Der Classic-Rock-Stammtisch

Käbbdn (Beitrag #20758) schrieb:

Auf der Suche nach meinem Lieblingsalbum von Lou kommt es zu einem Showdown von drei Alben - Transformer, New York und Blue Mask.

Blue Mask kenne ich leider noch nicht. New York kenne ich noch von der Erstauflage her.
Finde ich besser als Transformer und Magic & Loss. Obwohl keine Scheibe wirklich schlecht ist.

Ich finde, auf New York klingt er am besten in sich ruhend. Lakonischer Gesang, teils Sprech-Gesang, tiefe rauhe Stimme, und ein Band-Sound, der seine Stimme auf's beste ergänzt.
Simple Instrumentierung (2 Gitarren, Bass, Drums), die richtig Groove macht.
Der Bass, die Bass-Gitarre auf New York ist richtig gut und passend gespielt.

Die meisten Songs sind richtig gut, die nicht so guten Songs sind auch nicht schlecht, und insgesamt klingt das Album am Stück durchaus unterhaltsam, ohne auf vordergründige Effekte zu setzen.

Auf der nächsten Platte, Magic & Loss scheint ihm das Kritiker-Lob zu New York teils zu Kopf gestiegen zu sein: Einige Songs klingen zu genialistisch gemacht, also nur Thema und Text, aber wenig Mühe oder Arbeit in die Melodien oder den Groove investiert. Obwohl auch Magic & Loss einige richtig sehr gute Songs enthält.

Ich finde diese beiden Platten, New York und Magic & Loss insgesamt sehr gut. Ich finde, da spielt ein Künstler, ein Meister seines Faches, der richtig gute Songs macht.

In gewisser Weise finde ich, da macht sich jemand nackig und verletzlich - textlich wie musikalisch, gesanglich oder kompositorisch , und gewinnt dadurch Stärke und Unverletzlichkeit. Er reitet auf diesen Platten ja keinen musikalischen Trend, und textlich macht er ja keine allgemein zustimmungsfähige Allgemeinplätze.

Das beeindruckt mich an Lou Reed als Künstler.

Gruss

Im Player: Boz Scaggs - Out of the Blues



Man kann auch als Rockstar in Würde altern... Das Album hat einen schweren Van Morrison Einschlag, aber das tut dem ganzen gut. Ich würde es als etwas schwächer als A Fool to care einschätzen, aber trotzdem gutes Alterswerk.
Jeder der Van Morrison mag, sollte da ein Ohr reinhalten...

Boz Scaggs hatte ich schon lange lange abgemeldet.....ich erinnere mich noch vage an schreckliche Hits in den 80ern (Lido Shuffle).........und dann gabs da mal eine Scheibe mit Toto als Begleitband (brrrhhh) und eine mit den Eagles..........'ne und nun vergleichst Du den gleich mit meinem Lieblingssänger.......da muß ich dann doch mal reinhören.

schreckliche Hits ??? Einer der Besten überhaupt

Dieser Sampler ist meine Lieblingsscheibe.

https://en.wikipedia.org/wiki/Hits!_(Boz_Scaggs_album)

Käbbdn (Beitrag #20776) schrieb:

1.Boz Scaggs hatte ich schon lange lange abgemeldet..... 2.ich erinnere mich noch vage an schreckliche Hits in den 80ern (Lido Shuffle)......... 3...da muß ich dann doch mal reinhören.

ad 1: schwerer Fehler
ad 2: die Sünden der 80er bleiben bei jedem im Giftschrank, aber Silk Degrees war/ist ein grossartiges Album trotz der Toto dudes
ad 3: damit rettest du die Gesamtsituation

Ich hatte Out of the Blues ja in #20721 mit Vorfreude erwähnt, beim ersten Hören war ich dann etwas enttäuscht, auch über die Kürze (<40 Min), es wuchs dann jedoch auf mir (On the beach ist grandios). Hoffe es gefällt dem Käbbdn dennoch.

Ich habe mich in den letzten Wochen durch das Werk von Bruce Cockburn gepflügt. Das habe ich mit der 8CD/1DVD-Box Rumours of Glory gemacht (True North Records 2014). Das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Ich habe mich wahrscheinlich stark vom Grossteil der sonstigen Käufer der auf 3.000 Stück limitierten und von Cockburn signierten CD-Box unterschieden, die vermutlich alle schon eine grössere Sammlung von ihm haben und sich die Box on top gekauft haben. Ich habe aktuell keine einzige Platte von Cockburn mehr gehabt (hatte mal die Stealing Fire auf Vinyl), somit ist sie quasi eine grosse Best-of-Sammlung für mich. Die Songs hat Cockburn selbst passend zu seiner Autobiographie ausgewählt. Sie reichen von den akustischen Folk-Anfängen mit tw. eindrucksvollem Spiel auf der Gitarre über die für mich manchmal zugegeben etwas nervigen 1980er Rock-Eskapaden zu den abgeklärten musikalisch vielschichtigen Stücken der 2000er mit poetischem Sprechgesang (zB You've Never Seen Everything).

Inhaltlich ist Cockburn nahezu immer bedeutungsvoll, es geht um ungerechte Kriege in Entwicklungsländern, soziale Konflikte, die zugrundegehende Umwelt etc., manchmal aber auch einfach nur Schönes wie in Whole Night Sky. Musikalisch ist es - wie gesagt - immer sehr abwechslungsreich, Cockburn kann auch mal in einen jazzigen Groove oder einen nahezu collagenartigen Industrial-Hintergrund verfallen. Er bleibt aber immer seiner Herkunft als Songwriter aus dem Folk treu.

Für mich hat sich auf jeden Fall die Anschaffung der nicht ganz billigen Box gelohnt und das Hören viel neue Entdeckungen beschert. Anspiel-/Kauftipp für diejenigen, die nicht das komplette Package wollen, ist zB eine herausragende Platte wie die Charity of the Night (1996).

Neugierig geworden, habe ich mir Boz Scaggs' neuestes Werk ein paarmal zu Gemüte geführt.
Und erstmal wieder zur Seite geschoben - das ist nix für mich. Besagte Van-Morrison-Nähe ist zwar zu hören, dessen Qualitäten werden in keiner Disziplin erreicht. Da müssen, wie man bei uns hier so sagt, "schon die Bäcker kommen - und nicht die Semmeln."
Nun hat der Michael den Bruce Cockburn ausgegraben, in dessen Werk rumzuwühlen macht mir bedeutend mehr Spaß. Obwohl nicht gerade Fan (ich habe ihn ein einziges Mal Live gesehen, und besitze 5 oder 6 Scheiben), mochte ich den eigentlich immer, und verstehe gar nicht, warum ich mir den so selten anhören. Meine Lieblingsscheibe bisher ist "Dancing in the Dragon's Jaws" von 1979 - und die klingt auch noch fantastisch, zumindest als LP.
Gut als Hörprobe ist das vorletzte Stück, "Incandescent Blue". Genau so müssen Bass und Bassdrum klingen.........

Käbbdn (Beitrag #20780) schrieb:

Nun hat der Michael den Bruce Cockburn ausgegraben ... Meine Lieblingsscheibe bisher ist "Dancing in the Dragon's Jaws" von 1979 - und die klingt auch noch fantastisch, zumindest als LP. Gut als Hörprobe ist das vorletzte Stück, "Incandescent Blue". Genau so müssen Bass und Bassdrum klingen.........

Freut mich, dass ich Dich anregen konnte. Das von Dir genannte Stück ist auch in der Box, das werde ich später nochmals herholen.

Eine biographisch wichtige LP war für mich Manfred Mann's Earthband: Watch
Musikalisch vielleicht nicht ihre stärkste, aber auch ohne Sentimentis auf den vorderen Plätzen.
Im digitalen Zeitalter sind die Veröffentlichungen schwer zu überblicken - mehrere Labels haben das Ding (und auch andere Scheiben der Band) herausgebracht, teilweise ohne Angabe über Remaster/Remix.....Und nun gibt es wieder was Neues (?).
Es soll eine 2018 remastered "40 Anniversary Edition" sein - weiss jemand schon mehr?

Ja, die Watch ist eine sehr feine Scheibe. volle Zustimmung.
Zu dem Remaster kann ich leider nichts sagen, für solche Fragen fehlt Revenant1833, Claus.

Gruß Maik

crim63 (Beitrag #20783) schrieb:

.... für solche Fragen fehlt Revenant1833, Claus. Gruß Maik

Den habe ich ja sowas von gar nicht vermisst.

Bei google habe ich auch nur die 40th mit 21 CDs gefunden. Auch "superdeluxeedition.com" ist da noch Außen vor.

Volle Zustimmung zur WATCH

Hier sind die besten Versionen von "Mighty Quinn" und "Dave is on the road again" drauf!

[quote="mamü (Beitrag #20784)"]
Den habe ich ja sowas von gar nicht vermisst.
quote] Hähähä......
Wenn's denn eine solche Ausgabe geben wird, wäre ich ganz sicher ein potentieller Käufer. "Watch" muß sein und gehört, wegen mir auch in verschiedenen Formaten, in jede Plattensammlung.

Ich bin für eine mit 5.1 Version

Am besten fand ich die Nightingales and Bombers

Die 70er Jahre waren Manfred's beste Jahre. Da kam so viel, was bis heute überdauert hat!

Ja, die Ausgaben auf BRONZE Vinyl

TomGroove (Beitrag #20788) schrieb:

Am besten fand ich die Nightingales and Bombers :*

Ja, das sehe ich genauso. Aber ziemlich gleichauf mit der Solar Fire. Die Watch ist noch gut, ich hege auch nostalgische Erinnerungen , aber schon etwas glatt. Danach war der Ofen dann bei mir aus. Mit dem Frühwerk der 1960er von Manfred Mann konnte ich übrigens vermutlich wegen zu später Geburt auch nie was anfangen. Ich muss mir mal die letzten Remasters nochmals anhören, in dieser Form hab ich die drei genannten Platten.

Die CD-Ausgaben der Earthband sind reichlich unübersichtlich:
Auf jeden Fall gab es die Erstausgaben, ca.1986, auf Bronze Records.
Und dann eine Remastered Edition 1998/99, auf Cohesion. Soweit, so grün.
Aber dazwischen und danach wurden die Scheiben auch nochmals aufgelegt, und ich finde keine Infos darüber, welche Aufnahmen da verwendet wurden.
Eine 1990er Serie beispielsweise, auch auf Cohesion - vermutlich (?) mit dem "alten" Mastering.
1992 gab's eine dicke hölzerne Box, auch von Cohesion
'Ne 2005er Serie aus Japan, in Papersleeves.
2008/2009 nochmal eine Veröffentlichung auf Cohesion, und dann nochmal 2014.
Das könnten die Einzelausgaben der "40th Anniversary Box" sein, Creature Music 2012, "remastered". Nochmals neu?
Und jetzt eben eine "40th Anniversary" Watch, bei der aber "remastered 2018" behauptet wird.
Die gibt's z.B. hier:
Watch 2018

Musikalisch gesehen halte ich Solar Fire für die beste, dicht gefolgt von Nightingales und Roaring Silence.
In zweiter Reihe, auch noch gut, Messin', The Good Earth und Glorified Magnified.
Nach "Watch" kam nix tolles mehr - Somewhere in Africa war nochmal ein Ausreisser nach oben, die höre ich auch noch ganz gerne.

Wurde noch gar nicht die "Roaring Silence" erwähnt .... ach doch, der Käbbdn

Die höre ich sehr gerne

Ich besitze wohl auch irgendwo Land, kam automatisch mit der Good Earth

Herzlichen Glückwunsch. Wenn Du die LP damals gekauft hast, und Dich vor dem 31.12.1975 hast registrieren lassen, gehört Dir noch immer ein Quadratfuß von Wales. Und alle Deine Nachbarn sind auch Rock-Fans.

Was die Frage aufwirft: Warum habe ich die Roaring Silence nicht ? Die hatte ich nie auf Vinyl, die muss mir bei der "Umstellung" auf CD in den 1980ern durchgerutscht sein.

@ Good Earth: Early owners of each copy of The Good Earth were entitled to rights over 1 square foot of the earth situated at Llanerchyrfa in the County of Brecon, in Wales. Das kann ja kein Mensch aussprechen ! Kein Wunder, dass das Land dort verkauft wird.

Ich stell mir gerade so vor, dass dieses Land Interesse bei einem Käufer weckt und er muss mit tausenden Alt-Hippies um je einen Quadratfuss verhandeln ...

Tja die Regsitrierung habe ich verpasst, aber den Wisch habe ich noch

Dass das 2018'er Remaster nicht offiziell ist, wisst ihr aber, oder?


Das Ding ist von KronStudioLab...



Tante EDIT:

If you have a cd from Kronstudiolab it's probably from a vinyl rip...

Was nun gleich zwei Fragen aufwirft:

1. Klingt das 2018er Teil vielleicht gerade deshalb besser als alle vorherigen CD-Versionen?

2. Wieso habe ich eigentlich null Komma nix von Manfred Mann's Earth Band in der Sammlung?

Rock on
Olli

mr_highfidelity-blues (Beitrag #20799) schrieb:

Klingt das 2018er Teil vielleicht gerade deshalb besser als alle vorherigen CD-Versionen?

Kann ich dir atm leider noch nicht sagen... Mein Freund kommt erst morgen damit her...
Aber die DR Werte hat er mir per Mail geschickt... (falls du damit was anfangen kannst)

DR12 -1.61 dB -16.87 dB 4:50 01-Circles DR12 -2.32 dB -16.95 dB 5:58 02-Drowning On Dry Land Fish Soup DR13 -0.81 dB -16.48 dB 5:47 03-Chicago Institute DR13 -1.85 dB -16.70 dB 5:30 04-California DR13 -0.81 dB -16.81 dB 5:54 05-Davy's On The Road Again DR13 -0.35 dB -16.08 dB 4:51 06-Martha's Madman DR13 -1.82 dB -17.12 dB 6:19 07-Mighty Quinn DR11 -2.34 dB -16.36 dB 4:01 08-Bouillabaisse (single edit)

Und um auch mal wieder einen richtig guten Tipp in die Runde zu schmeißen (also abseits solcher ollen Kamellen wie Earth Band oder rollende Steine ):


Duane Betts - Sketches of American Music (2018 - Achtung: Kein Album sondern eine EP!)

Um ehrlich zu sein ... der Name sagt alles - und macht gleichzeitig skeptisch. Wo kommt denn plötzlich noch ein Allman Brothers Sprössling her? In diesem Falle gar der einzige Sohn von Dickey Betts.
Devon Allman ist ja mittlerweile in Szenekreisen ein Begriff, Michael Allman (ältester Sohn von Gregg - nur ein Album bisher) schon weniger, Duane Trucks (Neffe von Butch Trucks) noch weniger, obwohl er mittlerweile immerhin für Widespread Panic trommelt. Hingegen ist sein älterer Bruder durchgestartet und ist heutzutage mit der Tedeschi Trucks Band unterwegs.

Nun also wie aus dem scheinbaren Nichts Mr. Betts Junior - selbstredend mit dem Vornamen eine gewisse Bürde tragend.
Noch in diesem Jahr wird er gemeinsam mit Devon Allman auf deutschen Bühnen stehen - vorab gibt es aber ganz aktuell seine erste Solo-Veröffentlichung in Form einer EP.
Ein Appetizer, der es in sich hat ... meiner Meinung nach. Als Producer einzelner Songs sind Leute wie Marc Ford (Magpie Salute, Black Crowes) oder Steve Cropper ( Booker T. & the M. G.’s, The Blues Brothers) gelistet. Musikalisch gibt es einen Querschnitt durch Country-Rock, Roots-Rock, Americana und Southern-Rock ... quasi alles auf einmal . Und Mr. Betts hat genau den "Roll", den ich so sehr schätze.

Es sind zwar leider nur 6 Songs, aber in meinen Ohren sind sie alle hervorragend! Wo hat der Mann nur all die Jahre gesteckt? Immerhin scheint er schon langsam auf die 40 zuzugehen. Angenehmer, unprätentiöser Gesang, ein absolut geiler Gitarrensound, der seinen Genen absolut gerecht wird (eher in Richtung rockig), sehr feines Songwriting und "California Blues" ist mit Abstand der bis dato beste Post-Allman Brothers Band-Song überhaupt(!) ... mehr davon!!!

Rock on
Olli

chriss71 (Beitrag #20800) schrieb:

(falls du damit was anfangen kannst)

Yes - die Dynamic-Range riecht ganz stark nach Vinyl-Rip . Das muss meiner Erfahrung nach aber kein Nachteil sein - ganz im Gegentum - wenn selbiger sauber ausgeführt wurde und die Quell-LP in einem sehr guten Zustand war, könnte das Ding doch selbst mit CD-Player nach den guten alten analogen Zeiten klingen .

Rock on
Olli

mr_highfidelity-blues (Beitrag #20801) schrieb:

Duane Betts - Sketches of American Music (2018 - Achtung: Kein Album sondern eine EP!)

Wenn du solch einen Namen trägst, wird es verdammt schwer... Werde mal ein Ohr reinhalten. Danke für den Tipp...

mr_highfidelity-blues (Beitrag #20801) schrieb:

Als Producer einzelner Songs sind Leute wie Marc Ford (Magpie Salute, Black Crowes) ...

Schon in das neue Magpie Salute Album reingehört? Kurze Review? (Muss kein Roman sein, eine Wertung zwischen 0 und 10 reicht... )

chriss71 (Beitrag #20803) schrieb:

Schon in das neue Magpie Salute Album reingehört? Kurze Review? (Muss kein Roman sein, eine Wertung zwischen 0 und 10 reicht... )

Na, so ein Zufall ... besagtes Album läuft gerade in Erstlauschung in meiner leider zwangsläufig arg abgespeckten Anlage.
Eins kann ich schon mal sagen ... gegenüber der EP von Duane Betts hat das Teil leider null Dynamik ... Loudness-War pur
Jetzt habe ich mal kurz Dr. Loudness-War im Internetz befragt: Das letztjährige Debüt hatte einen DR-Wert von 11, "High Water I" hat einen DR-Wert von 06 . Was sagt mir das? Ich kann mich auf meine Anlage akustisch verlassen, auch wenn sie erheblich abgespeckt ist. Und dieser Scheiß mit durchgehend brüllender Lautstärke - auch da, wo eigentlich gar nix brüllen soll - nimmt einfach kein Ende

Meine musikalische Einschätzung kommt später - immerhin ist das ja keine leicht konsumierbare Pop-Sommerplatte ... aber eins ist bereits im ersten Durchlauf erkennbar ... Crowes und Stones stecken definitiv drin, eher späte Crowes und Stones der Frühsiebziger, Jam-Rock auf Roots-Basis wird auch geboten ... verflucht kompetent dargeboten . Selbst Grateful Dead -Anhänger sollten hier keinen Hörsturz kriegen

Rock on
Olli

Apropos Loudness War: Ich habe jetzt erst (Asche auf mein Haupt) Radio Bob entdeckt. Dort lief letztens "In the end" von Linkin Park. Da ist mir ganz explizit der Loudness War bewusst vorgeführt worden. Das ist ja dynamisch so tot, dass auch der letzte Rest Freude an dem Song wegrasiert ist. Das habe ich sogar auf meinem Tivoli Radio vernommen.

Von all den Duane-Epigonen wird einem ja ganz schwindlig ...

Hier begeistert mich dieses hier gerade mal wieder: Queen - A Night at the Opera - EMI 30th Anniversary Edition Half Speed Master 1975/2005. Zur Platte brauche ich nichts zu sagen, für mich vor der noch ein wenig unausgegoreneren Queen II und dann schon mit deutlichem Abstand Day at the Races die einsame Spitze von Queen. Klanglich ist dieses audiophile Remastering sehr gut, aber ich habe keinen Vergleich zu anderen Vinyl-Ausgaben (mehr). Ausserdem habe ich die Mehrkanal-DVD-Audio als starke Konkurrenz im Haus.


https://www.discogs.com/Queen-A-Night-At-The-Opera/release/572282

Nächster Versuch von den ollen Kamellen wegzukommen :


The Magpie Salute ‎– "High Water I" (2018)

Eine etwas sperrige Platte ... die aber wunderbar die Talente von Rich Robinson & Marc Ford in Verbindung mit dem britischen Sänger und Songwriter John Hogg zur Geltung bringt.
Viel Crowes (tatsächlich nicht nur die späte Phase), viel Marc Ford (wer seine - verdammt guten - Platten kennt ), viel Rich Robinson (wer seine formidablen Solo-Alben kennt), etwas Stones, manchmal gar eine Bonnie Raitt on the rocks ... und ganz manchmal gar Anklänge an das, was der "verlorene" Bruder Chris Robinson musikalisch in den letzten Jahren fabriziert hat.

Insgesamt irgendwo zwischen Roots-Rock, Classic-Rock, Jam-Rock, Folk-Rock, Country-Rock und Blues(rock) angesiedelt, sticht für mich eine herausragende Interpretationsfähigkeit ins Ohr - auch wenn sicherlich so mancher an dieser Stelle Chris Robinson vermissen wird. Die Songs an sich zünden bei mir teilweise noch nicht auf Anhieb - am ehesten noch die von Marc Ford, den ich dieses Jahr auch live auf kleiner Bühne bewundern durfte. Ein sehr sympathischer Kerl.

In Konklusion beschleicht mich der Verdacht, dass die Gebrüder Robinson gemeinsam einfach am stärksten sind.

Trotzdem ist dieses Werk in Abwesenheit der Black Crowes eine feine Nummer und willkommene Alternative. Zumal John Hogg als Songwriter auch einige Duftmarken abseits der Krähenpfade setzen kann ... wenn auch zaghaft .

Somit mein (vorläufiges) Urteil:

Interpretation: 09 von 10 Punkten
Musik: 07 von 10 Punkten
Klang: 04 von 10 Punkten

Rock on
Olli

Danke Olli. Dann werde ich mal zuschlagen...

Servus.

Duane Betts hab ich im Mai schon mal erwähnt. Post # 20682 mit Hörproben.
Find ich absolute Klasse. Eines der Highlights dieses Jahres. (bisher halt)

Gab aber keine Reaktion darauf.

Gut, ich kann mich halt schriftlich nicht so gut ausdrücken wie Olli (meinen Respekt dafür).

Auch bei der neuen Magpie Salute stimme ich mit Olli überein.
Mir persönlich gefällt aber die erste besser.

Gruß
Georg

@Georg: hmmmmhh jaaaa - ich muß zugeben, daß ich auch zu den Faulen gehörte, die nicht reagierten auf deinen Tip.
Sympatische Musik - keine Frage - aber Highlight des Jahres ist's für mich nicht, und ich wollte nun auch nicht dran rummeckern.
Aber ich verstehe, dass Dich das ein bisschen ärgert, wenn dann eben so gar keine Reaktion kommt, auf einen Musiktip hin.
Mir ist Meckern (im Sinne von "hab' ich mir angehört, gefällt mir halt nicht so gut wie Dir, offenbar" ) auch lieber als komplett ignorieren.
Insofern gelobe ich Besserung.
Zustimmung zu Deinem Lob für Olli's Schreibe, das kann der richtig gut, und man kriegt Lust, sich die besprochene Mucke selber mal anzuhören.
Auch wenn wir geschmacklich so weit auseinanderliegen, daß es mir meist dann doch nicht soooo gut gefällt.
Zustimmung auch zu euer beider Lob für die neue Magpie Salute - zumindest nach der Erstlauschung - aber ein bisschen "wachsen" muß die Scheibe schon noch, um mich zu begeistern. So auf Anhieb finde ich sie auch schwächer als die erste.

Meckern im Sinne von "gefällt mir nicht" versuche ich tunlichst zu vermeiden da Geschmack bekanntlich streitbar ist. Den Betts Tip hatte ich auch gesehen, reingehört und abgehakt. Obwohl so ziemlich der grösste living fanboy der ABB bin ich nie ein Dickey Fan gewesen, insofern passt's
Magpie hatte ich blind (besser taub) bestellt und bereut. Die 2 letzten Songs sind ok, der Rest enttäuscht (mich).
War das jetzt weiterführend oder nur höfliche Replik?

Servus.

Meckern im Sinne von "gefällt mir nicht" versuche ich tunlichst zu vermeiden da Geschmack bekanntlich streitbar ist.

Genauso halte ich es auch.

Obwohl so ziemlich der grösste living fanboy der ABB bin ich nie ein Dickey Fan gewesen, insofern passt's

Bei mir ist es umgekehrt. Seit Dickey Betts nicht mehr dabei ist, fehlt mir etwas an der ABB.
Ich persönlich finde, dass Betts den Country-, Southern Touch geprägt hat.
Seit Derek Trucks, ein hervorragender Gitarrist, mit dabei war ging dieser Touch etwas verloren. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau.

War das jetzt weiterführend oder nur höfliche Replik?

Ist doch egal.
Schreiben muss hier natürlich niemand etwas, wenn er nichts dazu zu sagen hat oder eben auch mal keine Lust hat.
Ich finde es aber interessant, die Geschmäcker der hier schreibenden User kennen zu lernen.

Gruß
Georg

RocknRollCowboy (Beitrag #20812) schrieb:

S [Seit Dickey Betts nicht mehr dabei ist, fehlt mir etwas an der ABB.

Dass ist bei Hittin' the Note oder One Way Out nur schwer nachvollziehbar.
Und ich meinte natürlich ausschliesslich Dickey's Solo Alben. Seine (frühe) Zeit der ABB ist selbstverständlich

Ich möchte hier zwei Oldies eingeben, die sicherlich hörenswert sind.
Moody Blues und Rory Gallagher. Beide Aufnahmen haben so ihre Tücken, sind aber sehr hörenswert.




Schönen Sonntag.

Die Gallagher ist von der Auswahl so la la, mir wären viele geeignetere Stücke eingefallen. Klanglich gehören die Mehrkanal-Mixes zum misslungensten, was ich je gehört habe. Gehört für mich eher in die Abteilung "anhören vermeiden" ...

Moody Blues in Mehrkanal sind alle gelungen finde ich, musikalisch muss man es eben mögen.

Gerade Gallagher finde ich ziemlich passend Gin-nig. Der arme ist viel zu früh gestorben, aber der Sound ist teilweise hochprozentig gut.
Und der Opener von Moody Blues ist total übersteuert.

Die Gallagher Best Of ist bei mir auch seit 2005 im CD Regal "liegen geblieben". Musikalisch schöner Querschnitt.... aber Loudness war at it's best, macht nicht wirklich Spaß.....

2018 wurde der Katalog ja wiederveröffentlicht, mit deutlich besserer Dynamik..... leider ohne dieses Best Of.

Hörstoff (Beitrag #20814) schrieb:

Ich möchte hier zwei Oldies eingeben, die sicherlich hörenswert sind. Moody Blues und Rory Gallagher. Beide Aufnahmen haben so ihre Tücken, sind aber sehr hörenswert.

Das ist schlichweg die schlechteste SACD die es auf der Welt gibt...

Stimmt nicht. Bei mir klingt sie sehr gut.

Und ich kenne erheblich schlechtere SACDs...

Unvergessen What's Going On, Tattoo'd Lady, Bad Penny oder Shadow Play.
Ist übrigens eine Doppel-SACD. Oder Kickback City und Bourbon: besser geht's nicht...

Analyzed: Rory Gallagher / Big Guns - The Very Best Of -------------------------------------------------------------------------------- DR Peak RMS Duration Track -------------------------------------------------------------------------------- DR5 -4.73 dB -11.12 dB 3:53 01-Big Guns DR6 -4.96 dB -12.38 dB 2:48 02-What's Going On DR6 -4.77 dB -12.23 dB 4:50 03-Tattoo'd Lady DR7 -4.29 dB -12.58 dB 3:57 04-Bad Penny DR4 -4.75 dB -11.20 dB 4:56 05-Shadow Play DR7 -3.91 dB -12.39 dB 4:52 06-Kickback City DR5 -3.94 dB -10.68 dB 4:05 07-Bourbon

Sagt alles... Ich bleibe bei meiner Meinung, ich kenne keine schlechtere SACD...

Danke dafür und: ach was.
Das ist ein Klassiker, da pfeife ich auf die DR-Werte.

Shadow Play geht ab wie Whisky mit Sahne - es ist künstlerisch einzigartig.

Es ist ja ganz erstaunlich, welche alten Bands wieder revitalisiert werden.
Jetzt neu, aus der Reihe "Zurück aus der Gruft:" Guess Who 2018