Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Jazztrios, vor allem Pianotrios, waren eigentlich nie so mein Ding, bis ich Dank dieses Threads auf Charlie Haden´s Montreal Tapes stieß. Haden spielt hier mehrere Pianotrios, und da öffnete sich mir eine neue Welt. Seitdem ist so manches dazugekommen, hier ein aktueller Favorit:



Carsten Dahl - Under The Rainbow
Storyville 2013

Carsten Dahl - piano
Arild Andersen - bass
Jon Christensen - drums

Aufgenommen im Rainbow Studio Oslo von Jan Erik Kongshaug stimmt klanglich schon mal alles. Musikalisch geht es eher frei zu, es wird ausführlich improvisiert, Themen erscheinen und zerfließen wieder, man lässt sich Zeit und Luft in der Musik. Dahl gefällt mir hier sehr gut, die beiden Anderen sowieso.

Grüße!

Argh! Carsten Dahl kenne ich ja nicht, aber bei den beiden anderen kann ich ja fast nicht nein sagen.

Langsam fand mal wieder etwas jazzverwandtes in meinen Player: Keith Jarrett - Rio - ECM 2011 (und im Vergleich dazu Bremen - Lausanne 1973 - ECM 1973). Die Performance in Rio ist eines der neuesten Solokonzerte von Jarrett. Es ist demnach wie viele seiner neueren Konzerte nicht mehr ein langes Stück, ggf. unterbrochen durch eine einzelne Pause, sondern in 15 Parts untergliedert. Diese sind stilistisch vielschichtig, reichen von fast atonalen Blockakkorden bis zu leicht swingender Musik, wirken auf mich allerdings durch die vielen Unterbrechungen wie Stop and Go. Ein wirklicher Fluss stellt sich nicht ein, und es gibt kaum Melodien, die haften blieben. Ich will aber noch nicht endgültig urteilen und es mir zu einer passenderen Gelegenheit nochmals auflegen.

Zufällig lag die alte Bremen-Lausanne auch hier. Habe dann mal Bremen aufgelegt. Das ist schon wirklich eine Sternstunde, ich finde sie noch besser als das berühmtere Köln Concert. Hier entwickelt Jarrett lange Ideenbögen, und alleine die kleinen Nebenmotive, die er immer wieder einbaut, haben für mich mehr Charme als das komplette Rio-Werk.

Hallo !

Von Keith Jarrett habe ich nur das Köln Concert auf der verspäteten Amiga Ausgabe von 1984, ach nee, Belonging mit Gabarek als CD.

Gestern und heute nochmals, hab ich mir meinen nächsten Neuzugang der Pat Metheny Group aufgelegt Letter From Home.
Das Album hat nicht die Jazzqualität wie mein letztes Pat Metheny, Dave Holland & Roy Haynes - Question And Answer,
ist aber so zum Relaxen und Entspannen sehr gut geeignet.
Am besten gefiel mir noch eine Komposition von Lyle Mays - Are We There Yet, ein Stück von fast 8 min. mit vielen auf und ab's.



Pat Metheny Group ‎/ Letter From Home / 1989 / Geffen Records ‎/ 924 245-1

Gruß Maik
@Don_Tomaso

Argh! Carsten Dahl kenne ich ja nicht, aber bei den beiden anderen kann ich ja fast nicht nein sagen.

geht mir fast genau so.......

Nabend!

Don_Tomaso schrieb:

Argh! Carsten Dahl kenne ich ja nicht, aber bei den beiden anderen kann ich ja fast nicht nein sagen.

crim63 schrieb

geht mir fast genau so.......

Ging mir auch so. Carsten Dahl hätte es m.E. verdient, bekannter im Land zu sein. Ich kam auf ihn über Arild Andersen und fand erst mal diese:



Dahl, Andersen, Heral - The Sign
Sundance/Stunt Records 2002

Carsten Dahl - Grand piano, marimba, vibes
Arild Andersen - double bass
Patrice Heral - drums, percussion, voice, live electronics/samples

Schwer zu beschreiben heute, ich finds genial.

Wieder kein Bild, Amazon streikt bei mir und JPC findet nichts. Zwischenspeichern klappte früher, jetzt ebenfalls nicht mehr. Sonderbar..
Michael kannst du nochmal zaubern? - gezaubert Michael ...

Edit: Fettschrift und Zitierfunktion auch weg, ich scheine einen schlechten Tag zu haben.

Hallo !

Dank Dir Andreas, ich habe mir mal meinen Wunschzettel aktualisiert mit Deinen Trios.

das mit dem WWW wird schon noch........

Gruß Maik

Seit gestern neu in meiner Sammlung:

Terje Rypdal
The Singles Collection
Rypdal vollendete hier mit dem Chasers Trio plus dem Keyboarder Atle Bakken seine Konzeption eines synthetisch geprägten Fusionsounds mit durchaus ambivalent wirkender Konsequenz. Bakkens Anteil ist enorm, und dafür, dass der Junge damals gerade 18 war, zeigt er hier ein nahezu geniales Talent für Keyboardlinien, elektronische Beats und Sounds. Leider war es wohl so, dass Manfred Eicher Bakkens eigene Aufnahmespuren gegen seinen Willen remixen ließ und nachbearbeitet hat und Bakken dann nicht mehr namentlich genannte werden wollte. Rypdal stand dann auf Eichers Seite. Deshalb taucht im Booklet ein gewisser Allan Dangerfield als Keyboarder auf. Dieser Konflikt war dann anscheinend auch der Grund für den Zerrfall des Chasers Trio.
Also mir gefällt dieser kühle 80er Sound enorm und Kjellemeyr konterkariert ihn manchmal mit tollen Kontrabasslinien, während Audun Kleive eh ein großartiger Drummer ist.
Man muß auf diese Soundästhetik stehen, dann kommt man sehr schnell dahinter, dass die Jungs das ganze Album (gerade auch bezüglich des Titels) ironisch gemeint haben müssen. Rypdal selbst spielt wie immer eine schneidige Strat und überzieht auch ordentlich. Hier zeigen vier virtuose Musiker den ganzen 80er Elektroheinis mal, wer wirklich spielen kann. So interpretiere ich das mal.

Danke Michael! Mal gespannt obs heute klappt..

Der eigentliche Star der genannten Aufnahmen ist für mich Arild Andersen, der hat die Gabe sowohl sich selbst als auch seine Mitspieler mitzureißen, und natürlich die Hörer. Was aber keinesfalls die jeweiligen Mitmusiker herabsetzen soll, ganz im Gegenteil..

Heute ein weiteres Trio:



Arild Andersen - Live at Belleville
ECM 2008

Arild Andersen - double bass, live electronics
Paolo Vinaccia - drums
Tommy Smith - tenor saxophone

Bei dem Konzert wäre ich gern dabei gewesen. Voll mein Ding!

Grüße!

Edit: Ganz vergessen, hier gibts ne knüppelharte 7-Minuten- Version von Duke Ellingtons Prelude to A Kiss.

Ich habe dasselbe Problem, jedoch nur bei Verlinkung mit amazon. Vielleicht ha<ben die eine Sperre eingebaut? jpc funktioniert hingegen


Bin nicht sicher ob ich hierfür einen neuen Beitrag erstellen sollte, daher stelle ich die Frage erst einmal hier:

Hat noch niemand die Onkel Pö Serie erworben? Da gibt es illustre Namen wie Chet Baker und Freddie Hubbard.
Man kann aber nirgends etwas zur Klangqualität lesen?

Ich habe da gerade per Spotify mal reingehört und fand die Klangqualität wirklich gut.

Eipott (Beitrag #16325) schrieb:

Ich habe dasselbe Problem, jedoch nur bei Verlinkung mit amazon. Vielleicht haben die eine Sperre eingebaut? jpc funktioniert hingegen

Bei amazon müsst ihr darauf achten, Bilder von CDs zu verlinken und nicht von Downloads. Bilder von letzteren werden nicht angezeigt. Wenn es nicht funktioniert, geht man in amazon und kopiert die Nummer der CD und fügt sie ein.

@ Onkel Pö: Was ich bislang aus der Serie gehört habe waren ordentliche Clubaufnahmen. Nichts zu beanstanden.

Eipott (Beitrag #16325) schrieb:

Hat noch niemand die Onkel Pö Serie erworben? Da gibt es illustre Namen wie Chet Baker und Freddie Hubbard ... Man kann aber nirgends etwas zur Klangqualität lesen?

Ich habe die Chet Baker, klingt wirklich gut. Eine Session mit teils sehr ausgedehnten Stücken (5 auf 2 CDs), sehr hörenswert.
Irgendwo las ich, die Klangqualität wäre insgesamt sehr erfreulich.

Überlege noch, ob ich mir die Woody Shaw und Johnny Griffin aus der aktuellen Serie zulege?

Mr._Lovegrove schrieb:

Terje Rypdal The Singles Collection

Die hatte ich schon mehrfach im Fernglas, vorläufig muss ich mich hiermit begnügen:



Terje Rypdal - Chaser
ECM 1985

Terje Rypdal - Electric Guitar
Audun Kleive - Drums & Percussion
Björn Kjellemyr - Acoustic & Electric Bass

Da teile ich deine Einschätzung, die zeigen wo der Hammer hängt. Auf dieser Scheibe hier arbeiten bzw. verarbeiten sie die Rockmusik nicht nur ihrer Jugend zu einer Werkschau dessen, was im Rock als Gitarrentrio so geht. Und wie, da kann ich nicht ruhig sitzen bleiben. Long live Rock n´Roll

Und jetzt noch was Lustiges:



SuperBass 2
Telarc 2000

Ray Brown - double bass
John Clayton - double bass
Christian McBride - double bass

George Fludas - percussion (tr.4,11)
Larry Fuller - percussion (tr.11)

Lustig im positiven Sinne, die drei zupfen und streichen dass man das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommt
Papa was a rolling stone für drei Basse und percussion, da bleibt nur eins: Lauter drehen. Ein liebevoll aufgenommenes Konzert im Blue Note, New York. Drei Stücke aus Porgy and Bess, My Funny Valentine, Stücke von Gillespie und Monk, Eigenes, die hohe Kunst des Kontrabasses macht viel Freude.

dietmar_ (Beitrag #16328) schrieb:

Überlege noch, ob ich mir die Woody Shaw und Johnny Griffin aus der aktuellen Serie zulege?

Baker, Hubbard, Griffin und Shaw bestellt. Danke für Eure Einschätzungen. Darf ich euch meine Kontonummer zwecks Schadensregulierung senden?

Sehr, sehr gut:


Sidsel Endresen & Bugge Wesseltoft "Nightsong" - Deutsches Jazzfestival 1999

So sehr ich Bugge schätze, bin ich erstaunt, was Sidsel aus ihrer Stimme herausholt.

Prime sei Dank, heute schon gekommen. Freddie Hubbard war schon sehr schön aber Woody Shaw hat hier einfach die Nase vorn, auch weil die n.m.M. interessantere Band am Werk ist mit Mulgrew Miller am Piano und Steve Turre Posaune
Und klanglich ebenfalls sehr gut.Aber warum Vol 1 Baker ist auch eine Doppel CD. Gewinnmaximierung mit Vol 2


Woody Shaw Quintet at Onkel Pö

Morgen kommt dann Doppel Sax Power mit Griffin und Davis

Eipott (Beitrag #16331) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #16328) schrieb: Überlege noch, ob ich mir die Woody Shaw und Johnny Griffin aus der aktuellen Serie zulege? Baker, Hubbard, Griffin und Shaw bestellt. Danke für Eure Einschätzungen. Darf ich euch meine Kontonummer zwecks Schadensregulierung senden? :L

Klar, und deine Pin.

Aber ein Schaden entsteht mit der Musik nicht.

Eipott (Beitrag #16333) schrieb:

Aber warum Vol 1

Vielleicht hat Shaw mehrfach im Pö gespielt? Und es kommt noch irgendwann ein Volume 2?

Ja ich denke da hast Du wohl recht und man darf sich auf Vol 2 freuen
Schade dass der NDR keine Liste der gemachten Aufnahmen veröffentlicht, damit man sich schon mal Gedanken über eine zweite Hypothek machen könnte

Eddie 'Lockjaw' Davis & Johnny Griffin: At Onkel Pö's Carnegie Hall: Hamburg 1975


die brutzelt höllisch, allein Orsted Pedersen ist hier schon das Geld wert

Mal wieder was ganz anderes, ist mir zufällig zugelaufen: Dianne Reeves - That Day - Blue Note 1997. Bin ja normalerweise nicht so der Vokal-Jazz-Fan, aber das hier ist wirklich eine bemerkenswerte Aufnahme: Frau Reeves hat eine sehr klare und angenehme Stimme und hat mit Mulgrew Miller (p), Kevin Eubanks (ac-g), Bob Hurst (b), Terri Lyne Carrington (dr) und Munyungo Jackson (perc) kongeniale Begleiter. Aufnahmetechnisch ist es atemberaubend klar und gut, es sass auch der gute alte Ron McMaster an den Masteringknöpfen. Für die Vokal-Jazz-Fraktion a la Krall, Barber etc. ein sicherer Tipp !

Gerade bei mir:



The Dave Brubeck Quartet - At Carnegie Hall. Amtlich. Joe Morello bearbeitet die “Castillan Drums“. Ich frage mich, welchen Anteil Morello an der rhythmischen Entwicklung des “Quartet“. Es wird ja immer Brubeck als der Meister der schrägen Rhythmen genannt. Morello ist auf jeden Fall ein großartiger Drummer.

dietmar_ (Beitrag #16332) schrieb:

Sehr, sehr gut: Sidsel Endresen & Bugge Wesseltoft "Nightsong" - Deutsches Jazzfestival 1999

In der Tat. Ich hatte es mir gestern angeschaut. Vor allem dachte ich immer, dass die "Stimmenakrobatik" in Survival Techniques elektronisch bearbeitet wäre. Das Video hat mich vom Gegenteil überzeugt.

Nochmal kurz zu Bugge. Ich habe ihn gestern live auf seiner Everybody Loves Angels Tour gesehen. Er spielte einen Mix aus seinem neuen und seinem It's Snowing On My Piano Album. Die alten Stücke aus It's Snowing... hat er zum größten Teil neu arrangiert. Das Konzert war ganz große Klasse. Minimalistisch, besinnlich, bescheiden und ehrlich, sind die Adjektive, die mir dazu einfallen. Spielerisch war Bugge sehr gut drauf - er selbst halt. Die Atmosphäre stimmte und der "Funke" sprang über.
Falls noch jemand Interesse an einem Konzert dieser Reihe hat: Es stehen noch ein paar Konzerttermine in Deutschland an, u. a. heute Abend in Bochum. Für die meisten Konzerte sind noch Karten erhältlich, so wie es aussieht.

Zurück zu "Was hört Ihr gerade". Hier wieder ein Tipp aus diesem Forum (bei mir als CD):



Fred Hersch Trio - Everybody's Song But My Own (2011)
Venus

Fred Hersch (p)
John Herbert (b)
Eric McPherson (dr)

Sehr angenehme, klassische Trio-Arbeit auf höchstem Niveau!

Gerade das hier gehört: Bert Kaempfert - Strangers in the Night - Polydor 1966. Ach ist das schön ... gepflegtes Easy Listening in erstaunlich differenzierter und dynamischer Klangqualität. Behalten muss ich es aber nicht, deswegen ist es auch in dem unten annoncierten Verkauf. Das CD-Cover der Erstausgabe schaut aber anders aus.

DigiDig (Beitrag #16338) schrieb:

Fred Hersch Trio - Everybody's Song But My Own (2011) Venus Fred Hersch (p) John Herbert (b) Eric McPherson (dr) Sehr angenehme, klassische Trio-Arbeit auf höchstem Niveau!

Der Fehler wurde bereits im Oktober gemacht: der Gute Johnny heisst Hébert
Dabei sollte man meinen, Asiaten würden Helbelt schreiben

Eipott (Beitrag #16340) schrieb:

Der Fehler wurde bereits im Oktober gemacht: der Gute Johnny heisst Hébert Dabei sollte man meinen, Asiaten würden Helbelt schreiben

Sehr schön!
Ist in der Tat falsch - vertraue also nie, was auf dem Cover steht.

DigiDig (Beitrag #16338) schrieb:

Ich hatte es mir gestern angeschaut. Vor allem dachte ich immer, dass die "Stimmenakrobatik" in Survival Techniques elektronisch bearbeitet wäre. Das Video hat mich vom Gegenteil überzeugt.

Weil ich das Video zuerst nur hörte, hatte ich ähnliche Gedanken. Schon toll was sie an Tönen produziert.

Nochmal kurz zu Bugge. Ich habe ihn gestern live auf seiner Everybody Loves Angels Tour gesehen. Er spielte einen Mix aus seinem neuen und seinem It's Snowing On My Piano Album. Die alten Stücke aus It's Snowing... hat er zum größten Teil neu arrangiert. Das Konzert war ganz große Klasse. Minimalistisch, besinnlich, bescheiden und ehrlich, sind die Adjektive, die mir dazu einfallen. Spielerisch war Bugge sehr gut drauf - er selbst halt. Die Atmosphäre stimmte und der "Funke" sprang über. Falls noch jemand Interesse an einem Konzert dieser Reihe hat: Es stehen noch ein paar Konzerttermine in Deutschland an, u. a. heute Abend in Bochum. Für die meisten Konzerte sind noch Karten erhältlich, so wie es aussieht.

Er spielte letzte Woche auch hier in Düsseldorf. Leider hatten wir keine Zeit. So bin ich ein bisschen neidisch.

Brian Blade & The Fellowship Band - Body and Shadow

Ja, das Album ist nur knapp 32 Minuten lang. Das ist schon ein wenig unverschämt. Und ja, "Body and Shadow" ist more of the same. Aber diese Band ist für mich eine der besten Formationen im Jazz. Die Qualität der Songs sprechen für sich. Tolles Album, aber man hätte es als EP veröffentlichen sollen.

dietmar_ (Beitrag #16287) schrieb:

Weil ich am 1. Dezember Eric Alexander und Harold Mabern hören und sehen werde,!

Wie war's? Bericht bitte ?? Danke. Schade dass Jimmy Cobb nicht mehr reisen mag, den beiden alten Knackern macht es augenscheinlich sooo viel Spass mit der jungen Garde zu spielen, ähnlich wie Roy Haynes der ja gleich nochmal 'ne Altersschippe drauflegt. Mir geht jedenfalls jedesmal das Herz auf, wenn ich die "Alten" erleben darf.

Dualplattenspieler (Beitrag #16344) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #16287) schrieb: Weil ich am 1. Dezember Eric Alexander und Harold Mabern hören und sehen werde,! Wie war's? Bericht bitte ?? Danke. Schade dass Jimmy Cobb nicht mehr reisen mag, den beiden alten Knackern macht es augenscheinlich sooo viel Spass mit der jungen Garde zu spielen, ähnlich wie Roy Haynes der ja gleich nochmal 'ne Altersschippe drauflegt. Mir geht jedenfalls jedesmal das Herz auf, wenn ich die "Alten" erleben darf.

Beericht folgt, komme nur nicht zum schreiben. So viel kann ich sagen: Mabern allein ist jeden Konzertbesuch wert. Bin noch ganz gerührt.

dietmar_ (Beitrag #16345) schrieb:

So viel kann ich sagen: Mabern allein ist jeden Konzertbesuch wert. Bin noch ganz gerührt. :)

Keine Frage...

andreas3 (Beitrag #16324) schrieb:

Danke Michael! ... Heute ein weiteres Trio: Arild Andersen - Live at Belleville ECM 2008 Arild Andersen - double bass, live electronics Paolo Vinaccia - drums Tommy Smith - tenor saxophone Bei dem Konzert wäre ich gern dabei gewesen. Voll mein Ding! Grüße! Edit: Ganz vergessen, hier gibts ne knüppelharte 7-Minuten- Version von Duke Ellingtons Prelude to A Kiss.

In der Besetzung gibt es noch



Die lief gerade mal wieder. Tommy Smith am Sax ist schon geil.

Am 1. Dezember Harold Mabern und Eric Alexander als Teile der Band „Bernd Reiter New York Allstars“ live gesehen. Vervollständigt wurde das Quartett durch den wirklich guten Bassisten Darryl Hall – nein, nicht der Sänger.
 
Mabern, ein Pianist mit etwa 65 Jahren Berufserfahrung - er ist mW 81 -, hat mit vielen Größen des Jazz gespielt. Hervorheben möchte ich das sechswöchige Engagement 1963 im Black Hawk in ‪Miles Davis‬’ Band, wovon es leider keine Aufnahmen gibt. Wenn man bedenkt, wer da so Alles (z.B. Hank Mobley, Sonny Stitt, Sam Rivers) durch Miles' Band ging und doch keine Festanstellung bekam, muss sich Mabern wohl nicht schämen. Und so wie ich ihn kennenlernen durfte, tut er das auch nicht. Er war mit Lionel Hampton und ‪Wes Montgomery‬ auf Europatournee und Teil von Lee Morgans Band als der in Slug's Saloon erschossen wurde.
 
Harold Mabern hat dieses Konzert für mich zum unvergesslichen Moment gemacht, trotz der Güte der beteiligten Musiker. Seine beneidenswerte Ruhe, die sein Spiel ausstrahlt, zig kleine Andeutungen und Zitate, manchmal nur durch einen angeschlagenen Ton erkennbar, sein Humor ohne irgendeine gezeigte Regung. Die Frau neben mir – meine Frau – musste einige Male schallend lachen. Mabern kennt den Blues und den Soul. All das machte große Freude.



Und dann ist da noch Eric Alexander. Sicher einer der wichtigsten aktuellen Vertreter des Straight Ahead Tenors. Sein Spiel makellos. Schon sehr gut. Aber der Kontrast zu dem alten Herrn an seiner Seite ist deutlich. Alexander will zeigen was er alles kann, Mabern ist das egal und zeigt es dadurch. Ich hätte mir ein bisschen mehr Vielseitigkeit von Mr. Alexander gewünscht und erwartet.

Darryl Hall hat ein paar sehr gute Soli und mit Bernd Reiter und Harold Mabern geben sie auch ein sehr gutes Trio ab. Man ist einander vertraut.

Nach dem Konzert war vor dem Konzert. Unsere Bahn fuhr spät, so hatten wir noch ausreichend Zeit zum Gespräch mit Mabern und Hall, wobei die Ex-Pianistin/-Organistin (Frau) zum Anatomievergleich mit Maberns Pranken kam (s.u.). Wir wurden Zeuge von Alexanders und Halls Klavierspiel und - ich zum ersten Mal in der Künstlergarderobe - das Alexander einem mir unbekannten Mann seine Tüte lieh, der zur Belohnung mehr als passabel darauf spielte. Hat Eric Alexander vielleicht einen Bruder?

Ein besonderer Abend.

Noch jemand da draußen?


Ich fräs mich derzeit durch folgende Website, eine Fundgrube für Eric Dolphy Interessierte:

klick

Musik, Filme, Texte, Bilder, ich find's spannend, aber ich ticke in Sachen Dolphy ja auch nicht ganz grade.

Oh, Dolphy! Ich halte "Last date" ja nach wie vor für eine der besten Jazzscheiben aller Zeiten. Die kommt für mich in Sachen Best of der 60er auf einen der ersten fünf Plätze.
Aber ich höre in letzter Zeit (neben Passport) immer wieder diese hier:

Herbie Hancock
Speak like a child

Hancock war hier kompositorisch schon auf einem Sprungbrett in andere Welten. Das Titelstück alleine ist immer das Geld für die CD wert. Wie Hancock das Bläserthema umgarnt, wie er sich um es herumschlängelt, nur um es dann selber mit der Linken aufzunehmen, das ist so faszinierend, wie kaum was anderes im Jazz.
Aber hier empfehle ich auch immer die Ron McMaster....

Ich muss zugeben, ich kenne Speak like a child bis heute nicht. Schön, wenn man noch so einiges „auf‘m Zettel“ hat.

Nach dem Besuch der Website mussten/müssen auch noch die von Lovegrove erwähnten Last Date - zu „Hypochristmutreefuzz“ wird Misha Mengelberg zitiert, er hätte das Stück nur geschrieben um Dolphy einmal überfordert zu sehen“ -, Illinois Concert und natürlich Out To Lunch ran. Was für eine tolle Musik, mir gibt die sehr viel.

Anouar Brahem - Blue Maqams

Der Oud-Meister mal wieder in seinem Element und in adäquater Gesellschaft. Wie von ECM gewohnt gibt es auch an der tollen Ton-Quailität nichts auszusetzen.

@Mr._Lovegrove, eine technische Frage, wann ist wieder mal eine Folge Deiner Jazz-Lounge auf der Ems-Vechte-Welle zu hören?
Die letzten Dienstage war nichts....oder hab ichs verpasst?

Gruß Maik

Doch, am letzten Dienstag lief eine Sendung. Da ich aber relativ kurzfristig meine Heimatstadt verlassen werde und ab Januar in der Nähe von Kassel wohnen werde, war das leider auch schon wieder die letzte Sendung.

Schade muß ich irgendwie übersehen haben.
Ansonsten viel Freude und Erfolg in der neuen Heimat !

Gruß Maik

Jazz meets Elektro - spannend...

Fogh Depot - Turmalinturm

Mr._Lovegrove (Beitrag #16350) schrieb:

Herbie Hancock Speak like a child Hancock war hier kompositorisch schon auf einem Sprungbrett in andere Welten. Das Titelstück alleine ist immer das Geld für die CD wert. Wie Hancock das Bläserthema umgarnt, wie er sich um es herumschlängelt, nur um es dann selber mit der Linken aufzunehmen, das ist so faszinierend, wie kaum was anderes im Jazz.

Schön Beschreibung, @Mr. Lovegrove! Das hatte ich gestern Abend gleich mal gecheckt:



Daraufhin nahm ich mir vor, die Complete Blue Note Sessions Mal wieder durchzuhören, wozu sich die lange Autofahrt heute geradezu anbietet aber nicht ausreichen wird.

Die Sixties Sessions sollte man immer und überall dabei haben.

Das ist eine tolle Box, die ich früher immer auf meinem Wunschzettel stehen hatte. Aber nun habe ich alle Blue Note Alben einzeln und die eventuellen Outtakes und alternativ Takes empfinde ich persönlich als wenig interessant.
Hier läuft gerade wieder mal diese:

Extra Ball
Birthday

Sicher fühlt man sich bei der polnischen Fusioncombo immer mal wieder an Terje Rypdal, Chick Corea oder auch Weather Report erinnert, aber die Jungs haben es voll drauf, geben richtig Gas und liefern auch hervorragende Kompositionen ab.

Ja, in die Birthday hatte ich auch schon mal reingehört, bin aber irgendwie wieder von abgekommen.
Zur Zeit habe ich noch viele neue Sachen, in die ich mich z. T. noch etwas reinfuchsen muss, wie z. B. in die hier:



The Bad Plus - The Rite Of Spring (2014)

Das ist ziemlich harte Kost, finde ich. Es handelt sich hierbei um eine Adaption für Klavier, Bass und Schlagzeug von Stravinskys "The Rite Of Spring". So etwas wird gern als "Crossover" bezeichnet. Naja. irgendeine Schublade lässt sich immer finden. Aber solche Dinge gab es ja schon öfter im Jazz. Die Bearbeitung von Miles Davis und Gil Evans des 2. Satzes aus dem Concierto de Aranjuez von Joaquín Rodrigodes fällt mir da als populäres Werk ein. Oder auch Jacques Loussiers Bach-Bearbeitungen sind da sehr bekannt. Die Idee ist in diesen zwei Beispielen zwar ähnlich, die Musik ist aber trotzdem völlig unterschiedlich. Ich persönlich komme mit dem Concierto de Aranjuez vom Miles auch weitaus besser klar als mit dem oben gezeigten Album. Aber es heißt ja, dass Alben, die sich einem nicht gleich erschließen, später zu den persönlichen Favoriten werden können. Im Gegensatz zu Alben, die einem sofort gefallen, da besteht die Gefahr des schnellen Überhörens. Also, das zweite scheidet hier jedenfalls aus.

Eric Dolphy - Last Date

Nach einer ziemlichen langen Sendepause melde ich mal wieder hier im Forum. Hatte viel um die Ohren.

Und ich hatte auch Musik um die Ohren. In Sachen Jazz habe ich fleißig weitergehört. Zu einigen Musikern, die mir vor ein oder zwei Jahren noch zu extrem (zu "free", zu "unharmonisch" - ihr wisst schon, was ich meine) waren, habe ich inzwischen einen besseren Zugang.

Ein gutes Beispiel ist Eric Dolphy. Mit "Out To Lunch" habe ich lange gehadert, mit "Last Date" noch viel mehr,

Inzwischen zwei meiner absoluten Jazz-Favoriten.

Das zwischenzeitlich gebuchte Apple Music Abo eröffnet mir dabei schnelle und unkomplizierte Zugänge zu bisher völlig unbekannten Sphären.

Erik Truffaz auf den Spuren Nils Petter Molvaers

Being human being

Hier ein weiterer Neuzugang bei mir:



Yelena Eckemoff Trio - Lions (2015)

Yelena Eckemoff (p)
Arild Andersen (b)
Billy Hart (dr)


Das Album läuft zur Zeit bei mir rauf und runter. Ich kann gar nicht genug davon bekommen. Was für herrliche Kompositionen. Das Thema "Lions" hat Yelena Eckemoff hervorragend eingefangen, finde ich. Spätestens bei Stück 4. Night In Savanna befinde ich mich gedanklich jenseits jeglicher Zivilisation.
Hier berichten Frau Eckemoff und ihre zwei Mitstreiter von diesem phantastischen Album.

Ich habe gesehen, dass die Dame vor einiger Zeit schon mal Thema hier im Forum war. Nun liebäugele ich auch mit der Quintet-Aufnahme In The Shadow Of A Cloud, bei der u. a. auch Chris Potter mitwirkt. Vielleicht kennt die ja jemand und mag was dazu sagen.

Kennst du die:



Mit Arild Andersen und Peter Erskine. Auch ganz was feines. Die “Lions“ kommt auf die Liste. Ist mit Billy Hart sicher auch interessant.

Ich kenne die Glass Song hier aus dem Forum. Gehört habe ich sie aber noch nicht. ... auch sehr interessant!
Aber Klaviertrios nehmen langsam überhand bei mir, darum liebäugele ich zur Zeit mehr mit der Quintet-Aufnahme In The Shadow Of A Cloud.

Hallo !

Mir war heute noch mal nach Cobham zumute in Erinnerung an das Konzert im November.
Die Platte habe ich für'nen schmalen € erstanden, so sieht leider auch das Cover aus.
Die Platte ist in einem noch etwas besseren Zustand.
Zur Qualität der Musik brauch ich nichts zu sagen, Ihr kennt die sicher alle, nur soviel, mir hat sie gefallen.
Der erste Song "Quadrant 4" ist vielleicht noch nicht so ganz meiner, aber das kann ja noch werden.



Billy Cobham ‎/ Spectrum / 1973 / Atlantic ‎/ ATL 40 506

Gruß Maik