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Beethoven: Klaviersonaten - Meinungen zu Dieter Zechlin+A -A |
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Autor |
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koglmogl
Neuling |
#1 erstellt: 15. Jun 2009, 12:11 | ||||
Einen herzlichen Gruß an alle Klassik-Freunde hier im Forum, ich bin ganz frisch hier und möchte mich gern an diesem wunderbaren Forum beteligen. Nun zu meinem Anliegen. Ich bin auf der Suche nach einer Gesamtaufnahme von Beethovens Klaviersonaten und habe hier im Forum auch schon mächig viele Empfehlungen gefunden (gulda, gilels, arrau). Diese stehen auch schon auf meiner Liste, jedoch habe ich letztens eine Gesamtausgabe von Dieter Zechlin aus dem Jahre 1971 (bei Eurodisc erschienen)entdeckt. Leider sagt mir dieser Name überhaupt nichts(von gulda und gilels hab ich mir ja wenigstens schon was angehört). Könnt ihr mir etwas darüber erzählen, bin über jede Meinung dankbar. Gruß, die kleine koglmogl-Packung |
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Klassikkonsument
Inventar |
#2 erstellt: 15. Jun 2009, 15:38 | ||||
Hallo koglmogl, Dieter Zechlin war ein Pianist, dessen Aufnahmen wie viele andere aus der DDR auch heute bei "BerlinClassics" relativ günstig angeboten werden. Über seine Beethoven-Aufnahmen habe ich bislang nur Negatives gelesen. Selber kenne ich mit ihm lediglich Schuberts späte Klaviersonaten C-moll D 958 & B-dur D 960, die ich ganz ok finde. Viele Grüße [Beitrag von Klassikkonsument am 15. Jun 2009, 15:38 bearbeitet] |
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Martin2
Inventar |
#3 erstellt: 15. Jun 2009, 19:49 | ||||
Sehr herzlichen Gruß zurück.
Das wäre prima!
Gulda ist schon gut, aber ich höre den Schnabel doch lieber. Der ist allerdings uralt, aufgenommen 1932 - 1935. Sehr billig zu haben, Membran oder so was, 10 Euro für 10 CDs. Die Waldsteinsonate ist absolut großartig. Die Gilels Fastgesamtaufnahme von Beethoven hätte ich mir mal holen sollen, als es sie billig gab, habe allerdings die Brilliantbox mit Liveaufnahmen Gilels, recht günstig, die ich auch empfehlen kann, zum Beispiel auch wegen den tollen Klavierkonzerten, habe da so einiges und Gilels gefällt mir da großartig.
Ehrlich gesagt habe ich von diesem Pianisten noch nie gehört und da ich 47 bin und seit etwa 33 Jahren klassische Musik höre, ist dies ein schlechtes Zeichen. Bei ausgefallenem Repertoire kann man immer mal auch zum Nobody greifen, aber Beethovens Klaviersonaten sind kernigstes Kernrepertoire, selbst den Gilels gabs mal ausgesprochen billig, warum sollte mich da jemand wie dieser Zechlin überhaupt interessieren? Gruß Martin |
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koglmogl
Neuling |
#4 erstellt: 16. Jun 2009, 16:52 | ||||
aus einem einfachen Grund: ich kaufe klassik ausschließlich auf vinyl (hab ich vergssen zu erwähnen,sry) und da bin ich in der Bucht über eben diese Aufnahme gestolpert und eine gesamteinspielung der bekannten Pianisten war halt zu diesem zeitpunkt nicht im Angebot (was sich jetzt aber schon wieder geändert hat). D.h. dass ich diese Zechlin-Box wahrscheinlich günstiger schiessen könnte als die bekannten aufnahmen von gilels und co (da ihn ja so gut wie keiner kennt),wobei die preisunterschiede jetzt ehrlich gesagt nicht wirklich riesig sind, einen Löwenanteil desgesamtpreises macht immer noch der Versand. Und somit ein großes Dankeschön an eure Empfehlung(, dass ihr ihn nicht empfehlen könnt), ich werde bei den populären Werken wohl erstmal auch bei den "großen" Interpreten bleiben und schön weiter dieses forum durchforsten, um mich vor so manchen Fehlkauf zu bewahren. Grüße, die Koglmogl-Packung |
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Joachim49
Inventar |
#5 erstellt: 16. Jun 2009, 17:26 | ||||
Ich habe in LP-Zeiten mal Zechlin gehört, habe aber keine Erinnerung (und damals - und vielleicht auch heute - nicht das richtige Utrteilsvermögen. Aber etwas gefällt mir an den Reaktionen nicht, nämlich die vorschnelle 'Verurteilung' des Pianisten als zweitrangig. Es gab ja in der Ex-DDR ein recht reiches Musikleben. Nur weniges war im Westen gut bekannt (wohl auch weil die DDR an den Devisen interessiert war): Gewandhausorchester, Staatskapelle Dresden, Peter Schreier. Aufnahmen mit den Ost-Berliner Orchestern waren kaum zu hören. Das hatte gewiss auch politische Gründe. WXeil das eine das 'bessere' Deutschland war, galt halt a priori, dass auch die Musikkultur in der BRD besser war. Aber ob das so stimmt? Nehmen wir etwa den Pianisten Peter Rösel, er ist noch immer wenig bekannt, aber seine Aufnahmen (vor allem die Brahmsintegrale) wurden sehr gelobt, und das Preis-Qualitätsverhältnis war sehr, sehr gut. Warum sind wir uns so sicher, dass Zechlin sich nicht lohnt? Er hat in DDR Zeiten sehr viel eingespielt, er galt da unter den Pianisten vermutlich als Nr. 1. Sollte man damals in der DDR überhaupt nicht auf Qualität geachtet haben? Und wieso haben dann die Orchester und Kammermusikensembles in DDR-Zeiten ein recht hohes Niveau behalten? Ich vermute, dass Barenboim an der Staatsoper nicht einen Schrotthaufen übernommen hat. Das (heute unter dem Namen) Konzerthausorchester auftretenden Ensemble, war vor zwei Jahrzehnten wahrscheinlich auch nicht schlecht. Die Chöre hatten einen guten Namen. Warum soll Zechlin also apriori (also ungehört) zweitrangig sein. Natürlich, wenn man immer gleich die pianistischen Halbgötter zum Vergleich heranzieht (Schnabel, Gilels, Richter, Gulda, Serkin), dann ist vieles was sehr gut ist nur zweitrangig. Freundliche Grüsse Joachim |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#6 erstellt: 16. Jun 2009, 18:31 | ||||
Ich kann zu Zechlin nichts sagen, aber die Gulda-Box war derartig verbreitet in den 70ern/80ern, die sollte problemlos nicht allzu teuer auf Vinyl zu finden sein. Auch EMI-LPs der historischen Schnabel-Aufnahmen sollten nicht allzu selten sein. Ähnlich Brendel, Arrau, Kempff usw. Gilels dürfte dagegen schwieriger werden, weil viele dieser Aufnahmen erst in der Endphase des Vinyl in den 80ern herauskamen und nur als Einzelplatten. (Habe gestern ein paar Vinylpakete auf Ebay beobachtet, auf die ich bei der Suche nach den anderswo erwähnten Juilliard-Aufnahmen gestoßen war, aber es wurde mir dann doch zu teuer...) JK jr. |
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Hüb'
Moderator |
#7 erstellt: 20. Jun 2009, 05:21 | ||||
Hi, auf Vinyl ist Gulda gut und oftmals sehr preiswert zu haben. Brendel und Arrau kann ich ebenfalls empfehlen, dürften aber etwas teurer sein. Lohnend IMHO auch Barenboims GA für EMI/HMV. Grüße Frank |
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koglmogl
Neuling |
#8 erstellt: 21. Jun 2009, 13:23 | ||||
hi hüb', ja gulda hab ich in der Bucht auch letztens erst gesehen, war dann aber doch zu teuer. Danke für die anderen Tips, werd mich mal auf die lauer legen ( und vielleicht auch mal wieder den einen oder anderen Flomarkt besuchen gehen) Gruß, die koglmogl-Packung |
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Hüb'
Moderator |
#9 erstellt: 21. Jun 2009, 13:40 | ||||
Hi, wie wird der Gulda denn aktuell gehandelt? Vielleicht kann ich aushelfen. Grüße Frank |
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koglmogl
Neuling |
#10 erstellt: 21. Jun 2009, 14:29 | ||||
also die, die ich mir letztens angeschaut habe (m-) ging für 35€ weg. gruß, die koglmogl-packung |
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koglmogl
Neuling |
#11 erstellt: 21. Jun 2009, 14:49 | ||||
Hüb'
Moderator |
#12 erstellt: 21. Jun 2009, 15:22 | ||||
Hi, es sind jeweils die selben Aufnahmen. Die unterste Box dürfte die älteste sein. Die mittlere der 3 Boxen besitze ich (irgendwo? :.). Grüße Frank |
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Martin2911
Neuling |
#13 erstellt: 22. Mai 2013, 13:53 | ||||
Lieber koglmogl, ich habe gerade von dem Tod von Dieter Zechlin gehört und bin wirklich sehr traurig. Ich höre seit ich 8 Jahre alt bin Beethovensonaten. Ich habe die Großen gehört. Aber keiner hat soviel Echtheit im Spiel rübergebracht wie Dieter Zechlin. Joachim Kaiser lässt kein gutes Haar an ihm. Aber manchmal sollte man die Sonaten selber gespielt haben, um die musikalische Leistung von Dieter Zechlin zu würdigen. Den Prestoteil des 3. Satzes der Appassionata als Beispiel ist bei Schnabel ein einziger langweiliger Trampelpfad dagegen. Zechlin vermag hier zu steigern und dem Zuhörerr regelrecht wegzutanzen, bevor er im Abschluss total durchdreht! Gulda ist nicht schlecht (aber auf Technik angelegt) Arau lieb ich. Ashkenazy spielt richtig gut op. 81 und op. 53. Aber unerreicht: Dieter Zechlin. Ich habe alle Sonaten auf Platte und einige auf CD. Ich würde sie nie wieder aus der Hand geben. Seit Zechlin liebe ich Beethovens Sonaten. Liebe Grüße, Martin |
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LvBRocks
Neuling |
#14 erstellt: 01. Feb 2014, 14:05 | ||||
Hallo, hab mich extra angemeldet um mich ebenfalls als Dieter-Zechlin-Fan auszuweisen! Habe in den 90ern seine edel-Beethoven Klaviersonaten gekauft, einfach, um mal Beethovens Sonaten zuhause zu haben, höre sonst keine Klassik, aber z.B. Billy Joel hat um das Adagio aus der Pathetique ja ein Lied geschrieben, und die Mondscheinsonate begegnet einem ja überall... Anyway, die Aufnahmen sind von 1968 und 69, digitally remastered, aber man hört das Alter schon raus, und die alte Aufnahmetechnik. Das Klavier tönt aber schön voll und tief finde ich, ja, man hört manchmal ein Gequietsche oder Spiel-Geräusche, aber das macht ja nix (find ich jetzt...) Jetzt hab ich letztens in einer Doku Jeno Jandos Version der Mondscheinsonate gehört und die hat mich umgehauen. Andererseits ist eben das Adagio der Pathetique von ihm ziemlich lieblos gespielt im Vergleich zu Zechlin - da ist viiiiel mehr Gefühl drin! Der Flügel ist wärmer, das Stück etwas langsamer, die Betonung auf den einzelnen Händen - es wird etwas erzählt und nicht einfach nur abgespielt - meine Meinung. Will mich auch überhaupt nicht über Geschmack streiten - im Gegenteil!!! - einfach nur meine Liebe und Begeisterung für diesen Künstler kundtun - in Unterstützung von Martin!!! Echt ey, es scheint mir auch ein bissel arrogant 'nur weil ihn keiner kennt' kanns nix sein? Ts! Andersrum wird ein Schuh draus: Wie schön, dass man jetzt Zugriff auf diese Künstler hat!!! Na ist ja auch egal, für mich rocken die 3 klassischen Beethoven Sonaten von Zechlin, ich finde es toll, wie man bei jedem Spieler was Neues - oder eben auch nix Neues und nur Dahingeklimpere....- hört. Was interessieren mich Kritiker, mir muss das gefallen!! :-) |
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kannitverstan
Neuling |
#15 erstellt: 07. Mai 2014, 13:32 | ||||
Peter Rösel hat bis Ende 2011 sämtliche Beethoven-Klaviersonaten für King Records eingespielt. Die CDs sind leider in Deutschland nicht erhältlich, sondern nur über das Internet (Amazon), kommen dann aus Japan oder China und sind leider entsprechend teuer. Aber für einen wirklichen Liebhaber lohnt sich der Preis. EINEN BESSEREN INTERPRETEN DIESER WERKE GIBT ES NICHT! Ich kenne diese Sonaten auch vom wirklich begnadeten Gulda gespielt. Aber ich ziehe Rösel vor. Nicht nur aus Lokalpatriotismus, weil ich auch Dresdner bin. Ein Interpret von hohem Anstand, welcher sich zeigt in der Verpflichtung des Virtuosen dem Komponisten gegenüber. Einfühlungsvermögen und hoher analytischer Musikverstand spielen ineinander und alle persönliche Eitelkait bleibt außen vor. Hören Sie Rösel! Und unbedingt auch als Brahms-Interpret. |
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Hörbert
Inventar |
#16 erstellt: 07. Mai 2014, 17:28 | ||||
Hallo! @kannitverstan
Je nun, -das ist sicherlich Geschmackssache und kein Grund zum Schreien-. Sorry aber ich muß immer ein wenig schmunzeln wenn jemand glaubt er hat das Beste, das Tollste oder auch das Geilste für Jedermann endeckt. Geschmäcker, Perspektiven und Ansichten sind nun mal verschieden. MFG Günther |
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kannitverstan
Neuling |
#17 erstellt: 07. Mai 2014, 17:48 | ||||
Hallo Hörbert, ich wollte nicht rumschlaumeiern sondern nur meine Begeisterung kundtun. Begeisterte Menschen neigen nun mal schnell zu Superlativen. javascript:insert('%20:prost%20','') |
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Hörbert
Inventar |
#18 erstellt: 07. Mai 2014, 20:18 | ||||
Hallo! Schon klar, das trägt dir auch auch wohl niemand nach, ich selbst ziehe bei Beethovens Klaviersonaten halt Brendel und Badura-Skoda vor, -ausser bei den späten, da mag ich Pollini sehr-. Aber das ist natürlich Geschmackssache, leider gibt es von Maria Yudina nur sehr wenige Beethoven-Sonaten aber sie hat zumindestens die Diabelli- und Eroica- Variationen eingespielt da solltest du einmal reinhören wenn du historische Aufnahmen nicht scheust. MFG Günther |
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