Grundig R3000 brummt links

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Herr_Latz
Neuling
#1 erstellt: 16. Nov 2008, 23:14
Hallo, ihr Freunde des betagten Elektrogeräts,
ich habe bei mir im Wohnzimmer einen Grundig R 3000-3 stehen der mir etwas Kummer bereitet. Der linke Kanal neigt zu starkem Brummen und Knacken. Manchmal hört es allerdings urplötzlich auf. Oft wird es auch dann besser wenn ich an den Chinch-Anschlüssen ein Kabel wechsel.
Auch ansonsten klingen die Bässe sehr dröhnend, und wummernd.
Würde mich sehr freuen wenn mir jemand einen Tip geben könnte wie mann das betagte Schätzchen wieder heil bekommt.
Schöne Grüße,
Latz.
hf500
Moderator
#2 erstellt: 17. Nov 2008, 00:42
Moin,
HF- und NF-Hauptplatinen und ihre Verbindungen nach kalten Loetstellen absuchen.
Alle Anschlussbuchsen nachloeten.

Alle kleinen Elkos in den Endverstaerkern ersetzen, und sonst alle im weinroten Kunststoffbecher (so noch vorhanden).

Damit hat man die haeufigsten Fehler erschlagen, wenn der Fehler mmer noch da ist, muss man gruendlicher suchen (Signalverfolgung).
Haben die grossen Elkos des Endstufennetzteiles noch ihre Gummistopfen?

73
Peter
oldiefan1
Inventar
#3 erstellt: 17. Nov 2008, 05:05
Hallo Latz,

Ein "Standardfehler" beim R 3000 ist, dass auf der Klangregelplatine, die kleine, die senkrecht hinter dem Lautstärkeregler steht, zwei der vier Tantalelkos durchschiessen. Und zwar gehen die kaputt, die dort als Puffer-Elkos eingesetzt sind, das sind C6 und C7, jeweils 10uF/35V (das ist auch zu knapp bemessen, dort liegen 29V an). Die beiden anderen, die als Koppelelkos fungieren (C11 und C12), bleiben heile.

Die Tantalelkos sind die vier, meist blauen, Perlen dort.

Auf der R 3000 Platine sind sie mit C6 und C7 bezeichnet. Ich vermute das Layout beim R 3000-3 ist auch so.

Die beiden solltest Du durch Standard-Elkos ersetzen mit 10uF/63V. Man braucht aber Löterfahrung und einen schmalen Lötkolben mit ganz feiner Lötspitze, sowie eine Entlötpumpe. Man kommt da nur durch eine kleine Öffnung im Chassis dran.

Wenn einer dieser beiden Elkos Kurzschluss bekommt, misst man zwischen dem entsprechenden Messpunkt (dort ist in der Nähe der beiden Tantal-Elkos jeweils eine Lötfahne als Messpunkt, eine für den rechten und eine für den linken kanal) zur Chassis-Masse mehr als 30 V, bei Kurzschluss eines Tantalelkos sogar über 40V. Wenn einer dieser Tantalelkos im Sterben liegt, kannst Du auch davon Deine Symptome bekommen, dann hat er meist schon einen Leckstrom, so dass die Spannung am Messpunkt meist bereits erhöht ist (im Vergleich zur Spannung am Messpunkt des anderen Kanals.

Von fünf R 3000, die ich zur Reparatur hatte, hatten drei genau diesen Fehler auf einem Kanal, zwei dfavon mit Tantalkondensator Kurzschluss und einer mit erhöhtem Leckstrom eines Tantalkondensators an dieser Stelle.

Gruss,
Reinhard
hf500
Moderator
#4 erstellt: 17. Nov 2008, 22:03
Moin,
das klingt schluessig.

Die 10µ sind uebrigens kein Muss, man kann auch 22µ nehmen, wenn gerade vorhanden.

Was ich oben angefuehrt habe, sind eher Alterungserscheinungen, bei der Gelegenheit mitueberpruefen.

73
Peter
Herr_Latz
Neuling
#5 erstellt: 19. Nov 2008, 20:54
Ok, super. Das sind ja auf jeden Fall Sachen die ich mal checken kann. Bzw die Elkos einfach mal auf Verdacht tauschen. Das mit dem Löten trau ich mich einfach mal. Brauch nur noch eine ordentlich Lötspitze und ab geht die Lucie.
Herzlichen Dank, wenn noch mal Probleme Auftauchen meld ich mich nochmal.
Schöne Grüße,
Latz.
Herr_Latz
Neuling
#6 erstellt: 10. Jan 2009, 23:20
So, nun ist einige Zeit ins Land gegangen, aber letztendlich sitze ich mit Lötkolben, Lötsaugpumpe und Elkos bewaffnet vor dem Receiver. Der Schaltplan ist analysiert und die betreffenden Kondensatoren C6 und C7 erkannt. Auch die Platine hinter den Lautstärkeregler habe ich erkannt und die Öffnung im Chassis erscheint auch mir klein
Doch oh Schreck, die Bezeichnungen der Kondensatoren auf der Platine sind komplett anders und bewegen sich in Zahlenbereichen um die 750. Also doch nix mit C6 und C7.
Kann mir jemand von euch erläutern an welchen Kondensator ich den Lötkolben genau ansetzen muss?
Danke,
Latz

PS: Anbei noch ein Bild der betreffenden Platine.
Herr_Latz
Neuling
#7 erstellt: 10. Jan 2009, 23:26
hf500
Moderator
#8 erstellt: 11. Jan 2009, 00:14
Moin,
gibt es C756 und 757?
Diese Kondensatoren muessten ein Bein an Masse haben.


Ach ja, bei imageshack nichts mehr einstellen
Irgendetwas haben die vergimmickt, ich bekomme seit einiger Zeit nichts mehr zu sehen :-/

73
Peter
oldiefan1
Inventar
#9 erstellt: 11. Jan 2009, 00:48

Herr_Latz schrieb:
Neuer Versuch mit Bild.
http://img72.imageshack.us/my.php?image=r3000di5.jpg



Uuups! Der R 3000-3 ist also hier ganz anders als der R 3000, wie das Foto zeigt!

Also es ist keiner der Kondensatoren auf dieser kleinen Platine. Er hätte weiter oben sitzen müssen, wo diese Platine aber anders als beim R 3000 gar nicht bestückt ist. Hier sehe ich nur Folienkondensatoren, keine Tantals. Aber Folienkondensatoren machen selten Ärger. Also solltest Du das vergessen mit C6 und C7. Habe jetzt auch den Schaltplan vom R 3000-3 angesehen (den hatte ich vorher noch nicht). Danach kommen als mögliche Verursacher statt C6 und C7 nur C815 und C915 infrage, wenn es blaue Tantalperlen sind. Auf Deinem Bild gerade nicht mehr zu sehen, gerade unter unterem Bildrand.

Knacken wird manchmal besser bei Kabelwechsel, sagtest Du?

Dann denke ich auch an eine kalte oder angeknackste Lötstelle dort, wo die entsprechende Buchse eingelötet ist. Dort auf der Hauptplatine bitte alle Lötstellen nachlöten (jedesmal mit ein bisserl neuem Lot - aber nur ganz wenig!

Gruss,
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 11. Jan 2009, 01:07 bearbeitet]
Herr_Latz
Neuling
#10 erstellt: 12. Feb 2009, 23:05
Lange genug hat es gedauert, aber mit einer nahenden Party als Motivationshilfe habe ich es letzte Woche geschafft das Gerät wieder einsatzfähig zu bekommen.
Leider habe ich die Schaltpläne nicht und so musste ich von hand nachsehen was für Kondensatoren benötigt werden. Habe dann die meisten Tantalkondensatoren ausgetauscht und einmal halbsystematisch die meisten Lötstellen auf der Hauptplatine nachgelötet. Herzlichen Dank für die Anleitung. Jetzt funzt es.
Zwei Sachen gibt es jedoch noch.
1. Der Trafo brummt nach dem Anschalten deutlich hörbar und wird nach einiger Zeit leiser. Kann man da was machen?
2. Wenn ich mit dem Rechner in den Chinch-Eingang gehe muss ich die Lautstärke rechnerseitig ganz massiv runterregeln. Sonst übersteuert es. Wenn ich mit meinem DVD-Player reingehe kann ich es eh vergessen. (Bitte nicht steinigen, besitze noch keinen richtigen CD-Player) Ist das normal?
Schöne Grüße,
Latz
hf500
Moderator
#11 erstellt: 12. Feb 2009, 23:18
Moin,
was steht bei den RCA(vulgo Cinch) Buchsen?
Etwa Phono oder TA magn?
Dann ist dieser Eingang fuer magnetische Tonabnehmer bestimmt, fuer _nichts_ anderes.
Du musst schon in einen Aux- oder TB-Wiedergabeeingang.

Was hat der R3000 nochmal fuer einen Trafo? Schnittbandkern oder M-Schnitt?
Eigentlich egal, denn Grundig Trafos waren immer vakuumgetraenkt, auch Schrauben nachziehen nuetzt da nicht viel.
Der Trafo wird leiser, weil der Kern warm wird, sich ausdehnt und nicht mehr schwirren kann.
Man kann versuchen, ihn mit Plastik70 (Kontakt-Chemie) neu zu verkleben. Dazu das Spray (eine Art Kunststofflack) in den Spalt zwischen Kern und Wickelkoerper und andere Stellen, wo man mein, es bringt was, spruehen.
Andere Methode: Das gleiche mit Giessharz veranstalten.
Hat mir oft, aber auch nicht immer geholfen.


73
Peter


[Beitrag von hf500 am 12. Feb 2009, 23:20 bearbeitet]
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