Der erste selbst gebaute Verstärker

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Arnisador
Neuling
#1 erstellt: 25. Nov 2005, 20:14
Hallo Community!

Nach ein bischen Lesen im Forum möchte ich mich jetzt auch an einem Verstärker Marke Eigenbau versuchen. Ich werde hier meine Ideen posten, und hoffe auf Feedback und Anregungen von Euch.

Ich habe keine besondere Ahnung von der Materie, also schreit bitte laut auf, wenn ich irgendwelche groben Fehler in meinen Überlegungen mache!

So, los geht´s. Zuerst einmal mit einer groben Richtungsvorgabe:

Am Ende soll ein Stereo-Verstärker stehen, mit einer Leistung von etwa 2x30 Watt. Damit möchte ich meine 8 Ohm Lautsprecher betreiben. Das ganze soll der Einfachheit halber per IC verstärkt werden.

Wegen U^2=P*R ergibt sich eine Betriebsspannung von 15,5 Volt.

Per Ohm´schem Gesetz ergibt sich der maximale Strom durch einen Lautsprecher zu 1,875 Ampere.

Meine erste Frage ist jetzt, wie die Spannungsversorgung aussehen sollte. Brauche ich eher mehr oder weniger als 2x15 Volt? Und wieviel Reserve brauche ich bei der Leistung?

-----

Was das IC angeht bin ich auf das LM4700 gestoßen.

Hier gibt´s das Datenblatt als .PDF (Englisch!)

Scheint euch das Teil geeignet?

Soweit erstmal, wenn das geklärt ist, mache ich mir gedanken zum konkreten Aufbau der Schaltung.

Ich freue mich über Antworten,
Gruß,
Arnisador


[Beitrag von Arnisador am 25. Nov 2005, 20:16 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#2 erstellt: 25. Nov 2005, 21:50
Hallo Arnisador

Englisch müßte man können.
Auf Seite zwei im zweiten Kästchen von oben steht, das Du bei + und - Betriebsspannung von 28 Volt typ. 30 Watt an 8 Ohm bekommst, also würde ich so +-29...30 Volt im Leerlauf probieren, zu erreichen. Maximal darst Du +- 32 Volt haben=64 Volt gesamt. Das ist der Grenzwert (Vmax) für den IC.

Ansonsten - deine Rechung: denke mal über Effektivwert und Spitzenwert nach. Du brauchst 15,5 Volt effektiv.

Den Spitzenwert bekommst Du durch Multiplikation mit Wurzel aus 2
Also 15,5 x 1,4142 = 21,92 Volt
(Aha, jetzt nähern wir uns schon den 28 ...30 Volt UB. Der Rest sind dann noch interne Spannungsabfälle im IC.)
Der Spitze-Spitze-Wert ist nochmal das doppelte davon, also 43,84 Volt.
Arnisador
Neuling
#3 erstellt: 26. Nov 2005, 00:11
Danke Ultraschall!

Wer das ganze Datenblatt liest ist klar im Vorteil!

Ich brauche also eine Spannungsversorgung von +/- 30 Volt.

Bei einem Maximum am Ausgang des IC von 21,9 Volt ergibt sich bei 30 Watt ein Spitzenstrom von I=1,37 Ampere. Das sollte der OP laut Datenblatt locker hergeben (Diesmal hoffentlich richtig gelesen).

Dann zum Trafo:

2x30 Volt passt ja sehr gut. 60V*1,37A = 82,2 VA für eine (Mono-)Hälfte.
Der IC zieht ja nur Strom im mA-Bereich, sollte sich also nicht nennenswert auswirken, wenn man eh eine Reserve einplant.

Jetzt wieder eine Frage: Spricht etwas dagegen, beide (Stereo-)Hälften des Verstärkers über EINEN Trafo laufen zu lassen?

Wenn nicht, sollte der Trafo also minimal 2*82,2 VA liefern, also 164,4 VA. Der nächstgrößere ist (bei Conrad) einer mit 230 VA.

Ich hoffe das stimmt jetzt einigermaßen.

Gruß,
Arnisador
zucker
Inventar
#4 erstellt: 26. Nov 2005, 06:52
Hallo,


Bei einem Maximum am Ausgang des IC von 21,9 Volt ergibt sich bei 30 Watt ein Spitzenstrom von I=1,37 Ampere.


30W an 8R erfordert folgendes:

21.9VUcs / 8R Last = 2.73AIcs
15.5V~eff / 8R Last = 1.93A~eff
Ultraschall
Inventar
#5 erstellt: 26. Nov 2005, 10:07
Genau, genau.
Als Trafo reicht einer mit 120 Watt aus. 30V x2A = 60 Watt
Ich rechne nur mit einer Betriebsspnnung, weil der Strom wechelsseitig aus beiden Spannungen gezogen wird. Man könnte auch mit beiden rechnen und das Ergebniss am Ende wieder durch zwei teilen,. Bleibt gleich.
Wenn Du überdimensionieren willst: 150..180 Watt Trafo reicht.

Zur Spannnung. Ich gehe mal sicherheitshalber von +-29,5 Volt aus. (Die Leeerlaufspanung ist immer etwaas höher und wir dürfen max. 32 Volt)Da über die Dioden der Gleichrichtung noch 0,7V abfallen, brauchen wir vor denen, 30,2 Volt Spitze. Durch Wurzel 2= 21,3 Volt effektiv. Das ist das was auf dem Trafo draufstehen müßte.z.B.: 2x21 Volt/3A
So einen "krummen Wert wirst Du aber kaum finden. Es sei den Du läßt einen wickeln und das kostet wieder extra
Also probiere einen mit zweimal 22 oder 20 Volt zu bekommen.

Guck mal bei reichelt.de (oft deutlich preiswerter als Conrad) oder bei schuro.de

En Trafo für beide Endstufen reicht. Kannst auch Monondstufen bauen. Vorteil extrem kurze Lautsprecherkabel, (dadurch gute Lautsprecherkonrolle) unendliche Übersprechdämpfung. Aber eben zwei Gehäuse nötig.
Für den Anfang reicht ein Stereoaufbau auch.
Du willst dich ja später bestimmt noch steigern.
Arnisador
Neuling
#6 erstellt: 06. Dez 2005, 17:15
Danke, Zucker und Ultraschall!!!

Ich habe mich für einen 2x18V Trafo entschieden. Reichelt.de bietet keine 22V an, und ich spare ne ganze Menge Geld, wenn ich nicht bei mehreren Anbietern kaufe. Mit dem Selbstbau will ich vor allem etwas lernen, und weniger irgendwelche Klangwunder erzeugen.

Bei der Schaltung will ich mich an der "Typical Application" aus dem Datenblatt des LM4700 (Link im ersten Beitrag) orientieren. Zusätzlich will ich einen Lautstärkeregler einbauen. Dafür verwendet man logarithmische Potentiometer, richtig?

Ein ziemlich großes Fragezeichen steht für mich über dem Thema Glättung der Stromversorgung! Hier könnte ich also Hilfe bzw Tips zur Auslegung der Kondensatoren/Drossel (?) brauchen.

Mich interessiert vor allem, WIE ich das Ganze auslege (Welche Formeln, worauf achten, wasauchimmer), damit ich auch was lerne.

Grüße,
Arnisador
Ultraschall
Inventar
#7 erstellt: 06. Dez 2005, 19:12
Nimm 10k Log. Tandempoti.

Und je Spannungsseite 4700µ/35 Volt Elkos plus je parallel noch je zwei mal 47µ/35...63V und einmal 1µ MKT.
(35 Volt falls Du später doch einen Trafo mit höherer Spannung nimmst. Dann mußt Du keine neuen Elkos kaufen.)

Welche Dioden ? Entweder eine Brücke oder vier Stück BY500-200.

Das wärs fürs Netzteil.
zucker
Inventar
#8 erstellt: 06. Dez 2005, 19:16
Ave,

gugge doch mal hier rein.
http://www.hifi-foru...um_id=71&thread=2228

[Köstritzer schwarz )

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