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Der MC Cassetten - Neuzugänge, Bestand und Bilder Thread

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DOSORDIE
Inventar
#4917 erstellt: 01. Feb 2019, 20:24
Also ich hatte mehrere R4100 und einen SKR 700, in Beiden haben die ORWOs eine gute Figur gemacht. Der Unterschied zwischen Radio und Cassette war nur gering. Aber wie gesagt, ich habe auch nur ORWO Cassetten, die in Ordnung sind, höre aber oft, dass das wohl nicht immer selbstverständlich war und vermute auch, dass spätere Geräte wie die HMK 200 wohl eher auf West Standards eingemessen waren.


[Beitrag von DOSORDIE am 01. Feb 2019, 20:26 bearbeitet]
Manfred_K.
Inventar
#4918 erstellt: 02. Feb 2019, 13:00
Die Infos über die ORWO Kassetten finde ich interessant, da ich diese bisher noch nicht kannte.

Mein "Deutsches Markenfabrikat" war Ende 70er/Anfang 80er die rote UNIVERSUM LOW NOISE. Die war günstig und in jedem "Quelle-Laden" zu bekommen. Interessant ist auch bei dieser, dass die Produktqualität über die Jahre schwankte. Ich musste manche Exemplare nach 20 Jahren entsorgen, weil diese das Schmieren anfingen. Tonkopf sauber - 5 min laufen lassen - Tonkopf dicht. Der Höhenabfall war oft schon nach wenigen Sekunden hörbar. Das Bindemittel hat sich wohl aufgelöst. Das nachfolgende Exemplar, und davon habe ich noch einige, laufen auch nach 40 Jahren einwandfrei. Die Aufnahmen darauf, absolut abspielbar und noch sehr gut erhalten.

Ihr seht, auch die "Wessis" hatten mit schwankenden Qualitäten zu kämpfen. Eine TDK oder Maxell war zu dieser Zeit für mich unerschwinglich. Da war ich froh, wenn mir Mama mal einen 5 er Pack von den roten Universum Low Noise spendiert hat:

20190202_124648[1]
blauescabrio
Stammgast
#4919 erstellt: 02. Feb 2019, 15:01
Wo bekommt ihr alle die vielen fertig bespielten MCs im Neuzustand her? Kauft ihr hier ein?

Manfred_K.
Inventar
#4920 erstellt: 03. Feb 2019, 18:05
Bei dem miesen Wetter putze ich mal wieder ein paar Tapes aus diversen Konvoluten. Die BASF ist mir noch nie unter gekommen. Das Modell hat auch kein verschraubtes Gehäuse...

20190203_180132[1]
DOSORDIE
Inventar
#4921 erstellt: 03. Feb 2019, 19:50
Die gabs in unterschiedlichen Ausführungen, was da allerdings genau für ein Band drin ist, habe ich nie so ganz verstanden.

Das ist ähnlich wie bei den Ferro Tapes, da gabs ja auch Ferro Extra, Ferro Standard und dann aber irgendwann auch noch diese Sound I, hab ich nie begriffen, wie die sich unterscheiden, am Ende hatte ich das Gefühl, dass die in ihren Eigenschaften alle gleich sind, habe ein paar von diesen gelben Ferro Standard und weder das Gehäuse noch das Band scheint sich von der Ferro Extra zu unterscheiden, es ist jedenfalls absolut kein Riesenunterschied wie früher zwischen LH und LH Extra, da sind’s ja echt Welten.

Bei TDK und Sony gabs das auch. Völlig unterschiedliche Lineups, deren Ausrichtung und Sinn ich nicht verstanden habe. z.B. Diese TDK FE. Als würde die allein stehen, optisch passte sie jedenfalls absolut nicht zum damaligen Rest, während D, SA und MA immer zueinander passen, was Schriftarten, Logos und Farbgebungen angeht.

Mich verwirrt diese Masse an unterschiedlichen Cassetten. Ich finde das viel solider, wenn eine klare Linie mit 4 oder 5 Typen gefahren wird, die optisch alle zusammen passen.

Genau so unverständlich ist es mir, warum auf mehreren Kontinenten unterschiedliche Designs verkauft wurden. Die japanischen und amerikanischen BASF Cassetten der 80er sehen so viel zeitgemäßer aus, als die deutschen Versionen, aber außer den Labels ist da ja auch nix anders. Warum hat man die nicht einfach weltweit einheitlich bedruckt und nur die Einleger ggf. sprachlich angepasst? Das ist doch total unsinnig.

Sowas frage ich mich übrigens bei ganz vielen Sachen, dass Leute immer meinen, dass es Dinge gäbe die in Japan Sinn machen, aber hier nicht... so gibt es z.b. Jede Menge Ghettoblaster, die in Deutschland keinen Aux Anschluss, sondern nur einen Tape DIN Anschluss haben, der aktiv wird, wenn man die Aufnahmetaste drückt, während die japanische Version einen echten Aux Eingang hat. Warum?! Mir geht’s nicht mal um die Buchse, das wäre auch mit einem DIN Anschluss gegangen. Der JVC RC M 70 hat in der europäischen Version sogar am Input Selector einen DIN In. Anstatt ihn aber als Aux Anschluss zu nutzen wird auch der erst scharf, wenn man die Aufnahme startet, während die japanische Version einen echten Line In hat.

LG Tobi


[Beitrag von DOSORDIE am 03. Feb 2019, 19:54 bearbeitet]
Manfred_K.
Inventar
#4922 erstellt: 03. Feb 2019, 21:23
Apropos TDK. Hier meine älteste Super Avilyn. Baujahr ca. 1980, Aufnahme 1982 "Berlin" von "Barclay James Harvest". Mal feucht geworden...

Aber die Aufnahme klingt "wie am ersten Tag". Das Band ist einfach überragend.

20190203_211642[1]
Django8
Inventar
#4923 erstellt: 04. Feb 2019, 07:57

Anstatt ihn aber als Aux Anschluss zu nutzen wird auch der erst scharf, wenn man die Aufnahme startet

Ja - solche Sachen habe ich mich auch schon gefragt. Hatte Ende 1980er eine Doppelkassetten-Radiorecorder von SANYO. Der hatte ebenfalls einen DIN-Anschluss, der aber als Input lediglich für die Aufnahme genutzt werden konnte. WIrklich schade, denn so war der Anschluss eines CD-Players (die Dinger fanden ja ab damals erstmals grössere Verbreitung) leider nicht möglich . Als gab's dann Anfang 1990er eine Kompaktanlage mit eingebauten CD-Player
Marsilio
Inventar
#4924 erstellt: 04. Feb 2019, 09:47

Manfred_K. (Beitrag #4920) schrieb:
Bei dem miesen Wetter putze ich mal wieder ein paar Tapes aus diversen Konvoluten. Die BASF ist mir noch nie unter gekommen. Das Modell hat auch kein verschraubtes Gehäuse...

20190203_180132[1]


Hier in der CH wurden die "Sound"- und"ReCorD"-Modelle in Supermärkten in preiswerten Duo- und Mehrfachpackungen verkauft. Beim Band handelt es sich wohl um das einfachere Einschicht-Band der CE II.

Keine Ahnung ob da auch noch Echtchromband verwendet wurde. Bei späteren Exemplare denke ich könnte es dann ein Ferrokobaltband sein (wobei es da ja auch die These gibt, dass es da so ein Zwischendings gab mit 85 % Ferrokobalt und 15 % Chromdioxid).

Ich hab' auch einige von denen, hab' ich Mitte der 90er bespielt. Einige haben die Zeit nicht so gut überdauert, andere hingegen sensationell gut (eines lag 15 Jahre lang vergessen am Rande eines Reitplatzes in einer Holzbox rum - im WInter bei minus 15 Grad, im Sommer bei plus 35 Grad, immerhin trocken, das Tape klingt aber immer noch super, null Pegelverlust...).

BASF Sound

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 04. Feb 2019, 09:51 bearbeitet]
Manfred_K.
Inventar
#4925 erstellt: 04. Feb 2019, 21:27
Sind im Übrigen immer schöne Kassetten-Aufnahmen, so gegen den Himmel, Manuel

Ich habe mal gelesen, dass die jungen TDK gerne zur "Railroad" - Bildung neigen. Kann das jemand von Euch bestätigen?

Ich habe einige von diesen Exemplaren bekommen. Sehr gepflegt, augenscheinlich wenig gebraucht, aber bespielt. Das Band sieht Tip-Top aus. Keine Riefen oder ähnliche Abnutzungserscheinungen. Beim Aufnahmetest absolut keine Pegel-Schwankungen/Unterschiede.

20190204_211915[1]
DOSORDIE
Inventar
#4926 erstellt: 05. Feb 2019, 05:51
Railroad? Meinst du, dass die so Längsstriche kriegen? Ja, kommt halt auch auf den Recorder an. Ich hab eher Probleme mit den jüngeren MA, die bilden bei mir nämlich Wellen. Wenn das Band gespannt ist macht das nix aus und man hört es auch nicht, aber sobald es lose rumliegt oder in der Hülle nicht vernünftig aufgewickelt ist rutscht es zwischen Spule und Gehäuse und es gibt ein Unglück. Betrifft bei mir alle längeren MAs im Gehäuse mit dem rundlichen Fenster und ich glaube auch SA-X. Komischerweise habe ich die aus völlig unterschiedlichen Quellen und hier im Forum scheint das Niemand bestätigen zu können. Ich hasse die Dinger jedenfalls und hässlich sind sie auch ^^.

LG Tobi
Marsilio
Inventar
#4927 erstellt: 05. Feb 2019, 09:17
Ich bin auch nicht so der Fan der von Manfred gezeigten TDK SuperCDIng - allerdings nicht wegen der Bandqualität sondern des Gehäuses. Die lassen keinen wirklich laufruhigen Bandtransport zu, zwischen den Songs hört man da bei meinem ja offenen Tapedeck ein kontinuierlich nervendes "sss"-Geräusch.

Weil ich das Band aber gut finde - meines Wissens eben immer noch das gute alte SA - und weil ich noch viele dieser Kassettentypen als NOS-Ware besitze, dienen sie mir gerne als Bandspender.

So wie für diese Agfa beispielsweise:

DSC_0886


Schöne Kassetten mit leider nicht so alterungsbeständigem Chromdioxid-Band können so mit geringem Aufwand für die nächsten Jahre wieder fit gemacht werden.Hier habe ich das Schächtelchen auch gleich noch durch ein neues ersetzt. Aber ja - ich habe auch noch ein Exemplar im Originalzustand zur Seite gelegt.


LG

Manuel


[Beitrag von Marsilio am 05. Feb 2019, 09:18 bearbeitet]
DJ-Spacelab
Inventar
#4928 erstellt: 05. Feb 2019, 12:54
Von den Agfa Carat scheint es, trotz absolut identischem aussehen, mehrere Versionen zu geben. Die C60 läuft und läuft mit erstaunlich guter Klangqualität. Die C90 hingegen macht Probleme. Sie hat deutlichen Pegelverlust, klingt etwas dumpf und neuerdings schmiert die mir im 5 Minuten Takt den Tonkopf zu.
Manfred_K.
Inventar
#4929 erstellt: 06. Feb 2019, 19:37

DOSORDIE (Beitrag #4926) schrieb:
Railroad? Meinst du, dass die so Längsstriche kriegen?


Ja, diese Längsstriche sind gemeint. Anscheinend soll das Bandmaterial der jüngeren TDK dafür empfindlicher sein. D.h. Laufwerksfehler, fehlerhafter Bandzug, Schmutz usw. soll wohl schneller zu den besagten Bandschäden führen.

Ich kann dazu leider nix sagen, da ich penibel auf meine Laufwerke und Sauberkeit achte. Außerdem habe ich auch einige gebrauchte BASF-Bänder mit sog. Railroads. Aber bei gebrauchten Kassetten-Konvoluten weiß man halt nie, was die armen Bänder in der Vergangenheit so durchmachen mussten
DOSORDIE
Inventar
#4930 erstellt: 06. Feb 2019, 19:39
Meiner Ansicht nach kommt das vom Kopfeinschliff, die „Railroads“ haben nämlich immer die Form des Kopfsiegels.
Manfred_K.
Inventar
#4931 erstellt: 06. Feb 2019, 20:07

DOSORDIE (Beitrag #4930) schrieb:
Meiner Ansicht nach kommt das vom Kopfeinschliff, die „Railroads“ haben nämlich immer die Form des Kopfsiegels.


Sehr interessante Vermutung, für mich absolut nachvollziehbar!

Dazu kommt natürlich auch festgebackener Bandabrieb, der nicht entfernt wird. Der wirkt auch entsprechend. Ich habe schon so einige gebrauchte Decks erstanden, da musste ich heftig mit Lederstäbchen/Spiritus (hat bessere Löseeigenschaften als Isopropanol), Benzin und sogar Autopolitur ran, um den Kopf wieder glatt und sauber zu kriegen. Solche Ablagerungen sind natürlich ein Reibeisen für die Bänder...
CMueller77
Stammgast
#4932 erstellt: 07. Feb 2019, 08:47

DOSORDIE (Beitrag #4930) schrieb:
Meiner Ansicht nach kommt das vom Kopfeinschliff, die „Railroads“ haben nämlich immer die Form des Kopfsiegels.

Nicht nur... Weitere Ursachen können sein:

- Kassettengehäuse (Bandabrieb an Umlenkrollen, welche nicht mehr drehen / verschmutzter Andruckfilz, der hart ist oder ebenfalls harten Bandabrieb hat / Bandabrieb an Stegen im Kopfbereich)
- Andruckrollen, welche "Furchen" haben und hart sind

LG
Christoph
vampula
Stammgast
#4933 erstellt: 07. Feb 2019, 10:58
gestern bei uns im Fairkauf mitgenommen absolut nicht meine Musik aber die Cassette fand ich gut.Optik in natura noch besser.

Auch den Musikverlag habe ich noch nie gehört.


20190207_104239
20190207_103136 (2)
20190207_110152


[Beitrag von vampula am 07. Feb 2019, 11:06 bearbeitet]
Passat
Inventar
#4934 erstellt: 07. Feb 2019, 11:21
Ich habe mal Tante Google befragt.
Das Album auf deiner Kassette erschien 1998.
Damit dürfte deine Kassette wohl zu den letzten kommerziellen Musikkassetten gehören.

Der Musikverlag existiert schon über 40 Jahre und hat seinen Sitz in Österreich: http://www.tyrolis.com/
Schwerpunkt ist Volksmusik.

Grüße
Roman
CMueller77
Stammgast
#4935 erstellt: 07. Feb 2019, 11:34

vampula (Beitrag #4933) schrieb:
Auch den Musikverlag habe ich noch nie gehört.


TYROLIS ist ein Musiklabel von Tirol / Österreich mit häuptsächlich volkstümlicher Musik von Österreich und der Schweiz. Ich habe ein paar dieser TYROLIS Kassetten (Örgeliplausch Basadingen ;)). Die Aufnahmen und auch das verwendete Superferro Band finde ich sehr gut! Die Aufnahmen auf meinen Kassetten sind bis 5dB ausgesteuert und haben einen satten Bass und super Höhen. Meine Kassetten sehen genau so aus wie Deine.

Bei gelegentlichen Internet Recherchen habe ich herausgefunden, dass offensichtlich TYROLIS in Österreich ein eigenes Werk zur Fertigung von Kassetten hat oder hatte. Auf Amazon gibt es von TYROLIS noch Leerkassetten zu kaufen: HX (Type I / Super Ferro) und SHX (Type II / Cobalt). Ob das in den Kaufkassetten verwendete Band das HX ist weiss ich nicht... Vielleicht weiss hier jemand mehr von diesen Bändern?

Beschreibung Label TYROLIS
Benutzertest im Bandmaschinenforum

LG
Christoph


[Beitrag von CMueller77 am 07. Feb 2019, 11:36 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#4936 erstellt: 07. Feb 2019, 12:08
Ja das Label kenne ich auch, die waren bei meinem Opa und bei den Älteren in der Familie quasi Stammgast im Cassettenregal, find ich auch fürchterlich, aber klanglich waren die tatsächlich gut.

Ich denke übrigens, dass die relativ lange Cassetten verkauft haben, weil dadurch, dass viele ältere Leute gar keinen CD Player hatten musste eben auf MCs zurück gegriffen werden. Selbst das VW Alpha Radio im Golf 3 schaffte ja eine recht brilliante Wiedergabe.

LG Tobi
DJ-Spacelab
Inventar
#4937 erstellt: 07. Feb 2019, 12:25
Meine Großeltern hatten auch Kassetten von Tyrolis im Schrank. Eine war, musikalisch gesehen, sogar relativ gut anhörbar. Das war zwar Blasmusik aber von damals sehr modernen titeln. Die sehr gute Klangqualität war mir damals auch schon aufgefallen. Die hatten teils eine echt heftige Dynamik. Da war nichts platt komprimiert. Wenn da einer in die Tuba blies dann flogen die analogen VU Meter aber über die Skala. An die hohe Aussteuerung kann ich mich auch noch erinnern. Aber hörbar verzerrt hatte nichts.

Als meine Großeltern gestorben waren hatte ich beim ausräumen der Wohnung eine der Kassetten behalten. Leider hatten sich mit der Zeit die Bandschichten "durchkopiert". Man hörte schon vorher was gleich gespielt wurde. Eine falsche Lagerung kann ich eigentlich ausschließen da die Kassetten immer sehr sehr pfleglich behandelt wurden und nur in ihren Hüllen bei Zimmertemperatur im verschlossenen Schrank aufbewahrt wurden.
kamikaze7777
Stammgast
#4938 erstellt: 07. Feb 2019, 21:09

DJ-Spacelab (Beitrag #4937) schrieb:
Leider hatten sich mit der Zeit die Bandschichten "durchkopiert". Man hörte schon vorher was gleich gespielt wurde.


Sowas soll gelegentlich auch schon mit Studio Masterbänder passiert sein.
Marsilio
Inventar
#4939 erstellt: 07. Feb 2019, 22:39
Mein heutiger Brockenhaus-Fund:

DSC_0998

Die Maxell-Tapes sind ja erwiesenermassen gut. Interessanter finde ich aber die M-Electronics, die Eigenmarke der Schweizer Supermarktkette Migros - die wurden damals schon sehr günstig verkauft... Und noch immer ist nicht richtig klar, von wem die Dinger sind. "Imp. Germany" steht ja drauf, ich vermute, dass sie zumindest zeitweise im alten Orwo-Werk in Dessau zusammengeschustert wurden.

Jetzt muss ich mich nur noch überwinden, die Verpackung zu öffnen; einzeln sind die Kassetten nicht verpackt. Es werden wohl die klassischen KolorMagnetics-Gehäuse aus China mit Band unbekannter Herkunft sein, so wie sie hier verpackt sind sieht man nicht, was wirklich drin ist...

LG
Manuel
DOSORDIE
Inventar
#4940 erstellt: 08. Feb 2019, 05:52
Bei uns hießen die SK, Tucan, LIFE/Lifetec und die von Edeka fallen mir grad nicht ein, Megasound oder so.

Ich hab jedenfalls neulich erst welche davon geschlachtet um AGFA 60+6 Gehäuse damit zu befüllen und war begeistert von der hervorragenden Qualität des Bandes. Echtchrom ist das bei mir jedenfalls nicht und auch die unterschiedlichen Chargen waren von der Einmessung her gleich. Ich konnte die extrem hoch aussteuern, ohne dass es zerrte, bis +4 dB.

LG Tobi
Django8
Inventar
#4941 erstellt: 08. Feb 2019, 07:42

Bei uns hießen die SK, Tucan, LIFE/Lifetec und die von Edeka fallen mir grad nicht ein, Megasound oder so.

Wobei man das wohl nicht ganz 100% vergleichen kann...: MELECTRONICS war bis in dieses Jahrtausend hinein ein für eine Eigenmarke sehr "starkes" Label. Zudem waren sie exklusiv nur in den Warenhäusern der MIGROS zu kaufen. Und da wurde wirklich ein Vollsortiment geboten: Vom TV bis zum Kopfhörer, von der HiFi-Einzelkomponenten-Analge bis zur VHS-Kassette. Vergleichbar in etwa mit dem UNIVERSUM-Sortiment in den 1980ern. Klar - das Meiste war zugekaufte und umgelabelte Ware, aber trotzdem. Und die Sachen hatten ein guten Preis-Leistungsverhältnis und gute Garantieleistungen (auf die "grösseren Sachen" gab's schon vor 30 Jahren zwei Jahre Garantie!). Marsilio - mit diesen MEL-Kassetten hast Du einen tollen Fund gemacht
Django8
Inventar
#4942 erstellt: 08. Feb 2019, 07:44
Marsilio - mit diesen MEL-Kassetten hast Du einen tollen Fund gemacht . Da werd ich glatt ein bisschen neidisch


Bei uns hießen die SK, Tucan, LIFE/Lifetec und die von Edeka fallen mir grad nicht ein, Megasound oder so.

Wobei man das wohl nicht ganz 100% vergleichen kann...: MELECTRONICS war bis in dieses Jahrtausend hinein ein für eine Eigenmarke sehr "starkes" Label. Zudem waren sie exklusiv nur in den Warenhäusern der MIGROS zu kaufen. Und da wurde wirklich ein Vollsortiment geboten: Vom TV bis zum Kopfhörer, von der HiFi-Einzelkomponenten-Analge bis zur VHS-Kassette. Vergleichbar in etwa mit dem UNIVERSUM-Sortiment in den 1980ern. Klar - das Meiste war zugekaufte und umgelabelte Ware, aber trotzdem. Und die Sachen hatten ein guten Preis-Leistungsverhältnis und gute Garantieleistungen (auf die "grösseren Sachen" gab's schon vor 30 Jahren zwei Jahre Garantie!). Heute gibt's m.W. leider keine Produkte mit diesem Label mehr... der Name wird lediglich noch für die Bezeichnung der spezifischen Shops verwendet.
Manfred_K.
Inventar
#4943 erstellt: 08. Feb 2019, 21:46
How to relubricate your stuck cassette tapes

Durch eigene Versuche möchte ich der Sache nun selber mal auf den Grund gehen. Diese XDR leiert extrem, bis zum Stillstand:

20190208_205416[1]

Egal ob Akai, Kenwood, Dual- oder Singel- Capstan. Keines meiner 5 getesteten Decks ist in der Lage, das Band abzuspielen. Also, Kassettengehäuse aufgebrochen und das Band in ein TDK-Gehäuse verpflanzt. Zuerst möchte ich wissen, ob eventuell das Gehäuse oder die Gleitfolien dafür verantwortlich sind.

20190208_212047[1]



Ergebnis: Auch in einem anderen Gehäuse ist das Fehlerbild das Gleiche. Das Band leiert erbärmlich, bis zum Stillstand. Damit habe ich die Beobachtung von Christoph zu 100% bestätigt:


CMueller77 (Beitrag #4890) schrieb:
Als ich das erste Mal mit einer solchen leiernden EMI XDR konfrontiert war, dachte ich auch, dass es sicher nur das Gehäuse ist, welches Schwierigkeiten macht. Als ich dann aber das Band in ein TDK D Gehäuse verpflanzte und das EMI Tape auch im TDK D - Gehäuse "spinnte" wusst ich, dass die Ursache wirklich das Band sein musste... Mittlerweile sinds etwa 20 solche EMI / Capital / Parlophone XDR Kassetten welche für die Tonne sind...


Damit ist für mich zu 100% bewiesen, dass das Gleitmittel die Ursache sein muss. Anmerkung: Das Band selber ist fast neuwertig, die Kassette wurde fast nie gespielt. Das Band fühlt sich sehr trocken an und ist auch nicht verklebt.
Manfred_K.
Inventar
#4944 erstellt: 08. Feb 2019, 21:57
How to relubricate your stuck cassette tapes

Zuerst mal habe ich mir Gleitmittel besorgt. Ich habe mich für das 3M entschieden:

20190208_203108[1]

Ich versuche jetzt mal, die Methode ein wenig abzuwandeln, da mir die Wattestäbchen-Methode einfach zu aufwändig ist. Wenn ich das richtig verstanden habe, besitzt das Mittel eine kriechende Eigenschaft. Im Video wird auch empfohlen, das Zeug tagelang einwirken zu lassen. Also verpasse ich dem ganzen Bandwickel ein Sprühstoß auf jeder Seite. Man kann förmlich zusehen, wie das Mittel vom trockenen Band regelrecht eingesaugt wird.

20190208_203354[1]

Ins Kassettegehäuse rein...Jetzt heißt es einwirken lassen...
Manfred_K.
Inventar
#4945 erstellt: 08. Feb 2019, 22:10
Ich lasse das Zeug nun mind. 1 Woche einwirken. Dann schaue ich mal, wie das Band das Schmiermittel absorbiert hat. Notfalls werde ich das Band doch noch über ein paar Wattestäbchen ziehen. Getestet wird dann auf einem ganz einfachen 10 € Kassettendeck. Mal schauen, was da bei raus kommt. Ich bin gespannt.

Hat jemand diesbezüglich schon experimentiert?
Sunlion
Inventar
#4946 erstellt: 08. Feb 2019, 22:48

Manfred_K. (Beitrag #4945) schrieb:
Ich lasse das Zeug nun mind. 1 Woche einwirken. Dann schaue ich mal, wie das Band das Schmiermittel absorbiert hat. Notfalls werde ich das Band doch noch über ein paar Wattestäbchen ziehen. Getestet wird dann auf einem ganz einfachen 10 € Kassettendeck. Mal schauen, was da bei raus kommt. Ich bin gespannt.

Hat jemand diesbezüglich schon experimentiert?

Eine damit behandelte Kassette würde ich aber nirgendwo mehr abspielen, denn was glaubst Du wohl, was das Zeug mit dem Tonkopf macht?
Marsilio
Inventar
#4947 erstellt: 08. Feb 2019, 23:03

DOSORDIE (Beitrag #4940) schrieb:
Bei uns hießen die SK, Tucan, LIFE/Lifetec und die von Edeka fallen mir grad nicht ein, Megasound oder so.
LG Tobi


Ich vermute, dass die alle bei SK zusammengeschustert wurden. Die Gehäuse kamen von verschiedenen Lieferanten, zumeist KolorMagnetics, von Tucan habe ich aber auch welche von ICM. Kein Plan habe ich hingegen, von wem das Band ist. Bei meinen Typ II-Exemplaren würde ich auf richtiges Chromdioxid tippen, man riecht den Wachsgeruch. Ich glaube aber mal im Bandmaschinenforum gelesen zu haben, dass da jeweils eingespult wurde, was gerade verfügbar war und dass es sogar Kassetten mit UX-Band von Sony gegeben haben soll.

Ich habe vor einigen Jahren spasseshalber auf Ebay mal auf ein Konvolut von solchen Kassetten geboten. Wie es sich dann herausstellte, war ich der einzige. Die Versandkosten standen in keinem Verhältnis zum Verkaufspreis...

sk

Muss ich wieder mal machen, irgendwie mag ich diese Kaufhauskassetten.

Die M-Electronic würde ich aber schon als höherwertiger einstufen als SK & Co. Bei den Inlays hat man sich doch bedeutend mehr Mühe gegeben als beispielsweise bei SK. Zudem hat das Design immer mal wieder gewechselt, ebenso die Gehäuselieferanten. Ich muss meine verschiedenen Exemplare mal zusammenkramen für ein Familienfoto.

@Django8: Wenn Du möchtest kann ich Dir gerne ein oder zwei Exemplare überlassen; die OVP wäre dann halt weg. Bei Interesse einfach PM.

@Manfred K: Echt leiernde Tapes habe ich bislang noch nie gehabt; könnte daher schon ein EMI-spezifisches Problem sein.

LG
Manuel
Orpheus66
Inventar
#4948 erstellt: 09. Feb 2019, 08:22

Sunlion (Beitrag #4946) schrieb:

Manfred_K. (Beitrag #4945) schrieb:
Ich lasse das Zeug nun mind. 1 Woche einwirken. Dann schaue ich mal, wie das Band das Schmiermittel absorbiert hat. Notfalls werde ich das Band doch noch über ein paar Wattestäbchen ziehen. Getestet wird dann auf einem ganz einfachen 10 € Kassettendeck. Mal schauen, was da bei raus kommt. Ich bin gespannt.

Hat jemand diesbezüglich schon experimentiert?

Eine damit behandelte Kassette würde ich aber nirgendwo mehr abspielen, denn was glaubst Du wohl, was das Zeug mit dem Tonkopf macht?

Ich denke auch, dass ein auf diese Art und Weise behandeltes Band den kompletten Bandlauf doch ziemlich mit Silikon "benetzt" und dann dadurch noch mehr Probleme mit anderen Kassetten bereiten wird. Denn die nächste Kassette, die man danach abspielt, wird ja auch damit in Kontakt kommen (es sei denn, du machst dir die Mühe und reinigst die ganze Bandführung jedesmal komplett). Aber ist das wirklich sinnvoll? Ich bin der Meinung, dass der ganze Aufwand an Zeit und Kosten bei derlei Kassetten in kaum zu rechtfertigender Relation steht. Für den Fall, dass es sich um kostbare oder seltene Stücke handelt, könnte ich die Experimentierfreude noch nachvollziehen. Dann könnte man sie eventuell für einen einmaligen Gebrauch (Kopiervorgang) wieder herrichten. Aber im vorliegenden Fall würde ich mir bei Ebay besser die CD für EUR 1,00 kaufen und sie dann selbst (wenn man die Musik unbedingt auf Kassette haben möchte) noch einmal aufnehmen.

Aber..., um auf die Ausgangsfrage von Manfred noch einmal zurück zu kommen:
Nein, ich habe in diese Richtung noch nicht experimentiert und würde es wohl auch nicht in Erwägung ziehen... bei mir würden solche Tapes dann dem Recycling oder der Müllverbrennung zugeführt werden.
DOSORDIE
Inventar
#4949 erstellt: 09. Feb 2019, 08:34
Also das mit dem Leiern bis zum Stillstand hatte ich mal bei einer Cassette eines Bekannten, es handelte sich hierbei um ein NAS Album. Scheinbar betrifft das Klebeproblem offenbar nur die Rückseite, denn auf einem Doppelcapstan Deck habe ich es geschafft sie einwandfrei abzuspielen indem ich den Andruckfilz raus genommen habe. Die Aufnahme war leider unbrauchbar schlecht und übersteuert.

Also wenn diese SKs tatsäschlich Echtchrombänder sind, sind es die Besten, die ich jemals bespielt habe. Wäre schon komisch, wenn alle die ich habe die selben hervorragenden Eigenschaften haben, aber mit Sony Band befüllt sind, denn ich habe welche ausm Rewe, Woolworth und Edeka, die zu völlig anderen Zeiten gekauft wurden und auch gehäusetechnisch aus unterschiedlichen Chargen stammen. Speziell die Typ I Cassetten von Tucan erinnern mich übrigens optisch sehr an die einfachen aber ebenfalls guten JVC Bänder.

Ja, ich mag die SK Dinger auch weil sie wie gesagt ein hervorragendes Band haben und ich auch nie Probleme mit den Gehäusen hatte, auch wenn sie sehr einfach sind. Die Hüllen wirken tatsäschlich irgendwie Mega billig, man könnte denken die kommen aus der DDR oder aus Rumänien oder so. Mir ist auch bei den MElectronics aufgefallen, dass das Inlay etwas hochwertiger aussieht, ich könnte mir aber vorstellen, dass das nur vom Weiten so aussieht und die letztendlich genau so „tintenstrahlmässig“ wirken, wie die Megasound. Eigenartig finde ich auch, dass sie Labels direkt im Inlay kleben, das ist echt total daneben. Die Verpackung sah allerdings nicht billiger aus als von TDK und co. Dieses regenbogenfarbene SK Logo war richtig hübsch, da hätte man was Schönes draus machen können, auch auf der Cassette. Als ich die zum ersten Mal ausgepackt habe, war ich richtig enttäuscht, dass die so langweilig aussehen.

Zumal ich die gar nicht mal so billig in Erinnerung habe. Im Rewe waren das Zweierpacks und die BASFs und später TDKs im Aldi lagen ungefähr auf dem selben Preisniveau. Bei Rewe gabs anfangs Scotch BX Cassetten, aber nur Typ I. Die klaren Gehäuse hatten einen blauen Schimmer, die fand ich immer verdammt sexy. Die hatten ein grünes Scotch Logo. Das Gehäuse wirkte auch sehr wertig, aber neigten zur Schwerläufigkeit, das Band war gut. Leider habe ich davon keine mehr, nur noch die Vorgänger mit blauem Papierstreifen, evtl. noch eine davor mit blauem Label und schwarzem Gehäuse. Ich mochte Scotch, hier leider ein totaler Exot. Die Typ II Variante habe ich mal im Quelle Shop gefunden, der dann bald dicht gemacht wurde.

LG Tobi
Orpheus66
Inventar
#4950 erstellt: 09. Feb 2019, 09:18
Rein optisch machten die SK-Kassetten wahrlich nicht viel her, aber das Band habe ich auch sehr gut in Erinnerung.
Ich habe zwar nur noch zwei Exemplare davon, aber die sind beide noch exzellent erhalten. Auf der einen ist Mike Oldfield's Tubular Bells II und auf der anderen (soweit ich mich erinnere - weil nicht beschriftet) ist Jean-Michel Jarre's Oxygene und Equinoxe. Ziemlich schade, dass man davon nicht noch ein paar Exemplare mehr in petto hat.

SK Chrom II C90

Ganz interessant ist vielleicht folgender Artikel, den ich im Netz gefunden habe:

Begonnen hatte die 1979 gegründete Neuenrader Firma SK mit dem Vertrieb von Audio- und Videokassetten. Die Bänder kaufte das Sauerländer Unternehmen von namhaften Herstellern ein und baute diese in Gehäuse aus China ein.

Bedingung für den Handel: Der Name SK (kurz für Sauerland Kunststoffe) sollte nicht zu einer Marke werden. „Damals mussten wir zahlreiche Fantasienamen erfinden“, erinnert sich Jörg Hellweg.
Recht bald produzierten die Neuenrader für namhafte Handelskonzerne unter deren Marken. Bis heute dominieren die sogenannten Handelsmarken das Angebot von SK. Mit Titanium hat das Unternehmen aber auch seine eigene Marke auf dem Markt und ist zudem Vertriebspartner von Philips.
In den 90er-Jahren begann der Siegeszug der digitalen Speichermedien: Nach und nach setzten sich die CDs durch und werden mittlerweile selbst von Flash-Medien, vor allem Speicherkarten und USB-Sticks, sowie teilweise von Online-Speichern abgelöst.


[Beitrag von Orpheus66 am 09. Feb 2019, 10:21 bearbeitet]
DJ-Spacelab
Inventar
#4951 erstellt: 09. Feb 2019, 11:26
Die SK Kassetten gab es bei uns damals im Accord Markt. Als Jugendlicher hatte ich viele davon gekauft. Waren halt schön billig so im Vergleich zu dem was der örtliche Elektroladen für leere Kassetten haben wollte. Leider schwankte die Qualität der SK Bänder ziemlich stark. Ich habe noch 2 SK hier irgendwo rumfliegen. Die eine in einem kristallklaren Gehäuse und echt gutem Band. Die andere ist in einem sehr dunkel getönten Gehäuse das erstaunlich schwer und stabil wirkt. Dort ist das Band aber zum davonlaufen schlecht.
Manfred_K.
Inventar
#4952 erstellt: 09. Feb 2019, 11:40

Marsilio (Beitrag #4947) schrieb:
@Manfred K: Echt leiernde Tapes habe ich bislang noch nie gehabt; könnte daher schon ein EMI-spezifisches Problem sein.


Bei Leerkassetten hatte ich dieses Problem auch noch nie. Schwer laufende Bänder konnte ich durch verpflanzen in ein anderes Gehäuse immer wieder zur ordnungsgemäßen Funktion bringen. Meist sind dann nämlich tatsächlich die Gleitfolien oder die Gehäuse mit dem Bandwickel die Ursache. Hatte ich früher z.B. bei Memorex.

Das von mir jetzt beobachtete Verhalten hat Christoph treffend beschrieben. Das scheint in der Tat ein Produktfehler zu sein. Und da gibt es wohl nur einen Ausweg als alternative zur Tonne.


CMueller77 (Beitrag #4857) schrieb:
Hallo Manfred
Das Übel der (meisten) EMI XDR Tapes kenne ich nur zu gut. Da ich gerade von den EMI Tapes mit den transparenten Gehäuse (Wer erinnert sich nicht gerne an die EAV - Erste Allgemeine Verunsicherung ) und mit den gelben Gehäuse (Pumuckl) viele hatte, welche mit der Zeit selbst auf einem Revox bis zum Stillstand zu leiern begannen, ging ich im Internet auf die Suche, ob Infos zu diesem "Problem" der XDR Tapes vorhanden sind. "Leider" wurde ich fündig. Die Ursache des Leierns ist nicht das Gehäuse (auch wenn die Gehäuse z.T. wirklich billig sind) oder die Gleitfolien, sondern das CS-1 Kobalt Type I Ferro Band (erkennbar an der dunkelgrauen / dunkelbraunen Farbe) der Firma Capitol, bei welchem mit den Jahren sich das Gleitmittel (die Bänder waren tatsächlich mit einem Gleitmittel behandelt, um einen perfekten Bandlauf zu ermöglichen) auflöst. Dies führt dann dazu, dass das Band richtiggehend an den Bandführungen "klebt" und natürlich nicht mehr sauber vom Tapedeck transportiert werden kann. Dies erklärt auch, weshalb sich die betroffenen EMI XDR Kobaltbänder auf allen Geräten (egal ob Dual Capstan oder Single Capstan) so verhalten. Dieser Effekt zeigt sich bei meinen Tapes schwächer bei Kassetten welche über die Jahre immer wieder abgespielt wurden, und stärker bei solchen, welche ich bei Zimmertemperatur jahrelang gelagert habe und nicht mehr abgespielt habe.

Hier findest Du weitere Infos:
Erklärung Qualitätsthematik Capitol Bänder - nach "Capitol Shit" suchen, im letzten Drittel des Beitrags
Super Video, in welchem erklärt wird, wie die EMI XDR Tapes noch zu retten sind

Der einzige Weg die betroffenen XDR Tapes noch zu retten, ist das behandeln des Bandes mit Silikonspray, wie im Video im 2. Link erklärt wird. Da mir dieser Prozess zu mühsam und zeitaufwändig ist, habe ich mittlerweile schweren Herzens die betroffenen EMI XDR Tapes entsorgt und mir von CD's neue Kopien auf Kassette erstellt.

Die EMI XDR Tapes mit dem GS-1 Ferro Band (hellbraun) sind nicht betroffen und liefern eine wirklich tollen und satten Sound!

Hoffe Dir damit weiterzuhelfen.
LG
Christoph
Manfred_K.
Inventar
#4953 erstellt: 09. Feb 2019, 11:50

Sunlion (Beitrag #4946) schrieb:
Eine damit behandelte Kassette würde ich aber nirgendwo mehr abspielen, denn was glaubst Du wohl, was das Zeug mit dem Tonkopf macht?



Orpheus66 (Beitrag #4948) schrieb:
Ich denke auch, dass ein auf diese Art und Weise behandeltes Band den kompletten Bandlauf doch ziemlich mit Silikon "benetzt" und dann dadurch noch mehr Probleme mit anderen Kassetten bereiten wird. Denn die nächste Kassette, die man danach abspielt, wird ja auch damit in Kontakt kommen (es sei denn, du machst dir die Mühe und reinigst die ganze Bandführung jedesmal komplett). Aber ist das wirklich sinnvoll?


Jungs, genau diese Probleme sehe ich natürlich auch. Für mich stellt sich die Frage, ob der Wirkstoff so vom Band absorbiert wird, sodass er eben nicht mehr alles vollschmiert. Und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten dürfen wir unser Tape-Hobby eh nicht betrachten Ich werde berichten...
Manfred_K.
Inventar
#4954 erstellt: 09. Feb 2019, 11:58

DOSORDIE (Beitrag #4949) schrieb:
Also das mit dem Leiern bis zum Stillstand hatte ich mal bei einer Cassette eines Bekannten, es handelte sich hierbei um ein NAS Album. Scheinbar betrifft das Klebeproblem offenbar nur die Rückseite, denn auf einem Doppelcapstan Deck habe ich es geschafft sie einwandfrei abzuspielen indem ich den Andruckfilz raus genommen habe.


Tobi, danke für den Hinweis! Ist eine sehr interessante Beobachtung! Ich habe noch 2 von den XDR Tapes. Wenn ich Zeit habe, werde ich eins knacken und ohne Andruckfilz im Akai testen. Oder zuerst den Filz mit einer Zange im Originalgehäuse entfernen... Wird spannend
DOSORDIE
Inventar
#4955 erstellt: 09. Feb 2019, 12:38
Ich denke mal, dass das Band am Andruckfilz hängen bleibt und dadurch zum Stillstand kommt. Aber natürlich weiß ich nicht, ob das bei allen Bändern so ist, weiß auch nicht mehr ob das Tape von EMI war.
MC-Liebhaber
Ist häufiger hier
#4956 erstellt: 09. Feb 2019, 13:06

Passat (Beitrag #4934) schrieb:
Ich habe mal Tante Google befragt.
Das Album auf deiner Kassette erschien 1998.
Damit dürfte deine Kassette wohl zu den letzten kommerziellen Musikkassetten gehören.


Diese Kassette einer spanischen Rockband habe ich in meiner Sammlung und ist auf 2002 datiert.

Triana
Bildquelle: discogs

Wer findet noch jüngere Veröffentlichungen in seiner Sammlung?
rowi
Stammgast
#4957 erstellt: 09. Feb 2019, 13:35

MC-Liebhaber (Beitrag #4956) schrieb:

Wer findet noch jüngere Veröffentlichungen in seiner Sammlung?


Ich kaufe ab und an aktuelle Veröffentlichungen auf Kassette:https://thokeitapes.bandcamp.com/

Und dann gibt es ja noch die Soundtracks von Guardians Of The Galaxy relativ aktuell auf Tape:
Marvel's Guardians Of The Galaxy

Von daher scheint auch hierzulande die Kassette als Distributionsmedium noch nicht ganz tot zu sein.
Orpheus66
Inventar
#4958 erstellt: 09. Feb 2019, 13:42

MC-Liebhaber (Beitrag #4956) schrieb:
Wer findet noch jüngere Veröffentlichungen in seiner Sammlung?

Da braucht man ja gar nicht lange suchen, denn selbst Metallica veröffentlicht wieder auf Kassette. Selbst das 1988er Album "…And Justice for All" wurde als remastered MC im November 2018 neu herausgebracht. Gibt's bei Amazon offiziell zu kaufen...

Metallica ...and Justice for All (2018er MC)
Marsilio
Inventar
#4959 erstellt: 09. Feb 2019, 14:30
Ich habe mir mal den Spass erlaubt und eine SK-Kassette mit dem Band einer Maxell XLII-S "Black Magnetite" getunt:

DSC_0296

Wolf im Schafspelz.

Die Bandwickel waren bei diesem Exemplar übrigens ab Werk schwarz, was eher selten ist. Normalerweise waren sie bei den verschiedenen Gehäuse, die da SK verwendete, weiss.

LG
Manuel
DOSORDIE
Inventar
#4960 erstellt: 09. Feb 2019, 15:01
Hatte Einige mit schwarzen Wickeln. Weiß aber nicht ob ich noch mehr als 2 davon habe...
Manfred_K.
Inventar
#4961 erstellt: 09. Feb 2019, 16:55

DOSORDIE (Beitrag #4955) schrieb:
Ich denke mal, dass das Band am Andruckfilz hängen bleibt und dadurch zum Stillstand kommt. Aber natürlich weiß ich nicht, ob das bei allen Bändern so ist, weiß auch nicht mehr ob das Tape von EMI war.


Hier der XDR Testkandiat. Band ist unspielbar auf sämtlichen Decks: Jaulen, leiern, bis zu Stillstand. Auch dieses Band ist augenscheinlich in Ordnung, Band ist glatt und hat keine optischen Anzeichen auf Beschädigung:

20190209_120121[1]

20190209_120250[1]

Ratsch! Weg mit dem Filz!

20190209_120525[1]

Leider kein Erfolg. Band jault wie gehabt. Gut, dann die Gewalt-Methode: ALLES MUSS RAUSS!

20190209_120947[1]

Ergebnis leider das gleiche. Bei dieser Kassette ist der Andruckfilz nicht dafür verantwortlich. Ich betone, bei dieser Kassette.
Orpheus66
Inventar
#4962 erstellt: 09. Feb 2019, 17:22
Dass ein Tape durch den Kontakt zum Andruckfilz stehen bleibt, halte ich für so gut wie ausgeschlossen.
Bei dem fehlerhaften Band wird es meines Erachtens eher so sein, dass das freigesetzte Bindemittel die Andruckrollen verschmiert und ein weiterer Bandtransport wegen Durchrutschens unterbunden wird. Normalerweise müsstest du es ganz leicht testen können, wenn du die Andruckrollen nach dem Stillstand komplett reinigst. Dann sollte sich das Band nach Neustart ein kleines Stück weiterbewegen. Aber das funktioniert nur sehr kurz und nicht allzu weit, denn der Fehler wird nach kürzester Zeit wieder einsetzen. So war es jedenfalls bei meinen Kandidaten...
Lass_mal_hören
Stammgast
#4963 erstellt: 09. Feb 2019, 18:29
Dieses Jahr sind bereits 960 Kassetten, die 2019 herausgebracht worden sind, bei Discogs gelistet:

Tapes 2019

2018 waren es fast 19.000 Stück...
2018

Und wie man sieht, ging es in diesem Jahrzehnt wieder bergauf:



[Beitrag von Lass_mal_hören am 09. Feb 2019, 18:55 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#4964 erstellt: 09. Feb 2019, 19:12
Den Zahlen nach scheinen wir uns aber schon wieder im Abwärtstrend zu befinden.
Manfred_K.
Inventar
#4965 erstellt: 09. Feb 2019, 19:13

Orpheus66 (Beitrag #4962) schrieb:
Dass ein Tape durch den Kontakt zum Andruckfilz stehen bleibt, halte ich für so gut wie ausgeschlossen.
Bei dem fehlerhaften Band wird es meines Erachtens eher so sein, dass das freigesetzte Bindemittel die Andruckrollen verschmiert und ein weiterer Bandtransport wegen Durchrutschens unterbunden wird. Normalerweise müsstest du es ganz leicht testen können, wenn du die Andruckrollen nach dem Stillstand komplett reinigst. Dann sollte sich das Band nach Neustart ein kleines Stück weiterbewegen. Aber das funktioniert nur sehr kurz und nicht allzu weit, denn der Fehler wird nach kürzester Zeit wieder einsetzen. So war es jedenfalls bei meinen Kandidaten... ;)


Schmierende Bänder hatte ich auch schon, da setzte sich der Tonkopf innerhalb von Sekunden zu, der Klang wurde dumpf. Da hat das Bindemittel den Geist aufgegeben. Alte BASF LH z.B. auch die alten roten UNIVERSUM waren teilweise sehr anfällig.

Bei dem CS-1 Kobalt Type I Ferro Band, welches von EMI bei den XDR Kassetten verwendet wurde, schmiert nichts. Der Tonkopf und die Andruckrolle bleiben sauber. Zumindest bei meinen Testexemplaren. Hier liegt wohl tatsächlich ein Versagen des Gleitmittels vor. Wir müssen wohl differenzieren: Gleitmittel vs. Bindemittel. Ganz schön komplex die Materie. Das ist wohl der auch der Grund, warum man nicht eben schnell mal ein neues Band entwickeln kann...
DJ-Spacelab
Inventar
#4966 erstellt: 09. Feb 2019, 19:18
Das mit den schmierenden Bändern kenne ich noch von Tonbandzeiten her. Da habe ich stapelweise Bänder entsorgen müssen weil die innerhalb von Sekunden alles zugesaut haben.
kamikaze7777
Stammgast
#4967 erstellt: 09. Feb 2019, 19:39
Darf ich raten: Shamrock Bänder?
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