Sansui AU -317 Preamp defekt nach Kondensator Auszug

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Phonoptica
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Apr 2015, 12:36
Hallo Zusammen,

Noch relativ neu in der Gemeinde der Hifi Klassiker Liebhaber versuche ich mich zur Zeit an einem Sansui AU 317.
Gekauft für 10 Euro stellte sich heraus, dass der Kondensator C606 ausgezogen war. Regelrecht explodiert das Teil und schön seinen Inhalt im gesamten Gerät verteilt.
Ursache war wohl die defekte Diode D609, die einen Kurzschluss verursacht hat. Ich habe nun alle 4 Dioden D606-609 gewechselt und die zwei Kondensatoren C606 und C607. Zumindest schaltet sich das Gerät nun schon einmal an und funktioniert zur Hälfte.

Der Preamp zeigt bisher keine Funktion, wenn ich einen anderen anschließe macht die Endstufe Ihren Dienst und klingt gut. Das Board F2752-Control Amp sieht gut aus auf den ersten Blick, durchgemessen habe ich es aber noch nicht, was dann warscheinlich heute Abend folgen würde.

Habt Ihr vielleicht Erfahrungswerte oder ein ähnliches Problem, was auf den Defekt hinweisen könnte? Danke schon mal für Eure Tips.

Cheers
Andi


[Beitrag von Phonoptica am 22. Apr 2015, 12:37 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 22. Apr 2015, 16:31
Bei solchen Explosionen, verursacht durch einen hohen (Fehler-) Strom, kann eine ganze Reihe von Bauteilen in unmittelbarer Schaltungsumgebung mit zerstört werden. Häufig sind es Widerstände, denen man nicht unbedingt ansieht, dass sie hoch- oder niederohmig geworden sind. Aber auch Halbleiter können auf der Liste der "bedrohten Arten" stehen

Gruß
Harald
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 22. Apr 2015, 16:53
Der C606 wird definitiv durch die defekte Diode explodiert sein.

Versuche mal über Kopfhörer ein Signal zu entlocken.Der 317 scheint einen separaten KHV zu haben...
Phonoptica
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 22. Apr 2015, 20:21
Hi Karsten,

nein, leider auch nichts auf dem Kopfhörer.
Phonoptica
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Apr 2015, 01:04
@ Harald...Treffer! Wer hinsieht ist klar im Vorteil. TR603 hat dann wohl in Folge dessen seinen Dienst quitiert. Beim Versuch ihn zu entnehmen hat es ihn komplett zerbröselt.

TR603


[Beitrag von Phonoptica am 23. Apr 2015, 01:07 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#6 erstellt: 23. Apr 2015, 04:53
Na bitte

Ich kann nur noch mal empfehlen, alle Schaltungsteile des Spannungsreglers genau zu kontrollieren!

Gruß
Harald
Phonoptica
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 23. Apr 2015, 12:55
Das werde ich tun. Zur Sicherheit für mich noch folgende Frage. Du meinst die komplette Sektion , die ich in rot umrandet habe, richtig? Der türkis umrandete Teil ist der Bereich wo es geknallt hat.

Danke für deine Hilfe!

image
PBienlein
Inventar
#8 erstellt: 23. Apr 2015, 13:53
Ja, das kann man so machen. Zumindest würde ich den Bereich des türkisen Kreises checken - das sind die Spannungsregelungen für +/- 28V. Also auch mal messen, ob die Spannungen stimmen, wobei im Schaltplan der Massepunkt (E) mit dem -28V-Punkt (M) verwechselt wurde. (P) +28V ist korrekt beschriftet.

Gruß
Harald
Phonoptica
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 25. Apr 2015, 01:55
Nur mal kurz für Zwischendurch, da ich erst am Wochenende zum Messen kommen werde... So habe ich das Teil vorgefunden.
image
PBienlein
Inventar
#10 erstellt: 25. Apr 2015, 07:05
lecker

Ich kenne das und habe es mehrfach schon erlebt. Nebenbei stinkt das Elektrolyt und es ist nicht so angenehm, die Platinen und sonstigen Teile zu reinigen. Muss aber gemacht werden, sonst müffelt das Gerät noch in 100 Jahren ...

Hier mal ein Beispiel aus einem fast 40 Jahre alten Leslie Clone:

IMG_5850

Auch hier hat sich der Elkoinhalt komplett über der gesamten Elektronik verteilt und musste mühsam entfernt werden. Auslöser der Kettenreaktion war hier übrigens ein defekter Gleichrichter -> Elko -> Widerstände (sichtbar und unsichtbar).

Gruß
Harald


[Beitrag von PBienlein am 25. Apr 2015, 07:08 bearbeitet]
Phonoptica
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 09. Okt 2015, 18:52
Ich krame mal den Thread wieder raus. Nach langer Zeit und diversen privaten Geschichten habe ich es dann doch mal geschafft mich dem Sansui zu widmen. Mit Erfolg. Läuft nun und klänge eigentlich richtig gut wenn nicht dieses fiese störende Brummen wäre. Hört sich für mich an wie ein Netzbrummen, was ja dann mit der Power Amp Platine zusammen hängen würde, wenn ich richtig liege mit meiner Vermutung. Wenn ich aber einen anderen Vorverstärker dran hänge (Proton 1100) ist es weg.

So wie ich es bisher verstanden habe sind doch meist irgendwelche Elkos dafür verantwortlich die die Brummfrequenzen des Netzteils filtern oder? Da ich im Zuge der Reparatur auf der Power Amp Platine direkt alle mitgewechselt habe scheidet das nun aus. Ich würde mich also nun den Head und Control Amp Platinen widmen und dort nach einem Defekt suchen? Irgendwelche Einwände oder Tips von bereits verdächtigten Störquellen?

Danke und liebe Grüße ins Forum
Andi
audiophilanthrop
Inventar
#12 erstellt: 10. Okt 2015, 22:35
Evtl. ist bei einem der Spannungsregler im eingekringelten Bereich noch was defekt, wäre nicht verwunderlich. Ausgangsspannungen positiv wie negativ nachmessen (vielleicht über C609/610 oder wo du halt rankommst). Sollte Uzener - 2 Ube sein, also +/- 28,8 V oder so.

Du hast seinerzeit geschrieben, du hättest C606 und 607 gewechselt. Meintest du nicht eher C606 und 605, also die zwei zusammengehörigen?
Phonoptica
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 11. Okt 2015, 12:09
Hi,

Ich habe in dem gekringelten Bereich alle Bauteile gewechselt, Transistoren, Kondensatoren, Dioden. Wie gesagt brummt es auch nicht mehr wenn ich einen anderen Vorverstärker dran hänge. Und der eingekringelte Bereich befindet sich doch eher auf der Power Platine oder? Bin nun echt etwas ratlos...
Phonoptica
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 11. Okt 2015, 15:06
Kurzes Update bezüglich der Spannungen...

C 609 und C 611 zeigen 28,8 V an C 610 und C 612 jedoch -32,2 V. Werde nun nochmal TR602 / 604 und die umliegenden Widerstände checken...
Poetry2me
Inventar
#15 erstellt: 12. Okt 2015, 14:13
Stelle noch mal sicher

- dass Du am richtigen Massepunkt misst.

- dass die Masse zwischen den Reglern auch unbedingt Verbindung mit den anderen Masse-Punkten hat
(Messung des Widerstandes < 1 Ohm zu Gehäuse, zum Punkt zwischen den anderen Versorgungsspannungen),
Wenn nicht, wäre das nämlich ein Grund für so einen Elko, mal wegen zu viel Spannung zu platzen.


- Johannes
Phonoptica
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 12. Okt 2015, 16:36
Okay, folgende Info:

Beim Elektronikfachgeschäfft meines Vertrauens wurden mir für die Transistoren 2SD356 und 2SB526 wurden mir MJE340 und 2SC1827 beides NPN Transistoren als Ersatz gegeben. Das kann dann wohl auch schlecht klappen.
Ich werde nun mal schauen welche man verwenden könnte... Any Tips?
audiophilanthrop
Inventar
#17 erstellt: 14. Okt 2015, 08:39
Hoppla. Für den 2SD dürfte der MJE340 ganz gut passen, allerdings ist das ein TO-126, kein TO-220 - mechanisch wäre der 2SC1827 besser geeignet. Dessen pnp-Komplement wäre der 2SA769, wenn du den auftreiben kannst.
Phonoptica
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 22. Okt 2015, 19:45
Hallo Zusammen,

habe nun die genannten Transistoren verbaut und nun klingt wirklich alles so wie es soll. Das Brummen ist weg und mit dem Sansui SR-222MKII und Marilyn Mansons aktuellstem Vinyl macht's richtig Spaß.

Ganz lieben Dank an alle Helfer.
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