Workshopbox 2016

Hallo Sven,

es ist immer wieder interessant zu sehen, was Du alles so auf die Beine stellst. Genau die beiden Chassis habe ich auch noch hier liegen und über den Einsatz der Waveguide's hab ich auch schon mal nachgedacht. Mir war nur nicht klar, in welches Gehäuse die Tieftöner am besten funktionieren.

Versuchsweise hatte ich sie mal als 2 1/2 Wege Box in CB mit GHP aufgebaut aber trotz Doppelbass kam da untenrum nicht viel. http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=8579
Geht denn der Audax HP-210-MO in der TML deutlich tiefer als in CB?

Da Du die Pläne öffentlich gemacht hast, nehme ich an, dass man sie auch nachbauen darf. Dieses würde mir sehr viel Arbeit ersparen.

Du scheinst ja den ähnlichen Chassis Fundus zu haben wie ich. Neben den Mission CP 10X habe ich noch den Westra 200-1398 hier liegen.
Eine Frage dazu noch: Würde die Audax HP-210-MO auch in das Big-Eight Gehäuse funktionieren?

Gruß
Werner

Hallo Werner,


für die nicht kommerzielle Nutzung stehen meine Pläne selbstverständlich jedem frei zur Verfügung.

Die Workshopbox wurde zunächst nur erstellt um ein Arbeitsobjekt für den Weichenworkshop zu haben. Da es "nichts" kosten sollte, musste ich auf vorhandene Chassis zurückgreifen. Der sehr preiswerte Audax HP-210M0 lag schon länger rum und bot sich zusammen mit der Seas Kalotte halt an. Da die Membranfläche des Audax für die Mitteltonwiedrgabe schon recht groß ist, war der Waveguide für eine halbwegs homogene Abstrahlung der 2-Wege-Box schon fast zwingend. Ohne WG wäre die Box nicht sonderlich gut für den Weichenworkshop geeignet gewesen.

Der Audax HP-210M0 ist einer von vielen preiswerten ähnlich aufgebauten 8-Zoll TMT. Sie zeigen fast alle ähnliche Daten: fs0 40-50 Hz, Qts 0,7-0,9, VAS 40-80L, max. Hub ~ +/- 2-4 mm. Aufgrund der recht hohen Freiluftresonanz ist eine tiefe Wiedergabe in geschlossenen Gehäusen - auch in sehr großen - sehr eingeschränkt. BR ist wegen der hohen Güten auch nicht sinnvoll. In großvolumigen TMLs lassen sich diese Chassis jedoch auch zu einer brauchbaren Wiedergabe bis hinab und zum Teil auch unter die Freiluftresonanz bewegen. Das der Maximalpegel angesichts der Antriebsdaten und der für eine laute Basswiedergabe doch noch moderaten Membranflächen nicht in den Himmel wächst ist auch klar. Aber in TML klingen diese preiswerten Chassis oft besser und vor allem tiefer als in CB.

Die Membranen dieser preiswerten Chassis sind jedoch alle nicht extrem stabil und zeigen am oberen Frequenzrande ein mehr oder weniger "zackiges" Eigenleben. Die Verwendbarkeit in einem 2-Wege-System ist daher - ungeachtet des durch Membranfläche bedingten frühzeitigen Bündelungsbeginns - nicht gerade einfach. Die Membrane des Audax HP-210M0 ist zudem im Vergleich zu den Konkurrenten m.E. besonders weich, so dass eine "Verhärtung" durch Beschichtung angezeigt war. Im direkten Vergleich ist der von dir genannte und in der Big-Eight (MKI) verwendete Westra 200-1398 deutlich besser. Grundsätzlich wird der Audax HP-210M0 aber wohl auch im Big-Eight-Gehäuse funktionieren.

Gruß
Sven

Hallo Sven, vielen Dank für die Infos.

Die Audaxe hatte ich mal im Sonderangebot für 9 Euro das Stück erworben, ich konnte sie einfach nicht liegen lassen. Die sollten auch hauptsächlich dazu dienen, um Erfahrung in der Eigenentwicklung zu sammeln. Dass sie nichts Dolles sind, lies der Preis schon vermuten. Ich hatte auch festgellt, dass sie um 1,5– 2 kHz leicht verzerren ( bei einer Trennung um ca 1,8 kHz ) Frauenstimmen klangen etwas unnatürlich. Gut, das kann auch an meine Weiche gelegen haben, in den Messungen konnte ich allerdings nichts erkennen. Der nächste Schritt wäre gewesen, die Waveguide's einzusetzen aber die Arbeit hast Du mir ja schon abgenommen.

Wegen der Westras kam mir die Idee, erst die Big-Eight aufzubauen und dann später die Chassis und Weiche der Workshopbox dort ein zusetzen, dann müsste ich nur ein Paar Boxen bauen.

Ach, ich sehe gerade, die Big-Eight ist um einiges breiter, dann müsste wohl die Weiche angepasst werden. Ja mal sehen, wenn überhaupt werde ich auch erst in ferner Zukunft dazu kommen, weil vorher noch einige andere Projekte anstehen.

Gruß
Werner