Welche Sicherung für Musikanlage?

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palmcgee
Stammgast
#1 erstellt: 13. Aug 2016, 14:38
Hi,
Ich habe mir -bitte nicht steinigen- einen China-Amp TDA7498 gekauft, der an einem 24V/6,3A Netzteil von Meanwell betrieben werden soll. Außerdem wird an das Netzteil über StepDown Wandler noch ein Raspberry Pi und ein USB Hub angeschlossen. Jetzt ist meine Frage, wie ich das ganze absichere. Brauche ich eine, oder mehrere Sicherungen? Oft habe ich ähnliche Projekte mit Akku gesehen, wo die Sicherung immer auf der Plusleitung zwischen Akku und Verstärker war. Also würde ich analog eine Sicherung zwischen Verstärker und Netzteil legen. Sollte ich auch noch eine zum Pi legen? Und brauche ich nicht auch noch eine Sicherung zwischen Steckdose und Netzteil? Wie müsste die dimensioniert sein und wo muss die hin? (Plusleitung hat man ja keine beim Wechelstrom)
Vielen Dank im Voraus

PS: Zuleitung zum Netzteil ist 1,5mm². Für die Leitung zwischen Netzteil und Verstärker kann ich entweder 0,75mm² oder auch 1,5mm² verbauen. Zum Pi wohl ein bisschen kleinerer Querschnitt.


[Beitrag von palmcgee am 13. Aug 2016, 14:42 bearbeitet]
palmcgee
Stammgast
#2 erstellt: 16. Aug 2016, 01:33
Hmm, keiner?

Also ich werde wohl so einen hier ins Gehäuse bauen: http://www.reichelt.de/index.html?ACTION=3;ARTICLE=9359
Und damit habe ich dann auch das Anschlussproblem der Sicherung gelöst. Da kommt dann eine träge 1A Sicherung rein - reicht die? Laut Datenblatt zieht das Netzteil 0,8A aus der Steckdose...

Aber sollte ich zusätzlich noch eine Sicherung zwischen Netzteil und Verstärker einsetzen? In den Projekten mit Akku wird ja meistens eine 10A Sicherung empfohlen. Aber das Netzteil kann ja eh nur 6,3A liefern... Oder geht da im Fehlerfall auch mehr?


[Beitrag von palmcgee am 16. Aug 2016, 02:00 bearbeitet]
DommeP
Stammgast
#3 erstellt: 16. Aug 2016, 20:18
Moin moin,

Sicherungen baut man meist für 2 Aufgaben ein: Leitungsschutz oder Geräteschutz.
Meistens Verbaut man hinter Spannungsquellen ersteres und im Gerät selbst 2teres.
Da die Geräte fertig sind sollte das der Hersteller gemacht haben - bei Chinaware, nunja...

Es gibt eine Faustregel die man bei kurzen Strecken meist bedenkenlos ans Herz legen kann: Ampere /10 = mm²

Wenn du in der Kaltgerätebuchse eine 5A Sicherung verbaust kannst du also mit allem über 0,5mm² weiter machen.
Auch bei kleineren Sicherungen würde ich vermutlich aus mechanischen gründen 1 oder 0,75mm² nehmen. Spannungsfestigkeit beachten (min. H03...). Ich benutze meist Buchsen mit zusätzlichem 2poligen Schalter, muss aber nicht sein...

Nach dem Netzteil nehme ich schon mal Sowas, Muss man ja (wenn man alles Richtig macht) eigentlich nie dran.
Ich würde eine 7,5A Sicherung nehmen und entsprechend mit mindestens 0,75mm² weitermachen, vermutlich mit 1,5mm² um den Spannungsfall gering zu halten.

Und noch was zur "Plusleitung" beim Wechselstrom: Lass dir beim 230V-Teil von jemandem der Ahnung hat helfen. Wenn du keine Ahnung von Phase und Neutralleiter hast ist das besser so, deswegen wird auch niemand geantwortet haben. Fehler machst du damit im Zweifel nur einmal...
palmcgee
Stammgast
#4 erstellt: 16. Aug 2016, 20:56
Danke für die Antwort. Du hast geschrieben, die Geräte müssten das alles schon verbaut haben. Heißt das, ich kann auf weitere Sicherungen verzichten? Bei den mobilen Projekten wird ja immer nur eine Sicherung hinter den Akku gesetzt, aber das Netzteil hat die ja quasi eh schon...
DommeP
Stammgast
#5 erstellt: 17. Aug 2016, 07:57
Der Geräteschutz wird verbaut, nicht der Leitungsschutz.
Nach jeder Spannungsquelle (Akku, Transformator/Netzteil, Pv,...) und bei jeder Querschnittsänderung (Hausverteilung, Kaltgeräteanschluss,...) wird der Leitungsschutz verbaut.
Also: Nur weil vor dem Netzteil eine Sicherung ist darfst du danach nicht darauf verzichten, schließlich kann nach dem NT mehr Strom fließen als davor.
palmcgee
Stammgast
#6 erstellt: 17. Aug 2016, 13:35
Ja, aber das Netzteil ist ja auch gegen Kurzschluss gesichert und macht dann dicht.

An den folgenden Positionen wären Sicherungen machbar
1) Zwischen Netz und Netzteil
2) Zwischen Netzteil und Wandler 1
3) Zwischen Netzteil und Wandler 2
4) Zwischen Wandler 1 und Pi
5) Zwischen Wandler 2 und Hub
6) Zwischen Netzteil und Verstärker

Welche davon würdest du denn verbauen? 1 werde ich wohl auf jeden Fall verbauen, bei den anderen bin ich mir nicht so sicher... 4 ist eigentlich unnötig, da ich den Pi über microUSB speise und da eine Sicherung eingebaut ist.
DommeP
Stammgast
#7 erstellt: 17. Aug 2016, 18:04
Das Netzteil schützt sich im Kurzschlussfall vor Überlast, das Stimmt.
Dazu nutzt das den Hiccup-mode: Es schaltet sich periodisch wieder ein und liefert dabei meist mehr Strom, gängig ist 2 x In. Das macht das damit nachgeschaltete Sicherungen richtig auslösen können. Wenn da keine ist wird in deinem Fall immer wieder 13A zur Verfügung gestellt (wenn die das so wie viele machen, die Werte von Meanwell hab ich noch niergends gefunden).

Also brauchst du mindestens 2: 1 und 2/3/6 - nach dem Netzteil reicht eine für alle 24V Leitungen.

Bei 4 und 5 kommt es auf den Wandler an: wie reagiert der im Fehlerfall?
Wenn der Einfach Durchschaltet um die Spannung zu halten könnte i.d.R. als Dauerkurzschlussstrom max. den vom Meanwell liefern.
Also würde ich vermutlich nach dem Wandler darauf verzichten. Aber bei der Fehlersuche ist eine Sicherung auf jeden Fall vorteilhaft.
Wenn darauf Verzichtet wird: Nach dem Wandler den gleichen Querschnitt wie davor benutzen!
palmcgee
Stammgast
#8 erstellt: 17. Aug 2016, 18:15

Also brauchst du mindestens 2: 1 und 2/3/6 - nach dem Netzteil reicht eine für alle 24V Leitungen.

Wie soll die dann dimensioniert sein? Auf den maximalen Strom des Netzteils = 6,3A?


Bei 4 und 5 kommt es auf den Wandler an: wie reagiert der im Fehlerfall?

Keine Ahnung... Aber ich schätze mal, wenn der 24V durch schaltet, hilft auch keine Sicherung mehr, da der Pi und Hub dann eh gegrillt werden.


[Beitrag von palmcgee am 17. Aug 2016, 18:17 bearbeitet]
DommeP
Stammgast
#9 erstellt: 17. Aug 2016, 21:13

Nach dem Netzteil nehme ich schon mal Sowas, Muss man ja (wenn man alles Richtig macht) eigentlich nie dran.
Ich würde eine 7,5A Sicherung nehmen und entsprechend mit mindestens 0,75mm² weitermachen, vermutlich mit 1,5mm² um den Spannungsfall gering zu halten.


Mit einem Fehler meinte ich nicht einen Fehler im Wandler sondern dahinter: Zum Beispiel wenn du vom 24V Ausgang durch Leitungen, die Sicherung und den Wandler einen Widerstand von 0,5 Ohm hat und du einen Kurzschluss am Eingang vom Hub hast (einzelne Litze oder so) der einen Widerstand von 0,1 Ohm hat.
Dann hast du einen Spannungsteiler:
Netzteil bis Wandler: (24V / 0,6 Ohm) * 0,5 Ohm = 20V
Wandlerausgang: (24V / 0,6 Ohm) * 0,1 Ohm = 4V

Strommäßig ist man bei dem Beispiel nicht bei 2x In, das war jetzt nur zum Verständnis...

Der Wandler kann so viel Strom durchlassen wie er möchte, er bekommt die Spannung nicht über die 4V Angehoben.
Das Problem beim Kurzschluss ist eigentlich nie die Spannung, immer nur der Strom. Und nur der zerstört Sachen thermisch: er schmilzt Isolierungen, entlötet Bauteile und Leitungen, zerstört Halbleiter...

Wenn der Strom durch dich klein genug bleibt kannst du ohne Probleme an über 20.000V packen - am Trafohäuschen um die Ecke geht das aber nicht!
5 mA (!!) durch einen Muskel reichen damit du nicht mehr loslassen kannst, 40-50 mA durchs Herz können Herzkammerflimmern auslösen und damit töten.
Nur um sich die Relationen vor Augen zu halten...

Fazit: Ich würde Sie* weg lassen und mit 'nem gescheiten Querschnitt weiter machen. Vertraue darauf das die Geräte sich selbst schützen...
Und wenn nicht war's Lehrgeld - das ist immer eine gute Investition.

*Die Sicherung nach dem Wandler


[Beitrag von DommeP am 17. Aug 2016, 21:17 bearbeitet]
palmcgee
Stammgast
#10 erstellt: 20. Aug 2016, 15:47
Okay, vielen Dank für deine Hilfe
Was hältst du von 2A träge in der Kaltgerätebuchse und 6,3A mittelträge nach dem Netzteil? Mehr, als 6,3A kann das Netzteil ja nach Spezifikation eh nicht liefern.
DommeP
Stammgast
#11 erstellt: 21. Aug 2016, 08:20
Kannst du so machen.
Kay*
Inventar
#12 erstellt: 21. Aug 2016, 15:38

Was hältst du von 2A träge in der Kaltgerätebuchse

es würde mich interessieren,
ob 2AT den Inrush Current mitmachen.
Leider sind die Meanwell Infos nicht ausreichend.
Da steht auch nix von verbauter Eingangssicherung.
Bei einem SP150-25 fliessen bei Kaltstart 45A.
Kay*
Inventar
#13 erstellt: 21. Aug 2016, 15:40
Bei Pollin gibt's für einige Meanwell Bedienungsanleitungen im Download
palmcgee
Stammgast
#14 erstellt: 21. Aug 2016, 17:14
Laut Meanwell FAQ (http://www.meanwell.com/faq.html) dauert der Inrush current höchstens einen Zyklus. Da sollte ich mit einer trägen Sicherung auf der sicheren Seite sein.
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