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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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Beitrag
ardina
Inventar
#20321 erstellt: 09. Dez 2020, 14:23

arnaoutchot (Beitrag #20320) schrieb:


Hier aber etwas funkiger Jazz von Dave Grusin - Mountain Dance - JVC Japan 1980. Musikalisch gefällig, aber mit Marcus Miller einen rabenschwarz und knackig klingenden E-Bass an Bord. Die LP ist durchaus audiophil zu nennen.


Zum Glück habe ich ab dem 23.12. drei Wochen Urlaub, um die ganzen Bestellungen mit Freude abzuarbeiten. Da kommt einiges von Kriegel, Coryell und Anderen auf mich zu.

Funk-Jazz ist immer was für mich und dann noch mit Marcus Miller und Ian Underwood! Somit habe ich die Dave Grusin - Mountain Dance direkt gelistet. Da hätte ich jetzt schon gerne die japanische JVC-LP und diese in möglichst gutem Zustand. Mal sehen wie das klappt.

Michael Sagmeister Trio – Bouncing Around habe ich dann gleich bestellt und als Beifang dann noch The German Jazz Masters - Old Friends, stand auch auf meiner Liste und beides recht günstig.

Eigentlich bin ich kein besonderer Swing-Fan, ist mir ein wenig altbacken, aber gerade diese Basie Jam ist fantastisch. Habe aber noch weitere Basie Platten und CDs inkl. der von Dir genannten … at Newport.

Danke und Grüße, Andreas
arnaoutchot
Moderator
#20322 erstellt: 09. Dez 2020, 16:28
Na, dann wünsche ich Dir schon viel Spass !

Ich war den ganzen Nachmittag mit Anhörungen von verschiedenen Blue-Note-Vinyl-Reissues beschäftigt. Wen es interessiert, die Ergebnisse habe ich hier im Audiophiler Jazz auf Vinyl-Thread niedergelegt. @ardina: Wenn Du Dich auch für audiophiles Vinyl erwärmen kannst, dann schau da lieber nicht rein ...
Mr._Lovegrove
Inventar
#20323 erstellt: 09. Dez 2020, 18:42

ardina (Beitrag #20319) schrieb:

ich glaube zwar nicht, dass ich in diesem Leben noch den Anschluss an euer fundiertes Jazz-Wissen bekomme, und meine Herangehensweise an diese Musikrichtung als klassischer Rock- und Blues-Hörer auch vielleicht etwas anders ist, so möchte ich mich doch mal wieder bedanke für die tollen Anregungen die ich hier bekomme..


Das ist auch überhaupt nicht wichtig. Wichtig ist, dass einem die Musik gefällt. Wenn man dann natürlich etwas tiefer und systemtischer in die Materie abtaucht, kann das beim Verstehen einiger Platten helfen, ist aber kein Muss!
Und jeder fängt mal irgendwie an. Zu meinen ersten Jazzplatten mit 14, bzw 15 gehörten u.a. Al Di Meola "Kiss my Axe, Miles Davis "Aura" und "Bitches Brew", John Scofield "What we do" und Jan Garbarek "Twelve Moons". Ist auch nicht gerade eine geradlinige Mischung. Dann viele viele Jahre lang alles querbeet gehört, bis mir John Coltrane, sehr spät zwar, aber dann umso heftiger, die Augen geöffnet hat. Seitdem geht vieles einfacher ins Ohr und ist einleuchtender geworden, aber auch ohne Erleuchtung macht Jazz einfach Spaß.


ardina (Beitrag #20319) schrieb:

Auch wenn ihr nicht auf Swing-Jazz stehst, probiert es aus, es könnte eure Meinung ändern. Wenn Ihr euch bereits für Swing interessiert und diese Platte nicht kennt, hört sie euch an.
Tolle Aufnahmequalität, sehr authentisch und realistisch.

Dafür muß ich mich jetzt bedanken, denn die kannte ich wiederum noch nicht. Und ich kann deine Beschreibung nur voll und ganz unterschreiben. Da geht musikalisch echt die Luzi ab und es ist klanglich wirklich ein Bringer! Habe selten eine so lebendige, direkte und körperhafte Aufnahme aus dieser Zeit (Aufnahmejahr 1973) gehört. Echt ein Kracher!


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 09. Dez 2020, 18:44 bearbeitet]
Thowie
Hat sich gelöscht
#20324 erstellt: 09. Dez 2020, 19:29
Moin, gerade läuft Cannonball Adderley, Something Else, von SACD.

Und Michael: jetzt fix mich nicht auch noch mit Jazz von Vinyl an,- das Jahr war teuer genug...


[Beitrag von Thowie am 09. Dez 2020, 19:31 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20325 erstellt: 09. Dez 2020, 20:05

Thowie (Beitrag #20324) schrieb:
Moin, gerade läuft Cannonball Adderley, Something Else, von SACD.


Sehr gut, und schön von Dir hier mal zu lesen, Thomas Die APO-SACDs sind schon fein, aber die oben verlinkten Blue-Note-LPs haben mir heute Nachmittag auch sehr gut gefallen. Und ja, halte Dich fern von dem Audiophiler-Jazz-auf-Vinyl-Thread, wenn Du labil bist, der kann verheerende finanzielle Auswirkungen haben.

Hier war gerade Dexter Gordon mit Go, auch Blue Note APO SACD Stereo 1962/2020. Ich behaupte mal: Für mich eine der fünf besten Blue-Note-Platten und I Guess I'll Hang My Tears Out To Dry darauf ist eine meiner fünf Lieblings-Jazz-Balladen aller Zeiten !

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https://www.discogs.com/Dexter-Gordon-Go/release/4342799
Thowie
Hat sich gelöscht
#20326 erstellt: 09. Dez 2020, 20:18

arnaoutchot (Beitrag #20325) schrieb:
Und ja, halte Dich fern von dem Audiophiler-Jazz-auf-Vinyl-Thread, wenn Du labil bist, der kann verheerende finanzielle Auswirkungen haben.


Na ja, SACDs können das auch!

Nachdem ich mir dieses Jahr einen DIRAC Receiver, etwa 500 neue CDs, ein paar Dutzend Vinyls, eine neue Haube für den Thorens, neuen Hochtöner der neuesten Serie (passen ohne Weichenanpassung) für meine Audio Physics, VCF III Füße, einen neuen Phonopre, einen Netzfilter (ich weiß, Voodoo, aber passt super ins Rack und macht effektiven Blitzschutz) und noch ein bisschen weiteres Zeug gegönnt habe, und dazu als Genussbegleitung meine Single Malt Sammlung um gut 30 exzellente Fläschchen erweitert habe, glaube ich an Krise mit dem Finanzministerium, wenn ich jetzt noch ein bloc tolle Jazz Vinyls kaufe.

Also danke für die Warnung!

Bald ist ja 2021,- neues Spiel, neues Glück...

Dexter Gordon hab ich übrigens trotzdem eben bestellt. Als Japan CD. Mal sehen....


[Beitrag von Thowie am 09. Dez 2020, 20:23 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20327 erstellt: 09. Dez 2020, 20:48

Thowie (Beitrag #20326) schrieb:
Dexter Gordon hab ich übrigens trotzdem eben bestellt. Als Japan CD. Mal sehen....


Sapperlot ! 500 CDs ... alle Achtung Die Gordon klingt in allen Ausgaben ordentlich, also bist Du mit einer japanischen auf der sicheren Seite. Wenn sie kommt: Licht dimmen, guten Laphroaig oder Ardbeg einschenken, in Dein optimiertes Stereo-Dreieck setzen und Guess I'll Hang ... (2. Stück) anspielen.
wilder-Denker
Stammgast
#20328 erstellt: 09. Dez 2020, 21:36

arnaoutchot (Beitrag #20327) schrieb:
Licht dimmen, guten Laphroaig oder Ardbeg einschenken


... nette, illustre Runde gerade hier. Beim Ardbeg halte ich gerade - frisch "entkorkt" - mit ... musikalisch, auch wenn ich vielen der letzten Posts hier durchaus folgen kann und diese ebenfalls als gut empfinde, bin ich derzeit allerdings eher in meinen vertrauten, wilderen Gefilden unterwegs:


wilder-Denker (Beitrag #19427) schrieb:


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Humanization 4tet - Believe, Believe

Luís Lopes electric guitar | Rodrigo Amado tenor saxophone | Aaron Gonzalez doublebass | Stefan Gonzalez drums

... Portugiesen auf US-Tour (die meisten wohl bekannt?), live im Studio vor Publikum und zum Feinschliff in Lisboa gemastered .. etwas Wehmut für mich, denn ursprünglich wollte ich übermorgen nach Lissabon .. nun denn, ein andermal dann wieder.

Zur Musik, ein Zitat von Clean Feed beschreibt es ganz gut:
And yes, this is free music you can jump and dance to, acid like a lemon, but joyful as a post-party sunrise.




Thowie
Hat sich gelöscht
#20329 erstellt: 10. Dez 2020, 05:28

arnaoutchot (Beitrag #20327) schrieb:

Sapperlot ! 500 CDs ... alle Achtung Die Gordon klingt in allen Ausgaben ordentlich, also bist Du mit einer japanischen auf der sicheren Seite. Wenn sie kommt: Licht dimmen, guten Laphroaig oder Ardbeg einschenken, in Dein optimiertes Stereo-Dreieck setzen und Guess I'll Hang ... (2. Stück) anspielen. ;)


Tscha, was sollte man im (privat) einsamen Coronajahr auch machen, außer Musik sammeln und erschöpft hören...

Bin echt gespannt auf die Scheibe!

Der Laphroaig ist derzeit alle, nen ungeöffneten Corryvreckan hab ich noch. Bin aber derzeit tatsächlich auf dem Lidl Trip.
Der aktuell angebotene, 28 jährige Speyside ist für den Preis großartig. Hab jetzt auch den 27 jährigen Islay dazu bekommen. Soll ein Caol Ila sein. Ist noch zu, bin aber gespannt, wie der sein wird. Hätte ich nie gedacht ...
Mr._Lovegrove
Inventar
#20330 erstellt: 10. Dez 2020, 09:10
Auf 500 komme ich dieses Jahr nicht, aber an die 100 waren es auch bei mir mit Sicherheit; zumeist güntig in Second Hand Paketen. Da finden sich die schönsten Schätzchen.
Aber jetzt läuft Musik vom Streamer.

Erst diese fantastische JAPO:
call
Mal Waldron
The Call, 1971

Drums – Fred Braceful
Electric Bass – Eberhard Weber
Electric Piano – Mal Waldron
Organ – Jimmy Jackson

In zwei langen Kompositionen, die je eine LP Seite belegen (wenn man sie von Vinyl hört) erforscht Waldron, hier ausschließlich am E-Piano zu hören, zusammen mit drei passend besetzten Virtuosen atmosphärische Landschaften, erkundet deren Weite und Dichte und erwirkt einen faszinierenden Sog, an dessen Ende auch die Erkenntnis steht, dass E-Piano und Orgel doch wunderbar zusammen passen, wenn man es geschickt anstellt.

Und von eher dunklen Klangwelten gehts direkt in das fröhliche Treiben lateinamerikanischer Musik:
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Bobby Hutcherson
Montara, 1975

Die Besetzung ist insgesamt zu groß, da spare ich mir die Auflistung. Aber der Vibraphonist hatet eine ganze Armee großer Name zusammengetrommelt, um, relativ untypisch für ihn, eine Latinplatte zu machen. Aber dies geschieht selbtsverständlich nach Art des Hauses, sprich nach Art eines Innovators wie Hutcherson in meinen Augen war. "Montara" ist keine reine Gute-Laune-Platte, sondern hier werden Latinstyles sehr geschickt mit Fusionelementen und funkigen Sachen vermischt. In Verbindung mit Hutchersons leicht abgedimmt leuchtendem Spiel ergibt sich so eine äußerst gelungene Melange, die viele Geschmäcker gleichermaßen bedient.

Apropos Whiskey: Ich will mir seit einem geschlagenen Jahr eine Flasche The Balvenie "Carribean Cask" kaufen, da ich die anderen Whiskey dieses Hauses sehr schätze (sogar der standardmäßige 12 Years macht wirklich Laune), aber es kommt immer was dazwischen (CDs zum Beispiel)....


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 10. Dez 2020, 09:13 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20331 erstellt: 10. Dez 2020, 10:06
Das ist ja witzig ... ich hatte gestern Abend auch noch eine Zusammenstellung bei Apple Music von Bobby Hutcherson - Latin ! on Blue Note laufen. Die ging auch mit Montara los ... höre gerade etwas weiter und bin gerade beim eher Dschungel-artigen The Phantom von Duke Pearson aus 1968, übrigens eine ganz herausragende Platte von einem der weniger bekannten Leader auf BN. Die Zusammenstellung beinhaltet somit auch Kollaborationen von Hutcherson und ist über drei Stunden lang ! Lohnt sich !

Zum Schnaps : Erstaunlich, dass so viele Jazz-Hörer eine Affinität zum Whisky haben ... @Thomas: Der Ardbeg Corryvreckan ist sehr gut, den Bruder Uigeadall fand ich einen der besten regulär käuflichen Whiskys, die ich kenne. Nur der hohe Alkoholgehalt von 54% macht mir zu schaffen, verdünnen will ich ihn nicht und unverdünnt ist er mir fast zu stark. @Michael: Von The Balvenie hatte ich mal einen lange ausgetrunkenen 12Y Triple Cask, den ich gut in Erinnerung habe.

Bildschirmfoto 2020-12-10 um 09.59.30


[Beitrag von arnaoutchot am 10. Dez 2020, 10:19 bearbeitet]
Thowie
Hat sich gelöscht
#20332 erstellt: 10. Dez 2020, 18:13
Ich hör gerade die hier:

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Hatte ja gestern Abend schon die Kind of Blue...

Dazu einen Arran Marsala Cask Finish...

Uigeadal und Corry mag ich schon sehr, und noch ein paar andere Faßstärken. Mir macht das nicht so viel aus, ist, finde ich, ne spezielle Technik, die angenehm zu genießen.
Thowie
Hat sich gelöscht
#20333 erstellt: 10. Dez 2020, 19:08
Und jetzt brauch ich was Ruhiges, nach der Horrorwoche.

Morgen ist zum Glück Home Office. Eine Umschreibung für: „alle Aufgaben erledigt, alle Ziele erreicht, A....lecken“.

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Thowie
Hat sich gelöscht
#20334 erstellt: 10. Dez 2020, 20:02
Heut geb ich mir die Jarrett Kante: mein absolutes Lieblingskonzert von ihm:

Sub Bear Concerts, Sapporo, für mich einfach tief berührend.

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arnaoutchot
Moderator
#20335 erstellt: 10. Dez 2020, 20:10
Hier etwas überraschend Gutes: Charly Antolini - Right On - Bell Rec. 1993. Seit den Knock-Out-Platten auf Jeton hatte Antolini ja (etwas zu unrecht) sein Brandmal als audiophiler Boxenkiller weg, obwohl er ein erfahrener Jazz-Drummer ist, der schon seit den 1960ern aktiv ist. Hier im Quartett mit Dick Morrissey (ts), Brian Dee (p) und Len Skeat (ac-b) und recht entspanntem Mainstream-Jazz. Natürlich fehlt das eine oder andere kraftvolle Schlagzeug-Solo nicht, aber es gibt auch einige gefühlvolle Balladen. Klanglich sehr gut.

Fun Fact: Das ist nun schon die zweite Platte, die von Antolini signiert in meine Sammlung einging, obwohl ich den Mann noch nie live gesehen oder getroffen habe. Hat Charly gefühlt jede zweite Platte signiert ?

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Thowie
Hat sich gelöscht
#20336 erstellt: 10. Dez 2020, 20:19
Das wäre seltsam, Ein Drummer mit Tennisam ....
Thowie
Hat sich gelöscht
#20337 erstellt: 10. Dez 2020, 20:22
Danke, Michael! Soeben in GB erworben, bevor die Kollegen endgültig die Biege machen...
wilder-Denker
Stammgast
#20338 erstellt: 10. Dez 2020, 20:46

arnaoutchot (Beitrag #20335) schrieb:
Seit den Knock-Out-Platten auf Jeton hatte Antolini ja (etwas zu unrecht) sein Brandmal als audiophiler Boxenkiller weg ...


... an die kann ich mich auch noch gut erinnern, kenne aber auch sonst nicht wirklich viel von/mit ihm

----

Und weil Thowie heute gedenkt sich mit Jarrett die Kante zu geben, erinnere ich mich an meine Teilhabe an den 60. von Matthew Shipp (und an eine Alternative für Freunde des Solo-Pianos):

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The Piano Equation (2020)

Matthew Shipp - solo piano

... Shipp, an sich, ist wohl eher den Freunden der freieren Gefilde durch zahlreiche Kollaborationen vertraut, wäre andererseits aber nicht der anerkannte Pianist, wenn er nicht gelegentlich auch Solo-Einspielungen veröffentlichen würde. Diese hier ist eine Art "Résumé" mit 60 und m.E. durchaus für eine Parallele mit dem etwas älteren und berühmteren Kollegen Jarrett geeignet ... nothing's better, just another cup of tea


// Gruß
arnaoutchot
Moderator
#20339 erstellt: 10. Dez 2020, 21:07
Hallo Joerg, danke für den Hinweis auf Matthew Shipp. Ich werde auf jeden Fall in die Piano Equation reinhören, vielleicht schaffe ich es ja heute sogar noch. Ich habe ein paar Platten von Shipp, gut fand ich das Trio mit Multiplication Table und natürlich die Quartette mit David S. Ware, allen voran die erst kürzlich hier vorgestellte monolithische Godspelized ... und auch in diesem Jahr hatte ich das Duo von Shipp mit Ivo Perelman aus Nürnberg hier erwähnt.

Das Problem bei einem Mann wie Shipp ist für mich dieses riesige Gedankengebäude, welches Musiker wie er erschaffen, und welches sich nur mit grossem Zeit- und Höraufwand erschliessen lassen. Die Musik eines Shipp vergleiche ich mit einem Braxton, der sich für mich ähnlich schwer fassen lässt. Nicht immer habe ich die Kraft und die Musse, mich in dem Mass einzulassen, um in diese Sphären vorzudringen. Manchmal will ich mich eben einfach auch ein wenig unterhalten lassen ... Aber dennoch: Danke !

Edit: Piano Equation läuft ... grandios ! Ich komme später nochmals darauf zurück.


[Beitrag von arnaoutchot am 10. Dez 2020, 21:24 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#20340 erstellt: 10. Dez 2020, 21:27

arnaoutchot (Beitrag #20339) schrieb:

Das Problem bei einem Mann wie Shipp ist für mich dieses riesige Gedankengebäude, welches Musiker wie er erschaffen, und welches sich nur mit grossem Zeit- und Höraufwand erschliessen lassen. Die Musik eines Shipp vergleiche ich mit einem Braxton, der sich für mich ähnlich schwer fassen lässt.


... dem stimme ich so vollkommen zu, Michael. Das sind m.M. nach auch nicht unbedingt "Must haves", aber du kennst mich ein wenig, ich "studiere" die Genossen und hier vorgestellte Lauschungen sind eher als "Fingerzeig / Alternative" gedacht, DU hörst hier auf jeden Fall jede Menge ziemlich spannende (Jazz)Musik, die auch immer wieder für mich Interessantes bietet.

Thowie
Hat sich gelöscht
#20341 erstellt: 10. Dez 2020, 21:40
Von Shipp hatte ich auch mal was gehört, mir dann aber gedacht, dafür müsste man mal Zeit haben...

Schön, dass ich damit nicht alleine bin.
wilder-Denker
Stammgast
#20342 erstellt: 10. Dez 2020, 22:10

Thowie (Beitrag #20341) schrieb:
Von Shipp hatte ich auch mal was gehört, mir dann aber gedacht, dafür müsste man mal Zeit haben...


... ich vermute mal das geht uns hier allen so, irgendetwas ist immer über dem eigenen Tellerrand

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Hier gerade, ich sortiere für mich meine Favoriten 2020 veröffentlicht, auch von Piano dominiert (wenn auch nicht Solo):

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Inside Rhythmic Falls

Aruán Ortiz - Piano, Voice
Andrew Cyrille - Drums, Voice
Mauricio Herrera - Percussion, Voice

... Aruán Ortiz hatte ich schon länger auf dem Radar, aber die diesjährige Veröffentlichung hat mich ihm noch etwas näher gebracht und immer wieder zum wiederholten Hören geführt. Sehr interessantes (nicht Frei, wenn überhaupt eher Improv) Trio, ein musikalisches Highlight im "Jahr der Pandemie" ... das Label steht - so denke ich - für audiophilen Genuss, die Musik hat das Potential welches Neugierige ebenso fesseln könnte ...


// Gruß


[Beitrag von wilder-Denker am 10. Dez 2020, 22:13 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20343 erstellt: 10. Dez 2020, 22:11
Also nochmals zur Matthew Shipp - Piano Equation, ich bin fast durch, und muss sagen, ich bin schwer beeindruckt. Das ist hervorragend. Fokussiert, modern und dennoch mit fast jedem Takt der Jazzgeschichte verhaftet.

Ich habe neulich hier die neue Jarrett - Budapest 2016 gehört. Wer meinen Kommentar dazu genau liest, wird feststellen, dass ich Herrn Jarrett eine gewisse Berechenbarkeit in seinen sog. Improvisationen unterstelle. Will heissen, Jarrett improvisiert aus meiner Sicht in seinen letzten Solo-Konzerten kaum mehr, sondern spult ein vergleichsweise festes Programm ab. Wenn ich die Piano Equations dagegen höre, scheint mir diese trotz der kürzeren und fokussierteren Einzel-Tracks wesentlich freigeistiger als Jarrett (und dabei geht Jarrett in seinen sperrigen Einleitungs-Parts harmonisch und atonal weit über Shipp hinaus).

Gleichzeitig befasse ich mich aktuell mit den Transzendentalen Etüden von Kaikhoshru Sorabji. Diesen britischen exzentrischen Komponisten des 20. Jhdts. werden vermutlich nicht viele kennen, aber seine Etüden sind ein gigantisches Werk von ungefähr 8 Stunden Dauer. Jarrett hat sich ja in seiner Solo-Piano-Musik von den esoterischen Kompositionen Georges Gurdjieffs stark beeinflussen lassen (und für ECM auch mal eine Platte damit in den 1970ern eingespielt), aber wenn ich auch keinen Beleg habe, so höre ich auch die Einflüsse von Sorabji (von der klassischen Seite) in Jarretts Musik. Matthew Shipp scheint mir frei zu sein von diesen klassischen Vorbildern und wesentlich erdverbundener.

@Thomas: Hör Dir das mal statt oder zusätzlich zu den Sun Bear Concertos an ! Das reinigt die Gehörgänge !
wilder-Denker
Stammgast
#20344 erstellt: 10. Dez 2020, 22:52

arnaoutchot (Beitrag #20343) schrieb:
Will heissen, Jarrett improvisiert aus meiner Sicht in seinen letzten Solo-Konzerten kaum mehr, sondern spult ein vergleichsweise festes Programm ab. Wenn ich die Piano Equations dagegen höre, scheint mir diese trotz der kürzeren und fokussierteren Einzel-Tracks wesentlich freigeistiger als Jarrett ... ...


... damit bringst du mein Empfinden besser zum Ausdruck, als ich es hätte in Worte fassen können. Meines Erachtens hat sich Jarrett in den letzten Jahren seines Schaffens zu sehr auf seinen Solo-Projekten ausgeruht (das schmälert sein Werk keineswegs und schade das sein Schicksal jetzt womöglich weitere Veröffentlichungen verhindert) ... Shipp hingegen bringt mal eine Solo, ist aber nach wie vor im Austausch mit Kollegen interessiert ... eine andere Ausgangsbasis für persönliche "Entwicklung".

Schön, dass du dir die Zeit genommen hast, deine pesrönlichen Eindrücke dazu zu schildern und etwas Gefallen daran finden konntest...

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Weiterhin in 2020 am Sortieren:

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Dimensional Stardust[

Rob Mazurek - director, composer, piccolo trumpet, electronic renderings, modular synth
Damon Locks - voice, electronics, texts
Nicole Mitchell - flutes
Macie Stewart - violins
Tomeka Reid - cellos
Joel Ross - vibraphone
Jeff Parker - guitar
Jaimie Branch - trumpet
Angelica Sanchez - acoustic piano, electric piano
Ingebrigt Håker Flaten - bass
Chad Taylor - drums, percussion
Mikel Patrick Avery - drums, percussion
John Herndon - drum machines

... das Aufgebot an Mitstreitern klingt erstmal grösser, als ich es auf meinen Lauschern empfinde. Würde es irgendwo zwischen (Contemporary) Jazz / Avant-Garde / Psycho ansiedeln, bei dem ein oder anderen Stück schimmert etwas Zappa durch ... kein "Must Have", aber durchaus solides Hörvergnügen und eine der 2020er.


// Gruß


[Beitrag von wilder-Denker am 10. Dez 2020, 22:55 bearbeitet]
Thowie
Hat sich gelöscht
#20345 erstellt: 11. Dez 2020, 07:56

arnaoutchot (Beitrag #20343) schrieb:

@Thomas: Hör Dir das mal statt oder zusätzlich zu den Sun Bear Concertos an ! Das reinigt die Gehörgänge ! ;)


Danke, Michael! Ist bestellt!

Dass Du Herrn Jarretts Werken nicht unkritisch gegenüber stehst, ist mir ja bekannt.

Wenn der Corona-Dauerstress mal vorbei sein sollte, traue ich mich an Herrn Shipp ran, hab ich mir vorgenommen...
arnaoutchot
Moderator
#20346 erstellt: 11. Dez 2020, 09:21

Thowie (Beitrag #20345) schrieb:
Dass Du Herrn Jarretts Werken nicht unkritisch gegenüber stehst, ist mir ja bekannt.


ok, mit gesunder Kritik begegne ich ihnen schon, aber generell schätze ich Jarrett. Siehe zB meine nahezu durchwegs positiven Ergüsse im ECM-Thread dazu ...

Hier schlägt mir mein Streamer nun etliches weiteres zum Thema Matthew Shipp vor. Brav ! Gestern lauschte ich dann schon dem Quartett Welcome Adventure, das Joerg weiter oben schon vorgestellt hat. Sehr gut !

Hier jetzt Matthew Shipp - The Trio plays Ware - Splasc(h) Italy 2003. Shipp, Parker und Brown nehmen sich die Kompositionen von David S. Ware vor, dessen Begleiter sie jahrelang waren. Das ist gut, aber irgendwie fehlt (mir) der grosse Meister und es bleibt ein bisschen eine Trockenübung. Hier würde ich eher gleich zu den Ware-Platten raten.

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wilder-Denker
Stammgast
#20347 erstellt: 11. Dez 2020, 09:49

arnaoutchot (Beitrag #20346) schrieb:

Hier schlägt mir mein Streamer nun etliches weiteres zum Thema Matthew Shipp vor. Brav !


... schau mal, ob er dir diese da vorschlägt:

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Matthew Shipp Trio - The Unidentifiable

Matthew Shipp - piano
Michael Bisio - bass
Newman Taylor Baker - drums

... jüngste 2020er Trio-Veröffentlichung. Wie fast alles, wo Shipp und Bisio zusammentreffen, finde ich diese ausserordentlich gelungen ... für mich, ein Juwel


// Gruß
Mr._Lovegrove
Inventar
#20348 erstellt: 11. Dez 2020, 09:58
Hier lief heute klassischer Jazz der 60er. Erst ein Tipp von Michael, den ich aus dem LP Thread entnommen hatte:
UC
Kenny Drew
Undercurrent 1961

Bass – Sam Jones
Drums – Louis Hayes
Piano – Kenny Drew
Tenor Saxophone – Hank Mobley
Trumpet – Freddie Hubbard

Yo, das war ein Tipp mit Goldstatus! Drew gelingt in fast schon klassischer Blue Note Besetzung eine tolle Hardbop- Platte der etwas entspannteren Sorte.
Das ist Musik, wie man sie von Alfred Lions Label kennt und schätzt.

Danach folgte Drews Vornamensvetter:
Ma
Kenny Dorham
Matador 1962

Alto Saxophone – Jackie McLean
Bass – Teddy Smith
Drums – J.C. Moses
Piano – Bobby Timmons
Trumpet – Kenny Dorham

Ich liebe Dorham und seinen so stechenden wie auch relaxten Ton, der auch hier wieder voll im Vordergrund steht. Das Cover sieht zwar nach einer eher modernistischen Platte aus, aber es täuscht. Dorham hält es eher klassisch und geradlinig und besticht wieder mit bluesig- souliger Hardbopmusik. Einzig Jackie McLeans "Melanie" (auch als "Melody for Melanae" bekannt) fällt als schwer modernes Contemporary Stück raus. Ansonsten dominiert Dorham mit coolen Interpretationen zumeist älterer Songs anderer. Wer auf "Quiet Kenny" steht, höre dann mal diese hier.
Thowie
Hat sich gelöscht
#20349 erstellt: 11. Dez 2020, 18:40
Ihr macht mich arm!!

Heute Abend läuft die „Kante“ weiter:

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Edit nach den ersten Stücken (die DVDs kamen ja erst heute): Meister und seine Kollegen machen echt Spaß!
Genau das Richtige nach einer Woche des Corona Wahnsinns und durchdrehender, kopfloser Behörden und „Würdenträger😷“, mit denen ich 12-16 Stunden täglich zu tun hatte.

Den Letzten empfahl ich, die Veröffentlichungsrechte wenigstens an RTL zu verkaufen, um den Schaden für den Steuerzahler zu reduzieren. Mario Barth würde zwei Abende damit füllen...

Irre Zeiten! Ohne Musik wären sie gar nicht zu ertragen.


[Beitrag von Thowie am 11. Dez 2020, 19:04 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#20350 erstellt: 11. Dez 2020, 19:15

Thowie (Beitrag #20349) schrieb:
Ihr macht mich arm!!


... na, dann hätte ich hier (m)einen Zufallsfund von heute, als wirklich perfekte Ergänzung zu deiner aktuellen Lauschung:

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Carsten Dahl Trinity - Mirrors Within (2020)

Carsten Dahl (piano)
Stefan Pasborg (drums)
Nils Bosse Davidsen (bass)

... wegen Carsten Dahl neugierig reingehört und dann mit Staunen "Keith Jarrett" in Bestform gefunden - Sehr schönes klassisches Trio und der Pianist erinnert mich tatsächlich an das Spiel von KJ, selten so ein Déjà-Vu gehabt .. einen Klick zum Reinhören ist es mindestens wert


// Gruß
andreas3
Inventar
#20351 erstellt: 11. Dez 2020, 20:51
Carsten Dahl mag ich, und ja, er erinnert gelegentlich an Jarrett.

Diese hier hat es definitiv verdient, in kurzer Zeit zweimal gezeigt zu werden:

never let it end

Albert Mangelsdorff Quartet - Never Let It End
MPS 1970 / 2008

Albert Mangelsdorff - trombone
Heinz Sauer - tenor & alto sax
Günther Lenz - bass
Ralf Hübner - drums

Dank an arnaoutchot, für mich ein Volltreffer! Ich hatte nach Zustand, Preis und Versand geschaut und bestellt. Was kam, war keine Platte, sondern eine CD, von MPS 2008 remasterd und als CD herausgegeben. Klanglich bin ich begeistert, mit welch hohem Standard bereits 1970 aufgenommen werden konnte, das hat ECM- Niveau. Musikalisch hauts mich ebenfalls um, das zweite und Titelstück ist so genial gespielt dass es seinem Namen gerecht wird, wie ein guter Film, wo es einen traurig macht weil er vorbei ist. Auch im Blues toben sie sich aus, großartig!
Thowie
Hat sich gelöscht
#20352 erstellt: 12. Dez 2020, 07:10
Albert ist auch bestellt, in einem Dreier-Bundle, war anders nicht zu bekommen.

Aber für den Preis einer neuen CD...
Don_Tomaso
Inventar
#20353 erstellt: 12. Dez 2020, 14:42
Hier mal etwas, das ich für mich gerade erst entdecke. Dass es die Platte gibt, wusste ich. Heute suchte ich im Anschluss an Sebastian Sternal weiteres von Larry Grenadier, der mir eben auf der “Home“ so gut gefallen hatte. A... schlug dann unter anderem diese vor

jpc.de

DeJohnette, Grenadier, Medeski, Scofield - Hudson. Eine Jazz-Supergroup, wenn es sowas überhaupt gibt. Eigene Kompositionen, gemischt mit Hendrix, Robertson, Dylan, Mitchell, Jazz, Rock, Pop, Blues. Die Aufnahme ist überragend, die vier Instrumente haben ihren Raum, besonders Scofield ist superb. Alles dargeboten mit höchster Nonchalance, bravo!
Ich denke mal, die kommt in den Bestand.
Mr._Lovegrove
Inventar
#20354 erstellt: 12. Dez 2020, 15:47
Also jetzt habt ihr mich neugierig gemacht mit Matthew Shipp! Und da ich meiner Neugier in Sachen Jazz immer folgen muß, spielt nun:
jpc.de
Matthew Shipp
Equilibrium, 2003

Bass – William Parker
Drums – Gerald Cleaver
Piano, Composed By – Matthew Shipp
Synth [Synths], Programmed By – Flam*
Vibraphone [Vibes] – Khan Jamal

Und was soll ich sagen? Ohne diese wohl frühe Platte in das Oeuvre Shipps einordnen zu können ist das einfach nur faszinierend und großartig! Shipp und sein Quintett spielen auf der Schneide einer scharfen Klinge. Die Musik verankert sich äußerst geschickt zwischen geradlinigem Jazz, Moderne und Verquerem, bekommt durch Flams Synthies hie und da einen exakt pointierten Schlag Hip Hop Style oder auch etwas Ambient, bleibt aber im Kern immer Jazz. Shipps Kompositionen sind zwar sehr anspruchsvoll und befinden sich eher auf der dunklen Seite des Jazzmondes, sind aber nie zu verkopft. Und Khan Jamals Vibes sind fast genauso faszinierend, wie die von Steve Nelson anno dazumal bei Dave Holland. Ich sage nur: Wow!!!
Don_Tomaso
Inventar
#20355 erstellt: 12. Dez 2020, 17:07
Nachdem ich bei Matthew Shipp auch etwas reingehört habe, in Kollaboration mit dem Antipop Consortium, also er, nicht ich, nun etwas, das mehr in meine Richtung geht. Zusammen mit Ralph Towner und Nana Vasconcelos hat Arild Andersen das Album “If You Look Far Enough“ aufgenommen. Ist schon was her. Diese drei so unterschiedlichen Musiker ergänzen sich ganz wunderbar, seit langem eine meiner liebsten Platten. Cover von A... gibts gerade nicht, auch recht.
Thowie
Hat sich gelöscht
#20356 erstellt: 12. Dez 2020, 17:47
Höre Dexter Gordon, Go.

Platte macht so richtig Laune! Genau richtig für Papas Ohren. Danke für den Tipp.

Keith Jarretts Budapest Concert und Dark Intervals sind heute auch gekommen.
Wird ein langer Abend...
andreas3
Inventar
#20357 erstellt: 12. Dez 2020, 17:57
Don_Tomaso #20355 schrieb:

“If You Look Far Enough“

Ist ne feine Scheibe, dann helfe ich mal aus:

if you look far away
Don_Tomaso
Inventar
#20358 erstellt: 12. Dez 2020, 18:07
Merci!
Thowie
Hat sich gelöscht
#20359 erstellt: 12. Dez 2020, 18:28
Gerade jetzt die hier:

DA75DCB6-5A2F-4CBA-BC01-F1BFE288FFA7

Hab ich länger nicht mehr gehört. Und hätte nie gedacht, wieviel besser sie mit DIRAC wiedergegeben wird.
Das haucht der Scheibe eine besondere „Seele“ ein, das Anblasen, die Details, die Räumlichkeit.

Merke erst jetzt, WIE gut die ist!
Don_Tomaso
Inventar
#20360 erstellt: 12. Dez 2020, 19:13
Bei DER Besetzung habe ich die gleich mal im Stream gefischt. Dolle Platte.
wilder-Denker
Stammgast
#20361 erstellt: 12. Dez 2020, 20:44

Mr._Lovegrove (Beitrag #20354) schrieb:
Also jetzt habt ihr mich neugierig gemacht mit Matthew Shipp! Und da ich meiner Neugier in Sachen Jazz immer folgen muß ...


... schön, dass Neugier dann auch noch mit einem scheinbar zufriedenstellendem Lausch-Erlebnis belohnt wird - So wirklich früh ist die Equilibrium in Shipps Werk noch nicht ganz, aber durchaus eine wichtige Veröffentlichung, wenn man ihm denn folgt. Ich habe in den letzten Posts ja ganz bewusst eher zeitnahe Aufnahmen vorgestellt und füge noch eine aus diesem Jahr hinzu:

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The Shape of Things

Rich Halley - tenor sax
Matthew Shipp - piano
Michael Bisio - bass
Newman Taylor Baker - drums

... man nehme das Trio von hier und ergänze einen "neuen" Leader, hier dann, der vermutlich nur Eingeweihten bekannte Rich Halley. Was dann dabei herausgekommen kann, ist durchaus faszinierend ... andere "Farben", andere "Launen" ... Halley und Shipp ergänzen sich vorzüglich / treiben sich teilweise gegenseitig an, Bisio und Baker halten eh - wie immer - mit. Von der Tendenz in Richtung "wild Bop", aber wir sind ja hier in einem Jazz-Thread


// Gruß


[Beitrag von wilder-Denker am 12. Dez 2020, 21:08 bearbeitet]
Thowie
Hat sich gelöscht
#20362 erstellt: 12. Dez 2020, 20:51
Und wie hieß bloß diese dusselige Alternative zu LEGO???
Mr._Lovegrove
Inventar
#20363 erstellt: 13. Dez 2020, 08:36
Ich war gestern noch bei einem Dealer meines Vertrauens und so ein wunderschönes Sammlergem in Bestzustand konnte ich doch einfach nicht stehen lassen:
IMG_20201213_082006
Art Farmer
Homecoming, 1971
Sony Mastersound Japan Import

Bass – Samuel Jones
Congas – James Forman-Mtume
Drums – Billy Higgins
Flugelhorn – Art Farmer
Flute – James Heath
Percussion – Warren Smith, Jr.
Piano – Cedar Walton
Soprano- /Tenor Saxophone – James Heath

Lange nicht mehr eine Jazzplatte gehört, die so viel gute Laune verbreitet. Farmer hat hier gleich zwei Percussionisten engagiert und diese entfachen ein britzelndes Feuerwerk exotischer Sounds. Doch auch interpretatorisch gibts jede Menge Happy- Sounds, um es mal mit James Last zu sagen. Souljazz, treibenden Bossa und forcierter Mainstream geben sich hier die Klinke in die Hand. Dazu Farmer seligmachender Flügelhornsound und u.a. ein Cedar Walton in ganz klassisch- swingender Manier, fertig ist das Jazzfest. Wer heute Regen oder Schnee vor der Haustür hat, macht die Platte dran und für den scheint die Sonne dennoch.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 13. Dez 2020, 09:10 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#20364 erstellt: 13. Dez 2020, 21:57
... hier gerade eher zarte und versöhnliche Klänge, ein Ausgleich in diesen harten Zeiten und wohltuende Entspannung:

a0386217493_10
Susan Alcorn Quintet - Pedernal

Susan Alcorn - pedal steel guitar
Mark Feldman - violin
Michael Formanek - double bass
Mary Halvorson - guitar

... man versucht hier nicht das Rad neu zu erfinden, eher balanciert man in Anmut und Einheit um musikalische (Ab-)Bilder zu schaffen. OK, es ist mit Feldman ein Violinist zugegen (ich weiss, dass einige hier Streicher im Jazz nicht mögen) und gerade dieser schlägt m.E. schöne Bögen zu bspw. klassischer Musik, was die "Dichte" des Gebotenen nur betont ... auch wenn ich sonst wilder unterwegs bin, das passt mir gerade wirklich sehr ...


// Gruß
Sal
Inventar
#20365 erstellt: 14. Dez 2020, 00:16
Sun Bear
Ich mache das Gleiche wie Thowie vor 3 Tagen,
nach Sapporo läuft Osaka. Die Jarrett-Kante nach stressiger Zeit
passt, im Grunde habe ich seit Januar keine Zeit gehabt, @home
Musik zu hören, neben dem Brotjob -der durch die Pandemie nicht weniger wurde-
Schnitt, Mischung, Grading, englische Untertitelung eines Dokumentarfilms,
den es ohne meine Begeisterung für das
ältere „Köln Concert“ nie gegeben hätte.
16-18 Stunden Tage waren seit Januar bis vor kurzem die Regel,
auch am Wochendende. Gestern endlich nach diesem Jahr
das erste wirklich freie Wochenende:
Wolfgang Sandners Jarrett „Biografie“ zuende gelesen und
dementstprechend den Player gefüttert...
arnaoutchot
Moderator
#20366 erstellt: 14. Dez 2020, 18:49
Hier Dexter Gordon - Clubhouse - Blue Note Tone Poet 1965 (1979)/2019. Das war wohl die erste Veröffentlichung letztes Jahr in der neuen audiophilen Tone-Poet-Serie und wow ! Ich muss sagen, was für ein Auftakt ! Zum einen ist es eine der aus völlig unverständlichen Gründen erst mit deutlicher Verzögerung veröffentlichten Aufnahmen von Gordon, sie wurde schon 1965 aufgenommen und erschien erstmals 1979 ! Aus meiner Sicht spielt sie hart an meiner Lieblingsplatte von ihm (Go, 1962), alleine schon wegen der wunderschönen Ballade I'm a Fool to Want You. Mit Freddie Hubbard hat Gordon einen kongenialen Gegenspieler, und Billy Higgins an den Drums ist einfach superb, v.a. auch klanglich sehr lebendig abgebildet. Ist sicherlich teuer, die Tone-Poet-Serie auf Vinyl, aber hier jeden Penny wert.

IMG_1849
arnaoutchot
Moderator
#20367 erstellt: 15. Dez 2020, 11:24
Und heute morgen habe ich gestartet mit einem weiteren Geheimtipp des britischen Jazzes von 1970 (ähnlich dem Mike Taylor Trio vor ein paar Tagen), zumindest war mir Riley und dessen Trio kein Begriff: Howard Riley Trio - The Day Will Come (Columbia UK 1970). Faszinierend freigeistiger, dennoch fokussierter Trio Jazz, Riley (p), Barry Guy (ac-b) und Alan Jackson (dr). Superb ! Die Original-Platte ist in gutem Zustand sehr teuer, aber mein Streamer hat es. Den Drum Seat in dem Trio besetzte übrigens vor dem mir unbekannten Alan Jackson Jon Hiseman, danach Tony Oxley.

R-678064-1312500834.jpeg
https://www.discogs....-Come/release/678064


[Beitrag von arnaoutchot am 15. Dez 2020, 11:33 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#20368 erstellt: 15. Dez 2020, 21:37

arnaoutchot (Beitrag #20367) schrieb:
Howard Riley Trio - The Day Will Come (Columbia UK 1970 ... Die Original-Platte ist in gutem Zustand sehr teuer ...


... oha, die hatte ich tatsächlich mal auf Vinyl und sie ging, nachträglich vielleicht bedauernswert, schon vor ca. 25 Jahren (?) von mir

----------

Hier, anknüpfend an meine Bemerkung kürzlich "Shipp & Bisio" als garantiert gutes Gespann, jetzt Michael Bisio im Fokus und auf der Suche:

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Tani Tabbal Trio - Now Then (2020)

Tani Tabbal: drums
Michael Bisio: bass
Adam Siegel: alto saxophone

... Tani Tabbal, mir persönlich bekannt aus Erwähnungen bei Roscoe Mitchell oder Sun Ra, als Leader dieses formidablen Trios, in Kombination mit Bisio (hier überwiegend Walking Bass-Lines spielend) und, dem mir bisher unbekannten "Newcomer" Siegel am Sax, in feinster Manier musizierend. So man denn zeitgenössischem Jazz folgen mag, durchaus eine "saubere" Hörempfehlung ...


// Gruß
wilder-Denker
Stammgast
#20369 erstellt: 15. Dez 2020, 22:13
... parallel dazu (m)eine aktuelle "Durchforstung" der Sammlung nach Eric Revis:

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Avram Fefer Trio - Ritual (2009)

Avram Fefer - alto, tenor and soprano saxophones, bass clarinet
Eric Revis - bass
Chad Taylor - drums

... eine DER "Clean Feed" mit persönlichem Langzeit-Nutzen (sicherlich auch schonmal hier vorgestellt). Direkt und lebendig, abseits jeglicher "Schönmalerei" immer wieder für gut empfunden und somit für "die Insel" geeignet


// Gruß
avi5720
Ist häufiger hier
#20370 erstellt: 16. Dez 2020, 00:13
heute eingetroffen
Midnight Sugar
Yamamoto, Tsuyoshi Trio* ‎– Midnight Sugar
Label:
Three Blind Mice ‎– TBM-23
Serie:
TBM Super-Cut Analogue Disk –
Format:
Vinyl, LP, Album, Limited Edition, Reissue, 180gm
Land:
Japan
Veröffentlicht:
1995
Genre:
Jazz

Mr._Lovegrove
Inventar
#20371 erstellt: 16. Dez 2020, 07:34
Seit ich meinen Spotify Account habe, läuft hier so viel noch nicht gehörter Jazz, ich kann das alles gar nicht auflisten.

Gestern abend auf der Busfahrt spielten diese vier Herren fein auf:
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John Abercrombie
Class Trip, 2004

Double Bass – Marc Johnson
Drums – Joey Baron
Guitar – John Abercrombie
Violin – Mark Feldman

Ich kannte bisher nur die dritte Scheibe dieses Quartett, "Third Quartet", dieses zweite Album ist sogar noch etwas besser und dichter musiziert. Auf die Geige muß man stehen, aber Feldman nutzt sein Instrument weder verkitscht noch schwülstig, sondern holt aus ihm atmosphärische Begleitungen und Soli heraus. Zu Abercrombie selbst muß ich wohl nix mehr sagen. In dieser Quartettformation wähnt er sich in sehr kontemplativen und weitflächigen Gefilden. Da muss ich mir das erste Album natürlich auch noch mal anhören.

Und gerade eben läuft
tb
Tore Brunborg
Tid, 1992

Bass – Anders Jormin
Drums, Percussion – Jon Christensen
Piano, Electric Piano, Synthesizer – Bugge Wesseltoft
Recorded By, Mixed By – Jan Erik Kongshaug
Tenor Saxophone, Soprano Saxophone – Tore Brunborg

Hätte in dieser Besetzung mit dieser exzellenten Produktion aus dem Rainbow auch auf ECM erscheinen können. Brunborg spielt hier exquisiten, urban durchzogenen und modernen Nordic Jazz wie ich ihn einfach mag, und das auch noch mit Mitspielern, die dieses Metier besser beherrschen, als jeder andere. Mehr muss ich dazu gar nicht sagen; den Rest kann sich jeder Nordic Jazz Fan denken oder er kennt die Scheibe schon.
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