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Der MC Cassetten - Neuzugänge, Bestand und Bilder Thread

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DOSORDIE
Inventar
#4817 erstellt: 25. Jan 2019, 21:29
Wenn du ein Cassettendeck zerlegt kriegst, schaffst du das auch mit nem Ghettoblaster, logisch sind die meist auch aufgebaut, zumindest die Markengeräte.
DJ-Spacelab
Inventar
#4818 erstellt: 25. Jan 2019, 21:31
Also im Nachbarort im Sozialkaufhaus kostet jede Kassette 1 Euro für alle. Wenn man so einen Harz IV Ausweis hat kostet es nur noch 50 Cent pro Stück. Schallplatten kosten mittlerweile das gleiche. Erstaunlicherweise sind die Kassetten, selbst wenn es Kinderkassetten sind, noch in einem sehr ordentlichen Zustand. Die Schallplatten hingegen kann man fast ausnahmslos nur noch in die Tonne werfen.

Als ich mal mit einer Angestellten in diesem Kaufhaus plauderte und meinte das die Kassetten für 1 Euro aber günstig seien, sagte diese das sie die Teile so schon kaum noch los bekämen. Wenn sie die Kassetten teurer machen würden würde die gar keiner mehr nehmen. Der Korb mit den Schallplatten ist hingegen regelmäßig leer geplündert. Und die meisten haben tiefere Furchen als ne 90 Jährige Oma. Und selbst wenn die Schallplatte noch im neuwertigen Zustand wäre, wäre mir aber eine gut aufgenommene Kassette noch 2 mal lieber. Dieser Hype um die Schallplatte nimmt schon seltsame züge an...
Manfred_K.
Inventar
#4819 erstellt: 25. Jan 2019, 22:55
Bei uns gibt es praktisch keine Kassetten mehr. Und wenn, dann auch für 1 €, genau so wie für CD´s und DVD´s. Schallplatten gibt es so gut wie nix mehr, und wenn, dann nur Schrott.

Ist schon eine Interessante Entwicklung bei den Medien. Als der CD-Hype in den 90er voll im Gange war, habe ich, ungelogen, auf dem Flohmarkt Euro-Boxen mit Vinyl für je 50 DM erworben. Die Leute haben das Zeug rausgeschmissen wie im Wahn. Heute, wenn man Vinyl findet, wollen die Mondpreise für die abgeschrubbtesten Platten. Mit vorbespielten MC´s sammle ich gerade Erfahrungen. Ich habe mir früher immer die Platte gekauft und mir dann die MC selber angefertigt und die Platte in den Schrank gestellt. So konnte man von einer Platte viele viele hochwertige MC´s herstellen.

Jetzt habe ich meinen ersten vorbespielten MC-Konvolut erhalten. Die hier klingt hervorragend:

20190125_203438[1]

Auch die, Original von 1976 ohne Dolby, klingt erstaunlich gut. Ich habe teilweise die Vinyl-Versionen aus den 50igern, die klingen schlechter.

20190125_203533[1]
Manfred_K.
Inventar
#4820 erstellt: 25. Jan 2019, 23:01

blauescabrio (Beitrag #4816) schrieb:
Die Rolle würde ich nur zu gerne wechseln, aber die Gefahr einer Zerstörung bei der Zerlegung ist halt sehr groß. Und das ist mir zur Zeit einfach zu riskant, da das wirklich der einzige Fehler ist. Ansonsten läuft wirklich alles an dem Gerät. Vielleicht lasse es doch lieber so und ergänze auf der Rückseite den Line In um einen kleinen BT-Receiver.


Oder Du erweiterst den Line In um ein separates Kassettendeck
DOSORDIE
Inventar
#4821 erstellt: 25. Jan 2019, 23:20
Echt? Von 76 ist die? Die sieht aber älter aus. Ich habe eine von Manfred Mann, die ist von 69, klingt für das Alter echt akzeptabel bis gut, verglichen mit den Remasters ist sie natürlich deutlich schlechter, aber 69 war die Cassette grad so Stereo, dafür ist das klanglich schon erstaunlich.

Bei den vorbespielten klingt bei mir aber keine einzige mit Dolby gut, auch wenn ich welche habe, die tatsäschlich gut klingen und ich mich dann auch oft frage, ob die Platte zu dem Zeitpunkt wirklich die bessere Wahl war. Trotzdem kriegt man ja nie eine Garantie dafür, dass der Sound wirklich gut ist. Ich habe auch von Arcade und K-tel Cassetten, die gut klingen, Andere sind einfach nur müllig aber selbst bei den bekannten, großen Labels ist das so, dass vor Allem Sampler häufig schlecht klingen, vielleicht auch, weil man das Master einmal für die Schallplatte erstellt hat und die Platten durch die lange Spielzeit schon oft arg komprimiert sind.

Hab gestern mal meine Lieblings High Life vom Sommer 82 wieder angehört. Die klingt echt unterirdisch, wahrscheinlich aber auch weil ich die echt totgenudelt habe und sein Weiteres trägt auch das Echtchromband dazu bei, aber eine Seite geht da 37 Minuten und auf der Schallplatte ist das ebenfalls so, so mies klingt die jetzt nicht, aber schon irgendwie dünn.

Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass die Qualität bei Samplern erst deutlich Richtung Mitte der 80er oder danach steigt.

Alben klingen eigentlich durchgängig ganz gut, wahrscheinlich weil sie nicht so lang sind und auch für Vinyl nicht so stark beschnitten werden muss.
DJ-Spacelab
Inventar
#4822 erstellt: 25. Jan 2019, 23:23

Ist schon eine Interessante Entwicklung bei den Medien. Als der CD-Hype in den 90er voll im Gange war, habe ich, ungelogen, auf dem Flohmarkt Euro-Boxen mit Vinyl für je 50 DM erworben. Die Leute haben das Zeug rausgeschmissen wie im Wahn. Heute, wenn man Vinyl findet, wollen die Mondpreise für die abgeschrubbtesten Platten.

Na das war doch mit den Kassetten nicht anders. Auf den Flohmärkten gab es für ein paar Mark ganze Kisten voll mit Kassetten nachgeschmissen. Spätestens als die CD Brenner und die Rohlinge halbwegs bezahlbar wurden wollte doch keiner mehr die ollen "Steinzeitrollen" mehr haben. Die Tapes waren so dermaßen out das ich selbst die ganzen Kisten, die ich eigentlich auf dem Flohmarkt verkaufen wollte, abends wieder nach hause geschleppt habe weil sie keiner wollte. Ungelogen, ich habe die Kassetten damals kistenweise in die Mülltonne gekippt. Heute könnte ich mir dafür ein Musten in der Ar*** beißen. Wenn ich sehe für wie viel Kohle die übelsten Tapes in der Bucht verhökert werden...
Manfred_K.
Inventar
#4823 erstellt: 25. Jan 2019, 23:31

DOSORDIE (Beitrag #4821) schrieb:
Echt? Von 76 ist die? Die sieht aber älter aus. Ich habe eine von Manfred Mann, die ist von 69, klingt für das Alter echt akzeptabel bis gut, verglichen mit den Remasters ist sie natürlich deutlich schlechter, aber 69 war die Cassette grad so Stereo, dafür ist das klanglich schon erstaunlich.


Steht zumindest unten links drauf:

20190125_212726[1]
Manfred_K.
Inventar
#4824 erstellt: 25. Jan 2019, 23:39

DJ-Spacelab (Beitrag #4822) schrieb:
Na das war doch mit den Kassetten nicht anders. Auf den Flohmärkten gab es für ein paar Mark ganze Kisten voll mit Kassetten nachgeschmissen. Spätestens als die CD Brenner und die Rohlinge halbwegs bezahlbar wurden wollte doch keiner mehr die ollen "Steinzeitrollen" mehr haben. Die Tapes waren so dermaßen out das ich selbst die ganzen Kisten, die ich eigentlich auf dem Flohmarkt verkaufen wollte, abends wieder nach hause geschleppt habe weil sie keiner wollte. Ungelogen, ich habe die Kassetten damals kistenweise in die Mülltonne gekippt.


Da ich immer "Selbstaufnehmer" war, ist das an mir vorbei gegangen, hatte meine Augen immer auf Vinyl. Gott sei Dank habe ich nach dem Digitalisieren meine MC´s fein säuberlich aufbewahrt.

Mittlerweile überlege ich ernsthaft, alle meine Bänder noch einmal neu, ohne Dolby, zu digitalisieren. Man könnte versuchen, danach das Audio Signal durch ein Dolby System zu jagen und so eventuelle Pegelverluste auszugleichen. Hat das schon jemand probiert? Sinnvoll? Denkfehler?
DOSORDIE
Inventar
#4825 erstellt: 25. Jan 2019, 23:47
Ach das sind ja Rudolf Rock und die Schocker, hab ich erst nicht gesehen. Richtig geil von denen ist „Alte Rock‘n‘Roller“, bei StarClub 1980 erschienen, geht megamässig ab. Die Sachen davor und danach sind eher alle so schlagermässig, die wenigsten sind so richtig Rock‘n‘Roll.

Ein hübscher Ohrwurm aus der NDW Zeit von denen ist aber auch „Mein Transistorradio“, hat glaub ich sogar Cretu produziert. War mal im Vorentscheid vom ESC 1981.

@Manfred: Das kann man so mit Tape Restore machen, ist ein Plugin für Winamp, das gleicht auch kleine Azimutfehler aus und emuliert Dolby B, der Pegel ist angleichbar und den EQ kann man ggf. auch vorm Dolby Encoder angleichen.

LG Tobi


[Beitrag von DOSORDIE am 25. Jan 2019, 23:51 bearbeitet]
DJ-Spacelab
Inventar
#4826 erstellt: 25. Jan 2019, 23:53

Bei den vorbespielten klingt bei mir aber keine einzige mit Dolby gut

Die meisten vorbespielten Kassetten klingen auch mit Dolby B gut wenn ich ihnen mit der "Play Trim" Funktion meines Yamaha Decks auf die Sprünge helfe. Das funktioniert natürlich nicht immer. Aber meistes klingt es damit besser als ohne Dolby wo das Klangbild, zumindest im direkten Vergleich, oftmals merklich matschiger wird. Generell muss ich aber sagen das ich bisher noch keine vorbespielte Kassette hatte die klanglich an eine selbst bespielte herankam. Die Type I Bänder schon mal gar nicht und von diesem "Chrom Bänder mit 120µs bespielen" gedödel war ich auch nie ein Freund. Die Deutsche Grammophon hatte manche Chrome Tapes korrekt mit 70µs bespielt und das klang schon ganz anders. Auch Arcade hatte bei ihren Tapes aus den 90ern (z.B. der Dance Classics Serie) die Chrom Bänder korrekt mit 70µs aufgenommen. Wenn auch für meinen Geschmack arg leise ausgesteuert. Selbst als die Tapes noch neu waren kamen die nie über die -4dB Marke drüber hinaus. Der Walkman lief bei den Dingern immer mit Lautstärkeregler nahe Maximum.


Ich habe auch von Arcade und K-tel Cassetten, die gut klingen

Zumindest Arcade hatte eine Zeit lang auch eigene Master für die Kassettenproduktion. Manche Labels hatten sogar das Bass- und Dynamiklose Master für die CD Produktion verwendet. Ich habe hier eine Doppel CD vom Label "Telstar". Die klingt dermaßen flach und dünn das geht auf keine Kuhhaut. Von K-tel soll es ja auch etliche solcher CDs geben.
Manfred_K.
Inventar
#4827 erstellt: 26. Jan 2019, 14:10

DOSORDIE (Beitrag #4825) schrieb:

@Manfred: Das kann man so mit Tape Restore machen, ist ein Plugin für Winamp, das gleicht auch kleine Azimutfehler aus und emuliert Dolby B, der Pegel ist angleichbar und den EQ kann man ggf. auch vorm Dolby Encoder angleichen.


Danke für den Hinweis. Ist sehr interessant. Werde ich bei Gelegenheit mal testen.

Meine Idee wäre aber, die Tapes ohne Dolby als .wav zu digitalisieren. Dann vom analogen Ausgang der Soundkarte in einen Hardware-Dolby B/C Decoder eines Tape Decks einspeisen. Notfalls ein Schlacht- Deck modifizieren.

Technics hatte diese Funktion bei DBX Deck´s integriert. Da konnte man DBX Aufnahmen von Schallplatten decodieren über den Line IN...
DJ-Spacelab
Inventar
#4828 erstellt: 26. Jan 2019, 14:19

Meine Idee wäre aber, die Tapes ohne Dolby als .wav zu digitalisieren. Dann vom analogen Ausgang der Soundkarte in einen Hardware-Dolby B/C Decoder eines Tape Decks einspeisen. Notfalls ein Schlacht- Deck modifizieren.

Und was soll das bringen außer jede Menge zusätzlicher Arbeit? Dann hast du ja besser und einfacher du nimmst ein Tapedeck mit Play Trim Funktion.
Manfred_K.
Inventar
#4829 erstellt: 26. Jan 2019, 14:48

DJ-Spacelab (Beitrag #4828) schrieb:

Meine Idee wäre aber, die Tapes ohne Dolby als .wav zu digitalisieren. Dann vom analogen Ausgang der Soundkarte in einen Hardware-Dolby B/C Decoder eines Tape Decks einspeisen. Notfalls ein Schlacht- Deck modifizieren.

Und was soll das bringen außer jede Menge zusätzlicher Arbeit? Dann hast du ja besser und einfacher du nimmst ein Tapedeck mit Play Trim Funktion.


Das .wav würde am Abspielen nicht an Qualität verlieren, eventuell, aber das weiß ich nicht ob ich einen Denkfehler habe, könnte man so den Pegel anpassen, um "Pumpeffekte" zu vermeiden. Die Kassetten würden geschont und es wäre ein interessantes Projekt

Digitalisiere ich mit einem nicht optimalen Dolby, so digitalisiere ich den Fehler gleich mit. Im Nachhinein wäre es nicht mehr möglich, mit den Dolby-Parametern zu experimentieren.

Momentan läuft:

20190125_203654[1]
20190125_203627[1]
20190125_203728[1]
DJ-Spacelab
Inventar
#4830 erstellt: 26. Jan 2019, 14:51
Genau deshalb gibt es Play Trim. Wobei das bei vorbespielten Kassetten auch nicht immer das Allheilmittel ist. Da hat man oftmals die besten Ergebnisse wenn man Dolby einfach aus lässt.
DOSORDIE
Inventar
#4831 erstellt: 26. Jan 2019, 15:11
Play Trim hat bei mir meistens nur das Rauschen erhöht. Damit es mit Dolby nicht stumpf klang musste ich Play Trim so weit aufdrehen, dass es mehr Rauschte als wenn ich die Cassette einfach ohne Dolby abgespielt habe.

Naja Sinn würde das evtl machen, das ganze ohne Dolby zu digitalisieren, den Pegel so anzugleichen, dass das Dolby Signal korrekt decodiert wird und dann ohne Dolby wieder zurück auf Cassette aufnehmen um es dann korrekt mit Dolby abspielen zu können. Den Zugewinn an Rauschen kann man mit einem Denoiser weg filtern und erhält dann eine recht gute Qualität.

Die Frage ist aber tatsäschlich wozu?! Das macht für mich nur Sinn, wenn ich Aufnahmen habe, die unwiederbringlich so nur auf dieser Cassette sind. Ich habe das mit ein paar Kinderhörspielen vom Pläne Label so gemacht, aber so die üblichen K-tel Sampler mach ich mir lieber gleich neu von Digitaler Quelle. Wenn das Gehäuse Verschraubt ist, Mache ich einfach besseres Band rein, suche mir bei der Gelegenheit gleich die ungekürzten Versionen und schneide mir das Band passend.

LG Tobi
Manfred_K.
Inventar
#4832 erstellt: 26. Jan 2019, 16:15

DOSORDIE (Beitrag #4831) schrieb:
Naja Sinn würde das evtl machen, das ganze ohne Dolby zu digitalisieren, den Pegel so anzugleichen, dass das Dolby Signal korrekt decodiert wird und dann ohne Dolby wieder zurück auf Cassette aufnehmen um es dann korrekt mit Dolby abspielen zu können. Den Zugewinn an Rauschen kann man mit einem Denoiser weg filtern und erhält dann eine recht gute Qualität.


...und bei meiner "Hardware-Dolby-Idee" hätte man dann eben keinen Zugewinn an Rauschen Wenn ich mal viel Zeit habe, probiere ich das aus. Aber zuerst muss ich meine Bestände an Kassetten neu ordnen und noch ein paar Decks aufarbeiten. Eigentlich könnte ich schon in den Ruhestand gehen. Langeweile kommt bei uns Tape-Freaks nie auf. Entweder hört man Kassetten, überspielt Kassetten oder schraubt am Deck Apropos Rauschen. Dieses Teil war bei meinem letzten Konvolut dabei, Gerade mal getestet. Ob das Band auch von 1982 ist, wie die aufgenommenen Hits?

20190126_140430[1]
Manfred_K.
Inventar
#4833 erstellt: 26. Jan 2019, 19:15
...und noch 2 Dino´s. Extra Für Dich, Tobi ...Man beachte auch die verschraubten Gehäuse

20190126_171252[1]
20190126_171210[1]
DOSORDIE
Inventar
#4834 erstellt: 26. Jan 2019, 23:12
Ja qualitativ waren sowohl die Cassetten als auch die Platten wirklich gut.

Die Flippers haben tatsäschlich ein paar Burner, die ich gerne höre wenn ich besoffen bin, z.B. Malaika, oder aus der Zeit wo sie zu fünft waren Was hast du am Sonntag allein gemacht und Jackie... da schäme ich mich nicht für, nur irgendwann gegen Ende der 80er ist mir dann der Sound zu billig...

Die Saba sieht aber älter aus als 1981. Naja Rauschzuwachs hat man grundsätzlich sobald man zur Angleichung die Höhen anheben muss.

LG Tobi
Manfred_K.
Inventar
#4835 erstellt: 26. Jan 2019, 23:21
Beim weiteren durchsehen meines Konvoluts, wurde ich wieder schmerzlich daran erinnert, dass es wohl üblich war, aus Kostengründen "Fake-Sampler" auf den Markt zu bringen. Drauf stand: "Visage - Fade to Grey" und zu hören ist eine abgehalfterte Alleinunterhalterin die auf einem mindestens genau so abgehalfterten Keyboard klimpert. Die Fotos erspare ich Euch - Ein richtiger Dreck! -

Als Teenager bin ich im Kaufhaus ebenfalls mal auf so einen "Müll-Sampler" hereingefallen. Ich habe mein hart erspartes Taschengeld dafür ausgegeben, um zu Hause feststellen zu müssen, dass das gar keine Original-Titel waren. Ich war übelst sauer Jetzt, 30 Jahre später, habe ich mich an der Musikindustrie gerächt. 100 Tapes für 10 Euro!

Das hier sind zum Glück Originale:

20190126_210709[1]
20190126_210833[1]
20190126_210926[1]
Manfred_K.
Inventar
#4836 erstellt: 26. Jan 2019, 23:25

DOSORDIE (Beitrag #4834) schrieb:

Die Saba sieht aber älter aus als 1981.


Ich würde die ca. mitte der 70er schätzen...
DOSORDIE
Inventar
#4837 erstellt: 26. Jan 2019, 23:47
Der EMI Sampler ist genau meins. Der Rest geht so, aber ich mag das Polygram Gehäuse von der Cream of Pop Gehäuse. Meine ganzen Karussell Kindercassetten hatten dieses Gehäuse. Verrückt auch, was ein Label für einen Einfluss auf die Optik haben kann, sieht ganz anders aus. Die Polyphon Labels aus der Zeit sahen schön aus, schwarz mit bunten Streifen und eben dieses Gehäuse.

LG Tobi
DJ-Spacelab
Inventar
#4838 erstellt: 27. Jan 2019, 12:08

Beim weiteren durchsehen meines Konvoluts, wurde ich wieder schmerzlich daran erinnert, dass es wohl üblich war, aus Kostengründen "Fake-Sampler" auf den Markt zu bringen. Drauf stand: "Visage - Fade to Grey" und zu hören ist eine abgehalfterte Alleinunterhalterin die auf einem mindestens genau so abgehalfterten Keyboard klimpert. Die Fotos erspare ich Euch - Ein richtiger Dreck!

Das war viele viele Jahre leider gang und gäbe. Vor allem Europa brachte viele solche Sampler raus. Aber auch von Karussell gab es sehr viele von diesen Dingern. Erstaunlicherweise wurde diese auch noch sehr oft gekauft. Vor ein paar Jahren hat mal ein Produzent von solchem Schund in einem Musikmagazin ein bisschen aus dem nähkästchen geplaudert. Das war ein richtig dickes Geschäft mit solchem Müll.
Manfred_K.
Inventar
#4839 erstellt: 27. Jan 2019, 12:36
Guten Morgen zusammen,

für alle, die traurig sind, dass "Peter" nicht Dschungelkönig geworden ist, hier ein Trostpflaster :


20190127_103131[1]
Manfred_K.
Inventar
#4840 erstellt: 27. Jan 2019, 13:36

DJ-Spacelab (Beitrag #4838) schrieb:

Beim weiteren durchsehen meines Konvoluts, wurde ich wieder schmerzlich daran erinnert, dass es wohl üblich war, aus Kostengründen "Fake-Sampler" auf den Markt zu bringen. Drauf stand: "Visage - Fade to Grey" und zu hören ist eine abgehalfterte Alleinunterhalterin die auf einem mindestens genau so abgehalfterten Keyboard klimpert. Die Fotos erspare ich Euch - Ein richtiger Dreck!

Das war viele viele Jahre leider gang und gäbe. Vor allem Europa brachte viele solche Sampler raus. Aber auch von Karussell gab es sehr viele von diesen Dingern. Erstaunlicherweise wurde diese auch noch sehr oft gekauft. Vor ein paar Jahren hat mal ein Produzent von solchem Schund in einem Musikmagazin ein bisschen aus dem nähkästchen geplaudert. Das war ein richtig dickes Geschäft mit solchem Müll. :.


...und auch maritim … aus heutiger Sicht zwar witzig, aber wenn die Sängerin, die hier "99 Luftballons" singt, bei DSDS auftreten würde... Dieter Bohlen würde die hochkant rauswerfen

20190127_113204[1]

Edit: Eine Mogelpackung - Wie sollte ich das als 14 jähriger erkennen, dass das Fake ist -


[Beitrag von Manfred_K. am 27. Jan 2019, 13:39 bearbeitet]
Manfred_K.
Inventar
#4841 erstellt: 27. Jan 2019, 18:04
Apropos "maritim"... Die haben mit noch ganz anderem Schund Geld verdient

Hier der Beweis:

20190127_155831[1]
20190127_155921[1]
DOSORDIE
Inventar
#4842 erstellt: 27. Jan 2019, 18:26
Das hellblaue Maritim Label kenne ich nur in Verbindung mit rotem Gehäuse von einigen Hörspielcassetten. Die hatten sehr schöne Kinderhörspiele z.B. Die Heinzelmännchen von Köln, hab ich leider nicht mehr, hab ich als Kind aber sehr gerne gehört. Ich mag das nicht wenn Märchen so altbacken erzählt werden, aber die haben das hin bekommen, dass sehr zeitgemäss zu produzieren.

LG Tobi
DJ-Spacelab
Inventar
#4843 erstellt: 27. Jan 2019, 18:27
Au weia die hatte ich ja ganz verdrängt. Ich hatte mal als jugendlicher (lang lang ists her...) so eine Kassette vom Label "Superton". Die machten sich eigentlich einen sehr guten Namen mit dem veröffentlichen von (damals schon alten) Hörspielen und sehr seltenen Perlen. Und dann hauen die da eine Kassette raus mit dem Namen "Kleine Sauereien - Auf da Alm da gibts nur Sünd". Das waren echt fürchterliche Lieder im Blaskapellen-Style und dazwischen immer ein, im breitesten Bayrisch, vorgetragener "Witz" der so lau war das noch nicht mal Oma Erna aus dem Kirchenchor rot davon wurde.
DOSORDIE
Inventar
#4844 erstellt: 27. Jan 2019, 18:31
Bei bayerischen Witzen muss ich immer an Gaudimax denken. Kennt das noch Einer? Lief früher immer im Ersten.
DJ-Spacelab
Inventar
#4845 erstellt: 27. Jan 2019, 18:45
Mir ist da gerade noch eine wirklich sehr schön produzierte Hörspielkassette in die Hände gefallen.
fontana Hörkiste
"Meine Mutter darf es nie erfahren" nach einem Buch von Johannes Mario Simmel. Auch dieses Hörspiel ist sehr modern und nicht so altbacken erzählt. Vor allem ist es ganz normal gesprochen und nicht so langsam und überbetont wie leider viele andere Hörspiele aus der Zeit. So als hätten Kinder und Jugendliche einen an der Murmel. Was mich aber sehr fasziniert ist das fontana da anscheinend sehr gutes Bandmaterial verwendet hat. Die Kassette ist, zumindest laut Inlay, von 1977. Und das Teil klingt, bis auf ein ordentliches Grundrauschen, noch genauso frisch als wäre es gerade erst aufgenommen worden.
DOSORDIE
Inventar
#4846 erstellt: 27. Jan 2019, 18:56
Stimmt, von Fontana gabs auch einige schöne Hörspiele.

Was ich auch total gerne mag, sind die Hörspiele von Schneider Ton. Die Pizzabande ist super, die gabs auch von Europa, find ich dagegen aber nicht so gut. Bei Schneider wird oft bemängelt, dass die Kinder mit Dialekt reden und dadurch teilweise amateurhaft klingen, ich finde gerade dadurch klingts natürlicher.

Auch ganz groß waren die Sachen von Pläne.

LG Tobi
Manfred_K.
Inventar
#4847 erstellt: 27. Jan 2019, 18:58
Gaudimax ist an mir irgendwie vorbei gegangen...

Jetzt aber mal wieder gute Musik, in sehr guter Qualität, nach all dem nachgesungenen Gejaule und Almen-Schrott:

20190126_214050[1]
20190126_214157[1]
20190126_214242[1]
DJ-Spacelab
Inventar
#4848 erstellt: 27. Jan 2019, 19:12
Das Snap Album hatte ich auch mal auf Kassette. Leider war die Klangqualität eher durchschnittlich. Ich hatte mir das Album später dann selbst von CD auf Kassette überspielt und das klang um Welten besser. Und ich hatte mit der TDK D ja auch nur ein 08/15 Standard Type I Band benutzt. Deshalb mochte ich vorbespielte Musikkassetten nie so besonders. Die klangen halt nie so wie selbst bespielte. Keine Ahnung warum.
Manfred_K.
Inventar
#4849 erstellt: 27. Jan 2019, 19:21

DJ-Spacelab (Beitrag #4848) schrieb:
Das Snap Album hatte ich auch mal auf Kassette. Leider war die Klangqualität eher durchschnittlich. Ich hatte mir das Album später dann selbst von CD auf Kassette überspielt und das klang um Welten besser. Und ich hatte mit der TDK D ja auch nur ein 08/15 Standard Type I Band benutzt. Deshalb mochte ich vor bespielte Musikkassetten nie so besonders. Die klangen halt nie so wie selbst bespielte. Keine Ahnung warum.


Das war auch der Grund, warum ich immer zur Platte gegriffen hatte und selber Aufnahmen angefertigt habe.

Der Grund liegt in der oft schlechten Bandqualität und in dem Schnell-Dublizier-Verfahren. Meines Wissens sind die vor bespielten MC´s nicht in Echtzeit aufgenommen worden, sondern in einer schnelleren Geschwindigkeit. Das verschlechterte die Qualiät. Ähnlich wie bei den Doppel-Kassettendecks mit "High-Speed Dubbing". Qualitätstechnisch ist "High-Speed Dubbing" der größte Schmarrn überhaupt, Höhenverlust en Masse gibt es gratis dazu
Manfred_K.
Inventar
#4850 erstellt: 27. Jan 2019, 19:24
Und für den Tobi, den Dino mit Walkman um den Hals. Ist der nicht putzig?

20190127_171436[1]
Manfred_K.
Inventar
#4851 erstellt: 27. Jan 2019, 19:28
Rein aufnahmetechnisch bläst es hier einem den Beyerdynamic vom Schädel. Ist aber auch von 1999:

20190127_160659[1]
DOSORDIE
Inventar
#4852 erstellt: 27. Jan 2019, 19:32
Ja, der ist wirklich niedlich :-) ich fürchte nur der Inhalt der Cassette ist nicht so toll^^.

Naja das mit dem Schnellduplizieren stimmt so nicht ganz.

Da wurden spezielle Köpfe verwendet die bis in den MHz Bereich übertragen konnten und dadurch war es auch möglich eine höhere Sättigung zu erreichen und die Dynamik zu steigern und beim XDR Verfahren wird ja ein digitales Master zum kopieren verwendet, eigentlich müssten die Cassetten tatsäschlich besser klingen, als Aufnahmen, die man zuhause anfertigt. Bei Decks mit High Speed Dubbing hat man ja nur normale Köpfe, deren Performance im oberen hörbaren Bereich endet. Ich muss aber sagen, dass ich die Qualität bei einem vernünftigen Doppelcassettendeck mit High Speed Dubbing nicht hörbar schlechter finde.
Manfred_K.
Inventar
#4853 erstellt: 27. Jan 2019, 20:56

DOSORDIE (Beitrag #4852) schrieb:
Ja, der ist wirklich niedlich :-) ich fürchte nur der Inhalt der Cassette ist nicht so toll^^.

Naja das mit dem Schnellduplizieren stimmt so nicht ganz.

Da wurden spezielle Köpfe verwendet die bis in den MHz Bereich übertragen konnten und dadurch war es auch möglich eine höhere Sättigung zu erreichen und die Dynamik zu steigern und beim XDR Verfahren wird ja ein digitales Master zum kopieren verwendet, eigentlich müssten die Cassetten tatsäschlich besser klingen, als Aufnahmen, die man zuhause anfertigt. Bei Decks mit High Speed Dubbing hat man ja nur normale Köpfe, deren Performance im oberen hörbaren Bereich endet. Ich muss aber sagen, dass ich die Qualität bei einem vernünftigen Doppelcassettendeck mit High Speed Dubbing nicht hörbar schlechter finde.


Der Inhalt ist in der Tat "billig"

Danke für die Info beim kommerziellen Schnellduplizieren. Das mit der Sättigung ist bei manchen Exemplaren schon heftig im roten Bereich - ohne das es hörbar verzerrt, das stimmt. Die Soundqualität der Kristina Bach MC ist außergewöhnlich gut. Was mich wirklich stört sind die teilweise billigen Gehäuse. Ich habe einige Exemplare in meiner Sammlung, die nur sehr schwer laufen. Dann keine Verschraubung - eine Frechheit -. Leider sind auch mittlerweile 3 XDR Tapes davon betroffen. Was nützt das beste Master, wenn das Gehäuse schlecht ist.

Auch diese hier jault bis zum Stillstand. Egal ob im Dual-Capstan oder Singel Capstan, egal ob AKAI, Kenwood oder Yamaha. Und die Kassette ist quasi neuwertig, keine Gebrauchsspuren zu erkennen. Drückt man diese Kassette nur leicht zusammen, bremst es die Wickel so stark, dass kein Antrieb mehr in der Lage ist, das Band abzuspielen

20190127_184923[1]
DJ-Spacelab
Inventar
#4854 erstellt: 27. Jan 2019, 21:23
Mag ja sein das die Dupliziermaschinen theoretisch wahre Wunderkisten sind. In der Praxis hatte ich aber vielleicht 3 oder 4 Kassetten die brauchbar klangen. Der Rest war meistens irgendwie schwachbrüstig. Wenig Dynamik und/oder seltsam matt. Vor allem diese typischen Type I Bänder von denen ich vermute das die der Knackpunkt sind. Stichwort: billiges Bandmaterial. Wirklich gut war eine Kassette der Deutschen Grammophon (Type II und auch korrekt mit 70µs aufgenommen), eine Kassette von Stockfish (ebenfalls korrekt mit 70µs aufgenommene Type II und laut Inlay mit TDK Bandmaterial) und eine Kassette von Sony Classics (Type II mit 70µs aufgenommen und mit dicken "Dolby HX PRO" Logo drauf). Manche Kassetten von Polygramm gingen auch noch in Ordnung Das waren ja meistens Type II Bänder die mit 120µs aufgenommen wurden. Als Ausnahme würde ich hier vielleicht manche PolyStar Sampler so aus Mitter der 90er sehen die teils schon rauh übersteuert klangen und die man tatsächlich aussteuerte bis der Arzt kam. Vermutlich um die Rauschgeister die man mit der 120µs Aufnahme rief wieder etwas in den Hintergrund zu drängen.

Die Kristina Bach dönert aber auch nur so rein weil das ganze Album volles Brikett komprimiert ist. Ich hab mal gerade bei Qobuz das Album durchgezappt und im vergleich zu den anderen deiner Kassetten, die, soweit ich das bis jetzt sehen konnte, aus einer Zeit kommen wo man noch mit deutlich mehr Dynamik gearbeitet hat, ist die flach wie der Bodensee. Also jetzt natürlich relativ gesehen. Dadurch wirkt das ganze Album wesentlich knalliger.
Manfred_K.
Inventar
#4855 erstellt: 27. Jan 2019, 22:27

DJ-Spacelab (Beitrag #4854) schrieb:
Die Kristina Bach dönert aber auch nur so rein weil das ganze Album volles Brikett komprimiert ist. Ich hab mal gerade bei Qobuz das Album durchgezappt und im vergleich zu den anderen deiner Kassetten, die, soweit ich das bis jetzt sehen konnte, aus einer Zeit kommen wo man noch mit deutlich mehr Dynamik gearbeitet hat, ist die flach wie der Bodensee. Also jetzt natürlich relativ gesehen. Dadurch wirkt das ganze Album wesentlich knalliger.


Diese Analyse bringt es auf den Punkt!

Ich spule meine Bänder gerade durch und höre immer mal rein um meinen erworbenen Kassettenkonvolut einigermaßen einschätzen zu können. Es ist teilweise erstaunlich, wie gut doch auch sehr alte Bänder klingen können. Gott sei Dank hatte ich bis jetzt noch keines dabei, welches "schmiert". Das hatte ich mal bei ein paar roten BASF LH Bändern. Da hatte sich das Bandmaterial (Bindemittel) regelrecht aufgelöst und in Sekunden den Tonkopf braun zugeschmiert.

Ein altes Band von 1977, mit erstaunlicher Klangqualität:

20190126_214311[1]

...und wieder moderner:

20190126_214341[1]
20190126_214439[1]
DOSORDIE
Inventar
#4856 erstellt: 27. Jan 2019, 22:46
Ich habe einen Sampler, der heißt Big City Beats, da ist noch das alte Tele 5 Logo drauf. Die Aufnahme ist derart beschissen, dass ich mich frage, wer 89/90 sowas noch freiwillig gekauft hat. Das ist total verzerrt und die S Laute zischen und die Höhen sind schlecht und undeutlich. Da ist ja eher so Tanzmusik drauf, Richtung Techno und Acid, gerade da stört so ein rotziger Sound im Bass doch total. Das Bandmaterial an sich macht aber einen ganz vernünftigen Eindruck. Da ist wohl was mächtig schief gelaufen, und da leuchten in der Pegelanzeige auch Segmente auf, die ich mich selbst mit Reineisenband niemals trauen würde anzupeilen... ich hatte die Cassette NOS gekauft, als der Kaufhof seine CD Abteilung aufgelöst hatte. War irgendwann in den frühen 2000ern, da gabs sowas für 2 Mark oder so.

LG Tobi
CMueller77
Stammgast
#4857 erstellt: 28. Jan 2019, 09:31

Manfred_K. (Beitrag #4853) schrieb:
Dann keine Verschraubung - eine Frechheit -. Leider sind auch mittlerweile 3 XDR Tapes davon betroffen. Was nützt das beste Master, wenn das Gehäuse schlecht ist.

Auch diese hier jault bis zum Stillstand. Egal ob im Dual-Capstan oder Singel Capstan, egal ob AKAI, Kenwood oder Yamaha. Und die Kassette ist quasi neuwertig, keine Gebrauchsspuren zu erkennen. Drückt man diese Kassette nur leicht zusammen, bremst es die Wickel so stark, dass kein Antrieb mehr in der Lage ist, das Band abzuspielen


Hallo Manfred
Das Übel der (meisten) EMI XDR Tapes kenne ich nur zu gut. Da ich gerade von den EMI Tapes mit den transparenten Gehäuse (Wer erinnert sich nicht gerne an die EAV - Erste Allgemeine Verunsicherung ) und mit den gelben Gehäuse (Pumuckl) viele hatte, welche mit der Zeit selbst auf einem Revox bis zum Stillstand zu leiern begannen, ging ich im Internet auf die Suche, ob Infos zu diesem "Problem" der XDR Tapes vorhanden sind. "Leider" wurde ich fündig. Die Ursache des Leierns ist nicht das Gehäuse (auch wenn die Gehäuse z.T. wirklich billig sind) oder die Gleitfolien, sondern das CS-1 Kobalt Type I Ferro Band (erkennbar an der dunkelgrauen / dunkelbraunen Farbe) der Firma Capitol, bei welchem mit den Jahren sich das Gleitmittel (die Bänder waren tatsächlich mit einem Gleitmittel behandelt, um einen perfekten Bandlauf zu ermöglichen) auflöst. Dies führt dann dazu, dass das Band richtiggehend an den Bandführungen "klebt" und natürlich nicht mehr sauber vom Tapedeck transportiert werden kann. Dies erklärt auch, weshalb sich die betroffenen EMI XDR Kobaltbänder auf allen Geräten (egal ob Dual Capstan oder Single Capstan) so verhalten. Dieser Effekt zeigt sich bei meinen Tapes schwächer bei Kassetten welche über die Jahre immer wieder abgespielt wurden, und stärker bei solchen, welche ich bei Zimmertemperatur jahrelang gelagert habe und nicht mehr abgespielt habe.

Hier findest Du weitere Infos:
Erklärung Qualitätsthematik Capitol Bänder - nach "Capitol Shit" suchen, im letzten Drittel des Beitrags
Super Video, in welchem erklärt wird, wie die EMI XDR Tapes noch zu retten sind

Der einzige Weg die betroffenen XDR Tapes noch zu retten, ist das behandeln des Bandes mit Silikonspray, wie im Video im 2. Link erklärt wird. Da mir dieser Prozess zu mühsam und zeitaufwändig ist, habe ich mittlerweile schweren Herzens die betroffenen EMI XDR Tapes entsorgt und mir von CD's neue Kopien auf Kassette erstellt.

Die EMI XDR Tapes mit dem GS-1 Ferro Band (hellbraun) sind nicht betroffen und liefern eine wirklich tollen und satten Sound!

Hoffe Dir damit weiterzuhelfen.
LG
Christoph


[Beitrag von CMueller77 am 28. Jan 2019, 12:11 bearbeitet]
Orpheus66
Inventar
#4858 erstellt: 28. Jan 2019, 12:11
Ach du Schreck, das sind ja erschreckende Fakten...!
Welch ein Glück, dass ich in meiner Sammlung nur eine einzige EMI XDR-Kassette entdeckt habe. Es ist zwar ausgerechnet eine meiner Lieblings-Kassetten (Marillion • Misplaced Childhood), aber glücklicherweise treten die geschilderten Symptome bei dieser Kassette nicht auf, denn sie läuft immer noch tadellos.
Aber vielleicht liegt es auch daran, dass diese aus Frankreich stammt, bzw. dort eventuell mit einem anderen Bandmaterial konfektioniert wurde.
Oder ist XDR-System automatisch auch immer XDR-System?

Marillion - Misplaced Childhood MC
DOSORDIE
Inventar
#4859 erstellt: 28. Jan 2019, 12:18
XDR sagt ja nur was über die Art der Duplizierung und nicht über die verwendete Bandsorte aus!

LG Tobi
Orpheus66
Inventar
#4860 erstellt: 28. Jan 2019, 12:55
Ach so, danke, das wusste ich nicht... hatte schon gedacht, dass dann automatisch auch das verwendete Bandmaterial immer gleich sei.
CMueller77
Stammgast
#4861 erstellt: 28. Jan 2019, 13:02

Orpheus66 (Beitrag #4858) schrieb:
Aber vielleicht liegt es auch daran, dass diese aus Frankreich stammt, bzw. dort eventuell mit einem anderen Bandmaterial konfektioniert wurde.

Richtig! Wie man dem in meinem Beitrag verlinkten Bericht entnehmen kann, wurden um 1985-1987 und danach die Kassetten mit SKC Pancakes befüllt und nicht mehr mit dem CS-1 Band von Capitol. Mit dem Wechsel auf das von Dir gezeigte Gehäuse wurden nur noch SKC Band eingespult, welches auch heute noch sehr gut läuft. Ich habe resp. hatte dennoch 2 EMI Tapes mit dem von Dir gezeigte Gehäuse, welche ebenfalls nicht mehr liefen. Ich habe die von Dir gezeigte Marillion auch; allerdings noch im alten transparenten Gehäuse und die lässt sich gar nicht mehr abspielen; hattest also Glück :-) Hat Deine am Ende der Seite noch die XDR Töne drauf? Wenn nicht, wurde diese bereits mit digitalen Bin-Loops dupliziert und nicht mehr mit 1 Zoll Analog Bin-Loops (=> XDR System). Wenn ja, hast Du laut dem Bericht eine echte Rarität Ich habe etliche neunziger-Jahre EMI's (Roxette & Co) welche noch das XDR Logo aufgedruckt haben, aber gar nicht mehr mit dem XDR System dupliziert wurden (keine XDR Qualitätscheck-Tonfolgen aufgezeichnet).

@Tobi: Absolut korrekt. Allerdings wurde das XDR System vorallem erfunden, um die "schlechten" Bänder bei Capitol/EMI auszusortieren. Man weiss heute, dass das XDR System nicht viel wenn sogar gar nichts mit besserer Qualität der duplizierten Bänder zu tun hatte...

LG
Christoph
CMueller77
Stammgast
#4862 erstellt: 28. Jan 2019, 13:06

Orpheus66 (Beitrag #4860) schrieb:
Ach so, danke, das wusste ich nicht... hatte schon gedacht, dass dann automatisch auch das verwendete Bandmaterial immer gleich sei. ;)


Nein, nein, es wurden eben 3 verschiedene Bänder eingespult...

Wenn Du solche EMI XDR Tapes heute im Internet & Co kaufst, hast Du immer hin 66% Chance, dass sie noch läuft:

1. CS-1 Kobaltband (dunkelgrau) => läuft wahrscheinlich nicht mehr
2. GS-1 Ferro Standard Band (hellbraun) => läuft
3. SKC Ferro Band (dunkelbraun) => läuft

LG
Christoph


[Beitrag von CMueller77 am 28. Jan 2019, 15:06 bearbeitet]
Orpheus66
Inventar
#4863 erstellt: 28. Jan 2019, 13:15

CMueller77 (Beitrag #4861) schrieb:
Hat Deine am Ende der Seite noch die XDR Töne drauf? Wenn nicht, wurde diese bereits mit digitalen Bin-Loops dupliziert und nicht mehr mit 1 Zoll Analog Bin-Loops (=> XDR System). Wenn ja, hast Du laut dem Bericht eine echte Rarität

Ja, diese piepsende Tonleiter-Folge an Tönen ist zu Beginn und am Ende des Bandes zu hören...
Wusste gar nicht, dass das auch ein Unterscheidungsmerkmal ist. und dass es die Kassette obendrein auch noch zu einer Rarität macht.
Bei jedem Hören stelle ich jedenfalls immer wieder fest, dass es sich bei dieser Marillion-Kassette um eines der besten und sehr ausgewogen ausgesteuerten Tapes meiner Sammlung handelt.


CMueller77 (Beitrag #4862) schrieb:
Nein, nein, es wurden eben 3 verschiedene Bänder eingespult...

Wenn Du solche EMI XDR Tapes heute im Internet & Co kaufst, hast Du immer hin 66% Chance, dass sie noch läuft:

1. GS-1 Kobaltband (dunkelgrau) => läuft wahrscheinlich nicht mehr
2. CS-1 Ferro Standard Band (hellbraun) => läuft
3. SKC Ferro Band (dunkelbraun) => läuft

Wobei es sich in dem erwähnten Bericht in Bezug auf GS-1 und CS-1 - wenn ich es richtig deute - ja auch anders herum verhalten könnte:

Zitat:
Das Band war entweder CS-1, oder GS-1, Capitol-intern genannt : "Capitol Shit" oder "Good Shit".
CS-1 war ein Kobalt-Type I tape, GS-1 war das meist verwendete Standard Ferro.


[Beitrag von Orpheus66 am 28. Jan 2019, 14:09 bearbeitet]
CMueller77
Stammgast
#4864 erstellt: 28. Jan 2019, 15:09

Orpheus66 (Beitrag #4863) schrieb:
Wobei es sich in dem erwähnten Bericht in Bezug auf GS-1 und CS-1 - wenn ich es richtig deute - ja auch anders herum verhalten könnte:

Au weja, klar, danke! Womit Du absolut Recht hast; sorry für den Verdreher; hab's korrigiert...

LG
Christoph
rupi99
Stammgast
#4865 erstellt: 28. Jan 2019, 15:32
Gerade frisch eingetroffen

Kooks
DJ-Spacelab
Inventar
#4866 erstellt: 28. Jan 2019, 18:08
Der Vater meines besten freundes hat von diesen Teilen hier ein ganzes Regal voll in den unterschiedlichsten längen. Soll ein recht brauchbares Type II Band sein.
AudioMagnetics XHE II
Man beachte die seltsame Mechanik die wohl das aufwickeln des Bandes verbessern soll.
kamikaze7777
Stammgast
#4867 erstellt: 28. Jan 2019, 18:33
Wohl eine Alternative zu den BASF "Elefantenzähne".
Security Mechanism (SM):
https://upload.wikim...ed_tape_IMG_8286.JPG
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