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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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parasport
Stammgast
#31323 erstellt: 08. Aug 2024, 20:17
Durch die Anregung hier in diesem Thread zu Martinu, bin ich tatsächlich ein Fan seiner Musik geworden.

1. Hier in sehr guter klanglichen Qualität:

Martinů - Double Concertos - Momo & Mari Kodama, OrchPhilharmon de Marseille, Lawrence Foster

Cover

2. und wieder mal mein geschätzter Marc-Andre Hamelin mit sehr schönem Album:

Cover
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31324 erstellt: 09. Aug 2024, 15:09

parasport (Beitrag #31323) schrieb:
Durch die Anregung hier in diesem Thread zu Martinu, bin ich tatsächlich ein Fan seiner Musik geworden.

1. Hier in sehr guter klanglichen Qualität:

Martinů - Double Concertos - Momo & Mari Kodama, OrchPhilharmon de Marseille, Lawrence Foster

2. und wieder mal mein geschätzter Marc-Andre Hamelin mit sehr schönem Album (...)


Die Qualität der oberen Aufnahme kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen -- und die Musik hält mit.
Ich habe die hybride SACD-Version. Bei Martinus Kammermusik muss ich passen. Eine persönliche Lücke.

============

Aus nachstehender Compilation höre ich die 3. CD mit Rachmaninows selten gespielter Sinfonie Nr. 3 a-Moll aus dem Jahr 1936, und als Zugabe die ungleich populäreren Sinfonischen Tänze von 1940:

amazon.de

Sergei Rachmaninow: Sinfonien 1-3, Die Toteninsel, Sinfonische Tänze u.a.
St. Petersburg PO, Mariss Jansons / EMI, 3-CD-Set, 1992-98

Im Sinfoniekonzert begegnet man neben den allgegenwärtigen Klavierkonzerten und den Sinfonischen Tänzen allenfalls noch der 2. Sinfonie. Nun, Rachs sinfonischen Erstling mag man als Studiensinfonie einordnen, aber an seiner späten dritten, die er gegen anhaltende Kritik als gelungen verteidigte (und dennoch drei Jahre später überarbeitete), kann ich nichts Misslungenes oder Langweiliges finden. Sie ist für Rachs Verhältnisse ungewohnt spröde und in der Orchestrierung, mal abgesehen von ausladenden Schlagwerkpassagen, eher sparsam und schlicht, auch im Vergleich zu den äußerst farbigen Tänzen, aber dennoch hoch romantisch und ansprechend.

Wie zu erwarten, findet man auch beim zum Zeitpunkt der Aufnahme noch "in Saft und Kraft stehenden" Maestro Jansons nichts Aufbrausendes, keine spektakulären Ausbrüche oder extremen Ansätze. Gerade deswegen ist er hier goldrichtig. Über die Qualitäten des Spitzenorchesters aus St. Petersburg brauche ich nichts zu schreiben, die Musiker sind in ihrem Element. Untypisch hingegen und daher umso erfreuchlicher geriet das luftige und detailreiche EMI-Klangbild. Selbst die Sinfonischen Tänze, bei denen die Konkurrenz an Top-Aufnahmen unüberschaubar groß ist, können gut mithalten. Herausragend finde ich die exakte klangfarbentypische Abbildung der Soloinstrumente (Englischhorn, Saxophon, Bassklarinette). Nur der Dynamikumfang hätte weitreichender sein dürfen. In dieser Hinsicht sind diverse Aufnahmen aus dem Hi-Res-Segment nicht zu toppen.

Torrente
Hörstoff
Inventar
#31325 erstellt: 09. Aug 2024, 16:34
Hier laufen Max Bruchs noch im 19. Jahrhundert entstandene Violinkonzerte 1 & 3 vom Gürzenich Orchester/Markus Stenz, Geige Solo Torsten Janicke.

amazon.de

Ein Statement. Kompositorisch, interpretatorisch (soweit ich dies beurteilen kann) und auch klanglich erstklassig. Wenn ich so etwas höre, denke ich öfters: leider war das Talent dieser Komponisten nicht - auch - anderswo, es wurde nicht eingesetzt, um die Zukunft des Staates human zu gestalten und zu festigen, leider sollten von dessen gerade erst zusammengekommenen Herkunftsland noch zwei Weltkriege und ein Holocaust vollzogen werden. Ich meine das nicht politisch, eine normale Eingliederung in den Reigen europäischer Nationen hätte gereicht. Höchste Kunst, auch Wissenschaft, leider dann abgelöst von schlimmster Widerwärtigkeit eines kurz nach dem 1. Violinkonzert aufgespannten "Reiches".

Dennoch: tolle Musik, gefällt mir außerordentlich. In diesem Fall imo unterschätzte Kompositionen beziehungsweise Geheimtipps.


[Beitrag von Hörstoff am 09. Aug 2024, 16:35 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#31326 erstellt: 09. Aug 2024, 19:05

Hörstoff (Beitrag #31325) schrieb:
leider war das Talent dieser Komponisten nicht - auch - anderswo, es wurde nicht eingesetzt, um die Zukunft des Staates human zu gestalten und zu festigen, leider sollten von dessen gerade erst zusammengekommenen Herkunftsland noch zwei Weltkriege und ein Holocaust vollzogen werden. ... dann abgelöst von schlimmster Widerwärtigkeit eines kurz nach dem 1. Violinkonzert aufgespannten "Reiches".


Was hat das alles mit Bruch zu tun ? Das Violinkonzert ist von 1865, er selbst starb - bereits hochbetagt - 1920 ... Ich habe die Kölner SACD auch, bessere Aufnahmen des Konzerts gibt es von Perlman, Gluzman oder Heifetz, die letzten beiden auch als SACD.

Hier Florian Noack - I Wanna Be Like You - The Piano Transcriptions - La Dolce Volta 2023. Faszinierende Transkriptionen von Bachs Konzert für 4 Cembali, Rimsky-Korsakovs Sheherazade oder Prokofievs 1. Symphonie für Solo-Klavier auf dem von mit sehr geschätzten neuen Label La Dolce Volta. Das sind eher Bücher (60 Seiten) mit einer beigepackten CD ...

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Hörstoff
Inventar
#31327 erstellt: 10. Aug 2024, 17:49

arnaoutchot (Beitrag #31326) schrieb:

Hörstoff (Beitrag #31325) schrieb:
leider war das Talent dieser Komponisten nicht - auch - anderswo, es wurde nicht eingesetzt, um die Zukunft des Staates human zu gestalten und zu festigen, leider sollten von dessen gerade erst zusammengekommenen Herkunftsland noch zwei Weltkriege und ein Holocaust vollzogen werden. ... dann abgelöst von schlimmster Widerwärtigkeit eines kurz nach dem 1. Violinkonzert aufgespannten "Reiches".


Was hat das alles mit Bruch zu tun ? Das Violinkonzert ist von 1865, er selbst starb - bereits hochbetagt - 1920 ...

Das ist eine Allegorie - nur eine Allegorie. Es gab halt leider keine Demokratie, dafür aber hochkarätige Musik. Einseitig verteilte Energien sozusagen - zu wenig für eine humane Zukunft.

arnaoutchot (Beitrag #31326) schrieb:
Ich habe die Kölner SACD auch, bessere Aufnahmen des Konzerts gibt es von Perlman, Gluzman oder Heifetz, die letzten beiden auch als SACD.

Erstens sind es Konzerte: 1. und 3. Violinkonzert. Gerade das 3. ist in der Kölner Einspielung eine Entdeckung. Und zweitens: nun gut, wenn das deine Meinung ist, dann höre doch die anderen Einspielungen...
Hörstoff
Inventar
#31328 erstellt: 11. Aug 2024, 10:57
Upheaval ist eine Zusammenstellung von Kompositionen aus dem frühen 20. Jahrhundert für Cello und Piano - aus verschiedenen Ländern, aber auch mit Gemeinsamkeiten: alle wurden - entgegen eines generellen Zeitgeistes - von Frauen komponiert, sind verhältnismäßig unbekannt und stammen aus der Zeit um den 1. Weltkrieg.


""UPHEAVAL" ist ein außergewöhnliches Projekt in mehreren Aspekten. Erstens präsentiert es vier Kompositionen für Cello und Klavier, die von weiblichen Komponisten aus dem ersten Teil des 20. Jahrhunderts geschrieben wurden und die kulturellen Normen des Tages in Frage stellen und zweitens bezieht sich der Titel "Upheaval" auch auf die turbulente Zeit um den Ersten Weltkrieg. Die Werke auf dieser Aufnahme sind Henrietta Bosmans' Sonata für Cello und Klavier (1919), Dora Pejacevics Sonata für Cello und Klavier (1913), Nadia Boulangers Trois Stücke (1914) und Lili Boulangers Nocturne (1911), die alle über einen Zeitraum von acht Jahren in Frankreich, den Niederlanden geschrieben wurden. und Kroatien."
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Das dänische Paar Janne Fredens (Cello) und Søren Rastogi (Piano) bietet eine feine musikalische Kost und verhilft den musikalischen Perlen zu einem ihnen gebührenden Glanz. Interessante Kompositionen, gekonnte Umsetzung: unbedingt hörenswert.

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[Beitrag von Hörstoff am 11. Aug 2024, 11:51 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#31329 erstellt: 11. Aug 2024, 15:52

Hörstoff (Beitrag #31327) schrieb:
Und zweitens: nun gut, wenn das deine Meinung ist, dann höre doch die anderen Einspielungen...


Mach ich gerne ! Hier der Bildbeweis, dass ich die Kölner-Aufnahme auch habe , daneben alleine drei MCh-SACDs, die ich besser finde. Hinzu kommen noch Perlman und - wie konnte ich den vergessen - Oistrach mindestens 2x mit dem Konzert in Stereo. Da haben sich eben alle Geiger darauf gestürzt, da fiedelt Herr Janicke schon gegen ein paar Giganten an. Vielleicht wäre die Anschaffung einer Zweitaufnahme zum Vergleich sinnvoll.

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Hier Tanz Grotesk - Schreker: Der Geburtstag der Infantin, Schulhoff: Die Mondsüchtige und Hindemith: Der Dämon - Gewandhaus Orchester Leipzig, Lothar Zagrosek, Decca Entartete Musik 1995. Musikalisch kann ich das nicht so furchtbar entartet finden, die ersten beiden Stücke - trotz meiner mich überraschenden positiven Entdeckung von Schreker letztes Jahr - finde ich eher spätromantisch gepflegt langweilig mit einem Touch von Jazz bei Schulhoff. Dämonisch-abartig ist dann eher der Dämon von Hindemith ..., erinnert etwas an Bartoks Mandarin

Edit: Ich höre gerade Frau Steinbacher mit dem Bruch, sehr schön

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[Beitrag von arnaoutchot am 11. Aug 2024, 16:04 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#31330 erstellt: 11. Aug 2024, 16:31
Nette Bildchen. Glaube ich aber auch so. Vielleicht ist dir übrigens schon aufgefallen, dass ich Vergleichsaufnahmen bereits vorrätig und gehört habe. Nenne es ruhig Gefiedel, dumm nur dass ich einige deiner Meinungen wie auch diese hier ganz anders sehe. Mein Tipp: höre die Gürzenich-Einspielung noch einmal in einer ruhigen Stunde.

Auch mal hörenswert: The Sound of the 20s - angesichts des akuellen Datums steht ja noch nicht in Frage, dass es die 1920er sind. Stücke von Ernest Bloch, Maurice Ravel, Jacques-Alphonse de Zeegant und George Enescu, vorgetragen von Stefan Tarara (Geige) und Lora-Evelin Vakova-Tarara (Klavier). Interessante Abwechslung. Die interpretatorische Ausprägung wirft mich aktuell noch nicht aus dem Hörsessel, ist aber sehr ordentlich. Klang desgleichen.
Bei hraudio.net gibt es in einem Review für beides 5*.

amazon.de

Hier eine Charakterisierung des Duos: https://www.ars-prod...arara/duo_tarara.php. Ob das nun sonstig Verwandte oder Eheleute sind, weiß ich immer noch nicht. EDIT: sie sind verheiratet. Meine Meinung will ich noch dahingehend revidieren, dass schon sehr beeindruckende Sequenzen eingespielt sind.


[Beitrag von Hörstoff am 11. Aug 2024, 16:55 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#31331 erstellt: 15. Aug 2024, 13:32
Ich bin ganz klassisch bei Radu Lupu und seinem Brahms - gerade die Intermezzos, die Lupu herrlich nachdenklich auffasst.
Unklassisch ist nur der Ort an dem ich höre: Kairo. Wo ich auch einstweilen bleibe. Ohne Qobuz, erstmal auch ohne Anlage, nur mit AirPods und einer Auswahl meiner Musik auf dem Smartphone. Schönen Gruß mit 40 Grad


[Beitrag von Mars_22 am 15. Aug 2024, 18:06 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#31332 erstellt: 15. Aug 2024, 16:21

Mars_22 (Beitrag #31331) schrieb:
Schönen Gruß mit 40 Grad :*

Wow, dann bist du bereits in Kairo - und bleibst uns als Klassikhörer erhalten - worldwide listening.
Mars_22
Inventar
#31333 erstellt: 15. Aug 2024, 17:50
Danke fürs Wegfegen, Michael.

Gerade sah ich in der ARTE Mediathek das Konzert in dem L‘après-midi d‘un Faune von Debussy und danach Ravels G-Dur Klavierlonzert und das Konzert für die linke Hand mit der fantastischen Yuya Wang gegeben wurden. Zum Abschluss noch der Mandarin. Heilandsak, was für ein Programm.
Mäkela hatte ein paar Schwächen bei der Präzision und bei der Subordination unter die mit anspruchsvollen Tempovariationen spielende Wang, gab dafür umso effektvoller den sensiblen Schwelger. Dennoch ein großartiges Komzert, sehr empfehlenswert.
Hörstoff
Inventar
#31334 erstellt: 15. Aug 2024, 18:54
Bei mir läuft einmal etwas anderes, nämlich äußerst gekonnte Panflöten- und Orgelmusik von Sebastian Pachel (Pan), Holger Gehring (Orgel) und gelegentlich Nora Koch (Harfe). Die spielen Werke von Bach, Merkel, Fauré, Bartók und Dinicu. Sehr feinsinniges Bassfundament, zu Beginn ging nur einer meiner beiden identischen und identisch angesteuerten Standby-Subwoofer automatisch an: etwas lauter gestellt, zog dieser dann nach.

Sehr gute Einspielung.

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G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31335 erstellt: 17. Aug 2024, 12:42
Den Brahmsianern unter uns dürfte der Name Albert Dietrich (1829-1908) geläufig sein. Der Schumann-Schüler und Brahms-Freund schuf 1853 mit der "F.A.E.-Violinsonate" ein Gemeinschaftswerk mit den vorgenannten für den ebenfalls zum Freundeskreis der drei gehörenden Geiger Joseph Joachim.

jpc.de

Albert Dietrich: Sinfonie d-Moll / Violinkonzert d-Moll / Einleitung und Romanze für Horn und Orchester
Elisabeth Kufferath, Marie Luise Neunecker, Oldenburgisches Staatsorchester, Alexander Rumpf / cpo, 2-CD 2008

Ich höre allerdings jetzt Dietrichs einzige erhaltene und Brahms gewidmete Sinfonie Nr. 2 d-Moll op. 20. Sie entstand zwischen Schumanns letzter und Brahms' erster Sinfonie und wurde 1869 uraufgeführt. Die Orchesterbehandlung weist auffällige Ähnlichkeiten mit der von Brahms auf, wobei letzterer sich wohl eher am älteren Freund orientiert haben dürfte als umgekehrt. Architektonisch hat die Sinfonie in vielerlei Hinsicht (eigener Sonatenhauptsatz in der Durchführung des 2. Satzes, zwei Trios im Scherzo des dritten Satzes, Art der Themenbildung und -fortführung) einen ähnlichen Charakter wie Schumanns Sinfonien. Ein Zeitgenosse kritisierte das Werk als thematisch überfrachtet, dennoch verbreitete es sich seinerzeit schnell in den Konzertsälen Europas. Beim Hören verwundert es mich jedesmal, dass diese wirklich schöne Sinfonie so in Vergessenheit geraten konnte.

Dem Oldenburgischen Staatsorchester (damals Hofkapelle) hat Albert Dietrich über 30 Jahre lang selbst als Hofkapellmeister vorgestanden, eine fruchtbare Zusammenarbeit, durch die beide Seiten voneinander profitierten. Die Interpretation unter dem GMD des Oldenburger Orchesters, Alexander Rumpf, ist schön schwungvoll, gut ausbalanciert und detailreich. Ich vermisse nichts. Es ist zwar nicht die Ersteinspielung, soll aber (zumindest bis vor kurzem) die weitaus beste des Werks sein. Im Juli brachte Naxos eine Neuaufnahme heraus, deren Interpreten (Solistes Europeens Luxembourg, Christoph König) mir absolut nichts sagen und die ich noch nicht kenne.

Torrente
Hörstoff
Inventar
#31336 erstellt: 17. Aug 2024, 14:23
Vielen Dank, Torrente, für diese interessante Erläuterung. Albert Dietrich ist sicherlich Lauschungen wert, leider finde ich ihn nur auf CDs. Dann doch gleich als Download oder Stream, aber es gibt so viele vergnügliche Surround-SACDs. Im Urlaub oder Ausland allerdings, wo das Equipment fehlt und sowieso nur Kopfhörer allegro zur Verfügung stehen, wären mir die Sinfonien schnell am Ohr.

Hier wunderbare Duette der Erbinnen, die den Hensel voll zur Geltung bringen.
Tatsächlich sind die Kammermusiken von Judith und Felicitas Erb (Sopran) sowie Doriana Tchakarova (Hammerflügel) wahre Kleinodien. Die Einspielung ermöglicht imo ein vollendetes Eintauchen in die Musikwelten von Felix Mendelssohn und Fanny Hensel. Letztere hatte leider nicht viel Schaffenszeit zur Verfügung, auch wenn sie ein paar Jahre älter als Mozart wurde. Als Orchestermusik ist von ihr gemäß Wikipedia nur eine Suite bekannt.

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Eine von der Kritik weitgehend übersehene SACD, die zu entdecken sich lohnt.


[Beitrag von Hörstoff am 17. Aug 2024, 14:25 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#31337 erstellt: 18. Aug 2024, 12:52

G.S.Torrente (Beitrag #31335) schrieb:
Dietrich: Beim Hören verwundert es mich jedesmal, dass diese wirklich schöne Sinfonie so in Vergessenheit geraten konnte.


Ich habe diese CD auch (ich stelle überhaupt immer wieder Überschneidungen in unseren Plattenschränken fest ... ) und gerade mal aufgelegt nach langer Zeit. Volle Zustimmung, jeder Brahmsianer sollte hier auf seine Kosten kommen. Mit Dietrich war es wohl das typische "Schatten"-Syndrom, er stand im Schatten des wesentlich bekannteren Brahms, so wie ein Ries in dem von Beethoven oder ein Rosetti in dem von Mozart.

Ich bleibe gleich mal Antonio Rosetti (1750-1792) - Oboenkonzerte - Lajos Lencsés /Slovak CO - cpo 1990, aus der Bläserkonzerte-Box. Auch hier sehr wohlklingende virtuose Konzerte in klassischer Manier. Mozarts Oboenkonzerte sind zwar aus meiner Sicht keine so unüberwindbare Konkurrenz wie manch andere seiner Werke, aber es gilt mal wieder der Satz: Schade, dass heute jeder Mozart kennt, aber kaum noch jemand Rosetti. Dieser übertraf übrigens seinen Wiener Zeitgenossen in seinem ähnlich kurzen Leben auch noch mit schlappen 43 Symphonien ... (die kenne ich aber nicht).

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[Beitrag von arnaoutchot am 18. Aug 2024, 13:36 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#31338 erstellt: 18. Aug 2024, 13:53
Orgelmusik von Johann Gottfried Müthel: Complete Fantasies/Choral Preludes. An den Kompositionen habe ich ebenso wie an der Interpretation durch Léon Berben nichts auszusetzen. Ein Baustein für Orgelinteressierte, dem sicherlich ein Bleibeplatz in einer Sammlung gebührt. Erkennbar werden Register gezogen, die Musik ist nicht sakral, aber imo auch nicht vollends säkular. Auch kommt das Tonspektrum der Volcklandorgel schön zur Geltung.
Hörenswert.

amazon.de
klutzkopp
Inventar
#31339 erstellt: 18. Aug 2024, 13:57
@Torrente, arnaoutchot

Vielen Dank für den Tip zu dem mir bisher völlig unbekannten Albert Dietrich!

Reingehört und sofort auf dem Wunschzettel gelandet. Das ist etwas für mich als Brahmsverrückten.


[Beitrag von klutzkopp am 18. Aug 2024, 14:00 bearbeitet]
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31340 erstellt: 18. Aug 2024, 17:47
Étienne-Nicolas Méhul (1763-1817) wird manchmal als der "französische Beethoven" bezeichnet, was durchaus nicht so übertrieben ist wie es uns vielleicht auf den ersten Blick erscheinen mag. Bekannt wurde er vor allem durch seine über 40 (!) Opern, von denen ich zugegebenermaßen keine einzige jemals gehört habe. Sein deutsch-österreichischer Kollege jedoch bewunderte Méhul für dessen Opern, was man dem "Fidelio" angeblich anhören soll. Doch auch Méhuls Sinfonien (und Klaviersonaten) lassen gewisse Ähnlichkeiten zu Beethoven erkennen, für mich vor allem die thematischen Entwicklungen aus winzigen Motiven sowie das immer wieder stürmisch-aufbrausende Temperament (z.B. im furiosen Finale der 1. Sinfonie).

Vier der Sinfonien Méhuls sind vollständig überliefert. Von einem Frühwerk in C-Dur existieren zwei Sätze und auch seine letzte Sinfonie blieb ein zweisätziges Fragment. Hier höre ich die ersten beiden Sinfonien - nach offizieller Zählung:

amazon.de

Étienne-Nicolas Méhul: Symphonies Nos. 1 & 2
Les Musiciens du Louvre, Marc Minkowski / Erato, CD 1990
(hier in einer Wiederveröffentlichung des Budget-Labels apex/Warner von 2003)

Der Dirigent Marc Minkowski wurde ebenfalls mit der frz. (Barock-)Oper bekannt, aber auch im instrumentalen Repertoire ist er mit seinem Originalklang-Orchester zuhause (Rameau, Bizet, Berlioz). Hier wird alles sehr stilsicher und blitzsauber dargeboten und - wie immer bei Minkowski - durchsetzt mit dynamischen und agogischen Extremen. Das klein besetzte, aber feine Orchester entwickelt wunderbare Farben, z.B. in den französischen Fagotten mit ihrem rauchig-heiseren und viel weniger näselnden Klang als bei typisch deutschen Fagotten (2. Sinfonie, 2. Satz).
Gewöhnungsbedürftig ist im ersten Moment des Hörens die extrem trockene Raumakustik. Dankenswerterweise wurde sie nicht mit künstlichem Hall verwässert, denn so werden feinste Details hörbar. Ihr Alter (1989) hört man der Aufnahme des frz. Rundfunks keineswegs an - für mich gerade mal wieder ein Hochgenuss.

Daher sind Méhuls weitere Sinfonien auch bereits im Zulauf:

Méhul: Symphonies 3-5

Étienne-Nicolas Méhul: Symphonies Nos. 3-5
Kapella 19, Eric Juteau / Eigenproduktion, CD 2014

Torrente


[Beitrag von G.S.Torrente am 18. Aug 2024, 17:52 bearbeitet]
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31341 erstellt: 18. Aug 2024, 20:31

Hörstoff (Beitrag #31338) schrieb:
Orgelmusik von Johann Gottfried Müthel: Complete Fantasies/Choral Preludes. (...) Ein Baustein für Orgelinteressierte, dem sicherlich ein Bleibeplatz in einer Sammlung gebührt.

Erfreulich, das hier wiederholt sogar Orgelmusik gehört und empfohlen wird! Die Orgelwerke Müthels kenne ich durchaus, wenngleich nicht von der bestimmt hervorragend klingenden SACD. Nicht ausgeschlossen, dass dieser "Baustein" noch auf meine Sammlungsbaustelle gerät. Danke für die Anregung.


Dann will ich auch mal. Die hochauflösenden Aufnahmen des auf Orgelmusik spezialisierten Labels "Aeolus" (leider nicht alle mehrkanalig) sind stets sorgfältig und ansprechend produziert und bieten interessante Programme abseits des Mainstream, selbst für "Orgelmusik-Freaks" wie mich.

jpc.de

Joseph Callaerts: Organ Works
Peter Van de Velde / Aeolus, SACD 2018

Der Belgier Joseph Callaerts (1830-1901) war ab 1855 bis zum Lebensende Titular-Organist an der Kathedrale Notre Dame in Antwerpen. Obwohl befreundet mit den wichtigsten Pariser Organisten (Guilmant, Widor), lehnte Callaerts deren modernen Stil und das Klangideal der frz. Orgelromantik ab und orientierte sich in seinen Kompositionen eher an der aus dem deutschen Barock entstandenen Linie (Bach - Mendelssohn - Brahms). Die SACD bietet einen repräsentativen Querschnitt (chronologisch/entwicklungsgeschichtlich wie auch gattungsmäßig) seines noch nicht wieder vollständig erschlossenen Oeuvres. So stehen kürzere Stücke, die etwa für den Ein- und Ausgang der Messe oder die musikalische Unterlegung liturgischer Handlungen bestimmt waren, neben schon wegen ihr ausgedehnten Spieldauer eindeutig für den Konzertbetrieb bestimmten Werken, wie der 1. Orgelsonate und der Symphonie pastorale. Eine Besonderheit stellt die ebenfalls enthaltene (und nach meinem Empfinden geschmackvolle) Transkription des Larghetto aus Mozarts berühmtem Klarinettenquintett KV 581 für Orgel dar. Die abschließende "Toccata final" wiederum zitiert ziemlich unverblümt aus Wagners Tannhäuser.

Ähnlich wie der Klavier- ist auch der Orgelklang sozusagen "unbestechlich", soll heißen: ob ein Horovitz, ein Richter oder ein Levit den Steinway-Flügel traktieren, er klingt immer wie ein Steinway. Bei der Kirchenorgel tritt noch der besondere Umstand hinzu, dass sie für einen bestimmten Kirchraum konzipiert worden und auf dessen unveränderliche akustische Gegebenheiten genauestens abgestimmt ist. So ist es besonders interessant und wertvoll, Callaerts' Musik an jenem Instrument und in jenem Raum hören zu können, an dem sie entstanden ist und für das sie gedacht war. Da auch die Registrierung (=Wahl der Orgelregister) in den Notenausgaben präzise vorgeschrieben ist, bleibt dem Interpreten in klanglicher Hinsicht nur wenig Freiraum. Authentischer ist die reproduzierende Wiedergabe historischer Musik nicht denkbar!


Der Organist der Aufnahme, Peter Van de Velde, kennt das Instrument zudem genau. Er steht nämlich sozusagen in Callerts' Nachfolge als "Haus- und Hoforganist". Die Kathedralorgel wurde 1891 nach einem Gutachten Callaerts' durch den Orgelbauer Pierre Schyven erbaut und ist bis heute Belgiens größte mechanische Orgel (90 Register auf vier Manualen und Pedal). Kurz vor Entstehung dieser Aufnahme ist sie aufwendig restauriert und in ihren Urzustand zurückversetzt worden.

Wie klingt das nun? Ich fühle mich häufig an typisch deutsche Orgelromantik erinnert, etwa an Sonaten Mendelssohns oder des Wahl-Münchners Josef Rheinberger, aber auch der Einfluss der niederländisch-französischen Tradition (César Franck) lässt sich nicht komplett leugnen. Die Aufnahmetechnik ist durchgehend gefordert, sowohl in den zahlreichen Organo-pleno-Passagen (= buchstäblich "Feuer aus allen Rohren") als auch gerade in den verhaltenen. Der an moderne Konzertsaalakustik gewöhnte Hörer wird den übermäßigen Kirchenhall für analytisches Hören vielleicht als hinderlich empfinden. Man sollte sich allerdings verdeutlichen, dass der Nachhall bereits während des Kompositionsprozesses mitgedacht worden ist und von Musikern wie Hörern vor Ort eben auch exakt so wahrgenommen wird. Das soll so.

Fazit: Schon sehr speziell. Um es mit Hörstoffs Worten zu formulieren - für den Orgelmusik-Interessierten ein weiterer Baustein mit der Option zum dauerhaften Verbleib in der Sammlung.

Torrente
arnaoutchot
Moderator
#31342 erstellt: 19. Aug 2024, 07:04

G.S.Torrente (Beitrag #31340) schrieb:
Daher sind Méhuls weitere Sinfonien auch bereits im Zulauf:

Étienne-Nicolas Méhul: Symphonies Nos. 3-5
Kapella 19, Eric Juteau / Eigenproduktion, CD 2014


Da darfst Du Dich freuen, die hatte ich vor kurzer Zeit auch erst gehört. Das ist v.a. auch klanglich eine herausragende Produktion. Und wieder Gemeinsamkeiten, Méhul habe ich auch gerade erst "entdeckt".


Aber hier eine weitere Neuentdeckung, die mich gestern sehr gethrillt hat: Étienne-Nicolas Méhul - Symphonies No. 3, 4 & 5 - Eric Juteau, Kapella 19 - Eigenverlag Kapella 19 2014. Méhul war der Komponist der französischen Revolution, und das atmen auch seine Werke. Musikalisch ist das Frühromantik, aber mit einer unglaublichen Lebendigkeit und hohem Einfallsreichtum. Das HIP-Ensemble Kapella 19 spielt das mit der notwendigen Power und erfreulicherweise ist das klanglich perfekt im Reitstadel Neumarkt aufgenommen.

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G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31343 erstellt: 19. Aug 2024, 07:47

arnaoutchot (Beitrag #31342) schrieb:
Da darfst Du Dich freuen, die hatte ich vor kurzer Zeit auch erst gehört. Das ist v.a. auch klanglich eine herausragende Produktion. Und wieder Gemeinsamkeiten, Méhul habe ich auch gerade erst "entdeckt". :hail

Oh, da freue ich mich aber wirklich! Mir sagten die Interpreten nämlich nichts, und die Rezensionen fielen gemischt aus. Jetzt weiß ich, dass meine Bedenken unbegründet waren.
Es gibt wohl noch eine GA mit dem Orchester der Gulbenkian-Stiftung Lissabon, die hätte mich mit ziemlicher Sicherheit enttäuscht.

Und, Asche auf mein Haupt, ich hätte mal besser vorher die SuFu bemühen sollen, um an deinen Beitrag anzuknüpfen.
arnaoutchot
Moderator
#31344 erstellt: 19. Aug 2024, 08:06
Kein Problem, man kann nicht nach allen evtl. schon mal vorgestellten Werken suchen und anknüpfen, das ist auch nicht der Zweck des Threads. Die Kapella 19 scheint aus meiner Gegend (Nürnberg) zu kommen, aber nur diese eine CD produziert zu haben. Schade, da wäre Potential für mehr gewesen.
Hörstoff
Inventar
#31345 erstellt: 19. Aug 2024, 19:10
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen einzugeben, dass ihr mal wieder was Schönes hören solltet, aber hier ist ja richtig was los!
Vielleicht springen dazu noch weitere ins Rennen.

G.S.Torrente (Beitrag #31341) schrieb:
Fazit: Schon sehr speziell. Um es mit Hörstoffs Worten zu formulieren - für den Orgelmusik-Interessierten ein weiterer Baustein mit der Option zum dauerhaften Verbleib in der Sammlung.

Meine Anregung war natürlich gern geschehen - und die Callaerts-SACD steht nun auf meiner Erwerbs-Wunschliste für irgendwann einmal. Toll, dass du so kompetent und ausführlich berichtest.

Hier eine arktische Komposition, die zugehöriges "weißes" und stürmisches Flair nicht vermissen lässt, aber durch folkloristische Einstreuungen und eine verhältnismäßig "bunte", teilweise sogar "amerikanische" Komposition darauf aufmerksam macht, wie lebhaft es dort zugehen kann. Und dass es nicht nur Wildnis, sondern offenbar auch ein vielfältiges Gemeinschafts- und Hüttenleben gibt.

Neue Musik des Norwegers Lasse Thoresen: The Sound of the Arctic von Arktisk Filharmoni/Christian Kluxen, eingespielt in perfektem Surround. Eine weitere 2L-Delikatesse, die sicherlich aufgrund der etwas ausgefallenen Zusammensetzung - und weil sie nicht in jeder Hinsicht mit der Covergestaltung korrespondiert - nicht jeden Gustus bedient.

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arnaoutchot
Moderator
#31346 erstellt: 21. Aug 2024, 17:19
Mal wieder ein bisschen Belcanto-Oper: Bellini - La sonnambula - Bartoli, Florez, d'Arcangelo - L'Oiseau Lyre 2CD 2008. Sehr unterhaltsam, singen kann sie schon, die Bartoli ! Links daneben steht schon Nachschub, gespannt bin ich auf die Chamayou - Letter(s) to Erik Satie.

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arnaoutchot
Moderator
#31347 erstellt: 21. Aug 2024, 18:41
Nun, wie so meist bei Opern singen mir die da zu viel ... also doch noch zur ruhigen meditativen Klaviermusik von Bertrand Chamayou weitergegangen: Letter(s) to Satie - Erato 2023, das die Verbindung von Satie zu John Cage auslotet (über Cages Stück All Sides of the Small Stone, for Erik Satie). Eine schöne und reife Betrachtung !

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... und dann noch ein Stück weiter, von Cage war es gar nicht mehr so weit: Karlheinz Stockhausen - Klavierstücke I - XI - Herbert Henck - wergo 1986. Die von Stockhausen Zeichnungen genannten Stücke entwarf er zwischen 1952 und 1961 und sie steigern sich in der Komplexität. Auch wenn ich das nur bruchstückhaft verstehe, so übt es eine gewisse Faszination auf mich aus. Die LP schwemmte es mir mit einer Klassik-Sammlung im Laden herein ... solche Sachen finden sich da nicht oft ...

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[Beitrag von arnaoutchot am 21. Aug 2024, 19:13 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#31348 erstellt: 23. Aug 2024, 17:09

G.S.Torrente (Beitrag #31341) schrieb:
Erfreulich, das hier wiederholt sogar Orgelmusik gehört und empfohlen wird!


Ich bin nicht der grösste Orgel-Spezialist und Kenner, aber dennoch kommt die Königin der Instrumente hier immer wieder mal in die Schublade des Players. Jetzt ein noch bezahlbarer Zufallsfund dieser inzwischen vergriffenen Box: Marie-Claire Alain - L'Orgue Francaise - Erato 22CDs 1955-2000/2014. Marie-Claire war sicherlich die grösste weibliche Organistin des 20. Jahrhunderts. Besonders reizvoll finde ich ihr französisches Repertoire, sie hat zB auch drei Bach-Totalen aufgenommen, die ich weniger dringend haben muss, Teile davon habe ich ohnehin in anderen Boxen, zB Paillard. Sehr gespannt bin ich auf die Aufnahmen der Werke ihres Bruders Jehan Alain ... jetzt gerade Nicolas Lebègue (1631-1702), nicht der einzige mir bis dato völlig unbekannte Komponist der Box.

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G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31349 erstellt: 24. Aug 2024, 06:45

arnaoutchot (Beitrag #31348) schrieb:
Jetzt ein noch bezahlbarer Zufallsfund dieser inzwischen vergriffenen Box: Marie-Claire Alain - L'Orgue Francaise - Erato 22CDs 1955-2000/2014. Marie-Claire war sicherlich die grösste weibliche Organistin des 20. Jahrhunderts. Besonders reizvoll finde ich ihr französisches Repertoire, sie hat zB auch drei Bach-Totalen aufgenommen, die ich weniger dringend haben muss, Teile davon habe ich ohnehin in anderen Boxen, zB Paillard. Sehr gespannt bin ich auf die Aufnahmen der Werke ihres Bruders Jehan Alain ... jetzt gerade Nicolas Lebègue (1631-1702), nicht der einzige mir bis dato völlig unbekannte Komponist der Box. ;)

Sehr schön.

Spezialist und Kenner bin ich auch nicht, nur Liebhaber und Sammler von Orgelmusik. Alains Bach-Spiel wurde sehr gerühmt. Da es an Bach-Totalen aber nicht gerade mangelt, habe ich bisher um ihren Bach - abgesehen von wenigen Einzelstücken - einen Bogen gemacht. Vielleicht ein Fehler. Ihre Einspielung des Orgelwerks des früh verstorbenen Jehan-Ariste Alain (1911-1940) auf 2 CDs kenne ich hingegen. Nichts, was man nebenher hören kann und sollte. Gewöhnungsbedürftig, aber lohnend.

Bei mir inzwischen eingetroffen und der Erstlauschung unterzogen:

Méhul: Symphonies Nos. 3-5

Étienne-Nicolas Méhul: Symphonien 3-5
Kapella 19, Eric Juteau / Eigenproduktion, CD 2014

Erkennbar wirkte hier ein Opernkomponist in der Tradition Lullys und Rameaus. Während bei Méhuls ersten beiden Sinfonien für mich oft auch der späte Haydn durchschimmert, sind die Sinfonien 3 und 4 (von einer 5. wurde nurmehr der erste Satz fertiggestellt) eigenständiger. Besonders die 4. geizt nicht mit interessanten Einfällen und bisweilen exzentrischen Spielereien.
Das offenbar nicht mehr aktive Orchester "Kapella 19" agiert äußerst dynamisch und mit hörbar großer Spielfreude. Die Partituren hat der Dirigent Eric Juteau für die Aufnahme selbst ediert. Dass die Zusammenarbeit keine Fortsetzung erfuhr, ist wirklich bedauerlich.

Torrente


[Beitrag von G.S.Torrente am 24. Aug 2024, 06:49 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#31350 erstellt: 24. Aug 2024, 09:20
Freut mich, dass Dir der Méhul gefällt. Ich muss ihn nochmals herholen, aber bei der Erstlauschung war ich schlicht begeistert. Falls jemand Bedarf hat: Der 2nd Hand Laden, in dem ich arbeite, hat scheinbar einen Restposten der o.g. CD (OVP) übernommen. Da ist noch ein wenig vorhanden ... bei Interesse PM.
arnaoutchot
Moderator
#31351 erstellt: 24. Aug 2024, 19:24

G.S.Torrente (Beitrag #31349) schrieb:
Da es an Bach-Totalen aber nicht gerade mangelt, habe ich bisher um ihren Bach - abgesehen von wenigen Einzelstücken - einen Bogen gemacht. Vielleicht ein Fehler.


Kleiner Exkurs zu Bach-Orgelwerken: Ich habe neben der in Summe mehrfach kompletten Aufnahmen der Bach333-Box bewusst eigentlich nur zwei Komplettaufnahmen des Orgelwerks. Zum einen Walcha in Stereo als Klassiker und die Aeolus-Box in Mehrkanal auf SACD mit den Aufnahmen auf Silbermann-Orgeln. Bei aller Liebe zu Marie-Claire, ich wüsste nicht, was sie dem hinzufügen könnte, was da noch fehlt. Es ist auch nicht so, dass ich Bachs Orgelwerk täglich höre ... Lasse mich gerne belehren, auch abseits von MC ...


J S Bach - Das Orgelwerk - Helmut Walcha - DGG/Archiv 12CDs 1956-1971/? (späte 1980er schätze ich mal, ist die Originalausgabe auf CD). Das ist Walchas zweiter Zyklus, in Stereo. Ich hatte vor kurzer Zeit hier schon mal ein Ausschnitt daraus auf LP vorgestellt, das hier ist die komplette Box. Mich haben Walchas an Klarheit und Transparenz masstäbliche Interpretationen sehr beeindruckt und ich freue mich, das jetzt nochmals mit dieser Box vertiefen zu können. Gerade höre ich die Triosonaten BWV 525-530, die für mich schon immer zu den schönsten Kompositionen von Bach gehören. Ich empfehle auch denjenigen, mal reinzuhören, die Orgel oder Bach ablehnen. Weder sind sie inhaltlich mit der kirchlichen Liturgie verbunden, noch stehen sie für den auch für mich teilweise etwas abgeschmackten Prelude & Fugue-Tastendonner.

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J S Bach - Complete Organ Works played on Silbermann Organs - Ewald Kooiman etc. - Aeolus 19 SACDs MCh 2012. Ich hab nun für teures Geld noch ein Exemplar ergattert. Hätte man früher wahrscheinlich billger haben können. Ich fange gerade erst an. Es sind sehr schöne Darbietungen auf historischen Silbermann-Orgeln aus dem Elsass. Klanglich in Mehrkanal superb und voluminös, ohne zu hallig oder dick aufzutragen. Es ist mW ohnehin die einzige Gesamtaufnahme in MCh, deswegen ist die Grosstat von Aeolus Referenz !

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bluezzbastardzz
Ist häufiger hier
#31352 erstellt: 25. Aug 2024, 12:43
In einem YouTube-Video auf dem Kanal des ClassicsToday.com Editors Dave Hurwitz besprach er die "George Szell - Complete Columbia Album Collection" von Sony:



Bei Spotify gibt es dieses Box-Set mit 106 CDs und 698 Titeln als offizielle Playliste von Sony:
https://open.spotify.com/playlist/1tQc6v54dqQKKU2dUwIWW3

Bei Deezer (wegen HiFi-Streaming im FLAC-Format) leider nicht, aber man kann mit dem Playlist-KonverterTuneMyMusic diese Playliste fast komplett zu Deezer transferieren, es fehlen lediglich vier Titel. Die konvertierte Playliste sieht von weitem OK aus, es sind alles Sony-Alben mit Szell von 2018, also dem Erscheinungsjahr des Box-Sets:
https://www.deezer.com/us/playlist/13026256923

Ich habe gestern einige Wagner-Titel aus der Playliste verglichen und kann Klangunterschiede ausmachen, was Durchsichtigkeit und Räumlichkeit betrifft. Für Tidal-, Qobuz-, Apple Music- und Amazon-User sollte die Konvertierung mit TuneMyMusic auch klappen.


[Beitrag von bluezzbastardzz am 25. Aug 2024, 12:53 bearbeitet]
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31353 erstellt: 25. Aug 2024, 15:27

arnaoutchot (Beitrag #31351) schrieb:
Kleiner Exkurs zu Bach-Orgelwerken: Ich habe neben der in Summe mehrfach kompletten Aufnahmen der Bach333-Box bewusst eigentlich nur zwei Komplettaufnahmen des Orgelwerks. Zum einen Walcha in Stereo als Klassiker und die Aeolus-Box in Mehrkanal auf SACD mit den Aufnahmen auf Silbermann-Orgeln. Bei aller Liebe zu Marie-Claire, ich wüsste nicht, was sie dem hinzufügen könnte, was da noch fehlt. Es ist auch nicht so, dass ich Bachs Orgelwerk täglich höre ... Lasse mich gerne belehren, auch abseits von MC ...

Das kann sich doch wirklich sehen lassen, Michael, und hören lassen allemal.
Nein, belehren kann und ich will ich keinesfalls und niemanden! Wie gesagt, ich bin auch nur interessierter Sammler aus Leidenschaft.

Was du zu Walcha (1957-71, stereo) und der SACD-Totalen an den Elsässer Silbermann-Orgeln (Aeolus 2012) schreibst, kann ich nur unterstreichen. Lediglich deine Aussage zu Bachs Präludien und Fugen als "abgeschmackter Tastendonner" möchte ich gern relativieren. Ich weiß nicht, welche Präludien und Fugen du dabei im Sinn hattest, aber es gibt jenseits der allgegenwärtigen d-Moll-Toccata oder des voluminösen Es-Dur-Präludiums BWV 552 mit ihrer ausufernden Tripelfuge aus dem 3. Teil der "Clavier-Übung" so unterschiedlich ausfallende Präludien von fragilem bis nachdenklichem Charakter, die allem anderen als oberflächlich-virtuoser Schaustellerei zuzuordnen sind. Bach sah sich auch im Komponieren stets als Diener dessen, den er im Gottesdienst anbetete, und so schrieb er seine (Orgel-)werke zu Gottes Ehre. Virtuosität als Selbstzweck oder gar zur Steigerung eigener Anerkennung würde ich ihm nicht unterstellen wollen.

Helmut Walchas Bachspiel bildete wie jenes von Marie-Claire Alain konsequent Transparenz und Klarheit heraus. Beide vermieden allzu wuchtige Registrierungen, Klangsteigerungen oder stärkere agogische Schwankungen, die in der 2. Phase der Orgelbewegung nach 1945 als überkommene Romantisierung galten. MCA hat für Erato drei Bach-Totale eingespielt: analog 1959-68 auf skandinavischen Orgeln, 1978-80 auf französischen, Schweizer und dänischen Orgeln sowie digital 1985-93 auf historischen nord-, mitteldeutschen und holländischen Orgeln. Alle drei sind zur Zeit wohl nur gebraucht beschaffbar. Die dritte könnte mich interessieren.

Reizvoll an Orgelmusik ist ja nicht nur die Verschiedenheit der Interpretationen, sondern auch die der Orgeln und der jeweils realisierten Registerwahl. Selbst wenn man sich auf Bachs sechs Sonaten beschränken möchte, gäbe es in jeder Aufnahme unfassbar viel Neues und Schönes zu entdecken.
BTW: Die Seite https://www.bach-cantatas.com/NVD/Organ-Complete.htm listet aktuell nicht weniger als 84 GA's der Orgelwerke Bachs auf, von Einzeleinspielungen etwa der Sonaten ganz zu schweigen.

Die großartigen, kammermusikalisch zurückhaltenden Triosonaten BWV 525-530 fallen aus dem Rahmen, weil sie tatsächlich nahezu die einzigen Orgelwerke sind, die sich keiner liturgischen Verwendung zuschreiben lassen. Sie sind immer eine gute Empfehlung für den interessierten Hörer, der sich erstmalig an Bachs Orgelmusik herantasten möchte.

Ich greife gern auf den Amsterdamer Cembalisten und Organisten Ton Koopman zurück, der eine GA für Teldec 1994-98 realisierte. Neben seiner überaus zügigen Spielweise zeichnet er sich durch profunde Kenntnis der barocken Verzierungslehre aus (= Ornamente, die nicht im Notentext stehen, aber mitgedacht und ausgespielt werden sollen), die er geschickt und unüberhörbar praktiziert. Tempomäßig bewegt sich Koopman eindeutig im schnellen Bereich. Bereits gestern gehört:

amazon.de

Bach: Organ Works Vol. 3 - Die sechs Triosonaten BWV 525-530
Ton Koopman, Schnitger-Orgel St. Jacobi, Hamburg / Teldec 1994

Torrente
arnaoutchot
Moderator
#31354 erstellt: 25. Aug 2024, 16:17

G.S.Torrente (Beitrag #31353) schrieb:
Lediglich deine Aussage zu Bachs Präludien und Fugen als "abgeschmackter Tastendonner" möchte ich gern relativieren.


Ich meine schon in erster Linie die allgegenwärtige d-moll-Toccata ... im übrigen vollkommen d'accord, darüber hinaus sind da sehr schöne Stücke dabei. Volle Zustimmung auch zur Faszination des Klangs verschieden alter und grosser Orgeln, das ist auch eine meiner Antriebsfedern für den Vergleich (und Kauf) verschiedener Orgel-Aufnahmen. Je besser aufgenommen (SACD, Mehrkanal) desto besser. Zur Registrierung kann ich mangels Kenntnissen nicht wirklich etwas sagen. Weil wir hier so schön im Sommerloch plaudern : Was sind denn Deine Top 3 Orgel-Aufnahmen, sei es Klang oder Inhalt ? Ich revanchiere mich dann mit meinen ...

Heute Mittag Nicolas de Grigny (1672-1703) mit der Messe Cunctipotens genitor Deus, MCA mit den Chantres de la Chapelle de Versailles / E Mandrin, Orgel Saint-Pierre de Poitiers in Vienne (siehe Bild der CD), Erato 1997. Strenge Orgelmesse mit eindrucksvoller Mischung von noch archaischen Vokalpassagen mit ausgedehntem Orgelspiel. Sicherlich nicht jedermanns Sache, ich fand es faszinierend und sehr beruhigend.

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Hörstoff
Inventar
#31355 erstellt: 25. Aug 2024, 16:54
Bridges ist eine Zusammenstellung von Danae Papamattheou-Matschke (Geige) und Uwe Matschke (Klavier) mit Werken von Papandopulo, Constantinides, Terzakis und Constantinidis: Komponisten des 20. Jahrhunderts, was denke ich eine glaubwürdige Bezeichnung ist, auch wenn (nur) Dimitri Terzakis noch lebt.

Die Stücke des Kroaten Boris Papandopulo - Meditation und Sonate - sagen mir sehr zu, eine gelegentliche heitere Beschwingtheit, Melancholie wie auch überbrückende Stilbrüche werden von dem Vater-Tochter-Duo meisterhaft feinfühlig und virtuos vermittelt.

Sehr ansprechende neue Musik in klanglicher BIS-Qualität. Ein solches Geigenspiel ist zweifellos ein Genuss.

amazon.de
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31356 erstellt: 25. Aug 2024, 19:53

arnaoutchot (Beitrag #31354) schrieb:
Weil wir hier so schön im Sommerloch plaudern : Was sind denn Deine Top 3 Orgel-Aufnahmen, sei es Klang oder Inhalt ? Ich revanchiere mich dann mit meinen ... :prost

Meine Top 3 Aufnahmen der Orgelmusik ganz allgemein?
Schwierig zu sagen, weil sich das mitunter schnell ändert und weil mich die schiere Menge möglicher Aufnahmen überfordert. Gerade hatte ich ein gemischtes Bach-Programm der dänischen Organistin Bine Katrine Bryndorf laufen, und war extremst fasziniert von den Klängen der Marcussen-Orgel in St. Marien Helsingør. Im übrigen bin ich kein Freund solcher Rankings, die ohnehin niemandem helfen. Ich ziehe mich daher aus der Affäre und nenne drei für mich persönlich besondere Orgelaufnahmen:

1. Als Hamburger kenne ich die eine oder andere Hamburger Orgel auch live. Hamburg nennt sich aufgrund der Vielfalt an Orgeln, seien es Kirchen- oder Saalorgeln, historische oder moderne, mit barocker oder romantischer Disposition, auch "die Orgelstadt". Aus den über 300 Hamburger Orgeln (!) ragt für mich die perfekt restaurierte Arp-Schnitger-Orgel von 1693 in St. Jacobi heraus. Der junge Bach hatte sich eben wegen dieser Orgel um die Organistenstelle beworben, bekanntlich vergebens. Aufgrund der "modifiziert mitteltönigen Temperatur" (also einer historisch nicht-temperierten Stimmung), die einen eigenwillig strengen Klang erzeugt, lässt sich auf der Orgel nur Musik genießen, die gewisse harmonische Grenzen nicht überschreitet, v.a. natürlich norddeutsche Barockmusik, für die sie konzipiert wurde. Matthias Weckmann wirkte ab 1655 bis zu seinem Tod 1674 als Organist in Hamburg. In der SACD-Reihe "Norddeutsche Orgelmeister" präsentiert Joseph Kelemen einen repräsentativen Querschnitt aus Weckmanns Orgelmusik. Klanglich lässt die SACD keine Wünsche offen, sie bietet alle Facetten an Farben und dynamischer Abstufung auf, kenntnisreich und geschmackvoll gespielt:

jpc.de

Matthias Weckmann (1619-1674): Orgelwerke
Joseph Kelemen / OehmsClassics, SACD 2006

2. Ein besonderes und mich prägendes Erlebnis war es, im Januar 2001 den Pariser Organisten und Komponisten Jean Guillou an "seiner Orgel" in Saint-Eustache (direkt am Quartier des Halles im 1. Pariser Arrondissement gelegen) improvisierend zu erleben. Er hatte diese Orgel des holländischen Orgelbauers Van den Heuvel 1988 selbst entworfen und ganz auf seine Bedürfnisse abgestimmt. Das Instrument verfügt heute über 101 Register mit 8000 Pfeifen auf fünf Manualen und Pedal und ist damit eine der größten Orgeln Frankreichs.

Nicht improvisierend, sondern (recht frei) interpretierend spielt Guillou auf 2 CDs die eindrucksvollen Hauptwerke César Francks. Zwar nur in Stereo, aber dem amerikanischen Label Dorian Recordings gelang es, gerade die Pedaltöne in leisen Passagen vorbildlich plastisch einzufangen. Das spüren nicht nur die Ohren, da schwingt der ganze Körper mit. Um die tiefsten 20Hz-Bässe der Aufnahme akustisch abbilden zu können, braucht es freilich einen zig Meter großen Hörraum. Stattdessen besuche ich lieber öfter mal ein Orgelkonzert.
Anspieltipp: CD 2, Track 4 - "Cantabile".

amazon.de

César Franck: The Organ Works
Jean Guillou / Dorian, 2-CD 1990

3. Stellvertretend für viele Orgelaufnahmen des Labels MDG, die ich für gelungen halte, nenne ich einen bunten Strauss französischer Orgelromantik von Saint-Saëns und Guilmant bis Widor und Bonnet. In den 80ern bis in die 00er-Jahre nahm der holländische Organist Ben van Oosten für MDG gefühlt das gesamte frz. Romantik-Repertoire auf und heimste zahllose Preise ein. Es ist mir bewusst, dass die sehr spezielle Aufnahmephilosophie von MDG recht umstritten ist, auch hier im Klassik-Forum. Doch bei Orgelmusik passt es für mich. Die Klangfarben und auch das Verhältnis von Direkt- zu Diffusschall im Aufnahmeraum hören sich einfach realistisch an. Ein gotischer Dom hat schalltechnisch andere Erfordernisse als ein moderner Konzertsaal. (Die ideale 2+2+2-Aufstellung der MDG-Surround-Aufnahmen kann und will ich freilich nicht realisieren.)
Die Orgel der Brüder Stahlhuth in St. Martin/Dudelange (Luxemburg) stammt aus dem Jahr 1912 und wurde 2002 durch Thomas Jann aufwendig restauriert und in ihren Urzustand zurückversetzt.

jpc.de

Ben van Oosten: A Festival of French Organ Music
Stahlhuth/Jann-Orgel, Dudelange / MDG, CD 2012

Und nun bin ich gespannt auf deine Top-3.

Torrente
arnaoutchot
Moderator
#31357 erstellt: 26. Aug 2024, 06:58

G.S.Torrente (Beitrag #31356) schrieb:
Im übrigen bin ich kein Freund solcher Rankings, die ohnehin niemandem helfen. Ich ziehe mich daher aus der Affäre und nenne drei für mich persönlich besondere Orgelaufnahmen.


Vollkommen in meinem Sinne, ich wollte es auch nicht als "Hitparade" verstanden wissen, sondern als eine kleine Auswahl besonderer Aufnahmen.

Bevor ich zu meinen Favoriten komme, kurz mein Kommentar zu Deinen: Weckmann kenne ich nicht (und leider auch nicht die Hamburger Orgellandschaft ...), aber das klingt sehr interessant. Kommt auf die Kaufliste. 👍 Franck habe ich mehrfach in anderen Aufnahmen, u.a. mit Latry (DGG SACD) und Murray (Telarc). Klanglich sind die superb, inhaltlich ist mir Franck aber immer noch eine Nummer zu "gross" ... Guillou kenne ich, ich habe die Bilder einer Ausstellung in der Orgelfassung auch auf Dorian, da wackeln die Wände ;). Ben van Oosten ist mir auch schon begegnet, ich meine er hatte auch die Widor-Symphonien aufgenommen ? Blieb aber wegen anderen Aufnahmen dann nicht bei mir, ich schau mir das nochmals bei Gelegenheit an.

So, nun zu meiner kleinen Auswahl. Ich konnte mich nicht auf drei beschränken, und unter dem Motto oben sind es nun eben vier meiner persönlichen Favoriten. Das ist eine schnelle Auswahl aus dem Stehgreif, in einer halben Stunde fällt mir wahrscheinlich noch eine ein, die auch unbedingt genannt hätte werden müssen.

Links oben E. Power Biggs Bach aus Freiburg, nahezu historische Aufnahme aus 1974 in Quadro, die als Single Layer SACD aber klanglich immer noch gut standhalten kann. In Track 2 in der F-Dur Toccata gibt es bei ca. 1:20 einen subsonischen Ton, den man nicht mehr hört, aber spürt ! Musikalisch/interpretatorisch ist Biggs wahrscheinlich nicht mehr unbedingt auf der Höhe der Zeit, aber das war einfach eine meiner ersten Orgel-SACDs, die mein Interesse an dieser Gattung weckte.

Rechts oben Widor - Symphonien No. 5 & 6 von Olivier Latry (BNL France 1997). Trotz nur CD klanglich mehr als eindrucksvoll, bei der bekannten Toccata aus der 5. rollen die Bässe aus Notre Dame durch die Wohnstube, dass es eine wahre Pracht ist. Inhaltlich ist es ... naja Widor ...

Links unten eine weitere Quadro-Aufnahme auf SACD aus Schweden. The Birds and the Springs - Bengt Berg - proprius SACD 1974. Berg an zwei Orgeln aus Stockholm und Östergotland mit einem gemischten Programm (siehe hier). Mein Lieblingsstück ist die ruhige Ciacona f-moll von Johann Pachelbel. Was Dein norddeutscher Weckmann für Dich ist, ist wohl der Nürnberger Pachelbel für mich. Es sei auch auf die sehr lobenswerte Gesamtaufnahme der Orgelwerke verwiesen, die ich hier im Thread auch schon vorgestellt habe.

Last but not least eine jüngere audiophile Orgelaufnahme rechts unten, die nach allen Regeln der Kunst aufgenommen ist: Jean-Paul Imbert - Passacaglia - Seifert-Orgel Marien-Basilika Kevelaer - Base2 Music UK SACD MCh 2019. Schöne Auswahl an Stücken und wie gesagt, klanglich an Natürlichkeit kaum zu toppen. Mehr hier, siehe auch die englischspachige Rezension bei Discogs.


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[Beitrag von arnaoutchot am 26. Aug 2024, 07:23 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#31358 erstellt: 26. Aug 2024, 08:41
jpc.de
Johannes Brahms (1833-1897)
Klaviertrios Nr. 1-3
+ Klaviertrio a-moll op. 114 (nach dem Klarinettentrio)

Lilya Zilberstein, Thomas Albertus Irnberger, David Geringas
Gramola, DDD, 2021

Unter den neueren Einspielungen IMHO eine der Referenzen, begründet in dem sehr schönen, emotionalen Spiel der Interpreten und der hervorragenden Aufnahmequalität. Die drei bilden eine sehr homogene Einheit, ohne, dass sich einer der Musiker in den Vordergrund drängt. Wirklich sehr fein.
Siehe auch: https://www.pizzicato.lu/packende-brahms-trios/ https://www.musicweb...ahms-trios-99251.htm https://www.musicweb...ahms-trios-99251.htm

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 26. Aug 2024, 08:41 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#31359 erstellt: 26. Aug 2024, 09:14
-kein Cover-
Bohuslav Martinu (1890-1959)
Divertimento f. Klavier & Orchester
+ Sinfonietta Giocosa f. Klavier & Orchester

Panenka, Prager Kammerorch.,Gregor
Supraphon, DDD, 88

Martinu ist immer wieder eine Reise Wert, so auch hier, in diesen eher "kleineren" Werken mit Klavier.
Das Angebot an Einspielungen ist leider sehr überschaubar. Ich meine mich zwar zu erinnern, die entsprechende LP zu besitzen, gehört wurde aber via Stream.

Viele Grüße
Frank
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31360 erstellt: 26. Aug 2024, 15:12
@arnaoutchot: Interessante Auswahl!
Orgelmusik-Tonträger können schon mächtig Eindruck schinden, wenn sie vernünftig aufgenommen sind. Ich war auch mehrfach der Versuchung erlegen, CDs wegen ihres herausragenden Klangs anzuschaffen. Das kann irgendwann ermüdend sein.

Edward Power Biggs war zu seiner Zeit recht populär, wurde im Rundfunk rauf und runter gespielt, wahrscheinlich so etwas wie der Prototyp des modernen Konzertorganisten. Tatsächlich rümpfen Organisten heute die Nase über seine Art zu spielen. Reizvoll sind sicher die Möglichkeiten der großen, vierteiligen Orgelanlage im Freiburger Münster, die jüngst auf den neuesten technischen Stand gebracht wurde. Müsste man mal live hören.

Widors Orgelsymphonien 5+6 mit Latry besitze ich auch. Die Basswiedergabe weiß zu beeindrucken, allein ich bin kein Freund dieser schrill-lauten und den Kirchraum überfordernden Notre-Dame-Orgel, die über Jahrzehnte hinweg von zahllosen Orgelbauern verschlimmbessert wurde. Gerade diese BNL-CD empfinde ich als klanglich überfrachtet, "zu viel des Guten", es fehlt ihr an einer gewissen Wärme im Klang und mindestens im Plenum an der nötigen Transparenz. Immerhin gibt es zwei schöne DGG-Aufnahmen (1 SACD, 1 CD) mit Latry an seiner Orgel, die wegen seiner zurückhaltenden Registrierung sehr viel gelungener und daher entspannter zu hören sind (IMHO!). Und nicht zu vergessen Latrys fantastische Messiaen-GA für DGG.

Von der schwedischen SACD (mit dem bunt gemischten, durch die Stile und Epochen springenden Programm) kenne ich weder die Orgeln noch den Interpreten. Proprius ist mir immerhin als Label mit "audiophilem Anspruch" ein Begriff.

Die historische Seifert-Orgel der Marien-Basilika in Kevelaer schließlich kenne ich mindestens von einem Naji-Hakim-Recital. Hier kann ich mir vorstellen, dass der Vergleich der berühmtesten Passacaglien reizvoll ist, aber das Nacheinander-Hören wohl eher stressig.

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Frisch eingetroffen und noch im Erstdurchlauf: Mozarts Klarinettenquintett A-Dur KV 581, gekoppelt mit dem eigenwilligen d-Moll-SQ KV 421. Das "All Star" Arcanto Quartett lud den renommierten Klarinettisten und hoch dotierten Komponisten Jörg Widmann zur Komplettierung ein. Bin sehr gespannt, ob und wie diese Besetzung aus fünf "Charakterköpfen" wohl funktioniert:

jpc.de

Mozart: Klarinettenquintett A-Dur KV 581 / Streichquartett d-Moll KV 421
Jörg Widmann, Arcanto Quartett / HMF, CD 2013

Torrente
Hüb'
Moderator
#31361 erstellt: 26. Aug 2024, 16:01
jpc.de
George Templeton Strong (1856-1948)
Frome a Notebook of Sketches-Suiten Nr.1-3
+ Symphonische Dichtung "Ondine"

Moscow Symphony Orchestra, Almeida
Naxos, DDD, 2000

Konventionelle Spätromantik, stellenweise durchaus schön anzuhören.
Die bei Wiki erwähnten Anklänge an Joachim Raff können gut hinkommen.
"Kann man machen, muss man aber nicht." Mit (Vergleichs-)Aufnahmen sieht es (folglich) düster aus.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 26. Aug 2024, 16:06 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#31362 erstellt: 26. Aug 2024, 16:03
Ich befürchte, meine Moderatorenkollegen werden jetzt hier wahrscheinlich gleich monierend einschreiten, aber ich versichere, ich habe zwei der o.g. Top 4 heute wirklich gehört und die zwei folgenden auch ! Und Klassik ist es ja auch ...

Noch zwei, die ich nicht wirklich als must haves empfehlen würde, aber die ich heute doch mit gewisser Freude gehört habe. Links Phantomes - An Organ Spectacular - Harald Feller, Goll-Orgel Memmingen (Oehms SACD MCh 2006) und rechts Konstantin Reymaier - The New Organ at St. Stephen Cathedral, Vienna (DGG Blu Ray dolby Atmos 2020). Beide Aufnahmen fangen mit der Toccata d-moll von Bach an (manchmal frage ich mich, hat JSB nur dieses eine Orgelstück hinterlassen ? ) und enden mit John Williams - Star-Wars-Suiten (diese Filmmusik ist wohl jetzt endgültig in den Klassik-Kanon eingegangen ...). Reymaiers Wiener Aufnahme hatte ich hier erstgehört und klanglich als eher zahm empfunden, das war heute nicht mehr so, aber zB die ellenlangen Orgelkompositionen von Karg-Elert finde ich immer noch eher langweilig. Feller ist da spannender, hat auch ausgefallenes Material an Bord ...

@Torrente: Komme gleich nochmals w/ Deinem Kommentar, wurde jetzt mehrfach bei diesem Post unterbrochen ...

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arnaoutchot
Moderator
#31363 erstellt: 26. Aug 2024, 16:16
@Torrente: Ja, Biggs hatte ich schon eingeschränkt, ist wohl Nostalgie bei mir. Latry's BNL Widor passt scheinbar zu meinem Setup, so schrill finde ich sie gar nicht. Widor finde ich eher kompositorisch etwas antiquiert .. Und ja, Latrys DGG-Aufnahmen kenne ich, Messiaen hab ich auch ... da knabbere ich noch dran. Berg/proprius ist möglicherweise auch ein persönliches Thema, muss man nicht teilen. Die Imbert Passacaglien habe ich tatsächlich heute früh komplett gehört, nein stressig war das nicht. Das Label hat auch eine César Franck SACD gemacht, die habe ich heute gleich mal bestellt und Deinen Weckmann beigepackt. Ich habe immer wieder solche Orgel-Phasen, aber das geht dann auch wieder vorbei.

Ihr habt ja schon wieder zu anderen Themen gefunden 👍
Rille65
Inventar
#31364 erstellt: 26. Aug 2024, 16:49
Guten Abend die Herren, hier erklingt auch mal wieder Klassisches:

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Auf Samuel Barber stieß ich vor längerem - unvermeidlich - durch sein berühmtes Adagio. Mal lauschen, was er noch so feines komponiert hat. Mir als erklärtem Romantiker kommt sehr entgegen, dass sich Barber, der wie ich aus dem vergangenen Jahrhundert stammt, traditioneller Harmonien bedient.

Es erklingt das Violinkonzert Op. 14
Dirigent: Leonard Slatkin
Orchester: St. Louis Symphony Orchestra
Violine: Elmar Oliveira
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#31365 erstellt: 26. Aug 2024, 17:25

arnaoutchot (Beitrag #31363) schrieb:
Die Imbert Passacaglien habe ich tatsächlich heute früh komplett gehört, nein stressig war das nicht. Das Label hat auch eine César Franck SACD gemacht, die habe ich heute gleich mal bestellt und Deinen Weckmann beigepackt.

👍

Bei genauerem Betrachten gibt es schon auch Parallelen zwischen "meinem Weckmann" und "deinem Pachelbel" zu entdecken.

Aber sei nicht enttäuscht, wenn der Weckmann bei dir nicht sofort zündet. Denn während Pachelbel mit seinem unverkennbaren Personalstil immer lieblich und unmittelbar zugänglich klingt, er sozusagen nie kühne Wendungen riskiert, wirkt der Heinrich-Schütz-Schüler Matthias Weckmann vergleichsweise spröde, distanziert. Und so würde ich auch den Orgelklang des aus der Wesermarsch stammenden Orgelbauers Arp Schnitger charakterisieren: friesisch herb.
Nicht uninteressant, aber vielleicht auch nicht auf Anhieb fesselnd.
Torrente


[Beitrag von G.S.Torrente am 26. Aug 2024, 17:42 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#31366 erstellt: 26. Aug 2024, 17:34
@Rille: Ach was, welcome back, der Herr ! Lange nicht gesehen/gelesen ! Freut mich ... alles gut ?

@Torrente: Danke für Deinen Hinweis auf Weckmann, bin schon gespannt und werde berichten.

Für Rille und Torrente ...
Rille65
Inventar
#31367 erstellt: 26. Aug 2024, 18:05

arnaoutchot (Beitrag #31366) schrieb:
Ach was, welcome back, der Herr ! Lange nicht gesehen/gelesen ! Freut mich ... alles gut ?

Sowas von! Danke der Nachfrage. Und selbst?


Bei Satie kriege ich ja immer lange Ohren, darum spielt nun auch hier

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Super Tipp!
(Kühles Zwickel)
Rille65
Inventar
#31368 erstellt: 26. Aug 2024, 19:47
Satie et al. von Chamayou hat mir gut gefallen. Teilweise purzeln die Noten wie in Sektlaune aus den Lautsprechern, so dass selbst eine Klára Körmendi im Vergleich wie Zeitlupe erscheint. Darum bleibe ich noch ein wenig bei diesem Pianisten und höre mir an, wie ein anderer großer Franzose bei ihm klingt:

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Saint-Saëns - Das 2. Klavierkonzert
op111
Moderator
#31369 erstellt: 27. Aug 2024, 11:47
Hallo Michael,

arnaoutchot (Beitrag #31362) schrieb:
Ich befürchte, meine Moderatorenkollegen werden jetzt hier wahrscheinlich gleich monierend einschreiten, aber ich versichere, ich habe zwei der o.g. Top 4 heute wirklich gehört und die zwei folgenden auch ! Und Klassik ist es ja auch ...

ich sehe keinen Grund, einzuschreiten.

Einige der Aufnahmen habe ich zur Freude der mitbeschallten auch.
Widor bereitet mir kein Unbehagen . genauso ist es mit Louis Vierne.

Apropos Vierne dessen Orgelwerke habe ich in der anscheinend inzwischen vergriffenen Aufnahme von Ben van Oosten und einer weiteren, dessen Organisten ich vergessen habe.


Franz
arnaoutchot
Moderator
#31370 erstellt: 27. Aug 2024, 16:13
Hallo Franz, danke. Von Vierne habe ich die drei Volumes von audite mit Hans-Eberhard Roß, hier hatte ich die zuletzt gehört, fast 10 Jahre her ... Ich gebe zu, dass mich die grossen Franzosen wie Franck, Widor, Vierne oder Dupré inhaltlich nur bedingt fesseln. Im Vergleich zu einem vertieften Kenner wie Torrente bin ich - wie es sich für mich in der aktuellen Diskussion herausstellt - doch eher ein populärmusikalischer Hörer, der sich gerne vom guten Klang mancher Orgel-SACD einlullen lässt. Ist (ansatzweise) so, ich gebe es zu ... und stehe dazu ...

Aber @Torrente: Keine Angst, ich denke ich werde mit dem Weckmann schon zurechtkommen, Orgelmusik des Barock liegt mir fast mehr als die Franzosen des 19. Jahrhunderts.

Insofern gerade diese Pop-Platte: Virgil Fox - Encores - RCA Living Stereo 3Ch SACD 1958. Fox an der Orgel der Riverside Cathedral in New York, feine Häppchen und für das Alter in phänomenalem Klang.

IMG_6741


... gefolgt von noch etwas Barockmusik (eher Spätrenaissance, Merulo starb schon 1604): Claudio Merulo - Opera Omnia per Organo Vol. 1 - Stefano Molardi - Organo V. Colombi, Valvasone (1533) - Divox Antiqua 2SACD 2004. Wunderschön und zum versinken !

IMG_6742


[Beitrag von arnaoutchot am 27. Aug 2024, 17:02 bearbeitet]
op111
Moderator
#31371 erstellt: 28. Aug 2024, 09:53
Hallo Michael,


arnaoutchot (Beitrag #31370) schrieb:
Von Vierne habe ich die drei Volumes von audite mit Hans-Eberhard Roß,
... Im Vergleich zu einem vertieften Kenner wie Torrente bin ich - wie es sich für mich in der aktuellen Diskussion herausstellt - doch eher ein populärmusikalischer Hörer, der sich gerne vom guten Klang mancher Orgel-SACD einlullen lässt.

danke, Hans-Eberhard Roß war mir entfallen.
In deine Einstufung passe ich, was die Orgelmusik betrifft, auch .

Franz
Hüb'
Moderator
#31372 erstellt: 28. Aug 2024, 10:04
jpc.de
George Templeton Strong (1856-1948)
Symphonie Nr. 2 "Sintram"
+ Chorale on a Theme of Hans Leo Hassler

Moscow Symphony Orchestra, Adriano
Naxos, DDD, 98

Die Einspielung setzt den Eindruck aus der oben gezeigten CD fort, mit für mich jedoch stärkeren Wagner-Assoziationen.
Von GTS gibt und gab es bisher kaum etwas auf CD und ich wage zu bezweifeln, dass sich das groß ändern wird.
Umso verdienstvoller die Bemühungen von Naxos mit der immer noch wachsenden "American Classics"-Reihe, selbst wenn mir Klangbild und Orchesterkultur nicht als ideal erscheinen. Gibt halt keine andere Referenz.

Viele Grüße
Frank
arnaoutchot
Moderator
#31373 erstellt: 28. Aug 2024, 14:23

op111 (Beitrag #31371) schrieb:
In deine Einstufung passe ich, was die Orgelmusik betrifft, auch.


Ich will mich nicht mehr ständig fordern, sondern höre das, was mir Spass macht. Einige Werkgattungen haben es schwer, mir Spass zu bereiten ... Steichquartette, klassisches Lied, einiges an Opern ... und Spass machen mir eben meist eher Sachen, die gut aufgenommen sind.

Im Moment ist es aber wirklich die Orgel, die mich fesselt. Ich weiss, ich finde mich ja selbst schon etwas langweilig, aber gemäss dem Threadtitel ist es das, was ich gerade höre. Das folgende ist nun - um hier nicht völlig als oberflächlicher Klassik-Pop-Hörer eingeordnet zu werden - alles andere als gefällig: Torsten Nilsson - Septem Improvisationes pro Organo - Erik Boström - Marcussen-Orgel Oscarskyrkan, Stockholm - proprius 1997. Zusammengestellt wurden die Improvisationen in den 1960ern und von Erik Boström an der Original-Orgel des Komponisten neu aufgenommen. Inhaltlich reicht es vom gregorianischen Choral bis zu massivsten bruitistischen Tonclustern. Ein Beispiel, was man einer grossen Kirchenorgel alles für Töne entlocken kann ! Klanglich 1A ...

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