Durchtrennte Leiterbahnen beim Musical Fidelity E30

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Hoschi72
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Dez 2005, 11:37
Hi zusammen,

ich bin gerade dabei meinen E 30 von Musical Fidelity ein wenig Aufzuwerten, also zu tunen. Obwohl der Klang doch recht ansprechend ist, lässt die Verarbeitung doch sehr stark zu wünschen übrig.

Beim Auseinanderbau stellt ich nun fest, das Werkseitig die Masseleiterbahn von Hand durchtrennt wurde um Sie anschließend wieder mit Kabel zu überbrücken. Ich füge mal eine Bild URL bei.

http://www.stadtport...hp/2815/img_0004.jpg

http://www.stadtport...hp/2816/img_0006.jpg

Kann sich jemand den Sinn dieser Aktion erklären? Ich stehe vor einem Rätzel!

Beste Grüsse


[Beitrag von Hoschi72 am 28. Dez 2005, 11:42 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#2 erstellt: 28. Dez 2005, 12:12
Das würde ich so lassen. Es handelt sich offensichtlich um die zentrale Masseführung und die Änderung dürfte zu weniger Brummen geführt haben und wurde bestimmt deshalb gemacht.
Hoschi72
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 28. Dez 2005, 12:53
Hi,

Danke schon mal für die Info!
Du meinst also so eine Art definierter Widerstand?
Mit dem Multimeter lässt sich allerdings keiner messen, wobei dies im unbelasteten Zustand auch immer schwierig ist.

Sieht aber schon grass aus oder? Die Kiste kostet ja auch schließlich mächtig Kohle und dann so was...
Ultraschall
Inventar
#4 erstellt: 28. Dez 2005, 21:10
Jein, definierter Widerstand, ist alles außer einen Supraleiter, wobei eine Darhtbrücke natürlich gegen Null geht. Aber auch eben nur gegen Null und nicht gleich Null. Damit fallen über ihre paar Milli-Öhmchen auch ein paar Mikrovöltchen ab und die überlagern sich je nach Masseführung mit der Nutzspannung, werden verstärkt und führen so zu schlechteren Fremdspannungsabstand bis zu hörbaren Brummen.
Deshalb diese geänderte Masseführung so lassen. Die werden sich die Arbeit ganz bestimmt, nicht umsonst gemacht haben.

Vielleicht ist das in einer späteren Kiste dann serienmäßig geändert. (Wie teuer war die?)
Ich kenne sowas öfter's. Nimm's dir also nicht so zu Herzen.
Hoschi72
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 29. Dez 2005, 10:32
Hallo Ultraschall,

kann ich soweit nachvollziehen. Musical hatte eh schon immer Probleme mit solchen Größen wie Kanaltrennung, Übersprechung usw. Auch wenn diese wohl keinen Einfluss auf den Rauschabstand haben. Kleines Beispiel, beim Vollverstärker E100 ist der CD Eingang fast 1:1 über den Phono Kanal zu hören. Da muß man wirklich am Verstärker schauen ob man den richtigen Eingang gewählt hat.

Nur die Art und Weise diese "Verbesserung" durchzuführen finde ich schon Hart! Der Neupreis der Kiste so lag bei 1300 -wohlgemerk- Dollar.

Hinter der kurzen Kabelbrücke wird sofort die LSP-Masse abgegriffen (die zwei dicken Lötpunkte) und zu den Terminals geführt, hinter -oder besser vor- der langen Brücke liegen die Cinch-Eingänge.

Ist schon eine Ironie, da verwendet man -natürlich Voodoo getreu- sündteure Strippen für LSP und Cinch damit diese intern mit solchen Maßnahmen absurdum geführt werden.

Naja...
Ultraschall
Inventar
#6 erstellt: 30. Dez 2005, 00:25
Lass mal, ist bei unheimlich vielen Herstellern noch viel schlimmer (Wobei es auch bessere gibt.) Am schlimmsten ist es wenn die Lautsprecherumschalter drin haben. Oft direkt an der Frontplatte über jämmerliche kleine Schalterchen geschaltet und irgendwie muß, da ja das Signal hin und wieder nach hinten zu den vergoldeten dicken Klemmen kommen. Meißt geht das Lautsprechersignal dann im Durchschnitt über 50 cm Klingeldraht.

Bessere Hersteller schalten auf den Hauptplatinen über Relais ihre Lautsprecherpaare. Am besten Geräte ohne A/B Umschalter kaufen. Ist schon mal ein Problem nicht vorhanden.

Was willst Du denn eigentlich tunen ?


[Beitrag von Ultraschall am 30. Dez 2005, 00:26 bearbeitet]
Hoschi72
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 30. Dez 2005, 11:16
Also, ursprünglich geht es um ein Projekt um einen AKG K 701 Kopfhörer (oder vergleichbare) vernünftig anzusteuern. Da entsprechende Kopfhörerverstärker meines Erachtens nicht annähernd ihr Geld wert sind (mini Steckernetzteile, mässiger Klang usw...), kamm nun die Idee diesen mit einer extra Amp zu betreiben. Der E30 hat derzeit eh nur ungenutzt im Regal gestanden und schon ewig keine Garantie mehr. Also die Kiste aufschrauben und schauen ob eine Neutrik XLR-Buchse und die evtl. notwendigen Vorwiderstände reinpassen. (Siehe auch vieldiskutierte Beiträge im KH-Forum zu diesem Thema.)

Und was seh ich in der Kiste???

- Dicker Ringkern der (fast) lose rumfliegt
- 0,50qmm bei der Stromzufuhr die quer durch Gehäuse geht
- unsinnige Lüsterklemmen vor dem Netzschalter
- mechn. nicht befestigte Pufferelkos usw...

Also mein "tunen" bezieht sich nicht auf das Ausstauschen von Bauteilen, wie manche es so gerne bei ihren LSP-Frequenzweichen machen und damit die Abstimmung ruinieren, sondern auf mech. und elektr. sinnvolle Verbesserungen. Die Sache mit dem Umbau zum Kopfhöreramp ist dadurch in die zweite Reihe gerückt.

Noch nicht schlüßig bin ich mir das interne LSP-Kabel gg. ein besseres auszutauschen, da hier für jeden Leiter ein anderes Material benutzt wurde (warum auch immer). Desweiteren sitzen vor den LSP-Ground-Terminals zwei 4A Sicherungen von übelster Sorte, neue oder besser ganz raus? In der Maßnahme die LSP abzusichern hab ich noch nie einen Sinn gesehen -mal abgesehen von der Produkthaftung.

Hast Du vielleicht schon Erfahrung bzgl. dem Betreiben von KH an Standardamps?


[Beitrag von Hoschi72 am 30. Dez 2005, 11:19 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#8 erstellt: 30. Dez 2005, 22:55
Normalerweise gibt es deshalb das Lautsprecherrelais, das mit einer Schutzschaltung kombiniert bei Gleichspannung =DC-Schutz dieses Relais öffnet. Wenn Du Dir so eine Schutzschaltung einbaust, können die Sicherungen rausfliegen, sonst ist das Spiel heiß. Boxen sind auch nicht gerade billig.

Wenn Du ihn jedoch nur als Kopfhöreverstärker einsetzen willst, interressiert der Widerstand der Sicherungen kaum.

Suche mal nach "TPA6120". Auch einige Seiten weiter vorn hier im Forum. Ist ein Edel-Kopfhöreverstärker-IC von Texas Instrument=Burr Brown. Allerdings leider nur in kleinen SMD und etwas schwer erhältlich. Vielleicht ist das eine Alternative ?

Naja ich baue ja auch Verstärker und mir verschlägt es immer etwas die Sprache, wenn alle paar Monate in irgeneiner Hifizeitung mal wieder DER weltbeste Verstärker vorgestellt wird. Den letzten in Stereoplay fand ich eher bescheiden.
Da ist meiner ja deutlich besser. So sieht das aus mit "Weltbester".
Aber auf die Gehäuse bin ich schon oft etwas neidisch.

Aber was Du sonst so über die Kiste schreibst- lohnt es sich überhaupt da anzufangen? Oder besser gleich bei Ebay was anderes ersteigern und das dann modifizeiren ?
Außerdem wie sieht es mit Schaltungsunterlagen aus ? Die wären fürs Tunig/ändern sicher ganz hilfreich.

Irgendwann hatte ich auch schon mal einen Fidelity zur Reparatur. Das was extrem auffällig und völlig ungewöhnlich war, war das die Offseteinstellung sich extrem auf den Ruhestrom ausgewirkt hat. Sowas kenne ich von keiner anderen Kiste.
Seitdem gucke ich solche Geräte immer etwas mißtrauisch an.


Andere Frage: besteche mich mit Geld Wieviel ist Dir ein vernünftiger Kopfhöreverstärker denn Wert? (Nur die Leiterplatten ohne Gehäuse)
0408SUSI
Gesperrt
#9 erstellt: 01. Jan 2006, 09:07

Ultraschall schrieb:
Aber was Du sonst so über die Kiste schreibst...


Nun ja, US - Amerikanisch halt... Einwegschrauben...

@ Ultraschall: Wirst du wahrscheinlich schon kennen; ich schreib's trotzdem: Ein hervorragender Kopfhörertreiber ist der BUF634. Ist auch recht gut erhältlich.
Ultraschall
Inventar
#10 erstellt: 01. Jan 2006, 14:56
Ja kenne ich auch. (Mein Problem ist eher, das ich schon zuviele Wege kenne "die nach Rom führen". Da wird die Wahl immer zur Qual.)


[Beitrag von Ultraschall am 01. Jan 2006, 14:57 bearbeitet]
Hoschi72
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 02. Jan 2006, 12:00
Naja, komplett selberbauen ist mir zuviel Aufwand, insbesondere zeitlich. Es gibt ja schon gute KHV, nur sind die preislich TOTAL abgedreht. Siehe Beispielsweise den AKG1000 für 1.200 Euro oder den Musical X-Can für 600 Eur. Da ist nix drin und außen hängt ein Steckernetzteil wie beim Handy-Ladegerät -ne Danke! Für die Kohle bekommt man ja ausgewachsene Voll- und auch nicht schlechte Endverstärker.

Der E30 ist halt klanglich schon sehr gut. Daher ja auch die Idee ihn umzubauen, hätte die Kiste sonst wohl nie aufgeschraubt. Ist jetzt die Frage, ob komplett zum KHV umzubauen oder halt für Mischbetrieb vorzubereiten. Bezüglich der Vorwiderstände hat ab leider keiner so wirklich Infos zu, irgendwie nur ein paar Halbwahrheiten mit Reihen- und Parallelschaltungen.

Auf jeden Fall bleibt die Kiste -wenn schon mal offen- nicht so "gebastelt" wie vom Werk.
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