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Aufbau einer audiophilen Klassiksammlung

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Beitrag
Hüb'
Moderator
#502 erstellt: 06. Apr 2010, 05:30
@Johannes: historische Aufnahmen passen allerdings nicht so wirklich in diesen Thread...
Kreisler_jun.
Inventar
#503 erstellt: 06. Apr 2010, 10:15

Hüb' schrieb:
@Johannes: historische Aufnahmen passen allerdings nicht so wirklich in diesen Thread... ;)


Daher schrieb ich ja, dass es auch eine Reihe neuerer Aufnahmen der Werke gäbe (mit der stillschweigenden Annahme, dass der Interessierte, der auf audiophil besteht, sich die selbst heraussuchen kann). Da ich keine von den neueren kenne, habe ich keine abgebildet.

JK jr.
arnaoutchot
Moderator
#504 erstellt: 10. Apr 2010, 19:09
ok, ich glaube, wir können uns in den großen Bereich "S" wagen. Der wird uns sicherlich eine Weile beschäftigen.

Ich stosse den Ball mal mit Camille Saint-Saens an. Ein eher Konservativer in einer Zeit des Impressionismus und der Moderne. Ein Klassik-Hit ist heute seine dritte Symphonie, auch "Orgel-Symphonie" genannt wegen der dominanten Orgel in zwei der vier Sätze. Ein Klassiker ist die 3-Kanal-SACD-Aufnahme von 1959 von Charles Munch mit dem Boston Symphony Orchestra. Wenn es nur diese gäbe, könnte man mit dem Klang der zu Recht als "A Hi-Fi Spectacular!" überschriebenen Einspielung recht zufrieden sein. Aufnahme- und interpretationstechnisch hatte wir uns hier im Forum aber schon vor einiger Zeit einmal ziemlich einmütig auf die gelungene Aufnahme von Daniel Barenboim mit dem Chicago Symphony Orchestra geeinigt (Deutsche Grammophon, 1976). Aber das Bessere ist des Guten Feind . Die SACD von Christoph Eschenbach und dem Philadelphia Orchestra (Ondine 2007) ist ein Live-Aufnahme aus der Verizon Hall und ist wesentlich realistischer, da die Orgel im Gegensatz zu den vorgenannten Aufnahmen live dabei ist und nicht nachträglich eingespielt wurde. Klanglich ist das die absolute Referenz, das Orchester ist räumlich wie es nicht besser sein kann und die Orgeleinsätze lassen - das entsprechende Equipment vorausgesetzt - mit deutlich vernehmbaren subsonischen Tönen die Hosenbeine schlottern. Jeder, der ein volles Orchester und eine große Orgel mit einem Klang zum "Anfassen" sucht, sollte hier zugreifen.




Die fünf Klavierkonzerte sind für den Fan der Gattung sicherlich auch interessant. Farbig und virtuos, nicht umsonst spielte Rubinstein gerne das zweite Konzert (auch als Living-Stereo-SACD erhältlich). An Gesamtaufnahmen kann ich mich zwischen diesen beiden nicht entscheiden, sie sind klanglich und spieltechnisch beide sehr gut. Stephen Hough auf Hyperion 2001 und Anna Malikova auf audite-SACD 2004.



Weitere Instrumentalkonzerte für Cello und Violine habe ich nur bruchstückhaft, eine tiefere Beschäftigung lohnt aber. Hier seien genannt: Janos Starker/Antal Dorati/LSO und Matt Haimovitz/James Levine/CSO mit dem Cellokonzert und Isabelle van Keulen/Sir Colin Davis/LSO mit dem 3. Violinkonzert.



Schliesslich noch der berühmte "Karneval der Tiere". Klanglich sicherlich am besten die TACET Moving Real Surround Sound Aufnahme, die neben einer deutschen und englischsprachigen Fassung auch den großen Vorteil bietet, eine reine Musikfassung des amüsanten Werks zu hören. Textlich am witzigsten ist die freie Nachdichtung von Loriot.




Freue mich auf kammermusikalische Empfehlungen zu Saint-Saens, weiter geht es dann mit Namen wie Salieri, Sammartini und Scarlatti.

Edit: Munch/Orgelsymphonie ergänzt ...

Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 10. Apr 2010, 23:28 bearbeitet]
Michael_aus_LH
Stammgast
#505 erstellt: 10. Apr 2010, 19:26
Hallo,

ich möchte mich bei allen Beteiligten für diesen Thread bedanken! Habe mir dadurch schon sehr viele Anregungen für tolle Neukäufe geholt.

Gruß Michael
WolfgangZ
Inventar
#506 erstellt: 10. Apr 2010, 19:44

http://www.amazon.de...id=1270921214&sr=1-2

Eine interpretatorisch wie klanglich erstklassige Aufnahme sowohl des Karnevals der Tiere als auch des aparten Septetts für Trompete, Klavier und Streicher.

Das Kitsch-Cover muss man nicht mögen; ich finde es aber ganz lustig. Das Beiheft ist auch sehr ordentlich.

Wolfgang
arnaoutchot
Moderator
#507 erstellt: 10. Apr 2010, 23:38
@ Michael (flexwheeler): Freut mich, dass Du Nutzen aus unserem Thread ziehen kannst. Was hast Du hier an Anregungen entdeckt ?

@ Wolfgang: Danke für den Tipp. Naja, das Cover hätte mich jetzt eher abgeschreckt ...

Eine ist mir noch eingefallen im kammermusikalischen Bereich, die steht nur nicht bei Saint-Saens, sondern bei der Interpretin w/ Sammelprogramm: Midori mit der Violinsonate No. 1 (Sony SACD Stereo Single Layer 2002). Zusammen mit Poulenc's und Debussy's Sonaten ein schönes französisches Programm. Gibt es auch als normale CD.



Grüße Michael
Michael_aus_LH
Stammgast
#508 erstellt: 11. Apr 2010, 09:42
Hallo arnaoutchout/Michael:

Ich habe inspieriert durch den Thread z.B. das Klavierkonzert von Rubinstein, die Mozart Violinkonzerte mit Julia Fischer, den Beethoven Sinfonienzyklus unter Paavo Järvi, die Mahler Sinfonien unter MTT, Midnight at Notre Dame und viele andere erworben.
Einige andere gute Empfehlungen hatte ich schon selber gehabt, andererseits wächst mein Wunschzettel schneller als ich mit dem bestellen nachkommen könnte...

Der Thread ist schon klasse, ich werde da auf Sachen gestossen die ich sonst nicht "im Fadenkreuz" hätte. Trotz Fono-Forum Abo.

Gruß Michael
Kreisler_jun.
Inventar
#509 erstellt: 11. Apr 2010, 10:34
Die erste Violinsonate sollte auf jeden Fall in irgendeiner Weise angehört werden
(Besitze hier nur eine vergriffene Denon-CD, es müsste aber auch andere gute Aufnahmen geben.)

Die Kammermusik in gemischten Besetzungen scheint mir auf dieser Kollektion sehr gut dargeboten.



von der Oper Samson und Dalila habe ich nur folgende gehört, die aber kaum als audiophil durchgehen dürfte:



Es gibt auch etliche DVDs der Oper.

JK jr.
Mr._Lovegrove
Inventar
#510 erstellt: 11. Apr 2010, 10:46
Da sind wir zwar noch nicht, aber ich möchte sie trotzdem schonmal posten:


Dmitri Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 15

Duisburger Philharmoniker, Jonathan Darlington
Acousence

Interpretatorisch reicht mir das mangels Vergleich vollkommen aus, obwohl es sicher bessere Aufnahmen gibt.
Klanglich aber gibts garantiert keine bessere. Ich kenne eh kaum eine handvoll anderer Orchesterscheiben, die dermaßen voluminös und kraftvoll, dabei aber immer so durchsichtig sind. Die Dynamik ist erdbebenartig, die Wucht in den Tutti orkanartig. Eine echte Referenzaufnahme!
Hüb'
Moderator
#511 erstellt: 11. Apr 2010, 11:45

Interpretatorisch reicht mir das mangels Vergleich vollkommen aus, obwohl es sicher bessere Aufnahmen gibt.

Meine Meinung: DSch 15 aus Duisburg braucht wirklich niemand - da kann es noch so "audiophil" (was immer das heißen mag) klingen...
arnaoutchot
Moderator
#512 erstellt: 11. Apr 2010, 14:53

Hüb' schrieb:

Interpretatorisch reicht mir das mangels Vergleich vollkommen aus, obwohl es sicher bessere Aufnahmen gibt.

Meine Meinung: DSch 15 aus Duisburg braucht wirklich niemand - da kann es noch so "audiophil" (was immer das heißen mag) klingen...
:prost


Ich hatte die Acousence CD neulich im 2nd Hand mal gesehen, aber die Duisburger Philharmonie, die merkwürdige Kopplung mit Mozart und mein nicht unumfänglicher Bestand an DSCH-Symphonien hat mich dann zurückgehalten und ich habe sie nicht gekauft. Ich will nicht vorgreifen, aber die klanglich beste 15. dürfte aktuell Gergiev mit dem Mariinsky Orchestra sein (Mariinsky SACD 2009). Die halte ich auch interpretatorisch für sehr gelungen. Wir kommen demnächst nochmals ausführlich darauf. Wenn ich die Acousence nochmals sehe, schlage ich der Neugier halber vielleicht zu.
arnaoutchot
Moderator
#513 erstellt: 17. Apr 2010, 12:04
@ Wolfgang: Habe mir Deinen Saint-Saens-Tipp geholt, eine wirklich sehr vergnügliche Platte und klanglich auf Referenzniveau. Danke für den Tipp !!!

Will den Thread eine Hausnummer weiterschieben. Der "böse" Antonio Salieri kommt jetzt. Bei jedem heute - spätestens nach Milos Forman's Film - als Mozart-Mörder im Hirn eingebrannt. Die Realität sah vermutlich eher umgekehrt aus, Mozart hat offensichtlich mehr vom nur sechs Jahre älteren Salieri profitiert, als dieser ihm geschadet hat. Auch sind die Gerüchte um die mögliche Vergiftung alle erst weit nach Mozarts Tod entstanden (Puschkin: Mozart und Salieri, 1825). Sei es wie es will, Salieri ist heute im Vergleich zu Mozart weitestgehend vergessen. Ausser ein paar Opern und Instrumentalkonzerten ist nicht mehr viel präsent. Das - auch in klanglicher Hinsicht - weitreichendste Denkmal hat ihm in neuester Zeit sicherlich Cecilia Bartoli mit dem "Salieri Album" (Decca SACD 2006) gemacht, das nicht nur als SACD vorliegt, sondern auch in 24bit/96kHz aufgenommen wurde. Ein buntes Arienspektakel, das sich aus meiner laienhaften Sicht mit den Werken seines Konkurrenten ohne weiteres messen kann.

amazon.de

Ich muss eine Pause machen, vielleicht kann ich später noch weitermachen (Sammartini und Scarlatti, natürlich auch Satie).

Grüße Michael
5th_element
Stammgast
#514 erstellt: 17. Apr 2010, 13:51
Das mit den Saint Sains Klavierkonzerten war der Brüller. Vor 2 Wochen am Marktplatz beide SACDs (Vol. 1 und Vol. 2)bei einem Anbieter gefunden. Ich glaube es war Freitag abend. Stück, ich glaube 15 EUR, plus jeweils den üblichen 3 EUR Versand am Marktplatz, na gut. Passt schon.

Samstag die JPC News im Briefkasten gehabt, nachmittags ein bischen herumgestöbert und ....

Doppel SACD, neu aufgelegt, für 18 EUR. Aaaaaaaaargh




http://www.jpc.de/jp...-Nr-1-5/hnum/2857715


Na gut. Mal gewinnt man, mal verliert man. Aber das nur am Rande. Die beiden einzelnen SACDs sind kaum noch im Angebot und werden bei JPC bereits mit 3 - 4 Wochen Lieferzeit geführt, was bei JPC meistens gleichzusetzen ist mit "probier's gern, aber hoffe nicht drauf" ....





Die obige, gerade erst erschienene, Doppel-SACD, wird auch mit 1-2 Wochen Lieferzeit geführt. Nur eine Vermutung. Aber ich denke die Auflage wird auch nicht gigantisch hoch sein.


und noch eine Ergänzung zu Michael:

"Die SACD von Christoph Eschenbach und dem Philadelphia Orchestra (Ondine 2007) ist ein Live-Aufnahme aus der Verizon Hall und ist wesentlich realistischer, da die Orgel im Gegensatz zu den vorgenannten Aufnahmen live dabei ist und nicht nachträglich eingespielt wurde. Klanglich ist das die absolute Referenz, das Orchester ist räumlich wie es nicht besser sein kann und die Orgeleinsätze lassen - das entsprechende Equipment vorausgesetzt - mit deutlich vernehmbaren subsonischen Tönen die Hosenbeine schlottern. Jeder, der ein volles Orchester und eine große Orgel mit einem Klang zum "Anfassen" sucht, sollte hier zugreifen."

Nicht weil ich Prinz Schlaumeier bin, sondern weil es bei JPC im Beitext zu dieser SACD steht,

"Im Mai 2006 wurde die neue Konzertorgel der Verizon Hall in Philadelphia eingeweiht, die mit 110 Registern und 6938 Pfeifen von nun an die größte Konzertorgel der USA ist. Beim Eröffnungskonzert mit dem Philadelphia Orchestra unter Christoph Eschenbach standen Werke für Orgel und Orchester auf dem Programm, die sehr gut die Vorzüge des neuen Instruments zur Geltung kommen lassen. Als Solisten hatte man keinen geringeren als Olivier Latry, den Organisten von Notre-Dame in Paris gewinnen können."

Na. Wenn das nix ist. Gleich mal bestellt. Danke für den Tip, Michael.

Grüßle,
Stefan


[Beitrag von 5th_element am 17. Apr 2010, 14:16 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#515 erstellt: 17. Apr 2010, 14:16
Prima la musica, poi le parole vs. Der Schauspieldirektor

amazon.de

gibt den legendären Wettkampf zwischen Mozart und Salieri bzw. der deutschen und der italienischen Oper wieder. Leider musste, da noch im LP-Zeitalter produziert, ein wenig gekürzt werden; es fehlen alle Dialoge und Rezitative, obendrein eine oder zwei kurze Arien beim Salieri, wenn ich recht erinnere.

Ansonsten habe ich höchsten mal ein Klavierkonzert? gehört, das ich ziemlich vergessenswert fand. In der Instrumentalmusik hatten die Italiäner keine Chance gegen Mozart oder Haydn, bei der Oper sah es anders aus.

JK jr.
5th_element
Stammgast
#516 erstellt: 17. Apr 2010, 14:39
Mit den "Klassik-Samplern" ist das ja meist so eine Sache. Wo einordnen ??

Aber ich glaube hier kann man es an dieser Stelle halbwegs rechtfertigen, denn das erste Stück (später noch ein Weiteres) auf dieser SACD ist von Pablo De Sarasate

Es geht um die "Carmen-Fantasie", von Anne-Sophie Mutter und James Levin, mit den Wiener Philharmonikern.



http://www.jpc.de/jp...antasie/hnum/2326054

Auf dieser SACD sind Stücke zusammengestellt, die oft bei Violinkonzerten als Zugaben gegeben werden. Einfach, weil sie den Solokünstler nochmals besonders gut in seiner/ihrer Virtuoisität darzustellen helfen (und vielleicht auch ein bischen aufzeigen, ob jemand wirklich sein Instrument beherrscht ....). Ein gewichtiger Teil der Stücke auf dieser SACD stammt von Geigen-Virtuosen ihrer Zeit und sind somit zu Recht und durchaus nicht abfällig auch als "Show-Stücke" zu bezeichnen.

Der Kracher schlechthin ist Guiseppe Tartinis "Teufels-Triller-Sonate" ("Devils Trill" ...). Ich zitiere aus dem Beiheft: "Die Teufelstriller sind die atemberaubenden Stellen aus dem Schlußsatz, wo der Solist auf einer Seite trillern muß, während er auf einer anderen Stelle schnelle Passagen zu spielen hat. Leopold Mozart, weiß Gott kein Anfänger auf der Geige, sagte, daß es "keines geringen Fleißes bedürfe, um diese Stelle zu meistern" ..... und das ist noch untertrieben.

Insgesamt eine tolle SACD, mit hervorragendem Klang und einer sehr gut disponierten Anne-Sophie Mutter, die ich trotz des hier gern praktizierten "Mutter-Bashing" für eine fantastische Geigerin halte.

Beste Grüße,
Stefan
arnaoutchot
Moderator
#517 erstellt: 17. Apr 2010, 15:08

Kreisler_jun. schrieb:
Ansonsten habe ich höchsten mal ein Klavierkonzert? gehört, das ich ziemlich vergessenswert fand.


Ja, das Klavierkonzert habe ich auch (zusammen mit dem Flötenkonzert auf einer ERATO-CD mit den Solisti Veneti von 1986, ist aber inhaltlich im Vergleich zu Mozart wirklich angestaubt und klanglich Mittelmass.

@ Stefan: Die Salieri-SACD von Bartoli ist übrigens was für den "Rare SACD und DVD-Audio-Thread", die spielt auch schon fast in der EUR 100,-- Klasse.


ok, zwei schaffe ich noch, bin heute hier etwas auf Abruf ...

Giuseppe Sammartini (genannt "der Londoner") im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder Giovanni Battista (genannt der Mailänder) war ein italienischer Musiker und Komponist des Barock, der einen Grossteil seines Lebens in London verbrachte und als Oboist im Orchester Händels wirkte. Leider habe ich keine Oboenkonzerte von ihm (warum eigentlich nicht - Tipp ?), sondern Flötensonaten und Orgelkonzerte, die beide hier rein müssen. Die in England komponierten Flötensonaten spielt Maurice Steger (Harmonia Mundi 2007), die sicherlich vom Arbeitgeber Händel beeinflussten Orgelkonzerte Fabio Bonizzoni mit La Risonanza (Glossa 2002). Beide Produktionen sind blitzsauber auf dem gewohnt hohen Standard der beiden Label.

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Noch eine Familie: Alessandro und Domenico Scarlatti. Alessandro ist der Vater und legte mit 115 Opern, 800 Kantaten und 200 Messen ein mehr als beeindruckendes Werkverzeichnis vor. Seine Sinfonien und Harpsichord Concertos spielte Ottavio Dantone mit der Accademia Bizantina unter dem Namen "Il Giardino di Rose" als SACD für Decca 2004 ein. Schöne Musik an der Nahtstelle zwischen Barock und Frühklassik. Aus heutiger Sicht ist sein Sohn Domenico wesentlich bekannter, vor allem durch die 555 Cembalo-Sonaten, die er nach seiner Übersiedlung an den spanischen Hof 1733 komponierte. Mir liegt hier allerdings mit Horowitz' sicherlich bahnbrechender Interpretation der Sonaten für Klavier zwar musikalisch eine Referenzaufnahme vor, klanglich scheppern die Aufnahmen aus den 60ern aber gewaltig. Was habt ihr klanglich Besseres ?

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So, jetzt muss ich wech ... so viel für heute. Schönes sonniges Wochenende !!! Michael
Moritz_H.
Stammgast
#518 erstellt: 17. Apr 2010, 15:16

arnaoutchot schrieb:
Noch eine Familie: Alessandro und Domenico Scarlatti. … Mir liegt hier allerdings mit Horowitz' sicherlich bahnbrechender Interpretation der Sonaten für Klavier zwar musikalisch eine Referenzaufnahme vor, klanglich scheppern die Aufnahmen aus den 60ern aber gewaltig. Was habt ihr klanglich Besseres ?


Diese hier sind klanglich deutlich besser:

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Kreisler_jun.
Inventar
#519 erstellt: 19. Apr 2010, 10:47
A. Scarlatti hat unter seinen vielen Vokalwerken das Vorgängerstück zu Pergolesis berühmtem Stabat Mater geschrieben:

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(Ansonsten kenne ich seine Werke nicht gut genug, obwohl ich noch eine oder zwei CDs mit Instrumental- und auch ein paar Vokalwerke habe. A. Scarlatti galt jedenfalls als einer der bedeutendsten Komponisten um 1700 und war ein wichtiges Vorbild für Händel u.a. jüngere Opernkomponisten)


D. Scarlatti hat eigenartigerweise einige Vokalwerke im "alten" Stil, also in der Nachfolge Palestrinas und sehr unterschiedlich von den meisten seines Vaters, geschrieben, darunter ein 10stimmiges (!) Stabat Mater.

jpc.de

auf dem Cembalo macht man mit Staier nichts verkehrt:

jpc.de jpc.de

Mit Zacharias lohnt sich auch ein älteres 3-CD-set bei EMI, das es aber anscheinend nur noch als Download gibt.

JK jr.
Deukalion
Inventar
#520 erstellt: 19. Apr 2010, 20:43

Kreisler_jun. schrieb:



Mit Zacharias lohnt sich auch ein älteres 3-CD-set bei EMI, das es aber anscheinend nur noch als Download gibt.

JK jr.


Zu Scarlatti + Zacharias:

Interpretatorisch und klanglich ausgezeichnet ist auch die Scarlatti- Sonaten- Kompilation, die Zacharias bei MDG in gewohnt guter MDG- Qualität eingespielt hat! Reizvoll auch der Interpretationsvergleich mit der von Dir genannten Staier- Einspielung.

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Diese CD ist noch in D erhältlich.



Bei Amazon.co.uk ist auch noch eine EMI- Einspielung mit Scarlatti- Sonaten von Zacharias erhältlich, allerdings nur eine Doppel- CD. Klanklich kann ich diese nicht beurteilen, sie ist älter als die MDG- Einspielung.

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Gruß
H.
Michael_aus_LH
Stammgast
#521 erstellt: 20. Apr 2010, 21:54

arnaoutchot schrieb:
Habe mir - angeregt durch meinen eigenen Beitrag - noch die Volumes 2 und 3 der Klavierkonzerte von Ferdinand Ries geholt. Sehr schöne Werke !!! Auch Naxos hat inzwischen bei Orchesteraufnahmen technische Fortschritte gemacht, das Orchester klingt sehr gut abgestimmt, das Klavier voluminös und brillant.

Grüße Michael


Auch für diese Empfehlung gilt Dir mein Dank, habe mir vorhin Vol. 1 der Klavierkonzerte von Ferdinand Ries angehört und bin sehr begeistert davon.
Ich hätte im Nachhinein auch deutlich mehr als die 9,99€ dafür bezahlt, ganz grosses Tennis!

Gruß Michael
KingofBamberg
Schaut ab und zu mal vorbei
#522 erstellt: 21. Apr 2010, 08:27
hr seid noch beim S?
ich hatte vor Jahren im schon damals uralten Autoradio unseres mittlerweile im Kongo residierenden 1988 Mitsubishi beim Anflug auf München die Fantasie Op. 124 für Harfe und Violine vont Saint Saens gehört und war von diesem Stück begeistert. Unglücklicherweise bin ich damals wärend der Fahrt in den Petuelring-Tunnel reingerauscht , der Empfang war weg..... . Verstanden hatte ich damals nochSaint Saens und Violine/Harfe. Habe dann mit Unterstützung eines Erlanger CD - Ladens eine CD bestellt, auf der neben diesem Stück noch weitere Werke in der Besetzung Violine/Harfe sind.
Academy of St. Martin in the Fields - Chamber Ensemble / Skaila Kanga(Chandos).
Neben Sait Saens auch Ravel, Debussy und Roussel . Für mich das erstgehörte Stück das Higlight. Aufnahme und Klang o.k..
Kommt hier sehr auf die Musik an. Das Stück haut rein
besten Gruß
KoB
arnaoutchot
Moderator
#523 erstellt: 21. Apr 2010, 09:29
Hallo Olli, schön von Dir zu hören. Die Sonate für Violine und Harfe ist auch auf der von Wolfgang in Posting # 506 empfohlenen CD. Alles in feinster Klangqualität. Hol sie Dir ...

Melde mich die Tage mal per Mail. Grüße Michael
arnaoutchot
Moderator
#524 erstellt: 22. Apr 2010, 16:20
Bei mir steht unter "Sa" auch eine ganze Reihe von Saxophonquartetten und Platten mit Saxophon als Soloinstrument, die ich wegen meist gemischtem Programm dort versammelt habe. Ich hatte einige davon schon mal in einem anderen Thread empfohlen, aber will sie auch hier nicht unterschlagen. Hier eine Handvoll auch klanglich sehr guter reiner Klassik-Saxophon-Platten, bis auf die letzte auch ausschliesslich mit wirklich für Saxophon geschriebenen Stücken:

Hommage a Sax - 19th Century Original Works for Saxophones
Works by Savari, Singelee, Florio, Mohr & Jonas
Quartetto di Sassofoni Accademia, Claude Delangle
Nuova Era 1994
Der Klassiker mit Originalwerken für Saxophonquartett bzw. -quintett

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The Art of the SaxophoneWorks by Glazunov, Debussy, Ibert, Milhaud & Villa-Lobos
Mario Marzi, Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, Hansjörg Schellenberger
ARTS Italy SACD 2009
Die berühmten Saxophonkonzerte bzw. Rhapsodien der o.g. Komponisten.

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Under the Sign of the Sun
French Works for Saxophone and Orchestra

Works by Ibert, Tomasi, Ravel, Mauice, Schmitt & Milhaud
Claude Delangle, Singapore Symphony Orchestra, Lan Shui
BIS 2007
Ähnlich wie oben, geringfügige Überschneidungen bei Ibert und Milhaud

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Nobuya Sugawa plays Honda, Yoshimatsu, Ibert & Larsson
Nobuya Sugawa, BBC Philharmonic, Yutaka Sado
Chandos 2008
Modernere brandneue Werke der Japaner, wieder kombiniert mit dem Kammerkonzert von Ibert und einem Konzert von Lars-Erik Larsson von 1934.

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Zwar nur mit Werken von J.S. Bach, aber trotzdem hier genannt sei "Bl!ndman plays Bach". Die vier Choralpartiten werden äusserst einfühlsam für Saxophonquartett umgesetzt, die Saxophone wirken wie geschmeidig und flexibel ineinandergreifende Orgelpfeifen. Das belgische Quartett interpretiert die Musik, ohne ihr Gewalt anzutun. Die Darbietung hat zumindest für mich nahezu meditativen Charakter, so sehr nehmen sich die Musiker zurück und lassen die Partiten als Ganzes klingen. Sollte sich auch jeder Orgelfan mal anhören. Falls Interesse sind die Platten noch bei der Gruppe selbst (www.blindman.be) erhältlich.

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Grüße Michael
arnaoutchot
Moderator
#525 erstellt: 26. Apr 2010, 23:15
Noch schnell zwei Ergänzungen, zu denen ich nicht viel sagen kann.

Giacinto Scelsi war ein extrem öffentlichkeitsscheuer italienischer Adeliger, der aus dem Umkreis der befreundeten Pariser Surrealisten heraus avantgardistische Kompositionen unter Verwendung von Mikrotonalität und Improvisation schuf. Nicht umsonst sind seine Kompositionen für Solo-Instrumente heute bei Musikern der freien Jazz-Avantgarde sehr beliebt (z.B. Bassistin Joelle Leandre). Kürzlich (2009) erschienen bei ARTS die "Preludi" für Piano als wohlklingende SACD. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich schon hinter den tieferen Sinn der Kompositionen gestiegen bin, aber das ist ein Anfang.

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Ähnlich geht es mir mit Alfred Schnittke. Ein Deutsch-Russe, der neun Symphonien und etliches an Filmmusik komponierte, das ich aber alles nicht kenne. Kennengelernt habe ich die drei Klavierkonzerte ansteigenden Härtegrades, die Ewa Kupiec mit dem RFSO Berlin für Phoenix als SACD aufgenommen hat (2008). Faszinierend, aber noch Neuland für mich.

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Als nächster wäre bei mir Arnold Schönberg auf der Liste. Wer mag vorlegen ? Es gibt sicherlich berufenere Geister als mich für seine Musik ...


[Beitrag von arnaoutchot am 27. Apr 2010, 09:53 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#526 erstellt: 28. Apr 2010, 09:52
Bevor es mit Schönberg weitergeht, möchte ich noch schnell José Maria Sánchez-Verdú nachschieben. Sánchez-Verdú ist ein Komponist spanischer Herkunft, der dem arabischen Erbe seines Heimatlandes nachgeht. Das hört man nicht nur an der Klangsinnlichkeit seiner Kompositionen, es ist auch Teil der Faktur seiner Werke, in dem er z.B. Modi aus der arabischen Musik verwendet. Unter den Auszeichnungen, die Sánchez-Verdú bisher erhalten hat, sind der Ernst-von-Siemens-Preis und der spanische Nationalpreis hervorzuheben.

Eine schöne CD mit Orchesterwerken ist bei KAIROS erschienen.

jpc.de
Mellus
Stammgast
#527 erstellt: 28. Apr 2010, 10:31
Alphabetisch kommt vor Schönberg auch noch Rebecca Saunders. Saunders ist eine englische Komponistin, die mit einigen Kollegen dafür sorgt, dass das "Land ohne Musik" wieder Musik hat. Wie Sánchez-Verdú ist auch sie Siemens-Preisträgerin. Die Stärke von Saunders Musik liegt meinen Ohren nach in ihrem klanggestischem, klangdramaturgischem Komponieren. Die MusikFabrik unter Leitung von Stefan Asbury hat einige von Saunders Ensemblewerken eingespielt.

jpc.de
op111
Moderator
#528 erstellt: 28. Apr 2010, 11:34
Haben wir Alfred Éric Leslie Satie vergessen?

Die bekanntesten Orchesterwerke:
Relache;Parade;En habit de Cheval;Gymnopedies Nr.
1 & 3;Gnossienne Nr. 3;La belle excentrique;
5 Grimaces;Le Piccadilly
Orchestre de Toulouse, Plasson
EMI , DDD, 1988
jpc.de


[Beitrag von op111 am 28. Apr 2010, 11:48 bearbeitet]
op111
Moderator
#529 erstellt: 28. Apr 2010, 12:03
Jean-Yves Thibaudet hat
sämtliche (Solo-)Klavierwerke
für Decca eingespielt.
jpc.de


[Beitrag von op111 am 28. Apr 2010, 12:04 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#530 erstellt: 28. Apr 2010, 12:27
Franz, danke für den richtigen und wichtigen Einschub, den hätte ich beinahe vergessen (was daran lag, dass ich Sammartini und Scarlatti sinnvollerweise zusammengefasst habe und dabei Satie im Regal übersprungen habe).

Der Tipp mit Thibaudet wird von mir voll unterstützt, das ist eine sehr gute Gesamtaufnahme, wahrscheinlich auch klanglich aktuell die beste. Betreffend Orchesterwerke fällt mir noch diese hier ein:

amazon.de

Das Ballett "Parde" aus dem Jahr 1917 ist neben seiner amüsanten Musik berühmt wegen der Zusammenarbeit von Satie mit dem jungen Picasso, der die Kostüme für die Tänzer entworfen hat, und dem surrealistischen Szenario von Jean Cocteau. Ausserdem gab es nach der Uraufführung mehrere Skandale, einer davon war Saties Reaktion auf den (zu erwartenden) Verriss der Kritiker, den Satie mit der berühmten Postkarte "Monsieur, vous êtes un cul sans musique" quittierte.

Grüße Michael
5th_element
Stammgast
#531 erstellt: 01. Mai 2010, 00:36
Da Michael noch tief Luft holt und vermutlich gerade in seinen 26,5 Millionen Tonträgern wühlt, setze ich ihn mal mit einem gezielten Vorstoß in den "Sch-Bereich" etwas unter Leistungsdruck ....

Da es für Schostakowitsch ganz bestimmt berufenere Mitschreiber als mich gibt, mache ich es mir mal mit den beiden "Schmumis", Schubert und Schumann etwas leichter.

Bei Schubert kommt man sicher nicht umhin, über seine Liederwerke zu schreiben, für die sein Name bei den Meisten steht. Auch wenn dies sicher etwas zu kurz gegriffen ist, wenn man ihn darauf reduziert. Ich habe mich an diesen Bereich auch erst später herangetraut.

Einen wunderbaren Querschnitt bekommt man durch die DGG Einspielung mit Anne Sofie von Otter und Thomas Quasthoff, zusammen mit Chamber Orchestra of Europe, unter Claudio Abbado.

Als SACD mittlerweile sehr schwer zu bekommen, was mir vor einigen Monaten dann doch gelungen ist.



Gibt es aber auch als Audio CD. Bei JPC komischerweise nicht mehr gelistet (oder ich hab falsch gesucht). Aber bei Amazon für knapp 8 EUR zu bekommen.

http://www.amazon.de...id=1272661422&sr=1-3


Über Christoph Pregardien sagt man, daß er zur Zeit einer der besten Lieder-Interpreten ist. Mir fehlt die Expertise um das zu bestätigen oder zu wiederlegen. Jedoch kann ich diese beiden SACD guten Gewissens empfehlen. Klanglich allererste Güte und der Gesang von Pregardien ist wirklich fantastisch. Berührend, aber nie zu dick aufgetragen. Eine gute Wahl, um sich mal an dieses Thema heranzutasten. Dabei sollten auch die jeweiligen Mitspieler, Michael Gees und Andreas Staier nicht unerwähnt bleiben. Mit Beiden harmoniert Pregardien hervorragend.

"Die schöne Müllerin" ist sicher das Bekannteste Liederwerk von Schubert, aber auf dieser SACD keinesfalls ein lustlos heruntergespielter Klassiker:



http://www.jpc.de/jp...n-D-795/hnum/9280414


Aber auch der "Schwanengesang" ist hörenswert in in feinster SACD Klangqualität eingespielt:



http://www.jpc.de/jp...g-D-957/hnum/7744331


Mit über 1.000 gelisteten Werken kann man Schubert auch nicht gerade als "sparsamen Komponisten", im Sinne von wenigen Werken, bezeichnen. Wenn auch in dieser Zählung die Gattung der Lieder wohl allein schon 300 Teilnehmer stellt. Somit kann ich hier nur ein paar Schlaglichter setzen, die ich besitze.

Klaviersonaten gibt es wohl deren 21, wobei ich keine Komplettaufnahme vorweisen kann. Im SACD Bereich gibt es meistens nur ausgewählte Werke. Beispielhaft hier die Sonate D 850, Op 53, auf SACD, von Sergei Koudriakov



Nicht ganz so leichte Kost.

Amazon Deutschland hat noch 1 Exemplar und am Marktplatz hat's auch noch ein paar Exemplare.

http://www.amazon.de...id=1272662725&sr=1-4


Unbedingt empfehlen möchte ich die Klaviertrios, in dieser SACD Box:



Diese Box war phasenweise immer mal wieder sehr rar und teuer, taucht aber dann auch immer mal wieder auf. Aktuell bei JPC für 15 EUR auf Lager. Hier kann ich nur sagen "zugreifen". Die beiden Klaviertrios von Schubert gehören zu den Meisterwerken dieser Gattung und sind hinsichtlich Länge und Komplexität eigentlich kaum noch eben Dieser zuzuordnen.

http://www.jpc.de/jp...-Nr-1-2/hnum/3927568


Bei den Sonaten für Klavier und Violine würde ich eine sehr solide Pentatone SACD empfehlen wollen, mit unserer "Mrs. Multikanal" Julia Fischer und dem ganz langsam über den Status eines Jungtalentes herauswachsenden Martin Helmchen. Pentatone ist klanglich immer eine zuverlässige Bank und die Interpretation der Beiden weiß durchaus zu gefallen. Wenngleich mir weitere Referenzpunkte zu diesen Sonaten fehlen.



http://www.jpc.de/jp...r-Vol-1/hnum/1829871


Bei den Streichquartetten muß ich leider passen. Ich hoffe auf ein paar interessante Tipps der Mitschreiber.

Bei den Symphonien habe ich mir eine GA aus den einzelnen SACDs der Bamberger Symphoniker und Jonathan Nott zusammengetragen. Einige hier sind keine Freunde von Gesamtaufnahmen und diesen Standpunkt kann man vertreten. Aber die SACDs von den Bambergern sind aus meiner Sicht sowohl klanglich als auch interpretatorisch sehr gut und mir ist nicht bekannt, ob es eine weitere GA auf SACD gibt (ich meine da gibt es noch etwas von Thomas Dausgaard, mit dem Swedish Chamber Orchestra. Aber ich bin unsicher, ob der Zyklus wirklich komplett ist).

Beispielhaft hier 2 SACDs aus dem Zyklus. Sind alle noch bei JPC oder Amazon aufzutreiben.



http://www.jpc.de/jp...Nr-1-37/hnum/1026351




http://www.jpc.de/jp...ie-Nr-9/hnum/1005853


Bei den "Nicht-SACDs" gibt es eine Vielzahl von Einspielungen. Klanglich und interpretatorisch gefällt mir u.a. die Aufnahme von Carlos Kleiber, mit den Wienern, wenngleich mir der in JPC aufgeführte Kommentar aus der Stereoplay "Anfechtbare neue Sicht Schuberts, faszinierend in der Darstellung der Extreme". Nicht so ganz deutlich ist.



http://www.jpc.de/jp...lendete/hnum/5174285


Puh. So weit meine bescheidene Auswahl zu Schubert.


Dann mal zu Schumann.

Beginnen möchte ich mit dem Concert für Violincello und Orchester. Ein nicht sehr häufig eingespieltes Werk, so weit ich das überblicken kann.

Hier hätte ich eine sehr schöne SACD anzubieten, die man noch am Marktplatz auftreiben kann. Anne Gastinel, mit dem Liege Philharmonic Orchestra, unter Louis Langree. Einmal nicht die "üblichen Verdächtigen".



http://www.amazon.de...id=1272665188&sr=1-2


Damit gehe ich weiter, zu dem sehr bekannte Klavierkonzert Op 54. Hier gibt es wieder eine Vielzahl an Aufnahmen und dabei sicher zahlreiche Gute. Mir gefällt die SACD von Christian Zacharias, die es überigens auch als DVD-Audio gibt, mit dem Kammerorchester Lausanne.



http://www.jpc.de/jp...t-op-54/hnum/1508004


Bei den Audio CDs gibt es wie gesagt große Auswahl. Nichts verkehrt, klanglich wie interpretatorisch, macht man aus meiner Sicht mit der Kombi Perrahia und Abbado.



http://www.jpc.de/jp...t-op-54/hnum/8205629


Die Symphonischen Etüden und die Abegg Variationen gibt es gemeinsam auf einer günstigen SACD des Lables Brilliant. Wolfgang Schmitt-Leonardy hat hier eine gute Einspielung abgeliefert.



http://www.jpc.de/jp...n-op-13/hnum/8438874


Schließen möchte ich mit den 4 Symphonien, wo ich mit der Aufnahme von Robert Foster, mit dem Czech Philharmonic Orchestra, auf Pentatone, meinen Favoriten gefunden habe.



http://www.jpc.de/jp...-Nr-1-2/hnum/6590301





http://www.jpc.de/jp...-Nr-3-4/hnum/4686824


Auch hier noch zusätzlich eine Nicht-SACD Empfehlung:



http://www.jpc.de/jp...-Nr-1-4/hnum/8366691


Noch nicht gehört, aber möglicherweise auch gut könnte Chailly mit dem Gewandhausorchester Leipzig sein. Vielleicht hat die jemand und kann was dazu sagen ? .... und was bedeutet "Mahler Arrangement" ??




So. Ich habe fertig und gehe in die Koje. Ihr habt nun das ganze Wochenende Zeit, die Lücken zu schließen und meine Vorschläge zu ergänzen. Das Wetter soll ja eh nicht so doll werden ...

Grüße,
Stefan
arnaoutchot
Moderator
#532 erstellt: 01. Mai 2010, 10:05
Alle Achtung, Stefan, da hast Du in der Walpurgisnacht aber gehext und vorgelegt ...

In der Tat habe ich in meinen gefühlten 26 Millionen Platten abgewartet, ob jemand mit Schönberg vorlegt, aber gut, machen wir erst mal Schu..., ganz so sklavisch müssen wir uns ja nicht ans Alphabet halten. Chronologisch macht es auch mehr Sinn, zuerst diese beiden und dann Schönberg und S(c)hostakovich zu behandeln.

Franz Schubert war das Paradebeispiel eines verkannten Genies und war in den kurzen 31 Jahren seines Lebens überragend produktiv. Wenn man bedenkt, dass die meisten seiner wesentlichen Kompositionen erst nach 1820 entstanden sind, ist das meiste innerhalb von nur acht Jahren geschaffen worden. Von den vermutlich insgesamt 12 Symphonien Schuberts (5 davon unvollendet) werden heute zyklisch acht aufgeführt, wobei die Numerierung teilweise verwirrend ist. Ich habe zwei sehr schöne Zyklen, einmal historisch informiert mit Frans Brüggen und dem Orchestra of the 18th Century (Philips 1990-96) und Lorin Maazel mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR, 2001). Beide sind live aufgenommen, aber klanglich sehr gut. Die Maazel-Aufnahmen gab es nicht im Handel, es scheint eine Veröffentlichung zu sein, die nur vom BR vertrieben wurde, ich finde auch kein Bild. Als Ergänzung z.B. zu Brüggen, der mit seinem kleinen Orchester in den großen Symphonien naturgemäß etwas zurückfällt, kann man Sir Charles Mackerras mit dem Scottish Chamber Orchestra in der Großen C-Dur und der Unvollendeten nehmen, das ist eine herausragende Aufnahme (Telarc 1998), die es noch dazu aktuell günstig gibt.

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Bei der Kammermusik seien genannt der begonnene Zyklus der 15 erhaltenen Streichquartetten des Mandelring Quartetts mit "Der Tod und das Mädchen" (audite SACD 2008) und das Forellenquintett vom Alvarez Piano Quartet (TACET DVD-Audio 2001). Beides klanglich sicherlich state of the art, interpretatorisch gibt es hier natürlich erdrückende Konkurrenz.

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Betreffend die Klavierwerke war ich immer mit dem kompletten Zyklus der 21 Sonaten von Andras Schiff sehr zufrieden, 1992 - 93 im Musikverein in Wien eingespielt (Decca 7CDs). Leider scheint es die Box nicht mehr zu geben, es lohnt sich aber, im Zweitmarkt danach zu suchen. Eine sehr schöne und zurückhaltende Schubert-Aufnahme hat auch der (frühere) Tastendonnerer Arcadi Volodos 2001 vorgelegt (Sony SACD Stereo). Enthalten sind die Sonaten D157 & D894 und "Der Müller und der Bach".

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Das so weit meine Ergänzungen zu Schubert.


Robert Schumann wurde mit 46 ebenfalls nicht alt und endete nach einem Künstlerleben mit vielen Problemen (Erfolglosigkeit, starke und von seiner Seite unterdrückte Ehefrau Clara Wieck, frühe Ansteckung mit Syphilis) recht tragisch in einer Irrenanstalt.

Die Symphonien liegen mir in der klassischen Aufnahme von George Szell mit dem Cleveland Orchestra vor, als Stereo SACDs von Sony in DSD gemastert. Klanglich sind die Aufnahmen von 1958-60 sehr warm und analog. Sie gehören allerdings zu den inzwischen sehr raren und teuren Single-Layer-SACDs. Auch beim Cellokonzert greife ich mit Janos Starker und Stanislav Skrowaczewski auf einen Klassiker der Mercury Living Presence-Serie von 1962 zurück. Eine feine 3-Kanal-Aufnahme von 1962.

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Abschliessend sei noch auf eine kleine, aber reizvolle SACD aus dem Hause audite von Nicolas Bringuier aus 2007 verwiesen, auf der eine sehr frische und klanglich exquisite Aufnahme der Waldszenen und der Fantasie vorliegt.

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Das mal zunächst zu Schumann von mir.

Wünsche allerseits noch einen schönen Tag der Arbeit ... Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 01. Mai 2010, 10:09 bearbeitet]
5th_element
Stammgast
#533 erstellt: 01. Mai 2010, 13:40
Die Waldszenen sind übrigens hier auch mit drauf:



http://www.jpc.de/jp...in-Wien/hnum/9611587

Grüße,
Stefan
Joachim49
Inventar
#534 erstellt: 01. Mai 2010, 13:46

5th_element schrieb:
Vielleicht hat die jemand und kann was dazu sagen ? .... und was bedeutet "Mahler Arrangement" ??



Grüße,
Stefan


Viele Dirigenten waren der Meinung, dass Schumann nicht optimal instrumentiert hat, und sie haben deshalb eingegriffen. Wahrscheinlich sind die meisten Aufnahmen der Schumann Symphonien keine 'Originalversionen' (Bernstein New York war eine frühe Ausnahme). Da die Eingriffe wahrscheinlich sehr bescheiden bleiben (es werden keine Noten geändert oder hinzugefügt) werden solche Eingriffe in der Regel wohl kaum erwähnt. Es ist eher üblich mit der Erwähnung 'Originalversion' Käufer anzusprechen. Mahler gehörte jedenfalls zu den Dirigenten, die auf Grund ihrer praktischen Erfahrung mit Orchestern die Symphonien 'arrangiert' haben. Wahrscheinlich folgen auch etliche andere Aufnahmen den Änderungen Mahlers ohne dass sein Name riesengros auf der CD steht oder das im booklet erwähnt wird.
Freundliche grüsse
Joachim

Auf diesem link werden die Eingriffe Mahlers recht ausführlich beschrieben:
http://www.classical...d_review.php?id=4303


[Beitrag von Joachim49 am 01. Mai 2010, 13:53 bearbeitet]
5th_element
Stammgast
#535 erstellt: 01. Mai 2010, 18:16
Klasse, Joachim. Herzlichen Dank !

Gruß,
Stefan
op111
Moderator
#536 erstellt: 01. Mai 2010, 19:51
Hallo Michael,

arnaoutchot schrieb:
In der Tat habe ich in meinen gefühlten 26 Millionen Platten abgewartet, ob jemand mit Schönberg vorlegt, aber gut,

deine Platten sind leider (?) nicht meine Platten.
Schönberg ist auch nicht gerade mein Lieblingskomponist - lange Zeit habe ich Boulez' provokantes "Schoenberg est mort!" (Schoenberg ist tot!) ziemlich wörtlich genommen.

Dennoch sind mir mittlerweile einige Werke und Aufnahmen regelrecht "ans Herz gewachsen".

Arnold Schönberg (1874-1951)
Teil 1


Ein Faszinosum bleibt "Pierrot Lunaire" op. 21.
Da empfehle ich 2 recht konträre Aufnahmen
zunächst die exzellent durchhörbar klare, dennoch dem Phantastischen nichts schuldig bleibende von Christine Schäfer und dem Ens. InterContemporain

+Herzgewächse op. 20;
Ode to Napoleon
Bonaparte op. 41
Christine Schäfer, (+David Pittman-Jennings)
Ensemble InterContemporain,
Pierre Boulez

DGG , DDD, 1997
jpc.de

dann eine, die bei eingeschränkter Klarheit und klangtechnischer Durchhörbarkeit vor allem Dank der überragenden Salome Kammer viel von der diffusen Fin-de-siècle Atmosphäre und der Unfassbarkeit dieses Werks vermittelt:

+Scherzo f. Streichquartett;6 Kleine Klavierstücke op. 19;Phantasie f. Violine & Klav. op. 47;
+Joh. Strauß (Sohn)/Schönberg: Kaiserwalzer
Salome Kammer,
Ensemble Avantgarde,
Hans Zender
MDG , DDD, 1994
jpc.de

Letztere ist eine Empfehlung von mellus
dem ich an dieser Stelle noch einmal meinen Dank für diese Entdeckung aussprechen möchte!


[Beitrag von op111 am 01. Mai 2010, 19:57 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#537 erstellt: 01. Mai 2010, 20:00
Schubert:

Lieder:

Schöne Müllerin: Wunderlich, Pregardien/Staier
Winterreise: Fi-Di/Demus, Pregardien/Staier
Schwanengesang?
Frauenlieder (Recital): Janowitz/DG
Recitals: Fi-Di/Richter (DG), Terfel/Martineau (DG), Pregardien/RCA ("Lieder von Abschied und Reise), Gerhaher/RCA (Abendbilder)

Klaviermusik:
Hier kenne ich hauptsächlich Aufnahmen, die nichtmal ansatzweise die Bedingung guten Klangs erfüllen... (Schnabel, Fischer, Richter) daher erstmal nur:

Sokolov mit D 894 u. D 960
Staier (HIP) mit D 845, 958-960
Ashkenazy mit den sehr schönen Soanten D 664 und 784? (die mittlere a-moll) ist evtl. akzeptabel da "Decca Legend"

Die Klaviermusik z. 4 Händen sollte man nicht vernachlässigen, die Aufnahmen von Tal/Groethuysen (Sony) sind m.E. auch klanglich top. Die wichtigsten Stücke sind wohl die Fantasie f-moll, Rondo a-moll und das Grand Duo C-Dur.

Kammermusik:
Quartette komplett: Auryn Q. (cpo) (die Quartette vor Nr.12 "Quartettsatz" sind aber nur für ergebene Fans)
Von den Quartetten 12-15 gibt es massenhaft sehr gute Einspielungen, auch in gutem Klang.
Dito Forellenquintett und Trios.

Oktett: Ensembles Archibudelli + Mozzafiato (Sony) hier halte ich den farbigen Klang der alten Instrumente für besonders überzeugend

Fantasie f. Violine/Klavier C-Dur: Afanassiev/Kremer (DG)
(die restlichen Violinsonat(in)en kenne ich bisher nur flüchtig)

Arpeggione-Sonate (auf Cello) Vogler/Canino (Berlin), Bylsma/Immerseel(Sony, HIP), Britten/Rostropowitsch (Decca)

Sinfonien: 3/8 mit Kleiber, 9. mit Furtwängler (auch wenn historisch). Auch klanglich sehr gut ist m.E. die preiswerte GA mit Davis/Dresden (RCA). Interessant die komplettierte 8. h--moll unter Mackerras (Virgin?). Ebenso die Fragmente der "10." (hier habe ich nur Gielen als Füller für eine Mahlersinfonie)

Chorwerke: Die Messen kenne ich bis heute nicht, aber selbst wenn man glaubte, allergisch gegen Männerchöre u.ä. zu sein, sollte man sich mal "Nachtgesang im Walde" und "Gesang der Geister über den Wassern" anhören.

JK jr.
Kreisler_jun.
Inventar
#538 erstellt: 01. Mai 2010, 20:26
Schumann:

Klaviermusik die Stücke mit * halte ich für essentiell, wobei gegen die anderen oder gar nicht erwähnte teils nur meine mangelnde solide Kenntnis stehen mag):

Papillons: Richter, Zacharias, Egorov (alle EMI)
*Toccata: Horowitz(Sony), Richter (DG)
*Davidsbündlertänze: Anda (DG), Berezovsky (Teldec), Zacharias (EMI)
*Carnaval: Michelangeli (Diverse), Egorov (u.v.a. da müsste ich nochmal ausführlicher nachsehen und -hören)
*Kreisleriana: Horowitz, Argerich
*Sinfonische Etuden: Richter, Pollini (u.v.a)
*1. Sonate fis-moll: Pollini (DG)
*Fantasie C-Dur: Richter (EMI)
*Fantasiestücke op.12 Richter (DG) (nicht komplett, man braucht Ergänzung)
Faschingsschwank aus Wien: Richter (EMI), Michelangeli (DG u.a.)
Die "Humoreske" und die anderen beiden Sonaten kenne ich bisher zu schlecht (ebenso Nachtstücke, Bunte Blätter, Noveletten u.a.)
Waldszenen: Richter (DG)
Lohnend auch die rezente HIP-CD Staiers mit Waldszenen, *Kinderszenen u.a.

Sehr gelobt werden auch die Aufnahmen von Eric LeSage auf alpha; mit diesem Pianisten habe ich allerdings nur eine ältere Doppel-CD bei RCA (?), die aber auch gut ist.

Lieder:
op.24 (Heine): Fi-Di (EMI oder DG), Pregardien (RCA)
op.35 (Kerner) Pregardien
op.39 (Eichendorff): Schreier
op.42 (Frauenliebe...) ?
op.48 (Dichterliebe): Wunderlich, Staier

es gibt noch etliches mehr, aber aus dem Stand erstmal so weit.

Kammermusik:
Quartette + Klavierquintett Hagen Q. (DG)
Klavierquartett Gould/Juilliard (Sony), Florestan Trio (Hyperion)
Trios: Florestan (Hyperion)
Lohnend auch eine Kammermusikauswahl mit Argerich und Co (EMI, live)
Violinsonaten Kremer/Argerich (DG) (nur 1+2), evtl. Faust (cpo), die ist aber teils etwas "cool".
(zu den kleineren Stücken f. Oboe, Klarinette, Cello usw. kann ich momentan nichts sagen)

Sinfonien: eher als Szell (wegen der Retuschen) würde ich Levine (DG oder RCA) und Bernstein (DG) empfehlen, beim Klavierkonzert passe ich erstmal (dito bei Cello- u. Violinkonzert, die ich allerdings im Ggs. zum Klavierkonzert nicht besonders mag).

Interessant sind auch die Faust-Szenen, hier habe ich aber nur Britten (Decca), die anderen Chorwerke oder die Oper Genoveva kenne ich bislang nicht.

JK jr.
op111
Moderator
#539 erstellt: 01. Mai 2010, 20:34

Kreisler_jun. schrieb:
Sinfonien: 9. mit Furtwängler (auch wenn historisch).


Wobei es mehrere Aufnahmen zu Auswahl gibt.
Die "klassische" ist die 1951er der DG
Berliner Philh.,
W. Furtwängler
DGG , ADD/m, 1951 (studio)
jpc.de

viel expressiver fiel die ältere Aufnahme vom 8.12.1942
aus, die viel von dem Faszinosum Furwängler vermittelt, gegen die selbst die aufregende neuere Studioaufnahme (pardon!) wie kalter Kaffee wirkt.
Eine DG-Aufnahme - vermutlich derzeit nur in dieser (ausgesprochen gut klingenden Magnetband-Aufzeichnung!) Ausgabe greifbar:

Berliner Ph.,
Furtwängler
In 4 CD-Box
jpc.de
oder
Bayer , ADD/m, 1942
jpc.de


[Beitrag von op111 am 01. Mai 2010, 20:37 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#540 erstellt: 02. Mai 2010, 13:51

op111 schrieb:
Schönberg ist auch nicht gerade mein Lieblingskomponist - lange Zeit habe ich Boulez' provokantes "Schoenberg est mort!" (Schoenberg ist tot!) ziemlich wörtlich genommen.[/i]


Ich glaube hier ist ein falscher Eindruck entstanden. Ich nähere mich dem Komplex "Schönberg" erst langsam, ich habe insofern hier kaum etwas anzubieten. Deswegen die Bitte an Berufenere, dazu etwas zu sagen.

Meine Schönberg-Welt besteht aktuell nur aus den Karajan-Aufnahmen der 70er von Pelléas & Mélisande, den Variationen für Orchester und der Verklärten Nacht und dem Violinkonzert mit Hilary Hahn. Die Karajan-Box ist inzwischen vergriffen, aber es gibt etliche Reissues in Teilen, u.a. auch ganz neu als Esoteric Stereo-SACD-Remaster für teures Geld. Auch wenn Karajan sicherlich kein Spezialist für die Wiener Schule war, so zeigen die vielen Reissues, dass seine Aufnahmen doch Bestand haben. Das Violinkonzert habe ich erst seit kurzem, ein komplexer Brocken, in den man sich einhören muss. Hahn macht ihre schwierige Aufgabe aus meiner laienhaften Sicht sehr gut. Klanglich ist die Aufnahme aus 2007 aus der Stockholmer Berwald-Halle perfekt.

amazon.de amazon.de


Eine schöne CD, die drei Vertonungen des Dramas "Pelléas et Mélisande" von Maurice Maeterlinck nebeneinander stellt, ist die Aufnahme von Zubin Mehta mit dem Israel Philharmonic Orchestra (Sony Classical 1989). Schönbergs Symphonische Suite zu dem Stück nimmt gut die Hälfte ein, während Sibelius' Suite und Faurés Bühnenmusik nur jeweils eine gute Viertelstunde dauern. Interessant, wie die drei Komponisten zu etwa gleicher Zeit dieses schwülstige Fin-de-Siècle-Stück musikalisch umsetzen.

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Grüße Michael
Mellus
Stammgast
#541 erstellt: 04. Mai 2010, 14:35

Kreisler_jun. schrieb:
Violinsonaten Kremer/Argerich (DG) (nur 1+2), evtl. Faust (cpo), die ist aber teils etwas "cool".


Ich bin ja ganz verliebt in die Sonaten eingespielt von Widmann/Várjon. Deshalb hier das Cover:

jpc.de

Die Aufnahme ist in typisch guter ECM-Qualität. Die Instrumente -- sind ja eh nur zwei -- kommen klar und trocken rüber.

Die beiden Musiker spielen sicher nicht "cool", im Gegenteil; sie lassen sich aber auch nicht gehen. Das führt zu einer wirklich spannungsgeladenen Interpretation.

Viele Grüße,
Mellus
Mellus
Stammgast
#542 erstellt: 04. Mai 2010, 15:34
Das Schweigen zu Schönberg kann auch daher rühren, dass es nicht allzu viele Aufnahmen gibt, denen man ohne Einschränkungen das Prädikat "audiophil" verleihen könnte (ja, Michaels (arnaoutchot) Eingangsbemerkungen zu diesem Thema sind mir bekannt). Das meiste dürfte aufnahmetechnischer Durchschnitt sein.

Klaglos durchgehen dürften jedoch die
Gurrelieder mit und unter
Melanie Diener, Yvonne Naef, Robert Dean Smith, Gerhard Siegel, MDR Rundfunkchor Leipzig, SWR SO Baden Baden & Freiburg, Michael Gielen, erschienen als SACD bei Hänssler.

jpc.de

Erstaunlich, wie es Ausführende und Aufnahmetechniker schaffen, den riesigen Orchesterapparat in eine transparente, die Einzelstimmen hörbare, Aufzeichnung zu überführen.

Auch die Klavierwerke gibt es mittlerweile auf SACD, gespielt von Hardy Rittner, erschienen bei MDG:

jpc.de

Diese SACD kenne ich aber nur ausschnittsweise, sie hat aber meines Wissens sehr gute Kritiken erhalten. Jedenfalls finde ich den lyrischen Tonfall von Rittners Spiel -- so weit ich das beurteilen kann -- bei Schönbergs doch sehr ausdruckstarken Stücken passend.


Suite Op. 29,
Ensemble Kontraste.
Ambitus
Kleines Label, schöne Aufnahme. Und obendrauf erhält man noch wirklich toll eingespielte Webern-Stücke!

jpc.de


Streichquartette
Anna Maria Pammer (Sopran), Aron Quartett ,
Preiser.
Die Streichquartette-Aufnahme des Aron-Quartetts ist in Verbindung mit dem Arnold Schönberg Center enstanden. Entsprechend informativ ist das Booklet. Neben den offiziellen Streichquartetten enthält die Box noch Schönbergs frühes Streichquartett D-Dur, das Presto C-Dur und das Scherzo F-Dur.

jpc.de


Philips hat mal tolle CD produziert. Aus dieser Zeit gibt es eine Aufnahme der
1. Kammersinfonie, mit
Alfred Brendel und dem (damaligen) SWF SO Baden-Baden unter der Leitung von Michael Gielen.

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Eigentlicher Titel-Höhepunkt der CD ist jedoch das Klavierkonzert, das meiner jetzigen Meinung nach aber nicht so spannend ist wie die 1. Kammersinfonie. Die seltener aufgenommene 2. Kammersinfonie ist auch noch dabei.


Noch besser als das Original gefällt mir die 1. Kamersinfonie in der Bearbeitung für 9 Instrumente durch Anton Webern. Eine wirklich tolle Einspielung davon hat das Ensemble Musique Oblique unter Herreweghe vorgelegt. Leider gibt es die nur in Kombination mit einem, wie ich finde, nicht so gelungenen Pierrot Lunaire.

jpc.de

Viele Grüße,
Mellus
Mellus
Stammgast
#543 erstellt: 04. Mai 2010, 20:54
Noch ein Schönberg-Nachtrag mit zwei wichtigen Werken:

Ein Überlebender aus Warschau op. 46
Sprecher: G. Hornik, Wiener Philharmoniker, Claudio Abbado
DGG

jpc.de

Abbado gehört auf jeden Fall zu den besseren/besten Interpreten für die Musik der zweiten Wiener Schule, auch wenn es für das genannte Werk wenig Vergleichsmöglichkeiten auf Konserve gibt.


5 Stücke für Orchester Op. 16
SWF SO, Michael Gielen
Wergo

Das 3. der 5 Stücke ist das berühmte "Farben"-Stück. Als Zugabe gibt es noch das Cellokonzert D-dur, den Modernen Psalm op. 50c und die, wie ich glaube, ziemlich anspruchsvollen Variationen für Orchester op. 31.

jpc.de

Eine andere Seite von Schönberg kann man auf einer der Transkriptionen-CDs kennen lernen, die es mittlerweile auch gibt, wie diese:

jpc.de

Hier spielt das Arditti-Quartett Schönbergsche Transkriptionen von Werken von Mahler, Busoni, und J. Strauss. Das wohl einfachste, aber persönlich anrührendste Stück ist für mich aber ein Weihnachtslied, das Schönberg für den Hausgebrauch komponiert hat. In eine Variation über "Es ist ein Ros' entsprungen" mischt sich heimlich "Stille Nacht". Eine beindruckende private "Fingerübung", wahrscheinlich für seine Kinder.

Viele Grüße,
Mellus
arnaoutchot
Moderator
#544 erstellt: 04. Mai 2010, 21:13
Mellus, vielen Dank für die hilfreichen Empfehlungen. Die CD mit dem Klavierkonzert/Kammersinfonien hab ich schon auf meiner Kaufliste, ich warte nur noch auf eine (preis)günstige Gelegenheit. Die Gurre-Lieder würden mich auch interessieren, da scheint mir der Gielen eine gute Wahl zu sein. Sehr gut !!!
op111
Moderator
#545 erstellt: 05. Mai 2010, 08:35
Hab ich's überlesen, oder fehlt der Moses?
Auf der Höhe moderner Aufnahmetechnik steht Soltis Aufnahme, sie überzeugt mich mehr als Boulez' Aufnahmen:

Arnold Schönberg
Moses & Aron
Barbara Bonney, Franz Mazura, Philip Langridge,
Chicago Symphony Chorus & Orchestra,
Georg Solti
Decca , DDD, 1984
jpc.de
op111
Moderator
#546 erstellt: 05. Mai 2010, 08:40
Als Alternative zu Gielens nüchterner Aufnahme der Gurrelieder bietet sich an:
Gurre-Lieder f. Soli, Chor & Orchester
+Kammersymphonie Nr. 1;Verklärte Nacht
Sprecher: Hans Hotter
Dunn, Jerusalem,
Deutsches SO Berlin,
Riccardo Chailly

Decca , DDD, 89/93
jpc.de
op111
Moderator
#547 erstellt: 05. Mai 2010, 10:21
Wem die "Verklärte Nacht" für Orchester zu "fett" erscheint kann sich evtl. eher mit der Originalfassung für Streichsextett anfreunden:
Arnold Schönberg
Streichtrio op. 45
Verklärte Nacht op. 4
LaSalle Quartett
DGG , DDD, 1983
jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#548 erstellt: 08. Mai 2010, 15:23
Hallo Freunde,

an alle nochmals herzlichen Dank für die guten Schönberg-Empfehlungen, in die ich mich sicherlich behutsam einarbeiten werde. Mangels einigermassen preiswerter Erhältlichkeit von Brendel/Gielen habe ich mir mal das Klavierkonzert von Uchida/Boulez bestellt. Bei den "Gurre-Liedern" zögere ich noch, Franz' Gegenempfehlung mit Chailly kann ich gut nachvollziehen, ich habe seine kompletten Mahler-Aufnahmen, insbesondere das gelungene "Klagende Lied" auch auf Decca. Mal sehen.


Heute will ich mich mal dem Komplex Dmitri S(c)hostakovich widmen. Er hat per heute seine Zeitgenossen Prokofiev und Stravinsky an Bedeutung und Dokumentation übertroffen. Rostropovich bezeichnete das Werk DSCHs (wie er gemeinhin abgekürzt wird) als "Geheimgeschichte Russlands", und in keinem Werk eines neuzeitlichen Komponisten kommt wohl die seltsame gleichzeitige Ablehnung und vordergründige Kooperation mit dem poitischen Regime so zum Ausdruck wie bei ihm. Da ich bei DSCH - ähnlich wie bei Mahler und auch aus ähnlichen Gründen (dieser verteufelte DSCH-Thread hier im Forum in 2006 und 2007 hat Schuld !!! ) - recht gut sortiert bin, werde ich versuchen, unter Thread-Kriterien eine Auswahl zu treffen. Ich habe rd. 140 Aufnahmen alleine der Symphonien.

Drei Gesamtzyklen würde ich herausgreifen. Klassisch-authentisch ist mit Sicherheit Kyrill Kondrashin mit dem Moscow Philharmonic Orchestra unschlagbar. Die teilweise recht grobkörnigen russischen Melodiya-Aufnahmen aus den 60er und 70er Jahren wurden von dem koreanischen Label Aulos um 2005 in DSD remastert und klingen nun recht annehmbar. Gleichzeitig legte auch Melodiya selbst ein Remaster vor, das klanglich auf gleicher Stufe steht. Ich habe mit einem anderen Forumsmitglied mal die 4. verglichen, wen das Ergebnis im Detail interessiert, möge den DSCH - Symphonien Gesamtaufnahmen Thread aufsuchen. Ich habe die Aulos-Box, die schwerer zu finden ist, wie gesagt, ich erachte Melodiya als gleichwertig. Eine von mir "moderne Referenz" genannter Zyklus könnte Ashkenazy's Decca-Box aus 2007 sein. Sie fasst Ashkenazy's Aufnahmen mit dem Royal Philharmonic Orchestra, dem St. Petersburg SO und dem NHK SO Japan zusammen. Einige Symphonien wie die wichtige 4. wurden 2006 neu aufgenommen. Interpretatorisch findet Ashkenazy fast immer den richtigen Ton, klanglich ist es - für CD - perfekt. Die audiophile Krone geht allerdings an die Nummer 3. Oleg Caetani's SACD-Zyklus mit dem Orchestra Sinfonica di Milano auf ARTS ist - ich hab es hier im Forum schon öfters empfohlen - der ungeschlagene Sieger. Caetani ist der Sohn des bekannten Dirigenten Igor Markevitch und seine Live-Aufnahmen in Mehrkanal aus den Jahren 2000 - 2005 haben eine unglaubliche Lebendigkeit. Das italienische Orchester ist enorm transparent, ohne die gewisse "russische" Schärfe zu verlieren, die bei DSCH so wichtig ist. Höhepunkte in den Symphonien gibt es etliche, z.B. das kraftvolle Finale der 5., das mörderische Scherzo der 10., die unglaublich großen Glocken im "Sturmgeläut" der 11. oder die perfekte Wiedergabe des schwierigen 3. Satzes der 4.

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Nur zur Info: Ich habe übrigens noch folgende Zyklen zum Vergleich: Mravinsky, Rozhdestvensky, Haitink, Jansons und Rostropovich.

Natürlich gibt es auch etliche interessante Einzelaufnahmen, von denen ich ein paar nennen will.

Valery Gergiev hat auf Mariinsky 2009 eine herausragende SACD der 1. und 15. vorgelegt. Klanglich sind insbesondere die perkussiven Stellen der 15. absolutes Mehrkanal-Referenzniveau. Bei der 4. ist mein Favorit - neben den oben genannten - die exquisite SACD von Semyon Bychkov mit dem WDR SO auf Avie von 2006. Die 5. lernte ich vor vielen Jahren mit Lorin Maazel und dem Cleveland SO auf Telarc kennen. Telarc hat die Aufnahme von 1981 erfreulicherweise in ihre remasterte audiophile Zweikanal-SACD-Serie aufgenommen.

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Von Naxos gibt es eine ordentliche 7. in Mehrkanal mit Dmitri Yablonsky und dem Russian Philharmonic Orchestra auf DVD-Audio, schade dass das Format inzwischen tot ist. Bei der 8. schere ich mal kurz aus, da muss ich eine nicht audiophile Aufnahme nennen, die aber interpretatorisch bislang nicht erreicht wurde: Yevgeny Mravinsky mit dem Leningrad SO in einer Live-Aufnahme aus 1982, die zwar rauscht, aber dafür vor Spannung förmlich knistert !!! Bei der 11. gibt es eine ganz nette "Full Dimensional Stereo" aus der 3-Kanal-Aufnahme-Zeit von EMI (1958), auf der Leopold Stokowski mit dem Houston SO zu hören ist. Interessant, wie ein amerikanisches Orchester diese tief russische Musik auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges deutet.

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Bei den Kammersinfonien hat sich DSCHs Vertrauter Rudolf Barshai einen Namen gemacht, indem er die ursprünglichen Streichquartette orchestrierte. Hier kann man ruhig zu der preiswerten Brilliant-Box von 2005 greifen. Das Orchester ist übrigens das gleiche wie bei meinem o.g. Sinfonien-Favoriten.

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So, jetzt mache ich einen Schnitt, zu den Konzerten und der Kammermusik komme ich das nächste Mal.

Grüße Michael
5th_element
Stammgast
#549 erstellt: 09. Mai 2010, 13:07
Hallo zusammen,

bei Shostakovitch bin ich wie bereits oben mal erwähnt recht blank. Tue mich auch recht schwer mit der Musik. Aber das kann ja noch kommen. Bei den Symphonien habe ich bereits vor einiger Zeit "stumpf" Michaels Empfehlung zu der Caetani-Box Folge geleistet.

Hat eigentlich jemand die LSO Aufnahmen, unter Rostropowitsch ? Die Beiden müßten sich ja eigentlich gekannt haben. Oder ? So weit ich das überblicke gibt es davon die 5., die 8. und die 11. Nicht den kompletten Zyklus. Aber wenn ich mir die Lagerstückzahlen bei Amazon so anschaue, dann denke ich das werden die nächsten "out of print" LSO SACDs sein.

Bei den beiden Klavierkonzerten, die sicher noch besprochen werden, kann ich die SACD mit Frau Jacoby und Herrn Mackerras, mit dem Royal Philharmonic Orchestra anbieten, die man übrigens nicht mehr so ganz leicht auftreiben kann. Derzeit noch zu einem vernünftigen Kurs bei Amazon USA zu bekommen.




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Das Violinkonzert habe ich als tolle Live-Aufnahme im Doppel mit einem meiner Lieblinge dieser Gattung, dem Tschaikowsky Violinkonzert, auf dieser Stereo-SACD. Midori mit den Berliner Philharmonikern, unter Abbado.




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Gibt's auch im Doppel zusammen mit dem Mendelssohn Violinkonzert, von Hilary Hahn.



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Das war das spärliche Etwas zu Shostakovitch, von mir.

Schönen Sonntag noch !

Stefan
Mellus
Stammgast
#550 erstellt: 09. Mai 2010, 18:40
Einst habe ich mich dazu hinreißen lassen, die Gesamteinspielung Schostakowitscher Sinfonien von Kitajenko zu kaufen. Hauptsächlich höre ich aber noch die 4. und die 15. Beides finde ich ziemlich verrückte Sinfonien, die 4. jedoch positiv verrückt, die 15. negativ. Letztere gelingt Kitajenko und dem Gürzenich-Orchester auch augezeichnet. Die 4. ist allerdings im Vergleich zu den Vergleichsaufnahmen, die ich kenne (Previn und Chung), recht zahm und fad. Schade, dass ich mit den Sinfonien schon versorgt bin, der Caetani klingt interessant.

Sehr unterbesetzt ist bei mir Kammermusik von DSCH, mit Ausnahme der Streichquartette, die habe ich komplett (gab's mal günstig, das Sorrel-Quartett bei Chandos). Ich bin schon gespannt auf diesbezügliche Hinweise hier. Da ich aber auch nicht so ein großer Schostakowitsch-Fan bin, dass ich nun alles haben müsste, wäre ich dankbar, wenn Ihr kurz anmerken könntet, welche Kammermusikwerke besonders toll oder wichtig sind, nach Eurer Meinung oder der allgemeinen Auffassung. So nach dem Motto: "Wenn Du nur zwei DSCH-Kammermusik-CDs haben möchtest, dann greife zu ..."

Viele Grüße,
Mellus
arnaoutchot
Moderator
#551 erstellt: 09. Mai 2010, 21:36
@ Mellus: Leider konnte ich dem Kitajenko-Zyklus gar nichts abgewinnen, ich fand ihn weder interpretatorisch noch klanglich (trotz SACD) interessant. Das von Dir für die 4. verwendete Wort "fad" würde ich auf den Gesamtzyklus übertragen. Previns 4. z.B. finde ich auch wesentlich gelungener.

@ Stefan: Ja, ich kenne auch die LSO-SACDs von Rostropovich. Haben mir nach meinem älteren Gesamtzyklus mit Rostropovich auf Teldec nicht mehr viel Mehrwert gebracht (ich finde die LSO-SACDs zum Grossteil ohnehin auch klanglich nicht so herausragend). Es sind sicherlich authentische Deutungen, bei seiner Ausreise aus der Sowjetunion soll Rostro DSCH versprochen haben, im Westen einen Zyklus seiner Symphonien aufzunehmen. DSCH wünschte sich, dass er diesen mit der 4. beginnen möge. Der auf Teldec erschienene Zyklus, aufgenommen in den frühen 90ern, war das Ergebnis.

Ich komme zum zweiten Teil meiner DSCH-Empfehlungen. Von den Klavierkonzerten hat Marc-André Hamelin mit Andrew Litton eine ziemlich masstäbliche Aufnahme auf Hyperion als SACD 2003 vorgelegt. Ich kenne die von Stefan empfohlene Aufnahme nicht, aber Hamelin wird allerseits eigentlich als Referenz geführt. Hilary Hahn mit dem Violinkonzert habe ich auch, ist gut, aber einen Tick authentischer finde ich die Aufnahme von Daniel Hope mit Maxim Shostakovich, dem Sohn des Komponisten (Warner 2006). Die traumwandlerische Passacaglia und die trotzige Burleske bringt er perfekt. Die CD beinhaltet auch das düsterere 2. Konzert. Neben den sicherlich masstäblichen Aufnahmen der Cellokonzerte durch den Widmungsträger Rostropovich möchte ich noch die von Heinrich Schiff mit ebenfalls Maxim Shostakovich aus dem Jahr 1984 auf Decca empfehlen.

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Zur Kammermusik seien folgende Aufnahmen genannt. Die Streichquartette habe ich komplett mit den Emersons und den Mandelrings. Der Mandelring-Zyklus auf audite ist seit kurzem vollständig und klanglich sowieso (Mehrkanal-SACD), aber auch interpretatorisch deutlich packender, als man auf den ersten Blick von einem deutschen Quartett, das eigentlich sonst eher Schubert spielt, erwarten würde. Bei Volume 2 des Zyklus liegt eine DVD bei, die ein gutes Portrait des Quartetts bietet. Sehr positiv überrascht war ich auch von den Piano Trios mit dem Kempf Trio (BIS SACD 2009). Mellus, das könnte der "eine" Tipp für Dich sein, quasi zur Ergänzung der vorhandenen Quartette. Abschliessend Klavierwerke, ein Bereich, in den ich mich noch nicht vertieft eingearbeitet habe, z.B. stehen hier weitgehend ungehört die sehr gelobten 24 Preludes und Fugues, gespielt von Konstantin Scherbakov (Naxos 2CD 1999). Einen möglichen klanglich hochwertigen Überblick über das Klavierwerk gibt die SACD (Decca 2004) von Vladimir Ashkenazy mit der 2. Sonate und einigen kleineren Stücken.

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Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 09. Mai 2010, 21:37 bearbeitet]
referenz21
Inventar
#552 erstellt: 09. Mai 2010, 21:52
Hallo Leute ,

ich hör für mein Leben gerne Mussgorskis "Bilder einer Ausstellung" !

welche Aufnahme ist empfehlenswert..oder gar die Beste ?

mir gefällt die abgewandelte Emeseron-Lake&Palmer auch ganz gut...aber auch rein Klassische...

Gruss referenz21
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