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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)+A -A |
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Autor |
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Don_Tomaso
Inventar |
#20071 erstellt: 04. Aug 2020, 09:44 | |||
Die Besetzung ist ja auch mal reine Sahne! Ein schöner Fund, dem ich mir gerade über A....+ Kopfhörer reinziehe. Nicht gerade mein normales Beuteschema, aber definitiv eine schöne Abwechslung! Die wilden 70er at their best und Jazzrock, der den Rock hat!
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Don_Tomaso
Inventar |
#20072 erstellt: 04. Aug 2020, 10:24 | |||
Jetzt musste ich doch kurzfristig wechseln, der Surman wurde mir zu wild. Bin ja was älter... Deshalb nun ein schönes Gitarren-Trio, Wolfgang Muthspiel, Scott Colley und Brian Blade auf ECM, Album “Angular Blues“. Blaue Töne hat die Scheibe definitiv und wer bei WM sonst mal zum Einnicken neigt, hier ist Groove drin! Die kleine Besetzung steht ihm. Leider klappt seit längerem das Cover-Einbinden nicht mehr, sonst hätte ich euch gerne mit einem Bildli erfeut. Auf jeden Fall ein klarer Tipp von mir. |
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chriss71
Inventar |
#20073 erstellt: 04. Aug 2020, 13:27 | |||
Eindeutig Smooth Jazz... Fourplay - Esprit de Four Jetzt bin ich nicht gerade ein Fan dieser "Fahrstuhlmusik", aber das ist halt technisch sooooo gut, das ich da dann schon mal ein Auge zudrücke. Bei mir zählen auch z.B. Bob James, teilweise Pat Metheny, teilweise George Benson, teilweise Chuck Mangione usw. usw zu Smooth Jazz. Diese Giganten aber mit Kenny G. in einen Topf zu hauen, verursacht bei mir Magenschmerzen... PS: Wie immer, MEINE Meinung! |
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Hörstoff
Inventar |
#20074 erstellt: 04. Aug 2020, 16:44 | |||
Hörbar verspielter Toy Jazz. Schön audiophil, jedes Instrument ist äußerst klar definiert und heraushörbar. Dylan van der Schyff und vier andere: The Definition of a Toy, Songlines 2005. [Beitrag von Hörstoff am 04. Aug 2020, 16:57 bearbeitet] |
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Don_Tomaso
Inventar |
#20075 erstellt: 04. Aug 2020, 17:44 | |||
Heute ist bei mir wohl Tag des Gitarrentrios, deshalb jetzt Bill Scofield, Steve Swallow und Bill Steward mit “Swallow Tales“, erschienen bei ECM. Smooth und dabei nicht simpel. Scofield gefällt mir hier sehr, aber natürlich sind alle drei große Klasse. Die Stücke sind wohl alle von Swallow, daher der Albumname. Schönes Ding. |
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wilder-Denker
Stammgast |
#20076 erstellt: 04. Aug 2020, 20:37 | |||
... Michael, damit präsentiert du hier ein, mir bisher unbekanntes, Juwel, welches mich richtig überrascht und ihm zu folgen mir grenzenlose Freude bereitet (hat) .. gemäß der Mengenlehre gibt es diese Schnittmengen, die in unseren doch unterschiedlichen "Jazz-Universen" immer wieder aufblitzen. Ganz toll, that's Jazz ----------- Ich wäre nicht ich, wenn ich dem nicht noch etwas "freieres" folgen lassen möchte: Podewil Berlin 1993 Sven-Åke Johansson - drums, accordeon, vocal Günter Christmann - trombone, cello Mats Gustafsson - saxophones ... erst vor wenigen Tagen digital veröffentlicht und somit auch für mich neu, ein Fund auf den Spuren des "jungen" Mats Gustafsson. Hier u.a. in Begleitung von Sven-Åke Johansson, das verspach mir eine interessante Session und die Erwartung wurde weit übertroffen. Absolut konzentriertes Trio-Spiel, sehr "Frei" und nix für Freunde von "Filmmusik" oder des gefälligen Old Scool ... man muss sich einlassen wollen/können. Die Belohnung folgt u.a. in einer vorzüglichen Abmischung und einer daraus resultierenden audiophilen Qualität, wie sie selten in dieser "Randzone" zu finden ist ... ich stelle dies jetzt mal in den Vordergrund, da für das Gespräch der eigentlichen musikalischen Interpretation hier nur selten Gesprächspartner zugegen sind. (Spoiler-Alarm: aber die ist eben so grossartig) // Gruß [Beitrag von wilder-Denker am 04. Aug 2020, 20:39 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20077 erstellt: 05. Aug 2020, 06:47 | |||
Volltreffer! Vielen Dank für den Tipp! Das ist klanglich und musikalisch ja wirklich großartig. Um es mal zur Eindordnung einfach auf den Punkt zu bringen: Das Album in seiner Gänze (also Musik und Klang) ist eine Art Bruder im Geiste von Quests "Of one Mind". Inhaltlich nicht ganz so frei improvisiert und verdichtet, aber dennoch immer quer stehend und spannend. Und klanglich ebenso trocken und direkt, wenn auch hier nicht ganz so kompromißlos, aber ganz klar hochaudiophil. @wilder-Denker: Auch hier könnte die von dir angesprochende Mengenlehre greifen. Das mag für dich wahrscheinlich eher sanfte Kost sein, aber freie und spontane Momente gibt es hier zu Hauf. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 05. Aug 2020, 06:55 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20078 erstellt: 07. Aug 2020, 07:09 | |||
The Dave Brubeck Quartet Jazz at Oberlin, 1953 Alto Saxophone – Paul Desmond Bass – Ron Crotty Drums – Lloyd Davis Piano – Dave Brubeck Wer auch immer Brubeck für den weißen Typen hält, der keinen richtigen Jazz spielt, bzw. nur verkopften Jazz ohne rechten Swing (solche Menschen soll es im Laufe der Jahrzehnte gegeben haben), der wird hier eines besseren belehrt. Klar, Brubeck ist auch ein stupender Techniker und auch ich bin kein wirklicher Fan seines harten Anschlags (die Mythen um seine Behandlung des Flügels im 30th Street Studio der Columbia in New York zeugen davon), aber hier wird hart geswingt und doch ist es unglaublich entspannend. Brubeck und sein Alter Ego am Alt Paul Desmond entwerfen hier über eine handvoll Standards als Basis den Prototypen einer Cool Jazz Musik (bzw. Westcoast Jazz) und verhelfen ihm hiermit zu seinem Durchbruch und einem standfesten Gegenpol zum Bebop. Es klingt hier noch nicht wirklich abgekühlt und runtergefahren wie kurze Zeit später bei Stan Getz oder Chet Baker, aber die harmonischen Vereinfachungen und die Grundstimmung ist gegeben. Dieses Album war übrigens der Grundstein für das Oberlin College in Ohio, Jazz als Studienfach anzubieten. Fun Fact: Drummer Lloyd Davis hatte laut Liner Notes knapp 39,5° C (103° Fahrenheit) Fieber bei der Aufnahme dieses Cool Jazz (!!) Klassikers! [Beitrag von Mr._Lovegrove am 07. Aug 2020, 07:14 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20079 erstellt: 10. Aug 2020, 07:01 | |||
Dieser Monat fängt schon sehr ergiebig an und ein paar weitere Klassiker der 60er quetschen sich in meine Regale Donald Byrd - The Catwalk (Japan TOCJ) Max Roach - Percussion Bitter Sweet Joe Henderson - Our Thing Joe Henderson - In´N Out Die Hendersons standen schon länger auf meiner Wunschliste, aber natürlich nur als Ron McMaster Überspielung, weshalb sowas dann auch mal dauert. Aber nun sind sie da und ich bin happy. Zum durchaus etwas abründigeren Hardbop des Altmeisters muß ich wohl nicht mehr viel schreiben. Die Donald Byrd als Japanimport ist für einen Sammler wie mich natürlich eine willkommene Rarität und zudem eine tolle Platte. Die Max Roach ist musikalisch und konzeptionell hier ganz sicher die interessanteste Scheibe, die auch ein wenig Anlauf benötigt, dann aber umso faszinierender ist. Mit großem Ensemble und teilweise Abbey Lincoln am Mikrofon (mit der ein Jahr zuvor die artverwandte, aber deutlich bekanntere Scheibe "We insist! Freedom Now Suit" aufgenommen hatte) gelingt dem Drummer ein packendes Konzeptalbum, dass, ebenso wie sein Vorgänger, auch politische Motive beinhaltet. Und auch klanglich ist die Platte sehr weit vorne mit einem der besten Snaresounds der 60er! |
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arnaoutchot
Moderator |
#20080 erstellt: 10. Aug 2020, 07:39 | |||
HansFehr
Inventar |
#20081 erstellt: 10. Aug 2020, 07:52 | |||
Die Jazzszene in der Schweiz habe ich jahrelang eng verfolgt. Aber der mit mir fast gleichaltrige Berner Robert Morgenthaler ist mir nie begegnet. Hier das Album von 2010 des Posaunisten im Trio mit Gitarre und Schlagzeug. Ohne Bass. Hinter Z versteckt sich Frank Zappa. Erinnerungen an dessen Kreativität kommen auf. Etwas Humor ist auch dabei. Morgenthaler-Röllin-Ruben - Mister Z |
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arnaoutchot
Moderator |
#20082 erstellt: 10. Aug 2020, 12:38 | |||
Das klingt ja witzig ... versuche ich mal reinzuhören. Danke für den Tipp, Hans. Hier auch etwas neues/junges: Florian Hoefner Trio - First Spring - Alma Records, Canada 2019. Hoefner (p, *1982) ist ein fränkischer Landsmann von mir, lebt aber seit 2014 in Neufundland, Kanada. Von dort kommen auch seine beiden Kollegen Andrew Downing (b) und Nick Fraser (dr). Pressetexte verweisen auf Einflüsse der dort stark vertretenen keltischen Folk-Wurzeln, von denen ich ausser im Schluss-Stück Cold Rain and Snow, das u.a. auch Grateful Dead spielten, nicht viel erkennen kann. Dennoch ist es ein tolles Trio mit guten Ideen, auch klanglich, welches auch auf ECM positiv aufgefallen wäre. Wenn es nicht nur so viele gute junge Jazz-Trios gäbe ... |
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HansFehr
Inventar |
#20083 erstellt: 10. Aug 2020, 13:18 | |||
2010 oben zu Morgenthaler von mir ist völlig falsch. 2020 sollte es heißen. (Ca. 31° plus... ) Die CD wird übrigens heute Montagabend bei Radio BR-Klassik um 23:05 vorgestellt. |
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wildgeist
Ist häufiger hier |
#20084 erstellt: 11. Aug 2020, 16:27 | |||
arnaoutchot
Moderator |
#20085 erstellt: 12. Aug 2020, 09:27 | |||
Diese Meinung werden wahrscheinlcih nicht alle hier im Thread teilen, aber ich bin bei Dir ... Hier nochmals Venus Jazz: Massimo Farao' & Aldo Zunino - Bohemia after Dark - The Tribute to the Legends - Venus Records Japan SACD Stereo Single Layer 2013/2017. Hier ein für Venus eher seltenes Duo mit Bass und Klavier. Ausgangspunkt sind ausschliesslich Signaturstücke berühmter Bassisten der Jazzgeschichte (Oscar Pettiford, Paul Chambers, Ray Brown, Ron Carter, Sam Jones, Buster Williams), die in druckvollen Neuinterpretationen gegeben werden. Für Bass-Freaks ein Fest ! |
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Hörstoff
Inventar |
#20086 erstellt: 19. Aug 2020, 18:54 | |||
Hier mal wieder die hochmusikalische und audiophil aufgenommene Daniel Cacija Band mit Lifeline, Mons 2015. http://www.highresma...iel-cacija-lifeline/ |
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wilder-Denker
Stammgast |
#20087 erstellt: 19. Aug 2020, 20:17 | |||
... auch ich wäre da ganz bei dir, keine Frage
... hier im Thread ist es ja gerade wirklich sehr ruhig (und wird es vielleicht auch bleiben?), aber damit Daniel Cacija nicht der letzte Eindruck vom Genre bleibt ergänze ich mal mit: Nature Work Jason Stein - bass clarinet Greg Ward - alto sax Eric Revis - bass Jim Black - drums ... Titel passt namentlich zu meinem gegenwärtigen Treiben, die Musik des Quartets fliesst munter und fidel ohne Songstrukturen komplett zu verlassen, aber immer am Rande des "wilden". Beeindruckendes Dokument abseits von Smooth und, ich würde es wagen, ebenfalls hochmusikalisch (im Sinne von Jazz) aber doch anders als bspw. Lifeline aus der Peripherie [Beitrag von wilder-Denker am 19. Aug 2020, 20:18 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#20088 erstellt: 20. Aug 2020, 06:26 | |||
Hallo Joerg, Grüsse zurück in die Peripherie ! Schön von Dir zu lesen. Dein rhythmischer Taktschlag hier im Thread mit je einem Beitrag pro Abend fehlt ... Hier hab ich den Herrn schon aufgestellt, aber es ist noch nicht warm genug. Brötzmann / Miller / Moholo - Opened But Hardly Touched - FMP 2LP 1980. Die Platte wanderte in meinem 2nd Hand-Laden an mir vorbei und sofort zu mir. FMP-Vinyl ist erstaunlich teuer geworden ! Und wenn ich in Discogs schaue, haben scheinbar fast alle den Seam Split oben. Ich werde berichten. |
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wildgeist
Ist häufiger hier |
#20089 erstellt: 20. Aug 2020, 15:43 | |||
So einen Job möchte ich auch!! --- Neidisch Ja, ich muss auch feststellen, dass die LP's von FMP leider sehr teuer geworden sind. Habe da auch noch einige Lücken. Habe mir zum späten Nachmittag eine Veröffentlichung von Peter Brötzmann mit dem Drummer Peeter Uuskyla rausgesucht: Born Broke Peter Brötzmann ts, cl und Peeter Uuskyla dr |
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arnaoutchot
Moderator |
#20090 erstellt: 20. Aug 2020, 20:54 | |||
Ja, der Job ist schön, aber leider ist auch die Versuchung hoch ... Nun muss ich den Thread verbiegen: Was hättet ihr gerne gehört, aber wurde Euch schon wieder aus den Händen gerissen. Ich hatte heute Besuch von einem Brötzmann-Fan und er sah die Platte ... er wollte sie ... er hat sie. Nun, ich komme mal wieder daran ... erschien wohl nie auf CD. Das ist die Kehrseite der Arbeit im Plattenhandel, Musik wird etwas mehr zur Handelsware ... man kann nicht alles kaufen und behalten ! Ich komme morgen mit was jazzigem ... |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20091 erstellt: 21. Aug 2020, 04:27 | |||
Hier traf letztens meine mittlerweile neunte Ausgabe von "Kind of Blue" ein. Ich fand das alternative Cover so schön, auch wenn das Fotomotiv zeitlich nicht ganz passt, da dies ein Foto ist, was scheinbar aus 1958 stammt (erkennbar am grünen Hemd, welches Miles auch auf dem Cover zu "Milestones" trug). Miles Davis Kind Of Blue (Masterworks Series 2013) Aber dieses Reissue eines Zweitverwerters ist dennoch ein purer Rohrkrepierer! Hier wurde doch in der Tat 1:1 die Überspielung der 1987 erschienen Version der "Columbia Jazz Masterpieces" Serie (die mit blauen Rand und dem spiegelverkehrten Alternativfoto) übernommen. Das klingt nicht nur dementsprechend schlecht, sondern ist aus noch falsch. Für die alte CBS CD wurden ja Bänder benutzt, die das Album in zu schneller Geschwindigkeit enthielten (die Story der späteren Entdeckung dieses Fehlers ist ja bekannt). Die 2013er CD brüstet sich mit einem 24bit Remastering, faktisch jedoch gibt es absolut keinen klanglichen Unterschied zur 1987er CD; null! Also Finger weg davon, das ist schon dreist. Und dann habe ich noch eine CD wieder zurück, die ich vor Jahren mal besaß, dann aber weiterverkauft hatte, weil ich sie als belanglos empfand: Charles Fambrough The Proper Angle, 1991 Bass – Charles Fambrough Cabasa, Percussion, Congas – Steve Berrios Congas – Jerry Gonzalez Drums – Jeff "Tain" Watts Keyboards, Piano – Kenny Kirkland Percussion – Mino Cinelu Soprano Saxophone, Alto Saxophone – Joe Ford Tenor Saxophone – Branford Marsalis Trumpet – Roy Hargrove, Wynton Marsalis Wenn man sich so diese so wunderbar lockere und, ja doch, belanglose Musik anhört, glaubt man ja kaum, wer das spielt. Diese absolute Traumbesetzung bleibt gerade in den latinlastigen Stücken erstaunlich charakterlos, was aber an deren federleichtem und ultralockeren Inhalt liegt, der hier interpretiert wird. Das schrappt ganz nah am Smooth Jazz vorbei. Es gibt aber auch einige Stücke, in denen das Dreamteam zeigt, was es kann und wie gut es swingt. An heißen Sommertagen ist das Album eine absolute Wohltat, weshalb die CD wieder im Regal gelandet ist. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 21. Aug 2020, 05:05 bearbeitet] |
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dietmar_
Inventar |
#20092 erstellt: 21. Aug 2020, 15:23 | |||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#20093 erstellt: 22. Aug 2020, 06:51 | |||
Vielleicht sollte ich mal einen Jazzrock- History- Thread aufmachen, denn faszinierende Platten dazu gehen ja nicht aus. Seit gestern steht dieses wichtige und wunderbare Zeitdokument im Regal: Terje Rypdal Bleak House 1968 Ich kannte dieses für den europäischen Jazz enorm wichtige Album natürlich schon, habe aber jetzt erst zur CD gefunden. Dieses Reissue hat Universal Music anno 2018 sehr stilecht als Mini- Fold Out- Vinyl Replica mit originaler Artwork herausgebracht und dem Album somit gebührend Ehre erwiesen. Wenn man das Aufnahmedatum (Oktober 1968) betrachtet und zudem seine nordeuropäische Herrkunft, so ist zu sagen, dass die Überleitung vom Jazz zum Jazzrock und zur Fusion eine deutlich weltumspannendere Angelegenheit war, als es so mancher im Gedächtnis hat. Immerhin waren die oftmals als Geburt des Jazzrock titulierten Miles Davis Meilensteine "In a silent Way" (aufgenommen im Februar 1969) und "Bitches Brew" (Aufnahmen aus dem August 1969) noch weit entfernt, als Rypdal hier z.B. im Titelstück unter enormen Pressdruck des Drummer Jon Christensen rockig- harte Akkorde in den Chorus der kleinen Big Band knallt. Aber eins nach dem anderen: In seiner Gesamtwirkung ist dieses Album natürlich auch eine Experimentierfläche, ein Reagenzglas stilistischer Mixturen. Den Opener "Dead Man´s Tale" gestaltet der Norweger eher als winterkaltes und progressives 60´s Rockstück inkl. einer durchaus gelungenen Gesangseinlage. "Wes" ist eine Big Band- angereicherte Hommage ans Wes Montgomery und geizt nicht mit Fülle und Kraft. Doch danach wird es richtig interessant. Rypdal schwenkt in seinem Reagenzglas die Stoffe zusammen, die in der Tat richtig wirkungsvoll fusionieren. Moderne Big Band Arrangements, Free- Elemente, rockige Härte und teils drückende Rhythmen zeigen ganz eindeutig den Willen auf, hier etwas ganz neues zu erschaffen. Dabei klingen diese Experimente so ganz anders, als die der amerikanischen Musiklaboranten. Rypdal unterfüttert seine Musik schon damals mit einem ganz eindeutigen nordischen Gestus; mit teils unterkühlten Harmonien und Klängen ist er auch einer der Geburtshelfer dieses nordischen Jazz, der kurze Zeit später ebenso wie die Fusion ein Erwachen erfahren würde. Das letzte, als intimer Folkausflug gehaltene Stück "A feeling of harmony" ist dann ein beredter Schlusspunkt für diese These. Im Übrigen sind mit Jan Garbarek und dem schon erwähnten Jon Christensen zwei weitere Hauptprotagonisten des nordeuropäischen Jazz auch hier schon prominent zu hören. Alle drei wurden ja nur kurze Zeit später bei ECM die treibenden Kräfte des auch kommerziell enormen Erfolges dieser Ära. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 22. Aug 2020, 06:54 bearbeitet] |
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HansFehr
Inventar |
#20094 erstellt: 22. Aug 2020, 07:41 | |||
Rypdal gefällt mir zur Zeit sehr gut. Ich warte auf das neue Album Conspiracy. Erscheint am 11. September. |
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wildgeist
Ist häufiger hier |
#20095 erstellt: 24. Aug 2020, 16:42 | |||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#20096 erstellt: 25. Aug 2020, 07:08 | |||
Ach, ich hab hier noch so viel ungehörtes Zeugs am Start, höre heute dann aber doch lieber einen Klassiker: Wayne Shorter Speak No Evil Bass – Ron Carter Drums – Elvin Jones Piano – Herbie Hancock Tenor Saxophone – Wayne Shorter Trumpet – Freddie Hubbard Leider habe ich nur eine RVG, aber selbst die kann dieses grandiose Album nicht angreifen! Erwähnenswert sind hier nochmal die erstaunlichen Qualitätsparallelen der Alben vom zweiten Miles Davis Quintett sowie Wayne Shorters und Herbie Hancocks Soloplatten aus dieser Zeit. Das sind allesamt großartige bis meisterhafte Platten, und das ohne Ausnahme! |
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HansFehr
Inventar |
#20097 erstellt: 25. Aug 2020, 08:41 | |||
Wayne Shorter hat heute Geburtstag. 87. Ich spiele gerade Moto Grosso Feio. Das Album ist von 1974. Aufgenommen 1970. Diese Vinyl habe ich immer noch. Das Mitwirken von Michelin Prell war eine Überraschung. |
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andreas3
Inventar |
#20098 erstellt: 25. Aug 2020, 19:47 | |||
Da schließe ich mich doch gerne an, Wayne Shorter begegnete mir im Radio lange bevor ich Davis hörte auf Weather Report´s Boogie Woogie Waltz, kurz darauf stand die Platte Sweetnighter in meinem Regal und blieb bis heute.. Wayne Shorter Quartet - Without A Net Blue Note 2013 Wayne Shorter - tenor, soprano sax Danilo Perez - piano John Patitucci - bass Brian Blade - drums Es handelt sich um acht Live- Aufnahmen einer Europatournee 2011, dazu ein Stück aus 2010, ebenfalls ein Konzertmitschnitt, bei dem das Quartett um einen Bläsersatz erweitert wurde. Und was hier gespielt wird ist absolut meisterlich, wenn man sich darauf einlässt. Bei mir hats schon eine Weile gedauert, aber es hat sich gelohnt. Blake und Patitucci spielen reduziert, nehmen immer wieder den Fuß vom Gaspedal, um im nächsten Moment förmlich zu explodieren. Danilo Perez ist mir bisher nicht begegnet, er trägt die Musik sehr gefühlvoll, auch virtuos mit. Direkt am Anfang haut er einen mächtigen Akkord raus, der dann zu einer neuen Version von Miles Davis´Orbits von 1967 geleitet. Großartig! |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20099 erstellt: 27. Aug 2020, 07:11 | |||
Oh ja, "Without a Net" zählt zu den späten außerordentlichen Errungenschaften nicht nur in Wayne Shorters Diskographie, sondern der des Jazz allgemein. Da passen beide großen Worte mit "M" perfekt; Meisterwerk und Meilenstein. Aber nun bin auch ich weiter bei Shorter kleben geblieben. Aber auch ein Meister seines Faches hat die eine oder andere Luftnummer im Koffer: Wayne Shorter Native Dancer 1975 Milton Nascimento - Gitarre Dave McDaniel - Kontrabass Wayne Shorter - Saxophon Wagner Tiso - Klavier, Orgel Jay Graydon - Gitarre Dave Amaro - Gitarre Airto Moreira - Percussion Herbie Hancock - Keyboards, Klavier Robertinho Silva -Schlagzeug Vielleicht verstehe ich die brasilianische Musikkultur auch einfach nicht, aber für mich plätschert das sehr vor sich hin. Immerhin spielt und singt hier mit Milton Nascimento einer der größten Musiker Brasiliens mit. Und doch gibt mir dieses Album nicht den Tiefgang, den ich von Shorter gewohnt bin. Dann doch lieber in der Erstlauschung diese hier Wayne Shorter Schizophrenia 1969 Alto Saxophone, Flute – James Spaulding Bass – Ron Carter Drums – Joe Chambers Piano – Herbie Hancock Tenor Saxophone – Wayne Shorter Trombone – Curtis Fuller Vorab muß ich sagen, dass durch die Übernahme von Blue Note durch Liberty Records die komplette Artworkkultur des Labels verloren gegangen ist und durch eine in vielen Fällen völlig mißlungene Modernisierung ersetzt wurde. Als gutes Beispiel kann das Cover dieses brillanten Sextettplatte Shorters gelten. Musikalisch ist das ganz fantastischer später Contemporaryjazz, in dem Shorter am Vorabend der Elektrifizierung der improvisierten Musik noch einmal beeindruckend aufzeigt, zu welch intensiven und elektrisierenden Exkursen eine Truppe dieser Schlagkraft fähig ist. Schon 1967 aufgenommen wurde die Platte erst im Mai 1969, also im "Revolutionsjahr" des Jazz und der Rockkultur veröffentlicht und damit eigentlich zu spät. Womöglich wurde das Cover deshalb auch so psychedelisch gestalten. Apropos Jazz und Rock. Ich habe, inspiriert durch die Rypdal, angefangen, die Frühgeschichte des Jazzrocks und der Fusion etwas systematischer aufzuarbeiten und mir schonmal in chronologischer Reihenfolge wichtige Scheiben aufgelistet. Da wird womöglich demnächst wirklich ein Thread draus, sofern es für euch interessant ist. Denn diese Geschichte ist hochspannend und birgt einige Überraschungen. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 27. Aug 2020, 07:24 bearbeitet] |
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wilder-Denker
Stammgast |
#20100 erstellt: 27. Aug 2020, 19:20 | |||
... würde gerne meinen Rhythmus aufrecht erhalten, aber die Zeit spricht leider gerade eine andere Sprache. Umso schöner, dass hier trotzdem alles läuft und ich mit…
... ein rar gewordenes Lebenszeichen, welches mich sehr freut, erwidern kann Für die Freunde von Brötzmann hätte ich auch noch das ein oder andere, die Zeit dazu wird (hoffentlich) kommen ... bei eher wenig Musikkonsum derzeit bzw. fremdbestimmter "Berieselung" sind meine Ausflüge ins bevorzugte Genre sporadisch, aber durchaus mit offenem Ohr und zufriedenstellend. Derzeit: Lina Allemano's Ohrenschmaus - Rats and Mice Lina Allemano - trumpet / compositions Dan Peter Sundland - electric bass Michael Griener - drums ... trotz deutschsprachiger Anleihe im Titel, eher kanadischer Abstammung, was die namensgebende Trompeterin des Trios betrifft, obwohl dann doch in Berlin aufgenommen ... irgendwie, die Welt war "bunter" vor Corona, derzeit muss man ja eher schauen, wo man "strandet", aber anderes Thema Musikalisch, wie von mir bekannt, Free & Improv, nach einem kraftvoll "gestottertem" Einstieg viel Zeit zum Ausloten .. gelegentlich Erinnerungen an Cherry (die Trompete betreffend), ein Trio mit Witz, sich selbst fordernd, überzeugend und mir Freude bereitend ... für offene Ohren und Neugierige @Michael "Lovegrove": ... bei deiner umfassenden Vorliebe und Kenntnis bzgl. Jazz & Rock könnte ich mir einen speziellen Thread durchaus gut vorstellen. Es ist Arbeit, man braucht Zeit und entsprechende Gegenliebe ... wenn ersteres vorhanden, dann macht wohl der Versuch klug, um letzteres herauszufinden ... gelegentlich tät' ich mal einen Jazz-Punk / Punk-Jazz einfliessen lassen // Gruß [Beitrag von wilder-Denker am 27. Aug 2020, 19:32 bearbeitet] |
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andreas3
Inventar |
#20101 erstellt: 27. Aug 2020, 20:55 | |||
Ein Musiker, der zur Zeit genau meinen Nerv trifft: Mark Helias - The Current Set Enja 1987 Mark Helias - bass Tim Berne - alto sax Robin Eubanks - trombone Herb Robertson - trumpet, cornet, fluegelhorn Victor Lewis - drums Greg Osby - soprano sax ( tr.1,5) Nana Vasconcelos - perc., voice ( tr. 4) Alle 6 Stücke sind von Mark Helias komponiert, und jedes repräsentiert einen bestimmten Stil der Jazzhistorie. Helias spielt keine Standards, er komponiert sie. Das verleiht dem Album eine Vielschichtigkeit und gleichzeitig Zeitlosigkeit. Alle Musiker zeigen sich wandlungsfähig, und mit allen Wassern gewaschen, macht Spaß! @ Mr._Lovegrove Ja ein Jazzrockfaden klingt interessant, imho chronologisch statt alphabetisch.. Edit: Zum Thema Brasil Jazz könnte mal Track 4 oben genannter Scheibe gehört werden, als Positivbeispiel. [Beitrag von andreas3 am 27. Aug 2020, 21:00 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#20102 erstellt: 28. Aug 2020, 05:43 | |||
Hallo Andreas, schön Dich hier wieder aktiv schreibend zu lesen. Und Michael (Lovegrove), ja gerne, ein neuer Thread tut dem Jazz-Bereich sicherlich gut. So weit ich kann, werde ich unterstützen. Bin gespannt auf die Definition, was Fusion und/oder Jazz-Rock wirklich ist und wann Du die Anfänge setzt. Ich höre viel mehr Jazz, als ich hier aktuell poste, ich bin etwas schreibfaul. Wird sich hoffentlich wieder bessern. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20103 erstellt: 28. Aug 2020, 05:56 | |||
Das ist exakt mein Plan! Aber wie gesagt, ich muß erstmal schauen, ob und wann ich Zeit habe, dass vernünftig aufzuarbeiten. Wird also nicht gleich heute losgehen. Gestern gab es nicht nur was auf die Ohren, sondern auch auf die Augen. Wollte mal gucken, was es beim großen Fluss an Jazzfilmen gab und bin doch tatsächlich über die im Jahre 2015 erschienene Doku "Marcus" von Patrick Savey gestoßen. 96 großartige Minuten über Marcus Miller, sein Leben, sein Wirken, seine Projekte, seine Musik und seine Mitstreiter. Er kommt häufig selbst zu Wort, aber Savey lässt auch Wegbegleitern jede Menge Platz. Miles Davis ist natürlich ein großes Thema. Aber am interessantesten war in der Tat die Geschichte, als Miller Jaco Pastorius traf; eine wunderbare Anekdote über zwei Genies. Savey geht als Regisseur keine Experimente ein, sondern lässt Miller und den anderen Mitmusikern einfach Luft zum Reden und erzählt die Biographie des Bassisten zudem geradelinig chronologisch, was ich sehr gut fand. Es gibt relativ viel Musik zu hören und zu sehen und in der Tat ist man nach diesem Film sehr viel schlauer, wenn man sich, so wie ich, bisher kaum mit Marcus Miller beschäftigt hat. Welch ein unprätentiöser und angenehmer Typ das doch ist. Keine Spur von Starallüren oder Selbstverherrlichung; just music! Toller Film. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 28. Aug 2020, 06:01 bearbeitet] |
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HansFehr
Inventar |
#20104 erstellt: 28. Aug 2020, 07:23 | |||
Jazz-Rock, Jazz-Fusion ist höchst interessant. Ich war ja hobbymäßig in den 70er Jahren für eine solche Band tätig. Das war spannend. Wir haben die Musik auch Electric-Jazz genannt. Das war ja eine Worterfindung. |
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arnaoutchot
Moderator |
#20105 erstellt: 28. Aug 2020, 09:46 | |||
andreas3
Inventar |
#20106 erstellt: 28. Aug 2020, 21:05 | |||
arnaoutchot schrieb:
Jo, war ne Zwangspause: Hörsturz auf dem linken Ohr. Hören wurde zur Qual, Nichtshören zur Offenbarung. Rückwirkend betrachtet gar nicht so verkehrt Hier gehts weiter mit dem begnadeten Komponisten, Arrangeur und Bassisten: Mark Helias - Split Image Enja 1984 Mark Helias - bass Dewey Redman - tenor sax Tim Berne - Alto sax Herb Robertson - cornet, trumpet, valve trombone Gerry Hemingway - drums Das gleiche Konzept wie auf dem zuletzt vorgestellten Nachfolger: Wieder sechs Eigenkompositionen von Helias, und wieder eine Reise durch den Jazz. Mentor Dewey Redman hat hörbar seine Freude, ich auch. Diesmal keine Latin- Nummer, sondern ein Tango zur Auflockerung. Direkt danach mit Z-5 ein eher experimentelles Stück mit hohem Improvisationsanteil, zum Abschluss ein Swing Yellows and Blues. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20107 erstellt: 30. Aug 2020, 07:04 | |||
Ich habe parallel zu meinen ersten Fusionnachforschungen mal eine Liste mit all meinen Lieblingsjazzscheiben gemacht. Also Alben, die ich ganz persönlich mag, unabhängig ihrer Bedeutung für die Jazzgeschichte. Bin bei 185 angelangt; 61 davon stammen aus den 1970ern. Das Ergebnis hat mich in dieser Gewichtung doch auch etwas überrascht. Selbst wenn man die 25 ECM Scheiben rausrechnet ist es nahezu ein Patt mit den 60ern. Hier läuft aber gerade eine Scheibe, die noch nicht in diese Liste gehört, die mich aber auch beim zweiten Mal begeistert: Sam Jones Quintet Visitation 1978 1978 in Dänemark für SteepleChase aufgenommen läuft dieses Quintet zur Hochform auf. Das ist moderner, schlanker, swingender und zu jeder Sekunde frisch wirkender Jazz, der aufzeigt, dass auch zu einer Zeit, in der der akustische Mainstreamjazz ja für viele gar tot erschien, vitale, lebendige und abseits aller Fusion- und Smoothmusik produzierte Musik existierte. MIt Terumasa Hino und Bob Berg sind zwei Solisten an Bord, die hier eine modernere Note einbringen, Al Foster an den Drums ist auch ein Pionier des Jazzrocks und der Basssound von Jones erinnert zuweilen an einen E-Bass, aber das Quintet hält sich gänzlich von Anbiederungen an den damaligen Zeitgeist fern und präsentiert sich als frische Variante eines klassischen Quintetts. |
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arnaoutchot
Moderator |
#20108 erstellt: 30. Aug 2020, 19:40 | |||
Hier King Oliver's Creole Jazz Band mit einer für die Streamer zusammengestellten Ultimate Collection der Aufnahmen aus dem Jahr 1923. Zwar sind die akustischen Aufnahmen klanglich vermutlich nur etwas für Hartgesottene, aber wer hören will, wo das Ganze herkommt, ist hier genau richtig. Berühmt sind die zweistimmigen Breaks von Oliver und dem jungen Louis Armstrong, die eine der Keimzellen der Improvisation im Jazz bilden. Aber von knapp 100 Jahre alter Musik muss ich noch zu einem weiteren 100-jährigen Jubiläum springen: Charlie Parker hätte gestern seinen 100. Geburtstag gehabt. Ich streame auch hier durch eine recht gut gemachte Zusammenstellung von wichtigen Parker-Stücken. Los geht es mit Ko-Ko aus 1945, bei dem Miles Davis und Dizzy Gillespie dabei sind. Lange wurde angenommen, dass Gillespie am Piano zu hören ist und Davis an der Trompete, aber beide Trompeter bestätigten später, dass doch Gillespie die Trompete spielte. Miles gestand ein, dass er damals mit den Changes über Cherokee in dem rasend schnellen Tempo von Parker nicht mithalten konnte. Auch hier: Ein Eckstein der Jazz-Geschichte. [Beitrag von arnaoutchot am 30. Aug 2020, 20:29 bearbeitet] |
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andreas3
Inventar |
#20109 erstellt: 30. Aug 2020, 20:35 | |||
Als dritte, und qausi auch als Krönung: Mark Helias - Desert Blue Enja 1989 Mark Helias - double bass, Steinberger bass guitar Pheeroan AkLaff - drums Ray Anderson - trombone (tr. 2,9) Anthony Davis - piano, synth Marty Ehrlich - alto-, tenor sax, clarinet, bass clarinet Jerome Harris - guitar (tr. 2,9) Herb Robertson - trumpet, cornet Im Booklet wird ein gewisser Herbert Houvli zitiert: "...love those Higher Standards" Und genau das ist es: Mark Helias schreibt Stücke, die genausogut aus den 50ern, 60ern oder auch 70ern stammen könnten, und würzt sie dermaßen gekonnt, dass sie einen höheren Level erreichen. Seine immer exzellenten Mitmusiker lassen das bestens gelingen. |
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Rille65
Inventar |
#20110 erstellt: 31. Aug 2020, 19:37 | |||
Bist du jetzt musikalischer Zen-Meister? Habe mir mal wieder was Feines gegönnt: Yamamoto, Tsuyoshi Trio* – Midnight Sugar Label: Three Blind Mice – TBM-23 Format: Vinyl, LP, Album Land: Japan Veröffentlicht: 1974 |
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Rille65
Inventar |
#20111 erstellt: 31. Aug 2020, 19:48 | |||
Oh ja, bitte, habe mir gestern drei Billy-Cobham-Platten zugelegt. Dann weiss ich, wo ich die auflegen kann.
Einfach nen Thread eröffnen, nicht so viele Gedanken um die Architektur machen. Das funzt schon! |
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wilder-Denker
Stammgast |
#20112 erstellt: 31. Aug 2020, 21:14 | |||
... deine Helias-Lauschungen haben mich nachdenklich gestimmt, irgendwo ist mir dieser Bassist doch auch schonmal zu Gemüte gekommen – Fündig wurde ich dann in der Historie meiner (bescheidenen, da schwerlich komplett sammelbaren) Braxtons: Anthony Braxton Quartet - Six Compositions (1984) Bass – Mark Helias Drums – Ed Blackwell Piano – Anthony Davis Saxophones, Contrabass Clarinet – Anthony Braxton ... eine der älteren Braxton-Aufnahmen mit durchaus noch "bodenständiger Haftung" und leicht erkennbarem Ansatz zu was ihn sein musikalisches Wirken noch beflügeln wird. Vielleicht ein nettes Beispiel dafür, dass "Freie" keine Krawallmacher per se, sondern durchaus "Handwerker von der Pike auf" sein können EDIT: Ich hatte versehentlich das falsche Cover gepostet, jetzt stimmt das so // Gruß [Beitrag von wilder-Denker am 01. Sep 2020, 07:13 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#20113 erstellt: 01. Sep 2020, 06:47 | |||
Da sagst Du was ! Geht mir genauso, kaum glaubt man, einen einigermassenen Überblick über Braxtons Schaffen zu haben, schwemmt es ein paar neue Mehrfachalben auf den Markt ... die Platte mit Helias kommt mir auch bekannt vor, die hab ich glaube ich auch. Muss ich mal ausgraben, alleine schon wegen Ed Blackwell. @Rille: Glückwunsch zu Yamamoto, trotz allen Tothechelns der Platte in audiophilen Zirkeln bleibt das Titelstückein Hammernümmerchen. Ich habe schon hochnotpeinliche Vergleiche verschiedenster Ausgaben vorgenommen, die Original-LP kann sich immer noch behaupten. |
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wilder-Denker
Stammgast |
#20114 erstellt: 01. Sep 2020, 07:19 | |||
@Michael: Ich habe oben nochmal editieren müssen, da ich das falsche Cover gepostet hatte. Gestern hatte ich Six Compositions von 1982, meinte aber eine gleichnamige von 1984, die auch eindeutig andere Kompositionsnummern enthält ... tja, der gute Braxton mit seinen unzähligen Veröffentlichungen und ich mit meinem persönlichen Streamer // Gruß |
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Don_Tomaso
Inventar |
#20115 erstellt: 01. Sep 2020, 16:26 | |||
Jedenfalls ist Mark Helias mal wieder ein schöner Tipp, hier läuft gerade “Desert Blue“. Hat was. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#20116 erstellt: 01. Sep 2020, 16:57 | |||
So, es ist vollbracht und der Thread steht: Der Jazzrock – Fusionen, Helden, Platten (eine Geschichte) |
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Rille65
Inventar |
#20117 erstellt: 01. Sep 2020, 18:27 | |||
Glückwunsch, sehr schön geworden! Hier liegt ein Neuzugang auf aus der Abteilung HiFi-Boxen-Test: Charly Antolini – Knock Out Label: Jeton Digilog – 600.6604 Format: Vinyl, LP, Album, Reissue Land: Germany Veröffentlicht: 1982 (1979) Wolfgang Schmid - Bass Nippi Noya - Percussion |
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wilder-Denker
Stammgast |
#20118 erstellt: 01. Sep 2020, 19:28 | |||
... ein Mitleser (vielleicht auch mal Poster) von hier ist dir gewiss. Ich wünsche dir sehr, dass sich "Jazzrocker" dazugesellen werden *Top* ----------- Hier gerade und x-mal wiederholt: Ivo Perelman & Arcade String Trio - Deep Resonance Ivo Perelman – tenor saxophone Mark Feldman - violin William H Roberts – cello Mark Dresser - bass ... beinahe stellt sich mir die Frage, wie sage ich es meinen Jazz-Freunden - Jetzt stossen meine musikalischen Vorlieben eh nicht auf tosende Zustimmung, bringt der Knabe nun auch noch (schon wieder) Streicher, die im Jazz nicht unbedingt auf Gegenliebe stossen, ins "Gefecht" ... ich würde gerne "sensibilisieren" und vielleicht findet sich ja wer (immerhin sind auch Freunde der Klassik hier anwesend, der etwas damit anfangen kann / neugierig geworden ist. Das Arcade String Trio, ich nenne mal Mark Feldman als prominent und produktiv gegeben, immer wieder genreübergreifend tätig, aber auch die anderen stehen dem in keinster Weise nach. Dazu gesellt sich Perelman, der bevor als Saxophonist bekannt, die Gitarre studierte ... daraus entstand ein gemeinsames Werk von m.E. grosser Faszination, exakt auf dem Grad von improvisiert, fliessendem Jazz und beinahe "klassischer Kammermusik" wandelnd. Ausgewogen und mit viel Feingefühl, wer gerade wem Unterstützung zukommen lassen sollte ... (m)eine Hingabe, ein Tipp! [Beitrag von wilder-Denker am 01. Sep 2020, 19:33 bearbeitet] |
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Rille65
Inventar |
#20119 erstellt: 01. Sep 2020, 20:30 | |||
Dafür lieben und schätzen wir dich doch! Gesteinigt werde ich wohl eher für den folgenden easy listening Beitrag: Jack Teagarden – Shades Of Night Label: Capitol Records – 5C 038-85285 Format: Vinyl, LP, Album, Reissue, Mono Land: Netherlands Veröffentlicht: (1959) |
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andreas3
Inventar |
#20120 erstellt: 01. Sep 2020, 20:44 | |||
Nun, Mark Helias war bei den Slickaphonics und spielte mit allen möglichen Leuten, neben Anthony Braxton auch Barry Altschul, Mike Nock, Don Cherry, Cecil Taylor und anderen. Die von mir genannten sind seine ersten drei Soloalben, es folgten 9 weitere, die mir aber nicht vorliegen. Hier läuft: Nils Petter Molvaer - Buoyancy Sula Records / OKeh 2016 Nils Petter Molvaer - trumpet, electronics Geir Sundstol - guitars Jo Berger Myhre - bass, guitars Erland Dahlen - drums, percussion Anleihen bei Progrock, hypnotische Rhythmen, ruhige Passagen: Wer Molvaer mag wird hier gut bedient. Im ECM- Faden war er mit zwei Veröffentlichungen vertreten, hier in völlig anderer Besetzung etwas ruhiger geworden. |
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Rille65
Inventar |
#20121 erstellt: 01. Sep 2020, 21:08 | |||
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