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Der MC Cassetten - Neuzugänge, Bestand und Bilder Thread

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Marsilio
Inventar
#3109 erstellt: 16. Nov 2016, 21:07
FOLGE 58
AudioMagnetics XHE II

DSC_0582

Als ich vielleicht 10,12 Jahre alt war, kam ich in einem Schweizer Supermarkt zum kleinen Preis zu einem Doppelpack dieser AudioMagnetics XHE II. Im Vergleich zu meinen damaligen Agfas waren die XHE II spektakulär: Klarsichtgehäuse in Rauchglasoptik waren noch unüblich - und dann diese Bandführungsklötzchen! Weniger toll ist mir die Qualität der Aufnahmen in Erinnerung geblieben, wahrscheinlich lag das aber am einfachen Panasonic-Recorder. Irgendwann waren die beiden Tapes weg, wohl fortgeschmissen. Als ich wieder mit dem Sammeln von Kassetten anfing erinnerte ich mich mit etwas Wehmut an diese raren AudioMagnetics zurück. Umso grösser war die Freude, als ich in einer Tasche voll geschenkter Kassetten genau so ein Exemplar entdeckte!

Die US-Marke AudioMagnetics, die - Irrtum vorbehalten - dem Spielwarenkonzern Mattel (Barbie-Puppen!) gehörte, war in Europa weniger präsent. Vor allem in Kanada waren deren Kassetten recht gebräuchlich, und offenbar wurden sie dort auch für vorbespielte Kaufkassetten verwendet. Die XHE II hier im Bild aber wurde in Portugal hergestellt stammt aus der Epoche 1979-81. Nachher verschwand AudioMagnetics vom europäischen Markt. In Kanada hingegen gab es 1982-84 nochmals eine Neuauflage in einem völlig anderen, an die zeitgenössischen Kassetten von SMAT/SKC erinnernden Design. Danach wurde die Marke verkauft und in Swire Magnetics Ltd. umbenannt; die neuen Besitzer vertrieben in den USA unter dem Label "Laser" (hat nichts mit den "Lazer" der Dessauer Magnetbandwerke zu tun!) respektive in Kanada unter dem Label TRX fortan Hongkong-Kassetten.

Das Kassettengehäuse der XHE II macht einen recht stabilen Eindruck, die Laufruhe ist bemerkenswert. Beim schnellen Vor- und Rücklauf rasselt die Kassette recht stark. Die roten Bandführungsklötzchen sorgen aber stets dafür, dass sich das Band immer sehr schön aufwickelt.

Das Band ist zweifelsohne noch um ein 70er-Jahre-Typ II, wohl ein Chromsubstitut. Penibel eingemessen lassen man auch auf diesem alten Band wirklich gute Aufnahmen machen, vor allem wenn man auf Dolby verzichtet; mit Dolby neigt das Band zu einer leichten Höhenbetonung. Sehr überzeugend ist sind die Langzeitqualitäten: Meine Kassette wurde gemäss Aufschrift im Einleger am 2. September 1983 bespielt - und die Aufnahmen scheinen an nichts eingebüsst zu haben.

Mein Fazit: Eine durchaus ernstzunehmende Kassette!


[Beitrag von Marsilio am 17. Nov 2016, 10:59 bearbeitet]
Krid
Schaut ab und zu mal vorbei
#3110 erstellt: 16. Nov 2016, 21:15

karl50 (Beitrag #3108) schrieb:
Möglicherweise ist in Deinen Staub o.ä. reingekommen, die solltest Du mal
versuchen zu reinigen (waschen mit Spülmittel, dann gut trocknen lassen).

Karl

Hallo Karl,

die letzte Minidisc mit den geschilderten Aussetzern stammt von meinem enorm peniblem Bruderherz. Meine eigenen Aufnahmen waren bislang auch immer einwandfrei. Musikkassette mag ja auch nicht über die Jahrzehnte hinweg verlustfrei bleiben, aber so etwas kann "analog" schlichtweg nicht passieren.

Meinst Du das mit dem Waschen mit Spülmittel wirklich ernst?



karl50
Stammgast
#3111 erstellt: 16. Nov 2016, 21:27
Hallo Dirk,

meine ich voll ernst, in MD-Forum hat jemand die MDs mit der Spülmaschiene
ohne Schaden erfolgreich gereinigt (das würde ich nun nicht machen).

Die Aussetzer können aber auch schon bei der Aufnahme entstehen, wenn z.B. der Laser
nicht mehr ok ist.

Karl


[Beitrag von karl50 am 16. Nov 2016, 22:54 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#3112 erstellt: 17. Nov 2016, 20:09
FOLGE 59
Philips SC II

DSC_0816

Im 1985er-Lineup von Philips tauchte parallel zu den schon länger in Belgien produzierten schwarzen UC II und MC II mit der hier im Bild gezeigten SC II eine Klarsichtkassette auf, die von ICM in der Schweiz gefertigt wurde. Die SC II blieb nur bis 1986 im Sortiment, 1987 lösten die ebenfalls von ICM produzierten UCX und MCX sowohl die UC II/MC II als auch die SC II ab.

Die SC II scheint recht sorgfältig zusammengebaut, die Mechanik arbeitet einwandfrei, die Bandlaufgeräusche liegen im durchschnittlichen Rahmen.

Das Echtchromband müsste logischerweise eigentlich dem Dupont-Band der UC II entsprechen, gab es doch ein entsprechendes Joint-Venture zwischen Philips und Dupont. Die Bezeichnung "SC" steht vermutlich für Superchrom. Fakt ist aber auch, dass ICM immer mal wieder auch Agfa-Band in seine Gehäuse einspulte. Falls da jemand mehr weiss bitte melden!

Grundsätzlich sollte das Band genau eingemessen werden, um ordentliche Aufnahmen erzielen zu können. Ich habe vor rund 20 Jahren eine solche Kassette neu gekauft (war vermutlich ein Ladenhüter) und bespielt, allerdings auf einem einfachen Gerät ohne Bias-Einstellmöglichkeit. Damals war ich nicht so zufrieden mit dem Resultat - und wenn ich mir diese Kassette heute anhöre bin ich es noch weniger... Ob die offenkundigen Pegelverluste im Laufe der Zeit alterungsbedingt oder bereits durch die Aufnahme entstanden sind kann ich allerdings nicht abschliessend beurteilen.

Mein Fazit: durchzogen...


[Beitrag von Marsilio am 18. Nov 2016, 15:24 bearbeitet]
MC-Liebhaber
Ist häufiger hier
#3113 erstellt: 18. Nov 2016, 08:27
Gestrige Neuzugänge

Sony HF-ES und UX-ES
Marsilio
Inventar
#3114 erstellt: 18. Nov 2016, 08:42
Guter Fang. Alles was bei Sony das Anhängsel "ES" hat (mit Bindestrich und nicht mit Punkt dazwischen!) ist echt gut...

LG
Manuel
MC-Liebhaber
Ist häufiger hier
#3115 erstellt: 18. Nov 2016, 13:02

Marsilio (Beitrag #3114) schrieb:
Guter Fang. Alles was bei Sony das Anhängsel "ES" hat (mit Bindestrich und nicht mit Punkt dazwischen!) ist echt gut...

LG
Manuel

ES mit Punkt kenne ich nicht. Da ich leider (noch) kein Tapedeck habe mit Einmessfunktion, vermute ich, dass die Höhen überbetont sein werden. Daher verwende ich zurzeit Kassetten die möglichst nah an der Norm liegen und behalte diese für später.
Marsilio
Inventar
#3116 erstellt: 18. Nov 2016, 13:58
Ich meinte das so: In der Sony-Tape-Hierarchie läuft es so UX => UX-S => UX-ES => UX-Pro. Die Kassetten mit der Endung -ES sind für mich so was wie kleine Geheimtipps, da sie bereits ein sehr gutes Band haben und auch gut laufen. Leider hat Sony die Qualität der Kassettengehäuse im Laufe der Zeit - wenn auch nur leicht - veschlechtert. Optisch unterscheidbar sind die guten und die nicht ganz so guten UX-ES bzw. UX-Pro an den Aufschriften auf der Originalverpackung und auf dem Kassettengehäuse. Die älteren, besseren Varianten hatten einen klar erkennbaren Bindestrich: SONY UX-ES. Bei den späteren war ein witziger Grafiker am Werk, der den Bindestrich als eine Art Punkt darstellte: SONY UX*ES.

Deine Varianten sind noch jene mit dem Bindestrich.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 18. Nov 2016, 14:02 bearbeitet]
Passat
Inventar
#3117 erstellt: 18. Nov 2016, 14:01
Ich sehe da keinen Punkt, sondern einen sehr kurzen Strich.

Grüße
Roman
Marsilio
Inventar
#3118 erstellt: 18. Nov 2016, 15:23
FOLGE 60
Audiphon Superchrom

DSC_0814

Die in Folge 59 gezeigte Philips SC II mit dem typischen Turbo-Gehäuse von ICM tauche es Mitte der 80er-Jahre auch bei anderen Marken auf - als GXP vom Batterienhersteller Daimon, als Universum sowie als Audiphon, der Audio-Eigenmarke der Kaufhauskette Horten. Kennzeichen dieser Kassetten ist nebst den rundgelochten Spulenkernen der quasi "eingestanzte" Markenschriftzug.

Diese Audiphon Superchrom hier im Bild könnte durchaus das exakt gleiche Modell wie die Philips SC II sein, also mit einwandfrei arbeitender Mechanik und ordentlicher Laufruhe.

Beim Band tippe ich ebenfalls darauf, dass es sich um das Echtchromband von Dupont handelt, wenngleich auch Agfa-Material denkbar is. Interessanterweise macht das Band dieser Audiphon einen eher etwas besseren Eindruck als bei der Philips. Allerdings könnte das auch an der Lagerung meiner Philips SC II liegen, die ich rund zehn Jahre nach ihrer Lancierung als Ladenhüter erworben hatte.

Mein Fazit: okay


[Beitrag von Marsilio am 18. Nov 2016, 15:26 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#3119 erstellt: 19. Nov 2016, 15:27
FOLGE 61
ICM CX II

DSC_0813

Nachdem ich in den Folgen 59 und 60 Kassetten mit ICM-Turbo-Gehäusen von Fremdherstellern gezeigt habe, möchte ich hier nun auch noch eine Original-ICM vorstellen - diese ICM CX II Chromdioxid, die einfachere der beiden Chromvarianten im ICM-Lineup der frühen 80er-Jahre (darüber positioniert war die CX II Superchrom). Eine der ersten Kassetten mit komplett transparentem Gehäuse.

Das Gehäuse ist auch im Original gut verarbeitet, die Laufruhe ist ordentlich. Hier im Bild gut zu sehen ist zwischen den charakteristischen Bandwickeln mit den zylinderförmigen Rundlöchlein der Schriftzug "Turbo", dem dieses Gehäuse seinen Namen verdankt.

Beim verwendeten Band herrscht grosse Unklarheit; ICM war damals quasi die Schweizer Antwort auf Magna und dafür bekannt, jenes Bandmaterial zu verwenden, das gerade verfügbar war. In den einschlägigen Foren liest man von Agfa, Dupont, Basf und sogar EMI als möglichen Lieferanten. Das Band bei meinen Exemplaren ist leider durchwegs nicht mehr gut erhalten und lässt sich nicht mehr sinnvoll bespielen; ob das lagerungs- und einsatzbedingt oder qualitätsbedingt ist kann ich nicht beurteilen.

Mein Fazit. Ein Designklassiker, hinter dessen Bandqualität aber ein grosses Fragezeichen gesetzt werden muss.


[Beitrag von Marsilio am 19. Nov 2016, 15:32 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#3120 erstellt: 23. Nov 2016, 13:59
FOLGE 62
PDM CD

DSC_0842

Wie ich bereits in Folge 30 bei der Vorstellung der PDM CD X geschrieben habe, war auch Philips DuPont Magnetics, das Joint-Venture von Philips und DuPont ein Abnehmer der ICM-Kassettengehäuse. Im Gegensatz zur CD X hat die hier gezeigte CD, die ebenfalls dem Line-up von 1990/91 entstammt, nur ein Einschicht-Band. Optisch ist sie aber kaum von der hochwertigeren Variante zu unterscheiden, sie ist leicht schwächer eingefärbt und der Einleger hat einen grösseren Braun-Anteil.

Mechanisch ist die Kassette dementsprechend gleich einzuschätzen wie die CD X. Sie funktioniert einwandfrei, die Laufruhe ist ok.

Das Echtchromband, das noch von DuPont stammen müsste lässt sich nachkorrekter Einmessung gut bespielen. Einen hörbaren Unterschied zur CD-X-Variante kann ich für einmal nicht ausmachen. Der Vorteil von Zweischicht wird sich wohl primär hinsichtlich Haltbarkeit (geringere Dropout-Anfälligkeit) auswirken.

Etwa ab 1992 kamen für die PDM CD bei optisch unveränderter Verpackung ein koreanisches Gehäuse (und möglicherweise auch koreanisches Band) zum Einsatz. Nur kurze Zeit später dann wurde nach dem erneuten Wechsel auf Produkte aus Dessau die CD-Variante eingestellt und nur noch eine - indes minderwertige - CD X angeboten.

Mein Fazit: Empfehlenswert


[Beitrag von Marsilio am 23. Nov 2016, 14:26 bearbeitet]
MC-Liebhaber
Ist häufiger hier
#3121 erstellt: 23. Nov 2016, 21:10
@ Marsilo: Wie nahe an der IEC-Norm liegt die PDM CD? Ich besitze etliche PDM FE X (1990-1992) die sich auf einem Rekorder ohne Einmessfunktion sehr gut bespielen lassen. Der Unterschied zur TDK SA ist auf jeden Fall nicht mehr riesig.
Orpheus66
Inventar
#3122 erstellt: 24. Nov 2016, 02:33
Ich ertappe mich seit kurzem auch dabei, dass ich vermehrt nach Kassetten stöbere und mir diese auch zulege,
bei denen ich einfach das Gehäuse ansprechend und hübsch finde. Das Dumme daran ist ja nur, dass es diese
meistens nur originalverpackt gibt. Und dann stellt sich immer die Gewissensfrage: Aufreissen, oder in Folie lassen?
Dies sind meine neuesten Zugänge:

Philips UCX

That\'s Suono Format

Eigentlich müsste man immer zwei Exemplare kaufen, damit man wenigstens eines auspacken kann...

Und diese fünf FUJI's trudelten auch noch ein...

fullsizeoutput_1170


[Beitrag von Orpheus66 am 24. Nov 2016, 03:11 bearbeitet]
windpeter
Ist häufiger hier
#3123 erstellt: 24. Nov 2016, 09:01
Ich würde sie in Folie lassen. Aufreißen kann man sie ja immer noch.
Marsilio
Inventar
#3124 erstellt: 24. Nov 2016, 09:09

MC-Liebhaber (Beitrag #3121) schrieb:
@ Marsilo: Wie nahe an der IEC-Norm liegt die PDM CD? Ich besitze etliche PDM FE X (1990-1992) die sich auf einem Rekorder ohne Einmessfunktion sehr gut bespielen lassen. Der Unterschied zur TDK SA ist auf jeden Fall nicht mehr riesig.


Da müsste man eine Messung machen. Grundsätzlich ist es eben Echtchrom, und zumindest früher hatte ich mit meinen einfachen Aufnahmegeräten mit Echtchromkassetten nicht immer die besten Ergebnisse erzielt. Mit Typ I-Bändern hingegen hatte ich früher nie Probleme. Und das FE X-Band ist ja auch das Top-Typ I-Band von DuPont.

LG
Manuel
Marsilio
Inventar
#3125 erstellt: 24. Nov 2016, 16:08
FOLGE 63
MElectronic MC II (ICM-Variante)

DSC_0841

In Folge 26 stellte ich die 90er-Jahren-Kassetten des Schweizer Grossdetailhändlers Migros der 90er-Jahre vor, die im ehemaligen ORWO-Werk in Dessau konfektioniert wurden. Die Vorgängermodelle indessen kamen vom Schweizer Hersteller ICM. Diese MC II ist das einfachere Modell der Typ II--Kassetten von Migros, die unter der Marke MElectronic verkauft wurden (darüber positioniert ist die MHQ II-S).

Das Gehäuse ist auch optisch unverkennbar eine ICM der 80er-Jahre: Klarsicht, gelochte Spulenkerne, Kennzeichnung im Tonkopfbereich. Anders als etwa bei den PDM-Kassetten wie etwa die in Folge 62 vorgestellte PDM CD scheint man für die günstigen MElectronic-Produkte mit etwas dünneren Plastikgehäusen verwendet zu haben. Gleichwohl macht die Kassette einen ordentlich verarbeiteten Eindruck, die Mechanik arbeitet einwandfrei und die Laufruhe ist zufriedenstellend.

Beim verwendeten Band unklarer Herkunft gehe ich von einem einfacheren Echtchromband aus. Hohe Pegel mag es nicht, und bei komplexeren CD-Aufnahmen kommt es an seine Grenzen. Aufnahmen ab Schallplatte hingegen habe ich ordentlich hingekriegt. Für einmal kann ich bei diesem Exemplar eine unklare Vorgeschichte ausschliessen da ich von diesen Kassetten noch einige NOS-Exemplare besitze.

Mein Fazit: Brauchbar, ich würde aber die mit höherwertigem Band ausgestattete MHQ II-S vorziehen.


[Beitrag von Marsilio am 24. Nov 2016, 16:13 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#3126 erstellt: 25. Nov 2016, 15:53
FOLGE 64
DENON DX7 (1979/80)

DSC_0817

1979 stieg der japanische Hifi-Hersteller Denon mit seiner DX-Reihe ins Kassettengeschäft ein. Diese DX7 hier im Bild - den Namen DX7 dürften viele Musikern primär mit der gleichnamigen Synthesizer-Legende von Yamaha in Verbindung setzen - stellte die Typ II-Variante des Lineups dar. 1981 änderte das Design der Kassette leicht, indem das bis anhin schwarze Etikett für ein Jahr auf ein im oberen Bereich silbernes wechselte, ehe eine grundlegend neue DX7 präsentiert wurde (die alte silberne DX7 bekam als Scotch XSII 1982-86 quasi ein zweites Leben - siehe Folge 15).

Die UR-DX7 ist ausgesprochen robust, die Mechanik macht zwar einen eher schwergängigen Eindruck, verrichtet ihre Arbeit aber tadellos und auch bemerkenswert leise.

Punkto Band setzte Denon auf ein Zweischicht-Chromsubstitut. Mein Exemplar hier lässt sich problemlos bespielen, Dropouts gibt es keine. In den Höhen allerdings mag das Band nicht mehr ganz mitzuhalten. Ob dies alterungs-/einsatzbedingt ist oder nicht kann ich leider nicht beurteilen, da ich nur dieses einzelne Exemplar besitze. Vielleicht hat einer von Euch auch Erfahrungen mit dem Tape...?

Mein Fazit: Selbst im hohen Alter noch brauchbar.


[Beitrag von Marsilio am 25. Nov 2016, 16:07 bearbeitet]
Orpheus66
Inventar
#3127 erstellt: 27. Nov 2016, 19:23
Gestern Abend sind mir bei einer Feier im Freundeskreis doch glatt 16 TDK-SA-X mit meinem Lieblingsgehäuse (die mit der sichtbaren Umlenkrolle) zugeflogen.
Der größte Teil davon unbespielt und der Rest nur ein einziges Mal zu Archivzwecken... SCHNAPP!

TDK SA-X 90
MC-Liebhaber
Ist häufiger hier
#3128 erstellt: 28. Nov 2016, 09:56
Neuzugang letzter Woche
The Police

Untenstehend das Mixtape des laufenden Monats. Quelle DAB+/Bitrate 80 od. 72 kbit/s
Mixtape Nov. 2016
Marsilio
Inventar
#3129 erstellt: 28. Nov 2016, 18:22
FOLGE 65
DENON DX7 (1982/83)

DSC_0812

Bei Denon-Kassetten verliert man gerne den Überblick, weil das Design recht häufig änderte. Nachdem 1981 noch das schwarze Gehäuse mit den kleinen Sichtfenstern, aber neugestalteten Etiketten verwendet wurde, setzte man 1982/83 auf eine an BASF erinnernde Gehäuseform mit grösseren Sichtfenstern. Dieses Design kam bei der DX7 auch 1983/84 noch zum Einsatz, allerdings bereits wieder mit etwas anders gestalteten Etiketten und nun grau eingefärbten Klemmen am Bandwickel.

Verändert wurde 1982 auch das Lineup: Jetzt gab es zwei Typ II-Varianten - die einfachere DX7 sowie neu die DX8. Ob man bei der DX7 beim Band vom Zweischichtprinzip abgekommen ist, weiss ich nicht. Und über die DX8 findet sich praktisch überhaupt nichts im Web. Weiss jemand mehr?

Das Gehäuse der 82er-DX7 macht auf mich nicht den besten Eindruck, das Vorgängermodell gefällt mir besser und scheint auch robuster zu sein. Auch sind für Denon-Verhältnisse relativ starke Laufgeräusche zu hören. Kein Grund zum Klagen gibt dafür das Band, das sich problemlos bespielen lässt.

Mein Fazit: okay


[Beitrag von Marsilio am 28. Nov 2016, 18:43 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#3130 erstellt: 29. Nov 2016, 18:46
FOLGE 66
DENON HD7 (1985/86)

DSC_0825 DSC_0828 Denon HD7

1985 ersetzte Denon im Typ II- und IV-Bereich die DX-Reihe durch die HD-Reihe. Bei dieser Gelegenheit verpasste man diesen Kassetten ein neues Gehäuse. Und man beliess es nicht dabei; Einleger, Schachtel, Verpackung - es wurde richtig umgestaltet, überdies sehr sorgfältig. Das Resultat ist meiner Ansicht nach eines der stimmigsten Kassetten-Lineups überhaupt.

Bei dieser HD7 hier fängt das mit dem rückseitig hellgrün gefärbten Einleger an, was einen coolen Effekt bei eingepackter Kassette ergibt. Auf dem "Plexiteil" der Schachtel ist ein grosses "Denon" eingraviert. Und die Kassette an sich weist nebst dem schicken bunt-silbernen Etikett Gravierungen im unterschiedlich transparent gehaltenen Sichtfensterbereich auf. 1987 wurde dieses Aussehen übrigens leicht abgeändert (erkennbar an den nun schwarz hinterlegten Typen- und Längenangaben auf dem Etikett), ehe 1988 das bekannte Zweifensterdesign Einzug hielt.

Mechanisch wurden im Vergleich zum Vorgängermodell Fortschritte erzielt. Nun läuft der Bandtransport auf einem guten, ziemlich geräuschlosen Niveau.

Übers Band muss man nicht viele Worte verlieren. In der Typologie nun mittig angeordnet (HD6 => HD7 => HD8 - letzteres neu mit Metallparktikeln) lässt sich das HD7-Band etwas höher aussteuern als üblich (worauf auf dem Einleger auch hingewiesen wird); die Aufnahmen gelingen gut.

Mein Fazit: Empfehlenswert - und sehr sexy...


[Beitrag von Marsilio am 29. Nov 2016, 22:12 bearbeitet]
Igelfrau
Inventar
#3131 erstellt: 29. Nov 2016, 21:21
In der Tat eine sehr professionelle Optik. Das war auch mein erster Gedanke, als ich deine Bilder eben sah.
Marsilio
Inventar
#3132 erstellt: 30. Nov 2016, 15:42
FOLGE 67
DENON HD6 (1985/86)

DSC_0820 DSC_0827

Die coole sorgfältige Gestaltung mit der coolen Farbensprache der in Folge 66 gezeigten Denon HD7 zieht sich übers ganze 1985/86er-Lineup von Denon. Bei der HD6 hier im Bild, welche die Basis-Typ II-Variante verkörpert, ist es ein gelbgrün (bei der HD8 übrigens eine Art hellblau, bei der HD-M dann ein helles gold-braun).

Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen: Das Gehäuse der HD6 entspricht jenem der HD7, macht also ebenfalls einen guten Eindruck.

Wenn auch das Band bloss eines der einfacheren Chromsubstitute ist, ist es dennoch über jeden Zweifel erhaben; es lässt sich gut bespielen, überdies ist es ausgesprochen langlebig; meine HD6 hier im Bild wurde ca. 1990 bespielt, die Aufnahmen haben sich tadellos gehalten.

Mein Fazit: Empfehlenswert.


[Beitrag von Marsilio am 30. Nov 2016, 15:42 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#3133 erstellt: 01. Dez 2016, 11:02
FOLGE 68
DENON HD-L Zippy II

DSC_0848

Das Kassetten-Lineup von Denon unterscheidet sich mitunter komplett von der europäischen und US-amerikanischen Palette. Interessanterweise tauchte diese japanisch HD-L Zippy II von 1988 und 1989 ab und zu trotzdem in Europa auf. Vielleicht wollte sich Denon so hierzulande seinen Anteil am populärer werdenden Klarsichtgehäuse-Kuchen sichern...?

Die HD-L Zippy II, die wohl eher auf der günstigeren Seite positioniert war, macht optisch was her. Auch hier dürfte wieder ein fähiger Produktedesigner am Werk gewesen sein. Der Grünton des Gehäuses findet im Einleger eine Fortsetzung. Das Gehäuse an sich macht einen wertigen und stabilen Eindruck; es dürfte einen "Bodenfaller" im Gegensatz zu so manchen der Klarsicht-Billigkassetten schadlos überstehen. Die Mechanik funktioniert tadellos; die Laufgeräusche liegen kaum über jenen der damaligen dunklen Denon-Gehäuse.

Unproblematisch ist auch das Band; bespielen geht einwandfrei. Mit grosser Wahrscheinlichkeit handelt es sich hier um das gleiche Basis-Typ II-Band wie in der zeitgenössischen HD6.

Mein Fazit: Empfehlenswert.


[Beitrag von Marsilio am 01. Dez 2016, 11:20 bearbeitet]
0300_Infanterie
Inventar
#3134 erstellt: 01. Dez 2016, 16:32
Ja, die HDs von Denon kann man wirklich gut nutzen!
Marsilio
Inventar
#3135 erstellt: 05. Dez 2016, 09:43
FOLGE 69
DENON CR-II

DSC_0814

Denons Kassetten-Lineup von 1994-96 war das letzte für den europäischen und amerikanischen Markt, danach belieferte der japanische Hifispezialist nur noch den asiatischen Markt mit Tapes. Zeichnete sich Denon in den Jahren zuvor immer wieder durch mitunter originelle Gehäuse aus, griff man für dieses letzte Lineup ins Regal von General Magnetics (Singapur), auch wenn auf der OVP steht, dass Denon dieses Gehäuse neu entwickelt haben soll. Naja,jedenfalls lässt sich diese CR-II hier im Bild kaum von den zeitgenössischen Konkurrenzprodukten von Philips und PDM unterscheiden.

Immerhin ist auch das General Magnetics-Gehäuse noch ein ganz ordentliches Produkt. Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde es bei PDM für die Top-Typ II- sowie für die Typ IV-Kassetten verwendet. Bei Denon kam es auch für die einfachste Typ II-Variante CR II zum Einsatz, ferner für die HD7 und HD8 (bei der HD-M verblieb man beim Design mit dem feigenförmigen Design des Lineups von 1992/93.

Das Gehäuse ist macht einen robusten Eindruck. Bandmechanik arbeitet nicht mehr ganz so ruhig wie bei den Spät-80er-Kassetten von Denon, die Geräusche bewegen sich aber immer noch im befriedigenden Bereich. Das Band dürften noch von Denon selbst sein und entspricht bei der CR-II wohl dem Vorgängermodell HD6. Einmessen und bespielen geht problemlos; auch klanglich lässt es für ein Basis-Typ II-Band keine Wünsche offen.

Mein Fazit. Empfehlenswert


[Beitrag von Marsilio am 05. Dez 2016, 21:13 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#3136 erstellt: 06. Dez 2016, 11:36
FOLGE 70
THAT'S EM

DSC_0839

Der japanische Hersteller Taiyo Yuden, der seine Kassetten unter dem Namen THAT'S (und in den USA ca. 1986-1990 unter dem Namen TRIAD) vertrieb, hatte mit der EM bereits relativ früh eine Typ II-Kassette im Sortiment, die im Prinzip eine verkappte, auf Typ II-Einstellungen ausgerichtete Typ-IV-Kassette ist. Also ein mit Metalpartikeln angereichertes Band. Vergleichbare Rezepturen verwendeten Denon (HD8), 3M (Blackwatch 2020), Memorex (CRX II), TDK (HX-S) sowie Realistic Supertape (MII).

Diese EM hier ist aus der Zeit des Europa-Markteintritts von THAT'S im Jahre 1983/84. Die EM hatte noch nicht das später so charakteristische Dreiecks-Sichtfenster. Das Gehäuse macht aber einen stabilen Eindruck, die Bandlaufgeräusche liegen knapp unter dem Durchschnitt, die Rasselgeräusche beim schnellen Vor- und Rücklauf darüber.

Beim verwendeten Band bin ich allerdings unsicher, ob hier effektiv bereits das mit Metalpartikel-Band verwendet wurde. Auf der Kassette finden sich keine entsprechende Hinweise, wenn man das Band genau anschaut könnte es aber der Fall sein. Die Aufnahmen werden recht gut, und hinsichtlich Pegel sind auch überdurchschnittlich hohe Peaks möglich.

Mein Fazit: In noch gutem Zustand empfehlenswert


[Beitrag von Marsilio am 06. Dez 2016, 11:42 bearbeitet]
Igelfrau
Inventar
#3137 erstellt: 06. Dez 2016, 22:10
Zwischendurch mal wieder ein dickes Danke an dich für deine tollen Folgen, Marsilio!
Nicht dass du meinst, hier liest niemand mehr mit...
windpeter
Ist häufiger hier
#3138 erstellt: 07. Dez 2016, 08:56
Wir lesen alle (!!!!!) mit.
Marsilio
Inventar
#3139 erstellt: 07. Dez 2016, 08:58
Danke - also weiter im Text (nachher gibt's einige Tage Sendepause weil ich übers Wochenende wegfahre)...
Marsilio
Inventar
#3140 erstellt: 07. Dez 2016, 09:11
FOLGE 71
THAT'S EM-X

DSC_0834

1985 brachte THAT'S auch in Europa mit der EM-X wohl jene Kassette auf den Markt, der die Marke (nebst den ebenfalls sehr guten Typ I- und IV-Bändern) ihren guten Ruf verdankt (in Japan wurde die EM-X bereits 1984 angeboten). Was bei der EM von 1983 noch unklar war, ist jetzt offensichtlich: Die EM-X mit dem metallpartikelbeschichteten Band ist im Prinzip eine auf die Typ II-Einstellungen downgegradete Typ IV-Kassette. Die Idee dahinter war wohl, dass auch auf Kassettendecks ohne Typ IV-Einstellmöglichkeit derartige Kassetten verwendet werden konnten.

1986-1989 wurde im THAT'S-Lineup VX- EX- EM-X noch die ebenfalls metallbeschichtete EX dazwischengestellt. Mir ist allerdings unklar, wodurch sie sich von der am höchsten positionierten EM-X unterscheidet. Erst 1990 wurde die EM-X durch die CD/MH abgelöst, die nun im bekannten Suono-Gehäuse daherkam.

Das THAT's-typische Gehäuse mit dem originellen Dreiecksfenster macht einen soliden Eindruck, die Laufgeräusche bewegen sich im damals üblichen Durchschnitt und sind in etwa vergleichbar mit jenen der TDK SA.

Das Band hingegen ist alles andere als durchschnittlich sondern richtig spektakulär. Es ist hoch aussteuerbar und ermöglicht seidige Aufnahmen - und gleichwohl muss man relativieren: Ohne Bias-Einstellmöglichkeit/Einmesscomputer dürfte es sehr schwer sein, gute Aufnahmen hinzukriegen, ist doch dieses Band weit entfernt von der IEC-Norm. Ausserdem habe ich mehrere EM-X aus verschiedenen Quellen, bei denen sich Dropouts häufen - vielleicht eine Folge weil es sich nicht um ein Zweischichtband handelt...?

Mein Fazit: Sehr empfehlenswert - aber nur wenn gut erhalten und bei tauglichem Aufnahmegerät.


[Beitrag von Marsilio am 07. Dez 2016, 09:16 bearbeitet]
Orpheus66
Inventar
#3141 erstellt: 09. Dez 2016, 03:16
Ich habe gestern versucht, meine 1977 selbst bespielten BASF LH Super-Cassetten anzuhören. Und dabei trat leider folgendes Problem auf:
Auf keinem meiner Tapedecks laufen diese zwei Cassetten anständig und normal durch. Legt man die BASF-Cassetten ein und drückt auf Start, dann drehen sie sich die ersten 30 - 40 Sekunden ohne Probleme, aber dann schalten sich die Decks abrupt ab, da anscheinend ein weiterer Bandtransport nicht mehr möglich ist. Es sieht so aus (und hört sich so an...), als wenn das Band an der Andruckrolle und Capstan-Welle einfach durchrutscht und nicht weiter transportiert werden kann.
Ein schnelles Vor- und Zurückspulen ist allerdings ohne weiteres möglich. Das Band läuft generell also frei und blockiert auch nicht.
Erwähnen möchte ich dazu noch, dass die Cassetten äußerlich absolut wie neu aussehen, in den vergangenen 40 Jahren maximal drei- oder viermal abgespielt wurden und sie wurden auch immer trocken und bei Zimmertemperatur gelagert.
Von daher ist bei diesen Voraussetzungen keine Fehlerquelle zu suchen...
Meine Frage ist nun, ob Ihr bei der BASF LH Super Typ I-Cassette dieses Phänomen auch schon einmal erlebt habt.
Eventuell hat sich ja das Bandmaterial derartig verändert, das es einen Gleitfilm entwickelt hat und deshalb zu rutschig wird.
Kann das sein???

Ich habe auch schon derart experimentiert, dass ich eine der Cassetten aufgeschraubt und das Bandmaterial in ein aktuelleres Gehäuse transplantiert habe.
Aber auch das änderte nichts an dem vorhandenen Effekt. Das Band blieb auch im neuen Gehäuse an derselben Stelle stehen.
Könnte man diese beiden Tapes noch irgendwie retten, oder sind sie ein Fall für die Mülltonne?

Es wäre prima, wenn mir irgendjemand ein wenig Licht ins momentane Dunkel bringen könnte.
Dafür vorab schon einmal lieben Dank...

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[Beitrag von Orpheus66 am 09. Dez 2016, 03:28 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#3142 erstellt: 09. Dez 2016, 11:48
Die LH Super ist dafür bekannt, dass sich das Bindemittel löst, es bildet sich ein dünner, klebriger Film am Bandlauf des Tapedecks, wie das Gerät dann reagiert ist völlig unterschiedlich. In den meisten Geräten quietschen die bei mir, der Pausensuchlauf funktioniert dann nicht mehr, weil das Band am Kopf kleben bleibt, teilweise sind die LH Extras aus den späten 80er und frühen 90er Jahren bis vor dem durchsichtigen Gehäuse betroffen.

Ich habe auch das Gefühl, dass das temperaturabhängig ist, man hört oft davon, dass man die Bänder bei 50 oder 60 Grad im Backofen Backen kann, wodurch sich das Bindemittel wieder festigt (kein Witz, kommt aber eher aus dem Tonbandbereich). Habe aber auch festgestellt, dass sich das Band nach einigen Abspielvorgängen im selben Tapedeck teilweise wieder abspielen lässt, wenn man den Bandlauf dann gründlich reinigt. Ich habs bei mir einmal quietschend abgespielt und nach der Reinigung lief es dann.

LG, Tobi
Orpheus66
Inventar
#3143 erstellt: 10. Dez 2016, 00:57
Hi Tobi,
ich danke Dir sehr für Deine Erklärung. So etwas Ähnliches habe ich mir schon gedacht.
Dann werde ich mal den Trick mit dem Backofen ausprobieren... und sollte das nicht funktionieren, dann wandern die Dinger eben in den Abfalleimer.
Warum soll man sich wissentlich das Laufwerk versauen oder verschmieren, wenn das nicht unbedingt sein muss?
Das mit der anschließenden Komplett-Reinigung habe ich jetzt auch schon viermal durchprobiert, aber dennoch bleiben die Bänder jeweils wieder an denselben Stellen stehen und das Tapedeck schaltet ab.
Ich verstehe überhaupt nicht, wie BASF zu seinem guten Ruf gelangt ist. Ich habe prinzipiell nur Ärger mit eigentlich allen Bandsorten von BASF.
Besonders die Chromdioxid super II aus den frühen 80ern, aber auch die Chromdioxid Maxima II aus Mitte der 80er, klingen nach kurzer Zeit dumpf (beträchtlicher Höhenverlust) und sind für Langzeit-stabile Aufnahmen absolut ungeeignet. Die sind wirklich alles andere als empfehlenswert. Habe schon etliche von denen entsorgt, weil sie mir absolut keinen Spass mehr machen.
Orpheus66
Inventar
#3144 erstellt: 10. Dez 2016, 01:53

DOSORDIE (Beitrag #3142) schrieb:
Die LH Super ist dafür bekannt, dass sich das Bindemittel löst, es bildet sich ein dünner, klebriger Film am Bandlauf des Tapedecks, wie das Gerät dann reagiert ist völlig unterschiedlich.
..., man hört oft davon, dass man die Bänder bei 50 oder 60 Grad im Backofen Backen kann, wodurch sich das Bindemittel wieder festigt (kein Witz, kommt aber eher aus dem Tonbandbereich).
LG, Tobi

Du wirst es nicht glauben, aber ich war eben noch so neugierig, dass ich das mit dem Erhitzen im Backofen direkt ausprobiert habe.
Habe beide Cassetten für 20 Minuten bei 60 Grad erhitzt - und jetzt kommt's:
Beide Kassetten laufen wieder. Das hat wirklich funktioniert!! Ich danke Dir nochmals für diesen genialen Tipp!

Ob das Problem nach einiger Zeit erneut auftritt, oder gänzlich behoben zu sein scheint, das wird die Zeit zeigen. Eventuell muss man das Procedere irgendwann wiederholen. Ich werde berichten...


[Beitrag von Orpheus66 am 10. Dez 2016, 01:55 bearbeitet]
windpeter
Ist häufiger hier
#3145 erstellt: 10. Dez 2016, 11:13
Ich fasse es nicht, ..... Kassetten in der Backröhre ????

Noch nie davon gehört, aber wenns funktioniert.
Jazzy
Inventar
#3146 erstellt: 10. Dez 2016, 18:54
Habe ich auch schon gemacht,funktioniert.
rowi
Stammgast
#3147 erstellt: 10. Dez 2016, 21:24

Orpheus66 (Beitrag #3144) schrieb:

Du wirst es nicht glauben, aber ich war eben noch so neugierig, dass ich das mit dem Erhitzen im Backofen direkt ausprobiert habe.
Habe beide Cassetten für 20 Minuten bei 60 Grad erhitzt - und jetzt kommt's:
Beide Kassetten laufen wieder. Das hat wirklich funktioniert!! Ich danke Dir nochmals für diesen genialen Tipp!


Dieser Tipp ist bekannt und wird dafür genutzt um Aufnahmen zu retten, nicht um ein Tape wieder dauerhaft benutzbar zu machen. Sprich, wenn dir die gebackenen Aufnahmen am Herzen liegen, solltest du sie zeitnah digitalisieren oder um kopieren.
Orpheus66
Inventar
#3148 erstellt: 11. Dez 2016, 00:21
Dann ist es also doch nur ein kleiner temporärer Zugewinn und man kommt um die Entsorgung der Kassetten nicht herum. Bedauerlich...
Ich werde sie dann demnächst direkt mal kopieren und hoffen, dass dann nicht noch mehr BASF-Kassetten anfangen, dieses Bindemittel abzusondern. Wobei... das ist auch egal, denn ich bin jetzt schon fast soweit, dass ich (mit diesen Erfahrungen) all meine BASF-Kassetten aussortieren und der Mülltonne zuführen werde.
Es ist mir wirklich ein Rätsel, warum es auch heute noch Freaks gibt, die für diese alten BASF-Krücken noch Geld ausgeben. Das ist ja schrecklich nervig, wenn man anschließend jedesmal eine Komplettreinigung des Laufwerks durchführen muss.
Igelfrau
Inventar
#3149 erstellt: 11. Dez 2016, 09:07
Diese Freaks haben eben nicht unseren entscheidenden Vorteil: Den Folgen-Guide von Marsilio.
(und natürlich auch eure hier dokumentierten Erfahrungen)
MC-Liebhaber
Ist häufiger hier
#3150 erstellt: 11. Dez 2016, 12:31
Meine aktuellen Neuzugänge:

Neuzugang Dezember 2016

Wenn ich das wegen der BASF-Kassetten gewusst hätte! Der Beitrag war leider wenige Tage zu spät!
SR2245
Inventar
#3151 erstellt: 11. Dez 2016, 17:07
Die Maxima haben die oben geschilderten Probleme nicht und laufen mechanisch einwandfrei.
Genau wie auch die anderen CrO2 Bänder von BASF.
Leider haben aber die magnetischen Eigenschaften bei eigentlich allen CrO2 Bändern nachgelassen.
So sind auch diese Maxima im Absolutwert zwar gut 2db Rauschärmer als andere gute FeCo Bänder,
aber durch alterungsbedingte Veränderung haben besonders die MOL und Empfindlichkeitswerte gut 3-6db (je nach Exemplar) abgenommen.
So dass die im Endeffekt bei passender Aussteuerung stärker rauschen. (Signal- Rauschabstand)
Orpheus66
Inventar
#3152 erstellt: 11. Dez 2016, 21:22

SR2245 (Beitrag #3151) schrieb:
Die Maxima haben die oben geschilderten Probleme nicht und laufen mechanisch einwandfrei.
Genau wie auch die anderen CrO2 Bänder von BASF.

Das kann ich leider NICHT bestätigen.
Auch die Chrome Maxima II haben dieselben Symptome des Quietschens und Schmierens.
Das habe ich mittlerweile mehrfach feststellen müssen.
Zusammen mit den gewaltigen Höhenverlusten kann man von diesen BASF-Bändern nur abraten!
Wie gesagt, ich habe den Großteil meiner BASF-Kassetten (Typ I und Typ II) deswegen schon weggeschmissen...

Die folgende Chrome Maxima II ist gerade heute den Weg der Vernichtung gegangen.

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[Beitrag von Orpheus66 am 11. Dez 2016, 21:33 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#3153 erstellt: 11. Dez 2016, 22:47
Das erstaunt mich jetzt mit dieser Chrome Maxima II. Meine laufen butterweich...

Zum Thema BASF: Die Mechanik, insbesondere jene mit dem "Haifischzahn" (SM genannt) ist so eine Sache, die neigen schon zum Quitschen und Rasseln. Bei den Typ II-Bändern von BASF muss man einfach berücksichtigen, dass das eben wirklich Echtchrom und nicht irgendein Chromsubstitut ist. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass auch mit Echtchrombändern sehr gute Aufnahmen möglich sind. Alledings bedarf es da schon einer sorgfältigen und zurückhaltenden Auspegelung. So unkompliziert wie mit der TDK SA ist es definitiv nicht...

LG
Manuel
Orpheus66
Inventar
#3154 erstellt: 11. Dez 2016, 23:41
Die Aufnahmen mögen ja noch gelingen, auch das Einmessen und Justieren der BASF-Bänder ging immer problemlos...
Aber was nützt das alles, wenn man diese Bänder nach geraumer Zeit wieder in das Tapedeck legt, um die aufgenommene Musik zu geniessen, und sich dann alles anhört, als hätte man Schwämme auf den Ohren - es klingt eben nur noch dumpf. Und ich habe meine Bänder in den 80er-Jahren allesamt wirklich genau eingemessen und dementsprechend auch exakt ausgepegelt (das Pioneerdeck in meinem Profilbild besitze ich seit 1981). Es sind allein die BASF-Bänder, die prinzipiell alle nicht mehr anständig hörbar sind. Weder TDK, noch Maxell, Sony, Denon oder Fuji haben diese Auffälligkeiten. Von den Unzulänglichkeiten des BASF-Bandmaterials (Bindemittel o.ä.) möchte ich gar nicht weiter sprechen, aber die extremen Pegelverluste (auch hohe Töne existieren so gut wie gar nicht mehr) sind eigentlich viel schlimmer und lassen nur ein vernichtendes Urteil zu...


[Beitrag von Orpheus66 am 11. Dez 2016, 23:46 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#3155 erstellt: 12. Dez 2016, 17:26
FOLGE 72
AGFA C-DX II S

DSC_0841

1987 präsentierte Agfa mit der C-DX II S die Nachfolgerin für das bisherige Typ II-Topmodell Superchrom HDX, das ich in Folge X vorgestellt habe. Meines Erachtens ist vor allem das Gehäuse im Vergleich zum Vorgängermodell ein qualitativer Quantensprung. Das Ganze macht auf mich einen deutlich stabileren Eindruck, vor verquellenden Sichtenstereinlagen muss man sich hier nicht mehr fürchten. Und auch gestalterisch hat man sich Mühe gegeben, den im Tonkopfbereich eingravierte "Agfa"-Schriftzug finde ich cool.

Mechanisch läuft die Kassette laufruhiger als die zeitgenössischen Konkurrenten von TDK, allerdings auch etwas schwergängiger (was bei mir aber kein Abzug in der Bewertung gibt weil der Bandtransport dadurch nicht beeinträchtigt ist). Verblüffend ruhig ist die Kassette beim schnellen Vor- und Rücklauf.

Das Band, laut Einleger ist das "Superchrom" ein "Chromdioxid in Zweischicht-Technologie, ist etwas tricky zu bespielen. Beim Auspegeln muss man auf der Hut sein; zu hohe Peaks werden mit Übersteuern quittiert. Um ehrlich zu sein benötigte ich mehrere Anläufe, bis ich auf ein gutes Niveau kam. Das Dupont-Echtchrom scheint mir diesbezüglich gutmütiger zu sein. Auf der anderen Seite gilt es festzuhalten, dass auch auf der C-DX II S bemerkenswert gute Aufnahmen möglich sind, das Band hat also schon seine Qualitäten. Leider habe ich keine Langzeiterfahrungen mit Typ II-Bändern von Agfa. Vielleicht wissen hier andere mehr zu berichten.

Mein Fazit: Für Tüftler durchaus interessant, für Einsteiger hingegen eher weniger empfehlenswert


[Beitrag von Marsilio am 12. Dez 2016, 17:36 bearbeitet]
Orpheus66
Inventar
#3156 erstellt: 13. Dez 2016, 04:01

Marsilio (Beitrag #3155) schrieb:
Leider habe ich keine Langzeiterfahrungen mit Typ II-Bändern von Agfa. Vielleicht wissen hier andere mehr zu berichten.

AGFA-Kassetten sind in den 80ern so gut wie nie in meinem Einkaufsbeutel gelandet, weshalb sich heute auch nur noch eine einzige AGFA Typ II-Kassette in meinem Besitz befindet... und da ich gerade dabei bin, all meine alten Kassetten (1981 - 1994) zu sichten bzw. zu hören, kann ich als Ergebnis mitteilen, dass diese AGFA C-DX II S mit ihren darauf befindlichen 30 Jahre alten Musikaufnahmen noch so einigermaßen zu hören ist. Auch wenn bei ihr ein deutlicher Pegelverlust zu attestieren ist und die Höhen teilweise auch verloren gegangen sind, so ist sie dennoch deutlich besser und alterungsstabiler als alle BASF-Bänder in meinem Bestand. Da alle Aufnahmen mit demselben Tapedeck stattgefunden haben, jedes Band einzeln eingemessen wurde und sie auch alle bei gleicher Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit gelagert wurden, bleibt als einzige Quelle für die unterschiedliche Langzeitstabilität bei meinen Kassetten das jeweilige Bandmaterial.
Marsilio
Inventar
#3157 erstellt: 13. Dez 2016, 08:59
FOLGE 73
AGFA SR-XS

DSC_0553

1989 gab es bei Agfa einen erneuten Komplettwechsel des ganzen Sortiments. Das Typ II-Lineup hiess nun SR =>SR-S =>SR-XS. Letztere war damit die direkte Nachfolgerin der C-DX II S als Typ II-Topmodell. Leider war dieser Reihe nicht mehr viel Erfolg beschieden gewesen, möglicherweise wurde damit das Aus von Agfa als Kassettenproduzent im Jahr 1991 besiegelt.

Optisch und haptisch sind bei der RS-XS Ähnlichkeiten zur BASF Chrome Maxima nicht von der Hand zu weisen. Es macht Spass, diese Kassette in die Hand zu nehmen, die Materialien machen eine hochwertigen Eindruck. Das Gehäuse ist trotz dem grossen Klarsichtanteil ziemlich schwer. Der Bandlauf ist relativ ruhig, das schnelle Vor- und Rückspulen ist butterzart. Gleichwohl endete bei mir eine (sehr) lange Aufnahmesession ärgerlich, weil sich die gewellte Gleitfolie durch die Wärme leicht verändert hatte, was prompt zu Verklemmer und Bandsalat führte. Vielleicht ein Einzelfall, die anderen SR-XS die ich habe funktionieren einwandfrei.

Das Echtchromband, ich gehe von Zweischicht aus, gefällt mir gut. Sehr gut sogar: Schöne Klangfarben, hochpräzise Höhen. Zwar erfordert es nach wie vor exaktes und zurückhaltendes Auspegeln, echtchrom-typisch ist aber auch das Bandrauschen niedrig, womit das nicht nachteilig ins Gewicht fällt.

Zwar nicht das Typ II-Band, aber zumindest das Gehäuse tauchte später übrigens bei den russischen EPC-Kassetten wieder auf. Meines Wissens haben die Russen Teile der Agfa-Produktionsanlagen übernommen.

Mein Fazit: empfehlenswert


[Beitrag von Marsilio am 13. Dez 2016, 23:33 bearbeitet]
Passat
Inventar
#3158 erstellt: 13. Dez 2016, 19:37

Orpheus66 (Beitrag #3152) schrieb:

Das kann ich leider NICHT bestätigen.
Auch die Chrome Maxima II haben dieselben Symptome des Quietschens und Schmierens.
Das habe ich mittlerweile mehrfach feststellen müssen.
Zusammen mit den gewaltigen Höhenverlusten kann man von diesen BASF-Bändern nur abraten!
Wie gesagt, ich habe den Großteil meiner BASF-Kassetten (Typ I und Typ II) deswegen schon weggeschmissen...


Die Erfahrung kann ich absolut nicht bestätigen.
Alle meine BASF klingen noch einwandfrei und keine davon quitscht oder schmiert.
Z.T. sind da noch welche aus den 70ern drunter.
Bespielt wurden die fast alle mit einem Aiwa AD-F660.
Primär benutzt habe ich die Chrome Super II.
Aber auch ein paar Chrome und Chrome Maxima II sind darunter und auch ein paar Typ I (LH und LH Maxima X1).

Grüße
Roman
Marsilio
Inventar
#3159 erstellt: 14. Dez 2016, 19:51
FOLGE 74
HITACHI EX

DSC_0545

Diese Hitachi EX hier sieht nicht nur aus wie eine Maxell-Kassette - es ist auch eine. Das heisst, genau genommen wäre es eigentlich umgekehrt, ist doch Maxell eine Marke des Hitachi-Konzerns.

Gemäss Vintagecassette.com stamm diese EX hier im Bild aus dem Europa-Lineup von 1989/90. Interessanterweise kam für dieses Modell aber ein schon älteres Gehäuse aus dem Maxell-Fundus zum Einsatz, nämlich dasjenige der ersten Maxell XLII-S der Jahre 1980-82 und der US-amerikanischen UD-XLII von 1983/84, die unter anderem an den noch etwas schmaleren Sichtfenster erkennbar sind (siehe auch Folge 1). Das Gehäuse macht einen vorzüglichen Eindruck. Die Laufgeräusche liegen unter dem Durchschnitt.

Beim Band bin ich nicht ganz sicher, ob es das simple der Maxell UD II oder das etwas bessere Epitaxial der Maxell XLII ist. Ich tippe eher auf letzteres (und dass für die höher eingestufte Hitachi SX das High Epilaxial-Band der XLII-S verwendet wurde). Denn qualitativ ist es gut; es lässt sich problemlos einmessen und bespielen.

Mein Fazit: empfehlenswert


[Beitrag von Marsilio am 14. Dez 2016, 23:56 bearbeitet]
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