Ein Trafo - 2 (möglichst) gut getrennte Kanäle

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highendedi
Stammgast
#1 erstellt: 16. Feb 2009, 12:05
Hallo zusammen,

heute mal eine Frage bei der ich mangels Praxis auf diesem Gebiet etwas unschlüssig bin. Also: Habe einen dicken Trafo mit 1200W und möchte damit zwei Endstufen (also Stereo) betreiben. Um nun aus dem einem Trafo eine möglichst gut Kanaltrennung zu erreichen möchte ich nicht nur ein Netzteil mit 2xXXV aufbauen sondern zwei wie folgt:
Man nehme insgesamt 4 Brückengleichrichter (2x für + und 2x für - Spannung) und eben auch 4 dicke Elkos. Also am Trafo noch gemeinsame Leitung. Dann je separat über Brückengleichrichter zu den Elkos.
Erwarte mir nun dass wenn z.B. die einen Elkos etwas in die Knie gehen, dann aber die Elkos des anderen Kanals noch Saft haben und somit die Kanaltrennung besser ist als mit nur einem Netzteil.
Ist das völliger Blödsinn oder kann man das so machen? Was bringt's?

Gruß Edi
Kay*
Inventar
#2 erstellt: 16. Feb 2009, 14:29
dein Gedankengang ist soweit korrekt
tede
Inventar
#3 erstellt: 16. Feb 2009, 15:36
Hallo,

grundsätzlich ist das richtig so.
Wie sich das in der Praxis auswirkt hängt z.B auch von den Endstufen ab. Großartige Unterschiede werden sich nicht ergeben.

Zu bedenken ist auch , dass bei Stereobetrieb die leistungshungrigen tiefen Frequenzen sowiso meist auf beide Kanäle gleich verteilt sind und sich dadurch eine gleichmäßige Belastung für beide Netzteile ergibt.

Bei bi-Amping oder Aktivlautsprecher würde ich getrennte Gleichrichtung/Siebung machen.


Thomas
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Feb 2009, 16:37
Man muss zwischen Kanaltrennung und verminderter Leistung unterscheiden. Als Beispiel ein Surround-Verstärker. Der hat mal angenommen eine Leistungsaufnahme von Netz von 200W. Und er liefert 5x 50W. Das kann ja schon mal nicht aufgehen.
Tatsächlich liefert jede Endstufe mindestens 50W, wenn sie allein läuft. Und im Stereobetrieb sind kanppe 2x 50W an den Frontlautsprechern möglich. Es ist aber relativ selten, dass alle Endstufen gleichzeitig laufen. Wenn ein Effekt über die hinteren Boxen rumpelt, sind die anderen Kanäle meist stumm.

Das heisst also, dass man durchaus mit total 100W Stereo hören kann, oder dass ein Surroundeffekt mit 100W über einen herkommt. Es bedeutet aber, dass nicht mehr als diese 100W total aus der Kiste kommen, sondern nur entweder hinten oder vorn oder halt 5x20W oder ähnlich.

Nun kann die Kanaltrennung theoretisch so gut sein, dass ich trotz einer gemeinsamen Stromversorgung an einem nicht bespielten Kanal auch wirklich nichts höre. Ob das so ist, hängt vom Aufbau des Verstärkers ab, ob also die einzelnen Kanäle z.B. auf eigenen Prints ausgebaut sind, welche gegeneinander abgeschirmt sind. Solange ich also mit 5 x 10W arbeite, macht das Netzteil keine Zicken.
Erst wenn das Netzteil durch einen oder mehrere Kanäle in die Knie geht, ist die Leistungsfähigkeit für den anderen Kanal auch eingeschränkt.

Das bedeutet, die Kanaltrennung im normalen Leistungsbereich wird durch die gemeinsame Stromversorgung nicht tangiert. Es kann aber zu anderen Störungen kommen. Durch die hohe Leistung, die aus dem Netzteil gefordert wird, steigt seine Brummspannung. Und diese kann an einem ruhigen Kanal zu ganz leisem Brummen führen. Nur ist dies in der Praxis nicht zu hören, weil ja der Leistung liefernde Kanal alles andere "zutrötet".
highendedi
Stammgast
#5 erstellt: 17. Feb 2009, 10:02
Hallo zusammen,

danke danke für Eure Kommentare. Bin also prinzipiell auf dem richtigen Weg. Hatte mich hier und da evtl. nicht ganz verständlich ausgedrückt denke aber wir sind auf einer Linie. Ja es sollen Aktivlautsprecher damit gemacht werden, also getrennte Gleichrichtung und Siebung. Jetzt noch die Frage: O.k. Trafo z.B. in die Mitte der beiden Boxen. Wohin aber die Gleichrichtung und Siebung. Eher wahrscheinlich zu den Boxen, oder? Kabel bis dahin verdrillen oder schirmen kann auch nix schaden?

Gruß Edi
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 17. Feb 2009, 13:08
Bei Aktivboxen wird üblicherweise für jedes Chassis eine eigene Endstufe verwendet. Und da die Leistungsanforderung bei den Chasis unterschiedlich ist, werden auch Endstufen mit unterschiedlicher Leistung verbaut. Und um die unterschiedliche, angepasste Leistung zu erreichen werden entweder Chassis mit unterschiedlicher Impedanz verwendet oder die Speisungen der Endstufen ist unterschiedlich.
Eine Aktivbox mit einer Breitbandendstufe und Passivweichen macht keinen Sinn, denn sie ist nicht besser als eine normale Box. Wenn Du also so irgendwas bauen willst, müsstest Du erst mal Dein Konzept veröffentlichen. Und Du musst auf alle Fälle sagen, was das für Boxen sind und was da drin ist oder drin sein sollte. Das Netzteil ist letztlich das ziemlich unwichtigste an der ganzen Geschichte.
rille2
Inventar
#7 erstellt: 17. Feb 2009, 13:21

highendedi schrieb:
O.k. Trafo z.B. in die Mitte der beiden Boxen. Wohin aber die Gleichrichtung und Siebung. Eher wahrscheinlich zu den Boxen, oder? Kabel bis dahin verdrillen oder schirmen kann auch nix schaden?

Ganz schlechte Idee. Wenn du unbedingt deinen vorhandenen Trafo nutzen willst, musst du halt eine Stereo-Endstufe bauen, d.h. Trafo, Netzteil und Endstufen in ein Gehäuse. Oder kauf halt einfach zwei kleinere Trafos und baue dir zwei Monoblöcke. 1200W sind sowieso zum normalen Musikhören eher überdimensioniert. Einen Softstart wirst du da auch brauchen.

Wenn du uns mal verraten würdest, welche Endstufe du bauen willst, kann man auch konkretere Tipps geben.
Kay*
Inventar
#8 erstellt: 17. Feb 2009, 13:39

musst du halt eine Stereo-Endstufe bauen, d.h. Trafo, Netzteil und Endstufen in ein Gehäuse.


man kann auch mehr als zwei Endstufen in EIN Gehäuse bauen
rille2
Inventar
#9 erstellt: 17. Feb 2009, 13:59

Kay* schrieb:

musst du halt eine Stereo-Endstufe bauen, d.h. Trafo, Netzteil und Endstufen in ein Gehäuse.


man kann auch mehr als zwei Endstufen in EIN Gehäuse bauen
:angel

Ja, kann man. Der OP schrieb aber: "Also: Habe einen dicken Trafo mit 1200W und möchte damit zwei Endstufen (also Stereo) betreiben."
highendedi
Stammgast
#10 erstellt: 18. Feb 2009, 10:30
Hallo Zusammen,

und sorry, mal wieder nicht alles rausgelassen. Also es ist so:
Aktivboxen 3-Wege mit je 3 Endstufen pro Seite (also keine Aktiv/Passiv Geschichte).
Den Trafo habe ich halt sehr günstig erstanden und der muss jetzt ran. Also: Trafo und Netzteile in die Mitte oder nur der Trafo, oder wie? Endstufen ja wohl zu den Boxen, oder?

Gruß Edi
rille2
Inventar
#11 erstellt: 18. Feb 2009, 10:56
Von welchen Entfernungen reden wir denn hier? Ich halte beide Varianten bei größeren Entfernungen für ungünstig. Welche Kabel und Steckverbinder, die den Strom auch aushalten, hast du denn gedacht? Wenn du das Netzteil getrennt machst, würde ich zumindest auch noch einen dickeren Elko in der Endstufe vorsehen. Wirklich billiger kommt es dann aber auch noch? Du brauchst ja ein zusätzliches Gehäuse, Stecker, Kabel... Welche Trafoleistung wäre denn tatsächlich nötig? 600W sind ja schon recht viel.

Oder alles zusammen in ein Gehäuse und die Lautsprecherkabel zu den Boxen
highendedi
Stammgast
#12 erstellt: 19. Feb 2009, 10:59
Hallo rille2,

Also das mit den halb halb getrennten Elkos wäre möglich Daran habe ich auch schon gedacht. Da ich ohnehin mehrere kleinere (low-ESR) Elkos parallel schalten werde (wegen noch kleinerem ESR). Das Problem mit dem Einschaltstrom ist mir übrigens bekannt. Hier kommt ein Widerstand zum Einsatz der nach ein paar sec überbrückt wird.
O.k. Kostenfaktor Gehäuse, ist auch nicht schlimm, habe da noch ein paar 19" Racks von früher rumliegen. Kabel Stromversorgung: Also so von der Größenordnung her habe ich an LS-Kable von 6mm² gedacht.Evtl. nehm ich mehrere Installationsleitungen (Einzeladern) die noch vom Hausbau übrig sind. Hier muss es ja keine Litze sein. Außerdem könnte man die wunderbar verdrillen. Lieber möchte ich keine zu langen Kabel für die Lautsprecherchassis. Da hätte man wohl mit erhöhter Abstrahlung zu rechnen, weil höherfrequent und gepulst.

Nachtag: Klar 600W sind reichlich die werden nicht ausgenutzt. Kabellänge max. 5m vom Netzteil zur Box.

Gruß Edi


[Beitrag von highendedi am 19. Feb 2009, 11:04 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#13 erstellt: 19. Feb 2009, 12:41

Lieber möchte ich keine zu langen Kabel für die Lautsprecherchassis. Da hätte man wohl mit erhöhter Abstrahlung zu rechnen, weil höherfrequent und gepulst.


Die Versorgungsleitung ist kritischer als die LS-Kabel.

Hast du auch schon mal über Brummschleifen nachgedacht?


[Beitrag von Kay* am 19. Feb 2009, 12:43 bearbeitet]
highendedi
Stammgast
#14 erstellt: 20. Feb 2009, 11:41
Hallo Kay,

klar kenn ich Brummschleifen. Auch weiss ich dass der 50Hz Brumm überall reinpfeift und gar nicht so leicht zu schirmen ist. Wie groß ist das Problem genau? Was kann man tun?

Gruß Edi
Hannomag
Stammgast
#15 erstellt: 20. Feb 2009, 14:46
hallo,

also zuerst, ich find die Idee zwar auch nicht wirklich gut, aber einen Versuch sollte es allemal Wert sein.

Ich würde allerdings nicht am Trafo Gleichrichten und Sieben etc., sondern direkt am Ziel. Das hätte zum ersten den Vorteil, daß du vor Ort den Massepunkt bilden kannst und zweitens, die Steckverbinder nicht so stark belastet werden, da Gleichstromverbindungen schon bei wenig Luftfeuchtigkeit zu starkrt korrosion neigen. Als Zuleitung würde ich dann auf Ölflex 4*2,5² (geschirmt) zurückgreifen, und den Schirm am Ziel anschließen (nicht am Trafo). Dazu müsste der Trafo allerdings mindestens zwei, völlig getrennte Wicklungen haben.

Wie gesagt, das ist nur als Anregung gedacht und zu diskutieren freigegeben.

mfg. Dirk
Kay*
Inventar
#16 erstellt: 20. Feb 2009, 15:43

Wie groß ist das Problem genau?


... in deinem Fall nur mit erdfreien Eingängen zuerledigen,
sprich, überlege dir mal die angedachte Verdrahtung.

Det gibt 'ne janz grosse Schleife!


Was kann man tun?

Ich würde alle Endstufen mit dem Trafo in EIN Gehäuse packen.
highendedi
Stammgast
#17 erstellt: 04. Mrz 2009, 12:08
Hallo zusammen,

war einige Zeit nicht da, danke für die Antworten.
Also wie ich das sehe werde ich da evtl. ausprobieren müssen ...

O.K. evtl. doch die Variante mit all-in-one. Wie ist das mit der Abstrahlung der Leitungen zu den Lautsprecherchassis?
Reicht hier verdrillen?
Sind diese Ölflexkabel (kenn ich nicht) geschirmt? und reicht das? Möchte nicht dass beim Nachbarn Störungen
auftreten ;-) .
Aber die Frequenzen sind wahrscheinlich zu gering um unter EMV Störungen zu fallen, obwohl die Oberwellen schon etwas weiter reichen.

Gruß Edi
richi44
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 04. Mrz 2009, 15:12
Wenn die Lautsprecherkabel ein nennenswertes elektromagnetisches Feld aufbauen, das störend wirken sollte, hast Du ein echtes Problem. Dann schwingt die Endstufenkiste aufs Beste und kann für alles mögliche zu verwenden sein, nur nicht für die Musikwiedergabe.
Und wenn Du Dir mal die Beschallung eines Rockkonzertes vorstellst, wo mit ...zig Kilowatt Lautsprecher über normale Kabel angesteuert werden und nichts wird gestört, da kann es bei Dir in der Wohnung nicht so kritisch sein.
highendedi
Stammgast
#19 erstellt: 05. Mrz 2009, 14:01
Hallo Richi,

oh Mann manchmal ist man wirklich blöd. Danke für den Tipp. Klar eine normale passive Lautsprecherbox wird ja auch über normale Kabel angesteuert, warum also nicht jedes einzelne Chassis. Das ist ja wohl das selbe ... ...
Also Variante all-in-one (Trafo, Netzteil, Endstufen) ...

Gruß Edi
Kay*
Inventar
#20 erstellt: 05. Mrz 2009, 15:47

normale Kabel

ich würde mehrpolige Speakon mit mehradrigem Kabel verwenden.

Ansonsten, nicht die Abstrahlung, sondern die Einstrahlung
ist ein Problem
richi44
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 05. Mrz 2009, 18:06
...und es braucht schon kräftige Störungen, die in die Lautsprecherleitung einstrahlen können. Wie gesagt würde da eine Konzertbeschallung nie und nimmer funktionieren...
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