Wie machen sich alternde Bauteile in einem Verstärker bemerkbar?

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-Cassius-
Stammgast

#1 erstellt: 03. Mrz 2011, 01:26

Wie wirken sich veraltete Teile im Verstärker klanglich aus? Ich meine jetzt nicht einen Zustand, bei dem der Verstärker jeden Moment durch ist, aber Teile die schon zu 2/3 auf dem Weg dorthin angekommen sind. Werden die Höhen lascher/schriller? Wird der Klang insgesamt dumpfer und man fühlt sich genötigt immer mehr Treble reinzudrehen? Wie wirkt sich das auf den Klang aus?

WinfriedB
Inventar

#2 erstellt: 03. Mrz 2011, 09:21

Zunächst muß man sich mal klar werden, welche Bauteile altern bzw. altern können.

Kunststoffkondensatoren (Folienkondensatoren) haben praktisch keine Alterserscheinungen. Ebenso Metallschichtwiderstände und Drahtwiderstände. Auch Halbleiter haben kaum Alterung, allerdings nimmt die Ausfallrate natürlich mit der Lebensdauer zu.

"Alterserscheinungen" gibt es hauptsächlich bei Elkos. Sie können sich auf verschiedene Parameter auswirken: Kapazität, ESR, Leckstrom.

Wie sich die Änderung dieser Parameter aber auf die Schaltung und evtl. klanglich auswirken, läßt sich nicht pauschal sagen. Es kommt darauf an, was der Elko bewirkt.

Nimmt z.B. bei Netzteilelkos die Kapazität ab, kann sich dies in erhöhtem Brummanteil (besonders bei höherer Endstufenleistung) äußern. Wird ein Elko aber als Koppelkondensator zwischen zwei Transistorstufen verwendet, kann ein erhöhter Leckstrom den Arbeitspunkt eines Transistors verschieben. Das kann sich in erhöhtem Klirrfaktor, schnelleres Begrenzen bei hohem Pegel oder Totalausfall äußern.

Bei Transistor-Vorstufen wird häufig eine durch Elkos überbrückte Gleichspannungs-Gegenkopplung durch Emitter-Widerstände verwendet. Nimmt die Kapazität des Elkos drastisch ab (meist sind sie erheblich überdimensioniert), kann sich dies durch verminderte Bässe bemerkbar machen. Nimmt der Leckstrom zu - siehe oben.

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