Full-Range Box bauen

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softworkz
Neuling
#1 erstellt: 10. Jun 2015, 03:38
Hallo zusammen,

ich habe ein etwas untypisches Projekt in der Planung - denke aber, dass es dennoch hier gut reinpasst, und hoffe, dass die passenden Experten unterwegs sind, die mir vielleicht helfen können...

Es geht um Folgendes: Wir gehen auf einen Segeltörn und wollen ordentlichen Sound dabei haben. Vor 15 Jahren hatte ich aus meinem damaligen Auto-Soundsystem eine Box gebaut:

IMG_0401

Dieses "Kunstwerk" hat mittlerweile das Zeitliche gesegnet und weilt nicht mehr unter uns..
Unvergessen bleibt jedoch der Sound, mit dem wir die Zeit verbracht haben, aber auch der allfällige Ärger beim Beladen der Autos oder am Sperrgepäck-Schalter der Airlines.

Beim damaligen Design hatte ich einfach alle Dimensionen nach Augenmaß abgeschätzt und mit 22mm MDF gearbeitet. Das ergab eine Gesamtgröße, die immer wieder zu Problemen geführt hat.

Zudem handelte es sich um ein 2x3-Wege-System (Infinity Kappa), das mit einem Stereo-Verstärker und zwei passiven 3-Weg-Frequenzweichen betrieben wurde. Die Breitband-Tief-Mitteltöner haben auf demselben Volumen gearbeitet, und es gab da auch noch zwei Bassreflex-Rohre...
Dass der Klang dieser Flickschusterei dennoch ziemlich ziemlich passabel war, würde ich eher als glücklichen Zufall sehen.

Jetzt möchte ich den Nachfolger bauen und mich nicht mehr auf den Zufall verlassen! Im Vergleich zum Ur-Modell gibt es einige wichtige neue Anforderungen:

- Deutlich kleiner bei ähnlicher Dynamik
- Deutlich leichter
- Evtl. günstigere Form
- Hauptschalter zum Strom-Sparen
- Bluetooth-Empfang

Weiterhin möchte ich möglichst mit Komponenten arbeiten, die ich zur Verfügung habe:

- Brax X2400 4-Channel Amplifier
- Infinity Kappa 2-Channel Amplifier
- Blaupunkt BSA 160 Amplifier
- 3x Infinity Beta Ten Woofer
- 2x Infinity Beta Six
- 2x Infinity Beta Five
- 2x Infinity Beta One
- 2x Infinity Beta XP One

Sonstige Voraussetzungen:

- So klein wie möglich
- So leicht wie möglich
- Alles komplettt in einer einzigen Box
- Stromversorgung: 12V Bordnetz (wie im Auto)
- Salzwassertauglichkeit o.ä. nicht erforderlich, da nur 1-2Wochen/Jahr im Einsatz
- Eine Perspektive ohne den Brax-Amp wäre auch nicht schlecht, ist aber im Moment nicht so wichtig

Was würdet Ihr mit raten?
Ich bin gespannt auf Eure Vorschläge...

Viele Grüße,

softworkz
Malice-Utopia
Inventar
#2 erstellt: 11. Jun 2015, 15:28
diese komponente ? in solchen schlechten bedingungen ist die reinste verschwendung meiner meinung nach. die arme Brax stufe auch die infinity ist nicht für sowas gebaut und die kleine blaupunkt ist auch nicht so schlecht.

ganz ehrlich, verbaue günstigere stufen ein, das hörst du draussen eh nicht wirklich. dann wegen strom, wenns leicht sein soll trotzdrm effizient dann lithium akkus. Schau mal bei Winston oder wie die heißen. die akkus wiegen halt nichts und haben dann bums ohne ende. nachteil ist nur der preis und brauchst n bisschen elektronik wegen spannungsüberwachung und balancer usw
Reference_100_Mk_II
Inventar
#3 erstellt: 11. Jun 2015, 18:13
Hmm ja, das sieht/sah in der Tat etwas zusammengewürfelt aus...

vllt wirst du ja mit einer Box wie der Sound-12 von Monacor glücklicher: Monacor - Lautsprecher-Selbstbau-Heft guck mal auf Seite 16/17/18/19.
Da wird die Box beschrieben.
Angegeben ist sie mit 97dB Wirkungsgrad. Da geht sogar mit der Blaupunkt-Endstufe was.
Wie ich dem Datenblatt entnehme, soll sie 100W gebrückt an 4 Ohm bringen. Das wären ca. 50W an 8 Ohm, die Impedanz der Sound 12.
Bei 97dB Wirkungsgrad sind damit gut 114dB machbar (rechnerisch). Nicht gerade wenig ^^
Bass sollte die Box auch mehr bringen als euer unberechnetes Ungetüm.

Wie schon geschrieben, die BP Endstufe sollte (mMn) ausreichen. Sehe keinen Grund, warum man sie nicht nutzen sollte.
Als Akku: klar, wenns leicht werden soll dann LiPo's. Aber wie Malice-Utopia schon schrieb, sind die recht umständlich in der Bedienung.
Ich würd einfach nach einer Autobatt mit ~40Ah ausschau halten. Damit werdet ihr auch länger Musik hören können.

Um Amp, Batt und Zubehör in der Box unterbringen zu können, könnt ihr sie gefahrlos in der Tiefe vergrößern.
Das verdrängte Volumen der ganzen Sachen ausrechnen und dementsprechend die Box vergrößern.
Die Höhe könnt ihr auch eingeschränkt verändern falls euch das besser gefällt. Die Abstände der Chassis zu einander und zu der Oberkante des Gehäuses sollte aber gleich bleiben! Also nur unterhalb der Chassis vergrößern!
Die Gehäusebreite sollte nach Möglichkeit unangetastet bleiben.
softworkz
Neuling
#4 erstellt: 12. Jun 2015, 22:22
Hallo,

und vielen Dank für die Kommentare!

Ich denke, ich muss noch einige Dinge erklären:

Akkus sind nicht nötig. Die Box wird direkt an die Bordspannung angeschlossen. Bordspannung bedeutet drei oder vier sehr große Autobatterien (jeweils <120Ah), die bei Motorfahrt von der Lichtmaschine des Dieselmotors geladen werden und nachts ggf. per Landstrom. Energie ist daher nicht das Problem.

Ja, die Komponenten sind absolut zusammengewürfelt: Es ist halt das, was ich gerade übrig habe... Zugegeben: Die Brax-Endstufe ist vielleicht wirklich etwas zu schade, aber ich komme noch darauf, warum ich die auch in Betracht ziehe...

Für die Infinity habe ich hingegen sonst keinerlei Verwendung. Die würde ich in kein Auto mehr einbauen. Ich finde die klanglich deutlich schlechter als die Blaupunkt. Von der Blaupunkt hatte ich ursprünglich zwei, die die alte Box (mit dem Infinity-Kappa) jeweils gebrückt angetrieben hatten. Dann ging eine kaputt und die andere musste im Stereo-Betrieb laufen: Natürlich dann leider mit deutlich merkbaren Einbußen...

Die Monacor-Box ist zwar nett, aber einerseits will ich möglichst nichts neues kaufen und andererseits ist das ja nicht das, was ich möchte:

Sorry an dieser Stelle, dass ich das nicht gleich so deutlich geschrieben habe!!

Ich brauche eine einzelne Stereo-Box!

Aus Platzgründen kommt wohl nur ein einzelner Mono betriebener Woofer in Frage.
Damit wäre das vielleicht sowas wie ein Gehäuse-Subwoofer fürs Auto, bei dem links und rechts jeweils noch Hoch- und Mitteltöner mit angebaut sind...

Um konkret zu werden nehmen wir doch mal:
1x Infinity Beta Ten Woofer (mono betrieben)
2x Infinity Beta One + Beta Five + Beta XP One (Weiche)

Der Hochtöner (One) ist geschlossen, aber die Mitteltöner (Five) bräuchten doch dann sicher so eine Halbschale, um sie vom Woofer-Volumen zu isolieren, oder?

Was wäre die beste Variante für die Box: Geschlossen oder Bassreflex? (Wenn die Mitteltöner abgeschirmt wären, ginge es ja dabei nur noch um den Mono-Woofer) Was wäre jeweils das minimale freie Volumen?

Wie betreibe ich das dann am besten? Der Brax-Verstärker ist für dieses Szenario schon konfiguriert, denn er hat vorher auch schon einen Beta Ten-Woofer mit zwei gebrückten Kanälen und mit den anderen beiden Kanälen jeweils Hoch- und Mitteltöner angetrieben.

Alternativ könnte man natürlich auch den Infinity für L/R-Hoch-Mittel verwenden und den Blaupunkt dann gebrückt für den Woofer. (Der Infinity hat glücklicherweise einen LP-Ausgang)

Was meint Ihr dazu? Hört sich das sinnvoll an? Oder habt Ihr eine bessere Idee?

Vielen Dank,

softworkz
softworkz
Neuling
#5 erstellt: 14. Jun 2015, 04:35
Hallo nochmal,

ich habe die Sache nun noch etwas weiter geplant, so wie es mir am naheliegendsten erschien:

Sailing-Box 2015

Die Hochtöner sind geschlossen. Die Mitteltöner (Five) erhalten so eine Halbkugel-Abdeckung, damit sie akustisch vom Woofer-Volumen entkoppelt sind. Das übrige Volumen steht somit allein dem Woofer zur Verfügung.

Infinity empfiehlt eine geschlossene Woofer-Box mit einem Volumen von 0,50-0,70ft³ (0,70ft³ = 19,8l).

Abzüge beim Volumen:
- 2x Mittelton-Abdeckung: -1.6l
- 2x Beta XP One: -1,4l
- Kappa AMP: -3,0l
- Blaupunkt AMP: -1,2l

Ergibt 27,0l benötigtes Volumen. Bei der geplanten Größe (Innenfläche Front = 20,2 dm³) ergibt sich daraus eine benötigte Tiefe der Box von nur 13,4 cm. Eine geringe Größe war zwar ein wichtiges Ziel, aber eine derart geringe Tiefe ist konstruktiv wohl kaum machbar.

Bevor ich jetzt noch weiter ins Blaue überlege, würde ich mich über einige Expertenmeinungen sehr freuen. Machen meine Überlegungen Sinn und bin ich auf einem halbwegs sinnvollen Weg?

Ganz wichtig wäre auch die Frage ob geschlossen oder Bassreflex? Und dabei jeweils das ideale Volumen... Da es hier um einen Einsatz unter freiem Himmel geht, haben die üblichen Erkenntnisse im Kontext "Car-Hifi" vermutlich auch keine Gültigkeit...

Ich bin für jede Hilfe dankbar!

Viele Grüße,

softworkz
Reference_100_Mk_II
Inventar
#6 erstellt: 14. Jun 2015, 10:53
Hi,

- möglichst nichts neues kaufen
- das ist ja nicht das, was ich möchte:

Ich brauche eine einzelne Stereo-Box!
Das Prinzip von Stereo beruht darauf, eine Abbildung des musiklaischen Geschens mit "Raum" darzustellen. Sprich man hört die Gitarre von links, das Piano steht rechts, der Lead-Sänger halb rechts usw...
Das geht aber nur wenn gewise Voraussetzungen erfüllt werden. Die wichtigste ist die Aufstellung der Schallquellen.
Sie müssen zusammen mit der Abhörposition ein möglichst gleichseitiges Dreieck bilden. Nur dann kann der Stereoeffekt sinnvoll genutzt und gehört werden. Sind die Schallquellen zu dicht bei einander und man sitzt sehr weit weg, geht der Effekt so gut wie komplett unter und man fängt sich unschöne, sogenannte "Kammfilter" ein sobald man sich leicht aus der Mitte bewegt.
Bei einer mobilen Box will man ja möglichst kompakt bleiben und dennoch Stereo haben. Also kommen HT und MT links in die Box und 50cm oder so rechts davon wieder HT und MT (wie auch in deiner Zeichnung).
Bedenkt man die Voraussetzung des gleichseitigen Dreiecks, müsste man sich für wirkliches Stereo nun rund 40cm vor der Box befinden. Sonst geht der Stereoeffekt vor die Hunde. Das ist einfach nicht machbar...
Daher empfiehlt es sich eher, eine Mono-Box zu bauen, die intern die Signale von R und L zusammenlegt und die Summe und dann über einen Lautsprecher (bzw. 2, MT und HT) ausgibt.
Man hat nach wie vor beide Stereokanäle auf den Ohren, die Box ist aber um 50% geschrumpft
Ein weiterer Vorteil:
Verwendet man nun einen 2-Kanal Verstärker, bringt diesen in der Box unter, und legt den nicht benutzen, zweiten Kanal mit einem Terminal nach draußen, so kann man bei Bedarf die schon vorhanden Box noch ein weiteres mal bauen und hat somit eine richtige Stereoanlage, die bei richtiger Aufstellung (Dreieck) auch richtiges Stereo wiedergeben kann.

OK, wenn du die Infi's weiter nutzen willst dann denke wir uns damit was aus

Ich würde das so machen, dass man eine aktive Box baut, mit Subwoofer, MT und HT, dazu die Brax 4/3-Kanal Endstufe.
Kanal 1 geht auf die Infi-Weiche und dann in MT und HT, Kanal 3/4 geht gebrückt auf den Sub, Kanal 2 wird über ein Terminal raus gelegt.
Dann eine zweite Box bauen die nur Infi-Weiche, MT und HT beinhaltet.
Dann kannst du schon mal richtiges Stereo hören wenn du die beiden Boxen genügend weit auseinander stellst und ausreichtest.
In der aktiven Box mit Subwoofer wird dann noch ein kleiner Schalter untergebracht, der das Umschalten von Mono auf Stereo bewerkstelligt.
Gehst du nur mit der aktiven Box los, schaltest du auf Mono damit du R und L über nur einen MT und einen HT hörst. Nimmst du die passive Box auch noch mit, kannst du auf Stereo schalten. Wenn die beiden Boxen zwei unterschiedliche Räume/Bereiche beschallen sollen, also gar kein Stereo-Dreieck bilden können, lässt du einfach Mono laufen. Dann haben trotzdem alle Hörer den vollen Musikumfang auf den Ohren

Nach einer kurzen Simu mit WinISD würde ich dem Subwoofer rund 22L Netto spendieren.
Dazu ein Bassreflexrohr, Durchmesser 7,2cm (DIN75 Rohr aus dem Baumarkt) mit 34cm Länge für richtig Tiefbass bis unter 40Hz.
22cm für einen kleinen Spaß-Buckel bei 50Hz, dafür aber weniger Tiefgang (ca. 45Hz).

So in etwa würde ich das alles zusammenbauen

Wo ich noch bedenken habe:

- Die Weiche der Infi's wird, wenn überhaupt, auf die Einbauposition im KFZ angepasst sein.
Dort strahlt der MT fast gar nicht in Richtung Ohren und braucht daher nicht zwingend einen steilen Tiefpass. Eine einfache Spule kann hier schon reichen. Der HT ist so weit vom MT entfernt, dass keine richtige Kopplung zwischen den beiden stattfinden kann. Daher wird er einen Hochpass zweiter Ordnung (Kondensator und Spule) haben, die ihn einfach nur nach unten begrenzen. Verbaut man die Komponenten nun zusammen auf einer Schallwand, wird die Addition von MT und HT sehr wahrscheinlich nicht richtig funktionieren. Es kommt zu Auslöschungen... Noch dazu ist der Einfluss der Schallwand an sich bei der Weiche nicht mit eingeplant...

- Die Komponenten sind nicht die lautesten.
Erwartet nicht zu viel Pegel von der Box! Man prahlt gerne auf den Verpackungen und im Netz mit dem tollen wirkungsgrad und der Leistung der Chassis. Das ist i.d.R. aber alles erlogen. Der Sub wird mit 93dB angegeben. Für einen 10"er wäre seeehr sportlich. Die Messung wird normalerweise bei 1W Leistung gemacht. Bei 8 Ohm entspricht das einer Spannung von 2,83V die an das Chassis angelegt wird. Beim Beta 10 Sub, einem 4-Öhmer, wurde aber auch mit 2,83V gemessen! Das mal eben 2W an 4 Ohm! Sprich die doppelte Leistung! Man muss also schon mal 3dB abziehen. 90dB kommt eher hin. Aber auch das erreicht ein Sub dieser Größe nur im Mittelton-Bereich. Im Bass, mit einem lauten Gehäuse, kommt er auf rund 88dB. Mit 100W Verstärkerleistung kommt der Sub dann auf 108dB. Mit 200W sind rund 111dB drin und mit 400W sinds 114dB. Wobei der Beta 10 ja nur mit 250 angegeben ist... Dann kommt noch der Hörabstand dazu. Pro Entfernungsverdopplung verliert man 6dB. Bei 2m sind also nur noch maximal ~105dB, in 4m dann 99dB. Das ist nicht sooo laut wie man vllt denkt.

- Das Volumen der MT-Halbschalen-Gehäuse.
Es wird zu klein sein damit die MTs darin richtig arbeiten. Ich würde die kleinen Gehäuse so gut es geht mit Wolle/Watte füllen. Es wird sonst nicht so gut klingen im unteren Mittelton.


Ich glaube damit hätten wir's erst mal ^^

Grüße, Reference


[Beitrag von Reference_100_Mk_II am 14. Jun 2015, 12:02 bearbeitet]
softworkz
Neuling
#7 erstellt: 16. Jun 2015, 18:16
Hallo Reference,

vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Beim Thema Mono/Stereo bin ich nicht ganz überzeugt. Bei der alten Box war mal der CD-Player-Ausgang defekt und ich hatte ein Kabel auf Mono umgelötet. Das war dann einfach nicht mehr das gleiche wie vorher oder im direkten Vergleich mit MP3-Zuspieler. Selbst wenn das mit 50cm Abstand zwischen links und rechts kein perfektes Stereo ergibt - subjektiv ist es immer noch um Längen besser als Mono.

Das mit einer separaten Box ist prinzipiell eine super Idee. Leider gibt es auf einer Segelyacht eine ganze Reihe von Einschränkungen: Die Sound-Anlage darf den Segelbetrieb nicht stören, muss robust sein, muss leicht festzumachen und wieder loszubinden sein, muss Schräglagen verkraften, es dürfen keine Kabel herumliegen, über die man stolpern kann, etc.
Es gibt bei unsererem Yacht-Typ genau einen einzigen Platz, bei dem das perfekt funktioniert. Hier mal ein Bild:

IMG_0270

Also der Formfaktor muss daher wohl ein schlechter Kompromiss bleiben. Man könnte die Hochtöner noch weiter außen positionieren und hätte dann vielleicht 60cm Abstand. Der Abstand der Zuhörer beträgt übrigens 1,20m bis 3m.

Da sich bei dem errechneten Volumen eine eigentlich etwas zu geringe Tiefe ergibt, könnte man den Mitteltönern ein abgegrenztes Volumen bauen. Welches Volumen würden die denn benötigen?
Anstatt der Beta Five hätte ich auch noch zwei Beta Six. Die hatte ich auch im Auto, wo der Beta 10 Woofer im Kofferaum war, aber auf einer Schallwand dachte ich mir, wären die Five vielleicht günstiger, dachte ich mir, oder?

PS: Jede der Weichen hat übrigens zwei dicke 2Ohm-Potis zum Einstellen. Ich würde gerne die Datenblätter der Weichen und des Beta Ten posten, aber hier kann man keine Dateien anhängen, oder?

Vielen Dank,

softworkz


[Beitrag von softworkz am 16. Jun 2015, 18:18 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#8 erstellt: 16. Jun 2015, 21:52
Ich bin aktuell in Prag, Studienfahrt
Ich könnte dir am WE antworten.

Aber so viel mal vorweg:
Eine vernünftig gemachte Mono Box, die horizontal als auch vertikal gut Arbeitet, wird um Längen besser klingen als eine fragwürdige halb-stereo box...
(Erfahrungswert UND Physik)

Euer Platz scheint tatsächlich sehr begrenzt.
Ich denke jetzt an um jeweils 45° angewinkelt HT/MT Einheiten, die jeweils mono laufen, aber nicht in die selbe Richtung strahlen. Das könnte/würde gehen

Du kannst hier Bilder hochladen, indem du auf die Schaltfläche "IMG" beim antworten klickst

Mehr kommt am WE.
softworkz
Neuling
#9 erstellt: 17. Jun 2015, 22:16
Vielen Dank für die Antwort!

Nächste Woche wollte ich bauen, also Antwort am WE wäre perfekt ausreichend!
Bei der Anwinkelung vermute ich, dass Du eine Anwinkelung nach Innen über Kreuz meinst, oder?

Diesen Vorschlag finde ich mega-spannend. Darauf wäre ich selbst nie gekommen! Könnte man dadurch nicht doch ein passendes Stereo-Dreieck aufbauen? (dann wären 45° aber vielleicht etwas viel)

Was mir daran auch gefällt: Die Mono/Stereo-Entscheidung ist dadurch nicht zementiert, sondern kann offen bleiben - also elektronisch umschaltbar gemacht werden.

Hier mal das Datenblatt der Beta-Weiche als Image. Ich hoffe, man kann es noch lesen:

Beta XP One #1

Seite 2:

Beta XP One #2

Gruß,

softworkz


[Beitrag von softworkz am 17. Jun 2015, 22:18 bearbeitet]
softworkz
Neuling
#10 erstellt: 17. Jun 2015, 22:24
OK,

hier noch die Instructions zum Woofer:

Beta XP Ten #1

Seite 2:

Beta XP Ten #2

Viele Grüße,

softworkz
deeepz
Inventar
#11 erstellt: 18. Jun 2015, 19:07
Ein spannendes Projekt! Aber ohne jetzt besserwisserisch klingen zu wollen, wären nicht günstiges PA-Chassis besser geeignet für sowas? Car HiFi funktioniert im Freifeld eigentlich nicht besonders gut.

LG
deeepz
softworkz
Neuling
#12 erstellt: 19. Jun 2015, 17:11
deepz,

ich weiß nicht, ob Du da Recht hast. Ich sehe folgende Argumente für die Car-HiFi-Richtung:

- Ich habe die Sachen schon und möchte am besten nichts Neues kaufen
- Es gibt nur 12V Bordnetz, d.h. Amps müssen sowie Car-HiFi sein
- Die Erfahrung mit der alten Box war ziemlich positiv
- Die Entfernung: 1-3m sind ja doch eher Nahfeld, auch wenn es im Freien ist. PA Chassis sind doch für viel größere Hörabstände ausgelegt, soweit ich weiß...

softworkz


[Beitrag von softworkz am 19. Jun 2015, 20:17 bearbeitet]
softworkz
Neuling
#13 erstellt: 19. Jun 2015, 19:03
PS: Falls es aber eine einhellige Meinung gibt, dass ich mit einem anderen günstigen Woofer ein fundamental besseres Ergebnis erzielen könnte, dann würde ich das aber auch nicht kategorisch ablehnen...
Reference_100_Mk_II
Inventar
#14 erstellt: 20. Jun 2015, 13:57

softworkz (Beitrag #9) schrieb:
Bei der Anwinkelung vermute ich, dass Du eine Anwinkelung nach Innen über Kreuz meinst, oder?

Öhm wie bitte? XD
Versteh dich grad nicht Also ich meine es wie folgt:

Perspektive
softworkz infinity kiste
softworkz infinity kiste

Frontansicht
softworkz infinity kiste

Draufsicht
softworkz infinity kiste

Der Sub hat eine Kammer mit Netto 25L. Abzüglich Chassis, BR-Rohr und vllt den Verstärker bleiben noch 22L für eine passende Abstimmung über.
Die MT's haben auch etwas Volumen spediert bekommen, dass aber nach wie vor ordentlich gestopft werden sollte.

In der 3D Animation wurde die Kiste aus 15mm Multiplex geplant. Das würde ich dir auch empfehlen. Ist angenehm leicht und sehr robust.

Die Löcher stellen hier die groben Außendurchmesser der Chassis dar! War zu faul 3 Stück zu "bauen"

Die Abmessungen der Kiste:
Breite: 60cm
Höhe: 33cm
Tiefe: 31cm
Also rund 61L Brutto.

Wenn du Gitter vor alle Chassis baust, was ich dir dringendst empfehlen würde, und den Deckel z.B. Mit Schaumstoff und Kunstleder bespannst, könnte man die Kiste auch gut als Sitzgelegenheit nutzen


softworkz (Beitrag #9) schrieb:
Könnte man dadurch nicht doch ein passendes Stereo-Dreieck aufbauen?

Nein, ein Stereodreieck ist mit dieser Kiste direkt nicht mehr möglich.
Was man machen könnte: 3 bzw. 2 einzelne Kisten, indem man die angewinkelten MT/HT-Teile einfach separat aufbaut. Oder jedenfalls eines.
Dann kann man die Kisten wieder weiter auseinander stellen und hätte Stereo.


softworkz (Beitrag #9) schrieb:
Was mir daran auch gefällt: Die Mono/Stereo-Entscheidung ist dadurch nicht zementiert

So wie die Kiste nun von mir geplant wurde wäre es mehr als ratsam sie komplett Mono zu betreiben.
Als Beispiel: Höre gerade HIM - Gone with the Sin, das Theremin in dem Song würde sonst mal bei den Hörern links, dann mal rechts auftauchen... eher uncool


softworkz (Beitrag #13) schrieb:
Falls es aber eine einhellige Meinung gibt, dass ich mit einem anderen günstigen Woofer ein fundamental besseres Ergebnis erzielen könnte, dann würde ich das aber auch nicht kategorisch ablehnen...

"fundamental besser" wohl nicht. Dafür reicht dein Budget wahrscheinlich nicht Wohl aber Stromsparender

- ein 10" PA-Sub wäre 2dB lauter wie der Beta 10 (wenn man die selbe Lautstärke am Amp einstellt ; sprich nur die halbe Leistung wie mit dem Infi, da ein PA-Sub 8 statt 4 Ohm hat)
- und glatte 5dB lauter bezogen auf 1W Ausgangsleistung vom Amp
- was bedeutet dass er trotz weniger Leistung vom Amp, nämlich genau der Hälfte, immer noch 2dB mehr Maximalpegel erreichen wird.
- hinzu kommt, dass solche Car-HiFi-Verstärker eine höhere Effizienz an höher-ohmigen Chassis haben. Sprich mehr Widerstand der Chassis --> bessere Wandlung von aufgenommener Energie aus dem Bordnetz in abgegebene Energie in das Chassis.

Die Anlage würde also beim Sub mit dem PA-Chassis nur die hälfte der Leistung brauchen wie mit dem Infinity Beta 10 und wäre dabei immer noch lauter!

Mankos: Mehr Volumen wird benötigt und man kommt nicht ganz sooo tief mit den Bässen runter.
Beispielsweise ist die Grenze bei 47Hz mit einem the box Speaker 10-250/8-A in 37L Bassreflex.
Dafür hat er rund 92dB im Bassbereich bei 1W Leistung. Der Infi kommt bloß auf 87dB bei 1W, kann dafür aber auf 38Hz runter gehen.
Wobei diese Grenze ja nicht heißt, dass danach nichts mehr kommt! Es bedeutet nur, dass bei dieser Frequenz der Pegel bereits um 3dB zurück gegangen ist im Gegensatz zum Pegel über dieser Frequenz!
Unter 47Hz beim the box Speaker bzw. 38Hz beim Beta 10 geht der Pegel dann steil bergab.

Meiner Erfahrung nach reichen aber ~45Hz als untere Grenzfrequenz im Freifeld, also draußen, mehr als aus, um damit jegliche Art von Musik gut hören und genießen zu können.
Mein Bollerwagen hat 44Hz als Grenzfrequenz. Trap und Dubstep ist mehr als geil damit zu hören

Damit du dir mal ein Bild machen kannst, wie das mit Leistung und der Lautstärke funktioniert würde ich dir mal dieses Paper empfehlen: Leistung_und_Lautstaerke.pdf
Es reicht aus wenn du die fett gedruckten Sätze liest


Das war's erst mal von meiner Seite
Wenn die das so alles zusagt, dann kann ich dir Maße für die Holzteile geben
softworkz
Neuling
#15 erstellt: 21. Jun 2015, 06:12
Hi,

und vielen Dank für Deine Antwort!

Vom Verständnis her bin ich jetzt allerdings raus. Ich dachte, Du meinst eine Anwinkelung nach Innen. Damit könnte man vielleicht ein besseres Stereo-Ergebnis erreichen.

Aber 45° nach außen? Die Delphine im Meer möchte ich eigentlich nicht beschallen. Und Wände gibt es auch nicht, an denen der Sound reflektiert werden könnte. Ich habe Deinen Vorschlag mal skizziert:

Sailing_Box_45_Winkel

Die roten Kreise sind die Köpfe möglicher Hörpositionen. Irgendwie scheint mir das doch etwas "am Ziel vorbei" zu gehen, oder?

Wegen des Mono/Stereo-Themas habe ich in den letzten Tagen mit vielen Leuten gesprochen. Im Ergebnis war keiner dabei, der dieser Mono-Idee etwas abgewinnen konnte. Die Argumente zusammengefasst:

- Geschichtlich: Stereophonischer Sound ist einer der wichtigsten Errungenschaften in der Geschichte des HiFi und es wurden größte Anstrengungen unternommen, dies auf allen Medien zu etablieren (z.B. Schallplatte, Radio), denn der Unterschied im Hörerlebnis ist gravierend. Warum sollte man freiwillig darauf verzichten?
- Theoretisch: Ein perfektes Stereo-Dreieck ist zwar wünschenswert aber keinesfalls zwingende Voraussetzung für einen "Raumklang"-Effekt. Der Effekt funktioniert auch bei einem Kofferradio mit 30cm Lautsprecher-Abstand, wenn man 5m entfernt steht (wer noch so ein Ding hat: einfach mal die Mono-Taste drücken, falls vorhanden). Natürlich ist das dann kein Setup mehr, wo man bei einer Klassik-Aufnahme die einzelnen Instrumente akustisch verorten kann. Aber immer noch etwas ganz anderes als Mono..
- Praxis: Selbst wenn man zwei Stereo-Lautsprecher direkt nebeneinander aufstellt, klingt Stereo in der Regel besser als Mono
- Informationstechnisch: Wenn man die beiden Stereo-Kanäle zu einem einzigen Mono-Kanal addiert, geht ein erhebliches Maß an Information verloren, das dem Zuhörer dann nicht übermittelt wird
- Erfahrung/Marktsituation:: Ich kann keinen Präzedenzfall finden, wo bei einem Produkt oder einem von einem breiten Fachpublikum anerkannten Projekt/Design ohne Not eine Mono-Lösung gewählt wurde. Mit "Not" meine ich Platz- oder Kostengründe o.ä.

Nimm's mir bitte nicht krumm - ich habe keinen Zweifel, dass Du Dich sehr gut auskennst! Ich möchte auch gerne am Ende einen Praxistest mit Mono-Stereo-Umschaltung machen, aber ein festes Mono-Design kommt für mich nicht in Frage, denn ein Stereo-System kann man jederzeit Mono betreiben - umgekehrt geht es aber nicht, und das möchte ich mir nicht verbauen.

Jetzt nochmal zum Design: Ich dachte eigentlich, dass Du eine Anwinkelung nach Innen meintest, also etwa so:

Sailing_Box_Winkel_Innen

Ich dachte mir, dass durch das Überkreuzen möglicherweise ein besserer Stereo-Effekt erreicht werden kann. Aber das ist dann vielleicht auch eher so eine Bose-Logik. Blöd, dass man diese Varianten nicht einfach alle mal durchprobieren kann..

Das mit dem PA-Chassis lasse ich dann mal bleiben. Das Ziel ist ja über die meiste Zeit eine Lautstärke, bei der man sich noch entspannt unterhalten kann, und nur ab und an mal richtig aufzudrehen.

Thema Bassreflex: In Deinen Skizzen gab es kein Bassreflex-Rohr. Ich vermute aber, dass das zwingend auf der Vorderseite sein muss, oder?
Dann ist mir noch eingefallen, dass ein Bassreflex-Design sowieso alternativlos ist, weil die Bassreflex-Öffnung zur Wärmeabfuhr des Verstärkers benötigt wird..

Was meinst Du mit "Multiplex"? Ist das das mit den vielen Schichten? Ist das besser als MDF?

Darf ich fragen, mit welcher Anwendung Du die Konstruktion gemacht hast?

PS: Nebenbei schonmal vielen Dank für Deine Mühe, mir so ausführlich zu antworten, das weiß ich wirklich sehr zu schätzen!

Viele Grüße,

softworkz


[Beitrag von softworkz am 21. Jun 2015, 06:19 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#16 erstellt: 21. Jun 2015, 22:22

softworkz (Beitrag #15) schrieb:
Ich dachte, Du meinst eine Anwinkelung nach Innen. Damit könnte man vielleicht ein besseres Stereo-Ergebnis erreichen.

Nein, das geht leider nicht.
Für Stereo benötigt man 2 Schallquellen die vor einer Position mit einem Abstand x zu einander aufgestellt werden, welcher im Optimalfall auch die Entfernung jeder einzelnen Schallquelle zu Hörposition ist.
Bild: Stereodreieck
Bei einer Anwinkelung nach innen kreuzen sich die Abstrahlrichtungen und man hat wieder nur den Ton von einer Box.


softworkz (Beitrag #15) schrieb:
- Geschichtlich: Stereophonischer Sound ist einer der wichtigsten Errungenschaften in der Geschichte des HiFi und es wurden größte Anstrengungen unternommen, dies auf allen Medien zu etablieren (z.B. Schallplatte, Radio), denn der Unterschied im Hörerlebnis ist gravierend. Warum sollte man freiwillig darauf verzichten?

Hmm, das ist für mich kein Argument. Nur weil es etwas gibt, das im WHZ oder mit Kopfhörern gut funktioniert, muss man es doch nicht auch auf einen vollkommen anderen Anwendungsfall übertragen


softworkz (Beitrag #15) schrieb:
- Theoretisch: Ein perfektes Stereo-Dreieck ist zwar wünschenswert aber keinesfalls zwingende Voraussetzung für einen "Raumklang"-Effekt. Der Effekt funktioniert auch bei einem Kofferradio mit 30cm Lautsprecher-Abstand, wenn man 5m entfernt steht (wer noch so ein Ding hat: einfach mal die Mono-Taste drücken, falls vorhanden). Natürlich ist das dann kein Setup mehr, wo man bei einer Klassik-Aufnahme die einzelnen Instrumente akustisch verorten kann. Aber immer noch etwas ganz anderes als Mono..

Das Stereodreieck ist eigentlich die Voraussetzung schlechthin für den Raumklang-Effekt. Mal ein bisschen Tante Goolge fragen wie Stereo funktioniert. Du darfst es mir aber auch gerne blind glauben
Und ja, Stereo funktioniert bei einem Kofferradio mit 30cm Chassis-Abstand, aber auch nur wenn du dich 30cm vor das Gerät setzt um Musik zu hören...
Das was du beim Drücken der Mono-Taste hörst, ist die Summe beider Kanäle. Dass das etwas anders klingen wird, ist absolut normal. Auch weil du 2 Chassis gleichzeitig betreibst. Thema Addition/Subtraktion von Signalen. Würdest du dann aber ein Chassis abklemmen, hättest du wieder den "richtigen" Klang beider Kanäle, R und L, halt nur aus einem Lautsprecherchassis.


softworkz (Beitrag #15) schrieb:
- Praxis: Selbst wenn man zwei Stereo-Lautsprecher direkt nebeneinander aufstellt, klingt Stereo in der Regel besser als Mono

Nein tut es nicht und wird es nie. Ich kann dir das gerne an einem Bild zeigen:

Hier siehst du die Simulation der seitlichen Frequenzgänge einer mobilen Lautsprecherbox mit 2 nebeneinander verbauten Lautsprecherchassis mit der Software BoxSim von Visaton:
Interferenzen Chassisausrichtung
Im Diagramm oben links stellt die schwarze Linie den Frequenzgang der Box dar, wenn man sich exakt mittig vor ihr befindet.
Die farbigen Linien stellen dann eine angewinkelte bzw. zu Seite gerückte Hörposition dar.
Wie man sehr leicht erkennt, entstehen sehr tiefe Einbrüche im Frequenzgang, sobald man sich aus der Mitte heraus bewegt.
Diese einbrüche entstehen, weil die Chassis zwar gleichzeitig ein signal abgeben, es aber unterschiedlich lange Laufzeiten zum Ohr der Hörers zurück legen muss.
Steht man rechts angewinkelt, so braucht das Signal vom rechten Chassis weniger Zeit zum Ohr, als das vom linken Chassis.
Abhängig von der außermittigen Position und dem Abstand der Chassis zueinander entstehen dann bei bestimmten Frequenzen solche Einbrüche. Diese werde Kammfilter genannt (engl. Comb-Filter).
Exakt diesen Effekt hat man, wenn man sich außerhalb der absolut mittigen Position des Stereodreiecks befindet. Je weiter außerhalb, desto stärker die Einbrüche.
Und das wird dann tatsächlich unschön klingen...

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Ich predige diesen Sachverhalt schon seit mehreren Monatnen im Bereich DIY - Mobile Boxen, aber keinen interessiert das... Nimmt man halt hin. Wurde schon immer so gemacht mit 2 Chassis. Nebeneinander halt. Auch wenn sie nur 30cm zueinander haben... :.



softworkz (Beitrag #15) schrieb:
- Informationstechnisch: Wenn man die beiden Stereo-Kanäle zu einem einzigen Mono-Kanal addiert, geht ein erhebliches Maß an Information verloren, das dem Zuhörer dann nicht übermittelt wird

natürlich geht auch was verloren. Es treffen auch mal Wellental und Wellenberg aufeinander, was zu einer totalen Auslöschung bestimmter Frequenzen führt. Da kommt man nicht drum herum.
Die Kammfilter die durch 2 nebeneinander platzierte Chassis entstehen, sorgen aber IMMER für Auslöschungen!
Das ist absolut unvermeidbar!


softworkz (Beitrag #15) schrieb:
- Erfahrung/Marktsituation:: Ich kann keinen Präzedenzfall finden, wo bei einem Produkt oder einem von einem breiten Fachpublikum anerkannten Projekt/Design ohne Not eine Mono-Lösung gewählt wurde. Mit "Not" meine ich Platz- oder Kostengründe o.ä.

Eben weil es "schon immer so gemacht wurde".
Aber guckst du dann mal in der PA-Ecke vorbei, siehts gleich etwas anders aus.
Wird hier eine gute Sprachbeschallung von gewünscht, greift man nicht selten zu einer sogennanten Schallzeile.
Das sind viele kleine, übereinander angeordnete Chassis, die sich in der horizontalen Ebene günstig addieren und somit "breiter" abstraheln, in der vertikalen Ebene aber leider sehr viel mist anstellen. Solche LS müssen daher von der Höhe und dem Yaw sehr genau aufgestellt werden. Die Drehung/Gierung hingegen ist nicht ganz so wild, da die Box wie schon gesagt sehr "breit" abstrahlt.


softworkz (Beitrag #15) schrieb:
Nimm's mir bitte nicht krumm, aber ein festes Mono-Design kommt für mich nicht in Frage, denn ein Stereo-System kann man jederzeit Mono betreiben

Wie schon geschrieben, eben das kannst du nicht tun, da sich die Kammfilter bilden werden. Ob du es willst oder nicht.


softworkz (Beitrag #15) schrieb:
Ich dachte eigentlich, dass Du eine Anwinkelung nach Innen meintest, also etwa so ... Ich dachte mir, dass durch das Überkreuzen möglicherweise ein besserer Stereo-Effekt erreicht werden kann.

Nein, wie schon geschrieben, würden auch in diesem Fall die Hörer links nur den rechten LS hören, und die Hörer rechts nur den linken LS.


softworkz (Beitrag #15) schrieb:
Das mit dem PA-Chassis lasse ich dann mal bleiben. Das Ziel ist ja über die meiste Zeit eine Lautstärke, bei der man sich noch entspannt unterhalten kann, und nur ab und an mal richtig aufzudrehen.

Wenn dein Ziel ist, ab und zu mal aufdrehen zu können und, wie du selbst in den Anforderungen zu Anfang verfasst hast, eine lange Laufzeit/wenig Stromverbrauch, würde ich in jedem Fall zu dem PA-Chassis greifen.
Da du aber nur vorhandenes Material verwenden magst, was ich durchaus verstehen kann, dann kannst du auch den Beta10 nutzen


softworkz (Beitrag #15) schrieb:
Thema Bassreflex: In Deinen Skizzen gab es kein Bassreflex-Rohr. Ich vermute aber, dass das zwingend auf der Vorderseite sein muss, oder?

Jap, das hätte ich noch einzeichnen müssen


softworkz (Beitrag #15) schrieb:
Dann ist mir noch eingefallen, dass ein Bassreflex-Design sowieso alternativlos ist, weil die Bassreflex-Öffnung zur Wärmeabfuhr des Verstärkers benötigt wird..

nicht zwingend. Der Verstärker sollte beim "normalen Hören" kaum mehr als Handwarm werden. Selbst bei "stehender Luft".


softworkz (Beitrag #15) schrieb:
Was meinst Du mit "Multiplex"? Ist das das mit den vielen Schichten? Ist das besser als MDF?

Ja, Multiplex ist eine Sperrholz-Schichtplatte. Sehr stabil und leichter als MDF. Dazu wesentlich robuster, da es nicht aus kleinen, gemahlenen Fasern besteht, sondern aus langen, zusammenhängenden.
MDF quillt sehr schnell auf und kann leicht "zerbröseln"


softworkz (Beitrag #15) schrieb:
Darf ich fragen, mit welcher Anwendung Du die Konstruktion gemacht hast?

FreeCAD


softworkz (Beitrag #15) schrieb:
PS: Nebenbei schonmal vielen Dank für Deine Mühe, mir so ausführlich zu antworten, das weiß ich wirklich sehr zu schätzen!

Danke, ich helfe gerne.


Zusammengefasst:
Eine Mono-Box oder die von mir entworfene Box die zu beiden seiten hin Mono arbeitet wird ein besseres Ergebnis erzielen, als ein richtiges Stereosystem, das aber nicht die benötigten Voraussetzungen für Stereo an sich erfüllen kann, sprich Abstand und Hörposition.
softworkz
Neuling
#17 erstellt: 21. Jun 2015, 23:32

Reference_100_Mk_II (Beitrag #16) schrieb:
Bei einer Anwinkelung nach innen kreuzen sich die Abstrahlrichtungen und man hat wieder nur den Ton von einer Box.

OK, aber warum meintest Du 45° nach außen? Wozu soll das gut sein?


Das Stereodreieck ist eigentlich die Voraussetzung schlechthin für den Raumklang-Effekt. Mal ein bisschen Tante Goolge fragen wie Stereo funktioniert. Du darfst es mir aber auch gerne blind glauben ;)

Nein, das glaube ich weder sehend noch blind! Ein korrektes Stereo-Dreieck ist zwar die Voraussetzung für eine originalgetreue räumliche Abbildung der Aufnahme, aber keinesfalls die Voraussetzung für ein räumliches Klangerlebnis an sich.


Und ja, Stereo funktioniert bei einem Kofferradio mit 30cm Chassis-Abstand, aber auch nur wenn du dich 30cm vor das Gerät setzt um Musik zu hören...

Niemand setzt sich 30cm vor ein Kofferradio. Wenn man Deiner Argumentation folgt, hätten niemals Stereo-Kofferradios gebaut werden dürfen.


Das was du beim Drücken der Mono-Taste hörst, ist die Summe beider Kanäle. Dass das etwas anders klingen wird, ist absolut normal.

Das klingt nicht nur "etwas anders" - im einen Fall gibt es einen räumlichen Klang und im anderen nicht, selbst wenn man weiter entfernt ist als 30cm.

Mir ist nicht ganz klar, wie Du zu dem Irrglauben kommst, dass bei einem Stereo-Setup nur genau im Stereo-Dreieck ein räumliches Klangerlebnis entsteht und außerhalb dessen nicht.

Hier im Studio haben wir zum Beispiel Nahfeldmonitore mit 1,40m L/R-Abstand und 1,20m Hörabstand. Ein fast ideales Stereodreieck. Wenn ich ans andere Ende des Raumes gehe, bin ich 6m entfernt. Ein Kollege schaltete für mich bei verschiedenen Hörproben jeweils Mono/Stereo um: Auch bei 6m Entfernung gibt es einen deutlich wahrnehmbaren Stereo-Effekt. Mono klingt im Vergleich dazu einfach sch***e, bzw. vornehmer ausgedrückt: eindimensional und langweilig.

Vom Verhältnis ist dieser Test vergleichbar mit der geplanten Box (alle Maße ca. halb so groß).




softworkz (Beitrag #15) schrieb:
- Erfahrung/Marktsituation:: Ich kann keinen Präzedenzfall finden, wo bei einem Produkt oder einem von einem breiten Fachpublikum anerkannten Projekt/Design ohne Not eine Mono-Lösung gewählt wurde. Mit "Not" meine ich Platz- oder Kostengründe o.ä.

Eben weil es "schon immer so gemacht wurde".
Aber guckst du dann mal in der PA-Ecke vorbei, siehts gleich etwas anders aus.
Wird hier eine gute Sprachbeschallung von gewünscht, greift man nicht selten zu einer sogennanten Schallzeile.

Das Argument verstehe ich nicht. Hier geht es nicht um Sprachbeschallung. Wenn es um Musik geht habe ich noch nie irgendwo ein Mono-PA-Setup gesehen.



softworkz (Beitrag #15) schrieb:
Dann ist mir noch eingefallen, dass ein Bassreflex-Design sowieso alternativlos ist, weil die Bassreflex-Öffnung zur Wärmeabfuhr des Verstärkers benötigt wird..

nicht zwingend. Der Verstärker sollte beim "normalen Hören" kaum mehr als Handwarm werden. Selbst bei "stehender Luft".

Normal hast Du wohl recht. Im Auto ist er manchmal zwar ordentlich warm geworden (aber nie wirklich heiß), weil der Sub im Kofferraum war und daher recht viel Leistung gebraucht hat.
Andererseits: Eine schwarze geschlossene Box, die den ganzen Tag in der Sonne steht - da könnte es schon einen Hitzestau geben. Aber beim Thema Bassreflex sind wir uns ja sowieso einig...



softworkz (Beitrag #15) schrieb:
Was meinst Du mit "Multiplex"? Ist das das mit den vielen Schichten? Ist das besser als MDF?

Ja, Multiplex ist eine Sperrholz-Schichtplatte. Sehr stabil und leichter als MDF. Dazu wesentlich robuster, da es nicht aus kleinen, gemahlenen Fasern besteht, sondern aus langen, zusammenhängenden.
MDF quillt sehr schnell auf und kann leicht "zerbröseln"

Ah, ich dachte immer, dass die Dinger schwerer wären als MDF. Das ist ein guter Tip - gekauft! :-)


Zusammengefasst:
Eine Mono-Box oder die von mir entworfene Box die zu beiden seiten hin Mono arbeitet wird ein besseres Ergebnis erzielen, als ein richtiges Stereosystem, das aber nicht die benötigten Voraussetzungen für Stereo an sich erfüllen kann, sprich Abstand und Hörposition.

Dass wir uns beim Mono-Thema nicht ganz einig werden, ist wohl inzwischen klar. Ich möchte Deinen Rat aber auch nicht in den Wind schießen, sondern es auf einen Praxistest ankommen lassen. Ich baue die Box in jedem Fall für Stereo-Betrieb, aber so kann man ja jederzeit mal einen Vergleich mit Mono-Betrieb machen, worauf ich übrigens sehr gespannt bin.

Für Stereo (auch wenn nicht perfekt), sollte es dann aber wahrscheinlich doch besser eine gerade Schallwand sein, oder?

Vielen Dank und viele Grüße,

softworkz
Reference_100_Mk_II
Inventar
#18 erstellt: 22. Jun 2015, 00:32

softworkz (Beitrag #17) schrieb:
OK, aber warum meintest Du 45° nach außen? Wozu soll das gut sein?

Da ich nicht wusste wie die Leute auf dem Boot verteilt sein würden, ging ich von einer recht großen zu beschallenden Fläche aus. Das deckt man gut ab, wenn man eine Schallquelle hat die 180° und mehr Abstrahlung in der horizontalen hat.


softworkz (Beitrag #17) schrieb:
Ein korrektes Stereo-Dreieck ist zwar die Voraussetzung für eine originalgetreue räumliche Abbildung der Aufnahme, aber keinesfalls die Voraussetzung für ein räumliches Klangerlebnis an sich.

Nunja, wenn es dir einfach nur darauf ankommt das links was anders als rechts raus kommt, die Leute links aber unter Umständen gar nichts von rechts hören und umgekehrt, dann bau doch "Stereo"
Mir ist das herzlich egal, ich kann dir nur Tipps geben die ich selbst bekam und die ich aus eigenen Erfahrungen gezogen hab
Du hast ja schließlich nach Tipps gefragt. Und aus meiner Sicht ist das Konzept der Beschallung einer wild verteilten "Masse" mit 2 Schallquellen die unterschiedliche aber doch zusammengehörige Signale wiedergeben, doch etwas falsch angebracht. Das würde niemand der in der Beschallungsbranche tätig ist so machen...


softworkz (Beitrag #17) schrieb:
Niemand setzt sich 30cm vor ein Kofferradio. Wenn man Deiner Argumentation folgt, hätten niemals Stereo-Kofferradios gebaut werden dürfen.

Natürlich macht das keiner. Und ja, frag mal richtige Profis was die von Stereo mit 30cm Chassisabstand halten (ich bin übrigens auch erst auf dem Anfang des Weges dort hin )


softworkz (Beitrag #17) schrieb:

Dass das etwas anders klingen wird, ist absolut normal.

Das klingt nicht nur "etwas anders" - im einen Fall gibt es einen räumlichen Klang und im anderen nicht, selbst wenn man weiter entfernt ist als 30cm.

Wie gesagt, richtig räumlich geht nur, wie du selbst erkannt/geschrieben hast, nur mit einem richtigen Stereodreieck.
Alles andere was da so "räumlich" ist, ohne die Bedingungen für die Räumlichkeit zu erfüllen, ist bloß irgendeine Klangsoße die man sich über die Zeit als "räumlich" eingeprägt hat. Das ist leider so.
Wie gesagt, Tante Google zum Thema Stereo quälen.


softworkz (Beitrag #17) schrieb:
Mir ist nicht ganz klar, wie Du zu dem Irrglauben kommst, dass bei einem Stereo-Setup nur genau im Stereo-Dreieck ein räumliches Klangerlebnis entsteht und außerhalb dessen nicht.

Weil es ganz einfach so ist. Wenn die Schallquellen nicht genügend Abstand zu einander haben und du zu dicht oder zu weit von ihnen entfernt bist oder gar außermittig sitzt, dann kann sich einfach keine "Bühne" aufbauen.
Bei unterschiedlichen Laufzeiten der Signale zum Ohr kann das Gehirn zwar hier und da noch ein klein wenig kompensieren, aber keinesfalls kann es für "Räumlichkeit" außerhalb des Stereodreiecks sorgen.
Ist doch ganz easy, Selbstversuch jetzt:
Setz dich in dein WHZ vor deine Anlage in die Mitte, mit Hörabstand = Lautsprecherabstand, so wie man es halt macht.
Dann hör deine Musik. Du vernimmst die Gitarre rechts, den Sänger links ... alles super
Jetzt setz dich mal so, dass du nur vor einem der LS sitzt. Also einfach 1,5m nach rechts oder links rutschen.
Dann wirds schon schwieriger die Gitarre rechts zu finden, oder?
Rutscht du noch nen halben Meter weiter, hörst du nur noch das, was aus der rechten Box kommt... Das wars dann mit Stereo.
Genau so wird es auf eurem Boot auch sein. Sogar noch schlimmer durch die Kammfilter...
Du sitzt dann in deinem WHZ bereits so weit weg von dem linken oder rechten LS, dass dieser schon alleine aufgrund der Entfernung ein gutes Stück leiser ist als der Nähere, und du ihn einfach nicht mehr wahrnimmst. Vllt mit viel Konzentration, sonst aber nicht.


softworkz (Beitrag #17) schrieb:
Hier im Studio haben wir zum Beispiel Nahfeldmonitore mit 1,40m L/R-Abstand und 1,20m Hörabstand. Ein fast ideales Stereodreieck. Wenn ich ans andere Ende des Raumes gehe, bin ich 6m entfernt. Ein Kollege schaltete für mich bei verschiedenen Hörproben jeweils Mono/Stereo um: Auch bei 6m Entfernung gibt es einen deutlich wahrnehmbaren Stereo-Effekt. Mono klingt im Vergleich dazu einfach sch***e, bzw. vornehmer ausgedrückt: eindimensional und langweilig.

Hmm, vorweg: ich weiß nicht ob ich es amüsant oder schade/traurig/beängstigend finden soll, dass jmd der im Studio verkehrt, keine Ahnung von Stereo, Kammfiltern und Signallaufzeiten hat
Spätestens die Personen die dort arbeiten müssten so fähig sein zu erkennen, dass bei einer Beschallung von einem Zentralen Punkt in eine breite Fläche Stereo eben nicht wirklich tauglich ist. Das sollten Grundlagen sein...
Und zu den 6m Länge des "Studios" sage ich jetzt auch besser nichts...

Zu deinen Erlebnissen: Natürlich klingt Mono eindimensional, wie soll es auch einen Raum bilden, wenn nur ein Summenkanal wiedergegeben wird?
Mach doch mal folgendes:
Stell die Monitore oder ein beliebiges paar LS auf einen Tisch, vorne an die Kante, mit etwa dem Abstand zu einander, den die Chassis in der späteren Boots-Kiste auch haben sollen.
Dann lass Musik laufen. Ob Stereo oder Mono ist jetzt mal egal.
Dann wandere von links nach rechts um das Boxenpaar und versuch mal festzustellen, ob zwischendurch irgendwas fehlt.
Ich wette, da wird was fehlen Der Kammfilter schlägt zu ^^
Wenn du Stereo eingestellt hast, dann geh doch mal 3m von dem Boxenpaar zurück und 1,5m zur Seite. Kannst du hören dass die Gitarre irgendwo rechts im "Raum" spielt? Ich wette nicht
Jetzt stel nur EINE Box auf, und schalte auf Mono um. Und ich meine ein Summensignal! Nicht einfach einen Kanal weg lassen!
Dann wandere wieder um die Box herum. Komisch, jetzt "fehlt" irgendwie nichts mehr... Klingt überall (fast) gleich (Konstruktion der Box spielt hier auch mit rein, Thema Trennung/Bündelungsverhalten/Abstrahlung)
Wenn du jetzt wieder 3m zurück und 1,5m zur Seite gehst kommt die Gitarre halt aus der einen Box. Klar, wie soll auch ein Raum gebildet werden. (Ob das nun ein Manko ist, oder gerade der Segen den dir Mono bei deinem Anwendungsfalls bringt, dass musst du entscheiden. Ich würde eher auf Segen tippen)


softworkz (Beitrag #17) schrieb:

Eben weil es "schon immer so gemacht wurde".
Aber guckst du dann mal in der PA-Ecke vorbei, siehts gleich etwas anders aus.
Wird hier eine gute Sprachbeschallung von gewünscht, greift man nicht selten zu einer sogenannten Schallzeile.

Das Argument verstehe ich nicht. Hier geht es nicht um Sprachbeschallung. Wenn es um Musik geht habe ich noch nie irgendwo ein Mono-PA-Setup gesehen.

Das Argument geht da hin, dass bei Sprachbeschallung nicht selten die Sprache aus nur EINER Box kommt (sollten die Dimensionen der zu beschallenden Fläche/Masse nicht zu groß werden). Dann führt die Anordnung der Chassis in einer Schallzeile übereinander zu einer besseren horizontalen Abstrahlung (das was du auch brauchst/willst) und einer weniger guten vertikalen (die Box sollte auf Ohrhöhe kommen bzw. einfach präzise ausgerichtete werden).
Du solltest deinen Anwendungsfall auch weniger als "Musik hören in Stereo auf dem ganzen Boot" anstatt von "ich möchte möglichst viele Leute angemessen mit Musik versorgen" ansehen. Denn ersteres wird dir nicht gelingen, außer jeder bekommt Kopfhörer Letzteres ist hingegen kein Problem.
Wie gesagt, was nützt es dir, wenn 50% der Leute nur Kanal R hören, die anderen 50% Kanal L (Bei Stereo und 45° nach außen sowie innen) oder gar jeder unter den Kammfiltern leidet.


softworkz (Beitrag #15) schrieb:
Eine schwarze geschlossene Box, die den ganzen Tag in der Sonne steht - da könnte es schon einen Hitzestau geben

Hmm ja, könnte vllt passieren... Könntet ihr den Amp nicht in das Boot verlegen, wo es evtl kühler ist und die Kabel dann gebündelt in einem Kabelschlauch raus zur Box legen?
Oder den Amp in einer extra Kammer in der Box unterbringen die mit einem saugenden und einem pustenden Lüfter ausgestattet ist. Das braucht halt wieder etwas Platz....


softworkz (Beitrag #17) schrieb:
Ich möchte es auf einen Praxistest ankommen lassen.

Finde ich gut, dann kannst du es selbst hören. Mich würde auch deine Reaktion bzgl. der von mir geschilderten Kurztests interessieren
Wie ich schon ein mal schrieb, ist das "Wiedergabekonzept" mehr oder weniger mit dem Aufbau der Box festgelegt.
Ist der tatsächlich benötigte Hörabstand unrealistisch klein (<1m , entspricht Schreibtisch-Verhältnissen) wäre es äußerst ratsam nur Mono mit EINER Schallquelle oder einer Schallzeile zu bauen.


softworkz (Beitrag #17) schrieb:
Für Stereo (auch wenn nicht perfekt), sollte es dann aber wahrscheinlich doch besser eine gerade Schallwand sein, oder?

Vielen Dank und viele Grüße,
softworkz

Ja lieber eine gerade Schallwand. Und so viel Abstand zwischen den Chassis R und L wie geht.

Grüße zurück
softworkz
Neuling
#19 erstellt: 22. Jun 2015, 19:48

Da ich nicht wusste wie die Leute auf dem Boot verteilt sein würden, ging ich von einer recht großen zu beschallenden Fläche aus. Das deckt man gut ab, wenn man eine Schallquelle hat die 180° und mehr Abstrahlung in der horizontalen hat.

OK, ich verstehe: Du hattest eine andere Vorstellung von der Anordnung..


Nunja, wenn es dir einfach nur darauf ankommt das links was anders als rechts raus kommt, die Leute links aber unter Umständen gar nichts von rechts hören und umgekehrt, dann bau doch "Stereo"
Mir ist das herzlich egal, ich kann dir nur Tipps geben die ich selbst bekam und die ich aus eigenen Erfahrungen gezogen hab
Du hast ja schließlich nach Tipps gefragt. Und aus meiner Sicht ist das Konzept der Beschallung einer wild verteilten "Masse" mit 2 Schallquellen die unterschiedliche aber doch zusammengehörige Signale wiedergeben, doch etwas falsch angebracht. Das würde niemand der in der Beschallungsbranche tätig ist so machen...

Ich glaube, jetzt wo Du die Anordnung der Hörpositionen gesehen hast, wirst Du mir Recht geben, dass hier ein Stereo-Aufbau nicht völlig verkehrt ist. Bei keiner der Sitzpositionen wird man nur einen Kanal hören können. Im Vergleich zu Car-HiFi, hat man sogar deutlich geringere Laufzeit-Unterschiede.#


Wie gesagt, richtig räumlich geht nur, wie du selbst erkannt/geschrieben hast, nur mit einem richtigen Stereodreieck.
Alles andere was da so "räumlich" ist, ohne die Bedingungen für die Räumlichkeit zu erfüllen, ist bloß irgendeine Klangsoße die man sich über die Zeit als "räumlich" eingeprägt hat. Das ist leider so.
Wie gesagt, Tante Google zum Thema Stereo quälen.

Wenn Du es so formulierst: Ja, ich möchte gerne die Klangsoße, die man sich über die Zeit als "räumlich" eingeprägt hat. Im übrigen gibt es in der Musikproduktion unzählige Effekte, Synthie-Sounds und Produktionsmethoden, die nur genau das zum Ziel haben, ohne dass es um eine Verortbarkeit geht.
Kommt halt auf das Genre an. Bei Klassik- und Akustik-Aufnahmen hat sowas natürlich nichts verloren :-)


Könntet ihr den Amp nicht in das Boot verlegen, wo es evtl kühler ist und die Kabel dann gebündelt in einem Kabelschlauch raus zur Box legen?
Oder den Amp in einer extra Kammer in der Box unterbringen die mit einem saugenden und einem pustenden Lüfter ausgestattet ist. Das braucht halt wieder etwas Platz....

Wenn es das eigene Boot wäre, dann wäre das ohne Frage die richtige Lösung. Aber hier ist die Portabilität wichtig. Und wir möchten natürlich gleich lossegeln und nicht noch lange rumbauen. Beim letzten Mal hatte ich die Kabelschuhe vergessen, und wir mussten einen halben Tag lang rumfahren, nur um das Stromkabel an die Batterie anzuklemmen. Die Crew war da natürlich nicht so begeistert :-(

OK, dann bleibt es jetzt bei einer geraden Schallwand, und ich mache mal die Konstruktion fertig..

Viele Grüße,

softworkz
softworkz
Neuling
#20 erstellt: 23. Jun 2015, 08:48
Hmpf,

die denkbar einfachsten Dinge erweisen sich manchmal in der Praxis als echte Hürde.

Ich suche einfach nur passende Schutzgitter für den Beta Ten und die Beta Five Chassis (der Tweeter hat von Haus aus eine Abdeckung.

Nun ist es so: Bei den Schutzgittern gibt es verschiedene Varianten. Manche werden oben drauf montiert manche mit separaten Klammern, manche mit einem Befestigungssring; Ob bzw. in welchen Fällen die Schutzgitter die selben Bohrlöcher wie die Chassis verwenden können/sollen oder über außerhalb liegende zusätzliche Bohrungen verschraubt werden müssen, kann man aus den Beschreibungen gar nicht mehr ersehen - nicht einmal auf den Websites der Hersteller.

Für den Mitteltöner gibt es ein Gitter von Visaton, das den selben Bohrloch-Abstand hat:

http://www.visaton.d...oer/gitter_fr12.html

Aber ist das so gedacht, dass man das Gitter gemeinsam mit dem Chassis mit den selben Schrauben anschraubt?

Für den Woofer konnte ich gar kein passendes Feingitter finden. Das nächst-größere, das ich gefunden habe, ist dannn schon wieder zu groß:

http://www.lautsprec...itter-abdeckung.html

Hat da jemand von Euch vielleicht noch Ideen? Vielleicht ist das Problem auch, dass die Infinity-Chassis auf Zoll-Maßstab basieren, während die hierzulande erhältlichen Gitter (Visaton, Monacor) wohl eher für Chassis nach DIN-Norm konzipiert sind...

Bin für jeden Tip dankbar..

softworkz
softworkz
Neuling
#21 erstellt: 27. Jun 2015, 02:09
So.....die Planung ist nun weitgehend fertig.

Hier zunächst einige Bilder:

Sailing_Box_2015_4
Sailing_Box_2015_3
Sailing_Box_2015_2
Sailing_Box_2015_1

softworkz
softworkz
Neuling
#22 erstellt: 27. Jun 2015, 03:27
Leider gibt es aber noch einen Punkt, der mich dann doch ziemlich verunsichert hat:

Nämlich das passende Netto-Volumen


  • Infinity empfiehlt in für die Basseflex-Variante mit "Enhanced Response" ein Volumen von 28l
  • Reference_100_Mk_II hat eine Konfiguration mit 22l berechnet


Schon bei 28l netto ergab sich (natürlich unter Berücksichtigung der Volumina aller internen Komponenten) eine Tiefe (Innenmaß) von nur 18cm. Eine derart geringe Tiefe war aber baulich gar nicht möglich. Ich habe dann die Gesamt-Breite nochmal um 5cm reduziert und das Volumen der Mitteltöner in der Höhe vergrößert (was aber wegen der Reduzierung in der Breite keinen großen Effekt hatte).
28l konnte ich trotzdem nicht erreichen, 22l natürlich erst recht nicht.

Nun ist es so: Audio- und Studiotechnik ist mir vielleicht nicht so fremd wie gemutmaßt wurde, aber von Lautsprecherbau und Dimensionierung von Bassreflex-Systemen habe ich absolut keine Ahnung!
Die Frage war nun für mich: Was ist, wenn das Volumen größer sein muss - was hat das für Konsequenzen.

Ich habe mich daher mit WinISD beschäftigt und versucht, daraus entsprechende Erkenntnisse zu gewinnen. Siehe folgender Screenshot:

WinISD_Simu

Ich habe hier drei Varianten simuliert und zum Vergleich dargestellt:


  • Lila: Die Berechnung von Reference_100_Mk_II (mit "Spaßbuckel"). 22l, 45 HZ, Bassreflex-Rohr: 7,2cm Durchmesser und 22cm Länge. Die Länge des Reflex-Rohrs wäre hier aber gar nicht möglich, weil die Tiefe <16cm
  • Gelb: Infinity empfiehlt für die Basseflex-Variante mit "Enhanced Response" ein Volumen von 28l mit einem Rohr von 9,5cm Länge und 7,6cm Durchmesser. Die Rohr-Länge wäre zwar möglich, aber die erforderliche Innentiefe von ca. 18cm wäre nicht realisierbar
  • Grün: Ich habe versucht, mit einem geebenen Volumen von 40l eine ähnliche Kurve wie die von Infinity zu erreichen. Der Buckel liegt hier aber bei 55 anstatt 62 HZ


Jetzt ist die Frage:

Ist die von mir errechnete Variante (grün) eine vernünftige und akzeptable Alternative? Es geht ja "nur" um eine Verschiebung von 7Hz im Vergleich zur Kurve der Infinity-Empfehlung. Oder ist das ein gravierender Unterschied, der zu einem eher ungünstigen Design führen würde?

Ist es in diesem Fall wichtig, das Volumen eher kleiner zu halten? 28l wären zwar vielleicht nicht möglich, aber 35l anstatt der 40l im aktuellen Design könnte man evtl. noch erreichen...

Vielen Dank für Eure Hlfe,

softworkz
A-Abraxas
Inventar
#23 erstellt: 27. Jun 2015, 05:45
Hallo,

ein BR-Rohr (oder -Kanal) darf ruhig um die Ecke gelegt werden - also wären auch eine Länge von 22cm bei 16cm Gehäusetiefe möglich .

Ich würde vorschlagen, in den 40 L die Abstimmfrequenz zu reduzieren (das Rohr muss dazu länger werden), um den "Buckel" zu glätten.

Sinnvoll ist es jedoch, Dir das im realen Betrieb anzuhören ... vielleicht gefällt Dir die Variante mit höherer Abstimmung besser. Bei BR-Rohren aus HT- oder KG-Rohr sind doch Verlängerungen einfach umzusetzen.

Viele Grüße
softworkz
Neuling
#24 erstellt: 27. Jun 2015, 06:10
Hi,

also, das mit dem Knick wusste ich zwar nicht.

Aber ist das dann die einzige Konsequenz, dass dann halt das Rohr länger sein sollte?

softworkz
softworkz
Neuling
#25 erstellt: 30. Jun 2015, 02:07
Hallo zusammen,

fast alle Teile sind nun angekommen. Die Holz-Teile hole ich heute noch aus dem Baumarkt.

Ich war überzeugt, dass ich an alles gedacht hätte. Ich habe Anschluss-Terminals, Hochstrom-Stecker für ein bequemes Abstecken, Power-Schalter (für Steurung der Remote-Leitung von Amp und Powercap), Cinch-Buchsen zur Montage auf einem der Anschluss-Terminals und viele weitere Details bedacht.

Gerade eben habe ich noch einen neuen Bluetooth-Receiver bestellt, der auch APTX kann, und während ich überlegt habe, ob das Bluetooth-Kästchen eingebaut werden oder extern bleiben soll, kam mir eine wichtige Erinnerung: Die alte Box hatte ein Stereo-Potentiometer zur Regelung des Audio-Signals. Das hatte ich total vergessen. Ich weiß aber, dass man ohne eigentlich nicht auskommen kann, weil die Pegel bzw, die Pegel-Ranges der möglichen Zuspieler extrem unterschiedlich sein können.

Bei digitalen Quellen ist eine Regelung auf digitaler Ebene dazu noch extrem ungünstig: Wenn man die Lautstärke digital reduziert, verliert man massiv an Dynamikumfang und damit natürlich an Klangqualität.

Soviel zu dem, was ich weiß - was ich nicht genau weiß: Ist so ein Potentiometer im Audiopfad (als Spannungsteiler geschaltet) eher eine zu vermeidende Problemquelle oder einfach nur ein unproblematisches und übliches Bauteil (Home-HiFi-Amps haben ja auch meistens einen Regler).

Ich vermute eher letzteres, aber selbst in dem Fall:

- kann ich dafür einfach ein Stereo-Poti vom Conrad nehmen?
- Welche Impedanz sollte es haben?
- Sollte dass Poti dann noch von einer Schirmung umgeben werden?

Danke und viele Grüße,

softworkz
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