Kapazitätsanpassung analoger Art

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Gurkenhals
Inventar
#1 erstellt: 21. Feb 2020, 19:45
Tach allerseits!

Meiner kleinen analogen Familie hat sich ein weiteres Mitglied angeschlossen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Ein analog einstellbarer Kapazitätsregler oder viel mehr -anpasser.

Kurze Vorgeschichte:
Seit einiger Zeit verrichten zwei Cambridge CP1 PhonoPres ihren Dienst zu meiner vollsten Zufriedenheit. Sicher gibt es qualitativ hochwertigere, aber darüber mache ich mir relativ wenig Gedanken, da sich meine Anlage eh' gesamtpreislich im unteren bis mittleren Mittelfeld tummelt und diese als erstes aufgerüstet werden müßte.

Da der CP1 nur über eine fest eingebaute Kapazität von 220pF verfügt - was mich schon länger etwas nervt - spielte ich mit dem Gedanken eines Umbaus, um diesbezüglich flexibler zu sein. Auf einen anderen PhonoPre hatte und habe ich derzeit keinen Bock.
Meistens kommen schon vom Dreher um die 100pF - bei meinem SL1310 sind es um die 90pF - plus die 220pF ist man dann schon deutlich über den meisten Vorgaben der TA-Hersteller.

Ein umständlich zu händelndes Mäuseklavier kam für mich nicht in Frage, also schaute ich mich nach Alternativen um, die evtl. sogar direkt im Vorverstärker integriert und eingebaut werden könnten.

So stolperte ich dann über den guten alten Drehko, sprich Drehkondensator, welcher früher in jedem Radio verbaut war, um die Sender einzustellen.
Flugs drei Stück besorgt und als erstes die Funktionsfähigkeit getestet resp. Kanalgleichheit und das Übersprechverhalten mit einem DSO gecheckt.

Ergebnis: volle Funktionsfähigkeit (zwei Kapazitäten in einem Drehko regelbar von ca. 20 - 360pF), Kanalgleichheit mit Hilfe von Abgleichtrimmern auf der Rückseite einstellbar und ein Übersprechen mit verschiedenen Frequenzen (Sinus zw. 300Hz bis 10kHz mit max. 1V) war ebenfalls nicht feststellbar. Lediglich die Meßstrippen zeigten ein Rauschen. Ergo einsatzfähig.

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Einen der CP1, den silbernen - welcher mein Tuning-Versuchs-PhonoPre ist - habe ich direkt damit ausgestattet und nun zusätzlich noch einen externen Kapazitätsanpasser gebaut.

Einen Namen hat das Dingens auch: AnaCapSet (hab ich gebastelt aus "analogue capacity setter" )

Hier isser:

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Mit dem Schalter auf der linken Seite stelle ich entweder eine feste Kapazität von 50pF (Eigengesamtkapazität des Anpassers) ein oder schalte um auf regelbar von 65 - 405pF.

Funktioniert hervorragend und ich kann bestätigen, daß bei höheren Kapazitäten tatsächlich die Mitten leicht angehoben werden und der Bass voluminöser - einige sagen matschiger - wird.

Mehr als 100pF braucht man in der Regel nicht, 50pF gehen i.A. genauso, allerdings hält sich derzeit mein TA-Park noch in Grenzen, um mir ein Gesamtbild machen zu können.
Voraussetzung zum Betrieb an einem PhonoPre mit fest eingebauter Kapazität ist natürlich die Deaktivierung derselben.

Daß die Bedienung mehr als smart ist, muß ich wohl nicht extra betonen; ist einfach ein nettes Spielzeug oder auch Gimmick or whatever.
Da AnaCapSet ein Eigengewicht von mehr als zwei Stück guter Butter - gesamt 661 Gramm (!) - auf die Waage bringt und auf feinen Gummifüßchen steht, verrutscht aber auch gar nix, auch nicht bei stärkeren Kabeln.

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PS: Mein erstes Gerät, welches gänzlich ohne eigene Stromversorgung auskommt, ist quasi ein Beitrag zur Umweltfreundlichkeit.... Muß ich wohl noch patentieren lassen.



Gruß,

ulf



edit: Reschtschreibunk....;-)


[Beitrag von Gurkenhals am 21. Feb 2020, 21:14 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 21. Feb 2020, 20:39
Hi,
Gurkenhals (Beitrag #1) schrieb:
... Einen der CP1, den silbernen - welcher mein Tuning-Versuchs-PhonoPre ist - habe ich direkt damit ausgestattet und nun zusätzlich noch einen externen Kapazitätsanpasser gebaut.
...
Funktioniert hervorragend und ich kann bestätigen, daß bei höheren Kapazitäten tatsächlich die Mitten leicht angehoben werden und der Bass voluminöser - einige sagen matschiger - wird.
Mehr als 100pF braucht man in der Regel nicht, 50pF gehen i.A. genauso, allerdings hält sich derzeit mein TA-Park noch in Grenzen, um mir ein Gesamtbild machen zu können.
Voraussetzung zum Betrieb an einem PhonoPre mit fest eingebauter Kapazität ist natürlich die Deaktivierung derselben.
...

Sauber ausgeführtes Projekt,
ich hätte Brumm-Probleme befürchtet.

Aber wenn es so gut funktioniert könntest du das HF-Tuning von MM-TAs noch effektiver machen, indem du auch den Abschlußwiderstand (47 kOhm) variabel ausführst, z.B. 30 - 200 kOhm.

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 21. Feb 2020, 20:41 bearbeitet]
Gurkenhals
Inventar
#3 erstellt: 21. Feb 2020, 21:33
Hallo Michael,


Mwf (Beitrag #2) schrieb:
Sauber ausgeführtes Projekt,


Jupp, ist mir recht gut gelungen, Danke.


Mwf (Beitrag #2) schrieb:
ich hätte Brumm-Probleme befürchtet.


Da brummt und rauscht nix.


Mwf (Beitrag #2) schrieb:
Aber wenn es so gut funktioniert könntest du das HF-Tuning von MM-TAs noch effektiver machen, indem du auch den Abschlußwiderstand (47 kOhm) variabel ausführst, z.B. 30 - 200 kOhm.


Dies müßte ich vorher auf Wirksamkeit testen, d.h., inwieweit diese Maßnahme welche Auswirkungen zeigt.

Genau deshalb habe ich mir zwei PhonoPres des gleichen Typs zugelegt, um direkt vergleichen zu können, sei es nun der Einsatz "besserer" Koppelkondensatoren, OpAmp-Rolling oder andere feinchirurgische Eingriffe.

Der schwarze CP1 bleibt vorerst (bis auf die deaktivierten Eingangskapazitäten) unangetastet und steht mir somit als Referenz zur Verfügung.



Gruß,

ulf


[Beitrag von Gurkenhals am 21. Feb 2020, 21:38 bearbeitet]
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