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Allgemeine Frage zu "Störgeräuschen"+A -A |
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Autor |
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Jazzpa
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 10. Jan 2008, 22:12 | |||
Guten Abend! Ich hab ein paar allgemeine Fragen bezüglich des Themas Störgeräusche durch Einwirkungen von außen. Ich wusste keinen besseren Ort, wo ich das posten kann. Was ich damit meine, sind die bekannten Phänomene wie das klackern der Lautsprecher, wenn jemand mit dem Handy etwas sendet und das 50 Hz Brummen, wenn die Signalleitung nahe der Netzleitung liegt. Nun frage ich mich, wo diese Störgeräusche nun entstehen, also welche Komponenten beeinflusst werden. Liegt es beim Brummen an der Netzleitung immer am Cinch Kabel und reichen "geschirmte" Chassis um seine HiFi vor Störungen von außen zu schützen? Son Lautsprecher gibt ja nur die bekannte "Handy Störung" aus, wenn der Verstärker angeschaltet ist, aber nach meiner Erfahrung ist es egal, wie laut der Lautstärkeregler dann ist. Haben Handy Signale und ähnliche Störungen auch Einfluss auf Cinch Leitungen oder den Verstärker direkt? Welche Bestandteile der HiFi Kette sind "verwundbar" und sollten geschirmt sein? Bitte klärt mich auf! Gruß, Jazzpa |
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Bertl100
Inventar |
#2 erstellt: 11. Jan 2008, 10:15 | |||
Hallo! wo und wann Störgeräusche durch HF-Einstrahlung hörbar werden, hängt leider sehr vom Einzelfall ab. Häufigster Fall: Die HF dringt in den Verstärker ein, wird dort an einer Basis-Emitter-Dioden-Strecke gleichgerichtet (dadurch Hüllkurven-demoduliert) und dadurch hörbar. Die HF an sich kann man ja nicht hören. Wieviel eindringt hängt natürlich von der Schirmung von Kabeln ab, aber auch von der Filter an den Eingängen und AUSGÄNGEN von Verstärkern. Das von dir beschriebene Phänomen (Händy im LS hörbar) kommt z.b. in 99% der FÄlle durch Einstrahlung in das Lautsprecherkabel! Da HF gelangt dann rückwärts in die Endstufe. Vom Ausgang über die Gegenkopplung zum Eingang, wird dort vom ersten Transistor demoduliert - verstärkt, und kommt dann als NF-Signal (hörbar) wieder raus! Da hilft nur Filterung im Verstärker! Gruß Bernhard |
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Jazzpa
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 11. Jan 2008, 16:40 | |||
Das heißt also, das LS Kabel ist ebenso anfällig für Störungen? Dann sind all diese "geschirmten" Lautsprecher also nutzlos? Wieweit sind solche Filter denn heutzutage in Amps verbreitet und gibt es keine Effektive Möglichkeit ein LS Kabel zu schirmen? |
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_axel_
Inventar |
#4 erstellt: 11. Jan 2008, 16:52 | |||
Als "geschirmte LS" kenne ich vor allem (nur) magnetisch geschirmte. Damit man sie direkt neben eine Glotze stellen kann. Mit HF hat das mE. nichts zu tun. Gruß |
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Jazzpa
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 11. Jan 2008, 17:09 | |||
Danke! Und wieder ein kleines Stück schlauer |
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Bertl100
Inventar |
#6 erstellt: 11. Jan 2008, 17:34 | |||
Hallo! ja, stimmt. Man bräuchte eine Schirmung, die auf Verstärkerseite mit der Gehäusemasse oder so verbunden ist! Billiger ist es aber, den Verstärkerausgang richtig zu filtern. LEider wird da oft gespart. Gruß Bernhard |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 12. Jan 2008, 15:17 | |||
Richtig ist, dass normale HF-Störungen (UKW z.B.) eigentlich nicht direkt hörbar sind, weil die HF dauerns mit konstanter Stärke anliegt. Das gilt auch für die nicht mehr verwendeten Handy der zweiten Generation. Digitale Handys schalten die HF rhythmisch ein und aus und dadurch entstehen an jedem Gerät Störungen. Wären es nur die Lautsprecherkabel, so könnte ja eine kleine Aktivbox für den PC nicht singen, ebensowenig der PC selbst. Das Handyproblem ist einfach, dass das HF-Signal recht stark sein kann und daher eine normale Abschirmung ungenügend ist. Ein Filter in einem Lautsprecherausgang eines Verstärkers kann da sehr wenig bewirken. Anders mit normalen Brummstörungen. Diese entstehen einmal durch doppelte Erdung, also Antennenanlage und Schutzleiter. Das ist gegeben bei PC an der Anlage und Antennenkabel am Tuner. Weil sich in einem Gerät alles auf seine Masse bezieht, entsteht an jedem stromdurchflossenen Leiter eine mehr oder weniger kleine Spannung. Ist diese Spannung auf der Masseleitung, so addiert sie sich zwangsläufig mit der Nutzspannung und führt zu Brumm (Wissen, Mantelstromfilter). Die andere Möglichkeit ist eine kapazitive oder magnetische Einstreuung in eine Cinchleitung (auch bei Plattenspielern). Hier hilft räumliche Trennung der Leitungen und möglichst Parallelführungen von Cinch und Netz vermeiden. |
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pelmazo
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 13. Jan 2008, 11:08 | |||
Prinzipiell sind alle Bestandteile "verwundbar", die Aktivelektronik enthalten. Da man aber solche Schaltungen auch immunisieren kann hängt es in der Praxis vom Einzelfall ab wie empfindlich eine Komponente gegen welche Arten von Störung ist. Allgemeine Aussagen zu machen ist hier sehr problematisch. Man kann aber ein paar Aussagen über die Wirkungsmechanismen machen, die Dir im Ernstfall vielleicht helfen können, Probleme zu bekämpfen. Zum Einen hängt der Störmechanismus und damit die Bekämpfungsmöglichkeiten sehr stark von der Wellenlänge des Störsignals ab. Es hilft also wenn man darüber etwas weiß. Lange Wellenlängen haben die Tendenz, bevorzugt über ein Kabel ins Gerät zu kommen. Kurze Wellenlängen kommen eher über Schlitze und Öffnungen im Gehäuse hinein. Das kann auch schon der schmale Spalt zwischen Deckel und Chassis sein. Zum Anderen sind die Störmechanismen - besonders die Kabelgebundenen - oftmals direkt mit der Masseverdrahtung im System verknüpft. Die in den Geräten kann man nicht ohne weiteres ändern - wenigstens nicht wenn die Garantie erhalten bleiben soll. Die zwischen den Geräten kann man aber ggf. schon beeinflussen. Es gibt im Wesentlichen drei verschiedene Mechanismen, die bei Hifi-Anlagen eine Rolle spielen können: Gegenmaßnahmen werden unweigerlich davon abhängen müssen welchen Mechanismus man bekämpfen will. Manchmal müßte man dazu die Geräte innerlich verändern, z.B. durch den Einbau von Filtern, und das wird nicht jeder tun wollen. Externe Maßnahmen, die man probieren kann sind: Die bessere Lösung wäre allerdings wenn die Hersteller selbst geeignete Maßnahmen treffen würden, aber das kann man natürlich nicht von älteren Geräten erwarten, die evtl. lange vor der Zeit konstruiert wurden, als Handies, Schnurlostelefone, und WLANs in Mode kamen. |
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Bertl100
Inventar |
#9 erstellt: 13. Jan 2008, 12:29 | |||
Hallo! sehr schöne Ausführung, pelmazo!
Absolut richtig. Der Haken ist nur, dass er meines Wissens für die Einstrahlungsfestigkeit bei Consumer-Hifi keine wirklich strengen Standards gibt. Wenn überhaupt. Umgekehrt sind auch die Vorschriften für die Funkstrahlungen von z.b. Schaltnetzteilen eher milde. Es geht also (meiner Meinung nach) mehr darum, ob sich ein Hersteller dazu berufen fühlt, dass du Kunden hinterher zufrieden sind. Gruß Bernhard |
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