensucht selbst die Verantwortung.
Und nicht die Droge.

Und somit kommt man auch nur aus dem Sumpf raus, wenn der Wille vorhanden ist.

Im Prinzip ist es nicht schwer.
Einfach weniger saufen.

Von körperlicher Abhängigkeit spricht man, wenn die Droge Teil des körpereigenen Metabolismus geworden ist.
Dann straft der Körper ein Absetzen der Droge mit quälenden Entzugssypmtomen.
Rattensack
Hat sich gelöscht
#66 erstellt: 20. Sep 2010, 10:40

DamonDiG schrieb:
Um es noch klarer zu sagen: Rattensack hat nicht recht.

Doch, hat er. Wie eigentlich immer.


Ins Krankenhaus muß ein Alkoholiker zum Entzug deshalb, weil er medikamentös substituiert werden muß, um das Ausbleiben des Alkohols auszugleichen. Andernfalls kann es zum Beispiel zu Entzugskrampfanfällen kommen. Das ist ein Klassiker der körperlichen Abhängigkeit.

Diesen epileptischen Anfällen durch Entzug wird tatsächlich im Entzug medizinisch vorgebeugt. Im Grunde genommen allerdings nur, um den Alki vor Verletzungen zu schützen, und nicht, weil es medizinisch notwendig wäre. Die Gefahr, dass es zu epileptischen Anfällen kommt, ist nämlich auch ohne Präventivmaßnahmen nach wenigen Tagen gegessen.
Pilotcutter
Administrator
#67 erstellt: 20. Sep 2010, 10:50

Black_Seraph schrieb:

Ich denke man sollte hier streng zwei Sachen trennen: 1. Die eigene Meinung zu Drogen und 2. die eigene Meinung zu den Konsumenten.
Selbst hier sollten wir tunlichst davon abstand nehmen alle über einen Kamm zu scheren wie es so schön heißt. Die freundliche Bedienung in der Buchhandlung in die man so gerne geht könnte ein übler Kiffer sein


Aber 1. kann natürlich aus 2. resultieren oder vice versa.

Diese "Raucherei" hat ja einen gewissen Reiz. Ich kann mich erinnern, dass ich während einer alleinigen "Globtrotter" Bahnfahrt von Frankreich nach Spanien mal einem mir unbekannten Typen, der sich gerade kompliziert eine Tüte am Wickeln war, kollegial vor's Schienbein getreten habe, weil Ordnungshüter hinter ihm nahten. 'ne halbe Stunde später saß ich mit ihm im Kreis mir unbekannter, Gitarre spielender Flower-Power Junx und Mädels und wurde mit in den Verteiler der kreisenden Tüte aufgenommen. Kiffen und Musik verbindet also über Landes- und Sprachgrenzen hinweg. Das hat seinen Reiz - für dahingehend empfängliche.


'Stefan' schrieb:

Irgenwann wurden dann "Eimer" geraucht [...]

Das ging dann so weit, dass wir [...]

Inzwischen lachen wir darüber[...]

Ende der Geschichte ist, dass von uns seit diesem Zeitpunkt keiner mehr kifft.


Das ist auch eine oft anzutreffender Verlauf. Für einen Bruchteil dieser Personen kann es alladinx auch anders entwickeln.

Wie sich es dann weiterentwickelt, hängt oft vom persönlichen Umfeld ab. Ich weiß von Freunden - nette Bedienungen aus Buchhandlungen - [das ist übrigens ein treffendes Beispiel, weil ich selber auch Buchhändlerinnen kenne die in recht alternativen Kreisen verkehren, wo hie und da eine Tüte konsumiert wird] - die in jungen Jahren Haschisch konsumiert haben und heute akademische Titel führen oder fleißige Mütter und Hausfrauen sind, und heute ebenfalls sich lachend erinnern... ABER ich hatte alladinx in den letzten 2 Jahren genau 2 Klassentreffen, die jeweils u.a. deshalb unvollsändig waren, weil in jeder Klasse eine Person war, die es nicht geschafft hat(!). Exitus, meine ich.
Ferner ein Mädel, das mir auch nicht so ganz ferne stand. Da begann es auch "nur" in einer sog. alternative Szene.

Man muss nicht weitergehen als Haschisch, das stimmt. Aber die Schwelle dahin wird - glaube ich - verdammt niedrig.


Alkohol macht nicht körperlich abhängig

Das habe ich ja noch nie gehört ... *rofl*
Ist nicht euer Ernst


Das weiß ich auch nicht so genau. Der Körper - mit allem was dazu gehört - steckt alladinx in der Abhängigkeit.


Rattensack schrieb:
Doch. Aber das sind Entzugserscheinungen, die vorbei sind, wenn der Alki mal einen Tag lang keinen Alk säuft. Und er bleibt zitter- und schwitzfrei, wenn er auch weiterhin keinen Alk säuft. Um einen Tatterich oder den Schweißfluss loszuwerden, verlangt der Körper nach 24 Stunden nicht mehr nach Alk, sondern Tatter und Schwitz bleiben von alleine aus.


Ist das ein theoretisches Entwöhnungsmodell, oder wie?!


Ich "durfte" mal bei einer karikativen Betreuung eines Alki's dabei sein. Ob das körperliche Abhängigkeit ist, oder nicht wenn man, wie er, auf turkey in einen Laden geht, ne Pulle kauft, die gleich nach der Kasse halb wegzieht und 5 Sekunden später den halben Laden vollreiert, ist dann auch egal.

Das Problem bei Alkis ist ja, das die in "guten Tagen" die Könige sind und alles selber schaffen und hinkriegen. Wir haben dem Typen gefühlte 138 Mal einen Therapieplatz besorgt und abfahrbereit vor seiner Haustüre gestanden: "Nein, ich schaff das, ich fahr nicht mit." Irgendwann lag er kalt auf den Bahnschinen unsere Stadt.

Wo ist denn da keine körperliche Abhängigkeit???

Ich habe oben "3" geklickt. Ich habe auch keine Gelegenheit mehr zu kreisenden Tüten und wenn ich eine rieche - und die rieche ich 3 Meilen gegen Wind - mach ich auf dem Absatz kehrt!


[Beitrag von Pilotcutter am 20. Sep 2010, 10:51 bearbeitet]
TaKu
Inventar
#68 erstellt: 20. Sep 2010, 10:51
Ich kenne da jemand, der hat einen Sohn, eine Frau, ein kleines Haus, 7er (10 Jahre alt-aber bezahlt) undundund.

Ist seit ~17 Jahren (bis auf wenige Monate und Bundzeit;)) non stop am arbeiten ... und raucht täglich. (Abends ... zum "runterfahren", zu vergleichen mit einem Weintrinker)

Wenn ein Urlaub kommt ... gibts ~2 Wochen Pause.

Alles kein Problem
Pilotcutter
Administrator
#69 erstellt: 20. Sep 2010, 10:57

TaKu schrieb:
Ich kenne da jemand, der hat einen Sohn, eine Frau, ein kleines Haus, 7er (10 Jahre alt-aber bezahlt) undundund.

Ist seit ~17 Jahren (bis auf wenige Monate und Bundzeit;)) non stop am arbeiten ... und raucht täglich.


Und fährt mit seinem Quad durch Schlamm und Wasser, sei ehrlich
fplgoe
Inventar
#70 erstellt: 20. Sep 2010, 11:00

voivodx schrieb:
Alle Dinge sind Gift. ...

Naja, vielleicht nicht alle, aber schon vieles. Deshalb gibt man sich ja auch Mühe, möglichst alle Gifte da zu vermeiden, wo es denn geht.

Auch wenn die Schädlichkeit von THC umstritten ist, gibt es viele Hinweise auf Schädigungen der Lernfähigkeit und der Funktionen des Gehirns, die noch untersucht werden. Bei Heranwachsenden ist eine Schädlichkeit noch wahrscheinlicher, weil eben (auch) das Gehirn sich noch entwickelt. Muss man jetzt unbedingt weiterkiffen, bis denn endlich ein Arzt einen Nachweis schwarz auf weiß erbracht hat? Um dann nur auf die Ansicht 'mir doch egal, kiffe trotzdem' umzuschwenken?

Und spätestens wenn man sich zukifft und ohnmächtig an seiner Kotze erstickt, ist auch THC tödlich.

Sorry, auch wenn ich da vielleicht etwas altmodisch oder mimosig klinge, aber von Drogen halte ich -aus o.g. Gründen- gar nichts.


[Beitrag von fplgoe am 20. Sep 2010, 11:02 bearbeitet]
TaKu
Inventar
#71 erstellt: 20. Sep 2010, 11:00





Mann darf sich ja hier nicht "outen" sonst kommt das BKA, KGB, DRK und FDP und verhaftet einen wegen 2,6g

...was wegen nichtigkeit eh eingestellt wird.


[Beitrag von TaKu am 20. Sep 2010, 11:03 bearbeitet]
TaKu
Inventar
#72 erstellt: 20. Sep 2010, 11:03
@fplgoe

Somit rauchst Du nicht und trinkst natürlich nichts !



Und spätestens wenn man sich zukifft und ohnmächtig an seiner Kotze erstickt, ist auch THC tödlich.


Wenn ich mit einem Lolli im Mund nach vorne überkippe, kann mir der Stiehl auch ins Hirn gerammt werden ...


Es gibt vergleiche, die hinken ein wenig
derKlaus
Gesperrt
#73 erstellt: 20. Sep 2010, 11:13
geil, diese über den kamm schererei.

kiffer sind dumm. darauf erstmal ein bier

"drogen sind nur für schwachköpfe, die ihr leben nicht im griff haben." klar, drogen sind ja auch ursache von allem schlechten, und nicht symptom.


selten so viele unreflektierte antworten gelesen.
einmal kiffen, direkt an der nadel. so wird es einem in der schule doch beigebracht.

drogen sind drogen. sobald eine substanz oder den körper berauscht und man das gefühl bekommt das man es braucht, tritt eine abhängigkeit ein. das ist bei kaffee, tee, nikotin etc. etc. etc. so, aber auch zb bei videospielen, fernsehen, einkaufen und sex.

alles kann zur sucht werden.
voivodx
Hat sich gelöscht
#74 erstellt: 20. Sep 2010, 11:17
Aber Alkohol und Heroin sind schon recht giftig.

Eine körperliche Abhängigkeit von Cannabis ist aufgrund der körpereigenen Cannabinoide unwahrscheinlich.
fplgoe
Inventar
#75 erstellt: 20. Sep 2010, 11:18

TaKu schrieb:
@fplgoe
Somit rauchst Du nicht und trinkst natürlich nichts !
Ja, und ohne dass ich jeden zum Nichtrauchen oder Antialkoholiker versuche zu überreden, rauche und trinke ich in der Tat nicht. Mein Vater ist genau daran von knapp zwei Jahren -nach langer entsprechender Krankheit- gestorben. Muss jeder selber wissen, aber verständlicher Weise werde ich kein Fan mehr von Alk und Kippen...


TaKu schrieb:

fplgoe schrieb:
Und spätestens wenn man sich zukifft und ohnmächtig an seiner Kotze erstickt, ist auch THC tödlich.

Wenn ich mit einem Lolli im Mund nach vorne überkippe, kann mir der Stiehl auch ins Hirn gerammt werden ...

Es gibt vergleiche, die hinken ein wenig ;)


Du sagst es, Du sagst es...
LucyLawless
Hat sich gelöscht
#76 erstellt: 20. Sep 2010, 11:25
Das Gift gesundheitliche Konsequenzen mit sich zieht, ist hier wohl unbestritten.

Aber zu sagen:


Und spätestens wenn man sich zukifft und ohnmächtig an seiner Kotze erstickt, ist auch THC tödlich


müßte konsequenter Weise auch ein Ablehnen von Auto, Skifahren, Fahradfahren etc mit sich bringen.
Auch hier wird man, sollte man es "übetreiben", im etxtremen Fall indirekt massiv geschädigt...


[Beitrag von LucyLawless am 20. Sep 2010, 11:27 bearbeitet]
fplgoe
Inventar
#77 erstellt: 20. Sep 2010, 11:25

fplgoe schrieb:

TaKu schrieb:
@fplgoe
Somit rauchst Du nicht und trinkst natürlich nichts !
Ja, und ohne dass ich jeden zum Nichtrauchen oder Antialkoholiker versuche zu überreden, rauche und trinke ich in der Tat nicht. Mein Vater ist genau daran von knapp zwei Jahren -nach langer entsprechender Krankheit- gestorben. Muss jeder selber wissen, aber verständlicher Weise werde ich kein Fan mehr von Alk und Kippen...


TaKu schrieb:

fplgoe schrieb:
Und spätestens wenn man sich zukifft und ohnmächtig an seiner Kotze erstickt, ist auch THC tödlich.

Wenn ich mit einem Lolli im Mund nach vorne überkippe, kann mir der Stiehl auch ins Hirn gerammt werden ...

Es gibt vergleiche, die hinken ein wenig ;)


Du sagst es, Du sagst es... ;)


PS:
voivodx schrieb:
...Eine körperliche Abhängigkeit von Cannabis ist aufgrund der körpereigenen Cannabinoide unwahrscheinlich.
Tja, leider ist auch eine Fehlfunktion oder Überproduktion des körpereigenen Endocannabinoid-Systems schädlich. Alles eine Sache der Dosis, oder rennst Du nach einem guten Tag auch völlig zugekifft durch die Gegend?
TaKu
Inventar
#78 erstellt: 20. Sep 2010, 11:29
@fplgoe

Sorry, tut mir leid ...

Somit bist Du natürlich ein "Gebrandmarktes Kind" ... schade das Du deswegen Grunsätzlich auf Alkohol verzichtest.

Denn, egal welche Substanz, in rel. kleinen Dosen ... ist vieles auch Genuss.

Nur der Mensch, als typisches Suchttier, verfällt oftmals und wird Maßlos :(
voivodx
Hat sich gelöscht
#79 erstellt: 20. Sep 2010, 11:36
Eine Schädigung der Lern-und Konzentrationsfähigkeit erscheint mir auch sehr unwahrscheinlich.
Natürlich kann man wenn man stoned oder betrunken ist schlecht rechnen.
Aber von dauerhaften Schäden kann man wohl eher bei Alkoholmißbrauch ausgehen.
Alles andere sind reine Hypothesen, die dazu dienen Cannabis zu dämonisieren.
Sorry, aber das kann ich spätestens seit dem sinnfreien Einstiegsdrogenquatsch nicht Ernst nehmen.

Ist im Grunde ganz einfach und immer dieselbe Leier.
Cannabis hat einfach keine Lobby.

Die Gefährlichkeit von Drogen wird von Laien nicht aufgrund ihrer tatsächlichen Toxizität beurteilt sondern aufgrund ihres Rufes.
Und da wird in den Medien gezielt Desinformation betrieben, bzw. Halbwahrheiten werden erzählt oder Fakten verdreht.

Und warum?

Weil Cannabis in unserem Kulturkreis keinen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Nutzen hat.
Auf Hochzeiten wird gesoffen und nicht gekifft.
Dabei ist Alkohol eindeutig ungesünder.

Würde Cannabis legalisiert werden würden psychische Beschwerden möglicherweise sprunghaft ansteigen.
Das sollte man vielleicht auch nicht ganz unter den Tisch fallen lassen.
Aber egal was dafür im Endeffekt die Ursache wäre(genetische Veranlagung?):
Alkohol ist trotzdem schlimmer.
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#80 erstellt: 20. Sep 2010, 11:48

voivodx schrieb:
Aber von dauerhaften Schäden kann man wohl eher bei Alkoholmißbrauch ausgehen.



voivodx schrieb:
Alkohol ist trotzdem schlimmer.


Du denkst aber auch bei beiden Substanzen und dem entsprechenden Konsum an die Krankheiten fernab der psychischen und physischen Abhängigkeit, oder?!

Auch vom Kiffen kann man weit über 200 verschiedene Krankheiten bekommen. Ist ja dem "normalen" Rauchen nicht unähnlich, nur kommen auf Dauer noch psychische Probleme dazu.
Hab' mich da - bei einer Marlboro und einem Pils - letztens erst mit einem Medizinstudenten ausgiebig drüber unterhalten.

Ob ich nun im Endeffekt als krebskranker Kiffer mit Paranoia oder als chronisch aggressiver, leberkranker Säufer verende, ist IMHO egal.
Alkohol ist in meinen Augen nicht schlimmer, sondern einfach nur anders.


[Beitrag von 'Stefan' am 20. Sep 2010, 11:50 bearbeitet]
fplgoe
Inventar
#81 erstellt: 20. Sep 2010, 11:49

voivodx schrieb:
Eine Schädigung der Lern-und Konzentrationsfähigkeit erscheint mir auch sehr unwahrscheinlich. ...

Voivodx, ich wusste gar nicht, dass wir einen Neurologen unter unseren Forenbesuchern haben... oder warum meinst Du sonst, das beurteilen zu können?

@Taku: Du wirst lachen, aber ich stoße zu Silvester auch mal mit einem Schluck Sekt an oder trinke (selten) mal auf dem Weihnachtsmarkt ein Glas Glühwein. Absoluter Antialkoholiker bin ich damit also sicher nicht. Trotzdem bleibt es bei diesem spärlichen Konsum, eben aus Überzeugung.

Und Ihr werdet beide lachen, aber ich verstehe -aufgrund der doch 'nur' recht umstrittenen Schädlichkeit von THC- auch nicht, warum der Gesetzgeber sich hier schon eingemischt hat, weil es in der Tat schlimmere und legale Möglichkeiten gibt, sich zu schädigen, eben z.B. mit Alkohol. Ja, ich finde das prinzipiell schon wieder etwas übertrieben.

Wenn man aber darauf achtet, möglichst gesunde Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, möglichst an keiner mit Abgasen verpesteten Hauptverkehrsstraße joggen zu gehen und möglichst sauberes Wasser zu trinken, gehört für mich eben auch dazu, keine Drogen zu nehmen. Alles natürlich immer in vernünftigen Maßen, denn sonst müsste ich mir auch die Schokolade und ihren ungesunden Zuckeranteil oder den Kaffee mit dem nicht gerade vorteilhaften Koffein verkneifen...
Pilotcutter
Administrator
#82 erstellt: 20. Sep 2010, 12:00

derKlaus schrieb:

"drogen sind nur für schwachköpfe, die ihr leben nicht im griff haben."


Klingt arrogant, muss man so auch nicht in die Welt schreien, aber heruntergebrochen auf die letzte Konsequenz würd' ich's unterschreiben! *


einmal kiffen, direkt an der nadel. so wird es einem in der schule doch beigebracht.


Was auch ersteinmal so schlecht gar nicht ist. Das zu differenzieren habt "Ihr" ja - wie man hier liest - selbst gelernt. Und die's nicht lernen zu differenzieren, sind immerhin noch "auf der sicheren Seite".
jogi59
Inventar
#83 erstellt: 20. Sep 2010, 12:19

Pilotcutter schrieb:
Das zu differenzieren habt "Ihr" ja - wie man hier liest - selbst gelernt. Und die's nicht lernen zu differenzieren, sind immerhin noch "auf der sicheren Seite".

Die vielleicht
Ihre Kinder aber nicht. Wenn diese nämlich dann in der Wirklichkeit lernen, daß Cannabis nicht so schlimm ist, wie es ihnen ............
LucyLawless
Hat sich gelöscht
#84 erstellt: 20. Sep 2010, 12:23
...dann
Pilotcutter
Administrator
#85 erstellt: 20. Sep 2010, 12:27
Alles kann antizyklisch wirken, das stimmt. Ich kenne auch - im Ernst - einen, der nach eigenen Angaben in seinem Drogenkonsum durch den Film und Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" noch angetrieben wurde. Weil ihn die ganze Szene einfach begeistert hat.


[Beitrag von Pilotcutter am 20. Sep 2010, 12:27 bearbeitet]
LucyLawless
Hat sich gelöscht
#86 erstellt: 20. Sep 2010, 12:33
Ok, mal das genannte Beispiel ausgenommen:

Wenn "wir" gelernt haben zu differenzieren, und die anderen nach wie vor "auf der sicheren Seite" sind, woher kommen die ganzen Problemfälle?

Eine der beiden Vorgehensweisen muß die falsche sein
Rattensack
Hat sich gelöscht
#87 erstellt: 20. Sep 2010, 12:33

Pilotcutter schrieb:

Rattensack schrieb:
Doch. Aber das sind Entzugserscheinungen, die vorbei sind, wenn der Alki mal einen Tag lang keinen Alk säuft. Und er bleibt zitter- und schwitzfrei, wenn er auch weiterhin keinen Alk säuft. Um einen Tatterich oder den Schweißfluss loszuwerden, verlangt der Körper nach 24 Stunden nicht mehr nach Alk, sondern Tatter und Schwitz bleiben von alleine aus.


Ist das ein theoretisches Entwöhnungsmodell, oder wie?!

Um einen Alki von körperlichen Entzugserscheinungen zu befreien, genügt es, ihn ein paar Tage trocken zu halten, und aufzupassen, dass er sich bei einem eventuellen epileptische Anfall nicht die Birne zerdeppert. Der Rest des Entzuges ist rein Psycho.
ahebeisen
Stammgast
#88 erstellt: 20. Sep 2010, 12:39
Vorab:
Ich denke, daß ein großer Teil der heute Erwachsenen mindestens
einmal im Leben einen Joint probiert oder wenigstens mal daran
gezogen haben. (so wie ich mit Mitte 20 einmal nen Joint
mit ner guten Freundin geteilt habe, als wir nach Amsterdam
gefahren waren)


Wie so oft, gibt es auch hier nicht nur schwarz und weiß...

Ich stehe immer noch auf dem Standpunkt, daß Alkohol schlimmer
ist (insb. für die Familienangehörigen). Mein Vater war
alkoholkrank; ich kannte den nur im besoffenen Zustand; er
wurde jähzornig durch den Alkohol.

Jedoch ist ein übertriebener Konsum von Haschisch auch ge-
fährlich, da das wahre Leben an dem Betroffenen vorbeiziehen
kann. (Eine gute Freundin hatte fast täglich ihre Bongs -
ihr war alles sch...egal und machte noch nicht einmal einen
Schulabschluß)

...sicher man kann nicht alle über einen Kamm scheren, jedoch
denke ich, daß zwei-/ dreimal im Jahr einen Joint zu rauchen,
kein Weltuntergang ist. Genauso kann Alkohol in Maßen (ein
Glas Wein in Gesellschaft) etwas schönes sein.
(bei mir kann man das an einer Hand abzählen, wann ich im
Jahr Alkohol trinke - da bleibe ich lieber bei meinem
Kaffee oder bei meinem Nesquick, obwohl ich letzteres ei-
gentlich gar nicht trinken dürfte )

Wie hier im Thread bereits gesagt wurde: Es kommt auf die
Dosierung an.
Pilotcutter
Administrator
#89 erstellt: 20. Sep 2010, 12:40

LucyLawless schrieb:
Eine der beiden Vorgehensweisen muß die falsche sein ;)


Dann gibt's 3 Vorgehensweisen.

1. Man differenziert und weiß, dass ein Joint noch keinen Drogentoten macht.
2. Man differenziert nicht und fasst nix an, weil man "gelernt hat": Joint, Nadel, Gosse, Drogentod!


woher kommen die ganzen Problemfälle?


3. Kurz: "Leben nicht im Griff".
fplgoe
Inventar
#90 erstellt: 20. Sep 2010, 12:43

ahebeisen schrieb:
...Eine gute Freundin hatte fast täglich ihre Bongs ...

Bong? Ist das ein anderes Wort für Joint?
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#91 erstellt: 20. Sep 2010, 12:48
Eine Bong ist eine Art "Wasserpfeife", mit der du das Zeuch rauchst.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bong


[Beitrag von 'Stefan' am 20. Sep 2010, 12:49 bearbeitet]
fplgoe
Inventar
#92 erstellt: 20. Sep 2010, 12:54
Danke für die Info!
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#93 erstellt: 20. Sep 2010, 14:29
Moinsen!


Rattensack schrieb:

DamonDiG schrieb:
Um es noch klarer zu sagen: Rattensack hat nicht recht.

Doch, hat er. Wie eigentlich immer.


Tja, dagegen ist kein Kraut gewachsen.
Allerdings hilft oftmals ein Buch, wenn Du nicht zufällig über eine berufliche Expertise vefügst (so wie ich) oder eine auf Patientenseite (so wie viele im Sportverein Deiner Wahl).
Ich empfehle: "ALK" von Simon Borowiak. Ist auch für Laien verständlich und zudem lustig.Es ist im Heyne-Verlag erschienen und von einem einschlägig vorgeschädigten Menschen mit guter Wissenschaftlicher Unterlegung verfertigt.

Zum Inhaltlichen: von einer körperlichen Abhängigkeit spricht man nicht nur aufgrund bestimmter (wie Du richtig einwendest: zeitlich begrenzter) Erscheinungen wärend der erste(n) Entzugsphase(n), sondern auch wegen bestimmter Veränderungen der verschiedenen Metabolismen, die (wie im Fall der angesprochenen Toleranzsteigerung) NICHT reversibel sind. Alles weitere und noch viel mehr findet man gut zusammengestellt im Netz, sogar in Wikipedia.

Zum Cannabis: Fernab von irgendwelchen Legalisierungsdebatten gibt es schon einige harte Fakten, die beschreiben, daß Cannabis (wie jede andere Droge auch) eine klare Gefährdung verschiedenster Aspekte der Gesundheit darstellt. Die zahlenmäßig ernstzunehmenste besteht sicherlich im hohen Abhängigkeitspotential, welches, wenn es erstmal so weit ist AUCH von einer körperlichen Abhängigkeit gekennzeichnet ist. Die nächst größte Gefahr ist nur deshalb die Nächst größte, weil sie eine (noch) vergleichsweise kleine Gruppe betrifft, nämlich Menschen im Wachstum. Unter diesen ist einerseits die Gefahr, an Schizophrenie zu erkranken signifikant erhöht und andererseits die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten stark beeinträchtigt. Das betrifft (zum Beispiel nach Untersuchungen aus Holland) vor allem solche Basisfähigkeiten wie Konzentration und Aufmerksamkeit.
Zu guter letzt gibt es (auch ohne daß eine Abhängigkeit bestehen muß) durch hohen Cannabiskonsum häufig emotionale Beeinträchtigungen wie Antriebsarmut und Motivationsschwäche.

Zur Legalisierung: Ich bin klar dafür, allerdings aus völlig anderen Gründen als diesem:
voivodx schrieb:

Die Gefährlichkeit von Drogen wird von Laien nicht aufgrund ihrer tatsächlichen Toxizität beurteilt sondern aufgrund ihres Rufes.
, denn das ist mit Verlaub gefährlicher Unsinn, den Laien gern verbreiten(Richtig ist aber dabei, daß von z.B. Alkohol insgesamt ein höheres Gefährdungspotential angenommen werden kann).

Legalisierung sollte vor allem aus gesellschaftlichen Gründen erfolgen, außerdem sollte (wie man sieht) besser aufgeklärt werden.
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#94 erstellt: 20. Sep 2010, 15:02
Moinsen!

[quote="voivodx"]
Alkoholismus zählt man meines Wissens zu den neurotischen Störungen.[/quote]

Richtig ist: Alkoholismus ist eine psychische Erkrankung im Sinne der ICD10 (F10-F19). Es ist keine neurotische Störung (also kein Ausdruck einer frühkindlichen oder späteren Traumatisierung). Wohl kann sich Alkoholismus in der Folge einer Traumatisierung entwickeln. Dann ist der Alkoholismus die Sekundärstörung. Man nennt das Komorbidität.

[quote]Eher ein Charakterfehler.[/quote]
Zusätzlich zu der sachlichen Falschheit ist das auch noch eine fast Sarrazinsche Missdeutung des Phänomens Sucht. Mit dieser Wortwahl hat übrigens die Brauerei- und Gaststättenlobby früher gearbeitet, um den Alkohol vor seiner drohenden gesellschaftlichen Ächtung zu bewahren. Aber das war in den siebzigern. Heute kann jeder im Netz nachgucken, was eine Sucht ist.

[quote]Schwer zu sagen, wo die Charakterschwäche aufhört und die Krankheit anfängt.[/quote]

Ganz im Gegenteil. Dazu haben sich verschiedene Wissenschaftler hingesetzt und Kriterien formuliert.
Du kannst Dir aussuchen, ob Du nach der (veralteten) Skala von Jellinek oder nach der ICD10 der WHO oder nach der DSM IV der amerikanischen psychiatrischen Association (APA) vorgehst

[quote]Man könnte natürlich einem schlechten Charakter auch als krankhaft bezeichnen.
Das nennt man dann auch eine gestörte Persönlichkeit.[/quote]
Nein, schlechter Charakter hat nichts mit gestörter Persönlichkeit zu tun. Oder würdest Du ohne mit der Wimper zu zucken (setze hier den Namen Deines unbeliebtesten Politikers ein) eine Persönlichkeitsstörung unterstellen?

[quote]Alkoholismus ist meist das Symptom eines tieferliegenden psychischen Leidens(Depressionen z.B.).[/quote]
Richtig ist: Alkoholismus kann die Folge einer anderen psychischen Erkrankung (zum Beispiel einer Persönlichkeitsstörung) sein. Ist sie aber in den allermeisten Fällen nicht. Die meisten Alkoholiker haben einfach jahrelang die Folgen ihres gefährliche Konsums unterschätzt.

[quote]Aber m.M. nach trägt jeder für seine Drogensucht selbst die Verantwortung.
Und nicht die Droge.[/quote]
So wie auch die sozial Schwachen für ihre Lage selbst verantwortlich sind.

[quote]Und somit kommt man auch nur aus dem Sumpf raus, wenn der Wille vorhanden ist.
Im Prinzip ist es nicht schwer.
Einfach weniger saufen. [/quote]
Wenn Du wüßtest, wie zynisch das ist... Da hilft auch dieser hilflose Smiley nix.

schöne Grüße,
Simon

Edith: Zitierfunktion


[Beitrag von DamonDiG am 20. Sep 2010, 15:55 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#95 erstellt: 20. Sep 2010, 15:13
ich hätt hier ja schon was geschrieben, wenn das nicht ganz offensichtlich auf eine fortsetzung der gegenseitigen anfeindungen aus anderen threats einiger teilnehmer hier hinauslaufen würde...

grüße,

P
Rattensack
Hat sich gelöscht
#96 erstellt: 20. Sep 2010, 15:20

DamonDiG schrieb:
(wie im Fall der angesprochenen Toleranzsteigerung)

Die Toleranzsteigerung wäre so ziemlich das einzige, was man mit einigem guten Willen als "körperliche Abhängigkeit" einstufen könnte. Aber eigentlich nicht mal das. Denn ein Alki säuft nicht zur Befriedigung seiner Physis, sondern zur Befriedigung seiner Psyche.

Von körperlicher Abhängigkeit kann man erst sprechen, wenn der Körper bestimmte Stoffe verlangt, um seine Funktion aufrecht erhalten zu können, und dieses Verlangen deutlich und "Zweckgebunden" signalisiert. Das ist bei Alkis nicht der Fall. Auch die Leber des abgebrühtesten Alkis funktioniert ohne Alk besser als mit, und verlangt deshalb nicht danach.

Im Gegenteil: könnte die Leber entsprechende Signale verschicken, würde sie TRINK NICHT! signalisieren. Und das gildet für alle gesundheitlichen Begleiterscheinungen des Alk-Missbrauchs. Der Zwang, nach Alk zu greifen, ist eine reine Kopfsache; kein Alki säuft, weil (z. B.) die Leber oder Hepatitis das verlangt.

Dass nun ausgerechnet der Umstand der Toleranzsteigerung nicht reversibel sein soll, wie du geschrieben hast, mag ich allerdings kaum glauben. Wenn ein "geschulter" Alki zu Zeiten seine Karriere mit mindestens 3 Promille auffällig wurde, wird er das nach jahrelanger Abstinenz auch erst mit 3 Promille? Da passt was nicht.
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 20. Sep 2010, 15:47
Moinsen!


Rattensack schrieb:

DamonDiG schrieb:
(wie im Fall der angesprochenen Toleranzsteigerung)

Die Toleranzsteigerung wäre so ziemlich das einzige, was man mit einigem guten Willen als "körperliche Abhängigkeit" einstufen könnte. Aber eigentlich nicht mal das. Denn ein Alki säuft nicht zur Befriedigung seiner Physis, sondern zur Befriedigung seiner Psyche.

Von körperlicher Abhängigkeit kann man erst sprechen, wenn der Körper bestimmte Stoffe verlangt, um seine Funktion aufrecht erhalten zu können, und dieses Verlangen deutlich und "Zweckgebunden" signalisiert. Das ist bei Alkis nicht der Fall. Auch die Leber des abgebrühtesten Alkis funktioniert ohne Alk besser als mit, und verlangt deshalb nicht danach.

Im Gegenteil: könnte die Leber entsprechende Signale verschicken, würde sie TRINK NICHT! signalisieren. Und das gildet für alle gesundheitlichen Begleiterscheinungen des Alk-Missbrauchs. Der Zwang, nach Alk zu greifen, ist eine reine Kopfsache; kein Alki säuft, weil (z. B.) die Leber oder Hepatitis das verlangt.

Dass nun ausgerechnet der Umstand der Toleranzsteigerung nicht reversibel sein soll, wie du geschrieben hast, mag ich allerdings kaum glauben. Wenn ein "geschulter" Alki zu Zeiten seine Karriere mit mindestens 3 Promille auffällig wurde, wird er das nach jahrelanger Abstinenz auch erst mit 3 Promille? Da passt was nicht.


Tja siehst Du, und da Du ja immer recht hast, ist es auch schwierig, Dir das zu vermitteln, ich habs ja schon getan. Daß zum Beispiel die Toleranzsteigerung nicht reversibel ist, läßt sich entweder nachlesen oder in der näxten Psycho-Klinik nachfragen. das oben angesprochene Buch ist übrigens eine ernstgemeinte Empfehlung, denn es hat auch dann einen hohen Aufforderungscharakter, wenn man nicht an Fakten interessiert ist.
Daß die Leber nicht nach Alkohol verlangt ist übrigens richtig und auch, daß sie besser ohne Alk funzt, als mit, aber das gilt deshalb nicht für den Rest des Organismus. Die meisten psychotropen Substanzen (und da gehen THC und EtOH durchaus Hand in Hand) entfalten ihre Suchtwirkung durch ein Ungleichgewicht beim Austausch der Nervenbotenstoffe. Sie sind dabei sozusagen Saboteure im Hemmungs-Erregungs-Kreislauf. Und da wir es hier auch mit Prozessen zu tun haben, die die zugrundeliegende Infrastruktur verändern, entstehen auch hier die körperlichen Abhängigkeiten.
Die Leber und so gut wie alle anderen Organe sind vor allem Opfer von nachhaltigen Schädigungen. Dabei ist zum Beispiel die typische Fettleber eines Alkoholikers voll reversiebel, während eine Leberzirrhose nicht mehr gesundgeklemptnert werden kann (außer durch Austausch).

Wie gesagt, ich empfehle ein Einlesen in die Materie. Oder funzt das nur, wenn ich nen Link nach Wikipedia oder zur ICD setze?

Bytheway, bei welchem Stoff ist Deines Wissens nach eine "echte" körperliche Abhängigkeit gegeben und wie funktioniert sie da?

Schöne Grüße,
Simon
Rattensack
Hat sich gelöscht
#98 erstellt: 20. Sep 2010, 16:00

DamonDiG schrieb:
Daß zum Beispiel die Toleranzsteigerung nicht reversibel ist, läßt sich entweder nachlesen oder in der näxten Psycho-Klinik nachfragen.

Das heißt also, ein Alki, der während seiner Karriere nach 3 Pullen Wodka glücklich war, ist nach 10 Jahren Abstinenz mit 3 Pullen Wodka im Blut auch "nur" glücklich? Oder eher tot? Ich frage ganz ernsthaft, weil ich das nicht weiß.


Bytheway, bei welchem Stoff ist Deines Wissens nach eine "echte" körperliche Abhängigkeit gegeben und wie funktioniert sie da?

Keine Ahnung. Bin nur Alk-Experte.
Chriz3814
Inventar
#99 erstellt: 20. Sep 2010, 16:08
Ich stöbere gerne mal die Threads unter "Neueste Beiträge" ab und bin zufällig hierauf gestoßen.

Ich halte absolut nichts von (illegalen) Drogen. Ich nehme auch Drogen, ja, aber dazu zählen nur Zigaretten und Alkohol (gelegentlich).

Mit Haschisch, Mariuhana und co. hab' ich nichts am Hut. Das wird auch so bleiben. Mein schwerstes Laster (Nikotin) reicht mir schon Ich bin auch in einem Alter, wo es sich nicht mehr lohnt es sich abzugewöhnen
peacounter
Inventar
#100 erstellt: 20. Sep 2010, 16:27

Chriz3814 schrieb:
Ich bin auch in einem Alter, wo es sich nicht mehr lohnt es sich abzugewöhnen :D


wow, dann haben wir hier den ersten 100jährigen im forum, oder was?
im ernst: die kippen weglassen ist bis mehr oder weniger kurz vorm sterbebett ne gute investition in die gesundheit.
die minderdurchblutung verbessert sich schon nach einem tag und ab dann verlaufen all die kleinen alltäglichen regenerationsprozesse deutlich effektiver.
dagegen ist der tägliche joint am abend ne harmlosigkeit !

sagt übrigens einer, der ebenfalls gelegenheitsnikotinkonsument ist (alle paar tage mal eine).


grüße,
P
DamonDiG
Hat sich gelöscht
#101 erstellt: 20. Sep 2010, 16:31
Moinsen!


Rattensack schrieb:

Das heißt also, ein Alki, der während seiner Karriere nach 3 Pullen Wodka glücklich war, ist nach 10 Jahren Abstinenz mit 3 Pullen Wodka im Blut auch "nur" glücklich? Oder eher tot? Ich frage ganz ernsthaft, weil ich das nicht weiß.

So ist es.
Das liegt an den Enzymen, die für die Aufspaltung des Alkohols in seine Zerfallsprodukte zuständig sind (das sind die Alkoholdehydrogenase (ADH) und ihre Kolleginnen, die sich um ihre Spaltprodukte kümmern). Die schaffen das nämlich nicht alleine. Bei einem Nichttrinker werden 90% des Stoffs vom ADH erledigt. 10% gehen auf das Konto des sog. mikrosomalen ethanol-oxidierenden Systems (MEOS). Wenn die Jungs vom MEOS aber immer öfter ranmüssen, weil Papa jetzt jeden abend seinen Single-Malt am neuen Röhrenamp schluckt, bildet der Körper aber auch immer mehr von ihnen aus. Ergebnis dieser Arbeitsmarktpolitik ist, daß sich das Verhältnis der Arbeitsteilung von 90 - 10 auf zum Beispiel 40 - 60 verändert. Und jetzt kommt's: wenn Papa aufhört (weil der Strom für die Röhre so viel kostet) werden die MEOS-Jungs nicht entlassen. Die stehen auch nach 20 Jahren noch für ihre Ausbildung gerade.
Fies dabei ist, daß die MEOS-Leute nicht nur Alk zerlegen, sondern auch viele Wirkstoffe von Medikamenten. Alkoholiker brauchen folglich diese in erhöhter Dosis, mit allen Nebenwirkungen, auch lange Jahre nach Einsetzen der Abstinenz.



Bytheway, bei welchem Stoff ist Deines Wissens nach eine "echte" körperliche Abhängigkeit gegeben und wie funktioniert sie da?

Keine Ahnung. Bin nur Alk-Experte.

Gut.
Es ist bei quasi allen gängigen Suchtstoffen so. Sogar beim Quarzen gibt es einen sich verändernden Stoffwechsel und eine Toleranzsteigerung. Viele, die schon mal aufgehört und nach Jahren wieder angefangen haben (so auch ich), werden davon berichten können, daß sie sehr schnell wieder auf dem alten Pegel waren.

Schöne Grüße,
Simon
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