Aufbau einer "audiophilen" Classic-Rock-Sammlung (1965-1980)

Morgen
Ich möchte hier mal eine BestOf von Mitte der 80ziger empfehlen,

Sie hebt sich klanglich wohltuend von einschlägigen Material ab,

The Superior Sound of Elton John



Extrem breite Bühne. Feiner „analoger“ Sound. Schöner Bass.
Die Songs sind eh cool. Zu seinen besten Zeiten entstanden.

Happy Weekend

Die letzten Meldungen hier waren wohl Irrläufer, und möglicherweise für einen anderen Faden gedacht.
Ich gehe davon aus, dass keiner mehr was zum Buchstaben E beitragen will, und gehe mal zum nächsten Türchen, also F.

Schwergewicht, weil eine DER Classic Rock Bands überhaupt, sind hier die Free, quasi Miterfinder des Genres - vor allem durch Sänger Paul Rodgers und den Gitarristen Paul Kossoff, RIP.
Insbesondere mit den ersten beiden Scheiben brachten sie wahre Meilensteine zustande, die folgenden "Fire and Water" und "Live" standen den beiden kaum nach, und auch die verbleibenden 3 Scheiben sind immer noch hervorragend.
Feiner Klang auf den alten Island-CDs, ein wenig britisch-mittenbetont und etwas weich im Anschlag, vielleicht.
Die noch immer aktuelle Remaster-Serie klingt knackiger, betont die Frequenzenden mehr, hat ganz nette Bonustracks, ist aber mehr komprimiert.
Das gleiche Remaster gibt's auf der sehr empfehlenswerten CD-Box "Songs of Yesterday", die bisher ultimative Klangqualität gibt's auf den SACDs:

Käbbdn (Beitrag #2763) schrieb:

Die noch immer aktuelle Remaster-Serie klingt knackiger, betont die Frequenzenden mehr, hat ganz nette Bonustracks, ist aber mehr komprimiert. Das gleiche Remaster gibt's auf der sehr empfehlenswerten CD-Box "Songs of Yesterday", die bisher ultimative Klangqualität gibt's auf den SACDs:

Die 5 CD Box Songs of Yesterday ist 2000 erschienen, die Free Remaster mit Bonus Tracks sind ein Jahr später erschienen.

Die aktuellen Remaster ohne Bonus Tracks sind aus dem Jahr 2016 und klanglich besser als die SHM-SACDs.

Danke für den Hinweis, mein Spruch vom "immer noch aktuellen" Remaster war falsch, da war ich nicht auf dem Laufenden.
Gemeint waren damit die 2001er Remaster, von Peter Mew - als CD-Einzelausgaben mit Bonustracks erhältlich.
Das aktuelle (also 2016er) Remaster ist von Andy Pearce, und da muß ich mir unbedingt mal welche besorgen, zumal die für 'nen günstigen Kurs angeboten werden. Die DR-Analyse - hier von "Fire and Water" - sieht vielversprechend aus:

DR Peak RMS Duration Track
--------------------------------------------------------------------------------
DR11 -4.30 dB -17.93 dB 3:57 A1-Fire And Water
DR16 -0.30 dB -23.05 dB 4:28 A2-Oh I Wept
DR13 -3.45 dB -19.18 dB 4:24 A3-Remember
DR11 -4.85 dB -19.39 dB 5:20 A4-Heavy Load
DR11 -0.30 dB -14.85 dB 5:56 B1-Mr. Big
DR12 -0.75 dB -18.55 dB 6:01 B2-Don't Say You Love Me
DR12 -0.38 dB -15.27 dB 5:33 B3-All Right Now
--------------------------------------------------------------------------------

Number of tracks: 7
Official DR value: DR13

Noch ein Tip für Sparfüchse: Die 5 Classic Albums Box:

Hier auch noch ein Tipp ... Focus. Die 2020 erschienene Box Focus 50 hat die wichtigen Werke der niederländischen Band und klingt recht gut (ist zwar auch wieder bei Red Bullet erschienen, aber die für die Box verwendeten Masters sind deutlich besser als die alten Red-Bullet-CD-Masterings). So lange es die Box noch gibt, zugreifen ...

Je nach Auflage sind Boxsets von weniger bekannten Bands schnell vergriffen.

Die UFO 8 CD Box "Strangers in the Night" war kurz nach Erscheinen nicht mehr lieferbar, und nur durch eine 2. Auflage kurzfristig wieder verfügbar.

Die in Kürze erscheinende 8 CD CD Box Thin Lizzy Box "Live and Dangerous" ist bei jpc bereits ausverkauft.

Claus, Du warst jetzt ein paar Jahre hier nicht mehr dabei. An alle, die am Anfang noch nicht an diesem Thread teilgenommen haben: Claus (jetzt: z9.chitown) war unter MacClaus, Rollerblader, Revenant (und wie Du sonst nicht alles schon hiesst) hier viele Jahre aktiv. Wir schätzen Deinen Sachverstand und freuen uns auf eine produktive Teilnahme.

Nochmals zur Klarstellung: Auf Wunsch einiger damals zu spät gekommenen wie zB Stefan (Käbbdn) wollen wir das Classic-Rock-Alphabet nochmals durchgehen. Hierbei soll das Augenmerk darauf liegen, was sich seit den Erstpostings 2010 in Sachen klanglich guter Veröffentlichungen getan hat oder welche Namen damals nicht genannt wurden. Ich bitte insofern darum, sich in diesem Thread hier möglichst eng an die nun alphabetisch nochmals aufgerufenen Namen zu halten. Nebendiskussionen/-postings wie diejenigen zu Acoustic Sounds Store oder Auflage von Boxen etc. sind hier fehl am Platz und können, wenn gewünscht, am Classic Rock Stammtisch erörtert werden. Ich denke, eine möglichst starke Fokussierung in diesem Thread ist im Interesse aller Beteiligten.

Wir sind bei F

Meine Empfehlungen unter F, unter Berücksichtigung "audiophil".

Marianne Faithful "Broken English", ein Klassiker aus Pop, New Wave und Rock. Klanglich absolut top ist die 2013 erschienene Doppel CD. Dieses Mastering klingt m.E. sogar einen Tick besser als die ebenfalls gut überspielte (out of print) MFSL Gold CD.

Flying Burrito Brothers "Gilded Palace of Sin" gehört zu den besten Country-Rock Platten und es hat bis 2017 gedauert bis ein Remaster (Intervention Records) die Original CD/LP übertrifft. Gleiches gilt auch für den Nachfolger Burrito Deluxe.

Zuletzt noch Donald Fagen "Nightfly". Eine beliebte Demo-Album auf Hifi-Shows und die Musik ist ausnahmslos gut. Klanglich gibt es keine schlechte Pressung, am besten sagt mir die West Germany Red Target CD (DR16) zu, die Warner SACD oder DVD-A (DR15) ist auch okay.

arnaoutchot (Beitrag #2768) schrieb:

Claus, Du warst jetzt ein paar Jahre hier nicht mehr dabei. An alle, die am Anfang noch nicht an diesem Thread teilgenommen haben: Claus (jetzt: z9.chitown) war unter MacClaus, Rollerblader, Revenant (und wie Du sonst nicht alles schon hiesst) hier viele Jahre aktiv. Wir schätzen Deinen Sachverstand und freuen uns auf eine produktive Teilnahme.

Ich schließe mich dem an! Welcome back...
Aufgrund deiner einzigartigen Schreibweise fällt es einem auch leicht, dich gleich wieder zu erkennen.

Für Freunde des Country-Rocks sind die Flying Burrito Brothers essentiell, zumindest die ersten drei Scheiben, die auf der "Anthology" komplett vertreten sind - Claus hatte die im ersten Durchgang bereits empfohlen.
Die dritte - ohne Titel - gibt's auch als MFSL-Silber CD, natürlich längst nicht mehr lieferbar, und auf dem Zweitverwerter-Markt schwer zu finden, bzw. nur sehr teuer:

Käbbdn (Beitrag #2771) schrieb:

…..gibt's auch als MFSL-Silber CD, natürlich längst nicht mehr lieferbar, und auf dem Zweitverwerter-Markt schwer zu finden, bzw. nur sehr teuer…

Ich bin nicht unbedingt ein Freund von MFSL, nicht erst seit dem PR-Desaster mit dem DSD-Mastering. Bezogen auf F, die vier Foreigner SACDs von MFSL klingen durchweg „schlechter“ als die Originale.

Einige dieser MFSL-Silberlinge sind aber immer noch klangliche Referenz, siehe Al Stewart „Year of the Cat“, Spirit „12 Dreams of Dr Sardonicus“, The Tubes „The Tubes“, Joe Walsh „Barnstorm“.

Im ersten Durchlauf hatten wir zusätzlich zu den oben genannten noch folgende F's:

The Faces
Family
Fleetwood Mac
The Flock
Foghat
Frumpy

Ich kann nur zu The Flock noch etwas sagen. 2017 hat Esoteric die beiden Platten der Band als Truth - The Columbia Recordings 1969-70 remastert zusammengefasst. Klanglich erinnere ich keine Quantensprünge, es bleibt eher durchschnittlich. Musikalisch nach wie vor eine interessante Band. Hier war die Erstbesprechung.

Zu kurz gekommen ist auf jeden Fall die Family - da wurde im ersten Durchgang lediglich ihr schwächstes Album, "Anyway", erwähnt.
Vorher erschienen noch die hervorragenden "Music in a doll's house", "Entertainment" und "A Song For Me" - feine Tonqualität auf den alten SeeForMiles CDs. Von der dritten, A Song For Me, gibt's auch eine empfehlenswerte, zur DoCD erweiterte Ausgabe.
Nach "Anyway" erschienen noch drei Super Alben - alle out of print, soweit ich weiß - aber leicht second hand zu kriegen. Möglichst nicht die Ausgaben von LINE Records, die klingen mau.
Sehr empfehlenswert der Sampler "A Family Selection" auf Essential/Castle - eine schön vollgespielte, sauber klingende Zusammenstellung, die die ersten beiden Scheiben ausklammert.

...und die Flamin' Groovies sind mir auch noch eine Ergänzung wert, ich hab halt ein Herz für "kleine" Bands, also solche, die immer an der jeweiligen Mode vorbei tolle Scheiben machten, aber nie so richtig groß rausgekommen sind.
Essentiell sind ihre beiden Scheiben "Flamingo" und "Teenage Head" - nix audiophiles, aber guter Klang auf den Buddha-CDs.
Durch die bunte Geschichte der Band, mit häufig wechselnden Labels, gibt's viel halbseidenes Zeug, grottige Live-Aufnahmen und so.
Aus klanglicher Sicht noch empfehlenswert ist der Sampler "Groovies Greatest Grooves", sowie die Singles-Sammlung "Grease".
Und wunderschöne Cover haben sie auch:

Zwei Bands fallen mir noch unter F ein. Die Debütalben von den Fabulous Thunderbirds (Blues Rock) und Fugazi (Post-Hardcore). Klangqualität ist gut, die Musik sowieso.

Einer meiner absoluten Lieblingsmusiker ist Richard Thompson, und ich werde euch mit ausführlichen Lobeshymnen nerven, wenn wir bei "T " angelangt sind. Prägend vertreten ist er auf den ersten 5 Fairport Convention Scheiben, die allesamt zu den besten Werken des britischen Folkrocks gehören, ja, die das Genre eigentlich erst erfunden haben. Diese drei Klassiker gibts in feiner CD Erstauflage, die gängigen Island-Remaster von 2002 sind auch gut, und warten zusätzlich mit interessantem Bonusmaterial und ausführlichen Infos im Booklet auf. "Unhalfbricking" und "Liege&Lief" gibts als SACDs - für die Klang-Gourmets die erste Wahl.


Mit dem Ausstieg von Richard Thompson wurde die Musik noch traditioneller, folkiger, und langweiliger, weitere Musiker verliessen die Band, und ab den 80ern habe ich die Band eigentlich gar nicht mehr verfolgt - sie sind aer noch immer aktiv. Ausserdem gibt es jede Menge nachträglich Veröffentlichtes, Live-Zeugs, Session tracks, Radio Shows etc - teilweise obskur. Empfehlen kann ich guten Gewissens eine Sammlung von BBC-Tracks von 1968/69, und eine Live-Scheibe von 1970 namens House Full (Hannibal CD 1319). Ausserdem ist hier noch Platz für den Ableger "Fotheringay", die leider nur dieses eine Album veröffentlichten - das gehört aber für mich zu den allerschönsten überhaupt, und im Folkrock-Genre easily Top 10 - obwohl Richard Thompson da gar nicht mitspielt........

Käbbdn (Beitrag #2777) schrieb:

"Unhalfbricking" und "Liege&Lief" gibts als SACDs - für die Klang-Gourmets die erste Wahl.

Ich persönlich ziehe die Original CD jederzeit der SHM-SACD vor. Wobei die SHM-SACDs klanglich nicht schlecht sind.

[/quote] Ich persönlich ziehe die Original CD jederzeit der SHM-SACD vor. Wobei die SHM-SACDs klanglich nicht schlecht sind.[/quote]

Guter Tip, solche Einschätzungen finde ich immer sehr interessant. Ich behalte in den seltensten Fällen mehrere Ausgaben ein und derselben Platte.
Manchmal, wie im Falle der beiden Fairport Convention SACDs, habe ich nur leihweise ne andere Ausgabe zur Verfügung, und hier hätte ich nichtmal eindeutig besser/schlechter werten können, zwischen Ur-CD und SACD.
Wer also die Vergleichsmöglichkeiten hat - bitte teilt eure Klangeindrücke mit.

Käbbdn (Beitrag #2779) schrieb:

Ich behalte in den seltensten Fällen mehrere Ausgaben ein und derselben Platte. .... Wer also die Vergleichsmöglichkeiten hat - bitte teilt eure Klangeindrücke mit.

Von Alben, die mir sehr wichtig sind, behalte ich immer mehrere Pressungen. Damit meine ich nicht "schlechtere" Masterings, sondern unterschiedliche Masterings oder Remixes. Gefällt mir Version A besser, kann es sein das mir Version B auf einem anderen Abspielgerät besser gefällt.

Da hier seit Tagen Funkstille herrscht, mache ich mal mit G weiter.

Abseits vom Mainstream. Auf dem Album hört man nur Gitarre, die auch alle verfremdete Sounds spielt. Ein Meisterwerk, nur übertroffen von E2-E4. IMO

Ich finde jetzt nichts Erwähnens- oder Ergänzenswertes mehr , für "F".
Vielleicht nur noch eine Kleinigkeit zu Dr. Feelgood, da hatte der damalige Dr. Feelgood-Novize Kumbbl (wo steckt der eigentlich ??) seiner Begeisterung für das Debut "Down by the Jetty" Ausdruck verliehen. Zu Recht. Und ebenfalls zu Recht lobte rollerblader die Live-Scheibe "Stupidity".
Ich persönlich brauche noch als Ergänzung die beiden Scheiben "Malpractice" und "Sneakin' Suspicion", und habe damit alle vier Platten mit dem Gitarristen Wilko Johnson beieinander. Nicht dass sein Nachfolger John "Gypie" Mayo ein schlechter gewesen wäre - ich stand aber einfach auf Wilko.

Wie wär's mit dem nächsten Buchstaben? Wer macht den Aufschlag für G ?

Edit: Ahhh - is' gerade schon passiert.

Käbbdn (Beitrag #2782) schrieb:

... da hatte der damalige Dr. Feelgood-Novize Kumbbl (wo steckt der eigentlich ??)

Der ist leider schon seit vielen Jahren unserem schönen Thread hier mangels weiterem Interesse an audiophilen Rock-Platten abhanden gekommen. Selbst sein gross angelegter und heute immer noch als Referenz herangezogener Dire-Straits-Ausgaben-Thread interessierte ihn nicht mehr. Die Wege des Herrn sind unergründlich ...

Ja, gerne weiter mit G. Aber das Tempo hier sollte überschaubar langsam bleiben, vielleicht verirrt sich ja nochmals jemand anderes hierher. Wir haben aus meiner Sicht keine Eile. Zwei Wochen pro wichtigem Buchstaben halte ich für das Minimum.

Hier mal als Übersicht, was wir beim Erstdurchlauf zumindest schon angerissen haben. Zu Gong und Gentle Giant kann ich dieser Tage noch etwas nachtragen.

Peter Gabriel
Rory Gallagher
Ian Gillan Band
Gordon Giltrap
Geordie
Lowell George
Genesis
Gentle Giant
Golden Earring
Gong
Grand Funk Railroad
Grateful Dead
Gravy Train
Norman Greenbaum
Peter Green
Greenslade
Grin (Nils Lofgren)
Grobschnitt
Groundhogs
Buddy Guy

Zwei Wochen pro Buchstabe? Der war gut. Wahrscheinlich könnte ich zwei Wochen nonstop über Grateful Dead schreiben. Wie also sich beschränken, im Sinne des Threadtitels, also "Aufbau von....." - vielleicht so: Obwohl im ersten Durchgang eher die audiophilen Studio-Veröffentlichungen besprochen wurden, waren die Grateful Dead immer Live am spannendsten. Und obwohl es "posthum" massenhaft Veröffentlichungen gibt, kann man ja erstmal bei den Live-Scheiben anfangen, die bereits zu ihrer aktiven Zeit veröffentlicht wurden.
Da hätten wir zunächst den Doppeldecker "Live/Dead", erschienen 1969, als Zusammenfassung und krönender Abschluß ihrer noch sehr psychedelischen, von langen und oft schrägen Improvisationen geprägten Frühphase. Dann - schon deutlich song-orientierter - die '71er Live-Scheibe ohne Titel, oft auch wegen des Covers "Skull&Roses" genannt, und die als Dreifach-LP erschienene, jetzt als wunderbare und preisgünstige 50th Anniversary CD wiederveröffentlichte "Europe '72".



1980 gab die Band dann eine Serie von Konzerten mit einem akustischen Set - die Quintessenz dieser Konzertreihe waren die Alben "Reckoning" (rein akustisch) und "Dead Set" (mit elektronischer Verstärkung). In den 80ern war die Band hauptsächlich als Konzert-Attraktion unterwegs, und zwar fast ausschliesslich in USA. Ihr Studio-Output in den 80ern ist nicht der Rede wert, in den 90ern gab's gar nix mehr. Wieder aus mehreren Konzerten zusammengestellt, gab es dann 1990 den abschliessenden Doppeldecker "Without A Net" .



Ab 1991 begann dann mit "One from the Vault" die bis heute anhaltende Flut von Veröffentlichungen alter Live-Shows - eine wunderbare, riesige Spielwiese für Fans - aber das ist dann eher ein Thema für den Spezialisten-Thread.

Käbbdn (Beitrag #2784) schrieb:

Wahrscheinlich könnte ich zwei Wochen nonstop über Grateful Dead schreiben.

Das hatte ich gehofft ! Nein, Spass, wir sollten fokussiert bleiben, Detaiils tatsächlich im separaten Grateful-Dead-Thread, den ich hier gerne nochmals verlinke.

Ich rätsle jetzt bezüglich der genannten Live-Platten etwas ... sind die gezeigten die aus Deiner Sicht klanglich besten Ausgaben ? Die Live/Dead von MFSL zB finde ich etwas basslastig, da ist die straightere HDCD zumindest eine Alternative. Generell finde ich die Remasters, die dann auf HDCD erschienen, eigentlich alle sehr gut (nicht wegen HDCD, das ist mE eher belanglos). Bei der Reckoning, vermutlich meiner Lieblingsplatte der Kapelle, ist die AP-LP klanglich das Mass aller Dinge, aber praktisch nicht mehr bezahlbar. Auch hier braucht man als Fan (zusätzlich) die remasterte Doppel-CD, da sie fast doppelt so viel Material enhält, wie die Originalplatte. Sollten noch andere ausser uns zwei Dead-Heads (Du ein grosser, ich ein kleiner ... ) mitlesen: Was würdest Du einem Neueinsteiger in die Welt von GD empfehlen (inhaltlich, klanglich) ?


Noch eine Ergänzung zu Gentle Giant. Steven Wilson hat in den 2010er Jahren eine Auswahl der ersten drei Platten (Three Piece Suite), die Octopus, die Power and the Glory und die Free Hand in Stereo und MCh remixt. Die sind - wie von SW nicht anders zu erwarten - klanglich hervorragend. 2019 liess die Mörder-Box Unburied Treasure kein Fan-Auge der Band trocken, die darin enthaltenen neuen Remasters sind gut, aber auch bei den Platten, die er remixt hat, nicht die Mixes/Masters von SW ! Allerdings enthielt nur die Box einen kompletten MCh-Mix der ersten Platte (s/t) von SW auf Blu Ray. Bei Erscheinen der o.g. Three Piece Suite waren die Multitrack-Tapes dafür angeblich noch nicht mehr komplett auffindbar ... sagte ich es nicht erst kürzlich: Die Wege des Herrn sind unergründlich !

Als Einstieg in die wunderbare Welt von Gentle Giant empfehle ich immer noch gerne die 1976er Live-Platte Playing the Fool, die Ausgabe auf Alucard von 2009 hatte ich, das war in Ordnung.

Das ist schon richtig, dass die Live/Dead (und eigentlich alle GD MFSL-Ausgaben) ein bisschen "boomy" sind - meinen Hörgewohnheiten und meiner Anlage kommt das aber entgegen, daher höre ich die lieber als die eher neutraleren HDCD-remaster. So olle Live-Aunahmen vertragen schon ein wenig bass-boost, finde ich.
Für GD-Neueinsteiger würde ich nicht unbedingt "Live/Dead" empfehlen, sondern eher die "Skulls&Roses" und die "Europe'72" - die 50th Anniversary Editions klingen hervorragend. Und wenns denn doch lieber Studio-Aufnahmen sein sollen:
Mit "American Beauty" "Workingmans Dead" kann eigentlich nix schiefgehen. Bei den beiden höre ich die DVD-A am liebsten.

Hallo !

Im ersten Durchgang wurde die "American Beauty" von Grateful Dead schon genannt in einer sehr gut klingenden Version, das war 2010.
Ich habe die 2014er Vinyl Ausgabe von MFSL in 45 RPM und da muß ich sagen im Moment dürfte es da keine besser klingende Ausgabe geben.



Grateful Dead / American Beauty / 2014 / Mobile Fidelity Sound Lab / MFSL 2-429

Gruß Maik

crim63 (Beitrag #2787) schrieb:

Ich habe die 2014er Vinyl Ausgabe von MFSL in 45 RPM und da muß ich sagen im Moment dürfte es da keine besser klingende Ausgabe geben.

Generell Zustimmung, im Gesamtüberblick über die bei mir vorhandenen Ausgaben (siehe unten) würde ich lediglich "keine besser klingende Ausgabe auf Vinyl" einfügen. Die MFSL SACD, der HiRes-Download und die DVD-Audio für Mehrkanal sind schon auch nicht schlecht. Und man muss nicht alle 10 Minuten aufstehen. 45rpm Wiederveröffentlichungen nerven mich diesbezüglich inzwischen etwas ...

Edit: Hier noch ein kurzer Vergleich zwischen MFSL-SACD und HiRes-Download ... da war kein grosser Unterschied.

Und ja: Ideale Einstiegsplatte in die GD-Welt ...

Das hier noch, aus dem schnellebigen "Was dreht an Vinyl"-Thread, evtl. interessant für den einen oder anderen: The Grateful Dead - American Beauty - Warner/MFSL 2LP 45rpm 1970/2014. Das ist vermutlich eine meiner zehn Lieblingsplatten aller Zeiten. Ich hatte sie als 1970er LP und habe sie als remasterte HDCD, Mehrkanal-DVD-Audio, MFSL-SACD und offiziellen HiRez-Download. Insofern wurde ich hier nun auch noch schwach. Und ich habe es nicht bereut. Diese Ausgabe ist exquisit und - ich muss es so sagen - jeden Penny ihres horrenden Preises wert. Die Instrumente und Stimmen bekommen eine unglaubliche Anfassqualität, mit geschlossenen Augen kommt es mir so vor, als sässe die Band um mich und meinen Sofa-Sweet-Spot herum und ich müsste nur hinlangen, um sie zu berühren. Musikalisch lasse ich MFSL sprechen: American Beauty is the most perfectly realized, superbly played, and openly natural folk-rock record ever released. They don’t make albums like this anymore. Howgh!

Hallo !

Ich fang mal mit Peter Gabriel an, nach den 2010er Jahren hat er sein Werk noch mal komplett neu überarbeitet heraus gebracht.
Heraus gekommen sind dabei nicht nur die besten Vinyl-Ausgaben, auch gab es zu jedem Album einen High Res DL Code dazu,
Stereo geht es nicht besser.
Hier erst einmal die ersten vier LP's und natürlich die Nr 3 und 4 noch mal in deutscher Sprache.










Gruß Maik

Hallo !

Ich mach gleich noch mal weiter, 1983 erschien das Live Doppel Album "Plays Live", welches einen guten Überblick bietet über die bisherige Musik
Gabriel's. 2020 kam dann eine remasterte Version heraus die mMn besser klingt. (Vinyl ) 1985 erschien dann "Birdy" eine Filmmusik, ist Geschmackssache und 2017 das wiederum sehr gut klingende Remaster. 1986 erschien die "So", die 25th. AE 2012 bietet für das Stereo Hörer Herz
ein rundum Sorglospaket mit vielen Extras in exzellenter Qualität. 2016 kam noch mal ein 45 RPM halfspeed Remaster heraus was um Nuancen noch mal besser klingt. Für alle drei Alben gibt es natürlich wieder einen High Res DL Code dazu.







Gruß Maik

Bezüglich Peter Gabriels So, weder die 2012er, noch die 2016er Ausgabe, klingen gut IMO. Das Remaster (2012) klingt harsch, steril. Mit Abstand beste Pressung ist ein „Hot Stamper“ der Original UK LP.

mag sein, ich höre es eben etwas anders.

Gruß Maik

Bei Vinyl kann ich nicht mitreden. Bei den CD-Ausgaben von "So" kann ich auf die '86er verweisen, die klingt prima. (DR 12).
Ich war in der Versuchung, die Deluxe Edition zu erwerben, zumal es diese 3-er CD recht günstig gibt's. Da steckt aber das 2012er Remaster drin, der DR Wert wird mit 8 angegeben. Messwerte sind ja nicht alles - das klingt aber doch sehr abschreckend.........

Ich hab die 2003er Stereo-SACD von So, die klingt nicht schlecht, aber ich bin im Zweifel, ob die Stereo-SACDs wirklich besser sind als die normalen CD-Erstausgaben. Sie sind alle recht teuer und bieten nur geringen Mehrwert.

Die Original CD von So klingt besser als die SACD. Ob die 2-Kanal-SACD besser klingt als die CD, gleiches Mastering vorausgesetzt? Ein uneingeschränktes ja, vor allem im Klassikbereich.

Ich meinte das oben nur bezogen auf Peter Gabriel. Allerdings habe ich meine Zweifel, dass Menschen (und nicht Fledermäuse ) einen deutlich (!) hörbaren Unterschied beim CD- und SACD-Stereo-Layer bei gleichem Mastering vernehmen können.

Hallo !

Ich mach weiter mit PG ob Ihr wollt oder nicht.....
Zur So nur noch einen Satz, der DR Wert scheint mir bei meinem Vinyl Mastering tatsächlich schlechter zu sein, aber solange das noch in einem vertretbaren Rahmen bleibt ist's mir egal. Was aber um Längen besser ist, ist bei meiner 45 RPM die Klarheit und Differenziertheit der Musik,
da kommt keine alte Vinyl Audgabe heran.
So, die nächsten 3 Platten von Gabriel sind die "Passion" 1989 erschienen, die wurde 2017 auf 5 Plattenseiten Remastered heraus gebracht.
1992 kam die nicht so beliebte Us heraus, mir gefällt sie, "Steam" oder "Secret World" das muß man doch gut finden...... ,
wieder auf 5 Plattenseiten verteilt. Beide Remaster sind mMn besser als die Originale. Zum Schluss bleibt noch die 2020 erstmals auf Vinyl erschienene
"Secret World Live", ist die einzige Vinylausgabe, also gibt es da keine bessere. Bei Live Platten sehe ich es sowieso nicht so eng, da braucht es kein High Res, da solls nur gut klingen Live gibts immer Ecken und Kanten.







Gruß Maik

crim63 (Beitrag #2797) schrieb:

Ich mach weiter mit PG ob Ihr wollt oder nicht..... :D

Seufz ... was bleibt uns übrig ! Im Ernst: Ich finde das mal ganz interessant, einen der Classic-Rock-Namen relativ akribisch durchzugehen.

crim63 (Beitrag #2797) schrieb:

1992 kam die nicht so beliebte Us heraus, mir gefällt sie, "Steam" oder "Secret World" das muß man doch gut finden...... :D

Stimmt. Die Us fand ich langweilig und sie findet sich in keinem Format mehr in meiner Sammlung. Ein weiteres zweifelhaftes Produkt ist die UP (2002), die klanglich zwar als Mehrkanal-SACD teilweise atemberaubend ist, aber inhaltlich für mich leider nur durchschnittlich ist. Besser fand ich dann wieder Gabriels Rückkehr zu seinem alten Sachen in orchestralem Gewand wie auf der New Blood (2011). Aber ich greife vor, da kommst Du sicherlich noch dazu.

Für Mehrkanaler ist auf jeden Fall auch noch die Play - The Videos (2004) ein Tipp !

z9.chitown (Beitrag #2772) schrieb:

Ich bin nicht unbedingt ein Freund von MFSL, nicht erst seit dem PR-Desaster mit dem DSD-Mastering. Bezogen auf F, die vier Foreigner SACDs von MFSL klingen durchweg „schlechter“ als die Originale.

Das stimmt ja nun überhaupt nicht. Habe die Original-CDs, die Remasters und die MFSLs. Die Originale waren dem damaligen Stand der Technik entsprechend gut, während die Remasters von 2002 heller und komprimierter klingen. Die MFSLs bringen gegenüber den RMs dann mehr Dynamik und Ausgewogenheit. MFSL ist immer gut, bringt immer Zugewinn. Manchmal etwas mehr, manchmal etwas weniger. Aber schlechter als die CD-Erstauflagen aus den 80ern, wo viele CD-Masterings von Titeln aus den 60ern/70ern von fragwürdigen Masterbandkopien stammen, manchmal gar für Vinyl oder MC? Klares Nein.

Ich mag Peter Gabriel, bin aber kein Fan, der alles von ihm haben muss! Die ersten drei Alben und meinetwegen noch So.

Ja, die "Play - The Videos" hab ich auch da, aber nur die Stereo Spur gehört.....
Videos gibt noch einige aber ich konzentriere mich mal auf's Vinyl, sonst wird's zu undurchsichtig.......
2000 gab es noch das sehr interessante Projekt "OVO", da ist auf der Musik CD noch Video mit drauf, bei meinem alten PC lief das Video noch.....
morgen gehts mit Vinyl weiter und da kommen wir dann auch zum Schluss........

Gruß Maik

Janek (Beitrag #2799) schrieb:

MFSL ist immer gut, bringt immer Zugewinn.

MFSL war schon immer eine Hit & Miss Company IMO. Viele Classic Rock Alben haben sie vermurkst, z.B. Queen News of the World, Police Synchronicity, Rolling Stones Sticky Fingers oder Led Zeppelin II. Ich habe nur wenige hervorragende Remaster in Erinnerung, wie z.B. Santana Abraxas (One Step).

P.S. MFSL 200gr Anadisc LP Serie ist durchweg misslungen!

Hallo !

Ich muß es doch auf 2 Post's aufteilen, die nächsten 3 LP's, es sind dabei, der Soundtrack "Long Walk Home" 2002 erschienen aber auf Vinyl gab es
den zum ersten mal 2017. In 45 RPM und da klingt der sehr ordentlich. Die nächste LP ist "Up" ebenfalls 2002 erschienen, da gab es auch eine Promo
Vinyl LP die habe ich nicht aber 2016 kam sie gleich 2x heraus. Einmal in 33 RPM und einmal in 45 RPM, finde ich Zweitere besser. Musikalisch sicher nicht das Non plus Ultra aber besser als die "Us".
Danach wendete sich Gabriel wieder mal musikalisch immens und brachte ein Album mit Coverversionen heraus, begleitet von klassischem Orchester
oder nur Klavier. Er sang David Bowie, Paul Simom, Elbow oder auch Regina Spektor um nur einige zu nennen. Der Name des Album's "Scratch My Back",
2010 herausgekommen und es gab auch keine weitere Vinyausgabe. ( nur 2013 auf einem Sampler ) Klingt sehr sauber, fast audiophil.
Bei den 3 Platten ist selbstredend wieder ein High Res DL Code dabei.







Gruß Maik

nur 1x noch.......

Hallo !

Da will ich mal zum Schluss kommen, denn die nächsten Musiker warten sicher schon.
Nun kommen wir zu meinem Avatar und der dazu gehörenden DLP "New Blood". New Blood deshalb, weil er seine alten Songs nun im völlig neuen Gewand
präsentierte, soll heißen, rießen Symphonie Orchester sein Begleiter. Im Erscheinungsjahr 2011 gab es die erste und einzige vinyle Ausgabe dieser Platte
mit audiophilen Klang. Bei der CD Ausgabe gibt es sogar eine reine Instrumentalfassung der DLP.
2012 erschien dann folgerichtig eine Live Mitschnitt der New Blood plus Scratch my Back aber nur auf CD, erst 2022 konnte ich eine Vinyle Version
in der Hand halten in audiophiler Klangqualität, namentlich "Live Blood".
2013 erschien dann das Gegestück zu "Scratch my Back", " And I'll Scratch Yours": Einzeln gibt es die LP nicht, nur zusammen mit der "Scratch my Back" als DLP. Hier hat Gabriel nur die Songs beigesteuert, gesungen und musiziert haben andere wie Paul Simon, Bon Iver, Eno, Elbow, Lou Reed
und Randy Newman z.B..Danach gab es auch keine Auflage wieder.







Nun noch die letzten beiden Alben, alle beide Live. 2019 erschien das erste mal ein Konzertmitschnitt der 2002er UP-Tour nur als DL und endlich 2020
eine vinyle Version namens "Growing Up Live", ich bin begeistert vom Klang.
Meine letzte Live DLP ist die "Live In Athens 1987", die gab des vorher einzeln noch nie, erst 2020 als DL oder Vinyl mit hervorragendem Klang.
Da das ja der Konzertmitschnitt zur "So" Tour ist, war bei der 25th AE der So schon eine Audio CD und eine Video DVD des Konzertes dabei.






So, das war's, Danke für euer evtl Interesse
Gruß Maik

Danke, Maik. Wenn ich es für mich mal zusammenfasse, dann bleiben die I, III, IV und die So die besten Platten. Die New Blood fand ich noch reizvoll. Er ist ja dieses Jahr wieder auf Tour, auch in Deutschland. Den Link im alten Posting zu dem Update hier habe ich gesetzt.

Morgen
Nochmal kurz zur "So" (2012er CD) - ziehe mir die am WE noch mal rein - aber der Klang ist flach und laut!
Musikalisch, vorsichtig ausgedrückt, eher mau und kommerziell.

Schönes Wochenende

hifi_raptor (Beitrag #2806) schrieb:

Nochmal kurz zur "So" (2012er CD) - ziehe mir die am WE noch mal rein - aber der Klang ist flach und laut! Musikalisch, vorsichtig ausgedrückt, eher mau und kommerziell.

Das scheint mir aber ein etwas hartes (Vor-) Urteil zu sein. Klanglich ist es eine typische 1980er Produktion mit viel Elektronik, die Kreativen entdeckten gerade den Fairlight ! Da kenne ich viel viel Schlimmeres aus dem Jahrzehnt. Und inhaltlich Gabriel Kommerz und "Mauheit" vorzuwerfen, finde ich im Vergleich mit ebenfalls dem meisten (!) was aus den 1980ern kam, schon nahezu dreist ! Dass die Platte erfolgreich wurde und aus heutiger Sicht (fast vierzig Jahre weiter !) vielleicht kommerziell wirkt, ist ja nicht Gabriels Schuld.

Es ist nicht einfach zu beurteilen aus der heutigen Sicht und Hörgewohnheit, da klingt vieles flach und mau.
Aber wenn ich an die end 70er, 80er Jahre zurückdenk, da gab es nix besseres, da war ich überwältigt vom Sound mancher Platte.

Gruß Maik

Das Peter Gabriels So in die kommerzielle Richtung geht und damit erfolgreich wurde, war wohl Kalkül. Das Album besteht zum Großteil aus tanzbaren Singles. Diesen Weg sind Anfang der 80er Jahre viele Künstler gegangen. An die Vorgängeralben kommt So nicht an. IMO.

Das 2012er Remaster von "So" ist ziemlich stark Lautstärke-komprimiert (DR 8). Dass es dann flach und laut klingt, sofern an einer HiFi-Anlage das Volume-Poti betätigt wird, ist wenig verwunderlich.
Musikalisch war das für mich immer gut gemachte Pop-Musik und hätte ich in einem Faden wie diesem niemals verortet.

Rock on
Olli