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Der High End In Ear Thread

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Terr0rSandmann
Inventar
#18501 erstellt: 27. Jun 2020, 19:25
Da ich nun einen SD5 und U12t Demo hier habe, muss ich ja auch mal meine Eindrücke mit nicht ganz "fachgerechten audiophilen Vokabular" wiedergeben.
Nachdem ich nun 2 Tage sehr ausführlich gehört habe, muss ich sagen, dass der U12t echt noch einmal gefühlt besser ist als mein derzeitiger Hifiman Arya. Auch gefällt mir die Abstimmung besser. Der Arya klingt auf einmal echt etwas llangweilig. Der Arya ist wohl langzeittauglicher (3h+), aber auch der U12t ist jetzt kein zu spitzer oder anstrengender Hörer und auch da kann ich problemlos längere Sessions einlegen. Echt erstaunlich wie irgendwie jeder Frequenzbereich absolut perfekt abgebildet wird. Egal ob Tiefbass, Vocals jeglicher Art oder aber der Superhochtonbereich (typischerweise eine Schwachstelle nahezu aller IEM). Auch bietet er die beste Bühnendarstellung die ich bei einem IEM je gehört habe (wobei ich in dieser Preisklasse jetzt nicht so viele verschiedene IEM/Hersteller gehört habe). Bin echt beeindruckt von dem kleinen Teil. Zudem ist der U12t ein absolutes Auflösungsmonster (Auflösung ist mir z.B. immer wichtiger als Bühne). Er macht das, was mir beim SD5 schon so gut gefiel, überall noch einmal besser. Der SD5 kommt mir im "Gesamtenbassbereich" etwas voller vor, aber da mir speziell der Tiefbass wichtig ist, kommt mir die Abstimmung im Bassbereich vom U12t echt entgegeben. Der große und vermutlich entscheidende Unterschied offenbart sich aber im Hochton, in der dortigen Detailwiedergabe und diese phänomenal gute Auflösung.
Auch erinnert mich der Vergleich von SD5 zu U12t leicht an den Vergleich vom Ananda zum Arya. Auch hier sind sich beide jeweils klanglich ziemlich ähnlich und der Eine kostet in etwa das Doppelte vom Anderen. Der Teure ist definitiv nicht doppelt so gut, aber es ist genau das, was dem Günstigeren dann am Ende halt fehlt um ihn als "perfekt" zu beschreiben.

Glaube ich hätte den U12t lieber nicht hören sollen

Einzig das Problem mit dem Komfort bei IEM scheint zu bleiben. Egal ob SD5 oder U12t ... irgendwie stört mich immer etwas. Der SD5 ist vom Gehäuse zu groß (klar, hier sollte die s-Variante passen) und aber auch das Schallröhrchen ist schon sehr grenzwertig (wobei das vermutlich schon zu den dünneren im Mittelfeldbereich gehört, oder?). Beim U12t passt das Gehäuse sehr gut, aber auch hier ist das Schallröhrchen schon ein klein wenig zu dick. Da könnte aber ein A12t CIEM helfen, wenn die das so dünner hinbekommen würden. Aber eigentlich wollte ich nie einen CIEM, da es dann, wenn mir wieder einmal danach ist, das Verhökern quasi nicht möglich ist oder mit übelsten Verlusten einher geht. Naja, bis Dienstag will ich mir noch Zeit geben zum überlegen


[Beitrag von Terr0rSandmann am 27. Jun 2020, 19:28 bearbeitet]
liesbeth
Inventar
#18502 erstellt: 27. Jun 2020, 19:30
Mit was für Tips hörst Du Silikon oder Foamies?
Terr0rSandmann
Inventar
#18503 erstellt: 27. Jun 2020, 19:32
Habe bei dem Demo nur die S Silikon dabei. (die benutze ich dann auch für beide IEM)


[Beitrag von Terr0rSandmann am 27. Jun 2020, 19:33 bearbeitet]
frix
Inventar
#18504 erstellt: 27. Jun 2020, 20:06
:D. Jetzt will ich den u12t auch hören.
Senderson
Stammgast
#18505 erstellt: 27. Jun 2020, 20:11
Dass der U12T trotz der Abstimmung von 7-10khz dennoch mehr "Auflösung" (ich liebe diesen Begriff) produziert, spricht wohl wirklich für einen Hauch High-End Technologie. Oder anders ausgedrückt, der Tia Treiber scheint nach deinem Hörempfinden definitiv abzuliefern.


Man überlege sich nur mal wie gut der dann sein muss wenn man bei 8khz noch paar db draufgibt. Wenn du diesen Bereich beim SD5 tatsächlich ohne EQ erträgst, hättest da noch sehr viel Spielraum. Give it a try, kann ich da nur sagen.


Dass du den gesamten Bassbereich (vor allem den oberen) des SD5 als voller empfindest spricht im Übrigen für ein gewisses Maß an Hörkompetenz. Das war auch das allererste was ich damals per EQ sofort geändert hab und dann hat man auch gleich nochmal nen ganz anderen SD5 vor sich .Bin hier aber auch sehr vom Oriolus verwöhnt.
Terr0rSandmann
Inventar
#18506 erstellt: 27. Jun 2020, 20:15
Du meinst also, dass ich am ADI-2 ruhig bei ca. 8kHz noch einmal ein paar db anheben sollte?
Und ja, ich höre derzeit alle ohne EQ (Arya, SD5 und U12t). Ich bin aber auch nicht ganz so "hochtonpeakempfindlich" (wow, was für ein Wort ).
Ich bin immer der Meinung, dass mir der KH oder IEM komplett ohne EQ schon sehr gut gefallen muss. Die letzten 5% kann ich dann im Nachgang immer noch per EQ rauskitzeln. Aber das mache ich i.d.R. nicht beim Probehören.
Senderson
Stammgast
#18507 erstellt: 27. Jun 2020, 20:25
Ich würde zumindest darum bitten, ja.

SD5 Pegel braucht man hier nicht zu imitieren, da der Übergang vom Bass in den unteren Mittenbereich beim U12T deutlich besser, oder anders ausgedrückt "trennschärfer" gestaltet ist. Bei mir ist dies allerdings gleichgesetzt mit "besser". Der SD5 muss hier mehr ankämpfen, sprich das Gegengewicht durch einen höheren Hochtonpeak ausgleichen. Das ist beim U12T nicht nötig.
k.e.
Stammgast
#18508 erstellt: 28. Jun 2020, 05:59

Senderson (Beitrag #18505) schrieb:
Man überlege sich nur mal wie gut der dann sein muss wenn man bei 8khz noch paar db draufgibt.

Man überlege sich nur mal wie gut das Forum hier wäre wenn man nicht immer IEM kommentieren würde, die man selber noch nie gehört hat.

Wahrscheinlich beziehst du dich sogar wieder auf Crinacle, der mit seinen Schrott-Messungen überhaupt nicht geschafft hat den tia-Hochton einzufangen.
Bitte was soll im Hochton fehlen? https://www.klauseul...18t-and-fourte-noir/
hanesbeef
Stammgast
#18509 erstellt: 28. Jun 2020, 06:21
Ich habe gestern den Blessing 2 von Moondrop gehört und muss sagen, dass er mir wirklich ausgezeichnet gefallen hat. Tatsächlich klang er im direkten Vergleich sehr ähnlich wie der IT04 - nur eben nochmal 200 Euro günstiger. Meines Erachtens hat der ein super Preis-Leistungsverhältnis...weil ja hier im Thread nach solchen IEMs gefragt wurde.
Senderson
Stammgast
#18510 erstellt: 28. Jun 2020, 07:29
@k.e.

Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass terrorsandmann den Hochtonpegel eines SD5 "verkraften" kann ohne EQ Eingriff. Daher hat es mich interessiert, wie er es empfindet wenn man dem U12T hier noch etwas Pegel drauf gibt.

PS: Ich hab wirklich kein Interesse daran den U12T in irgendeiner Art und Weise schlecht zu machen, wie du ja richtig erwähnst kenne ich den Hörer nicht. Außerdem gönne ich es headteak und damit indirekt dir , dass terrorsandmann euch statt 899€ (SD5) 2199€ (U12T) zukommen lässt. Dein Beitrag ist zwar hinsichtlich des Zusatzes in deiner Signatur absolut verständlich, auch dein gewählter Unterton, aber mich hat an der Stelle einfach nur interessiert, wie terrorsandmann es empfindet, wenn man um den Bereich 8khz noch etwas Pegel draufgibt.

Nichts für ungut also....es ist ja auch möglich, dass mein Vorschlag für terrorsandmann überhaupt nicht passt. Meine Worte "man stelle sich nur mal vor..." waren hier etwas unglücklich gewählt. Besser wäre gewesen: "Mich würde interessieren, ob....".
parasport
Stammgast
#18511 erstellt: 28. Jun 2020, 10:49
@k.e.
ich habe mit das FG Diagramm auf Deiner https://www.klauseul...18t-and-fourte-noir/
angeschaut und sie mit U12T verglichen.
Der U12T soll einen guten Sub-Bass haben?
Beim U12T fällt die Kurve aber ab 70 kHz ab währen sie beim 64 Audio Forte ansteigt.
Wie macht sich das klanglich bemerkbar?
hanesbeef
Stammgast
#18512 erstellt: 28. Jun 2020, 14:33

parasport (Beitrag #18511) schrieb:
@k.e.
ich habe mit das FG Diagramm auf Deiner https://www.klauseul...18t-and-fourte-noir/
angeschaut und sie mit U12T verglichen.
Der U12T soll einen guten Sub-Bass haben?
Beim U12T fällt die Kurve aber ab 70 kHz ab währen sie beim 64 Audio Forte ansteigt.
Wie macht sich das klanglich bemerkbar?


Mal abgesehen davon, dass ich mir die Graphen nicht näher angesehen habe, kann ich vom Probehören bestätigen, dass Tiefbass von U12 und Fourte unterschiedlich ausgeprägt sind; was aber auch absolut naheliegend ist, da hier ein reiner BA-IEM gegen einen Hybriden antritt.

Du schriebst schon desöfteren, das Du auf der Suche nach einem IEM mit möglichst spürbarem Tiefbass bist. Wenn Du mich fragst, brauchst Du halt einfach was mit nem dynamischen Treiber (zumindest für den Bassbereich). Weil da die Klangcharakteristik eher in die Richtung geht, die Dir vorschwebt.

Probier`s z.B. mal mit dem Hörer, über den ich zwei Posts über diesem geschrieben habe. Der ist zwar definitiv keine "Basskanone" - aber er hat (wie die meisten Hybriden) auch diesen spürbaren und nachschwingenden "Punch", der bei den meisten BA-Hörern nicht so ausgeprägt ist. Und ist obendrein toll ausbalanciert und klingt kristallklar.


[Beitrag von hanesbeef am 28. Jun 2020, 14:44 bearbeitet]
parasport
Stammgast
#18513 erstellt: 28. Jun 2020, 20:46
@hannesbeef
...ja genau, ich habe ausgeprägte Affinität zum guten Bas, SubBass, mag aber den BumWum, matschigen Bass nicht.
Mir ist sogar der Bass meines Custom JH11 mittlerweile zu "matschig".
Und Du wirst wohl Recht haben mit einem Hybriden.
Du empfiehlst also den Blessing2?
hanesbeef
Stammgast
#18514 erstellt: 29. Jun 2020, 00:44

parasport (Beitrag #18513) schrieb:
@hannesbeef: Du empfiehlst also den Blessing2?


Ich persönlich würde ihn definitiv empfehlen - aber natürlich kann ich nicht garantieren, dass sich unsere Geschmäcker da decken.
Für mein Empfinden war ich zumindest sehr positiv überrascht, was der Hörer für etwa 300 Euro kann und fand u.a., dass er meinem IT04, dem er, wie geschrieben, klanglich ähnlich ist, in nichts nachsteht.

Tendenziell hat er eine hellere, luftigere Signatur mit wirklich sehr guter Auflösung, die auf jeden Fall mehr in Richtung "technisch-filigran" als viele andere Hörer in diesem Preisbereich geht. Meines Erachtens nach hat er aber auch ausreichend "Gegengewicht" im Bassbereich. Der Bass hat eine physisch spürbare Tiefbassbetonung, die aber auch nicht zuviel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der Midbass ist eher zurückhaltend - was die Mitten sehr sauber klingen lässt.
Für mich ist das ein Hörer, der einen sehr guten "Mittelweg" aus verschiedenen Klangaspekten geht und damit meinen "Sweet Spot" trifft.


[Beitrag von hanesbeef am 29. Jun 2020, 01:41 bearbeitet]
kuehjjed
Neuling
#18515 erstellt: 29. Jun 2020, 20:57
Hallo zusammen,
meine Frage könnte hier gut passen und ist auf den letzten 20 Seiten dieses threads nicht wirklich beantwortet worden. Ich besitzte sd2 und sd4. Der sd2 wirkt im Gegendsatz zu letzterem etwas dünn im Klang, die Höhen sind zu wenig ausgeprägt und der Bass wirkt etwas "matschig", also verwaschen. Der Bass des sd4 ist hingegen schon grenzwertig und die Mitten sind unterrepräsentiert. Ein schöner Hochtonbereich mit ordentlicher Bühne ist hingegen Pflicht. Eigentlich wäre ein sd2 mit sauberem Bass, mehr Hochton und Fülle das, was ich suche. Lohnt sich ein PP8 oder wären ein it04 oder etwas anderes eine Alternative?
Frarie
Stammgast
#18516 erstellt: 30. Jun 2020, 12:20
Da ich den SD-2 und den SD-4 hatte, weiß ich, was Du meinst. Ich bin nun mit dem SD-5 sehr glücklich geworden. Alle "Fehler" der beiden anderen sind weg. Einzig der sehr prominente Bass beim SD-5 könnte stören. Mich allerdings gar nicht.
XperiaV
Inventar
#18517 erstellt: 30. Jun 2020, 18:41
Eigentlich wollte ich kein EQ mehr an teuren In Ears nutzen.
Aber durch den HEM8 kam mir der Gedanke den sehr bassigen und im Grundton zu betonten UM 50 Pro mal zu "verbiegen".

Warum der Westone so abgestimmt wurde wie er ist weiß ich nicht, vielleicht weil die UM Serie nicht für's Musikhören gedacht ist sondern für die Bühne bzw für Musiker?

Mit dem Eingriff ergibt sich ein viel harmonischeres Klangbild.
Es blutet nicht mehr in die Mitten, die Auflösung ist besser zu hören da der Grundton nicht alles übertönt, und der Tiefbass ist (gelöst vom Grundtonumfang) verdammt spaßig und nochmal präziser, Tiefbass kommt bei entsprechenden Track sogar mal dynamisch bedrohlich auf einen zu....

Die 16kHz Anhebung kann man ignorieren da da eher kaum was passiert und ich sicher nicht mehr wahrnehme ... Aber vielleicht spielt das für die Räumlichkeit 'ne kleine Rolle, die durch die Senke auch nochmal eine bessere ist.

equm50

Merklich effizient so kleine Eingriffe im EQ, zudem dieser noch App übergreifend funktioniert. Also egal ob Neutron Player, Youtube oder Streaming Dienste abgespielt werden ... wenn nochmal ein parametrischer kommen sollte, geht sogar noch mehr.
Senderson
Stammgast
#18518 erstellt: 01. Jul 2020, 09:10
@xperiaV

würde dir auch empfehlen auf nen PEQ umzusteigen. Bei diesen Standard EQ´s wo man nur Regler noch oben schiebt weiß man nie genau welcher Q-Faktor gerade benutzt wird. Ist einfach nicht sehr genau. Ich erstelle mittlerweile über das Programm "Room EQ Wizard" ein File, welches ich dann per Convolver in V4A einspiele. Das hat man dann auch global in jeder App.

PS: Wenn alles hinhaut kann ich durch eine Forenbekanntschaft diesen Freitag endlich mal einen Hörer von 64 Audio probehören, allerdings "nur" den U18Tzar und leider auch nur kurz und nicht in den eigenen 4 Wänden. Bin wirklich mal gespannt ob er mit seinen 3000€ wirklich wie die Zar-Bombe bei mir einschlägt .
XperiaV
Inventar
#18519 erstellt: 01. Jul 2020, 09:19
Ich könnte den PEQ von Neutron nehmen, will aber einen der App übergreifend funzt, also da bleibt nur der vom LG G7 Thinq Quad DAC.
Rooten werde ich das Smartphone nicht.
Gibt es eigentlich gute Audio Player (nicht Smartphone) die ein parametrischen EQ bieten?
Das ist wieder etwas dass ich nicht verstehe.
Man bekommt für fast Lau den Neutron Player im Store für 6 oder 7 € einmalig.
Aber diverse Media Player von A&K, FiiO usw haben (soweit ich weiß) keinen eigenen PEQ an Bord.

Kann ja bei der Umsetzung nicht so wild sein nehme ich an.
Gibt ja auch noch den Onkyo Player der ebenfalls einen bietet.

Aber App übergreifend habe ich noch nix gesehen. Zumal die Dinger teuer sind, deutlich mehr Akku fressen als ein Handy usw
Senderson
Stammgast
#18520 erstellt: 01. Jul 2020, 09:38
Klar, Equalizer APO ist wohl das bekannteste (nur der Umgang damit ist, wenn man es noch nie benutzt hat, nicht gerade einfach).

Mein Haupthandy (Note 10+) hab ich übrigens auch nicht gerootet. Hab mir damals über kleinanzeigen ein ordentliches Samsung mit neuem Akku günstig gekauft (7er/8er Serie mittlerweile sehr sehr günstig) und das dann gerootet und Viper aufgespielt. Der Inear selber hängt dann an nem Fiio E12A, bin damit glücklich, bzw. reicht für meine Ansprüche aus.
derSchallhoerer
Inventar
#18521 erstellt: 01. Jul 2020, 10:15

XperiaV (Beitrag #18519) schrieb:
Ich könnte den PEQ von Neutron nehmen, will aber einen der App übergreifend funzt, also da bleibt nur der vom LG G7 Thinq Quad DAC.
Rooten werde ich das Smartphone nicht.
Gibt es eigentlich gute Audio Player (nicht Smartphone) die ein parametrischen EQ bieten?
Das ist wieder etwas dass ich nicht verstehe.
Man bekommt für fast Lau den Neutron Player im Store für 6 oder 7 € einmalig.
Aber diverse Media Player von A&K, FiiO usw haben (soweit ich weiß) keinen eigenen PEQ an Bord.

Kann ja bei der Umsetzung nicht so wild sein nehme ich an.
Gibt ja auch noch den Onkyo Player der ebenfalls einen bietet.

Aber App übergreifend habe ich noch nix gesehen. Zumal die Dinger teuer sind, deutlich mehr Akku fressen als ein Handy usw

Das ist mir aktuell nur der iBasso DX220 bekannt. Der hat im Mangoplayer einen sehr guten PEQ mit 6 Bändern. Mit einem kleinen Hack, kann man den übrigens auch auf dem DX200 nutzen (was ich momentan mache), auch wenn die Software von iBasso dafür eigentlich nicht ausgelegt ist. Aber findige Nutzer haben das auf den DX200 umgeschrieben.

Ansonsten kannst du halt UAPP auf jedem Android-DAP installieren und hast da dann auch einen PEQ (der noch durch einen In-App-Kauf freigeschaltet werden muss). Voraussetzung dafür ist aber der Zugang zum Google Playstore.
k.e.
Stammgast
#18522 erstellt: 01. Jul 2020, 10:27

parasport (Beitrag #18511) schrieb:
@k.e.
ich habe mit das FG Diagramm auf Deiner https://www.klauseul...18t-and-fourte-noir/
angeschaut und sie mit U12T verglichen.
Der U12T soll einen guten Sub-Bass haben?
Beim U12T fällt die Kurve aber ab 70 kHz ab währen sie beim 64 Audio Forte ansteigt.
Wie macht sich das klanglich bemerkbar?

Wo siehst du denn das? 30 und 70 Hz sind im gleichen Pegel mit Peak bei 40 Hz und das ist Tiefbass. Hier ist noch eine andere Messung mit apex m20 und da zieht er unterhalb 70 Hz nochmal ordentlich an: https://www.klauseul...ds/64_audio_u12t.png

Aber gerade im Tiefbass empfehle ich unbedingt nicht die Kurven zu lesen, sondern zu hören. Geht auch mit einem Sinusgenerator. Dann zeigt sich schnell was ein Lüftchen ist und wo tatsächlich Präsenz vorhanden ist.
parasport
Stammgast
#18523 erstellt: 01. Jul 2020, 10:43

k.e. (Beitrag #18522) schrieb:

Wo siehst du denn das? 30 und 70 Hz sind im gleichen Pegel mit Peak bei 40 Hz und das ist Tiefbass. Hier ist noch eine andere Messung mit apex m20 und da zieht er unterhalb 70 Hz nochmal ordentlich an: https://www.klauseul...ds/64_audio_u12t.png

wo ich das sehe? Die Frage irritiert mich....auf Deiner Website...hier: https://www.klauseul...18t-and-fourte-noir/

gleich das erste Diagram ist 64 Audio U12t.
Ich sehe eine abfallende Kurve bei 40Hz/>85db

weiter unter : 64 Audio Fourté Noir
stetig ansteigende Kurve und bei 40Hz/<92db.

Sehe ich irgendwas falsch?


[Beitrag von parasport am 01. Jul 2020, 18:56 bearbeitet]
Terr0rSandmann
Inventar
#18524 erstellt: 01. Jul 2020, 18:32
Ich frage mal hier, da ich dafür keinen extra Thread aufmachen will ...

Kann ich für einen 64Audio IEM jedes beliebige 2-Pin Kabel nehmen? Habe gehört, dass bei 64Audio (wie auch bei UE), die Stecker umgekehrt gepolt sind. Ist das echt so?

Was kann man da für gut und transparente Kabel empfehlen? Mir geht es primär um die Optik, die Geschmeidigkeit des Kabels und einfach nur die tolle Haptik (ich will hier jetzt nicht auf Kabelklang eingehen)
Bin hier gerade auf das Kabel gestoßen: https://www.ebay.de/...2:g:fz8AAOSwgmJXyD2X


[Beitrag von Terr0rSandmann am 01. Jul 2020, 18:37 bearbeitet]
k.e.
Stammgast
#18525 erstellt: 02. Jul 2020, 14:45
Nichts verpolt, die meisten Chi-Fi Kabel passen. Leider finde ich gerade nicht den Link zum SPC das ich habe, aber das suche ich dir gerne noch raus. Ich bin sehr zufrieden damit. Verarbeitung ist Spitze und das wird mit Rebranding von einer Marke für 200 verkauft. (Ich glaube ich habe 50 bezahlt.)


parasport (Beitrag #18523) schrieb:
Sehe ich irgendwas falsch?

Anscheinend. Ich interpretiere die Kurve anders wie du. Und wie du siehst, habe ich den selben Hörer (selben, nicht gleichen) mehrmals mit unterschiedlichen Kurven gemessen. Dabei hat mich DUNU schon gefragt ob sie meine Messungen für einen offiziellen Beitrag nehmen dürfen, da sich meine Kurve mit ihrem aus einer Referenz-Anlage 1:1 deckt. Aber trotzdem ist auch bei mir immer noch ein sehr großer Spielraum vorhanden.

Ich versuche ja schon mein Bestes euch wieder von den Kurven abzubringen - so viel Information sie auch enthalten mögen. Aber da spielen so viele Einflüsse mit ein, dass man unmöglich etwas damit anfangen kann, wenn man es nicht gegenhört. Bzw. wenn der, der die Messung macht, auch nicht bestätigen kann, dass das was gezeigt ist auch hörbar ist. Und vieles von Crinacle ist ganz einfach halt auch falsch oder für die Tonne.

Auch Niklas hat es für Headflux nicht geschafft den Audeze iSine zu messen. Ist zwar kein gewöhnlicher IEM, aber man muss sich der Limitationen bewusst sein. Hier ist mal etwas Varianz beim Versuch von mir die Apple EarPods zu messen: https://www.klauseul...ds/Apple-EarPods.png (Per Vergleich mit Sinusgenerator habe ich mich dann für die blaue Kurve entschieden.)

Vor allem sollte man nicht nur den FG messen, sondern THD, Impuls, Abklang, Square Wave, usw. Nur dafür ist mein Messgerät zu schlecht als dass ich die Angaben der Hersteller auch nur ansatzweise bestätigen könnte.
Also, alles nicht so trivial und oft auch irreführend. Da ist die richtige Interpretation noch gar nicht berücksichtigt. Deswegen empfehle ich lieber hören statt ungehört behaupten.
Senderson
Stammgast
#18526 erstellt: 02. Jul 2020, 15:34
Irgendwo holt der Mensch sich halt seine Orientierung. Und mehr Orientierung wie bei ner Messung ist mir nicht bekannt, außer natürlich das eigene Hören - lasse mich aber auch hier sehr gern eines Besseren belehren. Und dass Crinacles Messungen Schrott sind (ich nehme an, so wolltest du es eigentlich gar nicht sagen, sondern eher "auch Crinacles Messungen sind nicht perfekt und haben Fehler") finde ich nicht, zumindest nicht durchgängig. Die meisten sind absolut brauchbar. Zumindest all das Zeugs für Normalsterbliche, was ich so da hatte.

Die Probehörnummer bleibt natürlich immer, ist aber nix für mich, ich lebe seit 11 Jahren in Würzburg, sprich Thomann ist hier nur ein Katzensprung weg. Dennoch hab ich dort noch nie etwas Probe gehört. Man nenne es verkorkste Moral oder wie man eben will.. Ich würde auch nie Headtek bitten, mir Demos zu schicken, weil ich niemals einen richtig teuren Hörer neu kaufen würde. Genausowenig wie ein nagelneues Auto, auch hier warte ich 2-3 Jahre ab.

Stimme aber mit dir überein : Man kann nur dann über einen Hörer sprechen, wenn man ihn auch gehört hat. Trotzdem.... Nehme ich es mir weiterhin heraus, aufgrund von Messungen ein grobes Bild eines Hörers zu zeichnen. Und das auch mit gutem Gewissen. Hab mir meinen Chifi, den Legacy 3, nur aufgrund einer Messung gekauft und absoluter Volltreffer. Hier habe ich ziemlich genau das bekommen, was die Messung auch hergibt. Einen Chifi zu messen und einen 64 Audio mit advanced technology zu messen, sind wohl aber zwei paar Schuhe. Auch hier prinzipiell gerne Zustimmung und zwar deshalb, weil ich es einfach nicht besser weiß.

Aber.... Und auch das um nochmal ne kleine Lanze für dich zu brechen : Dass man Dinge hört, die in einer Messung so nicht vertreten sind, habe ich auch bereits gehabt. Hier aber lustigerweise immer bei den Frequenzen oberhalb der 10khz und so gut wie nie unterhalb dieser Grenze.
parasport
Stammgast
#18527 erstellt: 02. Jul 2020, 15:59
@k.e. Klaus
danke für den Versuch einer Erklärung. Zufrieden stellt sie mich nicht.
Wenn ich 2 F-Diagramme sehe, auf dem einen ein deutlicher Bassabfall mit geringere db, das 2te F-Diagramm ansteigender Bass mit höherer DB, dann habe ich nur die Möglichkeit daraus das zu schließen was ich sehe.
Wenn Du von "anderer" Interpretation schreibst unter Berücksichtigung weiterer Parameter, so beneide ich Dich um diesen "Vorsprung", der mir dann fehlt.
Machen wir es einfacher: - wie ist nun der 64 Audio U12t im SubBass gegenüber dem 64 Audio Fourté Noir, dessen Kurve den besseren Bass suggeriert?
Wie ist der Solaris im Vergleich einzustufen?
Danke für Deine Mühe
k.e.
Stammgast
#18528 erstellt: 05. Jul 2020, 12:34

parasport (Beitrag #18527) schrieb:
wie ist nun der 64 Audio U12t im SubBass gegenüber dem 64 Audio Fourté Noir, dessen Kurve den besseren Bass suggeriert?
Wie ist der Solaris im Vergleich einzustufen?

1. U12t vs Fourté Noir
Wo siehst du an der Kurve den "besseren" Bass? Was meinst du damit? Schneller Ansprung? Schnellerer Abklang? Voluminöser? Texturierter? 2 dB mehr bei 20 Hz (oder weniger Mid- und Oberbass)? Linearere Phase? Weniger harmonische Schwingungen? Wo siehst du in der Frequenzgangmessung einen technischen Vorteil? Ich hoffe gar nicht, denn die Wahrheit steht da nicht!

Die Basskurven von 64 Audio sind fast alle vergleichbar. Das ist mittlerweile das typische 64 Audio Tuning. Sie ist beim A4t, A6t, N8, Nio, U/A12t, A18s, tia Trió und tia Fourté (Noir) sehr ähnlich und dem Empfinden von Vitaliy nach "richtig". Die Abweichungen sind relativ gering und der U/A18t fällt somit etwas aus der Reihe. (A2e und A3e technisch bedingt auch.)

Den Vergleich zwischen Trió und U12t finde ich sehr spannend, denn er dient auch als Grundlage zwischen U12t und Fourté. Die Abweichungen bis zum Hochton von U12t und tia Trió sind ziemlich gering. 20 bis 800 Hz sind nahezu identisch, trotzdem hören sich beide sehr unterschiedlich an. Sie nähern sich dem gleichen Ziel von zwei sehr unterschiedlichen Ansätzen. Beim 12er nutzt man den Vorteil der BA, nämlich die schnellere Bewegung. Die Nachteile, z.B. höherer Klirr und weniger Volumen wurden durch das Einsetzen mehrerer Treiber entgegengewirkt.
Beim Trió werkelt ja bekanntlich ein dynamischer Treiber, der für das Fundament sorgt. Der Bass wirkt tatsächlich wuchtiger. Er schiebt mehr Luft und klingt länger nach. Dadurch hat er im Vergleich weniger Textur, punktet aber mit starkem Punch und mehr Grummeln.

Beim tia Fourté wirkt der Bass nochmal stärker, weil die Mitten etwas unkonventionell abgesenkt sind. Es kommt jedoch stark auf die Musik an, wo auf der Aufnahme viel information enthalten ist. Willst du bei 700 - 1.000 Hz angleichen, hat der Trió ja sogar mehr Bass - aber das wird der Klangeindruck bei den meisten nicht bestätigen können. Allerdings würde ich schon behaupten, dass der Fourté einen nochmal imposanteren Tiefbass raushaut. Die untersten Frequenzen klingen unwahrscheinlich fest und man hat nicht den Eindruck, als ob etwas dazu gedichtet wird. Das wird jedoch der Produzent im Studio wahrscheinlich anders sehen und behaupten, dass der U12t näher an seinen Referenz-Monitoren ist. Was dann der Konsument hört, mit seinen zwei Towers vor der Wand im Wohnzimmer, ist dann aber vermutlich doch wieder näher an Trió und der Färberei vom Fourté, weshalb viele Anwender dynamische IEM so schätzen.

2. U12t vs Solaris
Weiß gar nicht wo ich anfangen soll... Die sind wirklich sehr verschieden. Ich habe zwar eine persönliche Präferenz, aber danach wurde ja nicht gefragt.


Senderson (Beitrag #18526) schrieb:
Irgendwo holt der Mensch sich halt seine Orientierung. Und mehr Orientierung wie bei ner Messung ist mir nicht bekannt, außer natürlich das eigene Hören


Ich habe mir mittlerweile den final A8000 meiner Zielkurve entsprechend entzerrt: https://www.klauseul...em-reference-target/
Es haut aber überhaupt nicht hin. Die A8000 klingen total blutleer, mittig und flach (im Negativen). Die A18t sind bei gleicher Zielkurve tonal auf den Punkt. Ich schrieb ja schon, dass es für mich mit dem Solaris auch nicht ganz hinhaut. Ich regle auch am ADI-2 DAC manuell Bass und Treble entsprechend dem Hörempfinden nach, aber ich bekomme es nicht hin. Man müsste also mindestens mit Impulsdateien arbeiten, was Niklas auch schon gezeigt hat. Man müsste im Blind-Test überprüfen, ob das reicht.

Bis dahin behaupte ich, dass die Frequenzgangkurven nicht zuverlässig sind. Ich würde mich freuen, wenn mir jemand sagt, dass ich einen Fehler bei der Messung übersehe. Tut aber weder der Entwickler von Vision Ears, noch von MoonDrop, noch das Team von final oder das von DUNU. Im Gegenteil, ich bekomme oft von Herstellern zu hören, dass meine Messergebnisse besser sind als von Crinacle. Und trotzdem komme ich nicht weiter.

Meine aktuelle Erfahrung sagt mir, dass der FG mindestens im High-End eben nicht mehr entscheidend für die Durchhörbarkeit oder Auflösung ist. Zumindest nicht maßgeblich oder alleine. Das mag für TWS komplett anders sein. Ich würde in dem Fall auch einen OEM Treiber hernehmen, den in das bequemste Gehäuse setzen, das Ergebnis durchmessen und dann per DSP auf meine Wunschkurve entzerren. Das machen mittlerweile einige. Das befriedigt nur halt nicht den audiophilen Durst.

Vielleicht zeige ich aufgrund meine aktuellen Erfahrungen (die ebenso falsch sein können) so wenig Toleranz gegenüber Behauptungen wie "iBasso IT04 klingt identisch wie StageDiver 5" (WTF) oder so viel Analyse von Kurven und sogar schon Bewertungen über Hörer die man nie gehört hat. Das macht für mich - nach aktuellem Kenntnisstand - einfach keinen Sinn. Wenn man aber sowieso kategorisch viele Elemente der Audiokette als Nichtexistent ausschließt und behauptet ein Smartphone hat die gleiche Spannungszufuhr wie ein guter Kopfhörerverstärker, dann passt es ja fast wieder zusammen.

Vielleicht sollte man dann aber einfach akzeptieren, dass es noch eine Audio-Kategorie gibt, zu der man nicht gehören möchte. Es spricht ja nichts dagegen einen weiteren Thread aufzumachen, der sich z.B. "Die besten Frequenzgänge unter 1.000 €" nennt. Ich springe dann auch gerne dazu und teile was ich habe. Mir gefällt nur nicht komplexe Themen (vermutlich fälschlich) zu reduzieren.
frix
Inventar
#18529 erstellt: 05. Jul 2020, 14:28
Ich hätte nicht gedacht, dass mein starfield und mein moondrop s8 doch deutlich unterschiedlicher klingen als der sehr ähnliche frequenzgang vermuten ließe.
Aber man weiß auch nie so recht wie genau denn nun messungen für den hochton sind. Gilt das für die meisten messungen immer noch, dass alles ab 8khz wenig aussagekräftig ist? Oder erfordert dass einfach viel besseres messequipment und methodik?
parasport
Stammgast
#18530 erstellt: 05. Jul 2020, 14:45
@k.e. Klaus...wow, das ist man ein ausführlicher Vergleich. Vielen Dank dafür!

Du scheibst: "U12t vs Fourté Noir
Wo siehst du an der Kurve den "besseren" Bass? Was meinst du damit? "

Besseren Bass? Diese qualitative Bewertung habe ich nicht gemacht. Nur, dass die beiden Kurven unterhalb 80Hz sowas von unterschiedlich sind und auf verschiedene Bassbetohnung hindeuten. Es kann sein dass beide im Hörvergleich diese Unterschiedlichkeit klanglich verwässern.
XperiaV
Inventar
#18531 erstellt: 05. Jul 2020, 14:50
Vielleicht liegt es auch nur an den völlig unterschiedlichen Treiber Konfigurationen?
Multi BA & Single DD dürften auch bei Ähnlichkeiten des FG im Hochton unterschiedlich klingen.
Diese Grafiken sollten eigentlich nur das "Sounding" darstellen, die Qualität ist dann wieder etwas anderes.


[Beitrag von XperiaV am 05. Jul 2020, 14:50 bearbeitet]
parasport
Stammgast
#18532 erstellt: 06. Jul 2020, 10:29

k.e. (Beitrag #18528) schrieb:


2. U12t vs Solaris
Weiß gar nicht wo ich anfangen soll... Die sind wirklich sehr verschieden. Ich habe zwar eine persönliche Präferenz, aber danach wurde ja nicht gefragt.

ok, dann frage ich danach.
Bei mir hat sich durch die vielen Beiträge zu den Solaris der Eindruck eingeschlichen, dass dieser kaum steigerungsfähig ist, sowohl von der Bühne, Separation, aber auch von dem Magmagrummeln im Tiefbass.
Und jetzt kommst Du und schreibst, dass der U12t vs Solaris sooo unterschiedlich sind und legst noch eins drauf, dass der Trio nochmal heftigeres Grummeln erzeugt.
Hm...weil man Höreindrücke nicht verbal transportieren kann, geht das Fischen im Trübern weiter....bis man selbst Hörvergleiche vollzieht.
Senderson
Stammgast
#18533 erstellt: 06. Jul 2020, 11:52
Der Solaris kaum steigerungsfähig?! Und dann noch bei so wunderbar klar ausdefinierten/absolut transparenten Begriffen wie Separation und Bühne. Ja gut, wenn diverse Berichte davon sprechen wirds so sein.

...............und wie steht es um die Auflösung? Sind wir hier auch nahe der 100%? Weil 100% Auflösung ist ja quasi nicht mehr steigerbar.

Der Solaris scheint bei dir ja eindeutig im Rennen zu sein, achte dann aber auch bitte auf Hinweise zur Perfektion der Audiokette zwecks voller Potentialentfaltung. Bedenke, dass die Audiokette ein absolut hochkomplexes Konstrukt ist und nur ein Fehler kann dir deinen ganzen Klang versauen. Headtek war zum Glück so nett und hat schonmal einige Hinweise gegeben. Ich fasse zusammen:

- Am Iphone schonmal nicht schlecht, kaum grobe Fehler, etwas eng und kratzig. KRATZIG! Klar, das will man nicht.
- Am Shanling M0 geht schonmal mehr, aber doch einfach zu MATT!
- Am Mojo haben wir dann endlich in einer bestimmten Sektion einen Zugewinn, der Rhythmussektion. Leider nur bei dieser, die anderen Sektionen sind also noch irgendwie abzudecken. Jetzt weiß ich endlich was die Leute bei whathifi.com mit "lacks rhythmic precision" meinen, wieder was gelernt.
- Fast...aber nur fast ideal wird es dann am Hugo 2. Hier wird der etwas scharfe Hochton wunderbar neutral ohne Schärfe dargestellt.

Aber jetzt kommts...festhalten und anschnallen bitte: Perfekter Klang mit dem Solaris gibt es nur am RME ADI-2 DAC. Was einem sofort auffallen wird, ist der "schwarze Hintergrund", der hier am besten zur Geltung kommt. Und in der Tat haben die Hersteller hier alles umgesetzt, um das Grundrauschen "fast" zu eliminieren. Allgemein trullert einem bei den Werten dieser Geräts schon die Kinnlade runter. Freu mich schon wenn die nächsten Jahre dann ein Produkt mit nochmal niedrigerer THD erscheint und das dann erneut als Revolution verkauft wird. Das klingt dann sicherlich auch nochmal besser. Also: Keep your device up to date!
derSchallhoerer
Inventar
#18534 erstellt: 06. Jul 2020, 11:52
Da kann ich dir sicherlich auch helfen, da ich sowohl Solaris wie auch Tia Trio besitze. Und ja, der Trio geht im Bass noch tiefer, drückt dabei spürbar mehr und kann dabei aber auch zeitgleich die einzelnen Texturen im Bass feiner und detaillierter zeichnen. Im Hochton zieht der Trio dann komplett am Solaris vorbei. Auch hier spielt der Trio detailreicher, ohne Schärfe und absolut natürlich. Technisch ist der Trio der bessere Hörer. Trotzdem greife ich auch oft zum Solaris, weil der einfach bei manchen Aufnahmen das gewisse Etwas hat.
parasport
Stammgast
#18535 erstellt: 06. Jul 2020, 13:14

derSchallhoerer (Beitrag #18534) schrieb:
Und ja, der Trio geht im Bass noch tiefer, drückt dabei spürbar mehr und kann dabei aber auch zeitgleich die einzelnen Texturen im Bass feiner und detaillierter zeichnen. Im Hochton zieht der Trio dann komplett am Solaris vorbei.

Oh,je, oder oh ha, ich muss dann wohl bei dem Solaris die Handbremse lösen und es mental zulassen, dass die Klangsteigerung zum Solaris doch real ist.
Na, ja, so überrascht sollte ich nicht sein.
Als ich seinerzeit vom Jerry Harvey meinen individuel angepassten JH11 gekauft hatte, glaubte ich mich im Klanghimmel....bis,...ja bis ich den JH16 zum Testen bekam: Hätte ich nicht machen sollen. Fortan war der Heiligenschein meines JH11 verflogen, aber sowas von....
Der JH16 hatte den JH11 in die Klangtonne verfrachtet, hört sich drastich an, aber so empfand ich es.
Ich mag ungeachtet dessen meine JH11 nicht mehr, weil mir der Bass doch sehr wulstig, verwaschen, ohne Kontur und MagmaGrummeln, vorkommt.
Ich bin weiter auf Entdeckungsreise.
Danke für die viele guten Tipps.
Macht Spaß hier.
hanesbeef
Stammgast
#18536 erstellt: 06. Jul 2020, 14:16

parasport (Beitrag #18535) schrieb:

derSchallhoerer (Beitrag #18534) schrieb:
Und ja, der Trio geht im Bass noch tiefer, drückt dabei spürbar mehr und kann dabei aber auch zeitgleich die einzelnen Texturen im Bass feiner und detaillierter zeichnen. Im Hochton zieht der Trio dann komplett am Solaris vorbei.

Oh,je, oder oh ha, ich muss dann wohl bei dem Solaris die Handbremse lösen und es mental zulassen, dass die Klangsteigerung zum Solaris doch real ist.
Na, ja, so überrascht sollte ich nicht sein.
Als ich seinerzeit vom Jerry Harvey meinen individuel angepassten JH11 gekauft hatte, glaubte ich mich im Klanghimmel....bis,...ja bis ich den JH16 zum Testen bekam: Hätte ich nicht machen sollen. Fortan war der Heiligenschein meines JH11 verflogen, aber sowas von....
Der JH16 hatte den JH11 in die Klangtonne verfrachtet, hört sich drastich an, aber so empfand ich es.
Ich mag ungeachtet dessen meine JH11 nicht mehr, weil mir der Bass doch sehr wulstig, verwaschen, ohne Kontur und MagmaGrummeln, vorkommt.
Ich bin weiter auf Entdeckungsreise.
Danke für die viele guten Tipps.
Macht Spaß hier.


Ach aber weißt Du....ich erinnere mich auch noch gut daran, dass es "damals" auch ne Menge Leute gab, die den JH11 als klanglich besser empfunden haben als den JH16. Je nachdem wie man "besser" im Portable Audio Bereich definiert, ist es oft einfach Geschmacksache. Insofern würde ich hier vielleicht garnicht so sehr von "real" sprechen - sondern einfach von einer Meinung, die Du eingeholt hast
parasport
Stammgast
#18537 erstellt: 06. Jul 2020, 16:26
[quote="hanesbeef (Beitrag #18536)"]
Ach aber weißt Du....ich erinnere mich auch noch gut daran, dass es "damals" auch ne Menge Leute gab, die den JH11 als klanglich besser empfunden haben als den JH16. [/quote]

...also ich bin bei dem Thema - Jh11, JH16 - von Anfang dabei, auch mit eigenem Thread (bezüglich des schlechtesn Service von JH Audio).
Der Jh11 ist ja quasi der "Bruder" vom Ultimate Ears UE 11 pro, dessen Konstrukter damals der Jerry Harvey selbst war und einen "optimierten" JH11 rausbrachte.
Der JH16 Pro war schon technisch dem JH11 überlegen und klanglich eine ander Welt. Ich kann mich an kein Posting erinnern, im der der JH11 als der Bessere eingestuft wurde.
Ich wollte den Jh16 kaufen, ließ aber wegen dem sehr problematischen Service und der Art der Kommunikation, insbesondere mit seiner Frau, die Haare auf den Zähnen hat, dann deavon ab.


[Beitrag von parasport am 06. Jul 2020, 19:27 bearbeitet]
hanesbeef
Stammgast
#18538 erstellt: 07. Jul 2020, 06:41

parasport (Beitrag #18537) schrieb:

hanesbeef (Beitrag #18536) schrieb:

Ach aber weißt Du....ich erinnere mich auch noch gut daran, dass es "damals" auch ne Menge Leute gab, die den JH11 als klanglich besser empfunden haben als den JH16.


...also ich bin bei dem Thema - Jh11, JH16 - von Anfang dabei, auch mit eigenem Thread (bezüglich des schlechtesn Service von JH Audio).
Der Jh11 ist ja quasi der "Bruder" vom Ultimate Ears UE 11 pro, dessen Konstrukter damals der Jerry Harvey selbst war und einen "optimierten" JH11 rausbrachte.
Der JH16 Pro war schon technisch dem JH11 überlegen und klanglich eine ander Welt. Ich kann mich an kein Posting erinnern, im der der JH11 als der Bessere eingestuft wurde.
Ich wollte den Jh16 kaufen, ließ aber wegen dem sehr problematischen Service und der Art der Kommunikation, insbesondere mit seiner Frau, die Haare auf den Zähnen hat, dann deavon ab.


Wie es "hier" war, weiß ich nicht (mehr), aber auf Headfi hatten sowohl JH11 wie auch JH13 den Ruf weg, "ausgeglichener" als der JH16 zu klingen, welchem seiner Zeit von einigen Leuten nachgesagt wurde, ein "Bassbomber" zu sein. Wobei mir persönlich damals auch der JH16 besser gefallen hat, den ich mal als Testhörer ausgeliehen hatte.

https://www.head-fi....11-jh13-jh16.507060/

Ich will aber damit einfach nur sagen: Man sollte meiner Meinung nach niemals die Aussagen von einzelnen Leuten als absolute Maßeinheit für die qualitative Bewertung von IEMs nehmen, insbesondere nicht in diesen Preisregionen.

Ich habe hier schon ein paarmal drüber geschrieben, aber seit ich hier in Japan praktisch so ziemlich jeden in der Welt erhältlichen Hörer probehören kann, haben viele davon für mich ihre "Mystik" verloren und ich stehe mittlerweile dazu, dass mir persönlich so mancher 500 Euro-Hörer teilweise besser gefällt als der eine oder andere Brecher in der 2000-3000 Euro-Region. Es gibt viele Meinungen zu dem Thema, wie objektiv Klangqualität beurteilt werden kann, aber ab einem bestimmten technischen Level, das mittlerweile viele Hörer erreicht haben, ist es meines Erachtens nach schlicht und ergreifend Geschmacksache....

Für Dich scheint ja einfach der von Dir immer wieder aufgeführte Begriff "Magmagrummeln" wichtig zu sein(ein spürbarer Tiefbass, so habe ich es verstanden; oder wie auch immer Du den für Dich definierst) - also würde ich halt einfach nach einem Hörer suchen, der eine solche von Dir gewünschte Klangcharakteristik aufweist. Und nicht so sehr auf Begriffe wie "Klangsteigerung" pochen; denn was für Dich vielleicht eine Klangsteigerung ist, kann für den anderen theoretisch auch eine Klangminderung sein (insbesondere Bass wird ja unter sogenannten "Audiophilen" immer wieder kontrovers diskutiert).

Eine andere, meiner Meinung nach gute, Herangehensweise ist, wenn man eben nicht die Möglichkeit hat, Hörer probezuhörend, nach Empfehlungen von Leuten zu schauen, welche einen ähnlichen Geschmack wie man selbst zu haben scheinen (z.B. erkennbar an einer Präfenrenzenliste von Hörern).

PS. Was genau hat denn an der Kommunikation mit JH Audio nicht geklappt damals?


[Beitrag von hanesbeef am 07. Jul 2020, 11:11 bearbeitet]
Exploding_Head
Inventar
#18539 erstellt: 07. Jul 2020, 12:51

hanesbeef (Beitrag #18538) schrieb:

Ich habe hier schon ein paarmal drüber geschrieben, aber seit ich hier in Japan praktisch so ziemlich jeden in der Welt erhältlichen Hörer probehören kann, haben viele davon für mich ihre "Mystik" verloren und ich stehe mittlerweile dazu, dass mir persönlich so mancher 500 Euro-Hörer teilweise besser gefällt als der eine oder andere Brecher in der 2000-3000 Euro-Region. Es gibt viele Meinungen zu dem Thema, wie objektiv Klangqualität beurteilt werden kann, aber ab einem bestimmten technischen Level, das mittlerweile viele Hörer erreicht haben, ist es meines Erachtens nach schlicht und ergreifend Geschmacksache....

Endlich sprichts mal einer aus... und es hängt mE auch nicht nur vom persönlichen Geschmack ab, sondern auch von der Musik, mit der man füttert. Ich hab hier einige IEM diverser mittlerer Preisklassen, und je nach Musik(genre) gefällt mal der eine, mal der andere besser. Ich höre aber auch nicht nur ein Genre, ich höre kreuz und quer durch viele Genres. Wer nur BummBumm hört hat sicher andere Prioritäten...

Und solange man nicht die hundsteuren sogenannten "HighEnd"-Produkte auch mal im direkten Vergleich gegeneinander hören kann, bleib ich bei der Mittelklasse. Bei den Mond-Preisen mancher Hersteller sollten ausreichend Demo-Modelle im Handel bereitgehalten werden können, die Marge sollte das hergeben! Aber viele dieser Hersteller finden hier in der EU ja noch nicht mal Handelsvertretungen für ihre Produkte - warum wohl?
parasport
Stammgast
#18540 erstellt: 07. Jul 2020, 13:28

hanesbeef (Beitrag #18538) schrieb:

Für Dich scheint ja einfach der von Dir immer wieder aufgeführte Begriff "Magmagrummeln" wichtig zu sein(ein spürbarer Tiefbass, so habe ich es verstanden; oder wie auch immer Du den für Dich definierst) - also würde ich halt einfach nach einem Hörer suchen, der eine solche von Dir gewünschte Klangcharakteristik aufweist. Und nicht so sehr auf Begriffe wie "Klangsteigerung" pochen; denn was für Dich vielleicht eine Klangsteigerung ist, kann für den anderen theoretisch auch eine Klangminderung sein (insbesondere Bass wird ja unter sogenannten "Audiophilen" immer wieder kontrovers diskutiert).

...genau, ein sauberer grummelnder Bass für E-Musik, der nicht verwaschen, aufgebläht, eben nur bumbum ist.
Mein JH11 hat bei tiefsten Frequenzen das Nachsehen gegenüber dem ChiFi CCA C12.

Da ich viel Klassig höre, ist mir die Bühne, Tiefenstaffelung, Intrumentenortung, zunehmend wichtig. Da hört sich der CCa C12 flach, 2dimansional an.

Es gibt auch in der Klassik Stücke, die mit sauberen tiefsten Bässen mehr Emotionen ansprechen., wie z.B. Ravel KlavierKonzert G-Dur, Prokofiev Klavierkonzerte 2+3, Tchaikovsky Klavierkonzert Nr1, und dann das berühmte Orgelkonzert von Saint-Saens - Symphony No. 3 'Organ', etc. etc.


hanesbeef (Beitrag #18538) schrieb:

PS. Was genau hat denn an der Kommunikation mit JH Audio nicht geklappt damals?


ich hatte dazu hier was geschrieben:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-211-490.html
hanesbeef
Stammgast
#18541 erstellt: 08. Jul 2020, 04:21

parasport (Beitrag #18540) schrieb:

Mein JH11 hat bei tiefsten Frequenzen das Nachsehen gegenüber dem ChiFi CCA C12.


Weil der CCA C12 ein Hybrid ist! Ich denke die meisten Hybriden haben mehr "Bassgrummeln" als reine BA-Hörer (vor allem der älteren Generation....)!
Ich denke, das hat eigentlich garnicht so viel mit der "Qualität" des Hörers zu tun....sondern einfach nur den Klangeigenschaften der verwendeten Treiberart (en). Das schrieb ich ja auch schon weiter oben...


parasport (Beitrag #18540) schrieb:

ich hatte dazu hier was geschrieben:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-211-490.html


Da steht nur etwas von einer "laxen Art"? Was ist denn eigentlich genau passiert?


[Beitrag von hanesbeef am 08. Jul 2020, 04:23 bearbeitet]
hanesbeef
Stammgast
#18542 erstellt: 08. Jul 2020, 04:25

Exploding_Head (Beitrag #18539) schrieb:
Ich hab hier einige IEM diverser mittlerer Preisklassen, und je nach Musik(genre) gefällt mal der eine, mal der andere besser.


Genau so mache ich das auch!
k.e.
Stammgast
#18543 erstellt: 08. Jul 2020, 06:52

hanesbeef (Beitrag #18541) schrieb:
Ich denke die meisten Hybriden haben mehr "Bassgrummeln" als reine BA-Hörer (vor allem der älteren Generation....)!

Das kann ich im Allgemeinen bestätigen.

Allerdings ist es so, dass dynamische Treiber eben gerne Tiefbass "hinzu dichten". Das Volumen und die Präsenz kommt von Reflexionen, Echo, Nachhall. Wie beim Lautsprecher im nicht-optimalen Wohnzimmer auch. Der 20 Hz Ton verstärkt sich bei einem dynamischen Treiber quasi.

Der BA hat das gegenteilige Problem. Er erzeugt besonders im Tiefton hauptsächlich harmonische Schwingungen, spielt also Vielfache der Frequenz. Statt 20 Hz zu verstärken, spielt er zusätzlich 40, 60, 80, ... Hz. Wenn man den gleichen Treiber für den Bass mehrfach verwendet, reduziert man das.

Übrigens für Senderson zum Mitschreiben: Unmöglich das in einer Frequenzkurve zu erkennen.


Exploding_Head (Beitrag #18539) schrieb:
Aber viele dieser Hersteller finden hier in der EU ja noch nicht mal Handelsvertretungen für ihre Produkte - warum wohl?


Da fallen mir viele Gründe zu ein. Aller Anfang ist schwer.

Wenn du 20 Metallgehäuse à la Campfire bei einem Hersteller anfertigen lässt, kannst du davon ausgehen, dass der Kunde keinen Rabatt bekommt. Dafür müsste er schon 1.000 Gehäuse auf einmal bestellen. Campfire würde bsp. für den gleichen Auftrag mit höherer Stückzahl 40-50% pro Stück weniger zahlen. Das gilt ebenso für Treiber, Kabel, usw.

Angenommen der Hersteller hat ein gutes Produkt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss er die Marge schmal halten. Erst mit dem Erfolg kann er mehr Personal einstellen und die Produktionskosten reduzieren. (Zwei Arbeiter schaffen bei guter Arbeitsteilung nicht doppelt so viel wie einer, sondern mehr als doppelt.)

Erst dann kann er die Marge bei gleichbleibendem Verkaufspreis vergrößern und Händler akquirieren. Der reine Online-Händler bekommt 30%, wird der Firma aber im Marketing Null helfen. Der kauft ein und verkauft blind zum günstigsten Preis weiter. Normal will der Händler 35%, aber da ist auch keinerlei Marketing berücksichtigt. Das kommt erst bei 40-45%. Das sind dann oft exklusive Händler, die dann auch gerne ihr exklusives Produkt bewerben. Eine tatsächliche Distribution, mit Marketingaufwand und einem Händlernetzwerk verlangt 50-60%. Und davon wird so schnell auch niemand reich, weil sich der Gewinn geteilt wird. Das ein oder andere Produkt wird dann schon mal sehr populär (Andromeda), aber das gleicht dann die Flops aus.

Angenommen ein Hi-Fi Hersteller hat die Marge berücksichtigt und kann sie bieten, weil er a) ein vielfach besseres Produkt entwickelt hat und es deshalb zu einem höheren Preis verkaufen kann, oder b) schon eine funktionierendes Team mit effektiver Arbeitsteilung hat. Dann geht es weiter mit den nächsten Problemen:
1. Garantie und Gewährleistung: Hersteller wollen oft nicht 2 Jahre Garantie geben (siehe Campfire). Müssen sie gesetzlich auch nicht, aber die Gefahr für den Händler dann im zweiten Jahr den Kunden über Inhalt der Gewährleistung und Beweislastumkehr zu informieren, zeugt allgemein leider nicht von gutem Service.
2. Zoll und Versand: Als Quasi-Hersteller (Erstimporteur) geht man noch ganz andere Verpflichtungen ein. Wie kommt man an ein CE-Abzeichen und was kostet es? Wer testet auf RoHs2? WEEE muss gemeldet und gezahlt werden, tausend Formulare über Gewichte, verwendete Materialen, Regularien, deutsche Bedienungsanleitung, usw.. Deswegen kann man nicht mal einfach ein "heißes" Produkt auf den Markt werfen. Wenn du nicht mindestens 100 High-End Produkte über einen gewissen Zeitraum dadurch absetzen kannst, lohnt sich das nicht. Und dann kommen die Hersteller auf die Idee jedes halbe Jahr ein neues "verbessertes" Produkt zu veröffentlichen und die Head-Fi Community kann eh nicht mit Steuern rechnen und importiert lieber.
3. Vertrag: Klassischer Kultur-Crash. Man sollte meinen in Zeiten der Globalisierung ist das kein Problem. Aber ich sehe täglich wie stocksteife, überkorrekte, bürokratische deutsche Denkweisen mit der asiatischen Vorstellung von positiver Zusammenarbeit kollidiert. Ich würde sagen daran scheitern die allermeisten Marken zum Eintritt auf den hiesigen Markt.
Exploding_Head
Inventar
#18544 erstellt: 08. Jul 2020, 11:14
Das mag ja alles zutreffen - ich als Kunde möchte aber derartige Produkte zu derartigen Preisen nicht kaufen, ohne sie vorher mal im Ohr gehabt zu haben. Und schon gar nicht dann, wenn man seine Rechte im Gewährleistungsfall im Ausland noch nicht mal zu angemessenen Konditionen durchsetzen kann. Die Probleme der Hersteller gehen mir dabei am Anus vorbei. Und wenn ich selbst importiere, habe ich die ganzen Probleme, die bei der Einfuhr entstehen können, auch noch selbst. Der Zoll behält zB gerne mal das Produkt entschädigungslos ein, wenn eben kein CE-Zeichen angebracht ist - auch bei privatem Import! Ich kann kein Geld kacken!


[Beitrag von Exploding_Head am 08. Jul 2020, 11:17 bearbeitet]
derSchallhoerer
Inventar
#18545 erstellt: 08. Jul 2020, 12:42
Geld kannst du natürlich nicht kacken. Dafür ist wenigstens auf deine grundlegend pessimistische Einstellung Verlass. Ich hätte da schon längst furchtbare Magengeschwüre bekommen, aber dir geht es offenbar immer noch gut damit.
parasport
Stammgast
#18546 erstellt: 08. Jul 2020, 18:47

hanesbeef (Beitrag #18541) schrieb:
Was ist denn eigentlich genau passiert?


http://www.hifi-foru...ead=490&postID=29#29

http://www.hifi-foru...ead=490&postID=46#46

wie Du lesen kannst, kann es zu einer Odyssee führen, wenn JH schlampig arbeitet, die Anfertigung des Custom nicht 100% ist und Du versendest die inEars mehrfach.
Aus dieser Erfahrung heraus entstand bei mir ein Ablehnung gegenüber Customs....aus 3 Gründen
1. den habe ich eben geschildert
2. unschätzbarer Vorteil ist, dass man einen Universal mit Aufsätzen auch seine "Liebste", oder wenn auch immer, hören lassen kann. Ihr also hörbar machen kann, wofür man die Kohle ausgegeben hat. Nur eine verbale Beschreibung der eigenen Begeisterung abzugeben reichte nicht.
3. Und die Universals kannst man problemlos verkaufen. Der Käufer setzt passende Aufsätze drauf und fertig.

Zum Schluss noch mal eine Anmerkung: ... ich bin sowas froh, dass es mittlerweile recht gute Chi-Fi gibt, die Bruchteil der teuren Customs kosten.
Geht einer kaputt, dann, so what, meine Falten graben sich in dem Fall nicht tiefer ein, ..ich nehme einen weiteren ChiFi und gut ist.
Exploding_Head
Inventar
#18547 erstellt: 09. Jul 2020, 00:22

derSchallhoerer (Beitrag #18545) schrieb:
Ich hätte da schon längst furchtbare Magengeschwüre bekommen, aber dir geht es offenbar immer noch gut damit. :prost

Talcid liquid hilft
bei Magengeschwüren - nicht beim Geld kacken!


parasport (Beitrag #18546) schrieb:

Aus dieser Erfahrung heraus entstand bei mir ein Ablehnung gegenüber Customs...

Customs sind mE in erster Linie Werkzeuge für Berufsmusiker, die auch bei den unmöglichsten Bewegungen nicht aus den Ohren fallen dürfen. Und je nach gespieltem Instrument auch vom Sound auf die Bedürfnisse des Trägers abgestimmt sind. Man fährt ja auch nicht mit einem Rennwagen zur Arbeit oder macht mit einer Sinar seine Familien-Urlaubsfotos.


[Beitrag von Exploding_Head am 09. Jul 2020, 00:28 bearbeitet]
hanesbeef
Stammgast
#18548 erstellt: 09. Jul 2020, 06:57

Exploding_Head (Beitrag #18547) schrieb:



parasport (Beitrag #18546) schrieb:

Aus dieser Erfahrung heraus entstand bei mir ein Ablehnung gegenüber Customs...

Customs sind mE in erster Linie Werkzeuge für Berufsmusiker, die auch bei den unmöglichsten Bewegungen nicht aus den Ohren fallen dürfen. Und je nach gespieltem Instrument auch vom Sound auf die Bedürfnisse des Trägers abgestimmt sind. Man fährt ja auch nicht mit einem Rennwagen zur Arbeit oder macht mit einer Sinar seine Familien-Urlaubsfotos.


An Deinem Statement ist was dran....
Wobei es wahrscheinlich darauf ankommt, wie man mit der "Sinar" zurechtkommt

Viele kommen ja auch gut damit zurecht, aber für mich waren Customs ebenfalls nix.
Ich fand meinen ersten und einzigen Custom auch nach zweimaligem "Refit" unbequem (ich glaube ich mochte vor allem das Gefühl von etwas "Hartem", das so tief im Ohr sitzt, nicht - im Gegensatz zu weichen Ohrstücken). Außerdem fand ich es schwieriger, die Dinger in- und vor allem schnell aus den Ohren zu bekommen - was in einigen Situationen, in denen ich höre, problematisch war (da hatte ich in der Tat vorher irgendwie nicht drüber nachgedacht). Hinzu kommt, dass Customs deutlich anfälliger für Earwax sind und die bereits von Parasport genannten Punkte...
(Ironisches) Fazit: Ich habe meinen Custom in Universal (bzw. "Semi-Custom") reshellen lassen und bin nun wieder happy! Schade nur um das Geld für die zweimaligen Ohrabdrücke und das Reshellen..und um meine Wunschvorstellung vom "heiligen Gral in der portable Audio Welt".


[Beitrag von hanesbeef am 09. Jul 2020, 09:44 bearbeitet]
hanesbeef
Stammgast
#18549 erstellt: 09. Jul 2020, 06:59

parasport (Beitrag #18546) schrieb:

hanesbeef (Beitrag #18541) schrieb:
Was ist denn eigentlich genau passiert?


http://www.hifi-foru...ead=490&postID=29#29

http://www.hifi-foru...ead=490&postID=46#46

wie Du lesen kannst, kann es zu einer Odyssee führen, wenn JH schlampig arbeitet, die Anfertigung des Custom nicht 100% ist und Du versendest die inEars mehrfach.
Aus dieser Erfahrung heraus entstand bei mir ein Ablehnung gegenüber Customs....aus 3 Gründen
1. den habe ich eben geschildert
2. unschätzbarer Vorteil ist, dass man einen Universal mit Aufsätzen auch seine "Liebste", oder wenn auch immer, hören lassen kann. Ihr also hörbar machen kann, wofür man die Kohle ausgegeben hat. Nur eine verbale Beschreibung der eigenen Begeisterung abzugeben reichte nicht.
3. Und die Universals kannst man problemlos verkaufen. Der Käufer setzt passende Aufsätze drauf und fertig.

Zum Schluss noch mal eine Anmerkung: ... ich bin sowas froh, dass es mittlerweile recht gute Chi-Fi gibt, die Bruchteil der teuren Customs kosten.
Geht einer kaputt, dann, so what, meine Falten graben sich in dem Fall nicht tiefer ein, ..ich nehme einen weiteren ChiFi und gut ist.


I see! Das ist natürlich dumm gelaufen. Wenn ich dann mal ne (kleine) Firma empfehlen dürfte, mit deren ausgezeichnetem Service und Hörern ich prinzipiell sehr gute Erfahrungen gemacht habe (wenn auch das Konzept "Custom" nix für mich war, siehe oben):

http://nguyencustoms.com


[Beitrag von hanesbeef am 09. Jul 2020, 07:21 bearbeitet]
febrika3
Ist häufiger hier
#18550 erstellt: 09. Jul 2020, 17:23
[quote="Exploding_Head (Beitrag #18547)"]… oder macht mit einer Sinar seine Familien-Urlaubsfotos.[/quote]

*OT an*
Wer arbeitet denn heute überhaupt noch mit einer Sinar? Das wäre ja so, als würde man mit einer Kutsche die Rennen auf dem Nürburgring bestreiten

Ich empfehle Cambo und Phaseone - leichter, besser und schneller. Aber, ich habe hier noch drei Packungen Polas 8x10inch liegen, die müssen jetzt mal weg, also doch Sinar…
*OT aus*

Für noble IE habe ich kein Geld, hatte ich schon vor Jahrzehnten alles in die Sinar gesteckt


[Beitrag von febrika3 am 09. Jul 2020, 17:25 bearbeitet]
k.e.
Stammgast
#18551 erstellt: 14. Jul 2020, 11:59

Senderson (Beitrag #18526) schrieb:
Irgendwo holt der Mensch sich halt seine Orientierung. Und mehr Orientierung wie bei ner Messung ist mir nicht bekannt, außer natürlich das eigene Hören - lasse mich aber auch hier sehr gern eines Besseren belehren. Und dass Crinacles Messungen Schrott sind (ich nehme an, so wolltest du es eigentlich gar nicht sagen, sondern eher "auch Crinacles Messungen sind nicht perfekt und haben Fehler") finde ich nicht, zumindest nicht durchgängig. Die meisten sind absolut brauchbar. Zumindest all das Zeugs für Normalsterbliche, was ich so da hatte.


Passend dazu: https://www.head-fi....37301/#post-15735920

Das könnte der Grund sein warum ich behaupte meine eigenen Messungen stellen mich nicht zufrieden. Bzw. wie von mir zuvor angesprochen, klangen zwei Hörer auf die gleiche Kurve entzerrt, komplett unterschiedlich. Das wäre dann - entgegen meiner Behauptung - doch Messfehler. Mit dieser Unsicherheit muss ich erstmal leben, bis dass mir so ein HATS 5128 selber mal zur Verfügung steht.

Fazit: Es zeigt sich also, dass es manchmal nicht verkehrt ist sich eben doch auf sein Gehör zu verlassen und Messungen bestenfalls zur Unterstützung von Behauptungen herzuholen. Den W60 werde ich mir mal krallen und selber reinhören.
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