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Alte Musikkassetten vor Beschädigung durch altes Tapedeck schützen+A -A |
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Autor |
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Klassik1972
Stammgast |
#1 erstellt: 30. Jul 2012, 20:08 | |
Hallo zusammen, durch einen Erbfall bin ich in den Besitz alter Musikkassetten gekommen. Die alten AGFA/BASF Cassetten sind locker 30 Jahre alt! Ebenso Orginal Kassetten, alles Anfang der achtziger Jahre! Die Sammlung umfasst ca. 70-80 Kassetten. Testweise hörte ich 2-3 Kassetten im KFZ und war von der guten Substanz überrascht. Ich möchte auf jeden Fall verhindern das diese wunderbaren analogen Aufnahmen nach so langer Zeit doch noch Schaden zugefügt wird. Frage: Kann es durch ein altes Tapedeck, welches altersbedingt auch nicht mehr einwandfrei läuft bzw. schon mechanisch verschliessen ist, zu Beschädigungen bzw. Qualitästverlust durch das Abspielen an den alten Bändern kommen??! Rein prophylaktische Frage! Gruß Michael [Beitrag von Klassik1972 am 30. Jul 2012, 20:16 bearbeitet] |
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Grundi69
Inventar |
#2 erstellt: 30. Jul 2012, 20:48 | |
Hallo Michael! Hach ja, ich habe auch noch so ur-alte Cassetten Ja, das könnte leider schon passieren: wenn der Tonkopf nicht mehr OK ist, also stark eingeschliffen ist und gar scharfe Kanten aufweist, könnte er das Band beschädigen. Auch der (oder die) Capstans (das ist die silberne Welle und die Gummi-Andruckrolle welche das Band vorwärts transportieren) haben ja direkten Kontakt zum Band. Wenn die Andruckrolle stark verschmutzt und/oder beschädigt ist, könnte sie auch dem Band schaden. Also erst mal alles schön säubern, mit einem in Isopropyl-Alkohol getauchten Wattestäbchen - eine saubere Bandführung ist Pflicht! Wenn der Antrieb für die Wickeldorne nicht einwandfrei funktioniert, wird das Band nicht sauber aufgewickelt und es könnte zu Bandsalat kommen. Last but not least könnte es auch bei einem defekten Tape-Deck noch passieren, dass die Lösch-Oszillatorschaltung permanent aktiv ist und der Löschkopf jedes Band, was über ihn drüber läuft, einfach löscht. Ist aber wohl äusserst selten! Grüße Groomy PS: Man kann die Cassetten auch recht einfach mit dem PC digitalisieren und z.B. auf CD brennen [Beitrag von Grundi69 am 30. Jul 2012, 20:55 bearbeitet] |
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Klassik1972
Stammgast |
#3 erstellt: 31. Jul 2012, 08:54 | |
Moin Groomy, vielen Dank für deine schnelle Antwort - das ist ja der reinste Horror. Digitalisieren kommt aber für mich nicht in Frage, da ich ja diesen schönen analogen Klang gerne auf einem Tapedeck wiedergeben möchte. Besitze noch ein Rotel Tapedeck RD 845- AX, Bj. 1989/90, welches ich dafür nutzen wollte. Kann ich dem Tapedeck eine Art Check unterziehen, bevor ich Kassetten abspiele, um sicherzustellen das es einwandfrei funktioniert und mir die Bänder nicht ruiniert?! Grüsse Micha |
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PBienlein
Inventar |
#4 erstellt: 31. Jul 2012, 09:51 | |
Hallo Michael, ich denke, Groomy hat die Digitalisierung als Back-Up-Lösung vorgeschlagen - also für den Fall der Fälle und nicht, um die CDs danach zu hören. Sollte tatsächlich ein Band Schaden nehmen, könnte man ein neues mit Hilfe der Back-Up CDs wieder anfertigen - theoretisch wenigstens. Gruß PBienlein |
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Klassik1972
Stammgast |
#5 erstellt: 31. Jul 2012, 10:16 | |
Hallo PBienlein, okay, aber wenn Backup dann auf Band! Neben dem Rotel Deck habe ich auch noch ein Kenwood Doppel Deck KX-W2050, sowie ein Grundig CCF 4300 MK II auch Doppel Decker! Allerdings sind diese Decks mehr als 15 bzw. 10 Jahre nicht in Betrieb gewesen und ich müsste erstmal einen ausgibiegen Funktionstest machen! Grüsse Micha |
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AnthonyP
Inventar |
#6 erstellt: 31. Jul 2012, 11:25 | |
Wenn Du das Tape vorbereiten willst, dann check den Zustand den Antriebsriemens. Wenn der noch "Spannkraft" hat und nicht ausgeleiert ist, wird er noch eine Weile halten. Tonkopf und Bandführung mit Wattestäbchen und Alkohol reinigen sowie die Tonköpfe entmagnetisieren. Dann nimmt man eine Kassette, die einem nicht so am Herzen liegt und machten einen Funktionstest. Wenn der problemlos läuft, dann dürfte es keine großen Probleme geben. Im Allgemeinen laufen die alten Tape recht zuverlässig, wenn der Riemen ok ist. Hab ca. 15 Tapedecks (Akai, Sony, Technics, Teac und Luxman) und keins hat bisher ein Band vernichtet. Einzig das Luxman K-405/105 neigt zu Problemen in der Autoreverse-Logik durch vermutlich schlechte Kontakte im Laufwerk. Selten kommt es vor, dass sich das Band selbst auflöst und alles eindreckt. Dann wickelt es sich schon mal um die Andruckrolle. Aber dann ist das Band eh hin. Man muss nur schön sauber machen. Mit Markenware a la TDK oder Maxell ist das aber auch nie passiert. Das sind eher die Kaufkassetten aus feuchten Kellern. Also, ran an die Kassetten Gruß Jo |
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Grundi69
Inventar |
#7 erstellt: 31. Jul 2012, 11:42 | |
Michael, so ein Horror ist das nun wirklich auch nicht! Den Eindruck wollte ich dir beileibe nicht vermitteln! Ein gut gepflegtes Deck aus der damaligen Mittelklasse ist auch heute noch in der Lage, die Cassetten einwandfrei und beschädigungsfrei für das Band wiederzugeben, keine Frage! Aber ich habe auch schon Decks gesehen, die wurden eben nie gereinigt...dementsprechend sah die Bandführung aus. Da hätte ich keine Cassette reingesteckt. Gute Decks, die mir so persönlich bekannt sind, sind z.B. das Kenwood KX-880HX und KX-1100HX, das Pioneer CT-777. Dann hatte ich auch mal das Dual-CC5850 (aus der Zusammenarbeit mit Rotel). Sah edel aus aber hat mir klanglich nicht so zugesagt und das Laufwerk war eher..na ja..einfach gehalten. Mach es so, wie AnthonyP empfohlen hat: Nach dem Riemen schauen, Bandführung reinigen (hatte ich ja auch schon empfohlen) und den Tonkopf entmagnetisieren. Wenn du keine Testcassette übrig hast, dann kauf dir im Elektromarkt eine billige Cassette für 1,49 (Maxell UR oder ne Sony HF)...was Anderes gibt's eh nicht mehr Ja, mit dem digitalisieren meinte ich durchaus als 'Backup', nur falls doch mal was schiefgeht. Auch musst du dir klar sein, dass beim Aufnehmen/Abspielen eines Bandes ein mechanischer Kontakt stattfindet, d.h. das Band wird auch in gewisser Weise abgenutzt. Drop-Outs können dadurch zunehmen, der Tonkopf unterliegt einem Verschleiß usw. Viel Spaß mit deinen Schätzen! Groomy [Beitrag von Grundi69 am 31. Jul 2012, 15:09 bearbeitet] |
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Klassik1972
Stammgast |
#8 erstellt: 31. Jul 2012, 19:08 | |
Hy Jo,
Für Tonköpfe 100% Alkohol u. Bandführung 70%tig Alkohol, ist das richtig? Grüsse Micha |
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AnthonyP
Inventar |
#9 erstellt: 31. Jul 2012, 21:36 | |
Hallo Micha, du kannst für beides Isopropyl aus der Apotheke nehmen. Keine Ahnung ob das 70 oder 100 % sind. Das reinste, was zu bekommen ist. Gruß Jo |
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Klassik1972
Stammgast |
#10 erstellt: 31. Jul 2012, 21:43 | |
Okay, wunderbar. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteilgten! Überings, einige (Orginal)Kassetten sind 40 Jahre alt! Grüsse Michael |
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Klassik1972
Stammgast |
#11 erstellt: 31. Jul 2012, 21:48 | |
Habs grade geschrieben: einige Orginalkassetten sind so alt wie ich! Vielen Dank für deine Erläuterungen Grüsse Micha |
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Grundi69
Inventar |
#12 erstellt: 01. Aug 2012, 12:48 | |
Ja, nimm den reinsten Alkohol, den du bekommst. In der Apotheke ist so ein Fläschchen mit 200ml für 2-3 EUR zu bekommen. Der 70%ige ist meist sogar teurer, da sie den erst noch verdünnen müssen. Den Alkohol kann man auch ganz prima für andere Zwecke gebrauchen: Löst z.B. Kleberückstände von Etiketten auf CD-Hüllen, desinfiziert (Tastaturen, Maus, etc.),...
Die meisten meiner Cassetten sind so aus den 80ern, aber ich habe auch noch so ein paar ganz alte, z.B.: Cassette für Frösche Grüße Groomy [Beitrag von Grundi69 am 01. Aug 2012, 12:57 bearbeitet] |
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Klassik1972
Stammgast |
#13 erstellt: 01. Aug 2012, 15:33 | |
O man, da wollt ich genüßlich die erste Kassette über den Rotel RD 845AX abspielen und dabei muss sie sich so unglücklich im Kassettenfach verkantet haben, das nun die Tonkopfbrücke oben bleibt! Mit großer Frickelei hab ich die Kassette aus dem Fach befreien können. Nun darf ich wohl einen neuen Thread eröffnen: Wie bekomme ich die Tonkopfbrücke wieder herunter...? Grüsse Michael |
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Grundi69
Inventar |
#14 erstellt: 01. Aug 2012, 17:27 | |
Ohhhh...Mist Wird der Tonkopfschlitten bei dem Deck von einem Motor angetrieben oder sind das so rein mechanische Tasten? Gruß Groomy |
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Klassik1972
Stammgast |
#15 erstellt: 01. Aug 2012, 18:08 | |
Hallo, das kann ich dir nicht mit 100%tuger Sicherheit beantworten. Das Tape ist eher machanisch, allerdings bin ich mir beim Tonkopfschlitten da nicht so sicher.... Grüsse Micha |
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