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Beethoven: Die Streichquartette

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Joachim49
Inventar
#201 erstellt: 16. Nov 2012, 14:36
Hallo Norbert (und andere Quartettfreunde),
mit dem link kannst Du zwei Beethovenquartette (18,2 & 59,3) in erstklassiger Ausführung integral hören. Lass Dich vom schrecklichen Cover nicht abschrecken.
freundliche grüsse
Joachim
http://www.radio4.nl/recordpole/popup?id=62
op111
Moderator
#202 erstellt: 16. Nov 2012, 15:46
Hallo zusammen,
die von Joachim verlinkte Aufnahme wurde auch in der höchst informativen Sendung
radio4 - Diskotabel
von Hans Haffmans im Blindvergleich vorgestellt.
Auf der Website kann man sich noch weitere dieser Vergleiche anhören.
Niederländische Sprachkenntnisse sind nicht schädlich. Wenn man die Kommentare überspringt, kann man auch selbst einen Blindvergleich durchführen.
Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 16. Nov 2012, 15:47 bearbeitet]
KlassikFan7
Schaut ab und zu mal vorbei
#203 erstellt: 16. Nov 2012, 19:14
Hallo op111,


Mir hilft diese Abwechslung, einer einseitigen "Ermüdung" vorzubeugen.


... aber ich höre nicht nur die Streichquartette, so dass in diesem Sinne keine Ermüdung eintritt. Das ist auch der Grund, warum ich auf der Suche nach der jeweils [ anerkanntesten, besten, hörenswertesten, usw. (zutreffendes bitte unterstreichen)] Interpretation bin, ich will nicht alles drei- oder vierfach bei mir stehen haben.
Und bitte, keine Vorträge mehr darüber, dass "anerkannteste, beste, hörenswerteste" nicht existieren oder nur subjektiv benannt werden kann, bzw. solche Adjektive "verfehlt oder schwierig" sind. Ich weiss das. Ich will nur Eure subjektive Meinung hören und davon lernen.

Gruß

Norbert
kastenbier
Stammgast
#204 erstellt: 16. Nov 2012, 20:35
Hallo
Neben vielen guten Quartettvereinigungen wird komischerweise das Gewandhausquartett meistens garnicht erwähnt.
Diese Quartett hat eine sehr lange Tradition und muß in einem Atemzug mit den besten Quartetten genannt werden.
Irgendwo habe ich gelesen,(ich glaube es war im Taminoklassikforum) daß bei der GA der Beethovenquartette durch das Gewandhausquartett die Widerholungen ausgespielt wurden und nicht wie es heute öfters üblich ist einfach hineinkopiert.

Rainer
*renrew*
Ist häufiger hier
#205 erstellt: 17. Nov 2012, 04:10
Hallo,

Obwohl Kreisler jun., dessen große Kompetenz in Sachen Interpreten-Beurteilung unstrittig ist, ja den hohen Stellenwert des BUDAPESTER STREICHQUARTETT in einem seiner Beiträge durchaus anerkennt, irritiert mich dennoch etwas seine Feststellung, daß es "in der Nachkriegszeit junge technisch noch versiertere Ensembles gab". Die von mir empfohlenen Aufnahmen der Streichquartette stammen ja von 1951 - ich besitze die LP-Kassette von Odyssey (CBS-Columbia), die ich 1972 aus den USA bezog - und ich wüßte bei dieser Aufnahme wirklich nicht, wie man diese Quartette technisch noch besser und versierter spielen könnte oder sollte.- abgesehen natürlich von der alten Aufnahmetechnik und dem Sound - beides aber auch nicht sooo schlecht für ihre Zeit! Und daß die Wiedergabe "etwas emotionslos oder trocken" erscheint, kann ich zumindest bei den Aufnahmen von 1951 nicht feststellen, sondern für mich ist das Spiel eher zupackend und impulsiv, wobei ich mich auf die Besetzung "ROISMAN, GORODETZKY, KROYT und SCHNEIDER beziehe. Mich würde da schon interessieren, was da an der Spieltechnik der Budapester bemängelt werden könnte, wobei ein Zuviel an herausgestellter Technik dem Gesamteindruck einer Aufnahme auch nicht immer unbedingt förderlich sein muß. Aber außer dem JUILLIARD STRING QUARTET, dem GUANERI STRING QUARTET, dem QUARTETTO ITALIANO, nicht zuletzt dem AMADEUS QUARTET, hat wohl auch später nur noch das ALBAN-BERG-QUARTETT, und in jüngerer Zeit noch das LEIPZIGER STREICHQUARTETT (wurde bisher noch gar nicht genannt!) ähnlich überzeugende Einspielungen der BEETHOVEN-Quartette aufzuweisen.

Ich glaube, daß das BUDAPESTER STREICHQUARTETT auch noch heute gegen alle Steichquartett-Formationen mit seinen BEETHOVEN-Einspielungen sehr gut konkurrieren kann, obwohl es zwischenzeitlich sicher noch wenigstens 10 weitere exzellente Formationen gibt.

Immerhin urteilte z. B. die "Time" damals über die Budapester: "The shen of perfection marks the Budapest performances, virtually every note is impeccable, and the teamwork is so good that the four instruments sound almost like one", und "HiFi/Stereo Review" schwärmte sogar: "In its 1951 recordings the integrated progression of the strands of flawless sound that was inflected with unerring musical intelligence and taste, was the finest quartet-playing we had ever heard, and made their performances of the BEETHOEN works incomparably effective and satisfying".

Zum Glück läßt sich auch in der Musik über den Geschmack streiten, sonst würden wir ja alle die gleiche Aufnahme kaufen und könnten unsere so interessanten Höreindrücke gar nicht mehr austauschen, sofern wir uns nicht für Vergleichszwecke gleich mehrere verschiedene Einspielungen zulegen.
Martin2
Inventar
#206 erstellt: 18. Nov 2012, 01:52
Ich weise nur mal darauf hin, daß die hier so gelobten, aber anscheinend schwer erhältlichen Einspielungen des Juilliard Quartetts auch bei Spotify greifbar sind. Das sind aber Lifeaufnahmen - sind es diese? Ich hörte heute Opus 59,1, ganz hervorragend, schon diese leichte Tempoverzögerung nach dem ersten Thema bevor ein lyrerisches kommt, war hervorragend gemacht, das Scherzo, das Adagio vollkommen verinnerlicht und das Finale faszinierend extrovertiert. Nur daß die Aufnahme gelegentlich zu springen anfing, störte doch sehr, bisher ist mir das bei Spotify nicht passiert.

An CDs habe ich wie ich schon mal sagte die Guaneris, Alexander und Ungarisches Streichquartett, die Guaneris habe ich mir mal so gekauft, die anderen sind in Boxen. Ich höre bisher das ungarische Streichquartett am liebsten.
Joachim49
Inventar
#207 erstellt: 18. Nov 2012, 02:15
Hallo Martin,
Wahrscheinlich sind sie es nicht. Sie sind nicht live aufgenommen (allerdings finde ich auch keine Live-aufnahme Julliard - 59,1 auf spotify). Es geht um die erste, zwischen 1964 und 70 entstandene, Gesamtaufnahme aller Quartette, die erst 2002 auf CD in einer Box mit 8 Cd veröffentlicht wurde (Sony). In einem Beitrag von Kreisler in diesem thread ist die Abbildung (die silberne Box mit den 16 kleinen Quadraten).
freundliche Grüsse
Joachim
Martin2
Inventar
#208 erstellt: 18. Nov 2012, 02:37
Hallo Joachim,

das mit der Verlinkung muß mir noch mal jemand erklären. Jedenfalls wenn Du die Suchfunktion dermaßen bedienst: "Beethoven Juilliard", dann lassen sie sich finden. Sind drei Boxen, frühe, mittlere, späte Quartette.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#209 erstellt: 27. Dez 2013, 00:08
jpc.de

So diese Box ist noch vor Weihnachten bei mir eingetrudelt und ich habe sie heute aufgemacht. Was mich sehr überrascht: Für eine Box, die im Billigsegment gehandelt wird ( zur Zeit 25 Euro bei JPC) ist die Box ganz hervoragend ausgestattet. Die CDs sind in zwei Jewellboxen und besonders begeisternd ist das wirklich üppige ( 114 Seiten!) Begleitheft mit ausführlichen Besprechungen aller Quartette in deutsch, englisch und französisch. Also das bei dem Preis hat mich wirklich überrascht.

Ein kleiner Wermutstropfen, die etwas ungewöhnliche Auflistung der Tracks in der Opusreihenfolge der Quartette, von der die CDs abweichen - nicht sehr praktisch!

Nun, aber die Aufmachung ist jedenfalls famos, was die Begleittexte taugen, werde ich noch sehen müssen. Ich werde in den nächsten Tagen sicherlich dazu kommen, in die CDs rein zu hören und werde dann davon berichten.

Gruß
Martin
Martin2
Inventar
#210 erstellt: 27. Dez 2013, 22:23
Ich schildere mal meine ersten Eindrücke von der Veghbox. Ich habe heute und gestern die erste CD mit den Streichquartetten Opus 18, 1 + 5 gehört. Mein erster Eindruck ist ein ganz hervorragender. Das beginnt schon gleich am Anfang, wo die Wiederaufnahme des 1. Themas etwas lauter und zügiger gespielt wird, ein Subtilität, die mir bei anderen Einspielungen so nicht aufgefallen ist.

Dieses Quartett punktet mir Phrasierung, einer voll ausgespielten Dynamik und gelegentlichen Tempoverschiebungen. Das Resultat all dessen ist, daß ich hier einen anderen Beethoven wahr nehme, als ich ihn gewöhnt bin, ich will nicht sagen einen "romantischeren" Beethoven, das wäre ein verfehlter Beethoven, aber einen zarteren, sensibleren, was nicht zuletzt an der Dynamik liegt, die wie ich schon sagte,.voll ausgespielt wird, vor allem eben, was das "Leise" betrifft, das sehr gelegentlich mal ganz ans "Verlöschen" geführt wird.

Die Subtilität dieser Aufnahme führt mich also dazu, einen anderen Beethoven wahr zu nehmen, als ich ihn gewöhnt bin, aber auch einen Beethoven, der nicht dem Klischee entspricht, das man gelegentlich von ihm entwirft, nicht der "Titan" Beethoven, den man möglichst in Breitwand darstellt, sondern einen trotz aller Klassizität sensiblen Beethoven.

Mein bisheriger Favorit, das ungarische Streichquartett, ist sicherlich auch nicht schlecht und zeigt klassisches Gefühl und Respekt vor dem Komponisten, aber diese Einspielung holt für mein Gefühl einfach noch mehr aus den Streichquartetten heraus als die Ungarn, Alexander oder Guaneri.

Ich werde mich gelegentlich hier weiter melden.

Gruß
Martin
Martin2
Inventar
#211 erstellt: 29. Dez 2013, 15:11
Hat eigentlich noch jemand sonst außer mir die Veghbox gekauft? Für mich war sie sehr interessant, weil diese Box der Mike ( Szellfan), der hier nicht mehr schreibt, sehr gelobt hat, diese Box sehr empfohlen hat, auch zwei meiner englischsprachigen Guides sie sehr gelobt hatten, so daß mir diese Box sehr begehrenswert erschien.

Und ich bin auch nicht von dieser Box enttäuscht worden - sie scheint mir sehr subtil zu sein, habe inzwischen auch die anderen Opus 18 und Opus 59,1 gehört. Ich freue mich über diese Box, wobei ich mir vorstellen kann, daß es da jüngere "Hip" Einspielungen gibt, die diese Musik möglicherweise teilweise schneller, aber auch "schnoddriger" spielen.

Schade, daß nun hier kein Gespräch über die Veghs in Gang kommt. Für mich ist die Veghbox eine Möglichkeit diese phantastische Musik ( und Beethovens Streichquartette sind phantastische Musik) mir noch einmal neu und frisch anzuhören. Dabei hoffe ich halt, daß mir die Veghs speziell auch die späten Quartette ( ab Opus 74) noch mal neu erschließen - mit dieser Musik tue ich mich teilweise noch schwer.

Ich werde allerdings sicherlich auch irgendwann noch mal in das hinein hören, was Spotify so zu bieten hat. Diese Veghaufnahmen hat Spotify wohl nicht, allerdings haben die wohl eine frühere Einspielung der Veghs - noch in mono. Allerdings erscheint es mir möglich, daß diese Einspielungen doch irgendwann noch mal bei Spotify auftauchen, aber das wird man sehen müssen.

Wiegesagt, mich begeistert diese Musik von neuem, speziell auch Opus 18 1, 5 + 6, nicht ganz so Opus 18, 3, wo ich das Gefühl habe, daß dies nicht Beethovens stärkstes Quartett ist.

Sicherlich möchte ich diese Quartette auch noch mal "Hip" hören, wobei ich nicht genau weiß, was das sein soll. Mir ist nicht bekannt, daß es bei Beethovens Streichquartetten Metronomangaben gibt, die gibt es allerdings bei den Sinfonien. Es mag dann sein, daß man sagt, wenn die Sinfonien offensichtlich schnell gespielt werden sollen, dann sollten die Streichquartette auch schnell gespielten - ja gut, das ist ein Analogieschluß, aber der ist dann historisch spekuliert, nicht informiert. Trotzdem möchte ich mir irgendwann die Quartette auch noch mal in einer "moderneren" Fassung anhören, eventuell hat die ja auch Spotify.

Im moment höre ich allerdings mit Begeisterung die Veghs, wobei ich schon sehr gespannt bin, wie die mir die späten Quartette näher bringen - schade, daß hier kein Gespräch zustande kommt.

Gruß
Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#212 erstellt: 29. Dez 2013, 15:24
Ich habe vor, die Vegh-Box zu kaufen, aber da das jpc-Angebot bis 31.01. geht, vermutlich erst in ein paar Wochen.

Es gibt Metronomziffern Beethovens zu den Quartetten 1-11 (also bis einschl. op.95)
Martin2
Inventar
#213 erstellt: 29. Dez 2013, 16:57
Hallo Johannes ( Kreisler Jr.,),

ja, dann freue ich mich darauf, mich mit Dir über diese Einspielung in ein paar Wochen austauschen zu können.

Ich hörte gerade Opus 59,2 und ich muß sagen, daß dies bei den Veghs eine für mich wirklich große Erfahrung war. Dabei nehme ich speziell bei dem langsamen Satz an, daß der vermutlich langsamer gespielt wurde als es den Metronomangaben entspricht, aber der Satz, so wie ihn die Veghs spielen, klingt einfach wunderbar.

Also die Veghs spielen das toll und ich höre Dinge bewußter, als ich sie beim ungarischen Streichquartett oder den anderen höre. Das beginnt bei dem ersten Satz, den ich bei den Veghs ganz toll finde und wo dann die Dissonanz am Ende wirklich voll ausgespielt wird, was andere mehr überspielen.

Dann der langsame Satz ist wirklich herrlich, sicher langsam gespielt - trotzdem habe ich bei den Veghs keinen Eindruck des "Zerfallens", dafür sind die Veghs zu gut und die können sich ein langsames Tempo leisten. Ich meinte diesen Satz völlig neu zu hören.

Eine große Erfahrung für mich auch das Scherzo, das wirklich vollkommen anders gespielt wurde als das "lospolternde Scherzo", wie man es von Beethoven gewöhnt ist, sondern im Gegenteil über weite Strecken sehr verhalten und sehr leise, ganz ungewohnt, aber genial, fast melancholisch. Ich hatte wieder den Eindruck, den Satz wirklich wie zum ersten mal zu hören.

Vor dem Hintergrund dieses leisen und melancholischen Scherzos entfaltet sich die Fröhlichkeit des letzten Satzes erst wirklich, es ist wie ein Bruch, oder wie ein das ganze Geschehen auf eine andere Ebene heben.

Also ich sage noch mal, ich finde die Veghs da ganz überwältigend, einfach saugut, sie machen aus dem Hören der Streichquartette mehr als ein bloßes Hören, sondern sie machen daraus wirkliche "Erfahrungen" und sie vermögen mich für diese Musik mehr zu begeistern, als dies dem ungarischen Streichquartett, Alexander oder Guaneri gelungen ist.

Allerdings, wenn Du Aufnahmen kennst, die sich relativ korrekt an die Metronomangaben halten, will ich mir eine dieser Einspielungen auf Spotify auch gerne mal anhören. Aber die Veghs sind wiegesagt wunderschön.

Gruß
Martin
op111
Moderator
#214 erstellt: 30. Dez 2013, 13:27
Hallo zusammen,

Martin2 (Beitrag #211) schrieb:
Hat eigentlich noch jemand sonst außer mir die Veghbox gekauft?
...
Schade, daß nun hier kein Gespräch über die Veghs in Gang kommt.
...
- schade, daß hier kein Gespräch zustande kommt.

ich vermute, und nach den Reaktionen zu urteilen ist das so, daß der Verbreitungsgrad dieser Aufnahme (noch) sehr gering ist.
Der Markt ist mit den hochgelobten und z.T. sehr preisgünstigen Aufnahmen der bekannten Quartettformationen (Amadeus, Emerson, Juilliard, Guarneri, Quartetto Italiano, Melos, Tokyo, Gewandhaus, Budapest, Auryn ..) förmlich übersättigt.
Der Anreiz, eine weitere Aufnahme zu kaufen, dürfte gering sein.



[Beitrag von op111 am 30. Dez 2013, 13:29 bearbeitet]
Klassikkonsument
Inventar
#215 erstellt: 30. Dez 2013, 14:59

op111 (Beitrag #214) schrieb:
ich vermute, und nach den Reaktionen zu urteilen ist das so, daß der Verbreitungsgrad dieser Aufnahme (noch) sehr gering ist.
Der Markt ist mit den hochgelobten und z.T. sehr preisgünstigen Aufnahmen der bekannten Quartettformationen (Amadeus, Emerson, Juilliard, Guarneri, Quartetto Italiano, Melos, Tokyo, Gewandhaus, Budapest, Auryn ..) förmlich übersättigt.
Der Anreiz, eine weitere Aufnahme zu kaufen, dürfte gering sein.


Mir liegen vor: Emerson & die ältere Juilliard (1960er - 1970), die späten (ab op. 127) in der älteren Mono-Aufnahme des Ungarischen Streichquartetts sowie der vom LaSalle. Insoweit bin ich da schon recht gut bedient.
Die Hörschnipsel vom Vegh-Quartett klangen für mich andererseits schon verlockend.
Martin2
Inventar
#216 erstellt: 30. Dez 2013, 18:11
Hallo!

Ich verstehe es selbverständlich, daß man zögert, sich noch eine Aufnahme der Beethoven Streichquartette in den Schrank zu stellen, wenn man schon einige hat.

Ich will auch niemandem diese Aufnahmen aufschwatzen, zumal es immer sein kann, daß einen anderen etwas enttäuscht, was einen selber begeistert, und ich habe sie ja noch nicht mal bis zur Hälfte gehört. Sollte sich Kreisler Jr. diese Aufnahmen aber tatsächlich zulegen, wäre ich sehr interessiert, wie er darauf anspricht.

Gruß
Martin
kastenbier
Stammgast
#217 erstellt: 31. Dez 2013, 20:12
Hallo
Da ich an guten Aufnahmen der B. Quartette sehr intresiert bin habe ich mir einige Schnipsel mit dem Vegh Quartett bei JPC angehört. Mein Fall ist das überhaupt nicht, die Aufnahme klingt sehr stumpf und hat viele Nebengeräusche und klingt an manchen stellen ziemlich verfärbt ( gehört mit einem sehr neutralen KH).
Bestellt habe ich mir heute bei Amazon Beethovens Streichquartette mit dem Alexander String Quartett, ( gibt es bei JPC nicht) die meiner Mng. nach interpretatorisch und technisch zur Zeit zu den absolut besten gehört. Das ist dann meine 6. Gesamtaufnahme der B.Quarttette.

Rainer
Martin2
Inventar
#218 erstellt: 01. Jan 2014, 09:37
Hallo Rainer,

das mußt Du selber wissen. Dies hier ist ein Hifi-Forum und der gute Klang hat hier Hausrecht. Also magst Du dann dem guten Klang zuliebe die Alexander kaufen. Ich habe die Aufnahmen mit dem Alexander Quartett ( es gibt allerdings soweit ich weiß zwei Einspielungen dieses Ensembles) und auf mich haben sie den blassesten Eindruck hinterlassen. Das kann natürlich auch immer etwas damit zu tun haben, daß meine Erfahrung dieser Quartette da noch sehr gering war. Weiß nicht.

Ich kann nur sagen, daß ich den Klang der Vegh Aufnahmen als sehr gut empfinde und mir rein gar keine "Nebengeräusche" aufgefallen sind. Aber ich bin da kein Maßstab. Klang ist für mich sekundär, das heißt ich kann es sehr wohl verstehen, wenn jemand die Beethoven Klaviersonaten mal mit jemandem anderen als dem Arthur Schnabel hören will. Aber was an diesen Aufnahmen aus den 70 ern so schlecht klingen soll weiß ich nicht.

Ich habe jetzt 6 der 8 CDs gehört und mein Eindruck ist nachwievor ein sehr guter. Vielleicht ist der langsame Satz in Opus 74 ein bißchen arg langsam gespielt, aber insgesamt ist dies eine sehr sensible Interpretation der Beethoven Quartette, niemals mechanisch gespielt, mit großem Gefühl für Dynamik, für das Leise und wirklich nie auch nur ein einziges mal "aggressiv", was Beethoven allerdings sein kann. Ich höre das alles sehr gerne. Mir fehlen jetzt nur noch zwei CDs. Ich finde die Veghs in den Opus 18 und 59, also den ersten 9 Quartetten, ganz phantastisch, ich habe aber auch den Eindruck, daß sie mir die späten Quartette, mit denen ich immer Schwierigkeiten hatte, nun auch näher bringen. Ich hörte etwa heute das 15. Quartett, Opus 132, und was mir auffiel ist die schlichte Schönheit der Musik, die ich noch nie so gehört habe wie mit den Veghs. Auch Opus 127 hat mir sehr gut gefallen. Das Quartetto Serioso Opus 95, mit dem ich bisher noch überhaupt nichts anfangen konnte, beginnt bei den Veghs für mich zu leben. Und die sehr detalierten, auch deutschsprachigen Texte des üppigen Begleitheftes sind super, einiges las ich.

Es kann natürlich sein, daß ich in die Einspielungen Alexander/ Guaneri/ Ungarisches Streichquartett irgendwann noch mal rein hören werde, um dann vielleicht noch mal zu einem fairen Urteil zu kommen. Vorläufig habe ich aber keine Lust dazu, vielmehr habe ich Lust dazu, die Aufnahmen der Veghs häufiger und inniger zu hören.

Gruß
Martin
kastenbier
Stammgast
#219 erstellt: 01. Jan 2014, 12:00
Hallo Martin2
Vor gut 10 Jahren als ich die Aufnahme mit dem ASQ gekauft habe, ging es mir ähnlich. Nach dem ersten reinhören hat mir das gehörte auch nicht gefallen und habe die Aufnahme zur Seite gelegt. Vielleicht war an dem damaligen nichtgefallen das Melos Q. schuld, das damals der Favorit war.
Heute kann ich dieses überhaupt nicht mehr nachvollziehen.
Das Geschmacksempfinden ist individuell und verändert sich scheinbar mit der Zeit und das ist auch gut so.

Rainer
Klassikkonsument
Inventar
#220 erstellt: 01. Jan 2014, 18:41

Martin2 (Beitrag #218) schrieb:
Ich kann nur sagen, daß ich den Klang der Vegh Aufnahmen als sehr gut empfinde und mir rein gar keine "Nebengeräusche" aufgefallen sind. Aber ich bin da kein Maßstab. Klang ist für mich sekundär, das heißt ich kann es sehr wohl verstehen, wenn jemand die Beethoven Klaviersonaten mal mit jemandem anderen als dem Arthur Schnabel hören will. Aber was an diesen Aufnahmen aus den 70 ern so schlecht klingen soll weiß ich nicht.


Gegen Nebengeräusche bin ich auch recht unempfindlich. Mitunter gehören sie sogar für mich dazu und machen einen Teil der Atmosphäre aus. Da denke ich an die Einspielung von Debussys Violinsonate von Thibaud & Cortot von Ende der 20er (EMI) oder den Pierrot lunaire unter Schönbergs Leitung von Anfang der 40er.

Man kann wohl mit alten Photos vergleichen, die man heute sicher sehr gut überarbeiten könnte. Flecken & Farbstich entfernen, ggf. überzeugend colorieren. Aber was wäre das für eine seltsame Verfremdung?
Und offenbar gibt es beim Fotografieren nicht nur das Bedürfnis nach einem möglichst naturalistisch scheinenden Resultat: Z.B. bietet die Foto-Sharing-App Instagram als einen Filter die typische Verfärbung von 70er-Jahre-Schnappschüssen an.

Bei der "Kaffeesatzleserei", die das Ablauschen der Schnippsel bei jpc oder Amazon ist, kann man wohl davon ausgehen, dass die CD im Zweifel besser klingt. Aber auch schon so habe ich keine Einwände gegen den Klang der Vegh-Quartett-Aufnahme.


insgesamt ist dies eine sehr sensible Interpretation der Beethoven Quartette, niemals mechanisch gespielt, mit großem Gefühl für Dynamik, für das Leise und wirklich nie auch nur ein einziges mal "aggressiv", was Beethoven allerdings sein kann.


Entspricht erst mal nicht meinem Geschmack, aber klingt interessant.


Das Quartetto Serioso Opus 95, mit dem ich bisher noch überhaupt nichts anfangen konnte, beginnt bei den Veghs für mich zu leben.


Gerade der erste Satz ist einer der schroffsten Musikstücke, die ich überhaupt kenne. Deshalb ist dieses Quartett schon lange ein Favorit von mir.
Im Hörschnippsel sind Bratsche & Cello sehr präsent. Das gefällt mir schon mal.
Kreisler_jun.
Inventar
#221 erstellt: 07. Jan 2014, 13:36
Ich habe gestern mal op.95 mit dem Vegh Quartett angehört. In den Ecksätzen sind die Tempi jedenfalls nicht deutlich langsamer (4:14 im ersten) als bei neueren Aufnahmen, auch wenn, glaube ich, die Emersons sogar knapp unter 4 min bleiben, und der ruppige Gestus ist gut getroffen. Klangbild ist ziemlich direkt, man hört manchmal Schnaufen und der Ton der Streicher ist manchmal etwas kratzig, insgesamt aber ziemlich differenziert mit schön präsenten Mittelstimmen (was keine Selbstverständlichkeit ist....) Die Mittelsätze kommen mir ohne direkten Vergleich ein wenig langsamer vor, der 3. Satz könnte etwas explosiver sein, der 2. ist in der Fahlheit aber auch sehr gut getroffen. Ich habe zwar nicht direkt mit einer anderen Aufnahme verglichen, kenne das Stück aber ganz gut. Insgesamt eine hörenswerte und originelle Interpretation; ich vermute, dass ich mir doch die GA holen werde. Selbst wenn ich eigentlich schon sehr viele Aufnahmen dieser Werke besitze, kann ich mir gut vorstellen, dass das Vegh-Q. einen sehr persönlichen Zugang hat, der eine hörenswerte Alternative bietet.
Cowen
Stammgast
#222 erstellt: 04. Mrz 2018, 12:49
Hallo zusammen,

höre gerade das 8. (op. 59, Nr.2) mit dem Tokyo String Quartet, die jüngere Aufnahme, die bei harmonia mundi erschienen ist. Was für wundervolle Musik.

Vielen Dank an all die, die in den letzten Jahren ihre Eindrücke zu den unterschiedlichen Aufnahmen ausgetauscht haben. Streaming sei dank konnte ich mir viele vergleichend anhören und bin für den Moment bei vier Gesamtaufnahmen hängen geblieben, die ich alle auf ihre Art und Weise hervorragend finde:
- Tokyo String Quartet
- Artemis Quartet
- Gewandhaus Quartet (schmeißt leider die Trackliste durcheinander)
- Quartetto Italiano.

Bin aber noch nicht alle Gesamtaufnahmen durch und muss sagen, dass ich sehr erstaunt darüber bin, dass es so viele gute Einspielungen gibt. Oder anders gesagt, so wenig, die mir wirklich nicht gefallen. Kenne ich bei anderen Vergleichen auch anders.

Grüße für einen schönen Sonntag

Martin
Hüb'
Moderator
#223 erstellt: 04. Mrz 2018, 18:51
Hallo Martin und willkommen im Forum!

Wirkliche Totalausfälle kenne ich unter den mir geläufigen GA tatsächlich nicht.

Viele Grüße
Frank
Joachim49
Inventar
#224 erstellt: 06. Mrz 2018, 01:09
Willkommen im Forum, Martin
Op 59,2 war das erste Streichquartett, das ich im Konzertsaal hörte, Ende der 60-er Jahre mit dem Juilliard Quartett. Das war eine unglaubliche Erfahrung, sowohl was Beethoven betrifft, aber auch was das damalige Juilliardquartett betrifft. Wenn du die Analogaufnahmen des Juilliard Quartetts (mit Isidor Cohen an der 2. Geige, 60-er Jahre) irgendwo findest, solltest du unbedingt mal reinhören. Obwohl das Philharmonia Quartett Berlin weniger bekannt ist, haben sie auch wahnsinnig gute Aufnahmen der Beethovenquartette zu bieten, insbesondere auch von der op.59er Reihe (auch auf spotify). Aber Frank hat ganz recht. Es gibt viele gute Aufnahmen, zu denen man raten kann, und die letzten Aufnahmen des Tokyoquartetts höre ich auch immer wieder sehr gerne.
freundliche Grüsse
Joachim
Cowen
Stammgast
#225 erstellt: 06. Mrz 2018, 09:48
Guten Morgen Frank, guten Morgen Joachim,

danke für das Willkommen

Die Aufnahmen des Juilliard Quartett aus den 60ern habe ich bei meinem bevorzugtem Streamingdienst (Tidal) nicht gefunden, nur die älteren. Muss nochmal bei Spotify schauen, vielleicht finde ich sie da. Das Philharmonia Quartett Berlin habe ich noch gar nicht auf dem Zettel gehabt, danke für den Tipp.

Einen schönen Start in den Dienstag allen

Martin
Hüb'
Moderator
#226 erstellt: 06. Mrz 2018, 09:56
Hallo Martin,

unter den jüngeren Gesamtschauen ist diejenige des Belcea-Quartetts immer wieder sehr gut besprochen und empfohlen worden:

amazon.de

Die Box liegt (leider) noch auf meinem "zu hören"-Stapel, ebenso wie diejenige mit dem Takács-Quartett.
Die Brahms-Aufnahmen der Belceas sind jedenfalls hervorragend und lassen (mich) auf einen sehr gelungenen Beethoven hoffen.

Viele Grüße
Frank
Cowen
Stammgast
#227 erstellt: 06. Mrz 2018, 12:14
Ihr seid`se mir, da hab ich ja wieder nett Beschäftigung ;). Danke für die Tipps. Mal schauen, wann ich dazu komme

kastenbier
Stammgast
#228 erstellt: 14. Mrz 2018, 09:58
Hallo

Die B. Quartette mit dem Belcea Quartett gibt es auch als DVD.

Rainer
Cowen
Stammgast
#229 erstellt: 14. Mrz 2018, 10:18
Habe da reingehört, 1,9, 12 und 14 gehört, wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe. Sind wirklich sehr schön. Im Vergleichhören, z.B. mit der späteren Aufnahme des Tokyo String Quartet, gefielen mir letztere besser. Deshalb habe ich es erstmal nicht weiter verfolgt. Muss aber nichts heißen. Kann sein, dass ihr das ganz anders hört.

Hüb'
Moderator
#230 erstellt: 14. Mrz 2018, 10:20
Hi,

was hat Dir beim Tokyo SQ (in der Neuaufnahme) denn besser gefallen?
Ich grüble, ob das eine (weitere) GA für mich sein könnte.

Viele Grüße
Frank
Cowen
Stammgast
#231 erstellt: 14. Mrz 2018, 10:55
Ich versuche es mal am 2. Satz des 9. Streichquartetts festzumachen (den ich besonders gerne mag). Belcea interpretiert das in meinen Ohren mehr wie einen sich langsam ergießenden Strom. Ähnlich wie man das Adagio for Strings von Barber oft hört. Das macht das Tokyo String Quartett in Teilen auch so, insgesamt aber höre ich viel mehr betonende und gestaltende Moment heraus, die mich aufhorchen lassen und in meinen Ohren für mehr Spannung sorgen. So ging es mir in den anderen von mir gehörten Quartetten auch öfters.

Möchte hier aber sehr deutlich machen, dass das aus meiner Sicht geschmäcklerisch und sehr subjektiv ist. Wenn das Quartett wie du schreibst gut besprochen und empfohlen wurde, dann kann ich das sofort nachvollziehen. Eine sehr gelungene Einspielung, die alle Aufmerksamkeit verdient hat. Ich habe weiter oben schon mal angemerkt, dass ich wirklich überrascht darüber bin, wie gut ich das Niveau bei den Einspielungen der Streichquartette erlebe.

Also, bitte nicht abschrecken lassen und ausprobieren Frank
Hüb'
Moderator
#232 erstellt: 14. Mrz 2018, 11:03
Alles klar.
Besten Dank für Deine Einschätzung. Das klingt (leider ) interessant!
Cowen
Stammgast
#233 erstellt: 06. Dez 2018, 09:12

Joachim49 (Beitrag #224) schrieb:
... Wenn du die Analogaufnahmen des Juilliard Quartetts (mit Isidor Cohen an der 2. Geige, 60-er Jahre) irgendwo findest, solltest du unbedingt mal reinhören. ...

Hallo Joachim, ich habe jetzt nach langer Suche Aufnahmen des 11ten, 14ten und 16ten Streichquartetts in der von dir genannten Besetzung gefunden. Was soll ich sagen, grandios. Werde weiter Ausschau halten und versuchen, weitere Einspielungen zu finden, lohnt sich wirklich. Vielen Dank für den Tipp.
Joachim49
Inventar
#234 erstellt: 06. Dez 2018, 22:43
Hallo Martin,
es freut mich, dass dir die Beethovenaufnahmen des Juilliard Quartetts auch so gut gefallen. Leider gibt es heute keine Gesamtaufnahme der analogen Aufnahmen mehr. Sie entstanden zwischen 1964 und 1970. Später gab es noch eine digitale Integrale, die ich kaum kenne. Jedenfalls sind beide Gesamtaufnahmen z.Zt. vom Markt verschwunden.
Du hast aber geschrieben, du habest nur die älteren Aufnahmen gefunden (siehe oben) und auf Aufnahmen verwiesen, die vor 1960 entstanden. Das überrascht mich. Es gibt eine Box mit den Epic Recordings des Juilliard Quartetts, aber die 4 Quartette die in ihr enthalten sind (ua die 3 Rasumowsky op 59) müssten vom Aufnahmedatum her identisch sein, mit denen, die in der vergriffenen Sony Integrale enthalten sind.
Für Januar 2019 sind allerdings alte RCA Aufnahmen angekündigt, unter ihnen auch ein paar Beethovenquartette.
Kannst du erausfinden welche Aufnahmen vor 1960 dein streamingsdienst anbietet? (Ist nicht wichtig, aber neugierig wäre ich).
Cowen
Stammgast
#235 erstellt: 07. Dez 2018, 09:29
Hallo Joachim, habe nochmal geschaut und mit discogs verglichen, finde nur Aufnahmen, die ab 1962 entstanden sind. Kann dir nicht sagen, ob ich damals noch andere Aufnahmen gefunden habe oder mich einfach nur vertan habe.

Die beiden Aufnahmen, in denen Isidor Cohen an der 2. Geige spielt und die mir sehr gut gefallen haben, sind zum einen diese 1962 entstandene (oder veröffentlichte) mit dem op. 131

op. 131

und diese von 1963 mit Nr. 11 und 16.

op. 95 und 135.
Joachim49
Inventar
#236 erstellt: 08. Dez 2018, 00:16
Danke für die Mühe, Martin. Dies müssten in der Tat ältere Aufnahmen sein, die vor der Gesamtaufnahme 1964 - 1970 erschienen. Es sind wahrscheinlich die RCA Aufnahmen, deren Erscheinen auf CD für nächstes Jahr angekündigt ist. (living stereo war ja ein Slogan von RCA)
jpc.de
Cowen
Stammgast
#237 erstellt: 08. Dez 2018, 10:36
Ah, okay, danke dafür. Gespannt wäre ich insbesondere auf diese Box, aber die wird leider nur sehr teuer angeboten.

amazon.de
Joachim49
Inventar
#238 erstellt: 08. Dez 2018, 12:07
Ich schätze mich glücklich, diese Box zu besitzen. Unverständlich, dass sie im normalen Handel nicht mehr zu finden ist.
Klassikkonsument
Inventar
#239 erstellt: 10. Dez 2018, 18:43
Ich auch. Gerade gestern abend op. 59 Nr. 3 mit großem Genuss gehört.
Hüb'
Moderator
#240 erstellt: 10. Dez 2018, 18:46

Joachim49 (Beitrag #238) schrieb:
Ich schätze mich glücklich, diese Box zu besitzen. Unverständlich, dass sie im normalen Handel nicht mehr zu finden ist.

Kommt Zeit, kommt Wiederveröffentlichung. Es gibt doch zu jeder zeit so viele (sehr Gute) Gesamtaufnahmen am Markt...

Cowen
Stammgast
#241 erstellt: 10. Dez 2018, 18:50
Die wollen uns nur ärgern.
op111
Moderator
#242 erstellt: 10. Dez 2018, 19:37
Hallo zusammen.
Ich habe zumindest noch die Knister-, Knack-, Klirr-, Rumpel-LPs.
10 Stück brauchte CBS-Masterworks seinerzeit.
Die Seitenwechsel sind auch sehr unpraktisch.
Die kann ich zwar nicht (mehr) per Kopfhörer wiedergegeben ertragen, aber besser als garnichts.
op111
Moderator
#243 erstellt: 29. Jan 2020, 15:31
Erscheint in Kürze:
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Streichquartette Nr.1-16
+Große Fuge op. 133
Juilliard String Quartet
Sony, ADD, 1964-1970 8 CDs
jpc.de
Erscheinungstermin: 14.2.2020


jpc schrieb:

The first ever release of the Juilliard String Quartet’s 1964-1970 Beethoven cycle, in a single 9 CD edition • 6 LPs appearing for the first time on CD, remastered from the original analog masters using 24 bit / 192 kHz technology

Was mich an dieser Aussage irritiert, ist die Existenz der von Cowen genannten Box mit dem silbernen Cover.
Sollte die etwa z.T. Aufnahmen aus einer anderen Serie enthalten?


[Beitrag von op111 am 29. Jan 2020, 15:36 bearbeitet]
Klassik_Fan
Stammgast
#244 erstellt: 29. Jan 2020, 15:31
Hallo zusammen,


Nachdem ich mich ausgiebig mit den Quartetten von Haydn beschäftigt habe, bin ich natürlich auch zu den Quartetten von Beethoven gekommen. Dort habe ich noch große Lücken Ich habe bereits Quartette von Beethoven , op. 59/1 und op. 74 vom Amadeus Quartett und op. 59/2 und 18/4 vom Artemis Quartett. Beide Aufnahmen gefallen mir ausgesprochen gut.

Seit Längerem habe ich, wie eigentlich immer, die betreffenden Threads im Forum durchgearbeitet. Beide Quartette wurden sehr gelobt, insbesondere die GA des Artemis Quartetts. Jetzt möchte ich meine Aufnahmen ergänzen und zusätzlich (bei Beethoven habe ich fast alles mehrfach) eine Gesamtaufnahme mir zulegen.

Ich habe mir überlegt, zunächst die noch fehlenden Quartette durch Einspielungen vom Artemis- als auch vom Amadeus-Quartett , möglichst ohne Duplikate zu ergänzen. Beide Quartette wurden sehr gelobt, insbesondere die GA des Artemis Quartetts.
Dazu habe ich meine erste Frage:
Ich habe die folgenden CD’s ins Auge gefaßt:

Amadeus:

amazon.de
Amadeus




Bei Artemis zunächst die folgenden.

amazon.de
artemis

Was mich überrascht ist der äußerst niedrige Preis. 5€ und 4€, vorgestern noch ein Angebot von 2,11 € neu !!! Sind das dieselben Aufnahmen wie in der hochgelobten GA? Haben diese bei dem Preis wirklich dieselbe Qualität ? ich habe nichts gegen günstige Angebote , aber.....

Man könnte daran denken direkt die GA vom Artemis zu kaufen, aber da wollte ich ein andere Quartett den Vorzug geben.
Ich habe, eigentlich wegen der hervorragenden Aufnahme der Brahms-Quartette dieses Ensembles, ein Auge auf die GA des Belcea-Quartetts geworfen. Die Erstveröffentlichung

amazon.de

scheint nicht mehr lieferbar zu sein, dafür eine (zweite Veröffentlichung ? ) derselben Aufnahmen.


amazon.de


Dazu folgende Fragen: Sind die Einspielungen so gut, wie man aufgrund der bisherigen Veröffentlichungen des Belcea-Quartetts erwarten darf?
Und. In den Amazon-Rezensionen habe ich mehrfach gelesen, dass bei der zweiten Veröffentlichung, die mit dem anderen Cover, diese schrecklichen Papierhüllen mit Leim an den Umschlagskanten zu Problemen führen. Hat jemand diese Ausführung an kann mir seine Erfahrungen mitteilen.

Last not least: Franz (op111) hat auf eine “neue “ Veröffentlichung des Juilliard-Quartetts hingewiesen.

amazon.de


Eine frührer GA wurde über den grünen Klee gelobt. Handelt es sich bei dieser Version aus dem Jahr 20202 um die remasterten, legendären Einspielungen? Dann würde ich doch fast vom Belcea-Quartett hin zu Juillard tendieren. Empfehlung von Euch ?

Viele Grüße

Harry
Hüb'
Moderator
#245 erstellt: 29. Jan 2020, 15:38
Hallo Harry,

Sind das dieselben Aufnahmen wie in der hochgelobten GA? Haben diese bei dem Preis wirklich dieselbe Qualität ?

2x "ja".

dafür eine (zweite Veröffentlichung ? ) derselben Aufnahmen.

Ja, auch hier handelt es sich um identische Aufnahmen.

Dazu folgende Fragen: Sind die Einspielungen so gut, wie man aufgrund der bisherigen Veröffentlichungen des Belcea-Quartetts erwarten darf?

Die GA der Belceas ist exzellent. Allerdings gibt es nicht gerade wenige sehr gute Gesamtaufnahmen der Beethoven-Quartette.

Das Quatuor Ebène kommt bspw. demnächst ebenfalls mit einer Gesamtschau um die Ecke, die ich wahrscheinlich (auch noch) erwerben "muss".

Empfehlung von Euch ?

Belcea - auch aus "Preis-/Leistungs-Erwägungen" und wegen der modernen Klangtechnik der Aufnahmen. Die Presseresonanz war mW überall gleichermaßen hervorragend.

Bei den Juilliard-Einspielungen handelt es sich um das jüngste Remastering der "legendären" Aufnahmen.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 29. Jan 2020, 15:42 bearbeitet]
op111
Moderator
#246 erstellt: 29. Jan 2020, 15:52

Klassik_Fan (Beitrag #244) schrieb:
Eine frührer GA wurde über den grünen Klee gelobt. Handelt es sich bei dieser Version aus dem Jahr 20202 um die remasterten, legendären Einspielungen? Dann würde ich doch fast vom Belcea-Quartett hin zu Juillard tendieren. Empfehlung von Euch ?

Hallo Harry,
die Abwägung ist auch zu einem guten Teil Geschmackssache.
Mein Vorzug gilt der jetzt wiedererscheinenden Juilliard-SQ-Aufnahme.
Wenn man den trockenen, direkten Klang nicht so mag wie ich, oder eine aufnahmetechnisch aktuellere Digitalaufnahme haben möchte,
kommen andere gleichwertige Konkurrenten ins Spiel.

Die habe ich vor kurzem erworben und bin begeistert:
+Große Fuge op. 133 für Streichquartett; Streichquintett op. 29

Quartetto di Cremona
Audite, 2012-2016
jpc.de

Die folgende habe ich teilweise gehört und würde sie kaufen wenn ich nicht schon so viele andere hätte:
Quatuor Ebene
Erato, DDD
ab- 03.04.2020
jpc.de

Beide überzeugen mich auch durch das direkte, volle wenig verhallte Klangbild.

Die Aufnahmen der Amadeus- und Belcea-Quartette gefallen mir wegen des z.T. heftigeren Vibratos weniger.



[Beitrag von op111 am 29. Jan 2020, 16:06 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#247 erstellt: 29. Jan 2020, 18:52
Cremona kann ich sehr empfehlen.

Die anderen hier zuletzt zur Diskussion stehenden Einspielungen kenne ich nicht.

Sicherlich würdest Du aus meiner Kenntnis auch nichts falsch machen mit Tokyo oder Alban Berg. La Salle besitze ich mit dem Spätwerk - erwartungsgemäß sehr gut -, ebenso nur das Spätwerk in HIP mit dem Quatuor Mosaiques, das mich aber erstaunlicherweise enttäuscht hat, da in vertiefter Stuhlmitte musiziert ...

Und im Rahmen der Complete Masterpieces von Sony finde ich noch das Alexander String Quartet. Das passt, ohne sich nach vorne zu drängen ...

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 29. Jan 2020, 18:59 bearbeitet]
Joachim49
Inventar
#248 erstellt: 29. Jan 2020, 22:41
Ich habe ziemlich viel Gesamtaufnahmen (10), aber auch viele Einzel CDs. Hüb hat ganz recht, es gibt sehr viele gute Gesamtaufnahmen. Wenn es eine neue Aufnahme der Quartette gibt, vergleiche ich fast immer meine Juilliard Aufnahme der op59 Quartette mit den neuen "Konkurrenten". Und das geht eigentlich immer zugunsten von Juilliard aus. Will man unbedingt neuere Aufnahmen, dann plädiere ich für das Philharmonia Quartett (Berlin). Das ist wider alle Erwartung verblüffend gut (An der ersten Geige sitzt einer der Konzertmeister der Berliner Philharmoniker). Sehr empfehlen möchte ich auch die zweite Aufnahme des Tokyo Quartetts (harmonia mundi), aber auch Takaczs, und …..Aber wenn man Quartette liebt, die Juilliards sollte man wirklich haben.
op111
Moderator
#249 erstellt: 30. Jan 2020, 13:25
Hallo zusammen,
bisher ist mir die Aufnahme des Philharmonia Quartetts Berlin, die Joachim empfohlen hat, hier noch nicht aufgefallen
deshalb hier der Verweis auf jpc:
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sämtliche Streichquartette
Streichquartette Nr. 1-15; Große Fuge op. 133
+Mendelssohn: Fuge & Capriccio aus op. 81

Philharmonia Quartett Berlin
Thorofon, DDD, 1992-2013
jpc.de

die Fülle der guten Produktionen ist beinahe unüberschaubar. Ich habe den Eindruck mit Juilliard [1. und 2. Aufnahme], Alban Berg SQ [1.], Emerson SQ, Quartetto di Cremona, La Salle und etlichen auch historischen Einzelaufnahmen habe ich nur einen winzigen Teil der Vielfalt.
Dennoch geht es mir auch so, dass ich erstmal mit der älteren Juilliard-Aufnahme vergleiche und meistens nicht kaufe.

Klassik_Fan
Stammgast
#250 erstellt: 30. Jan 2020, 15:16
Hallo zusammen,

habt recht herzlichen Dank für die detaillierten Antworten und die fundierten Empfehlungen.

Das wird in diesem Fall (und bei Beethoven mache ich das sehr gerne ) dann auf zwei Gesamtaufnahmen hinauslaufen, Belcea- und Juilliards-Quartett . ( Cremona hätte mich auch interessiert, aber der Preis ist nicht ohne.... )
Die Notwendigkeitvon zwei Gesamtaufnahmen muss ich nur noch meinem Haushaltsvorstand erklären, aber wir haben ja das Beethoven-Jahr

Viele Grüße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 30. Jan 2020, 15:20 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#251 erstellt: 30. Jan 2020, 18:32

( Cremona hätte mich auch interessiert, aber der Preis ist nicht ohne.... )


Der war damals für mich auch nicht ohne und ich habe mir dann ausnahmsweise den Download gestattet. Mp3- statt SACD-Qualität, aber was soll's.

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 30. Jan 2020, 18:34 bearbeitet]
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