Brumm-Unterdrückung für Röhrenverstärker-Schaltung

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röhren1991
Stammgast
#1 erstellt: 13. Nov 2010, 13:26
Hallo.

Wer kennt nicht das Problem mit Brummschleifen. Ich selber habe oft Probleme, da ich Röhrenverstärker baue. Da bei einem Röhrenverstärker eine Schutzisolierung so ziemlich unmöglich ist, muss der Verstärker geerdet werden. Um Gefahren aus dem Weg zu gehen wird auch die Signalmasse mit dem Schutzleiter verbunden. Zwar baue ich in jeden Verstärker einen schaltbaren Ground-Lift ein (100 Ohm Widerstand zwischen Signalmasse und Schutzleiter) aber diese hilft leider nicht in allen fällen.

Eine wesendlich effektivere Lösung ist die galvanische Trennung des NF-Signals. Die ist am einfachsten mit einem NF-Übertrager möglich. Da aber NF-Übertrager in den meisten Hi-Fi-Anlagen nicht optimal betrieben werden könne, kommt es zu Klangverlusten.

Vor einiger Zeigte gab mir ein Forumuser einen heißen Tipp. Er empfahl dem Übertrager einen OP-Amp nachzuschalten und so den Übertrager wesendlich besser Betreiben zu können, ohne Klangverluste.

Hier die Originalschaltung:

Unterd?ckung 1

Diese Schaltung kann also als Brumm-Unterdrückung verwendet werden. Sie trennt das NF-Signal galvanisch und kann sogar ein symmetrisches Audiosignal in ein unsymmetrische umwandeln.
Ich habe die Schaltung mit den entsprechenden Anschlüssen und einem Netzteil versehen:

Unterdr?ckung

Am Eingang kann entweder der unsymmetrische Chinch-Anschluss oder der XLR-Anschluss genutzt werden. Der XLR-Eingang kann sowohl mit einem symmetrisch oder unsymmetrisch beschaltem XLR-Kabel genutzt werdne. Der Ground-Lift-Schalter ermöglicht die Unterdrückung von Brummschleifen über den Schirm des XLR-Kabels.
Am Ausgang der Schaltung steht ein unsymmetrisches Signal sowohl über eine Chinch-Buchse als ach über einen unsymmetrisch beschalteten XLR-Anschluss. Die Eingangsimpedanz beträgt 50kOhm.

Als Netzteil wird eine Verdopplerschaltung verwendet, mit anschließender Regelung durch Spannungsregler. Die Verdopplerschaltung habe ich deswegen einbaut, um das Gerät mit einem externen Steckertrafo zu betreiben. Der Steckertrafo liefert 9V bei Vollbelastung mit 500mA (diese Schaltung wird aber nicht soviel Strom benötigen). Der Trafo ist extern um eine Schutzisolierung einfacher zu realisieren und um Brummeinstreuerungen zu vermeiden.

Momentan als das Gerät nur als Mono-Ausführung gebaut werden, d.h. ein Gerät je Kanal.

Ich bin mir aber noch nicht ganz sicher ob die Schaltung so wie ich sei gezeichnet habe funktioniert. Kann mir da jemand weiterhelfen?

Würde mich über Antworten sehr freuen.

Gruß

Matthias
cr
Inventar
#2 erstellt: 13. Nov 2010, 13:43
Ich denke, hier ist der Thread besser aufgehoben.
Ferner habe ich mir erlaubt, den Thread-Titel zu verlängern, um ihn aussagekräftiger zu machen.
röhren1991
Stammgast
#3 erstellt: 14. Nov 2010, 16:08
Hab den Schaltplan noch etwas abgeändert.

Im Netzteil sind größere Kondensatoren eingebaut und eine LED zeigt den Betriebszustand an. Das Netzteil müsste jetz ausreichend Dimensioniert sein. Oder?

Da die Schaltung in einem eigenen Gehäuse in Mono-Ausführung aufgebaut wird, habe ich statt des NE5534 den TL072 OP-Amp verwendet.

Mein Sorge ist nur, das der OP-Amp eine genügend kleine Ausgangsimpedanz hat um eine nachfolgenden Verstärker (teils auch mit geringer Eingansimpedanz z.B. 10k) und ein paar Metern Kabel (max. 3m) schafft. Oder muss dazu eine weiter Stufe eingebaut werden?

Hier der neue Schaltplan:

TL071

Als letzteres habe ich noch ein Frage zu dem Übertrager. Vorgsehen ist ja der NTL1 von Neutrik. Dieser ist in einem Abschirmgehäuse und hat ein Aus- bzw. Eingangsimpedanz von 600 Ohm. Allerdings kostet er fast 50 Euro das Stück.
Eine einfachere Ausführung wäre der NTE1 von Neutrik. Er hat zwar kien Abschirmung (diese ist bei der Anwendung auch nicht nötig) aber er hat eine Aus- bzw. Eingangsimpedanz von nur 200 Ohm. Er ist allerdings wesendlich preisgünstiger. Kann der NTE1 auch verwendet werden?

Gruß

Matthias
Ultraschall
Inventar
#4 erstellt: 14. Nov 2010, 21:13
10k ohmsche last sind kein problem,
eher die kapazitive last von 3m kabel-um schwingproblemen durch diese kapazitive last vorzubeugen, solltest du ca. 100 ohm in reihe zum auskoppelkondensator schalten. das ist alles.

oder nicht alles?
es gibt bessere opvs:
und schon allein der klangunterschied zwischen der 70iger und 80iger reihe ist hörbar. ich finde die 80iger klingen einfach besser-obwohl die 70iger als rauscharmer NF-opvs angepriesen werden.
und dann erst die lme 49710 -erste sahne, zur zeit wohl das beste was du bekommen kannst.
röhren1991
Stammgast
#5 erstellt: 15. Nov 2010, 15:03
Ok also ein 100 Ohm Widerstand vor dem Auskoppelkondensator am Ausgang verhindert Probleme durch lange Kabel.

Nun ist denn der Klangunterschied zwischen den OP-Amps wirklich so groß? Und wenn ich dne TL071 tausch müsse welche müsse ich dann nehmen? Und würde der überhaupt ohne Änderung an der Schaltung tauchbar sein?

Wie steht es denn bei den Übertragern? Kann ich auch die einfachere Version von Neutrik verwenden? Oder ist das nicht zu empfelen?

Gruß

Matthias
Ultraschall
Inventar
#6 erstellt: 15. Nov 2010, 17:00
Kannst ohne Änderung den TL081 nehmen oder den TL061-der ist gar nicht für NF zu empfehlen. Aber mal so zum Hörvergleich-kostet ja nur cent.
Ich war selber erstaunt was zu hören.
Kannst ja am Anfang Fassungen einlöten, die dann raus fliegen wenn Du den für Dich optimalen opv drin hast.

Bei Übertragern bin ich kein Spezie-da sollen andere Leute mal bitte was dazu sagen.
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 23. Nov 2010, 09:37
Zum ersten:
Du hast in den Trafo-Zuleitungen Widerstände von 25k eingesetzt (total 50k), in der Gegenkopplung aber nur 22k. Dies ergibt eine Dämpfung von rund 7dB. Bei Studiopegel wäre dies denkbar, bei Cinch-Linepegel aber nicht immer. Ideal ist, wenn die Summe der Eingangswiderstände gleich dem Gegenkopplungswiderstand ist, dann hast Du eine Verstärkung von 1 (0dB). Du könntest also die Eingangswiderstände auf 2 mal 23,7k festlegen und in der Gegenkopplung statt der 22k einen 47,5k verwenden.

Zum zweiten:
Solange Studer (und andere) als Studioausrüster in seinen Tonpulten TL071 verwendet, kann man wohl kaum von einer negativen Klangbeeinflussung ausgehen.
Die Techniker sind sich zumindest darin einig, dass eine Klangbeeinflussung nur durch eine Signalbeeinflussung entstehen kann und diese ist messbar. Nun sind die Daten eines TL071 mit jenen des TL081 bis auf das Rauschen vergleichbar. Und damit ist auch eine Klangbeeinflussung nur über ein verändertes Rauschen möglich. Dieses wird aber nicht mehr durch das OPV-Rauschen bestimmt, sondern durch das physikalisch bedingte und unvermeidbare Widerstandsrauschen, das bei einer Eingangsimpedanz von 47,4k halt höher ist als bei lediglich 6,8k Ze. Wenn wir also eine Klangbeeinflussung befürchten müssten, müssten die Eingangswiderstände auf rund 3,3k festgelegt werden, die Gegenkopplung auf 6,8k. Dann würden wir aber auch keinen FET-OPV verwenden, sondern den NE5534 (oder einen AD797). Dass dies bei ungeeigneten Quellgeräten wieder zu Rückwirkungen führt (die meisten Geräte werden damit fertig) ist eine andere "Baustelle".

Drittens ist im Ursprungsschaltbild der 22p Kompensationskondensator nicht fest eingezeichnet, sondern nur beim NE5534 eingesetzt, weil nur dieser überhaupt die externe Kompensation besitzt. Im Schaltbild muss also dieser 22pF entweder drin sein, wenn der NE verwendet wird, oder er fällt weg bei beim TL oder dem AD, wobei bei letzterem eine andere Entschwingung eingesetzt werden sollte.
röhren1991
Stammgast
#8 erstellt: 24. Nov 2010, 15:13
Hallo Richi.

Danke für deine Hilfe.

Ich hab den Schaltpan nochmal geändert.

Brumm-Unterdr?ckung

Hab jetz 15k am Eingang und in der Gegenkopplung gewählt. Ist das auch ok?
Der 22pF Kondensator fällt ja weg, weil ich nur den TL071 verwende.

Funktioniert auch der Neutrik NTE1 Übertrager mit der Schaltung?

Gruß

Matthias
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 26. Nov 2010, 09:19
Alles OK
röhren1991
Stammgast
#10 erstellt: 26. Nov 2010, 13:27
Super.

Danke Richi.

Die Schaltung hilft mir sehr weiter.

Gruß

Matthias
BV08-15
Neuling
#11 erstellt: 15. Feb 2013, 12:11
Hallo,

auch wenn der Thread etwas älter ist:

Kann es sein, dass die Eingänge des OPV vertauscht sind in der Zeichnung?

mfg
audiophilanthrop
Inventar
#12 erstellt: 16. Feb 2013, 20:27
Sind sie in der Tat.
LEECH666
Stammgast
#13 erstellt: 17. Mrz 2013, 10:25
Nennt sich dieser Schaltungstyp nicht im Allgemeinen Direkt Injection Box (DI-Box)?
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