Strafrechtliche Verfolgung von Voodoo-Anbietern

Hallo,

jepp, Dunning-Kruger lassen grüßen.

Peter

Ich hatte es doch gerade erst noch mal in Erinnerung gerufen:

Dadof3 (Beitrag #1) schrieb:

Bitte spart euch das Lamentieren über die Verwerflichkeit der Verkäufer und Hersteller oder die Dummheit der Käufer oder was auch immer vielen Stammgästen in fast allen Voodoo-Threads hier ja so Spaß macht. Ich möchte hier bitte ausschließlich über die rechtliche Bewertung und Verfolgung diskutieren.

Es gibt hier wahrlich genug Lästerthreads, bitte haltet diesen davon frei.

Aber es ist doch soo erhebend, alle die als dumm, unintelligent, ungebildet ect zu titulieren, die Tinneff, HIFI-Voodoo oder irre Klanggeschichten kaufen.
Da fühlt Mann (ja, es sind fast immer Männer, die so ablästern) sich doch gleich viel besser. Währenddessen sägen wir alle auf dem Ast, auf dem wir sitzen und rauben uns, besonders aber auch unseren Nachkommen die Lebensgrundlagen.
.
Und da sind wir schon an den Punkt, den schon einige in diesem Thread anschrieben: Prioritäten.
Was kümmert es uns, wenn da einige im speziellen Bereich der Elektrotechnik, der Physik, der Signaltheorie, der Mathematik, der Ökologie..... weniger informiert, interessiert.. sind und daher auf Schlangenölverkäufer reinfallen? Der wirtschaftliche Schaden hält sich fast immer in Grenzen und trifft selten arme, hungernde Kinder, Rentner oder Obdachlose. Oder irre ich mich da?

Ist aber eigentlich auch irrelevant, wenn man einfach den juristischen Aspekt betrachtet, lassen wir also den sozialen und ethischen einstweilen außer Acht.
Rein juristisch wurden im Zuge des Neoliberalismus, Vielen ist leider nicht bewusst, was das eigendlich praktisch bedeutet, in Deutschland eine Reihe von Gesetzen und Verordnungen, die den Handel einschränkten, abgeschafft oder zumindest deutlich abgeschwächt. Z.B der "Wucherparagraph".
Bezüglich unlauteren Wettbewerbs wurden zwar eindeutig falsche Werbeaussagen verboten, aber auch reichlich Einschränkungen zugelassen.
Und Verkäufer sind heute oft derart instruiert wurden, dass sie sich gern an den Grenzen des Rechts, der Grauzone, bewegen und so juristisch wenig Möglichkeiten zum Ansetzen eines wirkungsvollen Hebels für eine Klage lassen. Da bewegen sie sich gerne im Ungefähren und Unbeweisbaren. Es gibt sogar spezielle Sprachregelungen, die einstudiert werden.
Und dann gehört zu einer Klage, dass sich der Mandant bloß stellt, auf bestimmte Machenschaften reingefallen zu sein. Besonders wenn es sich dabei um einen angesehenden Unternehmer ect. handelt, will man vermeiden, als Idiot in die Öffentlichkeit zu geraten. Und es geht beim Streitwert selten um existenzbedrohende Investitionen.
Und zu bedenken ist immer auch, dass man als Kläger die Beweise erbringen muss, um eindeutig den Straftatbestand "Betrug" nachweisen zu können.

Im Grunde bin ich mir sicher, mit den richtigen Anwälten, genug finanziellen Mitteln für Sachverständige und einem langen Durchhaltevermögen könnte man tatsächlich den einen oder anderen Windhund das Handwerk legen. Rein wirtschaftlich wäre es für den Kläger aber ganz sicher das Verlustgeschäft seines Lebens. Und das nur für die Genugtuung?

Ich sehe da weit und breit Niemanden, der da eine dringende Notwendigkeit sieht.

Und nein, es gibt ganz sicher keine konspirative Verschwörung der HighEnd-Produzenten und -Händler um uns Einfallspinsel zu übertölpen. Vielmehr gibt es stillschweigende Übereinkünfte, ein Geschäft am Laufen zu halten, das ökonomisch interessant ist. Und das gilt für so viele andere Bereiche auch.
Wenngleich ich einige Geschäftsmodelle meine erkennen zu können, bei denen konspirative Verschwörungen gegen die soziale oder ökologische Gesundheit der Bevölkerung im Gange sind. Das hat aber mit HIFI eher nichts zu tun.

Skaladesign (Beitrag #247) schrieb:

Habe gerade mal die RCA Caps gesehen , sagte mir nix, aber was da verkauft wird, ist doch der Wahnsinn

Auch ich habe meine Meinung, bin aber in Bezug auf die aktuelle strafrechtlichen Bewertung mancher Verkaufspraktiken nicht urteilsfähig.

Fragt sich, was kann denn der Kreis der Forumsteilnehmer neben einem Gedankenaustausch überhaupt „leisten“ in dieser Beziehung? Offensichtlich muss ja für einen Betrug im strafrechtlichen Sinn eine „Tatsachenbehauptung“ vorliegen, die man auch beweisbar widerlegen kann. (Ablasshandel wäre also trotz Luther immer noch kein Betrug) Beides, das Herausarbeiten der jeweiligen Tatsachenbehauptung als auch der Gegenbeweis, könnte doch einen schönen Themenbereich hier ausfüllen.

Juristen werden sich hier sowieso nicht äußern, für sie gilt: „ohne ein Mandat sage ich gar nichts“.

Gruß
Rainer

Hallo

es gibt in dem Fall 2Paar Schuhe

1. Zivilrechtliche hätte man höchstens die Möglichkeit auf"Wandlung" sprich Rücknahme der Ware und Rückzahlung des Kaufpreises

2. Die strafrechtliche Seite ist ein eigenes Kapitel, da müsste die Staatsanwaltschaft entscheiden

Zivilrechtlich wird kein Drucker bei den Margen "Kulanz" verweigern, denke das müsste wirklich ein Vollpfosten an Entwickler, Produzent und Vertreiber sein
Vor allen Dingen weil bei Zivilprozessen eher ein Vergleich käme, was auch richtig Kohle kostet(Anwaltskosten trägt jeder selber und die Gerichtskosten werden geteilt). Da nimmt man lieber das Wunderprodukt zurück mit gönnerhafter Miene.

Zum zweiten glaub ich ebenfalls das kein Staatsanwalt da einen Strafprozess anstreben wird.


Peter

Das ist der neuste Schrei. Dumbo! Einfach auf die Box stellen und die Bässe erhalten die zur Abstrahlung nötigen Schwere. Reichen hinab bis in die tiefsten Keller aller Keller. Ganz günstig für nur 499,99 Euro.

für eine fest installierte PA-Anlage wurden mal Hummfree´s von Adam Hall gekauft, nicht wirklich teuer, so 3,50 das Stück. Soll Brummschleifen bei Rackinstallationen vermeiden, durch isolierte Schrauben und Scheiben. Brummen blieb, Anlage immer anfällig mit Rückkopplung und Netzbrummen.

Bei einer anständigen Trennung der Phasen (Phase 1 nur Signalverarbeitung(Mischpult, EQ, Aufnahmegeräte, Effektgeräte etc..), Phase 2 nur (Leistungs-Verstärker, Bühnenmonitore) und Phase 3 nur PC und Licht war fast jedes brummen weg. Nur der Virtulizer von Behringer rauschte laut vor sich hin. Auf reverb aus dem Mischpult zurückgegriffen, und dann war auch das letzte Rauschen weg.

Ergebnis: stabilere PA Anlage und Signalkette. Manchmal reicht einfache handwerkliche Kunst aus, um auch in Audio-Sachen große Abhilfe zu schaffen. Aber Hand aufs Herz: Im Sicherungskasten den billigsten FI, Automaten von Siemens, Baumarkt NYM Kabel, und dann erst der Mist vom Stromanbieter...aber dann die Stecksdose vergoldet. Und dann erst der dünne Gold-Sicherungsdraht in der Feinsicherung, so ein Nadelöhr!