Endstufe netzteil- ich verstehe's einfach nicht

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capidogi
Neuling
#1 erstellt: 22. Sep 2007, 16:52
Hallo an alle,
es scheint mein erster beitrag in dem forum zu sein. ich habe bis jetzt hier vile gelesen und weiss dass man gemeinsam auf eine lösung kommt. nun aber zu meinem problem:

es geht um ein netzteil, das aus einem renkus heinz p3500 verstärker stammt. das netzteil ist mit samt ringkerntrafos. hier ist der schaltplan:



was ich nicht verstehe- wie funktioniert es mit dem beiden trafos. es geht nur um die hauptspannungen +-60 (10A) DC, +-100v (20A) DC.
die trfaos selber sind identisch und gemessen geben sie einzeln zwischen 1-2:42V AC, 3-4:42V AC, 5-6:17v AC.
wie ist denn das ganze geschaltet ?
meine rechnung :42+42(per rail) =84v ac
84x1,42=120v Dc??? un keine 100v DC

ich frage deswegen, weil ich das netzteil mit ringkerntrafos verwerden wollte, aber versorgugsspannungen von +-40v DC und +-60v DC brauche.

Ich denke, viel einfacher und vielleicht beser ist wenn man am ausgang der netzteil sich die spannungen verpolt und aufaddiert.

ABER Wie gesagt, für mich ist das funktionsprizip sehr wichtig und da komme ich nicht weiter....

bin für jede meinung sehr dankbar

falls noch etwas unklar ist, fragt mich einfach!
ICG
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 23. Sep 2007, 07:32
Vielleicht täusche ich mich jetzt (bin auch sehr müde) aber es sind keine 42 + 84 V die gleichgerichtet werden, R1 bis R4 sind ja noch auf beiden Seiten jeder Gleichrichtung dazwischen, an denen fällt ja auch noch was ab. Die Angegebene Spannung wird also erst mit Belastung (Ruhestrom?) auf den Sollwert runtergezogen.
kobold01
Stammgast
#3 erstellt: 23. Sep 2007, 21:51
2 Trafos mit jeweils 3 Sekundärwindungen.
Das Prinzip:
Windung 5-6 ist in Reihe geschaltet mit Windung 5-6 des anderen Trafos über die Masse und dann jeweils eine Halbwelle gleichgerichtet (Brücke), so dass eine +- Gleichspannung entsteht. Hier sind dann 2 +-15Volt Spannungsregler parallel angeschlossen.

die anderen 2 Sekundärwindungen geben die Hauptspannung,
wobei sie einzeln oder in Reihe über Relais geschaltet werden können.

Die Windungen 1-2, 3-4 sind in Reihe pro Trafo und mit 1-2, 3-4 des anderen ebenfalls in Reihe. das sieht dann so aus:

+-1....2-+-3....4--+--1....2-+-3....4-+
|.............|..............|..............|.............|
|.............|..............|..............|.............|
|.............|........masse........|.............|
|.............|.............................|.............|
|.............|.............................|.............|
|.............|.............................|.............|
|............60V....Relais1....60V.........|
100V................................................100V über Relais2


über die Relais lassen sie sich zuschalten

=> Relais1: 42 V~ = 60 V_
=> Relais2: 84 V~ = 117V_

Ich vermute mal, dass entweder Relais1 ODER Relais2 schaltet, d.h. ich habe entweder +-110V ODER +-60V.
Beides gleichzeitig belastet führt zu Unsymmetrien.


[Beitrag von kobold01 am 23. Sep 2007, 22:08 bearbeitet]
ICG
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 24. Sep 2007, 13:56

kobold01 schrieb:
Ich vermute mal, dass entweder Relais1 ODER Relais2 schaltet, d.h. ich habe entweder +-110V ODER +-60V.
Beides gleichzeitig belastet führt zu Unsymmetrien.


Die Relais schalten gleich, sie hängen beide an J24-5, das mit "Power on relay" beschriftet ist. Wenn es umschalten soll sind die Kondensatoren nach der Gleichrichtung aber etwas ..sagen wir mal 'ungünstig'.. beschaltet, das macht so keinen Sinn.

Es gibt Verstärker, bei denen wird bei hoher Spitzenlast eine weitere, höhere Spannung kurzzeitig zugeschaltet, irgendein Verstärkerhersteller macht mit so einem Konzept sogar Werbung, ich hab aber vergessen welcher. Möglicherweise ist das für so einen Verstärker gedacht.

Ich denke, die Widerstände R1-R4 sind dafür da um die Unsymmetrien bzw. ungleichen Ströme zu begrenzen.
tede
Inventar
#5 erstellt: 24. Sep 2007, 15:33
Hallo,

ich vermute, dass die +-100V für die Treiberstufe sind und die +- 60V für die Endtransistoren. Das wird bei Mosfet-Endstufen manchmal gemacht, weil die Mosfet's eine höhere Gatespannung brauchen als bipolare Transen.

Hast du von dem Teil eine genauere Beschreibung, evtl. eine Schaltung der Endstufe, daraus währe es ersichtlich

ich hab gerade gesehen +-60V 10A / +-100V 20A

dann sieht das doch eher nach einer Class G-Endstufe (oder wars H ?) aus, bei der Aussteuerungsabhängig die Versorgungsspannung der Endtransistoren umgeschalten wird.

Etwas "Hochohmig" kommen mir R1-R4 vor, da fallen bei einem Spitzenstrom von 20A 14V ab ?

Das Netzteil wird im Leerlauf eine wesentlich höhere Spannung abgeben als die +-60V und +-100V.

Thomas


[Beitrag von tede am 24. Sep 2007, 15:44 bearbeitet]
ICG
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 24. Sep 2007, 17:19
Das mit dem Class G/H oder was-auch-immer kann gut sein.

Die Widerstände haben mich von Anfang an stutzig gemacht und gefallen tut mir das Netzteil garnicht. Bei einem Spitzenstrom von 20 A mal eben pro Widerstand um die ~250 W (bei 20 A bricht die Spannung sicher ein Stück zusammen, da fällt an dem nicht mehr ganz so viel ab) zu verbraten halte ich für nicht so wahnsinnig gut gelöst. Vielleicht kann ich das aber auch nicht beurteilen weil ich die Schaltung danach nicht kenne.

Ich würde mir wahrscheinlich eine andere Schaltung suchen wenn ich was damit machen wollte.
18TBX46
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 24. Sep 2007, 20:50
Auf der Hersteller Homepage findet man einen
Schaltplan und technische Angaben.

2 x 700 W @ 4 Ohm; dafür ist das Netzteil genau richtig
ausgelegt. Die 0.7 Ohm Rs dürften NTCs sein, die den
Ladestrom beim Einschalten begrenzen. Auf der Primärseite
der Trafos ist nämlich keine zu finden.


Der Verstärker arbeitet nach Klasse G; die 100V
übernehmen je nach Bedarf den Strom um genug Spannung
bereitzustellen. Das wird linear per Transistorbank gemacht.
zucker
Inventar
#8 erstellt: 24. Sep 2007, 20:51
Hallo,

von Renkus Heinz sind mir zwar nur Böxli bekannt aber das Schaltungsprinzip dürfte auch hier selbiges wie bei QSC sein.
http://www.qscaudio....20Series/RMX5050.pdf

Es handelt sich eigentlich nur um eine Zuschaltung der Ub über einen Referenz OPV (bei QSC die LM 311). Bei gwünschter Leistung wird hier über die Mosfet die Ub erhöht, die geringerwertige aber nicht abgeschalten. Von der Sache her ist es eine kaskadierte Ub. Es dürfte allerdings doch etwas schwer werden, im DIY dieses zu bauen. Im Profisektor PA wird es so gehandhabt.
kobold01
Stammgast
#9 erstellt: 24. Sep 2007, 20:59
lt Schaltplan schalten die Relais tats. gleichzeitig.
Wenn die Endstufe beide Spannungen aufnimmt (Treiber + Endtransistoren ist das so auch ok.)
Die Widerstände mit 0,7 Ohm sind auch ok, sie liegen schließlich auf der Wechselspannungsseite und erhöhen quasi den Innenwiderstand des Trafos. Sie begrenzen einerseits den Ladestrom im Einschaltaugenblick, bei leeren Elkos, anderseits bilden sie mit den Elkos ein Sieb-RC-Glied.
Im Gleichspannungszweig solche Widerstände wären im Wirkungsgrad deutlich schlechter.

Welche Nennleistung hat denn der Trafo?
Bei 20 A müssten das 1680VA sein und wenn die 20 A für DC gelten sogar eher das doppelte?
ICG
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 24. Sep 2007, 21:59

kobold01 schrieb:
Welche Nennleistung hat denn der Trafo?
Bei 20 A müssten das 1680VA sein und wenn die 20 A für DC gelten sogar eher das doppelte?


Capidogi hat's schon gesagt, es sind 2 Trafos.


zucker schrieb:
Es handelt sich eigentlich nur um eine Zuschaltung der Ub über einen Referenz OPV (bei QSC die LM 311). Bei gwünschter Leistung wird hier über die Mosfet die Ub erhöht, die geringerwertige aber nicht abgeschalten. Von der Sache her ist es eine kaskadierte Ub.


Ah, danke, bin ich mit meiner Vermutung also in der richtigen Richtung unterwegs gewesen.


zucker schrieb:
Es dürfte allerdings doch etwas schwer werden, im DIY dieses zu bauen. Im Profisektor PA wird es so gehandhabt.


*nickt* Denke ich auch. Wenn eine so hohe Leistung nicht gebraucht wird, dann kommt man auch mit anderen Verstärker/Netzteilkonzepten viel besser weg IMO.
18TBX46
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 24. Sep 2007, 22:56
Nein es wird eben nicht geschaltet, sondern linear
erhöht; zu sehen im pdf auf der Herstellerseite.

Es liegt eine Kaskodenschaltung der Endtransistor (Bänke)
vor. Der Knotenpunkt liegt über eine Diode auf der kleinen
Rail. Übersteigt die Aussteuerung eine gewisse Spannung, so
wird über die "oberen Transistoren" solange Strom aus der
100V Rail gezogen bis die unteren Transistoren genug Spannung haben. Die Verlustleistung teilt sich auf beide
Transistorbänke auf.

Bei größeren Leistungen ist genau das, das Verstärkerprinzip
der ersten Wahl, da es guten Wirkungsgrad bei überschaubarer
Komplexität bietet. (Ausnahme Schaltverstärker)

siehe: hier


[Beitrag von 18TBX46 am 24. Sep 2007, 22:58 bearbeitet]
ICG
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 25. Sep 2007, 00:22

18TBX46 schrieb:
Nein es wird eben nicht geschaltet, sondern linear
erhöht; zu sehen im pdf auf der Herstellerseite.


Ich hab Deinen Post schon verstanden, mir war auch klar, daß es nicht mit ein/aus geschaltet wird, ich meinte damit auch die generelle Nutzung der beiden Spannungen, das Prinzip der Anwendung, also um das Netzteil zu verstehen. Ich hab sowas vorher als Schaltung selber noch nicht gesehen, ich hab mir das selber zusammenreimen müssen.


18TBX46 schrieb:
Bei größeren Leistungen ist genau das, das Verstärkerprinzip
der ersten Wahl, da es guten Wirkungsgrad bei überschaubarer
Komplexität bietet. (Ausnahme Schaltverstärker)

siehe: hier


Danke für den Link! Das ist tatsächlich relativ einfach. Was für einen Wirkungsgrad erzielt diese Schaltung? Das stand nicht in dem Usermanual (http://www.rh.com/support/product-support/manuals/manuals_pdf/P3500_3501_PK-xxx-A_Man.pdf ) Mich würde auch interessieren wie das Anti-Clipping funktioniert, das kann ich momentan nicht erkennen, das wird wohl im Preamp gemacht?
capidogi
Neuling
#13 erstellt: 25. Sep 2007, 00:41
hallo ,
also ich hab mich doch nicht geirrt. ihr seit spitze
um etwas noch klar zu machen: das ist ein netzteil und 2 dazugehörige trafos aus Renkus-Heinz P3500/3501.hier ist noch ein bld -der ausgang:


jetzt wird's mir klar warum die wiederstände R1..R4 da sind. die hatte ich voll vergessen.

ok, wie würdet ihr das netzteil als home hifi fähig bezeichnen ? kann man das überhaupt riskieren ( ich finde das risiko 2 parallele trafos etwas komplizierter bzgl. die stabilität des netzteils).
wie ist eurer meinung nach die "qualität" der gelieferten spannungen?ist es etwsa was man ehe nur für grosse lasten verwenden würde? ich habe bis jetzt nur gutes im internet über RH gelesen. die alten endstufen werden sogar als einer der besten überhaupt(allerdings im PA-Bereich) bezeichnet

grüsse
capidogi
Neuling
#14 erstellt: 25. Sep 2007, 00:54
...und weil ich noch nach der pre-amp schaltung gefragt wurde:
h**p://img229.imageshack.us/my.php?image=preampp3500p3501of5.jpg
und
h**p://img524.imageshack.us/my.php?image=outputpcbap3500p3501od2.jpg

gruß
ICG
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 25. Sep 2007, 01:27
Danke für den Schaltplan!


capidogi schrieb:
ok, wie würdet ihr das netzteil als home hifi fähig bezeichnen ? kann man das überhaupt riskieren ( ich finde das risiko 2 parallele trafos etwas komplizierter bzgl. die stabilität des netzteils).
wie ist eurer meinung nach die "qualität" der gelieferten spannungen?ist es etwsa was man ehe nur für grosse lasten verwenden würde? ich habe bis jetzt nur gutes im internet über RH gelesen. die alten endstufen werden sogar als einer der besten überhaupt(allerdings im PA-Bereich) bezeichnet


IMHO lohnt sich der Aufwand für HiFi nicht, das Netzteil mit 2 Trafos und auch die dynamische Endstufenschaltung kann man sich für HiFi wirklich sparen, man fährt zuhause in 99% der Fälle sowieso nur auf 5-10% der Leistung (wenn überhaupt) und bei einer Party machen ein paar dB mehr oder weniger den Kohl auch nicht mehr fett. Der Wirkungsgrad der Schaltung ist zuhause auch ziemlich unwichtig, wenn das wirklich jemand interessiert wäre eher der Wirkungsgrad im unteren Leistungsbereich interessanter. Ich weiß daß ein paar Leute hier im Forum auch zuhause einen PA-Amp an der Anlage haben, wirklich brauchen tut man's aber nicht, die meisten HiFi-Verstärker klingen besser.
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