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Aufbau einer audiophilen Klassiksammlung

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5th_element
Stammgast
#302 erstellt: 18. Jul 2009, 20:57
Ich hänge hier noch mal bei "L" etwas rein, obwohl es nicht um einen "L-Komponisten", sondern einen "L-Interpreten" geht. Aber das verarbeiten die vielen klugen Köpfe hier schon irgendwie ...

Olivier Latry spielt auf der Orgel von Notre Dame Transkriptionen von Werken von Liszt (doch noch die Kurve bekommen ... ), Mozart, Bach, Berlioz, Rachmaninoff, Prokofieff und Wagner.

Wer sich mal ordentlich multikanalmäßig den Stuck von der Zimmerdecke pusten möchte, der ist hier goldrichtig (und denke so bei mir, der Aladdin hätte das jetzt vermutlich anders formuliert ...)





http://www.jpc.de/jp...re-Dame/hnum/3531893

Mächtiger Sound und durchaus mal etwas Abwechslung zu den üblichen Verdächtigen.

Gruß,
Stefan


[Beitrag von 5th_element am 18. Jul 2009, 21:02 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#303 erstellt: 19. Jul 2009, 13:03

ordentlich multikanalmäßig den Stuck von der Zimmerdecke pusten


Das hast Du schön formuliert !!! Aber so ein Berserker ist Latry gar nicht, er schlägt ja durchaus auch differenziertere Töne an. Sehr gute Orgel-SACD, auf jeden Fall.

So, mir bleiben noch die restlichen "L's" von meiner Seite.

Leonardo Leo war ein Meister der neapolitanischen Schule in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und ist trotz seiner über 500 Kompositionen heute fast vergessen. Am ehesten werden noch seine sechs Cellokonzerte gespielt. Eine feine Aufnahme davon auf dem gerade in audiophhiler Hinsicht oft unterschätzten italienischen ARTS-Label legte 1990 Arturo Bonucci vor. Nicht nur für Cello-Fans interessant.


http://www.jpc.de/jp...-Nr-1-6/hnum/4513858

Bei Pietro Antonio Locatelli war Mitte des 18. Jahrhunderts einer der ersten (wenn nicht der erste) großen Virtuosen-Stars für Violine. Durch eine geschickte Auflagenpolitik seiner Notendrucke wurde seine Musik sehr bekannt und er selbst zum reichen Mann. Vier seiner virtuosen Konzerte op. 3 hat 2001 Giuliano Carmignola auf einer historischen Barockvioline für Sony aufgenommen.


http://www.jpc.de/jp...-210-11/hnum/4718055

Bei Jean-Baptiste Lully unterstütze ich die weiter oben ausgesprochene Empfehlung von Mellus für Savall. Eine musikalisch und klanglich ebenbürtige SACD ist die Filmmusik von Reinhard Goebel mit der Musica Antiqua Köln zu dem Film "Le Roi Danse", die ein relativ breites Bild des Schaffens dieses herausragenden Komponisten am Hofe König Ludwig des XIV. bietet. Klanglich erstklassig. Den Film hab ich irgendwie verpasst.


Leider ist die SACD schon geraume Zeit vergriffen und inzwischen sehr schwer zu finden.

Abschliessend noch ein vierter Italiener (Lully hiess ja eigentlich Giovanni Battista Lulli und kam aus Florenz): Luzzasco Luzzaschi aus Ferrara ist vor allem durch seine Madrigalbücher aus dem späten 16. Jahrhundert bekannt. Das fünfte Buch habe ich mit der bekannten Formation La Venexiana auf Glossa. Interpretatorisch, klanglich und auch von der schönen Aufmachung der CDs mustergültig. Auch diese CD scheint weitgehend vergriffen zu sein.



So, das war aus meiner Sicht der Buchstabe "L". Schlage vor, dass wir uns ein paar Tage sammeln und eventuelle Nachträge abwarten, bevor wir neben "B" und "S" mit "M" den dritten Gipfel in der Verteilung von Komponistennamen erklimmen.

Grüße Michael
AladdinWunderlampe
Stammgast
#304 erstellt: 19. Jul 2009, 13:32
Stefans Beitrag erinnert mich daran, eine Frage zu stellen, die mir schon seit längerem durch den Kopf geht, die ich aber trotzdem bisher immer zu stellen vergessen habe:

Wie gehen wir eigentlich mit Tonträgern um, die gemischte Programme enthalten - also (viele kürzere) Werke verschiedener Komponisten, bei denen nicht einer als der "Hauptmeister" zu erkennen ist, während die anderen als Zulieferer von Füllstücken dienen? (So etwas kommt bei meinen CDs besonders oft in den Bereichen Mittelalter, Renaissance und Frühbarock vor).

Sollen diese Tonträger nach dem alphabetisch ersten Komponisten der Zusammenstellung eingeordnet werden? Oder lieber unter dem Namen des Interpreten beziehungsweise des Ensembles? Oder nach dem Titel der CD? Oder unter der Epoche, der die Musik entstammt? Oder unter "V" für "Verschiedenes"? Oder gar nicht?

Diese allgemein beliebte und zweifellos in diesen Thread gehörende SACD könnte je nach Ordnungsprinzip entweder unter "A" ("A 40 Voix"), "C" ("Ceuleers", da sucht aber garantiert niemand nach), "H" ("Huelgas Ensemble", was dann an der entsprechenden Stelle von uns allen vergessen worden wäre), "R" ("Renaissance", allerdings mit frühbarocken Einsprengseln und insofern auch nicht ganz unproblematisch) oder "V" ("Verschiedenes", das gibt dann aber voraussichtlich ein ziemlich dickes Ende) eingestellt werden - oder gar nicht. Mir persönlich erscheint daher momentan Stefans Idee, derartige Tonträger gemäß ihren Interpreten einzuordnen, am sinnvollsten. Aber natürlich hat hier Michael die volle Entscheidungsgewalt.

Mit herzlichen Grüßen
Aladdin


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 19. Jul 2009, 13:34 bearbeitet]
Schneewitchen
Inventar
#305 erstellt: 19. Jul 2009, 14:30

AladdinWunderlampe schrieb:
Mir persönlich erscheint daher momentan Stefans Idee, derartige Tonträger gemäß ihren Interpreten einzuordnen, am sinnvollsten.
Aladdin


Bei Tonträgern mit Werken verschiedener Komponisten ist für mich meistens der Komponist des ersten Werkes auf dem Tonträger oder ausnahmsweise des bedeutensten Werkes,falls die anderen nur Füller sind,maßgebend.

Bei Tonträgern mit dem Interpreten im Mittelpunkt füge ich diese nach dem Anfangsbustaben des Interpreten ins Regal ein.So auch bei Sängern,die Lieder,Opernarien etc. verschiedener Komponisten vortragen.
Huelga Ensemble unter H. oder Kronos Quartett unter K oder Opernarien mit Pavarotti unter P.
Kings.Singer
Inventar
#306 erstellt: 19. Jul 2009, 15:17
Hi.

Ich habe solche "eindeutigen Mischprogramme" sowohl datenbanktechnisch als auch im realen CD-Regal gesondert erfasst bzw. einsortiert. Nämlich am Ende der sonst alphabetisch nach (Haupt-)Komponisten sortierten CDs. Welche Kriterien habe ich zugrund gelegt? Mischprogramme haben oft dann eben auch besondere Titulierungen, deren Anfangsbuchstaben ich dann als Grundlage zum Sortieren nehme. Kurzer exemplarischer Auszug aus meiner Datenbank

Bach.......Weihnachtsoratorium
Dvorak....Requiem
Wolf........Christnacht

.................A 40 voix
.................L'organiste liturgique
.................Mravinsky Edition
.................Tutto Pavarotti

Bei schwerer zu klassifzierenden CDs (wie der oben von mir empfohlenen von Liszt unter Sawallisch), habe ich mich prinzipiell nach dem Cover gerichtet - oder in Ausnahmefällen nach dem Werk, das für mich der Kaufgrund der CD war. Also im eben angesprochenen Fall steht die CD bei mir tatsächlich unter Liszt, nicht unter Dvorak.
Normal ist das "wichtigste" Werk ja auch auf dem Cover vor den anderen noch hervor gehoben.

Vielleicht könnten wir hier ähnlich verfahren. Also erst bis Z durch und dann die gemischten Programme.

Viele Grüße,
Alex.


[Beitrag von Kings.Singer am 19. Jul 2009, 15:22 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#307 erstellt: 19. Jul 2009, 17:05

Wie gehen wir eigentlich mit Tonträgern um, die gemischte Programme enthalten ?


Das, meine lieben Freunde, überlasse ich ehrlich gesagt Eurem persönlichen Gusto und Eurer Logik. Es liegt nahe, Kronos Quartett unter K zu behandeln. Der Latry steht bei mir unter L. Die "40 Voices" steht beim Huelgas Ensemble.

Ich persönlich habe - ehrlich gesagt - bisher weitgehend vermieden, Sammelprogramme zu listen, auch wenn gerade bei Künstler-Recitals das eine oder andere klanglich interessante dabeigewesen wäre. Aber es ist schon so genug.

Genauso wie ich mich auf Eure Einschätzung verlasse, zu entscheiden welche Aufnahme hier Gnade findet, bin ich sicher, Ihr werdet eine sinnvolle Einordnung von Sammelprogrammen finden. Es ist aus meiner Sicht nicht ratsam, das alles unter V wie Verschiedenes zu packen.

Grüße Michael
Kreisler_jun.
Inventar
#308 erstellt: 19. Jul 2009, 17:19
Abgesehen von Extremfällen liste ich Sammelprogramme nach dem für mich wichtigsten Werk. Besäße ich die a 40 voci, so würde ich sie vermutlich in die (einigermaßen übersichtliche) Ecke mit Renaissancemusik stellen und nicht drauf achten, ob sie nun genau bei Des Prez oder Tallis oder wo auch immer steht.
Ich habe die weiter oben genannten Liszt-Konzerte mit Richter z.B. in einer Ausgabe, wo sie mit einigen frühen Beethovensonaten gekoppelt sind. Die steht natürlich unter Liszt, weil ich sie wegen dieser Werke besitze.

Da ich irgendwann mal auf chronologisch umgeordnet habe, müßte ich für Recitals eine Extra-Sektion mit alphabetischer Ordnung nach Interpret haben. Das mache ich nicht. Vorteil allerdings bei so etwas wie a 40 voix, da epochenbezogen, aber eben nicht bei "Horowitz in Carnegie Hall" oder so (besitze ich freilich auch nicht, mir fiel nur gerade nichts ein).

viele Grüße

JK jr.
Mellus
Stammgast
#309 erstellt: 19. Jul 2009, 18:39
Sammelsurien habe ich bisher auch vermieden. Aber spricht etwas dagegen, Tonträger mit gemischten Programmen auch mehrmals bei den verschiedenen Komponisten zu nennen? Der Vorteil, den ich dabei sehe, ist, der Thread auf diese Weise besser nach Komponisten durchsuchbar bleibt. EIne ausführlichere Beschreibung braucht natürlich nur, wenn überhaupt, einmal gegeben werden, beim zweiten Mal reicht dann ein Verweis.

Viele Grüße,
Mellus
arnaoutchot
Moderator
#310 erstellt: 21. Jul 2009, 13:50

Mellus schrieb:
Aber spricht etwas dagegen, Tonträger mit gemischten Programmen auch mehrmals bei den verschiedenen Komponisten zu nennen?


Nein, natürlich nicht. Kann man auch so machen. Grüße Michael
arnaoutchot
Moderator
#311 erstellt: 25. Jul 2009, 14:38
So, genug Pause gehabt, wir machen weiter !!!!

"M"

Als erstes kommt bei mir Albéric Magnard. Der französische Komponist wurde auch als "französischer Bruckner" tituliert, wenngleich seine vier Symphonien zumindest für mich weit weniger "schwer" klingen als bei dem österreichischen Vorbild. Hüb hat die drei wesentlichen verfügbaren Aufnahmen der Symphonien erst kürzlich hier im Forum vorbildlich verglichen, ich erlaube mir, an dieser Stelle auf diesen Thread zu verweisen Albéric Magnard. Ich habe den Sanderling in der Original-BIS-Ausgabe, mit dem ich interpretatorisch und klanglich sehr zufrieden bin. Nachdem die Brilliant-Ausgabe vermutlich bitidentisch ist mit der BIS-Ausgabe, gibt es natürlich keinen vernünftigen Grund mehr, die teure BIS-Ausgabe zu kaufen.





Gustav Mahler. Ich kann nichts dafür, er ist der nächste. Ich habe rd. 160 Aufnahmen der Symphonien, gestatte mir also zu behaupten, einen gewissen Überblick zu haben. Warum es so viele geworden sind, kann ich im Nachhinein eigentlich auch nicht mehr sagen. Mitschuld neben meinem kleinen Sammlertrieb hat sicherlich auch die lebhafte Diskussion im Mahler-Thread hier im Forum in 2006 und 2007. Ich musste alles, was diskutiert wurde, immer hören und haben. Inzwischen bin auch ich bei Mahler etwas ruhiger geworden.

Generell gilt für mich nach wie vor, dass Mahler von allen Sinfonikern vermutlich am meisten von Mehrkanal profitiert. Insofern ist die SACD für diese Musik ideal. Ich will meine persönlichen Empfehlungen folgendermassen strukturieren:

1. Bester CD-Gesamtzyklus (Zweikanal)
2. Bester SACD-Gesamtzyklus (Mehrkanal)
3. Bester "historischer" Gesamtzyklus
4. Beste Einzel-Aufnahmen

1. Einen leider immer noch zu wenig gewürdigten CD-Zyklus der Symphonien (+ Lied von der Erde) hat Gary Bertini mit dem Kölner Rundfunk-Sinfonieorchester aufgenommen (EMI 2005). Die Aufnahmen stammen im wesentlichen aus der Kölner Philharmonie aus den frühen 90ern. Bertini schafft es, alle Symphonien auf hohem Niveau zu interpretieren, ohne sie zu stark einzuebnen. Klanglich sind die Aufnahmen erstklassig.


http://www.jpc.de/jp...Nr-1-10/hnum/7348510

2. Den Platz des besten SACD-Zyklus hält (ohne große Zweifel und Nachdenken für mich) Michael Tilson Thomas mit dem San Francisco Symphony Orchestra. Die 8. Symphonie (mit Adagio der 10.) erscheint nun im August und wird den Zyklus komplettieren. Klanglich phänomenal, aber auch die durchdachten Interpretationen vermögen zu überzeugen. Einige Symphonien wie die 7. gehören auch für sich alleine genommen zu den besten Aufnahmen, die ich davon kenne. Leider dürfte das aktuell auch der teuerste Zyklus sein, die komplette Anschaffung verschlingt je nach Bezugsquelle mind. 200 Euro. Vielleicht kommt ja irgendwann auch mal eine Komplettausgabe, so der Zyklus nun komplett ist. Hier stellvertretend das Bild der neu erscheinenden No. 8


http://www.shopsfsymphony.org/shop/home.php?cat=22

3. Mit historisch sind hier natürlich im Sinne des Threads nicht die sicherlich verdienstvollen Monoaufnahmen gemeint, sondern die Stereo-Aufnahmen, die teilweise geringfügig hinter dem generell hohen Niveau der heutigen Mahler-Aufnahmen zurückbleiben. Hier kann man natürlich trefflich streiten, aber ich denke, Leonard Bernstein mit den New Yorkern gebührt hier der erste Platz. Ich habe nur die abgebildete ältere remasterte Box von 2001, meines Wissens ist der Zyklus in 2009 neu remastert erschienen. Wäre super, wenn jemand klanglich dazu schon was sagen könnte. Bernstein hat sich mit dem Mythos Mahler identifiziert wie wenig andere und spielt mit Mahlers ureigenem amerikanischen Orchester. Was könnte ihn mehr qualifizieren ?


http://www.jpc.de/jp...Nr-1-10/hnum/3711329

4. Um die Übersicht zu wahren, werde ich hier auf Bilder & Links verzichten. Die Aufnahmen sollten bei den einschlägigen Händlern problemlos zu finden sein. Diese SACDs würde ich mir kaufen, wenn ich eine Mahler-Sammlung höchster Klang- und Interpretationsqualität aus einzelnen Aufnahmen zusammenstellen wollte. Bei der III. ist die Haitink-Aufnahme trotz "nur" CD für mich bislang klanglich ungeschlagen. Ich will's selbst immer nicht glauben, hab die III. alleine fünf mal auf SACD, aber es ist so.

I - Mariss Jansons/RCO, RCO SACD 2006
II - Gilbert Kaplan/VPO, DGG SACD 2002 (alternativ: Ivan Fischer/Budapest SO, Channel SACD 2006)
III - Bernard Haitink/CSO, CSO CD 2006 (alternativ, wenn es SACD sein muss: Tilson Thomas, siehe oben)
IV - Fritz Reiner/CSO, RCA Living Stereo 1958
V - Zdenek Macal/Czech PO, Exton Japan SACD 2003
VI - Pierre Boulez/VPO, DGG CD 1994 (alternativ, wenn es SACD sein muss: Valery Gergiev, LSO SACD 2007)
VII - Michael Tilson Thomas/SFSO, SFSO SACD 2005
VIII - Sir Colin Davis/SO Bayerischer Rundfunk, RCA SACD 1996
IX - Carlo Maria Giulini/CSO, DGG CD 1976 (hier warte ich noch auf eine SACD, die Tilson Thomas übertrifft)
X - Simon Rattle/BPO, EMI DVD-Audio 1999
Lied von der Erde - Eiji Oue, Minnesota Orchestra, Reference Rec HDCD 1999


Uff, das hierzu. Jetzt brauch ich eine Erfrischung ...

Eine Bitte habe ich noch: Es wäre schön, wenn wir mit Blick auf den großen Buchstaben "M" einigermassen auch innerhalb "M" im Alphabet bleiben könnten. Insofern zunächst bitte vorzugsweise "Ma" nennen.
Kreisler_jun.
Inventar
#312 erstellt: 25. Jul 2009, 15:31
Das hat mich jetzt dazu gebracht, meine Mahler-CD zu zählen und ich komme zu meinem Erschrecken auf 67 (wobei ich aber Doppel-CDs als zwei gezählt habe).
Zwar kenne ich hieraus die 5. Sinfonie nicht (die anderen besitze ich, habe sie aber teils bisher nur flüchtig gehört), aber ich würde als modernen Zyklus in sehr guter Klangqualität vermutlich Gielens mit dem SWR empfehlen. (Es gibt auch noch eine Cooke-Zehnte einzeln, die scheint in der Box nicht drin zu sein.)



Ich selbst habe aber nie einen Zyklus, sondern die Sinfonien immer einzeln gekauft. Momentan fehlen mir aber Zeit und Muße, mir zu überlegen, was ich da, auch unter klangtechnischen Gesichtspunkten, für besonders bemerkenswert halte.
Daher als Ergänzung:

Das faszinierende Frühwerk "Das Klagende Lied" in der ersten kompletten Aufnahme mit Boulez oder (eine etwas andere Fassung, es gibt hier mehrere, ziemlich kompliziert) mit Nagano (leider beide z.Zt. offenbar vergriffen). Das Stück sollte man aber jedenfalls mal gehört haben; Mahler war um die 20, als er es schrieb, es ist aber schon derart charakteristisch, daß die mitunter geäußerten Behauptungen, Mahler habe "seinen Stil von Rott geklaut" oder der Vorwurf der Kapellmeistermusik, die ein arrivierter Dirigent in den Ferien zusammenstoppelt, gegenstandslos werden.



Die Wunderhornlieder in einer beinahe schon historischen, aber sehr gut klingenden Wiener Aufnahme:



Kindertoten-/Rückert-/Gesellen-Lieder (ebenfalls historisch, aber guter Klang), mit Christa Ludwig:



und für die, die schon "alles" haben, noch zwei m.E. sehr faszinierende Kuriositäten; die von Schönberg begonnene (und von R. Riehn erst in den 80ern oder so fertiggestellte) Kammerfassung des Lieds v. der Erde und Berios Instrumentierungen einiger früher Lieder:



viele Grüße

JK jr.
Mellus
Stammgast
#313 erstellt: 25. Jul 2009, 16:09
Na, in der Eile aber nicht "MAC" überspringen! Denn da gibt es Guillaume De Machaut (ca. 1300-1377). Seine Messe de Nostre Dame ist eine fast statisch klingende, polyphone Musik, die trotzdem von rhythmischer Komplexität strotzt. Ich kenne mich in der Musik jener Zeit gar nicht aus, ich finde es aber erstaunlich, wie modern die Musik klingt. Das Booklet der unten abgebildeten CD weiß folgende Anekdote zu berichten. In den 1930er Jahren sprang ein Zuhörer während einer Aufführung von Machauts Messe auf und protestierte lauthals: "We don't want to hear dodecaphonic music, we want to hear old music."

Was der Zuhörer gemeint haben könnete, kann auf der Einspielung vom Orlando Consort und dem Estonian Philharmonic Chamber Choir unter der Leitung von Paul Hillier auf einer Stereo-SACD erschienen bei HMF nachvollzogen werden, nicht weil die Interpreten so schief singen, sondern weil die CD noch eine Reihe weiterer Chorwerke, u.a. drei zeitgenössische, enthält. Es ist interessant, die neuen Werke mit Machauts Messe zu vergleichen. Ein Blindtest an drei Freunden brachte einheitlich ein genau umgekehrtes Bild: die Messe wurde für eine modernes Stück gehalten, die drei Zeitgenossen für alte Musik!



Viele Grüße
MacClaus
Hat sich gelöscht
#314 erstellt: 25. Jul 2009, 19:43
Massenet - Le Cid Ballet Music (Cisco Gold)... kenne keine bessere Version inkl. besseren Digitalklang


die richtige CD um saubere Basswiedergabe zu testen
amazon.de

Mozart - Symphonien 35-41 (Böhm) Eine der besten Mozart-Interpretationen.



Mendelssohn "Midsummer Night's Dream" Die Decca LP klingt grandios, aber das CD Remaster ist sehr gut. Die defintive Version was Interpretation und Digital betrifft.

Bild gibt es hier: http://cgi.ebay.com/...TL090627142003r14202


[Beitrag von MacClaus am 25. Jul 2009, 19:49 bearbeitet]
AladdinWunderlampe
Stammgast
#315 erstellt: 25. Jul 2009, 23:28

Mellus schrieb:
Na, in der Eile aber nicht "MAC" überspringen! Denn da gibt es Guillaume De Machaut (ca. 1300-1377).


Dieser Mahnung kann ich mich nur anschließen. Die grandiose SACD des Orlando Consorts stand auch auf meiner Empfehlungsliste und ich kann diesen Tipp von Mellus hier nur nachdrücklichst unterstreichen - aber Machaut hat als einer der größten Komponisten der Musikgeschichte noch ein paar Empfehlungen mehr verdient. Die kann ich allerdings frühestens morgen einfügen, so dass ich bitte, "MA" noch nicht allzu schnell abzuhaken.


Herzliche Grüße
Aladdin
arnaoutchot
Moderator
#316 erstellt: 26. Jul 2009, 11:50
@ Kreisler: Danke für Deine Ergänzungen. Der Gielen-Mahler-Zyklus ist zwar einer der wenigen, den ich nicht habe und kenne, aber ich weiss, dass er oft als sehr gut klingend empfohlen wird. Natürlich wollte ich die Liederzyklen von Mahler nicht unterschlagen, ich war nur nach den vielen Symphonien gestern etwas erschöpft. Unbedingt empfehlenswert finde ich die Doppel-CD von Riccardo Chailly mit dem (kompletten) Klagenden Lied, den Kindertotenliedern, den Gesellen- und den Rückert-Liedern, gesungen von Brigitte Fassbaender. Wie schon bei den Mahler-Symphonien betrachte ich mich nicht als Spezialist für Nuancen im Vokalvortrag, aber orchestral und stimmungsmäßig gefallen mir die Aufnahmen aus den frühen 90ern sehr gut.


http://www.jpc.de/jp...nlieder/hnum/7879685

@ Mellus & Aladdin: Hüstel, das mit Machaut ist mir jetzt peinlich . Genau diese von Euch empfohlene SACD steht seit ein paar Tagen hier bei mir, allerdings noch ungehört und OVP im "Wareneingang". Deswegen hab ich sie auch im Bestand bei "M" nicht berücksichtigt. Nach Euren Lobeshymnen bin ich nun noch mehr gespannt als vorher, sie zu hören. Dazu muss ich aber etwas Musse haben. Übrigens: Das Cover sagt, dass sie in Mehrkanal sei, Mellus schreibt von einer Stereo-SACD ?

@ MacClaus: Der Mendelssohn ist ja praktisch ein Schnäppchen. . Und zu Böhm: Ja, sicherlich ein Klassiker, aber ich denke sowohl klanglich als auch interpretatorisch hat sich bei Mozart seit den frühen 60ern schon ein bisschen was getan. Wir kommen bei "Mo" dazu.

Viele Grüße Michael
Mellus
Stammgast
#317 erstellt: 26. Jul 2009, 15:51

arnaoutchot schrieb:
Das Cover sagt, dass sie in Mehrkanal sei, Mellus schreibt von einer Stereo-SACD ?


Mellus hat nur die Hälfte gelesen. Es ist ein Hybrid aus Stereo und Mehrkanal.

Viele Grüße!
Mr._Lovegrove
Inventar
#318 erstellt: 26. Jul 2009, 17:20
Bei Mahler sollte man folgende legendäre Einspielung der 1. Sinfonie nicht unterschlagen, da George Solti schon in jungen Jahren eine Referenzeinspielung des Werkes vollbracht hat. Und klanglich hängt diese Vorzeige Decca eh fast alles ab.


Gustav Mahler
Sinfonie No. 1 "Der Titan"
London Symphony Ochestra, George Solti
Decca
5th_element
Stammgast
#319 erstellt: 26. Jul 2009, 17:34
Auch wenn Michael sich irgendwie immer bemüht den allgemein sehr gut beurteilten Mahler Zyklus von Zinmann, mit dem Tonhalle Orchester Zürich, zu ignorieren, möchte ich ihn hier trotzdem erwähnen ...

Auch ich habe einige der von Michael aufgezählten Mahler SACDs, der verschiedenen Interpreten und als einzigen fast kompletten Zyklus den von Thomas, mit dem San Francisco SO. Der ist wirklich durchgängig auf sehr hohem Niveau. Trotzdem fällt dagegen der Zinmann aus meiner Sicht nicht ab. Alles Weitere sind Detailbeobachtungen der einzelnen Symphonien, wo je nach persönlicher Vorliebe und eigener Hör-Tagesform, mal Thomas und mal Zinmann obsiegt.

Der Zinmann Zyklus ist mittlerweile von Symph. 1 bis 7 erhältlich und liegt nur als Hybrid-SACD vor.

Beipielhaft hier die 1:



http://www.jpc.de/jp...ie-Nr-1/hnum/8830780


RCA ist mir bereits bei zahlreichen CDs als Label aufgefallen, welches auf außerordentlich hohem Klangniveau produziert. Dies trifft auch für diese SACDs zu.

Gruß,
Stefan
arnaoutchot
Moderator
#320 erstellt: 26. Jul 2009, 17:50

5th_element schrieb:
Auch wenn Michael sich irgendwie immer bemüht den allgemein sehr gut beurteilten Mahler Zyklus von Zinmann, mit dem Tonhalle Orchester Zürich, zu ignorieren, möchte ich ihn hier trotzdem erwähnen ...


Mein lieber Stefan, ich habe nach der dritten aufgehört, den Zinman weiterzukaufen. No. I - III sind keinesfalls schlecht und mögen je nach persönlichem Gusto musikalisch auch mit MTT konkurrieren können, haben aber meinen bis zum Erscheinen der jeweiligen Zinman-Symphonien schon enorm vielen Aufnahmen (auch in Mehrkanal) keinen wesentlichen neuen Aspekt mehr zufügen können. Ich kann zu IV - VII nichts sagen. Bei der IX. werde ich vermutlich interessehalber wieder einsteigen. Klanglich, muss ich sagen, hat für mein Ohr MTT deutlich die Nase vorn.

Grüße Michael
Mellus
Stammgast
#321 erstellt: 26. Jul 2009, 18:51
Michaels und Kreislers Mahler-Besitzstanderhebung haben mich auch mal dazu veranlasst, meine Mahler-Tonträger zu zählen: ich komme auf ganze 15 Stück (Doppel-CDs nicht mitgerechnet)! Zählt man eine Nono/Mahler-CD hinzu sind es immerhin 16. Allein an den nackten Zahlen wird wohl schon deutlich, dass ich es sehr begrüße, dass der Thread bei "Ma" angelangt ist.

Zu Mahler habe ich zwei bis drei Empfehlungen:

Gustav Mahler: 3. Sinfonie. Birgit Remmert, Zürcher Sängerknaben, Schweizer Kammerchor, Tonhalle-Orchester Zürich, David Zinman



Da von dieser Mehrkanal-SACD hier im Forum schon die Rede war (Suchfunktion hilft weiter), belasse ich es mal bei dem Bildchen.

Die Empfehlung der Ersten mit Zinman und dem Tonhalle Orchester vom 5th_Element habe ich mir vor ein paar Tagen erst gekauft, da ich erstens die Erste noch nicht hatte, sie zweitens günstig war und ich drittens durch die Dritte einen sehr zufriedenstellenden Eindruck von den Ausführenden hatte. Den Eindruck hatte ich auch bei der Ersten, kann also des 5th_elements Empfehlung unterstützen (man höre sich nur den Beginn an!), ohne allerdings Michaels heißgeliebten MTT zu kennen.

Gustav Mahler: 9. Sinfonie. Chicago SO, Boulez.



Obwohl keine Mehrkanal-Aufnahme, ist an der Boulez-Einspielung mit dem CSO nichts auszusetzen. Da Boulez' in meinen Ohren transzendentes Dirigat die Neunte wunderbar trifft, ist das meine Empfehlung für diese Sinfonie.

Klanglich besser, aber m.E. interpretatorisch weniger eindeutig (was ja kein Nachteil sein muss), ist aber noch das herrlich spielende Amsterdamer Vorzeigeorchester:

Gustav Mahler: 9. Sinfonie. Concertgebouw Orchestra, Chailly.



Viele Grüße,
Mellus
arnaoutchot
Moderator
#322 erstellt: 26. Jul 2009, 21:09
Hallo Mellus,

mit der IX. von Boulez hast Du eine hervorragende Aufnahme genannt, die ohne weiteres auch auf meiner Liste statt Giulini stehen könnte. Auch Chailly (den ich komplett habe und dessen IX. sogar als SACD erschien !) steht dem in nichts nach. Es sind eben persönliche Nuancen und Vorlieben, die hier reinspielen.

Hab gerade interessehalber mal nach der neuen Bernstein-Box gegoogelt. Sie ist erstmals von den Original-Mehrkanal-Bändern in DSD remastert worden. Was für eine Schande, dass sie nur als normale CDs erschienen sind !! Das ist ja wie bei den demnächst erscheinenenden Beatles-Remasters !! Da wird hochauflösend DSD remastert, um dann wieder normale CDs zu veröffentlichen. Die neue Box unterscheidet sich zu der oben von mir gezeigten im wesentlichen inhaltlich dadurch, dass das "Lied von der Erde" mit Christa Ludwig und René Kollo und "Reminiszenzen an Mahler von Mitgliedern des NYPO" enthalten sind, dafür fehlen die 2x enthaltenen "Kindertotenlieder, das Adagio der 5. aufgenommen anlässlich der Trauerfeier für Robert Kennedy und der erste Teil der VIII. aufgenommen anlässlich der Eröffnung des Lincoln Center. Mit EUR 39 liegt die Box aktuell bei amazon schon wieder in einer Preiskategorie, die mich durchaus über eine Anschaffung nachdenken lässt ... Mist !!!


http://www.amazon.de...id=1248642049&sr=8-3

Grüße Michael
MacClaus
Hat sich gelöscht
#323 erstellt: 28. Jul 2009, 07:10
Noch 2x Nachtrag...

La Folia - Hesperion XXI/Savall (remastered by Alia Vox)


Besser als die viel gerühmte Harmonia Mundi Version.


Händel: Water Music, Music for the Royal Fireworks - Savall (remastered by Alia Vox)


Für beide gilt Interpretation/Klang: 10/10
arnaoutchot
Moderator
#324 erstellt: 28. Jul 2009, 07:28
Zustimmung zu beiden, MacClaus. Allerdings haben Savall's Tänze (La Folia) inhaltlich nur bedingt mit denen von Paniagua auf HM (ich denke, Du meinst diese ?) zu tun. Es gibt auch noch einen zweiten Teil von Savall. Die Wassermusik ist umso erstaunlicher, als die Aufnahmen ja gar nicht neu sind sondern bereits Anfang der 90er entstanden.

Grüße Michael
MacClaus
Hat sich gelöscht
#325 erstellt: 28. Jul 2009, 08:05

arnaoutchot schrieb:
Die Wassermusik ist umso erstaunlicher, als die Aufnahmen ja gar nicht neu sind sondern bereits Anfang der 90er entstanden.


Ich kenne die CD nicht... ist gebrauchte Original CD (1993) ist nur schwer zu bekommen.

Aufmerksam bin ich auf diese Version geworden... http://www.audaud.com/article.php?ArticleID=4570

Auf jeden Fall ist es gut, dass kleine Labels wie Alia Vox, PentaTone, BIS, Channel Classics, Harmonia Mundi etc. weiterhin erstklassige SACDs veröffentlichen.
Kings.Singer
Inventar
#326 erstellt: 28. Jul 2009, 11:54

MacClaus schrieb:
gebraucht [...] ist nur schwer zu bekommen.


Wer sich jetzt schon gedanken macht, der kann beruhigt sein: JPC hat die Wassermusik und auch die La Folia Variationen, beide als SACD, im Programm. Anscheinend hat Michaels letzter Hinweis auf die SACD auf Seite 6 noch keinen Wassermusik-Kaufrausch ausgelöst.

Viele Grüße,
Alex.


[Beitrag von Kings.Singer am 28. Jul 2009, 12:01 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#327 erstellt: 01. Aug 2009, 08:56
Während Aladdin noch über seinen Machaut-Aufnahmen grübelt, will ich noch meine restlichen "Ma" behandeln. Die oben von Mellus und Aladdin empfohlene "Scattered Rhymes" mit der Messe de Nostre Dame habe ich inzwischen übrigens 2x gehört. Die Interpretation ist wirklich atemberaubend (z.B. die Verzierungen des "Amen" am Schluss des "Gloria" !). Klanglich dürfte das auch die Referenz sein, habe nachgeschaut, ausser einem Ausschnitt der Messe auf der im übrigen sehr empfehlenswerten Early Music Box "Century 1" von Harmonia Mundi (Peres, Ensemble Organum) hatte ich die Messe noch gar nicht. Ein unbedingter Tipp !!!

Marin Marais war Gambist am Hofe Ludwig des XIV. und dürfte einer der berühmtesten Komponisten für dieses Instrument sein. Es ist nur logisch, dass Jordi Savall sich dieser Werke bereits mehrmals angenommen hat. Am herausragendsten finde ich die "Suitte d'un Goût Etranger" auf AliaVox SACD von 2006. Ob man die knapp 2 Stunden Gambenmusik am Stück hören muss, bleibt jedem selbst überlassen.


http://www.jpc.de/jp...-4-1717/hnum/8001961

Andrea Marcon ist Organist, Leiter des Venice Baroque Orchestra und lehrt an der Schola Cantorum Basiliensis; mit dem Orchester hat er erst gestern die Ansbacher Bachwoche eröffnet. Das Konzert soll sehr gut gewesen sein, wie ich höre. In seiner Funktion als Organist hat er 2001 für Divox eine schöne Auswahl von Orgelwerken der italienischen Renaissance aufgenommen. Er spielt auf einer historischen Orgel von 1533 (V. Colombini, Valvasone (PN), Italien). Schöner, trockener und nicht zu halliger Klang in der kleinen Kirche. Bis auf Giovanni Gabrieli und Claudio Merulo sind mir die Komponisten auf der CD ehrlicherweise völlig unbekannt. Bis 31.8. gibt's die CD bei jpc zum Sonderpreis ...


http://www.jpc.de/jp...issance/hnum/9613904

Luca Marenzio ist ein italienischer Meister der Spätrenaissance und hat 18 Madrigalbücher komponiert. Die harmonische Chromatik erreicht bei Marenzio einen expressiven Höhepunkt. Habe den Band No. 6 von 1594 mit La Venexiana auf Glossa, wie fast immer bei Glossa eine für Auge und Ohr vorbildliche Ausgabe. Leider aktuell scheinbar vergriffen.



Ein paar Jahre weiter treffen wir auf Biagio Marini, einen Violinvirtuosen des Frühbarock. Seine Sonaten und Sinfonien opus 8 (1629) hat das Ensemble CordArte für das deutsche audiophile Label Raumklang ausgegraben. Auch hier gilt das schon weiter oben bei Marais Gesagte: Weniger kann oft mehr sein, man sollte das opus 8 vielleicht eher in appetitanregenden Happen als als Ganzes geniessen.


http://www.amazon.de...id=1249116601&sr=8-1

So viel für heute .... Grüße Michael
arnaoutchot
Moderator
#328 erstellt: 03. Aug 2009, 18:50
Nachdem ich gerade beim "Audiophilen-Jazz-Thread" bei Wynton Marsalis angelangt bin, will ich diese Koinzidenz der Buchstaben nutzen, um hier kurz auf zwei herausragende Aufnahmen in seiner Funktion als Klassik-Trompeter hinzuweisen. Das "London Concert" von 1993 mit dem English Chamber Orchestra und Trompetenkonzerten von Haydn, Fasch, Hummel und Leopold Mozart gibt es als feine Stereo-SACD. Zwei Jahre vorher hatte Wynton mit Kathleen Battle das "Baroque Duet" aufgenommen, bei den einschlägigen Stücken für Sopran und Trompete von Händel, Scarlatti, Bach etc. verbinden sich die menschliche Stimme von Kathleen Battle und die instrumentale von Wynton Marsalis zu einem ineinander verschlungenen schillernden Faden. Marsalis bringt den Swing des Jazz in den Barock und nimmt die Eleganz der barocken Musik mit in den Jazz. Ein Ausnahmemusiker !



Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 13. Okt 2013, 15:36 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#329 erstellt: 03. Aug 2009, 19:02
Zwar nicht audiophil und man muß es auch nicht unbedingt kennen, aber bevor ich es vergesse, möchte ich darauf hinweisen, daß der später hauptsächlich als Dirigent bekannte Igor Markevitch als sehr junger Mann in Paris Anfang der 1930er einige Zeit als "Strawinskys Erbe" gehandelt wurde. Nach dem Krieg hat er dann kaum noch komponiert.
Bei Marco Polo bzw. Naxos sind mehrere Folgen seiner Musik erschienen, leider finde ich Vol.2, das das vielleicht bekannteste Werk "L'envol d'Icare" enthält, nicht mehr:



JK jr.
arnaoutchot
Moderator
#330 erstellt: 19. Aug 2009, 13:19
Hier ist es ja recht ruhig geworden. Bis auf Kreislers heissen Tipp von Markevitch, der "nicht audiophil ist und den man nicht kennen muss" ??? :D, ist hier Sommerloch. Markevitch als Dirigenten schätze ich übrigens sehr und verweise auf die wunderbare Box von DGG mit seinen (meist) Monoaufnahmen aus den 50ern.

Also Jungs (und - falls sich welche hierher verirren - Mädels): Weiter geht's !!!

Nikolai Medtner schuf spätromantische Pianowerke unter weitgehender Vermeidung moderner Einflüsse, die zu Unrecht im Vergleich zu denen seines engen Freundes Rachmaninov unbekannt geblieben sind. Im wesentlichen greife ich drei Aufnahmen heraus, die alle bei Hyperion erschienen sind: Die 4CD-Box der Klaviersonaten, die Marc-André Hamelin Ende der 90er aufgenommen hat. Es gibt aus interpretatorischer und klanglicher Sicht keinen Grund, nach Alternativen zu suchen. Die Klavierkonzerte No. 1 - 3 sind in der Reihe der "Romantic Piano Concertos" erschienen und haben mit Dmitri Alexeev und Nikolai Demidenko zwei engagierte Vertreter am Piano. Eine SACD auf BIS mit Yevgeni Sudbin mit dem 1. Konzert kenne ich bislang nicht. Schliesslich seien noch die "Skazki" erwähnt, "Märchenerzählungen" für Klavier. Hamish Milne hat diese Stücke komplett eingespielt, die allerdings entgegen ihrem romantischen Titel teilweise hochkomplexe Strukturen aufweisen. Jeder, der mit Tschaikovsky, Scriabin oder Rachmaninov etwas anfangen kann, sollte sich auch mit Medtner beschäftigen.


http://www.jpc.de/jp...sonaten/hnum/8694577


http://www.jpc.de/jp...rt-Nr-1/hnum/7158829
http://www.jpc.de/jp...-Nr-2-3/hnum/6236883


http://www.jpc.de/jp...E4rchen/hnum/9812994

Zu Felix Mendelssohn-Bartholdy fühle ich mich nur in den Grundzügen berufen, Empfehlungen auszusprechen. Ich kenne nicht allzuviel. Eine schöne Gesamtaufnahme der 5 Symphonien kam kürzlich aus dem Hause Oehms unter Christopher Poppen. Sehr frisch und leicht musiziert, so wie ich meine, dass die Symphonien gespielt werden sollten. Daneben kenne ich die Aufnahmen von Claudio Abbado, die klanglich ebenfalls ordentlich sind und interpretatorisch teilweise Referenzcharakter haben.


http://www.jpc.de/jp...-Nr-1-5/hnum/3284968

Das Violinkonzert hat mir in der ebenfalls kürzlich vorgelegten Aufnahme nach der Urfassung von Daniel Hope sehr gut gefallen. Die Konkurrenz bei diesem populären Konzert ist erdrückend groß mit Namen wie Jascha Heifetz, Ithzak Perlman etc., so dass jeder hier vermutlich seinen Favoriten hat.


http://www.jpc.de/jp...t-op-64/hnum/6083209

Das schöne Oktett ist auch auf der oben genannten CD enhalten, ich will jedoch nicht versäumen, die klanglich hervorragende TACET-DVD-Audio mit der Auryn und Minguet Quartett zu erwähnen. Gerade bei kammermusikalischen Aufnahmen kann der Real Surround Sound von TACET punkten und man fühlt sich, als ob die beiden Quartette im heimischen Wohnzimmer verteilt sässen.


http://www.jpc.de/jp...t-op-20/hnum/3633491

Abschliessen für heute will ich mit einem Giganten der Musik des 20. Jahrhunderts, Olivier Messiaen. Ich bin fachlich nicht in der Lage, seine Bedeutung für die zeitgenössische Musik komplett zu erfassen, aber habe schon sehr viel persönliche Befriedigung aus der Beschäftigung mit seinem umfangreichen Werk gezogen, seien es nun Stücke für Orchester wie die "Turangalila"-Symphonie, die teilweise meditativen Orgelwerke oder die experimentellen Stücke über Vogelstimmen für Piano solo. Mit der Empfehlung kann ich es mir leicht machen. Die letztes Jahr bei DGG erschienene 32CD-Box "Complete Edition" enthält die meisten der Werke in sowohl interpretatorischer als auch klanglich optimaler Form. Für rd. EUR 90,-- per heute ein "no brainer". Alleine die Komplettausgabe der Orgelwerke mit Olivier Latry, die enthalten ist, kostet alleine bereits mehr als die Hälfte dieses Preises. Die Orchesterwerke sind grösstenteils aus dem aktuellen Katalog der Aufnahmen seines Schülers Myung Whun Chung übernommen, das Solo-Klavierwerk spielt Roger Muraro. Sogar eine historische Imterpretation von "Visions de l'Amen" mit Messiaen und Yvonne Loriod ist als Zugabe dabei. Alleine mit dieser Box könnte man sich wochenlang beschäftigen.


http://www.jpc.de/jp...ion-DGG/hnum/4085312

Zusätzlich nur noch zwei Anmerkungen: Einen besonderen Reiz bietet gerade die vielschichtige und grossorchestrale "Turangalila"-Symphonie natürlich in Mehrkanal. Meines Wissens sie einzige vorhandene SACD die vorzügliche Aufnahme von Riccardo Chailly auf Decca. Zum Zeitpunkt dieses Schreibens als Schnäppchen für nen Zehner bei jpc.


http://www.jpc.de/jp...mphonie/hnum/7853270

Ebenfalls auf SACD in exquisiter Klangqualität liegen die "20 Regards sur l'Enfant-Jésus" von Momo Kodama vor. Die zierliche Japanerin haut in dem "Regard de l'esprit de joie" wie ein Boogie-Pianist in die Tasten, dass es eine wahre Freude ist (was der Titel des Stückes ja auch nahelegt ).


http://www.jpc.de/jp...t-Jesus/hnum/7893630

Wünsche noch schöne sonnige Augusttage - Michael
Kreisler_jun.
Inventar
#331 erstellt: 19. Aug 2009, 15:35
Ja, sorry, ich hielt den Markevitch eben mal für erwähnenswert. Ich wage keine musikhistorische Beurteilung, aber er war eine Sensation in den 1930ern.

Bei Mendelssohn gibt es so viele Aufnahmen, da habe ich auch keinen Überblick. Aus dem Oeuvre sind freilich nur recht wenige Werke wirklich bekannt.
Was noch fehlt ist die Musik zum "Sommernachtstraum". Peter Maags Einspielung wird (ebenso wie die "Schottische") auf LP zu Hammerpreisen verhandelt, als CD ist man wesentlich günstiger dabei (es gibt auch noch Japan-Pressungen, Vinyl-Reissues, was weiß ich). Außerdem erwähne ich Ozawas Einspielung, weil sie ungewöhnlich vollständig ist (ein paar ganz kleine Stückchen fehlen oft) und eine Erzählerin (Judy Dench auf englisch) aufweist, was den Zusammenhang im Theaterstück wenigstens ansatzweise deutlich macht



Es gibt auch die restlichen Sinfonien mit Maag, der so etwas wie ein Spezialist für Mendelssohn (und Mozart) gewesen ist, allerdings ist mir die Qualität dieser Einspielungen mit südeuropäischen Orchestern nicht bekannt. Ich habe 3,4 und einige Ouverturen auch noch mal mit dem Berner Sinfonie-Orchester.
Jedenfalls sollte man die Hebriden-Ouverture und "Die Schöne Melusine" nicht vernachlässigen (die restlichen sind nicht so wichtig).
Sehr schöne Aufnahmen der 4. u.5. Sinfonie gibt es auch mit dem jungen Maazel (auch in einer DG-Box, die ich habe, bei der gezeigten 4. bin ich nicht sicher, ob es dieselbe ist):



Nach dem Oktett dürfte das erste Trio das bekannteste Kammermusikwerk sein. Weniger populär, aber sehr bedeutend scheinen mir die beiden frühen Streichquartette (op. 12 u. 13) und das letzte, op.80, das als eine Art Requiem für die verstorbene Schwester (und kurz vor dem frühen Tod des Komponisten entstand); die übrigen drei Quartette op.44 sind jedenfalls auch hörenswert, ebenso wie das vernachlässigte 2. Trio. Es sind hier in den letzten Jahren eine ganze Reihe Aufnahmen der Quartette erschienen, ich kenne die mit dem Cherubini und dem Talich-Quartett, die mir beide gut gefallen. Preiswert bis spottbillig und auch einzeln zu haben:




Einen bedeutenden Teil des Schaffens bilden auch die Chorwerke, die 2. Sinfonie, die beiden Oratorien Paulus und Elias, sowie eine Reihe weiterer (Psalmen usw.). Die kenne ich allerdings alle zu schlecht, um irgendwelche Empfehlungen auszusprechen. (Eigentlich müßte man sich im Jubiläumsjahr mal damit befassen).
Von den Liedern mag ich einige sehr gern, andere scheinen ziemlich unbedeutend; einen ziemlich guten Überblick bietet wohl Fischer-Dieskaus Auswahl:



Bei den Klavierwerken und Klavierkonzerten halte ich mich ebenfalls mal zurück, da ich von letzteren nur eine Aufnahme kenne, die für zwei Klaviere gar nicht und bei den Solowerken nur eine kleine Auswahl. Wenigstens erwähnen sollte man aber noch eine Reihe von oft mitreißenden Jugendwerken des Wunderkindes, die "Streichersinfonien":



viele Grüße

JK jr.


[Beitrag von Kreisler_jun. am 19. Aug 2009, 15:38 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#332 erstellt: 23. Aug 2009, 21:33
Hallo Kreisler, danke für die wertvollen Ergänzungen zu Mendelssohn.

Ich will zum Ausklang des Wochenendes noch drei Namen anfügen.

Johann Melchior Molter ist ein typisches "Produkt" der Mitte des 20. Jahrhunderts verstärkt einsetzenden Musikforschung. Die Klarinettenkonzerte Molters, die zu den frühesten Kompositionen für dieses Instrument aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gehören, wurden erst Mitte der 1950er Jahre ausgegraben. Die Besonderheit ist der Einsatz der kleinen Klarinette in D, die einen etwas eigentümlich spitzen Klang hat. Eine sehr schöne CD gibt es von Jean-Claude Veilhan auf Disques Verany. Auch die Konzerte für Cello und Oboe und die Symphonien auf arte nova lohnen sich. Leider ist scheinbar schon wieder der Sand des Vergessens über die Veröffentlichungen geweht, da beide offensichtlich nurmehr schwer zu finden sind.



Frédéric Mompou ist ein katalanischer Komponist des 20. Jahrhunderts aus Barcelona, der vor allem durch sein Klavierwerk bekannt geworden ist. Seine Werke zeigen Einflüsse von Chopin (neben Préludes, Impressiones Intimes und Cancons y Danses schrieb er auch Variationen auf Werke von Chopin). Sein Spätwerk sind die Hefte der "Musica Callada" (zu deutsch annähernd mit "schweigende Musik" zu übersetzen), eine sehr eigene und eigentümlich zwischen Moderne und Tradition schwebende Musik. Erinnert mich etwas an Satie. Habe das schön interpretiert und gut klingend von Mompous katalanischem Landsmann Josep Colom in einer 4-CD-Box mit einem umfangreichen Booklet. Auch Brilliant hat meines Wissens neulich etwas von Mompou veröffentlicht.


http://www.amazon.de...id=1251062485&sr=8-1

Schliesslich noch französischer Hochbarock: Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville - alleine schon der Name zergeht auf der Zunge wie ein Sorbet ! Seine Sonates en Symphonies mit Marc Minkowski bieten farbigen Barock, der Bilder an den Hof Ludwigs des XVI. heraufbeschwören. Klanglich eine tadellose Aufnahme aus der DGG-Archiv-Reihe.


http://www.amazon.de...id=1251062997&sr=1-5

Bis zum nächsten Mal ... Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 24. Aug 2009, 07:46 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#333 erstellt: 28. Aug 2009, 14:04
Will noch einen wichtigen Namen anfügen: Claudio Monteverdi. Komponist am Wendepunkt von Renaissance zu Barock, Meister des Madrigals und Mitbegründer der Gattung Oper.

Mit einer schönen Decca-Box aus dem Jahr 2002 von der Crème de la Crème der britischen Originalklangspezialisten Pickett, Rooley und Norrington hat man die wichtigsten Werke beisammen (L'Orfeo, Madrigalbücher 4 & 5, Vespro della Beata Vergine, Combattimento) und das auch noch in tadellosem Decca-Klang. Leider ist die Box aber inzwischen recht rar, so dass man unter Umständen den Weg über Einzelaufnahmen gehen muss.



Klanglich empfehlenswert ist auch die 4 SACDs umfassende "Sacred Music" von Robert King und dem King's Consort auf Hyperion. Allerdings ist die komplette Ausgabe sicherlich nur dezidierten Fans sakraler Musik zu empfehlen. Wäre vielleicht auch noch fortgesetzt worden, wenn Herr King seine Finger von den Knaben hätte lassen können ... Beispielhaft abgebildet Teil 1.



Als weniger strengen Einstieg in die vielfältige Welt Monteverdis würde ich auf jeden Fall - auch unter klanglichen Gesichtspunkten - die diesjährige Veröffentlichung von Christina Pluhar und ihrem Ensemble Arpeggiata namens "Teatro d'Amore" wählen. Eine förmlich "swingende" Interpretation, aber gar nicht aufgesetzt, sondern sich selbst aus den Stücken entwickelnd. Man meint, Monteverdi hätte das schon im frühen 17. Jahrhundert so gehört und man könne es gar nicht anders spielen. Eine der mal wirklich "neuen" Veröffentlichungen dieses Jahres. Schaut Euch mal das Video bei amazon an (Link unten), danach will ich wissen, wer alles sofort danach den "Kaufen"-Button gedrückt hat (ich hab das im Januar sofort danach getan ... :P).


http://www.amazon.de...id=1251467671&sr=1-1

Würde mich freuen, ein wenig Feedback auf mein Geschreibsel zu erhalten, und wenn es nur ablehnende oder anerkennende Grunzer zu Empfehlungen sind.

Bis die Tage - Grüße Michael
Kreisler_jun.
Inventar
#334 erstellt: 29. Aug 2009, 17:07
Ich habe neulich mal bei klassika nachgeschlagen, wieviele Komponisten mit "M" es noch gibt, aber viel beitragen könnte ich zu den weniger bekannten auch nicht.

http://www.klassika.info/

Einen Hinweis verdiente vielleicht der früh verstorbene "Vorklassiker" Georg Matthias Monn (1717-50), von dem Schönberg ein Konzert bearbeitet hat. Ich kenne bisher allerdings auch nur eine CD, cpo hat auch noch eine mit Konzerten:



Zu Monteverdi: ich kenne keinen Deiner Vorschläge. Meinem Eindruck nach kann es lohnend sein, sich nach etwas neueren Aufnahmen umzusehen; mir scheinen (besonders italienische) jüngere Ensembles doch deutlich leidenschaftlicher als die englischen "Pioniere" der 1970er-80er. Aber ich muß zugeben, daß ich die meisten Werke auch nur in einer (allerdings dann irgendwo meistens hochgelobten Version) habe. Von den Opern ist mir bisher nur Orfeo bekannt, obwohl die anderen beiden im Regal stehen. Hier empfehle ich (und vermute, daß er auch bei den anderen sehr gut ist) Garridos Einspielung bei K617 (leider scheint nur noch Poppea erhältlich, es gab mal alle drei sehr preiswert):



Mein Lieblingsstück ist vermutlich die monumentale Marienvesper; auch hier gibt es mit Garrido eine sehr üppige Interpretation; sehr schön und vielleicht etwas traditioneller Jacobs:



Das berühmteste Madrigalbuch ist das 8. "Lieder von Liebe und Krieg", u.a mit dem Combattimento di Tancredi e Clorinda, einer Art Opernszene. Auch hier wird Jacobs Einspielung sehr gelobt und es ist die einzige, die ich ganz gut kenne:



(Wie immer bei harmonia mundi lohnt sich evtl. suchen nach oder warten auf Sonderangebote; ich finde gerade nur Hochpreis, habe das aber für keine von denen gezahlt).

Schließlich noch das 5. Madrigalbuch (das wohl den Streit mit dem konservativen Theoretiker Artusi auslöste, jedenfalls war "Cruda Amarilli" damals in der Schule unser Beispielstück) und ein paar "leichtere" Stücke:



Aber wie gesagt, Kennerschaft beanspruche ich hier nicht; ich habe hier noch viel Nachholbedarf. Es handelt sich um Aufnahmen, die mir gut gefallen, die sehr gute Rezensionen erhielten und klangtechnisch sind sie m.E. auch erstklassig.

JK jr.
Moritz_H.
Stammgast
#335 erstellt: 29. Aug 2009, 19:44

Kreisler_jun. schrieb:
Ich habe neulich mal bei klassika nachgeschlagen, wieviele Komponisten mit "M" es noch gibt, aber viel beitragen könnte ich zu den weniger bekannten auch nicht.

Einen Hinweis verdiente vielleicht . . .


1) IGNAZ MOSCHELES - (zwar aus der 2. oder 3. Reihe - aber empfehlenswert




2) Mackenzie, Sir Alexander Campbell (1847-1935) – Interessantes Klavierkonzert + Violinkonzert!





3) Mac Dowell, Edward Alexander (1861-1908) - ebenfalls Klavierkonzerte





und (für heute) abschließend - sonst wird's zu teuer . . .

4) Moszkowski, Moritz (1854-1925) - auch stellvertretend Klavierkonzert + Violinkonzert

Kreisler_jun.
Inventar
#336 erstellt: 29. Aug 2009, 20:10
Da fällt mir noch jemand ein, zu dem sicher auch berufenere etwas sagen können, Darius Milhaud, aber eine sehr unterhaltsame CD kann ich nennen:



Frank Martin?
Petite Symphonie Concertante gefällt mir, die habe ich allerdings nur in einer historischen Box unter Fricsay

Martinu?
Massenet?

Mehul: Sinfonie 1+2, recht interessant; es wird behauptet, die franz. Musik dieser Zeit habe auf Beethovens Sinfonik Einfluß gehabt, jedenfalls fetzig dargeboten von Marc Minkowski



Mercadante?
Miaskowsky?

JK jr.
Moritz_H.
Stammgast
#337 erstellt: 29. Aug 2009, 20:17

Kreisler_jun. schrieb:
Mercadante?
Miaskowsky?



Auf jeden Fall diese: Excellente Aufnahme wunderschöner Flötenkonzerte!!




Zu Miaskowsky sollte sich eigentlich Martin2 zu Wort melden - allerdings länger nicht mehr gesehen . . .
WolfgangZ
Inventar
#338 erstellt: 29. Aug 2009, 22:47
Ich verfolge diesen Thread durchaus - mehr oder minder genau -, habe aber wegen des Konzepts der "Audiophilie" immer ein wenig Berührungsängste.

Doch jetzt traue ich mich einfach. Eine klangprächtige CD von Milhaud wurde bereits genannt. Auch die folgende lässt weder klanglich noch interpretatorisch irgendwas zu wünschen übrig, die Aufnahmen sind moderneren Datums:


http://www.jpc.de/jp...rte-1-5/hnum/2195231

Besten Gruß, Wolfgang
Schneewitchen
Inventar
#339 erstellt: 30. Aug 2009, 10:27


Zu Bernsteins kompletten Mahlerzyklus für CBS sei ergänzend darauf hinzuweisen,daß 2007 sämtliche Sinfonien bei Sony/Japan auch als SACDs(Hybrid) erschienen sind (die 1.Sinfonie kam zuvor auch schon als reine SACD bei Sony/USA heraus).Leider gibt es aus Japan keine komplette SACD Box sondern nur Einzelveröffentlichungen.Es handelt sich um DSD-Remaster in Stereo/Multichannel.
Ob diese DSD-Remaster von 2007 aus Japan auch für die neue CD-Komplett-Box aus 2009 herangezogen wurden,entzieht sich meiner Kenntnis.

Bei cdjapan kann man folgende Beschreibung lesen:
SACD hybrid reissue playable on SACD players and standard CD players. Features DSD remastered audio based off of the original 3channel masters and then brought into multichannel SA-CD format. * Multichannel audio only available through SACD players.

Das klingt interessant für Multichannel-Fans.Die original 3 Kanal Master wurden per DSD ins SACD-Multichannel übertragen.3 Kanal Aufnahmen kennt man von Mercury und RCA SACD Serien wie Living Stereo etc.
Leider besitze ich keine SACD dieser japanischen SACD-Serie und kann daher nichts zum Klangerlebnis beisteuern.


[Beitrag von Schneewitchen am 30. Aug 2009, 16:00 bearbeitet]
Kings.Singer
Inventar
#340 erstellt: 30. Aug 2009, 11:43
Hi.

Zeit den Buchstaben M auch chortechnisch mal ein wenig "abzugrasen".


- Ma

Frank Martin, "In terra pax"



Empfehle ich zunächst in der hier abgebildeten Aufnahme unter Bamert. "Die Perfekte" habe ich noch nicht gefunden, da ich (leider ) sehr auf einen guten Chor achte. Der Brighton Festival Chorus liefert hier eine exzellente Leistung, doch hier und dort merkt man, dass keine Franzosen singen. Auch interpretatorisch ist Ansermet (Decca) - leider vergriffen bzw. nur noch im Amazon Marketplace zu finden - hier idiomatischer und tiefgehender. Doch die Aufnahme fällt für mich nicht unter die Rubrik "audiophil" und zweitens ist der Chor bei Ansermet recht unsauber was Intonation usw. betrifft. Da haben Bamert und die anderen Ausführenden dann doch die Nase vorn.


- Me

Felix Mendelssohn Bartholdy



Ich verweise dabei gleich an andere Stellen hier im Forum, an denen ich und andere über die Mendelssohnsche Chormusik diskutiert haben. Zum Beispiel in diesem Thread.

Kurz und knapp nochmal hier:
Obige Box bietet einen sehr guten Überblick über seine geistliche Chormusik. Ebenso beliebt sind die Einspielungen unter Bernius (Carus) und Creed (Harmonia Mundi). Creed und der RIAS-Kammerchor sind für mich in jeglicher Hinsicht die Referenz - allerdings liegt hier keine Kompletteinspielung vor.
Ich weiß nicht ob Bernius die Mendelssohnsche Chormusik schon komplettiert hat, aber es liegt auf jeden Fall eine Fülle an Werken vor. Leider liegt mir der eher glatte Chorklang des Kammerchors Stuttgart nicht wirklich. Geschmackssache. Impulsiver geht jedenfalls der Chamber Choir of Europe mit seinen durchweg jungen Stimmen unter Nicol Matt ans Werk. Finde ich besser und deshalb die Empfehlung für die auch sehr viel preisgünstigere Brilliant-Box, die übrigens auch mit einem sehr ausführlichen Booklet und einer guten Verpackung aufwartet.

Mendelssohns Symphonie-Kantate "Lobgesang" (Symphonie Nr. 2) ist nicht enthalten. Ich greife hier gern zur Aufnahme unter Sawallisch (Philips), die inzwischen bei Brilliant wiederveröffentlicht wurde. Es ist ebenfalls eine Einspielung unter Sawallisch bei EMI zu haben, aber die Aufnahme kann meiner Meinung nach nicht mit der älteren bei Philips mithalten. Bei Brilliant sind auch noch Streichersymphonien unter Lew Markiz mit der Amsterdam Sinfonietta enthalten. Darüber kann ich aber leider kein Urteil abgeben.



Allgemein hat sich heute bei Mendelssohn eine weniger breite und 'dicke' Leseart durchgesetzt, deshalb kann Sawallischs Mendelssohn in den Ohren einiger Hörer nicht mehr zeitgemäß erscheinen. Wieder Geschamckssache - aber mir gefällt es sehr gut.
Gleiches gilt für seinen Elias. Der Rundfunkchor Leipzig liefert eine perfekte Leistung. Für mich DIE Referenzaufnahme, aber Mendelssohn wird heute wie gesagt teils anders zu Gehör gebracht. Auf dem anderen Ende der Skala was die Interpretation angeht ist für mich Herreweghe anzusiedeln (zügiger, ausgedünnter aber dennoch zupackend), einen Mittelweg geht im Prinzip Rilling.


- Mo

Claudio Monteverdi, "Marienvesper"



Kann Kreislers Empfehlungen nur beipflichten, möchte hier aber gerne noch Gardiners Einspielung (DGG Archiv) nennen. Gefällt mir persönlich am besten. Sehr prächtige und prunkvolle (vielleicht sogar opulente) Einspielung in einer riesigen Kathedral-Akustik. Deshalb raten an der Stelle auch viele von Gardiner ab, ich würde aber trotzdem jedem Marienvesper Interessierten raten doch zumindest mal in den Gardiner rein zu hören. (Bei YouTube findet man sogar den kompletten Video-Mitschnitt, der damals auch von der selben Aufführung gemacht wurde.) Empfehlenswert ebenfalls: Jordi Savall (AliaVox).


Cristobal de Morales



Wahrlich alte ( ), aber nicht zu verachtende Chormusik wurde von ihm hinterlassen. Ich empfehle obige CD, da die Stücke dort von einem rein solistisch besetzten Männer-Ensemble (ggf. unterstützt durch eine Frau im Sopran) gesungen werden. Sehr saubere und gute Einspielung des Ensembles "Jachet de Mantoue".


Wolfgang Amadeus Mozart, "Requiem"



Ich bringe den Mozart-Stein einfach mal ins Rollen. Aber wo ich gerade dabei bin gute Chor-Aufnahmen unter >M< zu empfehlen, darf obige nicht fehlen. Ich weise darauf hin, dass hier nicht auf die Süßmayr-Version zurückgegriffen wurde, sondern auf die Rekonstruktion von Robert Levin. Aber da bin ich dann doch nicht so genau, dass ich unbedingt eine einzige favorisiere.
Mit dem Orchester L'arpa festante habe ich schon mehrmals zusammen im Chor gesungen und finde sie einfach fantastisch. Auch der Bachchor Mainz kann auf ganzer Linie überzeugen und was die Audiophilität anbelangt: NCA (New Classical Adventure) bietet die Aufnahme als CD und als SACD an.
Absoluter Geheimtipp!
Sehr zügige aber dennoch dramatische Einspielung des Mozart-Requiems. Natürlich historisch informiert, gehört sich heute ja so... Allerdings eine Frau im Solo-Alt, kein Altus.



So, ein riesiger Beitrag geworden... Da mach ich an der Stelle mal Schluss und hoffe, dass ich bei dem einen oder anderen vielleicht ein wenig Kauflaune geweckt habe.


Viele Grüße,
Alex.


[Beitrag von Kings.Singer am 30. Aug 2009, 11:52 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#341 erstellt: 30. Aug 2009, 15:25
Die Orchesterwerke von Olivier Messiaen wurden von Yvonne Naef, Roger Muraro, Valerie Hartmann-Claverie, Florent Boffard, EuropaChorAkademie, SWR SO Baden-Baden und Freiburg unter der Leitung von Sylvain Cambreling in vorzüglichen(m) Einspielungen und Klang in einer Box bei Hänssler versammelt. Sie enthält auf jeden Fall meine Lieblingsversion der Eclairs sur l'Au-Dela (die ist irdiger, "fleischiger" als der "spirituelle" Metzmacher).





Eines der Hauptwerke von Cristóbal de Morales ist vielleicht sein Requiem Missa pro Defunctis (1544). Wie bei Komponisten dieser Herkunft (Spanien) und Zeit nicht anders zu erwarten, gibt es eine schöne Einspielung von La Capella Reial de Catalunya und Hesperion XX mit Jordi Savall. Die Einzel-CD von Astrée scheint nicht mehr erhältlich, wie es aussieht wurde sie aber im Rahmen folgender, kleiner Box wiederveröffentlicht:



Viele Grüße,
Mellus
arnaoutchot
Moderator
#342 erstellt: 03. Sep 2009, 07:05
@ Kreisler: Danke für Deine Ergänzungen zu Monteverdi, auch ich bin hier eher noch am Anfang der Entdeckungen. Ich pflichte Dir auch bei dass jüngere insbes. italienische Ensembles in den vergangenenen 20 Jahren möglicherweise eine etwas frischere Sicht eingeführt haben, aber die "Engländer" haben meines Erachtens durchaus ihr Gewicht. So alt sind die Aufnahmen (die meisten aus 1989 - 1991) ja auch noch nicht.

@ Moritz: Die schiere Flut der Veröffentlichungen der "Romantic Piano"-Serie hat mich leider die von Dir genannten Namen noch nicht kennenlernen lassen, klingt aber nicht uninteressant.

@ Wolfgang: Danke für den Tipp mit Milhaud, diese Box steht auch schon länger bei jpc auf meiner Vormerkliste.

@ Schneewitchen: Ich kann es auch nicht ganz nachvollziehen, welches Remastering für die neue Mahler-Box nun verwendet wurde. Auf der neuen Box heisst es (sinngemäß) ausdrücklich "First time remaster from the original master tapes ...". Ich habe die 1. von Sony USA als SACD, aber die ist nur Stereo und klanglich ohne massiven Unterschied zur ersten CD-Ausgabe. Mal sehen, vielleicht läuft mir mal eine der japanischen über den Weg.

@ Alex (Kings Singer): Danke für Deinen insbes. aus choraler Sicht sehr wertvollen Beitrag. Ist definitiv nicht meine Kompetenz. Zu Morales (und Mozart natürlich) komme ich auch noch.

@ Mellus: Hast Du Vergleichsmöglichkeiten von Deiner mit der von mir empfohlenen DGG-Messiaen-Box ? Die "Eclairs" finde ich übrigens auch von Simon Rattle auf EMI ganz gut.

Grüße Michael
Mellus
Stammgast
#343 erstellt: 03. Sep 2009, 07:46

arnaoutchot schrieb:
@ Mellus: Hast Du Vergleichsmöglichkeiten von Deiner mit der von mir empfohlenen DGG-Messiaen-Box ? Die "Eclairs" finde ich übrigens auch von Simon Rattle auf EMI ganz gut.


Hallo Michael,

nein, einen Vergleich mit (Aufnahmen aus) der DGG-Box habe ich nicht. Aber auch ohne Vergleich finde ich die Hänssler-Scheiben (nicht nur) klanglich sehr gut.

Zur Rattle-Version habe ich an anderer Stelle bereits etwas geschrieben.

Viele Grüße,
Mellus
arnaoutchot
Moderator
#344 erstellt: 03. Sep 2009, 08:00
Hmm, schade, angesichts des schieren Arbeitsaufwands, nur eine der veröffentlichten Messiaen-Boxen (DGG oder Haenssler) komplett zu erfassen, dürfte es aus rationalen Gründen ausgeschlossen sein, sich auch noch eine als Vergleich heranzuziehen. So werden wir es nie erfahren ...

Den Rattle hab ich übrigens nicht mehr, ich hab ihn weggegeben, als die Box kam (puh, kleine Ehrenrettung ). Aber ich habe ihn als nicht so hölzern in Erinnerung.

Grüße Michael
Joachim49
Inventar
#345 erstellt: 03. Sep 2009, 18:35


Da es um audiophiles geht, habe ich mich bisher zurückgehalten. Aber die Aufnahme der grossen Motetten Mondonvilles mit Christie scheint mir eine nützliche Ergänzung zu sein.
Joachim
arnaoutchot
Moderator
#346 erstellt: 03. Sep 2009, 20:34
@ Joachim: Auf jeden Fall ein wichtiger Tipp. Ich hab die CD auch, sowohl in klanglicher als musikalischer Hinsicht ein Highlight. Hab sie nur nicht aufgeführt, weil es ohnehin bei "M" schon so viel gibt ...

Grüße Michael
5th_element
Stammgast
#347 erstellt: 06. Sep 2009, 15:50
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Warten auf Mozart ......

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Stefan
arnaoutchot
Moderator
#348 erstellt: 06. Sep 2009, 16:06
Das hast Du aber hübsch gemacht !!! Hast wohl nichts zu tun ?

Du hast meinen Segen, mit Mozart anzufangen. Aber bitte möglichst strukturiert und fokussiert.

Grüße Michael
5th_element
Stammgast
#349 erstellt: 06. Sep 2009, 21:55
Das trifft mich jetzt natürlich unvorbereitet ...... Aber wer die Klappe aufreist darf nicht kneifen.

Ich versuche mal mein Glück und erwarte dann Eure sicher zahlreichen Ergänzungen.

Strukturiert schaffe ich nur mit ein bischen Glück nach Werke-Kategorien, aber nicht chronologisch, analog Mozart's Biografie. Ich würde vorschlagen wir starten mal mit dem Klavier. Zuerst mit den Klavierkonzerten.

Die Klavierkonzerte wurden schon in separaten Threads besprochen, dürfen aber, als eine der wichtigsten Mozartschen Gattungen nicht übergangen werden.

Ich will jetzt nicht jedes Klavierkonzert einzeln beleuchten und halte mich mal an die Gesamtaufnahmen.

Allgemein gut weg kommt die Barenboim Einspielung, aufgenommen 1991 - 98, von Warner. Barenboim spielt Klavier und dirigiert die Berliner Philharmoniker:



http://www.jpc.de/jp...onzerte/hnum/8920311


Bei der Kombination Mozart & Klavier darf man auch Herrn Perahia nicht übergehen. Ebenfalls eine gute Box. Von Sony. Perahia spielt und dirigiert das English Chamber Orchestra. Aufgenommen zwischen 1975 und 1984:



http://www.jpc.de/jp...onzerte/hnum/7392061


Auch Wolfgang Brendel ist mit bekannt guten Einspielungen vertreten. Hier beim Label Philips, mit dem Scottisch Chamber Orchestra und Sir Charles Mackerras. Leider gibt es hier keine Box, so daß man sich die CDs zusammenstückeln muß. Exemplarisch zeige ich hier ein Exemplar als CD, welches es aber als einzige Disc dieser Reihe auch als SACD gibt. Warum nur die Eine, wissen nur der Himmel und Philips. Ersterer spricht leider nicht mit mir ...



http://www.jpc.de/jp...Nr-9-25/hnum/4876438

Von Decca gibt es noch eine Box mit Brendel und Marriner und seiner Academy St. Martin in the Fields. Aber die kenne ich nicht.

Obige Aufnahmen sind alle sowohl interpretatorisch als auch klanglich gut. Als letzte Empfehlung möchte ich noch einen Zyklus aufführen, der in den Anfangswirren von DVD-Audio und SACD entstanden ist, mit einer DVD-Audio gestartet, dann mit zwei CD Audio weitergeführt wurde, aber mittlerweile seit 3 Ausgaben auf SACD weiter und so auch zu Ende gebracht wird. Ich meine den Zyklus von Christian Zacharias, mit dem Kammerorchester Lausanne.

Vol. 0 ist quasi diese DVD-Audio:



http://www.jpc.de/jp...e-Nr-38/hnum/3335767

Dann kommen Vol. 1 und 2 als Audio CD.

Seit Vol. 3 geht es aber mit dem Format SACD weiter:



http://www.jpc.de/jp...e-Vol-3/hnum/3173097


Bis aktuell zur kürzlich erschienenen Vol. 5.

Klanglich hervorragend und auch die Interpretation weiß zu gefallen.


Bei den Klaviersonaten habe ich etwas weniger Auswahl an Bord. Es sollen ja nur Discs empfohlen werden, die man auch selbst besitzt/gehört hat.

Als GA kann ich die DGG Box mit Christoph Eschenbach empfehlen:



http://www.jpc.de/jp...Nr-1-18/hnum/1535497


Wenn wir mal mit den Violinsonaten, also den Sonaten für Violine & Klavier, den Übergang vom Klavier zur Violine machen, würde ich ebenfalls als GA eine Box von DGG empfehlen. Barenboim und Perlman liefern hier ein ausgewogene Darstellung ab, die auch klanglich überzeugt.



http://www.jpc.de/jp...Klavier/hnum/6119665


Wer nicht auf eine GA fixiert ist und versuchen möchte sowohl interpretatorische als auch klangliche Unterschiede zu erhören, dem lege ich die SACD mit Frau Uchida und Herrn Steinberg ans Herz, die mittlerweile auch langsam dünn gesät ist (wie bei den meisten SACDs von Philips). Allerdings muß ich bei ihrem Gesichtsausdruck auch immer heulen :



http://www.amazon.de...id=1252271458&sr=1-1


So. Weiter mit den Violinkonzerten. 5 an der Zahl und ein Muß in jedem Mozart Portfolio.

Im Bereich der Audio CDs möchte ich die Einspielung von Carmignola und dem Mozart Orchester unter Abbado empfehlen:



http://www.jpc.de/jp...-Nr-1-5/hnum/9781632

Sehr frisch und sehr schön. Klanglich hervorragend !


Auf dem SACD Sektor und mit Violine immer eine gute Wahl, Fräulein Fischer, in Begleitung des Netherlands Chamber Orchestra unter Kreizberg. Die 5 Konzerte verteilen sich auf 2 SACDs:



http://www.jpc.de/jp...Nr-1-25/hnum/7967209

und



http://www.jpc.de/jp...-Nr-3-4/hnum/8748151

Die Pentatone SACDs wie immer klanglich hervorragend produziert. Julia Fischer war ja unsere "Miss SACD". Das ist nun mit dem Wechsel zur Decca sicher vorbei. Nun verdient sie vermutlich mehr Geld und wir verzichten auf das hochauflösende Format. Na ja.

Aber nehmen wir nun ein weiteres Bindeglied, zumindest schon mal mit dem Begriff "Symphonie" im Namen ..... und tatsächlich auch noch mal mit Frau Fischer ... Die bekannte Synphonia Concertante, KV 364. Hier ebenfalls in Begleitung von Herrn Kreizberg und den Niederländischen Kammermusikern (never change a winning team ..):



http://www.jpc.de/jp...-KV-364/hnum/9836000


So. Damit zu den Symphonien. Hier werden meist die späteren Werke angeführt, auf die ich noch komme. Aber ich möchte die oft als "Youth Symphonies" bezeichneten früheren Symphonien nicht missen. Zumindest gehören Sie zum Symphonie-Repertoire von Mozart und sollten daher nicht unerwähnt unter den Tisch fallen. Hier hat Pentatone eine Serie aufgelegt, basierend auf den alten Philips Quattro-Aufnahmen (immer zu erkennen an dem stilisierten "Q" in derrechten unteren Ecke des CD Booklets). Marriner mit seinen Feld-Akademikern hat die "Youth Symphonies" schön eingefangen. Hier als Beispiel Vol. 2:



http://www.jpc.de/jp...e-Nr-20/hnum/2939344


Bei den oben bereits angesprochenen späten Symphonien, die deutlich berühmter sind als seine "Jungen", empfehle ich hier eine interpretatorisch und klanglich exzellente Einspielung von Sir Charles Mackerras, mit seinen geliebten Schotten, als SACD:



http://www.jpc.de/jp...r-38-41/hnum/4729486


Nicht unterschätzen sollte man bei Mozart die Serenaden ! Wunderbare Kompositionen, teilweise in Länge und Anspruch mit Symphonien vergleichbar. Z.B. die sog. "Haffner-Serenade", hier in einer ausgezeichneten Pentatone SACD, mal wieder mit dem Holländischen Kammerorchester:



http://www.jpc.de/jp...Haffner/hnum/5901470


Das audiophile Label Linn hat eine Serie SACDs mit den Mozart Serenaden aufgelegt. Alexander Janiczek dirigiert das Scottish Chamber Orchestra und er tut das sehr gut. Mittlerweile liegen 3 SACDs mit Serenaden, bei Linn vor. Beispielhaft hier eine davon:



http://www.jpc.de/jp...-KV-185/hnum/4314734


So. Bevor ich nun komplett gelyncht werde, ob meines respektlosen Schnelldurchlaufs durch das musikalische Mozart-Imperium .... und weil ich müde bin ...... mache ich für heute mal Schluß. Ich glaube dies ist ein guter Moment, wo Ihr jetzt zu den obigen Werken Eure zusätzlichen Empfehlungen herauslassen könnt ...... oder Meine verreissen .....

Ich werde sicher noch mal tätig werden, z.B. im Komplex der Bläser-Werke. Auch hier hat Mozart mit Horn-, Flöten- und Klarinettenkonzerten einige schöne Werke hinterlassen. Aber wenn ich die jetzt noch nachlege, zieht Ihr mir sicher den Stecker ......

Ihr seid dran !

Grüße,
Stefan


[Beitrag von 5th_element am 06. Sep 2009, 22:01 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#350 erstellt: 07. Sep 2009, 05:59

Allgemein gut weg kommt die Barenboim Einspielung, aufgenommen 1991 - 98, von Warner. Barenboim spielt Klavier und dirigiert die Berliner Philharmoniker:

Meiner Erinnerung nach eher nicht.
Oftmals wird der alten Einspielung mit dem ECO (HMV/EMI) der Vorzug gegeben.

Grüße
Frank
Kreisler_jun.
Inventar
#351 erstellt: 07. Sep 2009, 09:34
Mozart ist nun ein Komponist, bei dem ich mich nie groß um Klangqualität gekümmert habe. Daher gebe ich mal ein paar Empfehlungen, für die nur "ordentliches Stereo" die Vorbedingung ist:

Sinfonien:
frühe Sinfonien Harnoncourt/Harmonia mundi (klingen gut)
25, 26, 29-41 Harnoncourt/Concertgebouw/Teldec (besonders 25, 24-36, 39, 40). Die klingen teils recht grell, DDD Anfang der 80er Jahre eben. Die Einspielungen wirken teils heute noch etwas provozierend.

39-41 Immerseel/ZigZag; sehr schön und auch sehr guter Klang

"historisch":
39, 40 E. Kleiber (Decca, mono)
35, 41 Fricsay (DG, mono)
35, 41 Szell (Sony)
25, 31, 34, 36 Klemperer (EMI)

Haffnerserenade, Posthornserenade: Harnoncourt/Staatskapelle Dresden/Teldec oder Brown/Academy/Hännsler

Bläserserenaden (KV 361, 375, 388) Ensemble Zefiro/Astree oder Harnoncourt/Teldec

Klavierkonzerte:
komplett: Barenboim/ECO (EMI)
Auswahl: Szell/Casadesus (Sony, teils mono, Klang nicht besonders toll)
9, 17-19 Staier/Concerto Köln (Teldec) überzeugt mich von den Einspielungen auf alten Instrumenten, die ich kenne, am meisten.
Brendel/Marriner ist jedenfalls auch ziemlich gut (verdient ihren Ruf m.E. eher als Brendels Beethoven)

JK jr.
op111
Moderator
#352 erstellt: 07. Sep 2009, 10:03
Hallo zusammen,

Kreisler_jun. schrieb:
25, 26, 29-41 Harnoncourt/Concertgebouw/Teldec (besonders 25, 24-36, 39, 40). Die klingen teils recht grell, DDD Anfang der 80er Jahre eben. Die Einspielungen wirken teils heute noch etwas provozierend.

Sie wurden hier aus fertigungstechnischen Gründen mindestens schon einmal kritisiert, z.B. im Thread
"Gravierende Aufnahmefehler bei Klassik-CDs"

cr schrieb:
Mozart: Sym. 31-41/Harnoncourt; Teldec: Bei einigen gibt es Geräusche wie bei einem Rillensprung einer LP; vermutlich FALSCH GESETZTE Schnitte, dass die Musik nicht genau zusammenpasst (war auch auf den LPs hörbar, wo ich wirklich auf Rillensprünge tippte)


Enthalten die aktuell verkauften CDs immer noch diese Fehler? Seit ich die CD-Erstausgabe deswegen reklamiert habe, habe ich keinen wiederholten Kauf mehr riskiert.
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