Gehe zu Seite: Erste Letzte |nächste|

Haydn, Joseph: Die Klaviersonaten

+A -A
Autor
Beitrag
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 11. Mrz 2004, 02:06
Hallo Forianer,

Gestern schrieb gereon im Beethoven Sonaten Thread :


Hat vielleicht sonst noch jemand eine empfehlung von haydn-sonaten-gesamtaufnahmen? (carmen piazzini bei arte nova?)


und flugs ist ein neuer Thread daraus entstanden. (Zumindest hoffe ich das )

Haydns Klaviersonaten wurden überraschenderweise etliche Male eingespielt. Ich kenne da den Zyklus
von Buchbinder,den von Piazzini, den Du selbst erwähnt hast, ferner den mir Rudolf Buchbinder (in Wiener Plattengeschäften auch einzeln (d.H: als Doppel CD) erhältlich, dazu noch die Aufnahmen mit Jenö Jandö und Roland Batik.
Eigenartigerweise werden die Sonaten im Klassikbereich nicht allzu hoch eingeschätzt, das mag aber zum Teil daran liegen, daß es sooo viele sind, aber auch an der Tatsache, daß sie selten ädiquat eingespielt wurden.
Ich besitzte als Grundgerüst jene von Jandö, zumindest mal die ersten 8 Stück. Sie sind handwerklich gediegen, tontechnisch in Ordnung, indes sie reissen mich nicht mit.
Die Aufnahme mit Roland Batik (hier besitze ich eine aus der Serie) schien mir noch "neutraler".
Brendel wertet diese "Belanglosigkeiten" zu kostbaren Perlen auf, oder anders gesagt, er interpretiert diese kostbaren Perlen, nicht, wie die meisten anderen Pianisten, als "Belanglosigkeiten". Leider hat er nur einige "auserwählte" eingespielt.Buchbinder und Piazzini kenne ich (noch) nicht.
Haydns Sonaten kommen aber meiner persönlichen Meinung nach, am Hammerflügel oder Cembalo besser zu Geltung als am modernen Flügel.(Andreas Staier, Deutsche Harmonia Mundi)
Eine neuere CD mit Andrsnes hat mich (im Gegensatz zu seinen Einspielungen der Haydn Klavierkonzerte) nicht umgehauen, jedoch sollte man dies nicht zu streng sehen: Vielleicht habe ich in den letzen 4 Wochen mehr CDs gehört als ich vertragen konnte.......

Aber vielleicht gibt es dazu auch andere Meinungen und Anregungen

Grüße aus Wien
Alfred
mondblume1
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 11. Mrz 2004, 11:47
Hallo Andreas,

weil du vor kurzem Markus Schirmers Beethoven-CD angesprochen hast. Kennst du seine Haydn-aufnahme ? Eine wunderschöne Einspielung (Lotus records), untertitelt mit Vol. 1 - leider kam bis dato noch keine weitere heraus. Sonaten XVI / 34, 37, 50, 52. wirklich hörenswert - ich kenne auch die Brendelschen, auch die Hammerklavierfassungen von A. Staier.
gaspard
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 12. Mrz 2004, 03:29
Seid gegrüßt allerseits!
Erst vor eingen Tagen durch eine Google-Suchabfrage über einen Musiker auf dieses Forum aufmerksam geworden, möchte ich aufgrund der vielen interessanten Beiträge gelegentlich hier vorbeischauen.

Meine Vorlieben in Sachen Klassik liegen hauptsächlich bei der Klaviermusik.

Haydn interessiert mich eher wenig. Ich besaß bis vor kurzem nur die späten Sonaten (Hob. ... 48 - 52) in der Fassung von Glenn Gould. In eine Pogorelich-CD hatte ich auch schon mal reingehört. Dann kaufte ich die komplette Einspielung von Walter Olbertz (Edel-Classics 9-CD-Box). Ausschlaggebend war hier u.a. der günstige Preis (deutlich unter 30 EUR).

Rein klangtechnisch können sich die betagten Aufnahmen aus den 60er und 70er Jahren sicherlich hören lassen. Inwiefern Olbertz mit seinem (für meinen Geschmack) eher verhaltenen Spiel den Vorgaben des Komponisten huldigt, sei dahingestellt. Etwas mehr Temperament, Witz und Sinn für Überraschungsmomente hätten gewiss nicht geschadet. So kommt bald Langeweile auf. Einen Haydn-Neuling bringt diese Interpretation kaum auf den Geschmack. Ich werde sie früher oder später bei eBay übern Tresen schieben und nach was Neuem Ausschau halten ... diesmal aber nicht ohne Hörprobe (und vielleicht einem guten Tipp aus diesem Forum)

g
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 14. Mrz 2004, 22:43
Hallo,

Einer der gravierenden Nachteile von Gesamteinspielungen, ist wohl der, daß auch dem Interpreten nicht alle Werke gleich viel bedeuten, ist hier wohl gleichbedeutend mit gelingen. Speziell die Haydn Sonaten, die über einen enormen Zeitraum entstanden sind, schwanken sehr in Qualität und Ausdruck, verlangen jedoch auf alle Fälle verschiedene Interpretarionsansätze. Wieweit ein einzelner Pianist dies leisten kann weiß ich nicht.
Die ersten 32 Sonaten sin ja mehr oder weniger für das Cembalo geschrieben, die folgenden eignen sich für beides,
Cembalo und Hammerklavier, ab Nr 40 wurde ausschließlich für Hammerklavier komponiert. (Haydn besaß eines von Schantz)
So gesehen hat sich meine Linie *einzeln* zu kaufen, eigentlich bewährt.

Gestern habe ich von Rudolf Buchbinder eine Doppel-CD mit Haydn-Sonaten (Folge1 = Sonate Nr 1 bis Nr 16) TELDEC erworben.
Über die Buchbinder-Einspielung wurde ja schon viel Gutes und viel Schlechtes geschrieben, dem füge ich jetzt etwas hinzu.

Zunächst habe ich die Aufnahme ohne Vergleich auf mich wirken lassen. Die allerersten Sonaten (1-7) sind ja eher
"Belanglosigkeiten" , ein wenig hölzern wie ich meine.
Aber ab Nr 8 gewinnen sie dann sichtlich an Charakter.

Buchbinder spielt auf einem Steinway, dem er aber einen schlanken Ton entlockt, der irgendwie noch ein Cembalo erinnert, viel Stakkato und "Terassendynamik".
Ich finde, er macht das ausgezeichnet, und wird Haydn damit voll gerecht, soweit dies mit einem modernen Flügel überhaupt möglich ist.

Wie gut die Aufnahme wirklich ist, wird klar, wenn man hier Jandös Aufnahme (für Naxos) gegenüberstellt.
Eher behäbig "romantisch", nimmt es diesen Werken alles was ihren Reiz ausmacht.Zudem ist die Aufnahmetechnik, wie gelegentlich bei Naxos, ein wenig hallig (Aufnahmeort ist eine Kirche). was die Situation noch verschlimmert.

Das sagt aber nicht über die Qualität des Gesamtzyklus aus, den ich, so noch erhältlich, Stück um Stück zukaufen werde.
---------------------------------------------------
Manche Pianisten (hier meine ich konkret Brendel)
spielen ja *prinzipiell* nur jene Werke ein, die sie für "würdig befinden"
Brendels Aufnahmen der Sonaten Nr 49-51 (den komplexesten des ganzen Zyklus) halte ich für überaus gelungen.
Man vergleiche hier mir Roland Batik, dessen Aufnahmen einen eher guten Ruf haben. Mir jedoch konnten sie nicht gefallen. Zu weich, IMO falsche Akzente, einfach schwächer als Brendel, wie ich meine.
----------------------------------------------------
Aber wenn man HIP Interpreteationen mag, dann würde ich zu Andreas Staier greifen. Er hat AFAIK nur 3 CDs für die deutsche harmonia mundi eingespielt.

-----------------------------------------------------
Gelobt, aber das will nichts sagen, wird auch die neue
Serie, die Emanuel Ax begonnen hat. Kennt die wer ?

mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred
gaspard
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 18. Mai 2004, 14:23

Alfred: Nachteile von Gesamteinspielungen...


@Alfred

die Quadratur des Kreises wäre eine Sammlung mit verschiedenen Interpreten auf unterschiedlichen Instumenten.

Brilliant sei Dank lässt sich sowas ohne großes finanzielles Risiko erwerben.

10 CD-Box (Brilliant), bei 2001 z.Zt. für 9,99 EUR
Bart van Oort, Stanley Hoogland, Ursula Dütschler, Yoshiko Kojima, Riko Fukuda/Klavier.

Trouw/Amsterdam:"Technisch und musikalisch hervorragend. Superklang. Aufgenommen auf Original Wiener Fortepianos oder präzisen Kopien der historischen Instrumente".


g
Kakapofreund
Inventar
#6 erstellt: 18. Mai 2004, 23:07


Alfred: Nachteile von Gesamteinspielungen...


@Alfred

die Quadratur des Kreises wäre eine Sammlung mit verschiedenen Interpreten auf unterschiedlichen Instumenten.

Brilliant sei Dank lässt sich sowas ohne großes finanzielles Risiko erwerben.

10 CD-Box (Brilliant), bei 2001 z.Zt. für 9,99 EUR
Bart van Oort, Stanley Hoogland, Ursula Dütschler, Yoshiko Kojima, Riko Fukuda/Klavier.

Trouw/Amsterdam:"Technisch und musikalisch hervorragend. Superklang. Aufgenommen auf Original Wiener Fortepianos oder präzisen Kopien der historischen Instrumente".


g


GEKAUFT!!!
Martin2
Inventar
#7 erstellt: 11. Feb 2010, 04:25

gaspard schrieb:

Haydn interessiert mich eher wenig. Ich besaß bis vor kurzem nur die späten Sonaten (Hob. ... 48 - 52) in der Fassung von Glenn Gould. In eine Pogorelich-CD hatte ich auch schon mal reingehört. Dann kaufte ich die komplette Einspielung von Walter Olbertz (Edel-Classics 9-CD-Box). Ausschlaggebend war hier u.a. der günstige Preis (deutlich unter 30 EUR).

Rein klangtechnisch können sich die betagten Aufnahmen aus den 60er und 70er Jahren sicherlich hören lassen. Inwiefern Olbertz mit seinem (für meinen Geschmack) eher verhaltenen Spiel den Vorgaben des Komponisten huldigt, sei dahingestellt. Etwas mehr Temperament, Witz und Sinn für Überraschungsmomente hätten gewiss nicht geschadet. So kommt bald Langeweile auf. Einen Haydn-Neuling bringt diese Interpretation kaum auf den Geschmack. Ich werde sie früher oder später bei eBay übern Tresen schieben und nach was Neuem Ausschau halten ... diesmal aber nicht ohne Hörprobe (und vielleicht einem guten Tipp aus diesem Forum)



Den Olbertz gibt es jetzt bei JPC noch billiger, für nur noch 13 Euro. Aber nach diesem deutlichen Verriß und nachdem ich auch sonst nichts positives im Internet dazu finde, werde ich mir den Olbertz trotz seines äußerst geringen Preises nicht holen.

Gruß Martin
Hüb'
Moderator
#8 erstellt: 11. Feb 2010, 08:33
Hallo Martin,

nimm die hier:
http://www.amazon.de...id=1265866267&sr=1-7

Die Einspielungen gefallen mir gut - allerdings bin ich mir nicht sicher, ob der Normalsterbliche überhaupt eine GA der Haydn-Sonaten braucht ;). Vielleicht sind die Einzelaufnahmen von Brendel und Richter einfach die bessere Wahl.

Grüße
Frank
Martin2
Inventar
#9 erstellt: 11. Feb 2010, 09:11
Hallo Frank,

ja ob der Normalsterbliche die gesamten Haydn Sonaten braucht, weiß ich auch nicht. Aber bin ich denn ein Normalsterblicher? Scherz beiseite.

Ein paar Aufnahmen mit den Klaviersonaten habe ich ja schon. Eine Richter CD ( in der Decca Piano Masterworksbox), die CD aus der Haydn Porträt box ( u.a. mit Horrowitz und Salomon) und dann diese 4 CD Box von Membran. Eine Gesamtaufnahme hätte für mich den Sinn, den Haydn mal zu kompletieren.

Insgesamt muß ich nämlich sagen, daß mir der Haydn eigentlich sehr gut gefällt. Ist jetzt nicht so überwältigend originell wie der Beethoven, aber was ich habe, habe ich gerne gehört.

Die Carmen Piazini ist mir zu teuer, zumal mich ihre Einspielung der Mozart Sonaten nicht dazu gebracht hat, diesen sehr viel abzugewinnen.

Was aber die Frage anbetrifft, ob der Normalsterbliche eine gesamte Haydnbox braucht: Für Sachen, die ich vielleicht nur einmal höre und dann möglicherweise nie wieder, brauche ich eben keine teure Box. Nur was völlig lethargisches, wo einem die Füße einschlafen, brauche ich eben auch nicht. Vielleicht versuche ich es ja mal mit der Brilliantbox. Irgendwann mal jedenfalls.


Gruß Martin
Hüb'
Moderator
#10 erstellt: 11. Feb 2010, 09:45

Martin2 schrieb:
Insgesamt muß ich nämlich sagen, daß mir der Haydn eigentlich sehr gut gefällt. Ist jetzt nicht so überwältigend originell wie der Beethoven, aber was ich habe, habe ich gerne gehört.

Dann spricht sicher nichts gegen den Kauf einer GA.

Die Buchbinder-GA wurde seinerzeit ebenfalls gut besprochen, liegt aber in der gleichen "hohen" Budgetpreisklasse (;)):
http://www.jpc.de/jp...sonaten/hnum/5693451

Bleibt zur günstigen Vervollständigung fast nur Brilliant:
http://www.jpc.de/jp...sonaten/hnum/9555415

Grüße
Frank
Kreisler_jun.
Inventar
#11 erstellt: 11. Feb 2010, 11:51
Eine Option, wenn auch nicht mehr so extrem preiswert wie früher wäre Christine Schornsheim bei Capriccio auf unterschiedlichen historischen Instrumente, inkl. Cembalo (+ Interview-CD).

jpc, bei Amazon günstiger für <30 EUR zu haben

Richter hat eine recht eigenwillige Auswahl eingespielt, dazu oft sehr (vielleicht zu) gewichtig interpretiert. Gewiss sind die frühen Sonaten nicht unbedingt Pflichtprogramm, aber es gibt jenseits der bekanntesten Werke doch viel Lohnendes, was man schnell übersieht.

(Wenn ich sehe, was "Normalsterbliche" in diesem Forum alles an obskuren Dingen zu brauchen scheinen, ist eine GA der Haydn-Sonaten noch recht weit oben auf der Liste... :D)

JK jr.
Martin2
Inventar
#12 erstellt: 11. Feb 2010, 13:21
Hallo Kreisler Jr.,

ich bin auch unbedingt davon überzeugt, daß sich der Haydn lohnt. Heute hörte ich mal wieder die erste Scheibe aus meiner Membranbox. Und die hat zwar wirklich keinen guten Klang, irgendwie klirrend und zumindestens über Kopfhörer sehr verrauscht, aber das ist wirklich eine sehr gute Interpretation. Gespielt von einer gewissen Rena Kyriakou. Im deutschsprachigen Wikipedia findet sich nichts über sie aber hier:

http://en.wikipedia.org/wiki/Rena_Kyriakou

Die anderen CDs in der Box sind allerdings nicht so toll, Martin Galling fand ich langweilig und Walter Klien lag so in der Mitte. Gut, ich kann das überhaupt nicht beurteilen, weil mir die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Nur die Kyriakou spielt das überhaupt nicht runter, sondern spielt das mit einer Agogik und Dynamik, die ich absolut überzeugend finde. An sich eine wunderbare Scheibe. Und ich glaube, daß Haydn wirklich so was braucht. Was sind denn Deine Lieblingsaufnahmen vom Haydn? Und übrigens sind auch bei der Kyriakou, die ja nicht nur Pianistin sondern auch Komponistin war, durchaus frühe Werke dabei wie die 21. und 24. Sonate, die ich wirklich gerne höre. Gut, vielleicht sind ja auch noch frühere Werke wirklich nicht so gut.

Welche Einspielungen von Haydn, sowohl Gesamteinspielungen wie auch Einzeleinspielungen kennst Du denn, welche liegen Dir besonders am Herzen? Immerhin hattest Du im subjektiven Komponistenranking den Haydn ja an zweite Stelle gesetzt, also wird er dir auch sehr am Herzen liegen.

Die Klaviersonaten von Haydn liegen mir auf jeden Fall, während ich bei den Oratorien noch nie über die ersten 15 - 20 Minuten hinaus gekommen bin, sowohl bei der Schöpfung als auch bei den Jahreszeiten. Haydn ist für mich ein absoluter Musiker, wenn er dramatisch werden will, überzeugt er mich nicht. Aber man muß ja auch nicht alles mögen.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#13 erstellt: 11. Feb 2010, 13:56
Ich habe die Schornsheim-Box, dann die drei CDs mit Staier, sowie Goulds und Brendels Aufnahmen, eine CD mit Schiff, eine mit Pletnev, etliche Sonaten mit Richter und noch einige einzelne Piazzini-CDs.

Wenn Dich Cembalo bei den frühen Werken und historisches Hammerklavier bei den anderen nicht stört, würde ich mir Schornsheims Box holen; billiger wirst Du kaum davon kommen. Die günstigen Gesamtaufnahmen auf dem modernen Klavier (Olbertz, Klien, Buchbinder) kenne ich alle nicht
(hier würde ich spontan zu Buchbinder tendieren)

Ich finde Schornsheim verglichen mit dem, was ich sonst kenne, sehr gut, allein hätte ich einige Werke, für die sie das Cembalo wählt, lieber auf einem Hammerklavier gehört. Wenn ich recht erinnere z.B. Sonate Nr. 23? F-Dur mir einem sehr bewegenden Mittelsatz in Moll, der auf dem Cembalo doch an Wirkung einbüßt.
Staiers Set enthält die meisten bekannten Sonaten, nicht aber z.B. eine sehr gute in h-moll oder besagte F-Dur oder auch die As-Dur-Sonaten. Richter ist wie gesagt recht eigenwillig; ein Favorit von ihm scheint eine frühe g-moll-Sonate gewesen zu sein. Er ist mir manchmal etwas zu gewichtig.

Ich habe von den Sonaten natürlich auch lange nicht alle auf dem Schirm und kann spontan etwas dazu sagen; die Nummern kenne ich oft selbst von denen, die ich gerne mag, nicht. Als Ganzes ist die Werkreihe sicher nicht so bedeutend wie die Quartette, Trios und Sinfonien, aber es gibt eben einige sehr lohnende Stücke jenseits der bekanntesten Handvoll. Das sind wohl die beiden späten Es-Dur-Sonaten (49 und 52), die C-Dur (50) und die c-moll (20 oder 33, ich kann mir die unterschiedlichen Nummern in diversen Systemen schlecht merken). Ein weiteres häufig eingespieltes Stück sind die späten f-moll-Variationen.

Da gäbe es außer den o.g. etwa noch die Sonaten in e-moll, h-moll und cis-moll, die D-Dur, die neulich hier jemand gesucht hat, noch zwei späte mit Variationensätzen (auch in D und C?) und auch der Rest des Sechserpacks, in dem die cis-moll und die c-moll enthalten sind.

Aber auch die weniger bedeutenden Stücke sind meistens spritzig und unterhaltsam.

viele Grüße

JK jr.
Martin2
Inventar
#14 erstellt: 11. Feb 2010, 14:24
Hallo Kreisler Jr.,

die Sache mit dem historischen Hammerklavier ist für mich noch nicht gelöst. Ich habe eine Aufnahme einer Schubertsonate in der Brilliantbox, wo ich dieses Klavier überhaupt nicht mochte - sehr metallisch klingend und grob wie in einer Schifferkneipe. Aber dann kaufte ich mir die Mozart Violinsonaten mit Kuijken und dieses historische Klavier mochte ich wieder sehr gerne ( wobei dieses Klavier ein Nachbau war). Ich vermute dann, daß es möglicherweise wirklich auch aufs Klavier ankommt.

Aber danke für den Tip mit der Schornsheimbox. Wieviel davon ist denn Cembalo?

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#15 erstellt: 11. Feb 2010, 16:17

Martin2 schrieb:
Ich vermute dann, daß es möglicherweise wirklich auch aufs Klavier ankommt.

Aber danke für den Tip mit der Schornsheimbox. Wieviel davon ist denn Cembalo?


Für meine Ohren klingen die Instrumente, die Schornsheim verwendet, sehr gut, außer dem auf einer CD (für ziemlich unwichtige Stücke) verwendeten Clavichord, aber dieses Instrument scheint unmöglich vernünftig aufzunehmen zu sein.
Das Set umfaßt 13 CDs, die allerdings nicht so vollgestopft sind (etliche unter 60 min.) und eine mit dem Interview. 5 CDs sind mit (zwei unterschiedlichen) Cembali, eine mit Clavichord und der Rest mit zwei verschiedenen Hammerflügeln. (Es sind auch etliche Werke zweifelhafter Autorschaft enthalten, daher die vielen CDs)
Ich hatte wegen des Cembalos zunächst auch ein wenig Bedenken und wie angedeutet, würde ich bei etlichen Werken (ca. einer CD), die hier auf dem Cembalo geboten werden, das Hammerklavier klar vorziehen. Aber ingesamt finde ich die Interpretationen so lebendig und abwechslungsreich, dass das nicht ins Gewicht fällt.

Dazu kommt eben, dass das Set bei Amazon regulär für ca. 27 und auf dem Marketplace noch etwas günstiger zu haben ist. Das ist schwer zu schlagen und die Interpretationen sind wirklich sehr gut. Ohne ausführliche Vergleiche angestellt zu haben, finde ich Staier (der auf einigen vierhändigen Stücken Schornsheim begleitet) nicht unbedingt besser (und wenigstens eines seiner Klaviere klingt m.E. klimpriger).

Was mir noch einfällt, ist, dass es auch eine Box bei BIS mit Brautigam gibt. Die soll auch sehr gut sein, ist aber teurer (wenngleich immer noch preiswert), aber ich bin momentan zu gut mit Haydn-Sonaten versorgt, als dass ich mir die auch noch anschaffen wollte...

Der einzige ähnlich gute Haydn-Deal ist m.E. die Brilliant-Box mit den Klaviertrios.

viele Grüße

JK jr.
Moritz_H.
Stammgast
#16 erstellt: 11. Feb 2010, 19:36
Hallo,

hier die erste CD einer neuen (Gesamt?)Einspielung der Haydn-Sonaten auf einem Yamaha-Flügel:



Der Pianist hat sich gute Noten geholt mit der Einspielung der Klavierwerke von Debussy. Mal gespannt was das rauskommt ...



Kreisler_jun. schrieb:
Was mir noch einfällt, ist, dass es auch eine Box bei BIS mit Brautigam gibt. Die soll auch sehr gut sein, ...


Im Nachbarland war diese Box in einer Aktion … Und die ist echt Klasse …
Martin2
Inventar
#17 erstellt: 12. Feb 2010, 23:32
Hallo Kreisler Jr.,

also vielen Dank noch mal für den Tip mit der Schornsheim, den ich sehr ernst nehme und dem ich auch irgendwann nachgehen werde. Es freut mich, überhaupt jemanden zu treffen, der die Haydn Klaviersonaten mag. Nur ist hier die richtige Interpretation für mich fast noch wichtiger als bei Beethoven. In Bezug auf das "Schwere" bei Richter magst du recht haben. Das "Glöckchenmotiv" im ersten Satz der 52. Klaviersonate wird bei Richter für mein Gefühl nicht reizvoll genug ausgespielt ( hier gefällt mir Klien und selbst Horowitz besser). Andere Klaviersonaten fand ich bei Richter großartig. Die Membranbox ( 4 CDs) lohnt sich auf jeden Fall wegen der Rena Kyriakou, aber auch der Walter Klien ist so schlecht nicht, nur die 4. CD mit dem Martin Galling fällt wirklich ab.

Insgesamt bin ich der Überzeugung, daß die Frage der richtigen Interpretation bei Haydn eine enorme Rolle spielt. Die Mondscheinsonate von Beethoven beispielsweise wird ihre Wirkung letzlich nie verfehlen, aber wer die Haydn Sonaten einfach nur klassizistisch runter spielt ( wie ich bei diesem Galling deutlich das Gefühl hatte) und die "Spannungen" des musikalischen Verlaufs überhaupt nicht deutlich macht, der richtet Haydn für mein Gefühl wirklich zum langweiligen, drögen musikalischen Klassizisten hin.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#18 erstellt: 13. Feb 2010, 00:47
Ich würde bei Schornsheim ungeachtet des niedrigen Preises allerdings ein Probehören empfehlen. Ein gewisses Faible für die historischen Instrumente, obwohl sie in meinen Ohren nicht "offensiv" klingen, muss man nämlich vermutlich mitbringen.

Und ich würde auch sagen, dass die Klaviersonaten Haydns eine inhomogenere Werkgruppe sind als die Sinfonien, Trios, erst recht die Quartette (diese sind die systematischste und anspruchsvollste). Von den ca. 50 Sonaten sind wohl 10 oder mehr von fragwürdiger Autorschaft und mindestens ebensoviele ziemlich frühe Werke.
Stücke wie die späte Es-Dur-Sonate ragen in qualitativer Hinsicht deutlich heraus und sind auch in der Anlage viel näher an Beethoven und dem 19. Jhd. als das Gros der Sonaten. Aber nicht nur das bekannteste knappe Dutzend (etwa die von Brendel eingespielte Auswahl), sondern noch eine Reihe weiterer Werke sind schon sehr lohnend, der Rest jedenfalls unterhaltsam.

JK jr.
Kreisler_jun.
Inventar
#19 erstellt: 14. Feb 2010, 14:36
Nochmal ein Überblick (ohne alle zweifelhaften Werke, aber davon sind auch noch einige dabei)

HobV 16: 1 C-dur UT 10
HobV 16: 2 B-dur UT 11
HobV 16: 3 C-dur UT 14
HobV 16: 4 D-dur UT 9
HobV 16: 5 A-dur UT 8
HobV 16: 5a D-dur
HobV 16: 6 G-dur UT 13
HobV 16: 7 C-dur UT 2
HobV 16: 8 G-dur UT 1
HobV 16: 9 F-dur UT 3
HobV 16: 10 C-dur UT 6
HobV 16: 11 G-dur UT 5
HobV 16: 12 A-dur UT 12
HobV 16: 13 E-dur UT 15
HobV 16: 14 D-dur UT 16
HobV 16: 15 C-dur
HobV 16: 16 Es-dur
HobV 16: 17 B-dur
HobV 16: 18 B-dur UT 20
HobV 16: 19 D-dur UT 30 x

HobV 16: 20 c-moll UT 33 s.u.

HobV 16: 21 C-dur UT 36 op.13,1
HobV 16: 22 E-dur UT 37 op.13,2
HobV 16: 23 F-dur UT 38 op.13,3 x
HobV 16: 24 D-dur UT 39 op.13,4
HobV 16: 25 Es-dur UT 40 op.13,5
HobV 16: 26 A-dur UT 41 op.13,6 x

HobV 16: 27 G-dur UT 42 op.14,1
HobV 16: 28 Es-dur UT 43 op.14,2
HobV 16: 29 F-dur UT 44 op.14,3 x
HobV 16: 30 A-dur UT 45 op.14,4 x
HobV 16: 31 E-dur UT 46 op.14,5 x
HobV 16: 32 h-moll UT 47 op.14,6 x

HobV 16: 33 D-dur UT 34 x
HobV 16: 34 e-moll UT 53 x

HobV 16: 35 C-dur UT 48 op.30,1 x
HobV 16: 36 cis-moll UT 49 op.30,2 x
HobV 16: 37 D-dur UT 50 op.30,3 x
HobV 16: 38 Es-dur UT 51 op.30,4 x
HobV 16: 39 G-dur UT 52 op.30,5 x
(HobV 16: 20 c-moll op.30,6 x)

HobV 16: 40 G-dur UT 54 x
HobV 16: 41 B-dur UT 55 x
HobV 16: 42 D-dur UT 56 x

HobV 16: 43 As-dur UT 35 x
HobV 16: 44 g-moll UT 32 x
HobV 16: 45 Es-dur UT 29
HobV 16: 46 As-dur UT 31 x

HobV 16: 47a e-moll UT 19 x
HobV 16: 47b F-dur UT 57 x
(hier wurde anscheinend aus zwei Sätzen des älteren Werks für die Druckausgabe mit einem zusätzlichen Satz eine neue Sonate erstellt)

HobV 16: 48 C-dur UT 58
HobV 16: 49 Es-dur UT 59
HobV 16: 50 C-dur UT 60
HobV 16: 51 D-dur UT 61
HobV 16: 52 Es-dur UT 62

Gould (6): 42, 48-52
Brendel (11): 20 c-moll, 32 h-moll, 34 e-moll, 37, 40, 42, 48-52
Staier (13): 20, 35-39, 33, 34, 48-52
Richter (unvollständig?, teils mehrfach aufg. kenne nicht alle seiner Aufnahmen):
2, 20, 22, 24, 29, 32, 44 g-moll, 40-42, 46, 48, 49?, 52

So eine Auswahl wie die von Brendel bzw. Staier (die jeweils noch ein paar Füller, darunter immer die f-moll-Var. enthalten), scheint mir das Minimum, wobei es allerdings noch eine Reihe weiterer interessanter Werke gibt.

Ich habe jetzt nochmal in einige CDs der Schornsheim-Box hineingehört; mir besonders lohnend erscheinende Werke habe ich mit x markiert (wenn es fehlt, habe ich das entsprechende Werk aber vielleicht auch einfach diesmal nicht gehört). Zu den Werken vor Hob. #20 bin ich noch nicht recht gekommen (19 ist auch ziemlich gut); die hohen Nummern sind aber oft irreführend; 46 z.B. ist ein Werk aus der Zeit um 1770.

Es gibt drei "sixpacks" op.13, 14 und 30, s.o. Die berühmteste frühe Sonate, c-moll, ist vermutlich früher entstanden als der Rest der Sammlung (auch wenn 20 vermutlich eine deutlich zu frühe Entstehungszeit nahelegt).
Die sind alle drei durchaus lohnend, selbst wenn nur wenige Werke davon besonders bekannt sind.

Schornsheim spielt op.13 u. 14 (ca.1770-75)jeweils zur Hälfte auf dem Cembalo und dem Hammerklavier. Hier hätte ich das Hammerklavier durchgehend bevorzugt, besonders wie gesagt bei 23 im langsamen Satz. Allerdings wird ein zweimanualiges Instrument mit interessanten Register/Klangeffekten verwendet (deutlich zu hören in 19 und 31). (Historisch ist sicher beides gerechtfertigt, da in den 1770er Jahren Cembali noch verbreitet verwendet wurden; es gibt ja auch Einspielungen von zB Mozarts KV 271 oder Haydns D-Dur-Konzert mit dem Cembalo.)

Die drei Sonaten 40-42 bilden ebenfalls ein Opus; wie etliche andere sind sie nur zweisätzig, meist mit recht umfangreichen Variationen am Anfang.
43-46 sind wieder viel früher (wie die Urtext-Nummern andeuten), aber
Die 5 späten Sonaten scheinen alles Einzelwerke, zwei zweisätzige (48 und 51) und drei gewichtige dreisätzige, die vermutlich mit der c-moll die berühmtesten sein dürften.

viele Grüße

JK jr.
Martin2
Inventar
#20 erstellt: 28. Jul 2010, 15:55
Ich habe mir, nachdem ich 6 CDs Klaviersonaten mit Haydn schon habe ( u.a. eine von Richter, Horowitz usw.) diese Gesamteinspielung mal geholt:

jpc.de

Bisher habe ich 5 CDs gehört und ich bin bislang sehr angetan. Es wird genialere Interpretationen geben, aber das ist alles sehr ordentlich und der Klang der Forte Pianos Nachbauten ( die Sonaten werden wohl allesamt auf Piano Forte Nachbauten gespielt) zur Musik sehr passend. Natürlich entdecke ich doch insgesamt doch nur sehr wenig neues, was mich wirklich umhaut, aber es war immer ein Bestreben von mir, mich mit den Haydn Klaviersonaten in ihrer Gesamtheit mal auseinanderzusetzen, was ich nun tun kann.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#21 erstellt: 01. Aug 2010, 18:59
Ja, ich habe heute und gestern wieder Haydn Klaviersonaten gehört, aus obiger Box. Insgesamt habe ich allerdings schon den Eindruck, daß mir doch vieles einfach zu schlicht ist. Gestern bei Baart von Oorts zweiter CD war es besonders die 33. Klaviersonate, die mir gefiel. Heute mit dem Hogland besonders die 27. Klaviersonate und die 52. Klaviersonate dürfte ohnehin die berühmteste von Haydn sein.

Was übrigens in dieser Box sehr gut ist, ist ein - allerdings in Englisch gehaltenes - Begleitheft von immerhin 28 Seiten, auf denen teilweise über die Sonaten geredet wird, teilweise über die Authentizität der Sonaten. Eine so gute Dokumentation für ein solche günstige Sammlung hat mich doch überrascht.

Wie gut die Interpreten sind, kann ich nicht wirklich beurteilen. Ich finde das Projekt sympathisch: 5 Pianisten bzw. Pianistinnen, nämlich der ältere Hogland und drei seiner Schüler und eine andere jüngere Pianistin. Bart von Oort gefällt mir sehr gut, Hogland gefällt mir bei der 52. ( wo ich drei Vergleichsaufnahmen habe) wirklich nicht schlecht. Erstaunlich, daß mir die 50. Klaviersonate, die Bart von Oort im Begleitheft als die brillianteste neben der 52. anpreist, so gar nicht gefallen wollte, aber das mag sich ändern.

Alfred Schmidt ( der hier nicht mehr schreibt) schrieb weiter oben, von Belanglosigkeiten, die sich als Perlen entpuppen. Ob die Pianisten hier diese Fähigkeit haben, scheinbar etwas schlichtes durch pianistisches Können zu überhöhen, bezweifle ich etwas. Anderseits bezweifle ich auch trotzdem, daß die Haydn Klaviersonaten an die Beethovenschen heran reichen; das tun sie sicher nur zum Teil.

Die Frage bei obiger Edition bleibt natürlich auch, ob einem der Klang der hier dargebotenen Forte Pianos gefällt. Ich bin hier etwas hin und her gerissen. Daß ein Fortepiano "authentischer" ist, ist gar keine Frage; natürlich ist es reizvoll, Haydns Klaviersonate 52 hier mit einem Instrument von 1794 zu hören, eben dem Jahr, als diese Klaviersonate entstand.

Letzlich verwirrend ( auch das macht das Begleitheft klar) sind letzlich die Nummern für die Sonaten. Die 52. Sonate dürfte tatsächlich die letzte und hochnummerierteste Sonate sein; dann gibt es aber auch einige sehr frühe, aber sehr spät veröffentlichte, so daß die Nummerierung von der Chronologie her mehr verwirrt, als daß sie Ordnung schafft. Aber, auch wieder ein Positivum dieser Box: Die jeweilige, oft nur vermutete Entstehungszeit dieser Sonaten, ist auf den CD Hüllen angegeben.

Ich habe diese Box eben auch gekauft, um mal einen wirklichen Überblick über diese Sonaten zu haben, aber zum Beispiel die Aufnahmen mit der Rena Kyriakou aus der Membranbox schätze ich doch immer noch mehr.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#22 erstellt: 01. Aug 2010, 21:34
Die Nummern sind teils verwirrend und es gibt zwei Numerierungssysteme (52 ist dann 62), siehe meine Liste oben. Wenn ich recht erinnere, sind z.B. 43 - 46 viel früher als die Nummer nahelegt.

Es dürfte übrigens kaum jemand je behauptet haben, Haydns Sonaten seien insgesamt Beethovens ebenbürtig. Das trifft nur auf einige Werke wie die berühmte c-moll, die beiden späten Es-Dur (49 und 52), die C-Dur (50), aber auch die e-moll und h-moll und die sehr schönen zweisätzigen Sonaten 40-42 und noch ein paar.

Als schlicht würde ich übrigens auch die wenigsten der weniger virtuosen, vom Umfang her bescheideneren Stücke bezeichnen. Es sind schon sehr viele originelle, ideenreiche und unterhaltsame Stücke dabei.

viele Grüße

JK jr.
Martin2
Inventar
#23 erstellt: 01. Aug 2010, 23:45
Hallo Kreisler Jr.,

wenn ich Haydns Klaviersonaten als teilweise "schlichter" beschreibe, solltest Du hier nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Es ist nur ein Ausdruck, um einfach meinen Höreindruck zum Ausdruck zu bringen. Ob die Haydnschen Klaviersonaten pauschal an die Beethovenschen heran reichen, ist im übrigen auch völlig irrelevant. Haydns Sonaten haben schlicht andere Qualitäten als die Beethovenschen.

Ich mag die Haydnschen Klaviersonaten wirklich sehr gerne. Heute hörte ich etwa noch mal die 1. Scheibe aus der Brilliantbox mit Bart von Oort und es ist wirklich eine wundervolle Scheibe. Dabei sind das durchaus nicht nur "späte Meisterwerke" wie die 52. Klaviersonate, sondern zum größten Teil frühe Stücke. Auf der Scheibe sind die 41,, 16. 2., 32 und die ( auch frühe) 46. Sonate. Alles Stücke, die sich wunderbar hören lassen und die durchaus nicht nur den "reifen" Haydn repräsentieren ( wobei er manche dieser "frühen Stücke" ohnehin in einem Lebensalter schrieb, daß in der Mozartschen Biographie das Lebensalter der "letzten Meisterwerke" gewesen ist)

Welche Sonaten mir in Zukunft noch gefallen werden, wird sich noch heraus stellen ( ob mir etwa die 50. doch noch zusagt). An diesem Punkt bleibt nur zu sagen, daß die Klaviersonaten Haydns wirklich "bestimmte Qualitäten" haben, die mit den Beethovenschen etwa überhaupt nicht zu vergleichen sind. Beethovens Klaviersonaten sind oft "bestürzend genial", in dieser Hinsicht aber letzlich einfacher zu rezipieren - es sei denn man hätte kein Verständnis für Beethoven. Haydn dagegen ist "wenig sensationell", aber wie man dann doch fest stellt "sehr gut". Er verlangt eine gewissermaßen entspannte, gleichzeitig aber auch konzentrierte Hörhaltung.

Natürlich finde ich die Londoner und Pariser Sinfonien etwa oder auch die Streichquartette soweit ich sie kenne auch gut, aber ich kann nicht leugnen, daß ich die Haydn Klaviersonaten besonders gerne höre - besonders wenn ich in der Stimmung bin. Wie ich schon sagte, ist Haydn selten ein "sensationeller" Komponist, aber eine einfache Klaviersonate ist an sich auch etwas "wenig sensationelles". Haydn und die Klaviersonate paßt deshalb für mich und mein Gefühl. Es ist für mich da so ein Gefühl "klassischer" ( als Epochenbegriff) "tönend bewegter Form" da. Der sich als Schönheit darbietet. Die perfekte Antithese der Spätromantik ist für mich so eine "schlichte" Klaviersonate von Haydn - nur solltest Du das mit dem "Schlichten" nicht mißverstehen, es ist überhaupt kein Werturteil, nur eine Beschreibung, bei dem mir vielleicht die rechten Worte fehlen.

Nur wiegesagt: Nicht alles gefällt mir so gut, wie diese 1. Scheibe von Bart von Oort. Die "Divertimenti" auf den Scheiben 3 und 4 mit dieser Pianistin gefallen mir schlechter.

Gerade die "Schlichtheit" mancher dieser Klaviersonaten, die ich mit "Primitivität" überhaupt nicht verwechselt wissen will, führt aber dazu, daß ich diese Musik gelegentlich wirklich sehr gerne höre. Nur müßte ich diese Musik noch öfter hören - manche Klaviersonaten sind mir vielleicht doch zu schlicht. Und wenn Alfred am Anfang dieses Threads von "Belanglosigkeiten" spricht, die "Perlen" sind, geht das für mein Gefühl genau in die Richtung dieser "Schlichtheit", die ich an den Klaviersonaten mag.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#24 erstellt: 02. Aug 2010, 20:59
Heute habe ich dann nun zum wiederholten male die 2. Scheibe aus der Brilliantbox mit Bart van Oort gehört. Warum ich die Scheibe zuerst nicht so mochte, begreife ich gar nicht. Die 33. Klaviersonate mochte ich sowieso. Dann aber folgte die 1. Sonate C Dur und die ist wirklich sehr schlicht, Kreisler Jr. möge mir verzeihen, sehr schlicht, dabei aber doch irgendwie schön. Die 12. Klaviersonate gefiel mir jetzt auch, vor allem die Schönheit des Trios im Menuett ist mir wirklich aufgefallen. Auch die 42. Klaviersonate gefiel mir diesmal sehr gut. Und warum ich die 50. Klaviersonate beim ersten Hören nicht mochte, verstehe ich überhaupt nicht - eine Klassesonate.

So bin ich insgesamt hoffnungsfroh, in dieser Box noch mehr für mich zu entdecken. Insgesamt eine Musik, die ich sehr mag.

Gruß Martin
Klassikkonsument
Inventar
#25 erstellt: 16. Aug 2010, 20:19
Hallo Martin,


Martin2 schrieb:
Ob die Haydnschen Klaviersonaten pauschal an die Beethovenschen heran reichen, ist im übrigen auch völlig irrelevant. Haydns Sonaten haben schlicht andere Qualitäten als die Beethovenschen.


Aber in diesem Fall scheint mir ein Vergleich nicht so abwegig. Denn Beethoven hat wohl ziemlich deutlich an den späten Haydn angeschlossen. Er hat in gewisser Hinsicht weitergemacht und steht auf Haydns Schultern.
Aber Haydns Klaviersonaten höre ich auch immer sehr gern. Eine Gesamtausgabe muss auf jeden Fall her.

Viele Grüße
Martin2
Inventar
#26 erstellt: 17. Aug 2010, 21:17

Klassikkonsument schrieb:

Aber Haydns Klaviersonaten höre ich auch immer sehr gern. Eine Gesamtausgabe muss auf jeden Fall her.

Viele Grüße


Und bezüglich der Gesamtausgabe finde ich die Brilliantbox bisher nicht schlecht. Wobei der Reklamführer für Klaviermusik die Sonaten auch erst so ungefähr ab der 20. Sonate bespricht.

Gut, ich kann Haydns Klaviersonaten auch nicht immer hören - ich brauche dazu eine gewisse innere Ruhe und Entspanntheit, sonst wirken diese Sonaten einfach nicht "spannend" genug. Die 4 CD Membranbox, falls Du sie mal billig siehst, kann ich aber auch empfehlen ( bis auf die eine CD mit dem Martin Galling)

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#27 erstellt: 15. Sep 2010, 14:40
Ich habe mir heute mal die Scheiben 7 + 8 aus meiner Brilliantbox rein gezogen, auf denen eine gewisse Yoshiko Kojima spielt. Und dazu habe ich den Reklam Klaviermusikführer gelesen. Und mich gleich über diesen geärgert, denn über die 24. Klaviersonate spricht er nicht, sondern bezeichnet sie im Gegenteil abwertend als "blaß". Und das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, denn es ist ein von mir sehr geschätzte Sonate, die ich sowohl von Kyrioku und jetzt Kojima habe.

Kojimo auf Brilliant spielt für mich sehr gut - überhaupt nicht phlegmatisch, sondern mit viel Gefühl - Kyrioku finde ich trotzdem eleganter, die spielt aber auch auf einem modernen Flügel ( betrifft die 24. Sonate). Insgesamt ist mein Eindruck von Kojima sehr positiv. Auch zum Beispiel die auch sehr spannende Sonate 29, wo ich bisher nur die Schnarchnase Galling hatte - Kojima spielt die viel besser.

Ansonsten habe ich mir heute mal eine Liste angelegt, was ich denn nun überhaupt mit welchem Pianisten habe - nun die 52. Klaviersonate belegt bei mir inzwischen den Spitzenplatz mit vier Einspielungen mit Richter, Klien, Horowitz und Hoogland.

Insgesamt sind die Haydnsonaten wirklich ein lohnendes Feld, nur die Divertimenti und die frühen Sonaten bis etwa zur 20 sind wirklich blasser, lassen aber auch gelegentlich aufhorchen. Praktischerweise befinden sich diese Sonaten bei Brilliant meistens am Anfang, sehr schlau, man braucht dann einfach nur die CD weiter hinten anspielen.

Gruß Martin
arnaoutchot
Moderator
#28 erstellt: 15. Sep 2010, 16:34
Ich habe in einer Bestellung noch diese hier laufen, habe ich aber noch nicht. Sudbin dürfte recht vielversprechend sein. Vollständigkeit strebe ich bei den Haydn-Sonaten nicht an.

amazon.de
Martin2
Inventar
#29 erstellt: 15. Sep 2010, 18:38

arnaoutchot schrieb:
Vollständigkeit strebe ich bei den Haydn-Sonaten nicht an.



Ich schon. Heute abend habe ich übrigens mal wieder Bart van Oort gehört ( wirklich gemein, so zu heißen) und selbst diesen frühen Sonaten haucht Baart van Oort Leben ein.

Also vier CDs Hadn habe ich heute mal wieder gehört. Und es war fast alles toll. Insofern empfehle ich doch wirklich mal die Anschaffung der Klaviersonaten Haydns in dieser Brilliant Box. Und es erstaunt mich wirklich, was dieser Bart von Oort ( nicht zu verwechseln mit Bart Simpson) gerade aus diesen frühen Sonaten noch raus holt.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#30 erstellt: 15. Sep 2010, 18:41
Und übrigens, was sollen diese Klaviersonaten 53 und 60 sein? Nie gehört, Haydn hat nur 52 Sonaten geschrieben.
Joachim49
Inventar
#31 erstellt: 15. Sep 2010, 20:58

Martin2 schrieb:
Und übrigens, was sollen diese Klaviersonaten 53 und 60 sein? Nie gehört, Haydn hat nur 52 Sonaten geschrieben.


Es gibt zwei Zählmethoden für die Haydnsonaten. Die weniger bekannte ist von Christina Landon (im Haydnbuch von Robbins). Die Unterschiede hängen damit zusammen, wie man die Sonaten zählt, deren Existenz sicher ist, die jedoch als verloren gelten. Hoboken zählt sie z.B. 2a, 2b, 2c usf., während sie bei Landon jede eine neue Nummer haben. Die 62 Sonaten bei Landon beziehen sich also auf die Anzahl Sonaten die Haydn wirklich komponiert hat, die Zählung bei Hoboken auf die erhalten gebliebenen.

Vor der Lektüre des englischen Wikipedia Artikels hätte ich es auch nicht gewusst, aber deine Bemerkung hat mich neugierig gemacht. Auf der BIS website steht z.B. Sonate Nr. 60 Hob xvi 50 (oder so etwas ähnliches).
Freundliche grüsse
Joachim
Martin2
Inventar
#32 erstellt: 16. Sep 2010, 23:37
Hallo Joachim,

das hätte ich eigentlich wissen müssen, denn im Begleitheft der Brilliant Edition steht dazu etwas. Nun gut, aber ob sich die neue Zählung durchsetzen wird? Ich sehe nicht wirklich die Notwendigkeit ein, denn was nützt es, Sonaten zu zählen, wenn diese verloren gegangen sind?

Die Haydnsonaten fesseln mich auf jeden Fall, habe heute die Dütschler und teilweise Hoogland gehört. Wie ich schon schrieb, wenig sensationelle Musik ( Beethoven ist viel "sensationeller"), die doch sehr schön ist. Nur die frühen Sonaten, bis etwa zur 19, sind weniger entwickelt und anonymer, nur Bart von Oort spielt seine doch recht schön, im Gegensatz zu den anderen Interpreten. Insgesamt wirklich eine schöne Box, wobei die Dütschler die Sonate 44 nicht so elegant spielen kann wie Richter, sich aber bei der Sonate 37 ausgezeichnet schlägt - selbst im Vergleich zum Salomon. Gerade gehört: Die Sonate 23 mit Hoogland, eine auch sehr schöne Sonate, worauf einen der Reklam Führer auch hinweist.

Mir machen diese Sonaten wirklich sehr viel Freude muß ich sagen. Und an den Klang der alten Fortepianos ( die Brilliant Künstler spielen sämtlich auf alten Klavieren) habe ich mich inzwischen gewöhnt.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#33 erstellt: 19. Sep 2010, 19:21
Ich habe inzwischen mein Durchhören durch die Klaviersonaten abgeschlossen. Wobei ich von den frühen Klaviersonaten 1- 19 nicht alles gehört habe, weil das für mein Gefühl auch wenig Sinn macht.

Insgesamt ist dies ein interessanter Zyklus muß ich sagen. Die frühen Sonaten sind halt schwach und wenig ambitioniert. Das ändert sich dann schon mit der 20., die auch ambitionierter ist, wenn sie mir auch trotzdem nicht sonderlich gefällt. Aber dann geht es richtig los.

Was sich jetzt noch gehört hatte, war die 2. Hoogland und die Fukuda. Fukuda erschien mit als die schwächste der Pianisten und ich konnte diesen CDs ohnehin nur wenig abgewinnen.

Jetzt werde ich die Haydnsonaten mal wieder beiseite legen, aber sicher immer mal wieder darauf zurückkommen. Bei mir ist das sehr Stimmungssache und gelegentlich höre ich eine solche Haydnsonate doch sehr gerne.

Gruß Martin
*renrew*
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 24. Jun 2011, 21:18
Hallo,

Ich habe erst jetzt die verschiedenen Beiträge zu diesem Thema gelesen, und bin sehr erfreut darüber, wie ernsthaft und überwiegend positiv man sich doch mit dem Sonatenwerk Haydn's auseinandersetzt und zumindest den späteren Sonaten die Bedeutung und Würdigung zumißt, die diesen gebührt, denn hier erleben wir immer wieder - wie auch in seinen Sinfonien - Musik in ihrer reinsten Form, Musik in kunstvoller Schlichtheit - immer wieder durchsetzt mit jähen Stimmungswechseln, scharfen Kontrasten, neuen Verflechtungen, Entwicklungen, sprühenden neuen Ideen und Überraschungen.

Für den, der Klaviermusik liebt, aber den Weg zu Haydn noch nicht gefunden hat, würde ich als Einstieg empfehlen die c-moll Sonate Nr. 20, mit der Haydn einen neuen Klavierstil einleitet, weg von dem bis dahin höfischen Zeitgeschmack, und zwar in der Interpretation von SVJATOSLAV RICHTER, und möglichst wiederum - wer diese Einspielung noch bekommen kann - in der Live-Aufnahme aus einem öffentlichen Konzert im Moskauer Konservatorium vom Juni 1960, wenige Monate vor seinem historischen Carnegie-Hall Konzert am 19. Okt. 1960. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich jemand diesem besonderen Reiz dieser Musik verschließen kann, der sich da unter den Händen von SJATOSLAV RICHTER verbreitet.

Viele Grüße
Martin2
Inventar
#35 erstellt: 25. Jun 2011, 18:43
Hallo Werner,

dann freut es mich, hier noch einen Liebhaber der Haydnschen Klaviersonaten gefunden zu haben. Insgesamt paßt, wie ich finde, das Genre der Klaviersonate gut zu Haydn. Übrigens benutzt auch Du bezüglich der Sonaten den Begriff der Schlichtheit. Das erinnert mich daran, daß ich eben denselben Begriff auf die Haydnschen Klaviersonaten auch mal angewendet habe - diesen allerdings weder abfällig noch überhaupt wertend meinte, eher positiv, dies bei einem anderen Forenschreiber aber geradezu Empörung auslöste.

Das ist aber eben das Phänomen dieser Klaviersonaten, daß sie eben gegenüber manchem späteren oft recht schlicht wirken. Das erinnert mich allerdings an die Aussage eines Goethe, daß Haydns Musik "wohl überboten, aber nicht übertroffen" werden könne. Das trifft es genau und bei den Klaviersonaten fast noch mehr als beispielsweise bei den etwas extrovertierteren Sinfonien.

Insofern kann man die Haydnschen Klaviersonaten m.E. gar nicht hoch genug bewerten und auch die frühen, die ich etwas vorschnell abgewertet hatte, sollen eigentlich recht gut sein, wie jemand zu mir meinte.

Gruß Martin
*renrew*
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 26. Jun 2011, 02:32
Hallo Martin,

Ich freue mich sehr, daß es jemanden gibt wie Dich, der offenbar einiges von Musik versteht, und dabei selbst den vergleichsweise wenig populären bzw. gehörten Haydn-Sonaten soviel Interesse und Verständnis entgegenbringt. Dein Zitat Goethes ist sehr schön und nicht so unzutreffend im Falle Haydn, obwohl Goethe, der sich eigentlich viel mit Musik beschäftigte, und der z. B. häufig im Hause des Bach-Schülers KARL FRIEDRICH ABEL in Köthen zu Besuch war (ein Komponist, der längere Zeit zu Unrecht ziemlich in Vergessenheit geriet, nun allmählich aber wieder für CD-Einspielungen entdeckt wurde), sich doch sehr irrte als er seinen Freund Karl Friedrich Zelter höher einschätzte als Franz Schubert, der ihn so verehrte!

Ja, auch ich meine dies absolut im guten Sinne, wenn ich den Aufbau von Haydn's Musik als "schlicht" bezeichne, aber mit schlicht meine ich vor allem auch, daß Haydn immer Musik pur ist und von größter Ästhetik, selbst wenn er uns häufig unerwartete Dissonanzen präsentiert. Schlicht ist vor allem oft die Einleitung seiner Kompositionen, die dann aber oft zu immer neuen überraschenden Entwicklungen, Seitenthemen und Verästelungen führt. Deshalb wird seine Musik auch nie langweilig. Dies gilt ganz besonders auch für seine z. T. herrlichen Streichquartette. Und wenn man die Musik Haydn's liebt, dann möchte man auch hören, wie sich seine zunächst sehr einfachen Sonaten, natürlich auch seine Sinfonien, z. T. rasant immer mehr zu Meisterwerken entwickelten. Sehr gut kann man dies auch nachvollziehen, wenn man die Sonaten selbst spielt.
Ich bin ganz sicher, daß der Musik Haydns eine noch größere Renaissance bevorsteht als sie inzwischen schon eingeleitet wurde. Die Klaviersonaten haben hier noch besonderen Nachholbedarf. Auch von Franz Schubert hätte man in den 50er Jahren nie geglaubt, daß sich außer seinen Liedern, den Impromptus und Moments Musicaux, sowie 2 oder 3 Sinfonien, schon relativ kurze Zeit später auch seine herrlichen Klaviersonaten, selbst seitens der größten Interpreten, einer solchen Beliebtheit erfreuen würden.

Viele Grüße, und weiter viel Spaß und Entspannung beim Hören von Haydn's so vielseitigen Schöpfungen.
Martin2
Inventar
#37 erstellt: 26. Jun 2011, 15:49
Hallo Werner,

mich würde es auch sehr interessieren, welche Interpreten Du bei den Haydnsonaten schätzen und lieben gelernt hast. Ich selber habe halt die Brilliantbox mit verschiedenen Interpreten, die ich teilweise sehr gut und teilweise weniger gut finde, dann noch eine 4 CD Box mit verschiedenen Interpreten älteren Jahrgangs, auch eine CD Richter und anderes.

In welchen Interpretationen hörst Du Dir denn den Haydn an?

Gruß Martin
*renrew*
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 27. Jun 2011, 01:46
Hallo Martin,

Zunächst habe ich die Haydn-Sonaten durch eigenes Spiel (als Amateur) schätzen und lieben gelernt. Des weiteren hörte ich seit meiner Jugend unzählige Rundfunk-Sendungen mit Haydn-Musik in den verschiedensten Besetzungen - auch vielen ausländischen. Als Schallplattenaufnahme hatte mich, wie schon früher erwähnt, am meisten die Aufnahme der c-moll-Sonate Nr. 20 mit SVJATOSLAV RICHTER in einer live-Übertragung eines öffentliches Konzertes aus dem Moskauer Konservatorium 1960 beeindruckt. Neben RICHTER würde ich für Haydn-Sonaten vor allem INGRID HAEBLER, ALFRED BRENDEL und ANDRÁS SCHIFF empfehlen. Auch WILHELM BACKHAUS erntete damals für seine Haydn-Einspielungen viel Lob.

Abgesehen von den Klavier-Sonaten, verfüge ich noch über sehr gute, interessante und seltene Einspielungen von Haydn-Kompositionen mit Klavier oder Cembalo, die ich mir damals z. T. im Ausland (z. T. Frankreich) besorgte.

Z. B.

- Konzert für Cembalo und Orchester C-Dur mit dem hervorragenden Cembalisten ROBERT VEYRON-LACROIX, und dem ORCHESTRE DE CHAMBRE DE TOULOUSE unter LOUIS AURIACOMBE (EMI)

- Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur, Hob XVIII mit ARTURO BENEDETTI MICHELANGELI und dem ZÜRCHER KAMMERORCHESTER unter EDMOND DE STOUTZ (EMI)

- Konzert für Klavier und Orchester Nr. 11 D-Dur, Hob XVIII, Besetzung wie vorgenanntes Konzert Nr. 4, G-Dur

- Konzert für Violine, Klavier (Cembalo) und Orchester F-Dur, Hob 18,6 mit GÉRARD JARRY, Violine, und wieder ROBERT VEYRON-LACROIX, Cembalo und dem ORCHESTRE DE CHAMBRE DE TOULOUSE unter LOUIS AURIACOMBE, und schließlich

- Sonate für Klavier (Cembalo), Violine, Violoncello und 2 Hörner Es-Dur , op 4 mit ROBERT VEYRON-LACROIX, Cembalo, GÉRARD JARRY, Violine, MICHEL TOURNUS, VIOLONCELLO; GEORGES BARBOTEU, Horn, und GILBERT COURSIER, Horn (EMI)

Alles reizende Schöpfungen Haydns in hervorragender Interpretation.

Viele Grüße
Martin2
Inventar
#39 erstellt: 27. Jun 2011, 08:39
Hallo Werner,

das ist ja toll, daß Du den Haydn auf dem Klavier spielen kannst. Wenn ich da denke, was ich auf der Gitarre klimpere ...

Bei Haydn mit Brendel meinst Du sicher folgende Aufnahmen:

amazon.de

Das werden sicher sehr schöne Aufnahmen sein, allerdings sind es nur 11, allerdings zum Teil sehr gewichtige Klaviersonaten.

Als Gesamteinspielung böte sich ja eventuell der Buchbinder an, wenn ich etwas zurückblättere, wurde die ( von Alfred Schmidt) durchaus gelobt. Diese hier:

amazon.de

Hast Du aus diesem Zyklus schon mal was gehört?

Gruß Martin
*renrew*
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 27. Jun 2011, 11:22
Hallo Martin,

Ja, die BUCHBINDER-Einspielungen sind sicher ebenfalls erwähnenswert. Ich hörte Teile davon schon immer wieder im Rundfunk, besitze diese aber nicht. Ich bin kein Freund davon, immer ganze Kassetten-Gesamtaufnahmen zu kaufen, sondern, wenn immer es geht, besorge ich mir Einzelaufnahmen, die mir besonders gelungen erscheinen. BUCHBINDER hat ja Haydn's Klavierwerk 1974 bei Teldec fast komplett eingespielt und dafür den Grand Prix du Disque 1976 und den Deutschen Schallplattenpreis erhalten. Seine Ausgeglichenheit und seine Spielfreude kommt dem Humor Haydns sicher entgegen. Später hat sich BUCHBINDER dann mehr Beethoven's Sonaten und Mozart's Kammermusik gewidmet. Auch mit der Einspielung der beiden Brahms-Klavierkonzerte hat er sich viel Anerkennung verschafft. Meine erste Wahl hierfür ist aber RUDOLF SERKIN.
Ob man sich nun für BACKHAUS, RICHTER, BRENDEL, SCHIFF oder BUCHBINDER entscheidet, hängt gerade bei Haydn sehr vom persönlichen Geschmack ab. Es kommt wohl auch jeweils auf die einzelne Sonate von Haydn an, welchem Interpreten man da den Vorzug gibt. Aber eine solche Analyse würde hier zu weit führen, und wohl auch bei jedem zu einem anderen Ergebnis führen.

Viele Grüße
Martin2
Inventar
#41 erstellt: 27. Jun 2011, 11:37

*renrew* schrieb:
Ich bin kein Freund davon, immer ganze Kassetten-Gesamtaufnahmen zu kaufen, sondern, wenn immer es geht, besorge ich mir Einzelaufnahmen, die mir besonders gelungen erscheinen.


Hallo Werner,

da habe ich schon eine andere Perspektive. Größere Boxen sind erstens oft sehr günstig und außerdem noch platzsparend. Und dann habe ich bei wirklich großen Komponisten wie Haydn auch das Bedürfnis nach Vollständigkeit. Es dürfte praktisch unmöglich sein, sich 52 oder sogar 60 Haydn Klaviersonaten aus Einzelaufnahmen irgendwie zusammenzustückeln.

Meine Perspektive ist sowieso, daß ich Radio nicht mehr höre, weil Klassik CDs heute so billig sind, daß man sich sein Radio gut selber machen kann. Dazu kommt eben auch, daß das Radio vor 30, 40 Jahre auch einfach besser war.

Aber ansonsten danke ich Dir für Deine Einschätzung des Buchbinders. Vielleicht hole ich ihn mir mal und auch über den Brendel denke ich nach.

Gruß Martin
*renrew*
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 27. Jun 2011, 18:16
Hallo Martin,

Bevor ich morgen für 2 Tage nach Deutschland fliege (ich wohne seit 10 Jahren in Spanien, Nähe Málaga), will ich schnell noch auf Deine letzte Mail antworten.

Ich kenne viel zu viele hervorragende Interpreten, als daß ich mich mit einer riesigen Gesamtausgabe zu sehr auf einen Künstler festlegen will und damit meine Hörkapazität für andere blockiere, auch wenn es preislich natürlich von Vorteil sein mag. Über Amazon oder Ebay bekomme ich fast jede Interpretation, die ich mir wünsche. Seit Jahrzehnten höre ich Bayern 4 Klassik, und jetzt seit 10 Jahren spanische Klassik-Sender, die den ganzen Tag klassische Musik senden, und dazu auch viel über die einzelnen Interpreten erzählen. So machte ich mir immer gleich Notizen, welches Werk, auf das ich Wert lege, mir mit welchem Interpreten am besten entspricht. Ich wüßte nicht, warum das Radio vor 30 - 40 Jahren besser gewesen sein sollte. Wie und wo sollte ich mir sonst eine Meinung über internationale Interpreten bilden können, denn so viele bekannte oder gar berühmte Künstler kann man durch Konzertbesuche ja auch nicht kennenlernen. Ich habe mich schon seit meiner Jugend sehr stark für die einzelnen Interpreten interessiert, und ich mag mir nicht eine Box kaufen, nur weil diese billig ist und erst dann feststellen, ob sie mir gefällt, indem ich 50 oder 60 CDs durchhöre - soviel Zeit habe ich ja gar nicht - sondern ich will gezielt schon beim Kauf nach der Interpretation suchen, die sich für mich nach langen Vorvergleichen als die optimale erwiesen hat. Dabei kann es natürlich vorkommen, daß mir ein Werk mit m e h r e r e n Interpreten sehr zusagt, und ich mich nicht auf einen festlegen kann. Dann kaufe ich mir eben davon ein, zwei oder mehr Interpretationen.

Viele Grüße
flutedevoix
Stammgast
#43 erstellt: 28. Jun 2011, 00:00
Wenn es um Boxen und Gesamtaufnahmen der Haydn-Klaviersonaten geht, sollte unbedingt auch die Gesamtaufnahme von Christine Schornsheim auf Cembali, Fortepiani und einem Clavichord, das ja zu Haydns Zeit (siehe C.P.E. Bach) sehr in Mode war, erwähnt werden:

amazon.de

Esist eine ungemein feinsinnige, farbige, abwechslungsreiche Einspielung, die begeistert. Christine Schornsheim spürt dabei vor allem auch den dramatischen und melancholischen Momenten nach. Haydn stht in seinen Sonaten ja bisweilen schon an der Schwelle zur Romantik und läßt, aus der Sicht des Nachgeborenen, manchmal schon Schubert erahnen. Natürlich kommt auch der frische, spielfreudige, fröhliche Haydn nicht zu kurz!
Martin2
Inventar
#44 erstellt: 28. Jun 2011, 00:23
Hallo Werner,

Offtopic:

doch doch NDR 3 war vor 30 Jahren wesentlich besser als NDR Kultur, das meistens nur ein ziemlich seichtes Programm sendet, nur das Nachtkonzert mag passabel sein.

Dein Beitrag war für mich ein Beispiel, wie man mit denselben Prämissen doch zu vollkommen unterschiedlichen Resultaten kommt. Fürs Radio habe ich schlicht keine Zeit, dann höre ich mir lieber Dinge an, die mich jetzt wirklich interessieren. Was soll denn am Radio überhaupt so tolles sein. Dann senden sie den Onslow mit dem serbischen Streichquartett - mag irgendwie was ganz tolles sein, nur mich interessiert es eben nicht. Ich bin froh, vom Radio ganz weg gekommen zu sein.

Meine Zeit verbringe ich lieber mit CDs und da bin ich eben auch froh, sehr viele davon zu haben. Ich fühle mich überhaupt nicht verpflichtet, irgendeine Box durchzuhören, warum sollte ich auch. Das ergibt sich manchmal und manchmal eben nicht.

Neben der Möglichkeit sich viele gute und günstige CDs anzuschaffen, interessiert mich als zweites nur das Internet als ein Plattform, sich über Musik auszutauschen. CD Führer habe ich auch, gelegentlich konsultiere ich sie. Das führt dann gelegentlich zu CD Käufen.

Auch CD Läden meide ich inzwischen weitestgehend. Das Internet ist viel billiger und wenn man noch nicht mal reinhören darf, ist ein CD Laden überflüssig.

Die Sache ist eben auch die, daß CDs so verdammt billig geworden sind. Eine 50 CD Box Mozart für 30 Euro immerhin der Emi, diese ganzen Brilliantboxen. Manches finde ich da gut, manches auch als schlecht. Was ich als schlecht empfinde, muß ich nicht unbedingt zuende hören. In der Mozartbox etwa empfinde ich den Barenboim in den Mozartkonzerten sehr gut und ich empfinde das nicht als "vertane Lebenszeit", das wäre doch albern, auch anderes fand ich gut, anderes wieder schlecht und dann habe ich schnell die Finger davon gelassen.

Du sagst im Grunde: Der Preis ist nicht so wichtig, deshalb kaufe ich mir eben Einzelausgaben. Gehst aber anderseits von der Tatsache aus, daß jemand alle sein Boxen systematisch durchhört. Das ist so als ob jemand zwar nur in Spitzenrestaurants ißt, aber Brot nie weg werfen würde.

Mir erscheint dieser Standpunkt schlicht nicht logisch. Gerade die günstigen CDs geben einem auch die Möglichkeit, vieles anzutesten - sei es ein Werk oder eine Interpretation oder beides. Trennen muß man sich nur von der Vorstellung, alles was man besitzt, systematisch hören zu wollen. Oder überhaupt alles hören zu wollen. Das wird mir nicht mehr gelingen, das treibt mich aber auch nicht um.

So habe ich in meiner Mozart Brilliantbox einiges angetestet, aber vieles auch schnell wieder aufgegeben, bin aber bei gewissen Werken und Interpretationen hängen geblieben. Auch das kostet Zeit, sicherlich, nur um zu dem zu kommen, was Du wirklich möchtest, brauchst Du immer Zeit.

Und das, was ich perspektivisch angedeutet habe, wird sich in Zeiten von Youtube, aber auch der ganzen Internetdownloaderei noch verschärfen.

Gruß Martin
Joachim49
Inventar
#45 erstellt: 04. Jun 2013, 10:59
Beim SWF kann man von den Schwetzinger Festspielen alle Klaviersonaten herunterladen, oft mit vorzüglichen Interpreten (Koroliov, Ragna Schirmer, Stefan Vladar, Bavouzet, etc.). Im Konzert Koroliovs gibt es ganz vorzügliche Kommentare Andreas Staiers, u.a. einen hochinteressanten Vergleich der "Musikphilosophieën" Kants und Adam Smiths. Auf diesem Terrain ist Smith gewiss der bessere Philosoph und Staier zeigt in seinem relativ kurzen Kommentar, wie zutreffend die Ideen Smiths im Hinblick auf Haydn sind. Koroliovs Spiel ist in seiner überraschenderweise eher unnuancierten Direktheit etwas enttäuschend.
Klassikkonsument
Inventar
#46 erstellt: 04. Jun 2013, 16:43

Joachim49 (Beitrag #45) schrieb:
Beim SWF kann man von den Schwetzinger Festspielen alle Klaviersonaten herunterladen


Klingt interessant. Wie lautet denn der Link?

Joachim49
Inventar
#47 erstellt: 04. Jun 2013, 19:51
http://www.swr.de/sw...16/v5sc4n/index.html
Das ist der link zu allen downloads von den Schwetzinger Festspielen. (Nicht alle Konzerte sind herunterladbar; für die Haydnsonaten nach den Solisten schauen: Koroliov, Bavouzet, Schirmer, ...
Die Serie der Haydnsonaten ist noch nicht abgeschlossen.)
Klassikkonsument
Inventar
#48 erstellt: 05. Jun 2013, 01:52
Danke!
Sir_Henry0923
Stammgast
#49 erstellt: 06. Jun 2013, 14:50
Hi!

Bei Haydn und anderen Komponisten des sog. Rokoko beschleicht mich immer das absonderliche Gefühl: Hast du eine gehört, kennst du alle. Mit Ausnahme von Mozart vielleicht. Dessen doch recht monotoner Formenkanon wird wettgemacht durch die Schönheit und Seelenkraft, die seine Klaviersonaten durchdringen. Eine einzige seiner Klaviersonaten hätte schon gereicht, um einen Stall voll anderer Komponisten mit Einfällen zu versorgen. Eine Haydn-Sonate indes geht mir nicht über den Status gefälligen Geklimpers hinaus. Vielleicht liegt es ja auch an Buchbinder, dessen Aufnahme ich besitze, aber vielleicht kann auch ein besserer Pianist tatsächlich nicht mehr herausholen. Als Übungsstücke für Klavierschüler mögen sie jedoch taugen, nicht aber für meinen Plattenspieler oder CD-Player.

Verbindlichste

Euer

Henry
Klassikkonsument
Inventar
#50 erstellt: 07. Jun 2013, 18:30

Joachim49 (Beitrag #47) schrieb:
http://www.swr.de/sw...16/v5sc4n/index.html
Das ist der link zu allen downloads von den Schwetzinger Festspielen. (Nicht alle Konzerte sind herunterladbar; für die Haydnsonaten nach den Solisten schauen: Koroliov, Bavouzet, Schirmer, ...
Die Serie der Haydnsonaten ist noch nicht abgeschlossen.)


Mittlerweile ist sie abgeschlossen. Es sind 9 fast zweistündige Sendungen. Die Folge mit Staier am Hammerklavier habe ich ganz, die mit Wienand am Cembalo halb gehört. Die Ausführungen von Staier sind immer informativ. Ob man die publikumsfreundliche Launigkeit mag, ist Geschmackssache, geht für mich jedenfalls in Ordnung.

Staier charakterisiert Haydns Musik plausibel als "rationalistisch" (mit Richard Wagners "Überwältigungsästhetik" als plakativem Gegensatz). Vielleicht ist das der Grund, dass ich Haydns Sonaten immer mindestens mit Vergnügen, meistens auch mit weitergehendem Interesse höre.
Das bedeutet, dass mir die Interpretation, ja überhaupt schon die Qualität des Spiels und der Klang des verwendeten Instruments in diesem Fall merkwürdig gleichgültig ist:
Ich habe eine CD mit Sonaten auf einem an sich schon gewöhnungsbedürftig klingenden Clavichord.
Ich habe vor Jahren mal im Internet die eine oder andere Sonate als Midi-File (eine per definitionem unmusikalische Darbietung von Musik) gehört.
Egal - diese Musik höre ich immer gerne bzw. packt mich meistens richtig.

Bei Staiers Spiel hatte ich allerdings den Eindruck, dass es irgendwie Mängel hatte. Es kam mir so vor, als ob das Instrument von der Ansprache her besonders mühselig wäre - fast so wie ein Glockenspiel, bei dem man so Metallstäbe anschlagen muss, damit dann (mit Verzögerung) Töne herauskommen.
Vermiest wurde mir der Hörgenuss dadurch nicht, aber da dachte schon, dass es noch besser ginge. Und dieser Eindruck liegt jedenfalls nicht daran, dass ich etwa durch den vollen Klang des Steinways verzogen wäre. Denn Wienands Cembalo & Spiel fand ich ganz wunderbar rund.
Kreisler_jun.
Inventar
#51 erstellt: 07. Jun 2013, 19:45
Die Haydn-Sonaten sind weitaus vielfältiger und abwechslungsreicher als die Mozarts, auch wenn letztere vielleicht mehr eingängige Melodien enthalten.
Ist auch kein Wunder, da sie beinahe 40 Jahre abdecken. Neben Stücken, die man vielleicht angemessen als "Rokoko" (es ist m.E. kein Zufall, dass dieser Terminus in der Musikgeschichte nur selten verwendet wird) charakterisieren könnte, gibt es "empfindsame" Stücke in der Nachbarschaft von CPE Bach (wie die berühmte c-moll-Sonate), typischen Haydnschen Humor (wie in der C-Dur (Hob.)Nr. 50) und schon beethovensche "Pranke", etwa in der letzten Es-Dur.
Suche:
Gehe zu Seite: Erste Letzte |nächste|
Das könnte Dich auch interessieren:
Haydn: Klaviersonaten
Leonard_Parsek am 30.09.2004  –  Letzte Antwort am 03.10.2004  –  9 Beiträge
Haydn: Frage zu den Klaviersonaten
Wilke am 14.02.2008  –  Letzte Antwort am 16.02.2008  –  10 Beiträge
Beethoven: Klaviersonaten
Markus am 29.09.2003  –  Letzte Antwort am 15.04.2024  –  212 Beiträge
Mozart: Klaviersonaten
Martin2 am 02.05.2005  –  Letzte Antwort am 19.06.2006  –  16 Beiträge
Beethoven Klaviersonaten
Ippig am 26.07.2012  –  Letzte Antwort am 28.07.2012  –  4 Beiträge
Schubert Klaviersonaten
kallix am 19.11.2007  –  Letzte Antwort am 19.11.2007  –  2 Beiträge
Prokofiev Klaviersonaten
drbobo am 29.10.2003  –  Letzte Antwort am 31.10.2008  –  17 Beiträge
Brahms: Klaviersonaten
rocket_romano am 14.07.2005  –  Letzte Antwort am 30.05.2010  –  11 Beiträge
Schubert: Die Klaviersonaten
der_graue am 14.11.2003  –  Letzte Antwort am 27.07.2017  –  77 Beiträge
Beethovens letzte Klaviersonaten
ph.s. am 19.09.2004  –  Letzte Antwort am 28.09.2004  –  5 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.808 ( Heute: 7 )
  • Neuestes MitgliedHoudini99
  • Gesamtzahl an Themen1.551.315
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.543.153

Hersteller in diesem Thread Widget schließen