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Beethoven: Klaviersonaten

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Martin2
Inventar
#51 erstellt: 25. Sep 2008, 23:22
Aus einem anderen Thread


pt_concours schrieb:

Martin2 schrieb:
Bei Gulda habe ich immer so das Gefühl: Eigentlich klasse, aber so richtig tief berührt hat mich das nicht. Dieses Gefühl hatte ich bei dem Rosen. Übrigens auch bei Schnabel, nur daß dessen Art, die langsamen Sätze endlos zu zerdehnen meine Sache dann letztendlich auch nicht ist.

Jedenfalls habe ich im moment drei Einspielungen von Beethoven: Schnabel, Gulda und Sony, wobei Sony tolle Sachen enthält wie den Rosen und anderseits zweifelhafte Größen wie Justus Franz oder diesen Japaner.

Habe übrigens vor kurzem ein CD Regal geschenkt bekommen mit Platz für 360 CDs Für einen weiteren Beethoven wäre da noch Platz

Gruß Martin


Hallo Martin2,

nur damit Du mich nicht falsch verstehst, ich halte Gulda keineswegs für die beste und unerreichte GA der BEETHOVEN-Sonaten! Schnabel (dessen GA ich auch besitze und sehr schätze) ist ihm mindestens ebenbürtig! Allerdings ist Gulda für mich eine durchgängig sehr gute GA! Ich beistze noch die GA mit Arrau, höre sie aber eher wenig (sehr romantisch interpretiert). Wenn ich mir eine weitere GA zulegen würde, dann wohl Kovacevich, da kenne ich mittlerweile einige überragene Sonaten-Einspielungen, auch Brendel und Gilels würden mich da interessierien. Und schließlich gibt es ja auch reichlich Neues: Oppitz, Korstick, Schiff, Bräutigam, etc.
Aber das, sowie weitere Empfehlungen zu einzelnen Sonaten, würde lieber in einem anderen Thread (BEETHOVENs Klaviersonten) diskutieren.

Gruß pt_concours


Kempff interessiert Dich da gar nicht? Man liest soviel positives von ihm im Internet. Den Gilels gab es ja neulich sehr günstig, aber das Angebot ist vermutlich schon vorbei. Vielleicht hätte ich da ja doch zuschlagen sollen. Na ja, man kann eben nicht alles kaufen. Die Erfahrung mit dem Rosen hat mich auf jeden Fall überzeugt, mir die Beethovensonaten wirklich auch in verschiedenen Interpretationen anzuhören. Aber ich habe da meine Sonybox noch längst nicht gut genug gehört.
Kreisler_jun.
Inventar
#52 erstellt: 25. Sep 2008, 23:56
Der Ruf, den Kempff genießt, habe ich nie recht verstanden. Er ist m.E. nur bei eher "leichten" oder lyrischen Sonaten wie z.B. op.28 oder so akzeptabel. Ansonsten einfach zuwenig power und Ausdruck. Auch Backhaus ist nicht mein Fall, nüchtern bis zur Trockenheit.

Gulda ist ein großer Favorit. Auch er spielt natürlich eher "cool", sehr zügige Tempi, wenig rubato, kein Romantisieren. Aber den frühen und mittleren Sonaten tut das m.E. sehr gut. Ein paar langsame Sätze hört man gewiß anderswo tiefgründiger, aber die Energie und Frische der früheren Werke kommt selten so gut heraus. Von den späten gefallen mir sein op.106 und 111 am besten. Die freien, "romantischen" Stücke op.109 und 110 könnten etwas poetischer sein.

Also Martin, wenn Du Gulda schon hast, die Sony-Box und den Schnabel, würde ich erstmal bei denen bleiben und die Werke, die Dir noch nicht so vertraut sind, so besser kennenlernen, bevor Du noch mehr anschaffst. Andererseits: einzelne CDs (oder alte LPs) mit z.B. Kempff, Backhaus, Brendel u.ä. kriegt man ziemlich billig. Es muß ja nicht gleich eine GA sein.

viele Grüße

JK jr.
Martin2
Inventar
#53 erstellt: 26. Sep 2008, 00:39
Hallo Kreisler Junior,

danke für Dein Plädoyer für den Gulda. In der Tat sollte Beethoven energisch gespielt werden, zwar subtil poetisch, aber nicht "romantisierend".

Ich denke man sollte nicht zu sehr verallgemeinern. In der Tat hatte mir der Charles Rosen bei Opus 109, 110 besser gefallen, aber Du sagst ja selbst, daß der Gulda da poetischer sein könnte. Die Waldstein gefällt mir bei dem Schnabel wie schon gesagt am weitaus besten. Und neulich hörte ich mal wieder Rudolf Serkin mit den von Dir so genannte "ubiquitären" Sonaten und gefiel mir auch großartig. Aber der Gulda wird zweifellos seine Qualitäten haben und ich muß ihn mal wieder hören. Den Swiatoslav Richter habe ich auch noch mit ein paar Sonaten, aber da gefiel mir eine überhaupt nicht - der Gulda viel besser ( weiß aber nicht mehr welche).

Insgesamt bewundere ich bei manchen Menschen das Orientierungsvermögen. In der Sinfonik kann ich mich zwar wunderbar orientieren, aber bei Klaviermusik fällt mir das nachwievor schwer. Ich habe zwar sagen wir mal die Sonaten von Mozart, Beethoven und Schubert alle gehört, Beethoven und Schubert sogar ziemlich oft, würde das meiste sofort erkennen, aber irgendwie fehlt es mir da immer noch an Orientierung ( wie klang noch mal Opus 31,3). Also ich kenne die Musik, sie macht mit auch keine Verständnisschwierigkeiten, aber ich kann mich da noch nicht richtig orientieren. Das stört mich; daß ich nicht sagen kann, hör mal Opus sowieso, weil ich da immer noch keine Orientierung habe. Aber vielleicht kommt es ja irgendwann, wenn ich gewisse Sachen noch besser kenne. Es ist nur irgendwie frustierend, daß Du zwar Sachen schätzen lernst, sie Dir gut gefallen, sie dann aber nicht mehr zuordnen kannst.

Aber ich höre eben Klaviermusik auch noch nicht so häufig, sinfonische Musik viel öfter.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#54 erstellt: 26. Sep 2008, 10:43
Das liegt schlicht und einfach daran, wie oft man sie gehört hat und wie gut man die Stücke kennt. Ich kenne die (meisten der) Beethovensonaten so gut, daß ich zumindest Satzanfänge oder Hauptthemen fast alle sofort erkennen würde (auch wenn ich sie Dir nicht alle auswendig vorsingen könnte, bei op.31 oder 109-111 aber auch das einigermaßen, das Problem ist eher das Singen ;)), bei sehr vielen auch beliebige Ausschnitte.
Und es ist eine der wenige Werkreihen, wo ich etliche Interpretationen ebenfalls so gut kenne, daß ich darüber Urteile abgebe, ohne jetzt nochmal reinzuhören (was natürlich manchmal ein bißchen pauschal ausfällt). Das würde ich bei Mozart auch eher nicht machen.

Ich kann wie angedeutet gut nachvollziehen, daß Gulda einigen manchmal zu nüchtern (oder schlicht zu schnell) ist. Mir gefällt das aber zum einen, zum anderen muß man auch sehen, daß mehr als die Hälfte der Sonaten ziemlich frühe Werke sind. Zum Zeitpunkt der Komposition der 1. Sinfonie ca. 1800 waren schon 10 veröffentlicht, vermutlich ein paar mehr schon komponiert, bei der 2. Sinfonie ca. 1802 von den 32 schon 20 Stück geschrieben, nämlich alle bis einschließlich op.49 (die sehr spät veröffentlicht wurden, die Opusnummer ist irreführend). Bei vielen dieser Werke finde ich daher den schwergewichtigen Zugang (mit oft schleppenden Tempi) von zB Arrau und teils auch Gilels eher unpassend.

viele Grüße

JK jr
Martin2
Inventar
#55 erstellt: 28. Sep 2008, 00:47
Hallo Kreisler Junior,

danke für die zeitliche Zuordnung der Klaviersonaten. So klar hatte ich mir das bisher nicht gemacht. Habe in den letzten Tagen mal wieder Klaviersonaten gehört und zwar vor allem die Opus 31, die mir wirklich großartig gefallen ( erinnerte mich allerdings auch dessen), Opus 28 gefällt mir auch, die Opus 22 und 26 weniger ( aber auch dessen erinnerte ich mich). Alles mit Gulda.

Insgesamt - auch wenn mir ein paar vielleicht tatsächlich weniger gefallen sollten - ein großartiger Zyklus. Allerdings will ich diese Stücke auch nicht so arg abnudeln. Ich habe den Gulda ja "erst" ein paar Jahre. Heute höre ich Musik grundsätzlich anders als vor 20, 25 Jahren. Ich will Sachen schlicht nicht endlos abnudeln. Insofern ist es für mich kein Zeichen mangelnder Wertschätzung für die Beethovenschen Klaviersonaten, daß ich sie noch nicht völlig auswendig ausbuchstabieren kann - eher im Gegenteil.

Daß Du den - günstigen - Gulda wertschätzt und dies auch zu begründen weißt, gefällt mir. Ich habe bei manchem, was so im Internet von sich gegeben wird, den Eindruck, daß der Preis bei der Beurteilung eine Rolle spielt. Entweder wird etwas, weil es billig ist, hoch gelobt oder auch völlig verrissen. Natürlich wird das nicht so direkt gesagt, aber man hat diesen kleinen Verdacht, daß entweder unkritische Menschenfreundlichkeit oder Snobismus im Internet eine Rolle spielt. Schaumschlägerei spielt da vermutlich auch eine Rolle.

Was mir bei Gulda auf jeden Fall sehr gut gefallen hat, war seine Interpretation der Opus 31, 3. Das kommt frisch daher, aber Gulda überzieht nicht. Opus 31, 3 war wirklich enorm erfrischend, gerade im letzten Satz hat man gelegentlich den Eindruck von Unterhaltungsmusik aus dem 20. Jahrhundert, aber im Sinne von "Musik über Musik", nicht im Sinne einer Trivialisierung. Bei Opus 31,1 hatte mir - zumindestens im ersten Satz - der Schnabel besser gefallen. Aber Opus 31, 1 +3 sind auf jeden Fall enorm kecke Werke, so eine teilweise absolut freche "Antimusik", die natürlich trotzdem völlig genial ist und das ist enorm erfrischend.

Ich finde auf jeden Fall bei Gulda, daß es nicht mechanisch sondern frisch klingt, nur gelegentlich fehlt mir ein bißchen Zauber, Magie, Poesie, ohne daß ich im einzelnen begründen kann, woran das liegt. Aber den Schnabel, den ich zwar auch vollständig gehört habe, will ich auch noch mal hören. Und auch durch die Sonybox will ich mich noch mal vollständig durchhören. Aber so nach und nach. Ich las erst neulich über den Yokoyama ein paar freundlich Worte, vielleicht sind seine Interpretationen ja auch nicht so schlecht ( er macht einen Großteil der Sonybox aus). Aber da sind auch noch andere Namen, Rosen, Casedus, Oppitz und Horrowitz zum Beispiel. Und die Sviatoslav Richtersachen habe ich auch noch nicht wirklich gut gehört - eine Sache gefiel mir überhaupt nicht, aber das heißt ja nicht, daß Richter beim Beethoven nun gar nichts zu sagen hat.

Du hast natürlich vollkommen recht, ich sollte erst einmal bei den Einspielungen bleiben, die ich habe. Ich hatte nach dem Gilels geschielt, als es ihn billig gab, aber wenn ich Dich richtig verstehe, hättest Du ja auch am Gilels durchaus etwas auszusetzen gehabt. Und wiegesagt: Ich habe keine Lust, den Beethoven völlig abzunudeln, wie mir dies mit vielen anderen Sachen leider passiert ist, die Beethovensinfonien etwa kann ich teilweise schon gar nicht mehr hören - ich habe sie einfach zu oft gehört.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#56 erstellt: 28. Sep 2008, 11:09

Martin2 schrieb:

Daß Du den - günstigen - Gulda wertschätzt und dies auch zu begründen weißt, gefällt mir. Ich habe bei manchem, was so im Internet von sich gegeben wird, den Eindruck, daß der Preis bei der Beurteilung eine Rolle spielt. Entweder wird etwas, weil es billig ist, hoch gelobt oder auch völlig verrissen. Natürlich wird das nicht so direkt gesagt, aber man hat diesen kleinen Verdacht, daß entweder unkritische Menschenfreundlichkeit oder Snobismus im Internet eine Rolle spielt. Schaumschlägerei spielt da vermutlich auch eine Rolle.


Guldas Zyklus war schon zu LP-Zeiten ein "Klassiker". Ich habe den auf CD seit fast 10 Jahren. Es war zwar damals auch ein günstiges Angebot (ca. DM 70 für 9 CDs), aber deutlich entfernt von den heutigen Spottpreisen. Ich lobe den ganz gewiß nicht, weil er billig ist.



Du hast natürlich vollkommen recht, ich sollte erst einmal bei den Einspielungen bleiben, die ich habe. Ich hatte nach dem Gilels geschielt, als es ihn billig gab, aber wenn ich Dich richtig verstehe, hättest Du ja auch am Gilels durchaus etwas auszusetzen gehabt.


Gilels' Aufnahme genießt schon einen sehr guten Ruf. Verglichen mit Gulda ist das etwa so wie Klemperer vs. Toscanini: Sehr breite Tempi, sehr gewichtig, und oft etwas humorlos. Für mich bei den frühen Stücken oft fragwürdig, auf seine Art aber jedenfalls beeindruckend.

viele Grüße

JK jr.
Martin2
Inventar
#57 erstellt: 28. Sep 2008, 12:46
Hallo Kreisler Junior,

danke für Deine versierten Auskünfte. Heute hörte ich Beethovens Opus 2 aus der Sonybox. Yokoyama spielt Opus 2, 1+ 3, Casedus Opus 2,2. Gefiel mir ausgezeichnet, wobei die ältliche Aufnahme des Casedus klanglich sehr abfiel.

Ich will mich auf jeden Fall noch mal nach und nach durch die Sonybox durchhören. Na ja, Justus Franz spielt die Mondscheinsonate. Ich glaube das war einer der Gründe, warum ich die Sonybox noch nicht sonderlich hörte, ich sah einfach nur Justus Franz und habe rot gesehen. So etwas ist natürlich vollkommen albern; ich bin überzeugt, daß auch die Sonybox viel hervorragendes enthält, wobei auch der Justus Franz, wie ich mal hörte, die Mondscheinsonate durchaus spielen kann. Der Rosen mit den späten Sachen war jedenfalls toll und jetzt der Yokoyama und Casedus gefällt mir auch. Yokoyama spielt jedenfalls einen Löwenanteil der Sonybox und ich glaube ich sollte das mal hören. Justus Franz spielt die berühmtesten Mondschein, Pathetique und Apossionata, aber nachdem ich die Mondschein schon hörte, glaube ich darauf verzichten zu können. Aber dem Yokoyama will ich auf jeden Fall eine Chance geben, nachdem er mir beim Opus 2 ganz gut gefiel. Und die Ghostel Radio Richterbox will ich auf jeden Fall auch noch mal gründlicher hören.

Gruß Martin
Moritz_H.
Stammgast
#58 erstellt: 28. Sep 2008, 18:48

Martin2 schrieb:
Justus Franz spielt die berühmtesten Mondschein, Pathetique und Apossionata, aber nachdem ich die Mondschein schon hörte, glaube ich darauf verzichten zu können. Aber dem Yokoyama will ich auf jeden Fall eine Chance geben, nachdem er mir beim Opus 2 ganz gut gefiel. Und die Ghostel Radio Richterbox will ich auf jeden Fall auch noch mal gründlicher hören.


Also ganz so übel spielt Justus Franz doch nicht ...

Aber in der Box sind auch einige wenige Sonaten mit Gerhard Oppitz vorhanden … hast du die schon mal gehört?
Martin2
Inventar
#59 erstellt: 28. Sep 2008, 21:35

Moritz_H. schrieb:

Aber in der Box sind auch einige wenige Sonaten mit Gerhard Oppitz vorhanden … hast du die schon mal gehört? :.


Ich erinnere mich irgendwie vage, den Oppitz gehört zu haben, und daß er mir gut gefiel!

Ansonsten habe ich heute noch mal die zweite Scheibe aus der Sonybox gehört. Irgendwie faszinierend! Das komische ist dabei, daß mich das Opus 7 mit Yokoyama kalt gelassen hat. Dieses Werk hat mich mit Schnabel irgendwie fasziniert. Ich hatte das Gefühl: das ist eine große Sonate! Dieses Gefühl hatte ich bei dem Gulda allerdings auch. Da ist dann auch im langsamen Satz am Anfang so ein besonderer Akkord, der auf mich eine geradezu magische Wirkung hat, besonders bei Schnabel - vielleicht auch aufgrund der schlechten Aufnahmetechnik? - bei Gulda dann auch, bei Yokoyama aber gar nicht, eine große Enttäuschung. Ich habe bei Yokoyama das Gefühl eines durchaus gesunden, aber spannungsarmen Musizierens und das ist mir bei Opus 7 zu wenig! Aber dann bei den beiden Sonaten Opus 10 vollkommen andersherum! Irgendwie keine "großen" Sonaten, ehrlich gesagt ließen sie mich bei Schnabel und Gulda ziemlich kalt, aber jetzt plötzlich bei Yokoyama beginne ich diese Sonaten zu lieben, der gute moderne Sound trägt dazu sicher unbedingt bei, aber auch diese Art wie Yokoyama diese Werke interpretiert, plötzlich beginne ich diese Werke zu lieben! Das "entspanntere" Musizieren von Yokoyama trägt für mich in diesen Sonaten große Früchte - das werde ich mir auf jeden Fall noch mal anhören!

Gruß Martin
WolfgangZ
Inventar
#60 erstellt: 29. Sep 2008, 14:45

Moritz_H. schrieb:

Aber in der Box sind auch einige wenige Sonaten mit Gerhard Oppitz vorhanden … hast du die schon mal gehört? :.


Hallo, Moritz!

Ich habe mal nachgesehen: Es handelt sich um Pastorale, Sturm und Abschied.

Magst Du Deinen Augenrunzlersmiley etwas genauer erklären?

Ich habe soeben "Les Adieux" mit Oppitz gehört, ob zum ersten Mal, weiß ich nicht so genau.

Brendel und Gulda gefallen mir besser, da differenzierter, spannender, emphatischer - vor allem im Schlusssatz buchstabiert Oppitz wohl doch tendenziell, wenn auch in zügigem Zeitmaß. Lill habe ich schon lange nicht mehr gehört; der dürfte auch nicht so weltbewegend sein. Fazit: Oppitz stört mich keineswegs; ein Aha-Erlebnis vermittelt er wohl ebenso wenig.

Bei den anderen beiden Sonaten würde mich Deine Meinung zuerst interessieren!

Besten Gruß! Wolfgang
WolfgangZ
Inventar
#61 erstellt: 29. Sep 2008, 16:03
Soeben habe ich meine Einspielungen von "Les Adieux", op. 81a, spontan verglichen. Vorneweg: Ohne dass diese wirklich schwach wären, möchte ich Lill und Oppitz auf einen klaren zweiten Platz verweisen.

John Lill (Brilliant) interpretiert die raschen Ecksätze doch recht schwerfällig, die langsame Einleitung erscheint präzis, aber wenig geheimnisvoll; der Kontrast zum Allegro wird dynamisch verdeutlicht. Der Mittelsatz wird gewichtig, schreitend, durchaus klagend genommen. Das Finale ist zu lärmend und dennoch buchstabiert - alle anderen Aufnahmen sind schneller und wirken freudiger.

Gerhard Oppitz (Sony-Box) spielt kultivierter als Lill, auch die Aufnahmequalität erscheint hochwertiger, aber im Finale buchstabiert er nicht weniger als Lill. Der Mittelsatz wird flüssiger gedeutet.

Alfred Brendel (1961 - 1964, Vox, jetzt neu verlegt bei Brilliant) liefert eine farblich besonders differenzierte Deutung von bemerkenswerter Schwerelosigkeit. Beachtlich differenziert die Charaktere im langsamen Satz; für meinen Geschmack etwas zu wenig herausgearbeitet allerdings der Stimmungswechsel zwischen Einleitung und folgendem Allegro im Kopfsatz. Das Finale erscheint sogar lockerer und unbeschwerter als bei Gulda, auch rein technisch gesehen, wobei Gulda noch geringfügig schneller spielt.

Friedrich Gulda (1968, Amadeo) erscheint objektiver als Brendel, streng am Text, farblich nüchterner, ohne dass Nuancierungen verlorengingen. Er überzeugt mich im Kopfsatz und im langsamen Satz noch stärker als Brendel, im Finale nicht, wobei mich keineswegs das für die Box bekanntermaßen hohe Tempo stört, sondern das zu sehr auftrumpfende Element.

Sollte es einen "Adieux"-Faden geben, bitte vielleicht dorthin verschieben. Glaub ich aber nicht!

Besten Gruß, Wolfgang
arnaoutchot
Moderator
#62 erstellt: 22. Apr 2009, 14:51
Angeregt durch die letzte Besprechung von "Les Adieux" wollte ich einen weiteren Interpretennamen hier in die Runde geben, der mich sehr beeindruckt hat und der insbes. für seine Interpretation von "Les Adieux" sehr viel Lob bekommen hat: Bruno Leonardo Gelber. Leider ist er über den berühmt-berüchtigten "Geheimtipp" nicht hinausgekommen und hat bis heute - knapp 70 Jahre alt - auch den auf Denon begonnenen Sonatenzyklus mit insgesamt 6 CDs (noch) nicht vollendet. Da es Denon als Plattenlabel meines Wissens nicht mehr gibt, wird das wohl auch nicht mehr passieren. Vol. 3 enthält "Les Adieux".



Auffallend ist Gelbers klares, dennoch weiches und fliessendes Spiel. In der Tat verbindet er romantisches Pathos und klare klassiche Linien, ohne dass sich diese einender im Wege stünden.

Ich habe auch das Vol. 1 als audiophile Edition in der Denon One-Point-Microphone-Serie und muss sagen, daß diese Aufnahmen aus den 80er Jahren von einer so herausragenden Qualität sind, daß nur ein Label wir TACET heute dagegen bestehen kann.

Wer kennt mehr von Gelber und kann etwas zu seinem Hintergrund erzählen ? Leider gibt das Web dazu wenig her, ausser dass er Argentinier ist (wie Barenboim) und offensichtlich wenig Platten aufgenommen hat, dafür umso mehr live auftritt, gibt es nicht viel zu erfahren.

Grüße Michael
Kreisler_jun.
Inventar
#63 erstellt: 22. Apr 2009, 21:46
Über Gelbers Biographie kann ich auch nicht mehr beisteuern; er litt an Kinderlähmung und benötigt, glaube ich, Krücken zum Gehen. Jedenfalls hat er schon in den 60er Jahren mit Anfang/Mitte 20 einiges für die EMI aufgenommen, bis ca. 1980. U.a. beide Brahms- und evtl. auch ein Beethovenkonzert.

Einige, aber nicht alle dieser Platten, sind wiederveröffentlicht worden.

Eine lohnende Doppel-CD ist in der "Les Rarissimes de..." bei EMI France erschienen, mit Beethovens op.27,1; op.28, 81a, Schumanns Sinf. Etüden und Carnaval, Schuberts Wandererfantasie und Chopins h-moll-Sonate (aufg. zwischen '63 und '79)

link zu amazon.fr

Die Beethoven-CDs von Denon sind, jedenfalls in Japan, noch erhältlich, ebenso die 3. Brahms-Sonate

(ich besitze die Rarissimes und 4 der 6 Beethoven-CDs von Denon)

viele Grüße

JK jr.
Joachim49
Inventar
#64 erstellt: 24. Apr 2009, 12:54
Ich habe B.L. Gelber vor ein paar Jahrzehnten in Frankfurt gehört, in Beethovens 2. Klavierkonzert (in der Zeit als die Alte Oper neu eröffnet wurde).Er ist deutlich gehbehindert, aber ich glaube nicht, dass er Krücken verwendet hat. Es ist mir rätselhaft warum keine Aufnahmen mehr von ihm erscheinen. Auch ich habe die 'rarissimes' Aufnahmen der EMI und eine CD mit Bachtranskriptionen (EMI, u.a. die Busoni-Bach Chaconne) die ich immer wieder gerne höre. Daneben habe ich auch ein paar mp3 Versionen (Händelvariationen, Brahmskonzerte), die ich auf den etwas dunkleren Abwegen des internets ausfindig gemacht habe. Die Denon Beethoven Sonaten habe ich ab und zu auf Tauschbörsen gesehen - nämlich in irgendwelchen 'vergoldeten' Ausgaben, deren Preis ich nicht bezahlen wollte.
Von Auftritten in Westeuropa habe ich schon lange nichts mehr gehört.
Wer Aufnahmen findet sollte unbedenklich zugreifen (es sei denn er mag keinen Bach, Beethoven, Brahms oder Schumann).
Freundliche Grüsse
Joachim
Kreisler_jun.
Inventar
#65 erstellt: 24. Apr 2009, 13:59
Ich habe wie gesagt vier der Beethoven-CDs zu einigermaßen akzeptablen Preisen (und das ist bei mir maximal 12-14 EUR) auf Ebay erstanden oder in Japan bestellt. Bei CD Japan ist eine Folge vergriffen, die anderen kosten je 1500 Yen. Da die Versandkosten aber doch heftig werden können, der Zyklus eh unvollständig ist und ich auch CDs mit ausschließlich japanischer Beschriftung nur haben will, wenn es nicht anders geht, habe ich die mir noch fehlenden zurückgestellt.

Warum die Rarissimes auch schon wieder vergriffen sind und etliche andere EMI-Aufnahmen ebenfalls nicht wieder aufgelegt werden, ist eine andere Frage.

viele Grüße

JK jr.
Tannoymann
Stammgast
#66 erstellt: 24. Apr 2009, 16:04
Hallo!
Ich möchte als Gesamteinspielung die Aufnahme mit Stephen Kovachevich wärmstens empfehlen. Großartig!
Grüße
Willi
Jean_de_la_Tourette
Ist häufiger hier
#67 erstellt: 02. Mai 2009, 12:08
Bon jour,

ich möchte hier die Gesamteinspielung des ungarischen Pianisten András Schiff empfehlen. Er hat sämtliche Klaviersonaten Beethovens chronologisch im Rahmen von Livemitschnitten eingespielt. Hierbei hat er - je nach Charakter der jeweiligen Sonate - zweierlei moderne Konzertflügel eingesetzt: Steinway und Bösendorfer. Simplifiziert formuliert: Steinway für "harten", Bösendorfer für "weichen" Klang.

...

Anfänglich war ich skeptisch: Wozu eine weitere Gesamteinspielung? Die Diskographie ist hier wahrlich reichhaltig. Doch getreu der Maxime "ERST HÖREN, DANN URTEILEN" habe ich mir zunächst die CD mit den 3 letzten Sonaten beschafft. Sein Konzept hat mich spontan überzeugt, die restlichen CDs wurden nach und nach gekauft. Schiff bringt hier viele Details zu Gehör, die ich persönlich so noch nicht gehört habe.

Das Thema "Arbitrage" nutzend, konnte ich die CDs recht günstig beschaffen. Vielleicht gibt es demächst eine Box mit sämtlichen Sonaten? Ich kenne hier die Philosophie des Labels ECM nicht.

Salue
JdlT
Tannoymann
Stammgast
#68 erstellt: 05. Mai 2009, 09:21
Schiff bürstet manches sehr gegen den Strich und öffnet z. T. neue Türen. Allein dieser ungewöhliche Zugang machen die Aufnahme zur Pflicht.
Grüße
Willi
Jean_de_la_Tourette
Ist häufiger hier
#69 erstellt: 05. Mai 2009, 13:44
Hallo Willi,


Tannoymann schrieb:
Ich möchte als Gesamteinspielung die Aufnahme mit Stephen Kovachevich wärmstens empfehlen. Großartig!


vielleicht möchtest Du mir kurz erläutern, warum diese Gesamtaufnahme Deiner Meinung nach zu empfehlen ist? Da ich die GA von Kovachevich nicht kenne, würde mich Dein Urteil sehr interessieren!

Herzlichen Dank vorab!

Viele Grüße
JdlT
Tannoymann
Stammgast
#70 erstellt: 05. Mai 2009, 14:08
Hallo!
Kovachevich spielt einerseits sehr emotionell und draufgängerisch - wie es ein Artur Schnabel auch auf seine Art einzigartig tat - bleibt dabei aber unpathetisch, was man einigen Interpreten - nicht Schnabel natürlich - vorwerfen kann, unglaublich facettenreich mit glaubwürdigen Tempi und Witz, dort, wo er angebracht. Er hat großen Sinn für die Architektur, zieht seinen Ansatz mit ähnlicher Konsequenz durch wie Arrau, ohne wie dieser bisweilen in Versteinerung abzudriften. Struktur und Emotion in einer einzigartigen Synthese. Es ist keine Aufnahme, die einen radikalen neuen Ansatz zeigt, aber sie ist radikal in ihrer Intensität und gleichzeitigen Sauberkeit.
Grüße
Willi
Jean_de_la_Tourette
Ist häufiger hier
#71 erstellt: 05. Mai 2009, 14:22
Hallo Willi,


Tannoymann schrieb:
Kovachevich spielt einerseits sehr emotionell und draufgängerisch - wie es ein Artur Schnabel auch auf seine Art einzigartig tat - bleibt dabei aber unpathetisch, was man einigen Interpreten - nicht Schnabel natürlich - vorwerfen kann, unglaublich facettenreich mit glaubwürdigen Tempi und Witz, dort, wo er angebracht. Er hat großen Sinn für die Architektur, zieht seinen Ansatz mit ähnlicher Konsequenz durch wie Arrau, ohne wie dieser bisweilen in Versteinerung abzudriften. Struktur und Emotion in einer einzigartigen Synthese. Es ist keine Aufnahme, die einen radikalen neuen Ansatz zeigt, aber sie ist radikal in ihrer Intensität und gleichzeitigen Sauberkeit.


herzlichen Dank für Deine prompte und sehr detaillierte Antwort. Werde in den nächsten Tagen versuchen, erste Kostproben zu hören. Deine Beschreibung hat mich neugierig gemacht.

Viele Grüße
JdlT
Tannoymann
Stammgast
#72 erstellt: 05. Mai 2009, 14:34
Es gibt eine frühe Aufnahme aus den 70er auch, natürlich nicht vollständig. Nie neue Gesamtaufnahme gibts jetzt bei jpc sehr günstig. Nachkaufen muss ich noch - seine 1. Einspielung der Diabelli Var, hab ich, ausgezeichnet! - aber seine neue ist genial. Frech und suverän! Die muss man haben.
Ad Sonaten: Nicht uninteressant sind die Einspielungen mit Anton Kuerti, und Annie Fischer.
Schnabel muss man natürlich haben (wenn nicht: die Aufnahme des Label NAxos kaufen, guter Transfer des hist. Materials)
Grüße
W
Jean_de_la_Tourette
Ist häufiger hier
#73 erstellt: 05. Mai 2009, 15:04
Hallo Willi,


Tannoymann schrieb:
Nachkaufen muss ich noch - seine 1. Einspielung der Diabelli Var, hab ich, ausgezeichnet! - aber seine neue ist genial. Frech und suverän! Die muss man haben.
Ad Sonaten: Nicht uninteressant sind die Einspielungen mit Anton Kuerti


nochmals vielen Dank! Also dann auch Kostproben der neuen DV unter Kovacevich und von Kuerti. Kenne ich überhaupt noch nicht. Die GA von Schnabel (EMI) sowie Fischer (Hungaroton) stehen schon in meinem Archiv.

Viele Grüße
JdlT
Tannoymann
Stammgast
#74 erstellt: 05. Mai 2009, 15:13

Die GA von Schnabel (EMI) sowie Fischer (Hungaroton) stehen schon in meinem Archiv.
Sehr gut! Das freut mich!
grüße
Jean_de_la_Tourette
Ist häufiger hier
#75 erstellt: 13. Mai 2009, 13:28
Salut Willi,


Jean_de_la_Tourette schrieb:

Tannoymann schrieb:
Kovachevich spielt einerseits sehr emotionell und draufgängerisch - wie es ein Artur Schnabel auch auf seine Art einzigartig tat - bleibt dabei aber unpathetisch, was man einigen Interpreten - nicht Schnabel natürlich - vorwerfen kann, unglaublich facettenreich mit glaubwürdigen Tempi und Witz, dort, wo er angebracht. Er hat großen Sinn für die Architektur, zieht seinen Ansatz mit ähnlicher Konsequenz durch wie Arrau, ohne wie dieser bisweilen in Versteinerung abzudriften. Struktur und Emotion in einer einzigartigen Synthese. Es ist keine Aufnahme, die einen radikalen neuen Ansatz zeigt, aber sie ist radikal in ihrer Intensität und gleichzeitigen Sauberkeit.


herzlichen Dank für Deine prompte und sehr detaillierte Antwort. Werde in den nächsten Tagen versuchen, erste Kostproben zu hören. Deine Beschreibung hat mich neugierig gemacht.


Habe von der Kovacevich-Einspielung die Sonaten opp. 106, 109, 110 & 111 per Kopfhörer gehört - und kann Deinen Eindruck nur bestätigen. Die GA steht bei mir jetzt auf der Wunschliste. (Die außer mir leider kein Mensch liest. :()

Kürti und DV von Kovacevich waren leider nicht greifbar. Vielleicht beim nächsten Anlauf?

Kleine Randbemerkung: Man konnte hören, dass die Interpretation dieser Sonaten - selbst für einen hervorragenden Pianisten wie Kovacevich - harte Arbeit ist. Es waren immer wieder >>animalische<< Laute von ihm zu hören, besser vielleicht Laute der >>Anstrengung<<. Nicht in einem störenden Sinne. Konnte sie leider nicht ohne Kopfhörer im Laden hören, um den Vergleich herzustellen.

Viele Grüße
Jean
Tannoymann
Stammgast
#76 erstellt: 13. Mai 2009, 13:56
Hallo Jean!
Ja, die Einspielung hat häufige Zusatzlaute des Pianisten, ob Anstrengung, Emotion oder sonst was, weiß ich nicht.
http://www.jpc.de/jp...Nr-1-32/hnum/4351540
Der Preis geht doch noch - oder? Vor allem, wie lange wird die Box noch angeboten? Da sie verbilligt ist, schein es sich vermutlich um ein Auslaufprodukt handeln. Da hab ich einen guten Riecher dafür. Hab mir dort leicht vergünstigte Boxen von Mingus, Coltrane, Coleman etc bestellt, da wurde mir gesagt, dass dies die letzten Exemplare wären.
Carpe diem!
Liebe Grüße
Willi
Jean_de_la_Tourette
Ist häufiger hier
#77 erstellt: 13. Mai 2009, 14:55
Salut cher Willi!


Tannoymann schrieb:
Carpe diem!


Carpe omnius ... oder - um mit Niccolò Machiavelli zu sprechen: >>Jede getroffene Entscheidung ist eine gute Entscheidung<<.

Isch habö bei die üblischä Verdäschtischä reschärschiert, also in Frongraisch (naturellement!), UK und USA. Dein Offert ist wirklisch gut (berücksichtigt man auch Porto und ggf. EUST-Gedöns). Also: Da hört der Jäger jetzt mal auf den Hund! Die Rechnung geht dann an Dich!

Cordialement
Jean
Tannoymann
Stammgast
#78 erstellt: 13. Mai 2009, 15:09
Na klar doch! Kein Problem! Wir sollten eben nicht nur Gedanken austauschen sondern auch die Rechnungen! Von mir fällt eine Last!
W
Hüb'
Moderator
#79 erstellt: 11. Dez 2009, 12:39
Hallo,

kennt jemand (in Auszügen) die nun vollständig vorliegenden GA von Paul Lewis für HMF?

Wie schätzt ihr dessen Einspielungen ein?

JPC

Grüße
Frank
Kreisler_jun.
Inventar
#80 erstellt: 11. Dez 2009, 13:07
Habe gerade mal in einige jpc-Beispiele reingehört und bin nicht sehr begeistert. Sicher solide, aber op.31,1 versprüht nicht gerade Humor, auch 31,3 ist mir zu nachdenklich. Der sehr volle, aber m.E. etwas verwaschene Klang sagt mir auch nicht zu (das mag aber an den Schnipseln liegen) Ich werde sie sicher nicht kaufen. Aber ich habe mir ohnehin vorgenommen, bei diesem Repertoire erstmal sehr zurückhaltend zu sein (ich habe zwar "nur" 4 Gesamtaufnahmen, aber noch sehr viele einzelne, daher von etliche Sonaten 10-12 oder so). Die besten Chancen hat hier, da die wohl bisher beste HIP-Aufnahme, Brautigams auf BIS, wobei ich die ca. 4 Scheiben, die ich besitze auch nicht gleichermaßen überzeugend finde.

viele Grüße

JK jr.
Hüb'
Moderator
#81 erstellt: 11. Dez 2009, 13:10
Hallo Johannes,

danke soweit. Deine Einschätzung geht in die Richtung der Rezensionen bei klassik.com.

Grüße
Frank
Mellus
Stammgast
#82 erstellt: 11. Dez 2009, 14:13
Eine recht detaillierte Auseinandersetzung mit Lewis' Interpretation der Hammerklaviersonate gibt Joachim Kaiser in Folge 22 seiner Reihe "Klassik-Kunde" bei der Süddeutschen.

Viele Grüße,
Mellus
Kreisler_jun.
Inventar
#83 erstellt: 11. Dez 2009, 14:28

Mellus schrieb:
Eine recht detaillierte Auseinandersetzung mit Lewis' Interpretation der Hammerklaviersonate gibt Joachim Kaiser in Folge 22 seiner Reihe "Klassik-Kunde" bei der Süddeutschen.


Ich habe jetzt keine Lust, mir ein Video reinzuziehen, möchte nur darauf hinweisen, daß die Frage falsch gestellt ist: sie wird meistens zu langsam gespielt! (u.a. auch von Lewis)
(oder soll das ironisch sein?)

JK jr.
Mellus
Stammgast
#84 erstellt: 11. Dez 2009, 14:48

Kreisler_jun. schrieb:

Mellus schrieb:
Eine recht detaillierte Auseinandersetzung mit Lewis' Interpretation der Hammerklaviersonate gibt Joachim Kaiser in Folge 22 seiner Reihe "Klassik-Kunde" bei der Süddeutschen.


Ich habe jetzt keine Lust, mir ein Video reinzuziehen, möchte nur darauf hinweisen, daß die Frage falsch gestellt ist: sie wird meistens zu langsam gespielt! (u.a. auch von Lewis)
(oder soll das ironisch sein?)

JK jr.


Sorry, fehlender Service! Die Frage stammt von einem Zuschauer, dem v.a. der dritte Satz nicht langsam genug sein kann. Er meint auch, interpretatorische Gründe dafür zu haben. Und Lewis gibt ihm eben die gewünschte Langsamkeit. Obwohl Kaiser intuitiv durchaus mit dem Zuschauer sympathisiert und auch Lewis sehr schätzt, findet Kaiser Lewis auch zu langsam. Begründung: die vollständige Bezeichnung des dritten Satzes ist Adagio sostenuto appasianato e con molto sentimento. Das Adagio wird also durch ein appassionato konterkariert.

Viele Grüße,
Mellus
Kreisler_jun.
Inventar
#85 erstellt: 11. Dez 2009, 15:09
Es wird v.a. durch eine äußerst zügige Metronomziffer von Beethovens eigener Hand konterkariert: Achtel= 92, was, so behaupten manche, eher einem Allegretto entspräche. Meiner Ansicht nach ist es dagegen ein klarer Hinweis, daß Beethoven den Puls des Satzes, jedenfalls am Anfang nicht in 6 langsamen Achteln, sondern in 2 langsamen Schlägen pro 6/8-Takt haben will. Selbst wenn der Satz meistens 20-30% langsamer gespielt wird (Achtel = 60-76 oder so), kann man ein feeling für diesen Zweierpuls noch gerade so aufrechterhalten. Bei einem allzulangsamen Tempo geht das aber nicht mehr.

Den Vogel hat hier Michael Korstick abgeschossen, der mit knapp 9 min (inkl. Wdh.) den vielleicht schnellsten Kopfsatz eingespielt hat (auch die Fuge ist sauschnell), aber mit 29 min. ein m.E. oft in die Einzelteile zerfallendes adagio. Auch wenn das einige anders sehen; ich habe hier, obwohl ich das Stück seit über 20 Jahren höre, mitunter Schwierigkeiten die melodischen Gestalten zu erfassen, weil eben im halben Tempo gespielt.

Das hat aber in der Extreme der Kontraste immerhin etwas für sich, was der meinem (Schnipsel-)Eindruck nach fast überall sehr gemäßigt zu Werke gehende Lewis nicht für sich beanspruchen kann.

JK jr.
op111
Moderator
#86 erstellt: 11. Dez 2009, 16:44

Kreisler_jun. schrieb:
... Selbst wenn der Satz meistens 20-30% langsamer gespielt wird (Achtel = 60-76 oder so), kann man ein feeling für diesen Zweierpuls noch gerade so aufrechterhalten.
...
Den Vogel hat hier Michael Korstick abgeschossen, der mit ... 29 min. ein m.E. oft in die Einzelteile zerfallendes adagio.


In meiner Wahrnehmung beginnt dieser "Zerfall" ab einer Dauer von ca. 22 min. Deutlich langsamer als bei Arrau (ca. 20min) sollte es nicht sein.
Davon ist Lewis mit 18:31 noch einiges entfernt, nur wenig langsamer als Pollini.
Ähnliche Probleme habe ich mit dem langsamen Satz der 9. Sinfonie. Die Furtwänglerschen (und Bernstein ...) Tempi etwa unterschreiten diese Zerfallsgrenze deutlich.


[Beitrag von op111 am 11. Dez 2009, 16:48 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#87 erstellt: 11. Dez 2009, 23:18

op111 schrieb:

Kreisler_jun. schrieb:
... Selbst wenn der Satz meistens 20-30% langsamer gespielt wird (Achtel = 60-76 oder so), kann man ein feeling für diesen Zweierpuls noch gerade so aufrechterhalten.
...
Den Vogel hat hier Michael Korstick abgeschossen, der mit ... 29 min. ein m.E. oft in die Einzelteile zerfallendes adagio.


In meiner Wahrnehmung beginnt dieser "Zerfall" ab einer Dauer von ca. 22 min. Deutlich langsamer als bei Arrau (ca. 20min) sollte es nicht sein.
Davon ist Lewis mit 18:31 noch einiges entfernt, nur wenig langsamer als Pollini.


Ich wollte das Lewis, dessen Interpretation ich nicht kenne, auch gar nicht vorwerfen. Ich finde zwar die schnellen Interpretationen, die ich gehört habe (Gulda, es gibt aber noch ein paar um 14 min) durchaus gut, aber mit 17-19 min. kann ich auch noch leben, was das Tempo betrifft.
(ich müßte Arrau nochmal anhören, ich besitze aber glaube ich keine langsamere, außer eben Korstick.)



Ähnliche Probleme habe ich mit dem langsamen Satz der 9. Sinfonie. Die Furtwänglerschen (und Bernstein ...) Tempi etwa unterschreiten diese Zerfallsgrenze deutlich.


Hier bin ich sogar eher toleranter als bei der Sonate. Der Anfang ist dann zwar viel zu langsam, aber im Verlauf gibt es schon ein paar Stellen, die sehr eindrucksvoll werden.
Es ist ein ähnliches Problem. Die Melodie geht hier am Anfang in Halben, was ein fließendes Tempo (wie Beethovens Metronomziffer) verlangt, später gibt es Figurationen in kleinen Noten, die auch ein recht langsames Tempo vertragen. Das 2. Thema (in der 9.) verliert allerdings seinen leicht tänzerischen Charakter, wenn es zu langsam ist.

JK jr.
Joachim49
Inventar
#88 erstellt: 12. Dez 2009, 00:57
Hat hier jemand mal die Judina in der Hammerklaviersonate gehört. Da ist der langsame Satz wirklich zügig und die ganze Sonate bekommt bei ihr einen ganz anderen (nämlich viel leichteren) Charakter.
Meine Favoriten für den langsamen Satz sind Serkin und Schnabel (bin zu faul die CD's zu suchen um zu schauen ob sie unter der 22 Minuten Grenze bleiben.
Freundliche grüsse
Joachim
Pilotcutter
Administrator
#89 erstellt: 12. Dez 2009, 01:37
Ich habe die 2. Sonaten GA von Wilhelm Backhaus.
Es war eine seiner bedeutensten Einspielungen für die britische Decca. Er hat sie Anfang der 50er noch in Mono eingespielt und eine nochmalige in Stereo ab 1958.

Bedauernswerter Weise hat er sich die Hammerklavier-Sonate bis zuletzt aufgehoben und ist darüber verstorben, dass auch die Stereo Ausgabe die 29. in Mono enthält.

Ich halte seine Einspielung für sehr nüchtern, manchmal recht kühl und hart. Den 3. Satz der 29. spielt er in exakt 16:30 min.
Pilotcutter
Administrator
#90 erstellt: 12. Dez 2009, 02:11
Habe mir soeben als eine Alternative zu der Backhaus Einspielung die Gulda Komplett Einspielung nebst Konzerten aus der Bucht für 23,79 inkl Versand gefischt.

Ich war irgendwie wegen seiner energischen Tempi neugierig geworden.



Werde berichten.

Gruß. Olaf
Kreisler_jun.
Inventar
#91 erstellt: 12. Dez 2009, 13:06
Einige Spieldauern für den langsamen Satz von op.106 (wobei die meisten Interpreten sicher teils erheblich im Tempo für unterschiedliche Abschnitte schwanken werden):

Schnabel 18:05
Arrau: 20:25
Rosen 18:23
Gulda/Amadeo 13:44
Pollini 17:12
Peter Serkin 18:28
Gilels DG 19:51
Gilels live (Brilliant) 18:48
Lucchesini 20:02
Opitz 21:55
Die CD mit Korstick finde ich jetzt nicht, aber es waren über 28 min.


JK jr.
Martin2
Inventar
#92 erstellt: 09. Jul 2010, 17:18
Den so billigen und guten Gulda ( Brilliant/ Decca), der hier so oft empfohlen wurde, gibt es anscheinend nicht mehr, oder sehr teuer:

amazon.de

Nur mal aufs Cover klicken. Knapp 120 Euro, meine Güte.

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 09. Jul 2010, 17:19 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#93 erstellt: 09. Jul 2010, 19:06
amazon.de

Komischerweise gibt es die Deccaausgabe aber immer noch, auch bei Amazon. Verstehe einer Amazons Preise.

Aber zu den Beethoven Klaviersonaten mit Gulda. Es ist mal ganz nett, ihn zu hören und ich habe mich durch seinen Zyklus gehört. Aber ich höre viel lieber den Schnabel, trotz des klanglichen Alters seiner Aufnahmen. Es gab ihn zumindestens mal billig bei Membran.

Gruß Martin
op111
Moderator
#94 erstellt: 09. Jul 2010, 21:15

Martin2 schrieb:
Aber ich höre viel lieber den Schnabel, trotz des klanglichen Alters seiner Aufnahmen. Es gab ihn zumindestens mal billig bei Membran.

Ab wann ist billig billig?
Diese Aufnahme kostet zurzeit 7,99 €, das ist m.E. zu billigen.

Artur Schnabel, Klavier
Doc , ADD/m, 1932-1935 10 CDs
jpc.de
Martin2
Inventar
#95 erstellt: 09. Jul 2010, 22:16
Hallo Franz,

ja das ist durchaus zu billigen. Wobei ich jetzt nicht weiß, was für ein "Remastering" hinter dieser Ausgabe steckt. Wobei diese Aufnahmen ohnehin von Schellackplatten abgekupfert sind, da die Aufnahmen von 1932 - 1935 sind.

Ich finde den Schnabel einfach großartig und auch der Penguin Guide versieht ihn mit einer Rosette ( was er nur bei einigen wenigen Aufnahmen überhaupt macht ).

Ich habe halt nur den Schnabel, den Gulda und die Aufnahmen in meiner Sonybox ( u.a. mit dem Rosen) und einige Einzelaufnahmen. Der Schnabel gefällt mir nachwievor am besten, zum Beispiel beim Opus 7, bei der Waldstein oder beim Opus 31, 3. Aber der Klang ist halt gewöhnungsbedürftig, wobei bei meiner TIM Aufnahme ( nicht Membran) wenigstens die Knacker herausgefiltert sind.
arnaoutchot
Moderator
#96 erstellt: 29. Jul 2010, 15:08

Martin2 schrieb:
Ich finde den Schnabel einfach großartig und auch der Penguin Guide versieht ihn mit einer Rosette (was er nur bei einigen wenigen Aufnahmen überhaupt macht). Aber der Klang ist halt gewöhnungsbedürftig.


Das jpc-Angebot der Schnabel-Sonaten für EUR 7,99 ist ja mehr als verlockend, und auch ich habe zB die Konzerte mit Schnabel in meiner Sammlung und finde sie gelungen. Aber ich weiss nicht, ob ich mir die 30er Jahre Aufnahmen der Sonaten wirklich anhören würde. Monophonie und Grundrauschen stören mich nicht so sehr, aber das Klirren des Klavierklangs. Martin, was macht den Schnabel so besonders, dass ich hier trotzdem zugreifen sollte ?

Habe inzwischen noch diesen Zyklus bekommen (mein dritter neben Gilels und Gulda): John O'Conor auf Telarc. Klanglich sicher der beste der drei, ein sehr warmes und volltönendes Klavier. Interpretatorisch nimmt sich O'Conor seine Person sehr zurück und lässt Beethoven in den Vordergrund treten, was ich teilweise sehr angenehm finde. Das kann natürlich manchmal auch etwas zu neutral werden. Das haben ihm Kritiker bisweilen auch vorgeworfen, und damit wird er es auch schwer haben, im Dschungel der Beethoven-Interpreten ein eigenes Profil zu schärfen. Ich freue mich jedenfalls trotzdem daran.

jpc.de
Kreisler_jun.
Inventar
#97 erstellt: 29. Jul 2010, 15:25
Ich weiß natürlich nicht, wie es bei der Billig-Ausgabe aussieht. Aber ingesamt ist der Klang gewiss nicht schlechter als bei den Konzerten (nach meinen Naxos-Ausgaben davon zu urteilen). Und die Sonatenaufnahmen halte ich (wobei ich die Konzerte allerdings noch nicht so oft gehört habe) für wesentlich eindrucksvoller.

Schnabels Aufnahmen gehören zu den ganz großen Klassikern der Schallplattengeschichte, die über nunmehr über 70 Jahre beinahe durchweg im Katalog gewesen sein dürften. Der Klang ist dem Alter entsprechend recht gut. Die Interpretationen sind zwar an einigen Stellen nicht unproblematisch, insgesamt aber beispielhaft. Die Kompromisslosigkeit im Ausdruck ist nur in Einzelfällen wieder erreicht worden. Das führt zwar auch dazu, dass Schnabel an einigen Stellen (hauptsächlich im Kopfsatz von op.106) über seine technischen Möglichkeiten hinausgeht (er spielt den Satz im vorgeschriebenen, außergewöhnlich schnellen Tempo, so dass viele falsche Noten auftreten und auch die Klarheit ziemlich leidet). Aber das ist wirklich eine Ausnahme. Andere kleine Ungenauigkeiten werden dem normalen Hörer kaum auffallen.

z.B. ist der Kopfsatz der Mondscheinsonate für mich bei Schnabel überzeugender als in allen anderen Aufnahmen (Gilels, Gulda, Gould, Rubinstein, Kempff, Backhaus, Brautigam, Immerseel, evtl. noch ein paar mehr), die ich gehört habe (nur Andras Schiff ist ähnlich gut). Schnabel spielt relativ zügig und die wichtige Basslinie, die sonst kaum als Melodie erkennbar wird, hebt er sehr deutlich heraus. Das Finale ist ebenfalls angemessen leidenschaftlich, auch wenn hier Klang- und vielleicht Spieltechnik manches etwas verwaschen erscheinen lassen.

Außerdem sollte man die Diabellis, sowie Mozarts a-moll und die Schubert-Sonaten, die Schnabel eingespielt hat, kennen. Alles exemplarische Deutungen.

JK jr.
Martin2
Inventar
#98 erstellt: 30. Jul 2010, 13:09
Ich versuche hier auch noch mal zu ergänzen, was genau den Reiz der Schnabelschen Deutungen ausmacht. Zum Beispiel den Anfangssatz der Opus 7 nimmt er im Vergleich zum Gulda ziemlich langsam und er arbeitet die "düsteren Akkorde" wunderbar heraus, die für mich den Hauptreiz dieses Stücks ausmachen. Auch im Opus 10,3 zum Beispiel arbeitet Schnabel die Tragik des langsamen Satzes wunderbar heraus. Den ganzen "Irrwitz" des 1. Satzes von Opus 31, 3 klingt für mich nirgendwo besser als beim Schnabel - von Gulda war ich da genauso enttäuscht wie von Sony. Die Waldsteinsonate ist großartig. Schnabel trifft für mich genau das richtige Tempo im ersten Satz ( im Unterschied etwa zu Horrowitz), trifft im langsamen Satz einen meditierenden Ton - dann ist aber speziell im Anfang des letzten Satzes der Unterschied zu Gulda und Horrowitz vollkommen verblüffend. Schnabel scheint viel Pedal einzusetzen und das träumerische Thema tritt vollkommen traumhaft in Erscheinung, steigert sich dann allerdings zu romantischem Überschwang - gar nicht klassisch gemessen -, was mir allerdings genau die Klangvorstellung gewesen zu sein scheint, die Beethoven im Kopf hatte. Bleibt zu ergänzen, daß ich auch die Sonaten Opus 109 - 111 wunderbar von Schnabel interpretiert finde, Gulda und Rosen sind trocken dagegen.

Ansonsten müßte ich gezielt Vergleichshören. Ich kann allerdings sagen, daß ich mich durch den Schnabel jetzt etwa dreimal durchgehört habe und vom Schnabel wirklich nie enttäuscht war.

Zum Klang dieser speziellen Ausgabe kann ich wie Kreisler Junior nichts sagen. Meine ist von TIM, auch eine Billigausgabe, vielleicht ist sie ja mit der obigen identisch. Ich persönlich kann mich mit dem Klang meiner Ausgabe vollkommen arrangieren: Die Knacker sind raus gefiltert, ein besonders aufdringliches Rauschen ist mir nicht aufgefallen, gelegentlich hört man leichte Laufschwankungen, selbstverständlich ist der Klang ausgesprochen ältlich aber keinesfalls schrill. Ich kann sehr gut damit leben.

Gruß Martin
arnaoutchot
Moderator
#99 erstellt: 30. Jul 2010, 14:23
Na gut, ihr habt mich überredet, ich werde den Schnabel auf meine Kaufliste setzen. Ich weiss nur noch nicht, ob ich die Billigausgabe (TIM und die abgebildete Documents-Ausgabe sind vermutlich das gleiche) oder die Original-EMI-Ausgabe nehme. Muss ich mal recherchieren. Eilt ja nicht, die Ausgabe ist ja schon siebzig Jahre erhältlich ...

Edit: Hab recherchiert und das hier gefunden. Ich nehme mal an, dass das 2004-Remaster klanglich am besten sein sollte, jedenfalls ist das bei den anderen Prä-Stereo-Ausgaben von EMI so gewesen, die ich besitze (zB die Boxen von Gieseking und Lipatti). Für's erste reicht mir die Auswahl der späten Sonaten auch mal. Hab gekauft (in England, GBP 7 inkl. Versand).

amazon.de

Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 30. Jul 2010, 14:52 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#100 erstellt: 31. Jul 2010, 03:01
Hallo Michael,

erfreulich, daß wir Dich bezüglich des Schnabels angefixt haben. Ob diese teureren Scheiben klanglich soviel besser sind als das was ich habe, weiß ich selbstverständlich nicht.

Für mich genügte jedenfalls die Billigausgabe bei Wohthat. Aber das ist ja auch egal. Aber wie ich im anderen Thread ja schon schrieb, habe ich eine 1.000.0000 teure Anlage - da muß ich bei den CDs natürlich sparen.

Allen anderen, die hier mitlesen, empfehle ich aber, sich den Schnabel einfach mal zu holen ( wenn der Klang wie ich hoffe, akzeptabel ist) - es lohnt sich wirklich. 7,99 sollte sich wirklich jeder leisten können.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#101 erstellt: 16. Okt 2010, 14:01
jpc.de

Diese Gesamteinspielung soll "angeblich" jetzt besonders günstig sein. Ich denke darüber nach, weil ich den Skrjabin mit Ashkenazy nicht schlecht fand und Beethoven Klavierkonzert 5 auch nicht.

Wie auch immer: Ich bin nachwievor auf der Suche nach einer wirklich guten modernen Einspielung. Kreisler Jr. findet den Gulda zwar gut, aber mir ist er zu nüchtern und trocken. Auch die Sonyeinspielungen machten mich nicht glücklich, obwohl der Charles Rosen nicht schlecht war.

Ich höre wieder und immer wieder den Schnabel und den finde ich toll, macht mir aber auch immer wieder die Tatsache schmerzlich bewußt, daß ich keine moderne Einspielung der Klaviersonaten von Beethoven habe, die mich persönlich völlig glücklich macht.
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