AKAI GX-W45 - Gestern gekauft (lief), nach Reinigung starten Motoren nicht mehr

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tapefan
Ist häufiger hier

#51 erstellt: 13. Okt 2023, 17:31

Rabia_sorda (Beitrag #50) schrieb:

Was hat man dir jetzt gegeben - eine 1N60 oder 1N4148 oder ...?

Der Elektro-Verkäufer hat gesagt, er könne nicht bestimmen, was ich ihm da zeige und er hat mir dann etwas gegeben, von dem er meint, es könne passen.

Aber weshalb misst du die originalen Dioden nicht durch, wenn du sie eh schon ausgebaut hast.

Mein Messgerät ist ja nur sehr einfach und beim Messen kommt nun so etwas heraus:
Alte Diode 1: 980 (mV)
Alte Diode 2: 978 (mV)
Beide neuen Dioden: 983 (mV)
Alle Dioden in der umgekehrten Richtung ohne Ausschlag.

... eine schwergängige Drehbewegung

Ich meine auch festzustellen, dass der rechte Motor erst nach dem Auslöten der Dioden so warm wird. Das kann ich allerdings nicht 100 % sagen, weil ich es vorher nicht explizit betrachtet habe. Allerdings wäre mir ein wirklich heißer Motor im Laufe der vielen Aktionen im Deck vermutlich aufgefallen.

Ob ich die Stromzuführung des rechten Motors einfach einmal ablöte? Oder schlägt dann vielleicht ein Regelkreis wieder an, der das bemerkt und beide Motoren stoppt?

Was Du noch nicht weißt, Rabia: Ingor und ich haben uns bei der Untersuchung zunächst auf den "Regelkreis", der auf dem von Ingor geposteten Ausschnitt des SM unterhalb der D219 liegt, konzentriert. Dieser "Regelkreis" existiert ja auch für den zweiten Motor und wird dort über die D220 geschaltet.

Die Untersuchung verschiedener Bauteile ergab keine Besonderheiten.

Was mir dann aber zu Hause zufällig aufgefallen ist, dass die stillstehenden Motoren (Dioden D219 und D220 noch auf der Platine) starten, wenn ich mit der Messsonde meines Messgerätes einen "Kurzschluss" (siehe Bild) verursache. Dabei berühre ich gleichzeitig
- Lötpunkt des Kabels
- Lötpunkt auf der Motorplatine
- Gehäuse des Motors

Schließe ich 1 x kurz, laufen beide Motoren in hoher Geschwindigkeit (vermutlich High-Speed-Dubbing-Geschwindigkeit), schließe ich ein zweites Mal kurz, laufen sie in normaler Geschwindigkeit.
Allerdings bleiben sie irgendwann wieder stehen. Das passiert mal nach 1 Stunde, mal nach 5 Stunden. Wenn ein Tag völliger Stromlosigkeit dazwischenliegt starten sie dann wieder normal, um doch irgendwann wieder auszugehen. Oder aber sie stehen, wenn das Gerät 1 x ausgeschaltet und wieder eingeschaltet wird. Da ist für mich kein System erkennbar.

Der aktuelle Schritt war, die Dioden auszulöten (das hatte Igor ja schon vor einiger Zeit als Test empfohlen). Ergebnisse liest Du weiter oben.

[Beitrag von tapefan am 13. Okt 2023, 17:47 bearbeitet]

Rabia_sorda
Inventar

#52 erstellt: 13. Okt 2023, 17:58

Durch die identischen Messwerte würde ich die alten Dioden als intakt deklarieren, auch wenn dein Messgerät noch ein Problem hat (siehe zuvorige Widerstandsmessungen).

Ob ich die Stromzuführung einfach einmal ablöte?

Sollten die einzelnen Motore nicht über einen Steckkontakt auf der Main-Platine verfügen, wie z.B. P201/202?!
Das wäre demnach einfacher und sicherer.

Oder schlägt dann vielleicht ein Regelkreis wieder an, der das bemerkt und beide Motoren stoppt?

Du immer mit deinem "Regelkreis"

Da wird nichts passieren.

Ingor und ich haben uns bei der Untersuchung zunächst auf den "Regelkreis", der auf dem von Ingor geposteten Ausschnitt des SM unterhalb der D219 liegt, konzentriert. Dieser "Regelkreis" existiert ja auch für den zweiten Motor und wird dort über die D220 geschaltet.

Die Untersuchung verschiedener Bauteile ergab keine Besonderheiten.

Dachte ich mir bereits. Denn ich schrieb ja, dass es etwas sehr kurios wäre, wenn gleich beide Schaltungen defekt wären.

Was mir dann aber zu Hause zufällig aufgefallen ist, dass die stillstehenden Motoren (Dioden D219 und D220 noch auf der Platine) starten, wenn ich mit der Messsonde meines Messgerätes einen "Kurzschluss" (siehe Bild) verursache. Dabei berühre ich gleichzeitig
- Lötpunkt des Kabels
- Lötpunkt auf der Motorplatine
- Gehäuse des Motors

Schließe ich 1 x kurz, laufen beide Motoren in hoher Geschwindigkeit (vermutlich High-Speed-Dubbing-Geschwindigkeit), schließe ich ein zweites Mal kurz, laufen sie in normaler Geschwindigkeit.

Du überbrückst ("tastest") somit "B" gegen Minus/GND........... für Normal und High-Speed befindet sich jeweils ein Taster an der Front

[Beitrag von Rabia_sorda am 13. Okt 2023, 17:59 bearbeitet]

tapefan
Ist häufiger hier

#53 erstellt: 13. Okt 2023, 18:05

Rabia_sorda (Beitrag #52) schrieb:

Du überbrückst ("tastest") somit "B" gegen Minus/GND........... für Normal und High-Speed befindet sich jeweils ein Taster an der Front :.

Der Taster an der Front ist aber an das Dubbing also die Überspielgeschwindigkeit beim Kopieren von Kassetten gebunden. Die Geschwindigkeit lässt sich nicht manuell bei der Wiedergabe verändern (über die Front). Das ist bei meinen anderen Doppel-Decks, die über High-Speed-Dubbing verfügen, auch so - also nur beim Kopieren besteht die Möglichkeit, die hohe Geschwindigkeit zu nutzen.

Für mich definitiv zu hoch, warum das "überbrücken", die durch irgendetwas gestoppten Motoren wieder zum Laufen bringt.

Und ebenso schleierhaft ist mir noch, was die Motoren dann doch irgendwann wieder abschaltet.

[Beitrag von tapefan am 13. Okt 2023, 18:06 bearbeitet]

Rabia_sorda
Inventar

#54 erstellt: 13. Okt 2023, 18:43

Das ist mir alles klar. Dennoch war es ein Hinweis, der evtl. gar nicht so weit vom eigentlichen Fehler weg ist.
Zumindest könnte das auch jemanden anderen auf die richtige Spur bringen. Ich habe gerade nochmals in den Schaltplan geschaut, aber so richtig ging mir "da oben" nicht die Lampe an. Gerade deshalb, weil die Motoren ja irgendwann selbstätig wieder abschalten.

Ingor
Inventar

#55 erstellt: 13. Okt 2023, 21:37

Ich hatte das Gerät bei mir. Leider lief es wieder, nachdem wir in dem besagten Schaltungsteil den Kondensator getauscht hatten. Die Funktion dieser Schaltung ist mir nicht klar.

Für mich sieht der gemeinsame untere Teil wie eine Schutzschaltung aus. Das Spannende bei diesen Motoren ist, dass wenn man 12 V an den Kontakt B anlegt, der Motor stehen bleibt. Dies macht diese Schaltung auch, sollte es aber m.E. erst bei einem zu hogen Strom über den Längswiderstand. Ich konnte da aber keinen zu hohen Strom messen, es vielen gerade meil 0,1 V ab. DIe Schaltung wirkt über die beiden Dioden auf beide Motoren. Alle Elemente hatten wir geprüft, sie waren alle ok.

Vielleicht hat ja eine genaue Erklärung, warum da zwei Transistoren in so einer für mich unklaren Anordnung verschaltet sind.

Rabia_sorda
Inventar

#56 erstellt: 14. Okt 2023, 10:52

Die "Freigabe" der Motoren wird ja erst über dem IC203 gegeben, der aber auch die Stellungen der laufwerksinternen Tastkontakte abfragt.
Ich bin nun wiedermal bei den Tastkontakten in den Laufwerken angelangt. Dort könnte min. einer klemmen, ist verbogen oder oxidiert.
Desweiteren wäre auch ein Defekt des IC203 denkbar (evtl. doch statische Aufladungen durch Pinsel/Staubsauger).

Ingor
Inventar

#57 erstellt: 14. Okt 2023, 16:54

Nein, die Motoren werden nicht freigegeben. Das IC schaltet nur die Geschwindigkeit um indem es den Transistor durchschaltet, der dann den Widerstand über A und B verringert. Die Motoren laufen sofort an. Da benötigt es keine Freigabe oder sonstiges. Es gibt auch nichts, was die Motoren stoppt, in der Schaltung, außer die von mir benannten 12 V an Anschluss B.

Rabia_sorda
Inventar

#58 erstellt: 14. Okt 2023, 19:16

"Freigabe" hatte ich ja extra in Gänsefüßchen gesetzt, weil ich hier erst eine Vermutung hatte, die sich darin belief, dass der IC erst einen "IST"-Zustand sämtlicher Laufwerksstellungen abfragt. Bei einem Error-Fall (wie hier) gibt er somit keinen Befehl an die Transistoren TR236 und TR248 und die Geschwindigkeit "Normal" startet erst gar nicht.
Aber das war anscheinend zu weit gedacht