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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)+A -A |
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Autor |
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Gomphus_sp.
Inventar |
#20423 erstellt: 31. Dez 2020, 17:24 | |||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#20424 erstellt: 31. Dez 2020, 17:31 | |||
Dann wünsche auch ich allen hier einen guten Rutsch ins neue Jahr! |
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Hörstoff
Inventar |
#20425 erstellt: 01. Jan 2021, 15:54 | |||
Ein frohes neues 2021. Die Scheibe Color Of Noize von Derrick Hodge, Blue Note Records 2020 ist absolut hörenswert. Vermutlich gilt es zunächst einmal, sich in den Sound hereinzufinden. Dann aber fehlt nichts. Mir zumindest geht es so. |
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andreas3
Inventar |
#20426 erstellt: 03. Jan 2021, 16:54 | |||
arnaoutchot
Moderator |
#20427 erstellt: 03. Jan 2021, 18:00 | |||
Zuerst mal ein gutes Neues Jahr an alle hier. Hier auch klassischer Jazz. Lou Blackburn - Complete Imperial Sessions - Blue Note 1963/2006. Blackburn war ein Posaunist, der mit Mingus und Monk aufnahm und gegen Ende seines Lebens in Deutschland lebte und arbeitete und sogar mit der Krautrock-Band Agitation Free spielte. Als Leader hat er nur zwei Platten im hervorragenden Jahr 1963 gemacht, die hier in den Complete Sessions zusammengefasst sind. In dem Quintett, das beide Platten in gleicher Besetzung machte, hat er mit Freddie Hill einen ziemlich schwachen Trompeter, aber mit Horace Tapscott einen visionären Pianisten. Generell hörenswerte Platten, die zweite Two-Note Samba hat mir besser gefallen. 👍 [Beitrag von arnaoutchot am 03. Jan 2021, 18:01 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#20428 erstellt: 04. Jan 2021, 15:01 | |||
Hier angeregt durch Empfehlungen von Thomas (thowie) zwei Platten, die sich inhaltlich diametral gegenüberstehen. Zuerst das finnisch-fröhliche Trio Töykeät mit Jazzlantis, Thomas stellte die Platte ein paar Posts weiter oben schon vor. Anspieltipp das über 12minütige Banana Republic, das wie ein amüsanter Parforceritt durch die Piano-Musik an karibischen Cocktailbars klingt. Dagegen dann das Yuri Honing Acoustic Quartet mit Desire (Challenge 2015). Eine dunkle, düster-melancholische Reise durch die Nacht um das Tenorsaxophon Honings und das Piano von Wolfert Brederode, den Bass von Gulli Gudmunsson und das Schlagzeug von Joost Lijbaart. Faszinierend, aber einem kalten Januartag im Corona-Lockdown nicht gerade das erste musikalische Mittel, auf das man zur Aufheiterung zurückgreift. Ein Stück heisst Lascia mi morire (Lass mich sterben) ... Erinnert mich ein wenig an die gleichermassen wenig lebensbejahenden Kantilenen eines Bohren & Club of Gore. Klanglich ist es sehr fein ! [Beitrag von arnaoutchot am 04. Jan 2021, 15:06 bearbeitet] |
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Thowie
Hat sich gelöscht |
#20429 erstellt: 04. Jan 2021, 16:31 | |||
Hallo an Alle und ebenfalls ein frohes neues Jahr! Hier läuft gerade eine DVD. Keith Jarrett Tokyo Solo vom 30. Oktober 2002 in der Metropolitan Festival Hall Tokyo. Ich mag das Konzert sehr, wie immer bei Jarrett können dazu die Meinungen auch deutlich auseinander gehen. Immerhin ist es gut aufgenommen, das kann man wohl nicht bestreiten. |
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andreas3
Inventar |
#20430 erstellt: 04. Jan 2021, 22:02 | |||
Ein Neuzugang: Peter Warren - Bass Is Enja 1970 John Surman - baritone sax Chick Corea - piano Dave Holland - bass Jaime Faunt - bass Glen Moore - bass Peter Warren - bass Barry Altschul - drums, tabla Steve Hauss - drums Stu Martin - drums Peter Warren wollte ursprünglich ein Bassquartett mit Percussion aufnehmen, aber Stu Martin brachte noch John Surman mit, und Chick Corea kam mit Holland und Altschul. Die B- Seite der LP ist in dieser Besetzung gespielt, und es ist ein recht wildes Auf und Ab, da alle gleichberechtigt improvisieren und kommunizieren. Auf der A- Seite gibts ein zunächst komplett gestrichenes Bassquartett, es folgt eine Solonummer von Peter Warren, und ein weiteres Bassquartett mit Altschul an der Tabla. Und das ist schon ein Hörabenteuer, ich sags euch.. Grüße! |
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Thowie
Hat sich gelöscht |
#20431 erstellt: 05. Jan 2021, 18:29 | |||
joergeggerts
Neuling |
#20432 erstellt: 06. Jan 2021, 09:48 | |||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#20433 erstellt: 06. Jan 2021, 17:46 | |||
Winterzeit ist bei mir immer auch Nordic Jazz Zeit und durch den Streaming Äther mehr denn je. Hier ein relativ frisches Beispiel für modernen und ziemlich freien Jazz aus Norwegen: Wako Urolig Sinn, 2018 Das norwegische Quartet bestehend aus noch recht jungen Musikern besticht auf diesem seinen dritten Album durch einen faszinierend- frischen Ansatz nordischer Spielkultur. Die so typische kühle Lyrik und Melodik durchbrechen die vier Herren immer wieder mit freien Improvisationen und intensivem Teamplay abseits der Klischees und vorallem abseits der Langeweile und Schöngeistigkeit einiger Nordic Jazz Scheiben. Diese Platte kann in der Tat den Fans nordischer Klänge als auch den Freigeistern gefallen. Aber jetzt noch ein moderner Klassiker des Genres, der so unglaublich schön und poetisch und still und gar intim ist: Lena Willemark/Ale Möller Nordan 1994 Das ja eigentlich gar kein Jazz, sondern einfach wunderbar arrangierte und interpretierte Folkmusik mit einer Sängerin nicht von diesem Planeten. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 06. Jan 2021, 17:47 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#20434 erstellt: 07. Jan 2021, 15:39 | |||
Ich werde geprüft mit sehr aktuellem und zeitgenössischem Jazz: Kaja Draksler Octet - Out for Stars - clean feed 2020. Ich würde mal sagen, eine Art Escalator over the Hill des 2020 Free Jazz. Es werden Gedichte von Robert Frost vertont und gesungen, dazwischen längere Instrumentalpassagen um Drakslers Piano, leider auch mit einem prominenten Geiger. Hat schon was, aber ist rein geschmacklich für mich schwer verdaulich. Details siehe Bandcamp-Link unter dem Bild. https://kajadraksler.bandcamp.com/album/out-for-stars ok, zu etwas Lustigerem. Eine verspätete Weihnachtsplatte. Mars Williams presents An Ayler X-mas, Vol. 4 - Chicago vs. New York - Soul What Rec. 2CD 2020. Zwar auch Free Jazz, dass die Hütte raucht, aber es ist konzeptuell sehr unterhaltsam, wie Stücke von Ayler und Weihnachtslieder immer wieder eingeflochten werden. Ich habe den ersten Teil und hatte ihn hier schon vorgestellt, inhaltlich gilt das gleiche. Ob man vier Volumes davon braucht, sei mal dahingestellt. https://www.discogs....NYC/release/16262672 [Beitrag von arnaoutchot am 07. Jan 2021, 16:03 bearbeitet] |
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Thowie
Hat sich gelöscht |
#20435 erstellt: 07. Jan 2021, 17:15 | |||
Gestern Abend lief die hier, frisch von Stockfisch produziert, klanglich super, sehr schöne Analogaufnahme des Altmeisters von 1981. Wer Swing mag und Streicher dabei zumindest akzeptiert, bekommt ne tolle SACD. Ja, auch das ist mit Violine, und ich war wohl kurzfristig für Michaels Zahnschmerzen verantwortlich... Heute Abend läuft die hier, bin jetzt im Part III von Paris, und ich finde das Konzert toll: Auch dieses Konzert ist zumindest gut aufgenommen. Ein typisches, spätes, reifes Jarrett Solo. @ Michael: die One to One 2 ist übrigens auch bestellt... [Beitrag von Thowie am 07. Jan 2021, 17:45 bearbeitet] |
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wilder-Denker
Stammgast |
#20436 erstellt: 07. Jan 2021, 19:08 | |||
Auch von mir mal Frohes(?) Neues Jahr an die Jazz-Freunde hier! Ich habe die letzten beiden Wochen sehr intensiv Musik gehört, welche die Grenze zum Jazz - selbst in meinen Ohren - deutlich überschritten hat. Ähnlich wie Michael (Mr._Lovegrove), der im Winter gerne Nordisch unterwegs ist, habe ich meine Phasen der Hingabe zur "Minimal Music", "New York School of Music" etc. … (freies) Musizieren nach grafischen Notationen, Klänge als Skulpturen à la John Cage, Morton Feldman (als bekanntere Vertreter). Eine, gehabt kleine, produktive Szene dafür gibt es nach wie vor und möchte von mir erlauscht werden
... eine wunderbare Veröffentlichung, die in meinen Ohren den bisherigen Höhepunkt in Drakslers Schaffen darstellt, hat bei mir schon etliche Runden gedreht. Dein Vergleich zur "Escalator…" finde ich interessant, ich hatte gelegentlich Assoziationen wie Górecki meets Zappa, wenn auch weit ausgeholt. - Im Gegensatz zu dir sind, die ehemals ungeliebten, Streicher im Jazz inzwischen durchaus von mir sogar bewusst gesucht ... irgendetwas ist passiert, auf einmal mag ich deren Beteiligung leiden. --------- Eine andere Clean Feed aus letztem Jahr, die m.E. erwähnenswert ist und gerade auf meinen Lauschern: Martin Küchen & Landæus Trio - Mind the Gap of Silence Mathias Landæus - grand piano, analog delay Cornelia Nilsson - drums Johnny Åman - double bass Martin Küchen - soprano, alto and tenor saxophone ... die wohl eingängigste, melodischste Veröffentlichung von Küchen, die mir bis jetzt zu Ohren gekommen ist. Ich kenne das Landæus Trio, als auch Küchen selbst durchaus auch etwas ruppiger, desto mehr erstaunt mich diese Verschmelzung (Reduktion) auf derart melodische Töne, die man auch Freunden des "nordischen" Jazz nahelegen kann. Einfacher kommt man an Küchen nicht ran und mit Old Harriot Hat, das treibenste Stück hier, gibt es sogar ne nette Portion Swing. // Gruß [Beitrag von wilder-Denker am 07. Jan 2021, 19:10 bearbeitet] |
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Thowie
Hat sich gelöscht |
#20437 erstellt: 07. Jan 2021, 19:41 | |||
Mind the gap of silence ist auch bestellt,- danke! Bin gespannt! |
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wilder-Denker
Stammgast |
#20438 erstellt: 07. Jan 2021, 20:27 | |||
@Thowie: Die Mind the Gap of Silence hättest du unter obigen Link zu Bandcamp durchaus "für umme" vorab hören können // Gruß |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20439 erstellt: 09. Jan 2021, 09:16 | |||
Hier eine ganz feine Scheibe, die ich bis vor kurzem überhaupt gar nicht kannte. Dusko Goykovich Swinging Macedonia,1966/1988 Bass – Peter Trunk Drums – Cees See Flute, Saxophones – Nathan Davis Piano – Mal Waldron Saxophone [Alto] – Eddie Busnello Trumpet, Flugelhorn – Dusko Goykovich Die Original LP hatte eine anderes Cover, aber mir ist diese CD Variante auf enja von 1988 zugeflogen und es ist wirklich eine fantastische Platte. Goykovich und sein Sextett spielen fast ausschließlich Original aus der Hand des Trompeters. Und hier finden sich allerlei Einflüsse in einer vitalen, swingenden und unglaublich lebendigen und melodischen Melange wieder. Die Musik aus Goykovichs serbischer Heimat ist hier aber ganz klar weit in den Vordergrund gestellt. Die Themen der Kompositionen erklingen oft wie verjazzte Folklore oder haben einfach einen heimatlichen Swing. Und dem Trompeter gelingt diese Vermischung punktgenau, hier wird nichts verkitscht, sondern vital vermischt. Die Besetzung des Sextetts tut ihr übriges dazu, denn die äußerst unterschiedlichen Charaktere geben dieser Art von Crossover immer neue und interessante Impulse. |
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arnaoutchot
Moderator |
#20440 erstellt: 09. Jan 2021, 11:53 | |||
Die hatte ich vor etwa einem Jahr hier auch gehört und vorgestellt. Tolle Platte !
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Don_Tomaso
Inventar |
#20441 erstellt: 10. Jan 2021, 14:24 | |||
Danke für den Tipp mit Küchen. Ich habe mir mal die Bandcamp-App auf den FiiO gezogen und höre mir „Mind the Gap of Silence“ gerade an. Erstaunlich unwild aber durchaus flott. |
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flexiJazzfan
Inventar |
#20442 erstellt: 10. Jan 2021, 16:11 | |||
Der dunkle Ton des Baritonsaxophons von Gerry Mulligan hat mir schon in jungen Jahren gefallen. Weil sein eher schlichtes „Cool Jazz –Spiel“ aber nicht gerade der Aufreger ist, habe ich schon eine Weile darüber nachgedacht, welches Album ich hier mal vorstellen soll. Da fiel mir heute seine CD mit Astor Piazolla in die Finger, gerade richtig für einen Coronasonntagnachmittag. Die CD „Tango Nuevo“ ist die Veröffentlichung einer italienischen Produktion von 1974, die schon unter anderem Namen (Summit) als LP international vertrieben wurde. Trotz aufwendiger musikalischer Begleitung stehen die beiden hell und dunkel „singenden“ Instrumente, Saxophon und Bandoneon, ganz im Vordergrund. Mulligan vermeidet es, den oft melancholischen Ton der Kompositionen Piazollas zu verstärken sondern spielt klar und gesanglich, manchmal auch optimistisch. Während Piazolla seinen sinfonischen Ehrgeiz nicht verleugnen kann und will, steuert Mulligan eine eigene lebendige kammermusikalische Tangokomposition bei, die er Buenos Aires widmet. Die Aufnahme ist klar durchhörbar und sehr ausgewogen abgemischt. „Gerry Mulligan Astor Piazolla Tango Nuevo“ Atlantic, WEA Musik Gmbh 1987 Gruß Rainer |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20443 erstellt: 10. Jan 2021, 16:30 | |||
Das ja 'n Ding, dass die noch einer hat. Ich finde die auch sehr schön. |
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Hörstoff
Inventar |
#20444 erstellt: 10. Jan 2021, 18:44 | |||
Derrick Hodge - Color Of Noize Wirklich ein feines Album. Und aktuell (von 2020): https://www.jazz-fun.de/derrick-hodge-color-of-noize.html |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20445 erstellt: 14. Jan 2021, 06:28 | |||
Hier läuft wunderbarer modernistisch angehauchter Mainstreamjazz eines Holländers: Dick de Graaf Sailing, 1995 Bass – Thomas Bramerie Drums – Jean-Pierre Arnaud Piano – Eric Legnini Tenor Saxophone – Dick De Graaf Trumpet, Flugelhorn – Gerard Presencer Der holländische Saxophonist ist nicht nur selbst ein ausgesprochen charakterstarker Spieler mit kernigem Ton und einem Stil, der an große Amerikaner dieser Zeit erinnert, sondern er hat hier für sein Debütalbum ein tolles Quintett am Start. Vorallem Gerard Presencer, der durch seinen Beitrag in US3's Hip-Hop-Jazz- Klassiker "Cantaloop" bekannt wurde, glänzt mit technisch brillantem und forcierendem Trompetenspiel voller Zug. Die Uptempo- Stücke bauen auf starkem Swing auf, gehen groovend nach vorne und lassen den Solisten viel Platz; die Balladen sind bluesig durchzogen und werden ihrer Bezeichnung gerecht, was nicht zuletzt an einem bärenstarken Eric Legnini an den Tasten liegt. Und da sich De Graaf hie und da für modernere Kompositionen entschied, birgt dieses Album eine große Abweschlung und bedient einige Geschmackslager. |
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arnaoutchot
Moderator |
#20446 erstellt: 14. Jan 2021, 19:49 | |||
Hier mal wieder dieser Klassiker: The Quintet - Jazz at Massey Hall, Toronto, May 1953 - debut SACD Mono 2004. Das Quintet waren bekanntlich Charlie Parker (as), Dizzy Gillespie (tp), Bud Powell (p), Charles Mingus (b) und Max Roach (dr), vermutlich die hochkarätigste Versammlung von Stars des Bebop, die es je gegeben hat. Dabei stand das Konzert unter keinem guten Stern: Parker war so pleite, dass er ohne Saxophon in Toronto ankam und sich ein fremdes Plastik-Saxophon leihen musste. Powell kam gerade von einer enervierenden Elektroschock-Therapie zurück und hatte seine Nervosität schon vor dem Auftritt massig in Alkohol ertränkt. Gillespie war streckenweise mehr an dem zeitgleich zum Konzert stattfinden Kampf mit dem Boxweltmeister Rocky Marciano als an dem Konzert interessiert. Dass die von Mingus semiprofessionell auf einem eigenen Tonbandgerät aufgenommene Performance als Greatest Jazz Concert Ever in die Annalen einging, ist wohl nur der enormen Erfahrung und gemeinsamen Geisteshaltung der fünf zu verdanken. Klanglich ist es historisch zu nennen, da helfen auch Mingus' Bass Overdubs oder SACD-Format nichts. |
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flexiJazzfan
Inventar |
#20447 erstellt: 15. Jan 2021, 11:06 | |||
Nachdem ich lange Zeit Fan von Niels-Henning Oerstedt Pedersen war, ist seit einiger Zeit der etwas „modernere“ Christian McBride mein Favorit! Der Auftritt mit seinem Trio im Village Vanguard ist voller Spielfreude, rasant und mit guter Atmosphäre! Dazu scheint hier die Sonne auf viel viel Schnee! Christian McBride: Live At The Village Vanguard 2014 Besetzung: Christian McBride – Bass Christian Sands – Piano Ulysses Owens, Jr. – Schlagzeug Bildquelle JPC Gruß Rainer |
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arnaoutchot
Moderator |
#20448 erstellt: 15. Jan 2021, 14:07 | |||
Der arme Nils, ist der jetzt abgemeldet ? In die McBride-Platte werde ich mal reinhören. Hier Wes Montgomery - Full House - Live at "Tsubo", Berkeley, California, June 1962 - Riverside/JVC XRCD Japan 1998. Montgomery zusammen mit Johnny Griffin (ts), Wynton Kelly (p), Paul Chambers (b) und Jimmy Cobb (dr). Diese, die Smokin' at the Half Note und die Incredible Jazz Guitar waren ein immenser Einfluss auf nachfolgende Gitarristen wie Pat Metheny oder Lee Ritenour. Klanglich ist die XRCD frisch und knackig. ... gefolgt von Bill Evans Trio - Portrait in Jazz - Riverside/JVC XRCD Japan 1959/1998. Hier das klassische Trio mit Scott LaFaro (b) und Paul Motian (dr). Was kann ich noch dazu sagen ... ? Ein Klassiker. Klanglich mit minimaler Patina, aber gut zu hören. [Beitrag von arnaoutchot am 15. Jan 2021, 14:55 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20449 erstellt: 15. Jan 2021, 19:07 | |||
Nu guck an. Dieses Album hat sich vor kurzem auch bei mir eingefunden; aber als DCC 24k Gold Disc. Eine Rarität jagt hier die andere... [Beitrag von Mr._Lovegrove am 15. Jan 2021, 19:07 bearbeitet] |
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andreas3
Inventar |
#20450 erstellt: 17. Jan 2021, 22:15 | |||
Am Sonntagabend läuft: Bob Degen Quartet - Children Of The Night Enja 1978 Terumasa Hino - cornet Bob Degen - piano Cameron Brown - bass Motohiko Hino - drums Terumasa Hino war ja damals hierzulande kein Unbekannter und begegnete einem beispielsweise mit Joachim Kühn. Auch hier schmeißt er den Laden, sein Spiel könnte man als tollkühn bezeichnen. Zwei temporeiche Stücke steuert er bei, zwei sind von Degen, der immer wieder kleine geniale Solos einstreut, und als fünftes gibts eine Nummer von Ornette Coleman. Die Rhythmuscrew ist ebenfalls gut dabei. Gelungene Sache. Grüße! |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20451 erstellt: 18. Jan 2021, 08:34 | |||
Frischer Schnee, blauer Himmel, da bietet sich eine wunderschöne Platte wie diese hier doch an: Yelena Eckemoff Everblue , 2015 Double Bass – Arild Andersen Drums – Jon Christensen Piano – Yelena Eckemoff Tenor Saxophone, Soprano Saxophone – Tore Brunborg Recorded By – Jan Erik Kongshaug Eine intelligente, feinfühlig aufspielende Pianistin, die vier große Künstler der norwegischen Jazzszene (Jan-Erik Kongshaug zähle ich jetzt einfach mal dazu) engagiert, um leisen, poetischen, teils zerbrechlichen, teils pastellfarbenen Jazz zu spielen und fertig ist eine Platte perfekt für einen kalten Wintermorgen. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 18. Jan 2021, 08:35 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#20452 erstellt: 18. Jan 2021, 17:57 | |||
Hier zuerst Eric Dolphy - Out There - Prestige New Jazz 1961/SACD 2004. Drei Jahre früher als die epochale Out to Lunch, aber ebenso experimentell. Ein Quartett mit Dolphy (as, fl, b-cl), Ron Carter (cello !), George Duvivier (b), Roy Haynes (dr). Scharfer Stoff für die Zeit. Es wäre mal tiefenpsychologisch zu deuten, warum bei Dolphy "Out" vergleichsweise oft in Albumtiteln vorkommt (Outward Bound, Out There, Out to Lunch). Dann zur Beruhigung Zoot Sims Quartet - Zoot at Ease - MFSL CD 1973/?. Das ist wirklich vergleichsweise easy listening, Sims (ts, ss), Hank Jones (p), Louis Bellson oder Grady Tate (dr) und Milt Hinton (b) schaukeln sich geschmackvoll durch ein gepflegtes Ellington-nahes Programm. |
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andreas3
Inventar |
#20453 erstellt: 18. Jan 2021, 22:24 | |||
Zwei Jahre zuvor entstand diese Trioaufnahme: Bob Degen - Sequoia Song Enja 1976 Bob Degen - piano Isla Eckinger - bass Makaya Ntshoko - drums Die Platte beginnt mit einem eindrucksvollen Basssolo, Degen lässt Tonsprenkel am Klavier ertönen, umspielt Eckingers Töne, um dann zu einem ruhigen, in sich gekehrten Opener und Titelsong zu kommen. Ab dem Zweiten läuft sich die Sache warm, und es entfaltet sich ein famoses Pianotrio. Grüße! |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20454 erstellt: 19. Jan 2021, 09:50 | |||
Hier läuft nun eine interessante Trioplatte holländisch- schweizer Provienance: Del Ferro/Overwater/Paeffgen Dices, Acoustic Music 1997 Auch schon wieder 23 Jahre alt klingt diese CD sowohl inhaltlich als auch klangtechnisch wie gestern aufgenommen. Die beiden NIederländer Del Ferro und Overwater treffen hier auf das schweizer Drum- und Percussionurgestein Gilbert Paeffgen und zu dritt macht man unaufgeregte, aber feinfühlig- intime Jazzmusik moderner Herrkunft. Del Ferros Anschlag ist dabei durchdringend- klar, hie und da etwas herb, aber ebenso charakterstark. Overwater spielt einen dunklen, grummeligen und prägnanten Bass, der als starker Kontrast aber hervorragend zu Del Ferros stechenden Tönen passt. Und Gilbert Paeffgen ist ein feiner Rhythmiker voller Finesse und ungewöhnlichen Ideen. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 19. Jan 2021, 09:50 bearbeitet] |
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flexiJazzfan
Inventar |
#20455 erstellt: 19. Jan 2021, 13:26 | |||
Nach langer Zeit habe ich mal wieder AURA von Miles Davis gehört. Es ist ein Album mit einer besonderen Geschichte, komplett von einem Trompeter für die „Aura“ eines Trompeters komponiert und arrangiert. Es ein für heute sehr eigenartiges Stilgemisch, mal mit Zitaten aus der Klassischen Musik, mal absolut funky dann wieder mit sehr viel halligem Wabern. Ja damals scheute man sich noch, einzelne Tonfolgen so einfach im leeren Raum verhallen zu lassen – es musste schon noch was drumherum tönen. Miles Davis hat kurzfristig John McLaughlin reingeholt, der dann ganz prominent den Sound mancher Stücke bestimmt hat. Damals lagen seine Welterfolge mit der Akustikgitarre gerade kurz zurück. Erstmalig taucht Marilyn Mazur auf, gerade 30 hat sie wohl eindrucksvoll draufgehauen. Später habe ich sie noch mal Live gesehen, da hat sie meist nur so vor sich hin gerasselt, gepingelt und geklöppelt. Nicht zu vergessen Nils-Henning Oersted Pedersen, der unnachahmlich die Tonleitern rauf und runter „turnt“. Etwas für flexible Musikhörer! Gruß Rainer AURA , CBS, 1989 Foto: Discogs |
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HD800_fan
Ist häufiger hier |
#20456 erstellt: 19. Jan 2021, 13:41 | |||
Dokumentarfilm days-with-miles-the-making-of-aura |
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arnaoutchot
Moderator |
#20457 erstellt: 19. Jan 2021, 14:29 | |||
Hier Jazz aus dem wunderbaren Jahr 1963: The Dave Brubeck Quartet - At Carnegie Hall - Sony Japan Mastersound 2CD 1963/1998. Wer bei Brubeck nur die kühl-verkopften-verqueren Rhythmen im Ohr hat, sollte sich mal hier einhören: Das swingt ungemein, Brubeck spielt reduziert, fast sperrig wie Monk (man höre sein Solo in For All We Know) und Desmond hat einen butterweichen Ton, der das Altsaxophon beim ersten Hinhören fast wie eine Klarinette klingen lässt. Ein tolles Konzert ! Klanglich gut aufgenommen, man hat auch nicht versucht, die Carnegie Hall klanglich in einen Jazz-Club zu verkleinern. |
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Micha_L
Stammgast |
#20458 erstellt: 20. Jan 2021, 17:53 | |||
Die AURA finde ich eher "steril". |
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flexiJazzfan
Inventar |
#20459 erstellt: 20. Jan 2021, 20:01 | |||
arnaoutchot
Moderator |
#20460 erstellt: 21. Jan 2021, 10:16 | |||
Zwischendrin mal zwei neue Platten gehört, eine hui und eine pfui. 1) Fred Hersch - Songs from Home - Palmetto 2020 und 2) Pat Metheny - From this Place - Nonesuch 2020. Hersch ist ein - ich betone es immer wieder - viel zu wenig bekannter Pianist für sein enormes Können und Einfühlungsvermögen. Auf seinen Liedern aus der Heimat scheint er einige seiner Lieblingsstücke ausgewählt zu haben, darunter Pop-Stücke wie Wichita Lineman, eine Verneigung an Fats Waller mit After You've Gone, Joni Mitchells All I Want oder der Ragtime über When I'm Sixty Four. Sehr abwechslungsreich und unterhaltsam. Dass Herschs Platten meist hervorragend klingend aufgenommen sind (wie auch hier), schadet nicht. Metheny sagt, er hätte sich mit dem orchestralen Projekt From This Place einen langgehegten Wunsch erfüllt. Nun, das hätte aus meiner Sicht auch noch ein wenig dauern können, und das sage ich als genereller Freund von Methenys Werk. Die angeblich neuen Stücke klingen wie schlechte Kopien die alten, meist eingepackt in diffuse Orchester- und Vokalklänge, gleich der Opener America Undefined mit über 13 Minuten Laufzeit ist orientierungslos, lediglich ein gutes Piano Solo des britischen Pianisten Gwilym Simcock lässt aufhorchen. Die Anmerkungen von jpc zu der Platte sprechen davon, dass Metheny sich "im Verlauf von mehr als drei Jahrzehnten mittels Verwischen und Ausweiten von Grenzen und Musikstilen kontinuierlich vom Jazz-Mainstream abgehoben" hat. Ich würde das hier mal negativ auslegen und sagen, Metheny endet hier mit verwischtem Mainstream seiner eigenen Kunst. Schade, der Mann kann mehr. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20461 erstellt: 21. Jan 2021, 10:32 | |||
Aura war in der Tat eine meiner drei oder vier ersten Jazzplatten überhaupt. Ich fand sie damals spannend und mysteriös zugleich. Heute passt das Wort "steril" perfekt. Die zeitgeistigen Simpad Sounds und die arg überambitionierten Arrangements lassen bei mir keine Freude mehr aufkommen. Hier steht seit gestern dieser schöne Rerelease im Regal: Isao Suzuki Sextet Ako's Dream, 1976, Rerelease Craftman Records Japan, 2019 Ich hatte noch eine gebrannte Kopie der XRCD, die ich aber zumindest im Regal ersetzen wollte und die Craftman ist ein klanglich gleichwertig guter Ersatz. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 21. Jan 2021, 10:35 bearbeitet] |
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exAtelier
Stammgast |
#20462 erstellt: 21. Jan 2021, 15:58 | |||
Hiromi ! Das ist echt ne Verrückte (im positiven Sinne) Siehe Videos im www. usw.. Gruß exAtelier |
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Micha_L
Stammgast |
#20463 erstellt: 21. Jan 2021, 16:05 | |||
Heute lebt er nicht mehr. Ich meinte das verglichen mit "hitzigen" Alben des Meisters in den 70ern. Genauso steril finde ich "Tutu" und Folgende. ---------------------- Hiromi mag ich sehr .............. [Beitrag von Micha_L am 21. Jan 2021, 16:06 bearbeitet] |
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Thowie
Hat sich gelöscht |
#20464 erstellt: 21. Jan 2021, 18:36 | |||
Moin Michael, Mann, ist die Fred Hersch einfach schön!! |
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arnaoutchot
Moderator |
#20465 erstellt: 21. Jan 2021, 19:08 | |||
Ja, das fand ich auch. Den Mann zu erforschen lohnt sich. Kennst Du seine Village-Vanguard-Aufnahmen mit seinem Trio (es gibt verschiedene aus dem Vanguard, diese hier zB https://www.discogs....uard/release/4568939) Hier aber nochmals älterer Jazz nach der Enttäuschung heute morgen, quasi das Vorbild von Metheny: Wynton Kelly Trio with Wes Montgomery - Smokin' at the Half Note - Verve/Analogue Productions SACD Stereo 1965/2013. Klassische Session mit Paul Chambers (b) und Jimmy Cobb (dr) als Rhythmus-Maschine. |
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Thowie
Hat sich gelöscht |
#20466 erstellt: 21. Jan 2021, 19:29 | |||
Danke für den Tipp! Läuft gerade über Tidal, ist super!! |
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arnaoutchot
Moderator |
#20467 erstellt: 22. Jan 2021, 10:03 | |||
@Thomas: Dann kannst Du auch noch mit dieser hier weitermachen ... https://www.discogs....guard/release/470569. Das Vorgängertrio, interessant, die Unterschiede zu vergleichen, klanglich fand ich die ältere fast noch direkter als die o.g. von 2012. Hier aber nochmals ein Gitarrist: Kenny Burrell - Blue Lights, Vol. 1 & 2 - Blue Note Doubletime Series 1958/1997. Diese Aufnahme fällt etwas aus dem normalen Blue-Note-Rahmen: Die als Blowing Session für Junior Cook und Tina Brooks angelegte Aufnahme versammelt an einem Tag acht Musiker in verschiedenen Konstellationen mit Burrell als Konstante. Aufnahmeort war (noch) nicht das Studio in Englewood Cliffs, sondern das Manhattan Center, was sich aber klanglich nicht negativ bemerkbar macht. Und schliesslich ist das Cover kein Foto von Francis Wolff, sondern eine Grafik von niemand geringerem als Andy Warhol, der sich damals noch als Grafiker auch an Plattencovern versuchte (die Suppendosen kamen dann wenig später). Insgesamt sehr hörenswert. [Beitrag von arnaoutchot am 22. Jan 2021, 10:07 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20468 erstellt: 22. Jan 2021, 10:24 | |||
Ich habe gestern und heute mit Faszination Yelena Eckemoff im Ohr. Gestern lief: Yelena Eckemoff Yelena Eckemoff Desert, 2018 Double Bass – Arild Andersen Drums, Percussion – Peter Erskine Oboe, English Horn, Soprano Saxophone, Bass Clarinet – Paul McCandless Piano – Yelena Eckemoff Die russische Grenzgängerin zwischen Jazz und Klassik widmet sich hier der Wüste und deren Faszination. Dabei entwickeln die durchdachten und atmosphärisch dicht ausgeleuchteten Stücke nicht nur aus der intelligenten Art ihrer Kompostion heraus eine Sog, sondern vorallem durch die überragende Leistung des Quartetts. Eckemoff selbst ist ja nicht nur eine brillante Technikerin, sondern ein subtile und abstraktionsfähige Gestalterin mit einem exzellenten Vorstellungsvermögen. Aber hier wird ihr die Show von Paul McCandless gestohlen. Ich mag seine Art ja sowieso, aber was der Amerikaner hier bietet, gehört zu seinen faszinierendsten Leistung überhaupt. Gerade auf der Oboe und dem Englisch Horn spielt sich McCandless in einen arabesquen Rausch und füllt dieses Konzeptalbum bildhaft mit einer schlangenbeschwörerischen Virtuosität wie ich es so noch nicht gehört habe. Yelena Eckemoff Nocturnal Animals, 2019 Double Bass – Arild Andersen Drums, Percussion – Jon Christensen, Thomas Strønen Piano – Yelena Eckemoff Ungewöhnlich in der Besetzung widmet sich die Pianistin hier in 14 stimmungsvollen und fein austarierten Kompositionen den Kreaturen der Dämmerung und der Nacht. Und auch hier gelingen ihr und den drei mitmusizierenden Virtuosen, bzw. Legenden gestalterische Kunstwerke von einzigartig atmosphärischer Kontinuität und Kohärenz. Jedes der Tiere, die auch dem jeweiligen Stück den Titel geben, wird bildhaft und wunderbar abstrahiert dargestellt. Wer passende Musik für die Stunden zwischen Sonnenuntergang und -Aufgang braucht, ist hier genau richtig. Beide Alben sind übrigens auch klanglich herausragend produziert. Die "Desert" wurde in Hollywood aufgenommen, "Nocturnal Animals" gar noch unter den Händen von Jan- Erik Kongshaug im Rainbow Studio. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 22. Jan 2021, 10:25 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#20469 erstellt: 22. Jan 2021, 11:18 | |||
Ich höre da gerade mal rein, Du hattest ja schon mehr von der Dame vorgestellt. Interessante Musik, vor allem das Line Up mit Altmeister Andersen am Bass und den zwei Schlagzeugern. Schöne Musik. Etwas Sorge bereitet mir der ungeheure Veröffentlichungsdrang, nahezu jedes Jahr mindestens eine Doppel-CD herauszubringen. Inflationiert das nicht etwas ihr Werk ? Ich kenne kaum etwas davon und kann das somit nicht beantworten. |
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Don_Tomaso
Inventar |
#20470 erstellt: 22. Jan 2021, 19:47 | |||
Sie veröffentlicht schon viel, halt auch viel gutes. „Glass Song“ mit Andersen und Erskine gehört zu den schönsten Trioaufnahmen, die ich kenne. Mit Herz und Hirn gemacht. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20471 erstellt: 23. Jan 2021, 08:43 | |||
Das, was ich bisher von ihre gehört habe, ist bar jeder Wiederholung oder Gleichförmigkeit, sondern immer anders. Die Frau scheint ein unerschöpfliches Reservoir an Ideen zu haben. Aber ungeheurer Veröffentlichungsdrang war doch im Jazz schon immer da. Wenn ich alleine daran denke, wie schnell die letzten vier Alben von Miles Davis für Prestige aufgenommen wurden.... Aber hier läuft gerade zum zweiten Mal etwas ganz anderes. Und wenn weltmusikalische Stile und Einflüsse auf Jazz treffen, dann kann das daneben gehen oder es gelingt. Am 01.11.1965 ist es gelungen und zwar folgenden Damen und Herren: Hideo Shiraki Quintet + 3 Koto Girls Sakura Sakura , 1965 Bass – Hachiro Kurita Drums – Hideo Shiraki Koto – Keiko Nosaka, Kinuko Shuran Koto [Bass] – Sachiko Miyamoto Piano – Yuzuru Sera Tenor Saxophone, Flute – Takeru Muraoka Trumpet – Terumasa Hino Die drei Damen, die hier musikalisch eine doch recht prominente Rolle an den Kotos (japanische Wölbbrettzither) spielen, auf dem Cover als "Girls" abzutun, ist zwar unter heutigen Maßstäben weder politisch korrekt noch respektvoll, jedoch schmälert es den Inhalt dieser Platte nicht. Das um die Kotospielerinnen ergänzte Quintett des japanischen Drummers war am 01.11.1965 zu Gast bei den Berliner Jazztagen, wo diese Aufnahme auch schließlich entstand. Shiraki nutzt die Kotos vornehmlich, um die Intros seiner Stücke damit auszugestalten. Und dies gelingt ihm und durch die Damen exzellent. So entstehen stimmungsvolle Bilder des fernen Osten, die einen sogleich in die Musik einsaugen. Im Verlauf der Stücke hört man die Zithern dann kaum mehr, aber Shirakis Stücke basieren hörbar auf japanischer Musik und deren Harmonie- und Melodieführung. Er verbindet diese hier mit reduziertem Cool Jazz á la Gil Evans oder Miles Davis (nur ohne großes Ensemble) und schafft so ein faszinierende Symbiose zweier Welten. Und, Herz was willst du mehr, das Ganze wurde auch noch für seine Zeit überragend von Willi Fruth (Tontechniker) und Joachim Ernst Berendt (Produzent) aufgenommen und konserviert. Leider gab es im Laufe der Zeit nur eine einzige CD-Veröffentlichung in Japan und, trotz Ursprungserscheinung in Deutschland, keine Variante hierzulande. Aber Spotify hat sie! [Beitrag von Mr._Lovegrove am 23. Jan 2021, 09:02 bearbeitet] |
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Thowie
Hat sich gelöscht |
#20472 erstellt: 24. Jan 2021, 17:44 | |||
Im Moment läuft die hier, ein echtes „Altherrenstück“ : Eine reife, solide, gefühlvolle und sehr melodische Platte. Genau das Richtige für einen vielleicht etwas erschöpften, aber ruhigen Abend mit einem guten Glas Rotwein, wenn man fern jeder Hektik einfach schönen Klang bei gepflegter Musik genießen möchte. Gute und durchaus interessante Kompositionen und Zusammenspiel, aber nie für den Hörer fordernd. Für mich heute Abend genau richtig. Schade, dass kein guter Rotwein mehr da ist... Schade, dass es Billy Higgins letztes Werk war... |
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Don_Tomaso
Inventar |
#20473 erstellt: 24. Jan 2021, 23:38 | |||
Die Besetzung bei Lloyd ist ja mal ein Kracher, die werde ich mal anhören. Danke für den Tipp. |
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