Röhrenklang mit Halbleitern?

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Stammgast
#1 erstellt: 12. Mrz 2008, 13:06
Hallo zusammen,

ich wollte mal in die Runde fragen, ob Röhrenklang mit Transistoren u.a. möglich ist. Das ganze soll analog geschehen.

Unter Röhrenklang verstehe ich den übertrieben hohen Anteil an Verzerrungen der 2. Harmonischen, der in Transistorschaltungen bekanntlich sehr niedrig ist. Der Röhren-"Effekt" soll zuschaltbar sein und wird wohl am praktischsten im Bereich der Vorstufe eingebunden.

Habt ihr Ideen oder gibt es so was schon?
pelmazo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Mrz 2008, 13:35
Die 2. Harmonische hat nicht direkt etwas mit Röhre -- Transistor zu tun. Sie entsteht auch bei Röhrenverstärkern hauptsächlich bei Eintakt-Verstärkern, und weniger bei Gegentakt-Schaltungen. Außerdem ist eher der Ausgangsübertrager als die Röhre dafür verantwortlich. Vielleicht sollte man also eher "Eisenklang" dazu sagen?

Das Ausmaß der Verzerrungen hängt dabei vom Pegel ab, und diese Abhängigkeit ist nicht so einfach nachzubilden.

Ich hab's noch nicht versucht, aber vielleicht könnte man mit einem kleineren Trafo mit Luftspalt experimentieren, den man im Kollektorkreis eines in Klasse A betriebenen Transistors betreibt?
Kalimera
Stammgast
#3 erstellt: 12. Mrz 2008, 16:24
Also kommts auf den Überträger an , kann man dann nicht einen 1:1 überträger hinter nen Transistoramp hängen?
Mfg Kai
bob2
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Mrz 2008, 17:05
Hallo,

bei der M3 Endstufe von AVM-Audio kann man der Verzerrungsgrad bis zum Röhrensound trimmen.
KSTR
Inventar
#5 erstellt: 12. Mrz 2008, 18:13
Ich denke, bei Vorstufen ist der Einfluss eines (falls überhaupt vorhandenen) Ausgangsübertragers recht gering. Wobei sich dieser Übertragersound jedoch durch Verwenden eines solchen (evtl. Single-Ended und mit Luftspalt, wie pelmazo vorschlägt) einfach herstellen läßt. Oder ein normaler Übertrager, der mit etwas DC-Bias beaufschlagt wird...

Wichtiger erscheint mir für den "Röhrensound" die möglichste exakte Replikation der typischen Triodekennlinie und das Einbinden solcher emulierten Trioden in typische Röhrenschaltungs-Konfigurationen.

Mit zwei FETs kann man in der Tat z.B. die Triodenkennlinien oder auch Ultralinear-Kennlinien von Pentoden erhalten (mit einer speziellen Kaskode-Schaltung), jedoch streuen FET-Paramter stark und haben eine Temperaturdrift, was die Sache etwas verkompliziert, ebenso haben sie anders als bei Röhren sich verhaltende parasitäre Effekte. Das alles macht eine gute Reproduktion den "Röhrensounds" nicht trivial. Pentodenverhalten zu emulieren ist einfach, dafür reicht ein FET bereits an sich

Hier mal eine Kennlinie einer so emulierten Triode:


Da nun einen kleine Röhrenschaltung doch mit relativ wenig Aufwand bauen läßt, würde ich für Röhrensound dann auch lieber gleich Röhren nehmen, weil im Endeffekt einfacher

Grüße, Klaus


[Beitrag von KSTR am 12. Mrz 2008, 18:14 bearbeitet]
krachkiste
Stammgast
#6 erstellt: 12. Mrz 2008, 18:35
Das sieht ja verdammt nach Triode aus. Ich dachte erst, du bringst ein Triodenkennlinienfeld als Beispiel, bis ich die Spannungsachse gesehen habe und die Bildüberschrift.

Kannst du verraten wie die Schaltung aussieht, die dieses Kennlinienfeld macht?
Würde mich brennend interessieren
-3dB
Stammgast
#7 erstellt: 12. Mrz 2008, 18:37
Hallo,

die doppelte Grundwelle kann man auch mittels analogem
Multiplizierer gewinnen. Dieses Signal, in therapeutischer Dosis, dem Originalsignal dazuaddiert,
erzeugt bei einem Transistorverstärker einen röhrenänlichen Klang.
Aber, wie Klaus schon schrieb: Warum nich gleich eine Röhre nehmen?

Gruß Wilhelm
KSTR
Inventar
#8 erstellt: 12. Mrz 2008, 19:19

krachkiste schrieb:
Kannst du verraten wie die Schaltung aussieht, die dieses Kennlinienfeld macht?
Ich kann hier leider nicht alles verraten, aber ich kann das Prinzip nennen:

Kaskodeschaltung mit zwei N-JFETs, die Kaskodesteuerspannung wird moduliert mit a*Vds + b*Vgs + c, mit 0<a,b<1. Vds ist die Vds des resultierenden Verbund-Bauteils.

Grüße, Klaus
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