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"Tapedeck-Reparatur" Thread

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Freddy7919
Schaut ab und zu mal vorbei
#9801 erstellt: 20. Sep 2021, 13:17
Hallo an alle Experten,

ich brauche euren Rat. Ich habe kürzlich die aufgelösten/verschlissenen Riemen an meinem Sony TC-KE600S Kassettendeck ausgewechselt, welches ca. 19 Jahre nicht im Betrieb war, um endlich meine Kassetten digitalisieren zu können. 1996 gekauft und ca. 6 Jahre fast täglich für 1 Stunde genutzt. Tonköpfe und Andruckrolle habe ich mit Isopropanol und Wattestäbchen vorsichtig gereinigt. Was noch fehlt wäre die Entmagnetisierung (Kassette hierfür habe ich, TDK Head Demagnetizer model HD-01). Andruckrolle ist minimal ballig. Capstanwelle hat ein wenig axiales Spiel bekommen, Kunststoffring zur Sicherung scheint während des Betriebes etwas nachzugeben.

Problem: Wenn ich die Kassette abspiele klingt diese im ersten Augenblick klar und sauber, danach jedoch wird es dumpfer und der Ton leiert. Das betrifft jede Kassette aus meiner Sammlung mehr oder weniger. Was ich jedoch beobachtet habe ist, dass die Kassetten im hinteren Drittel ihrer Spielzeit nicht mehr leiern und weniger dumpf klingen. Also wenn die rechte Rolle mehr Tonband aufgewickelt hat als die linke.

Was könnte das Problem sein und wie kann ich es beheben? Über Hinweise, Tips oder relevante Forum-Links würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank. Grüße, Freddy Sony TC-KE600S Tonkopf Andruckrolle


[Beitrag von Freddy7919 am 20. Sep 2021, 13:18 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#9802 erstellt: 20. Sep 2021, 13:27
Hallo Freddy

Die Andruckrolle scheint definitiv "fertig" zu sein.

Was genau verstehst du unter einem "Leiern"? Da gibt es nämlich unterschiedliche Auffassungen ...
Freddy7919
Schaut ab und zu mal vorbei
#9803 erstellt: 20. Sep 2021, 13:33
Hallo,

vielen Dank schon mal für den Hinweis mit der Andruckrolle (kannst du das anhand des Fotos beurteilen oder ist es einfach die Betriebsdauer meines Decks?)

Mit Leiern meine ich eine Tonlagenänderung, so als ob die Wiedergabegeschwindigkeit in kurzen Abständen leicht schwankt.


[Beitrag von Freddy7919 am 20. Sep 2021, 13:33 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#9804 erstellt: 20. Sep 2021, 13:40

kannst du das anhand des Fotos beurteilen oder ist es einfach die Betriebsdauer meines Decks?


Auf deinem Foto erkenne ich es. Sie sieht glatt und wellig aus.
Dies verursacht dann den dumpfen/schwimmenden Ton.



Mit Leiern meine ich eine Tonlagenänderung, so als ob die Wiedergabegeschwindigkeit in kurzen Abständen leicht schwankt.


Und das ist die korrekte Auffassung eines Leierns

Deine Kassetten sind wie alt und von welchem Hersteller?
"Neuere" Kassetten eines namenhaften Herstellers (Maxell, TDK, Sony ...) leiern auch?
Freddy7919
Schaut ab und zu mal vorbei
#9805 erstellt: 20. Sep 2021, 13:50
Okay super, dann muss eine Andruckrolle her. Kennst du Quellen, Shops, muss ich auf bestimmte Merkmale achten (Durchmesser, Qualität, Material etc.)? Sorry ich bin da noch Laie und lerne hier gerade sehr viel.

Meine Kassetten sind alle 20-25 Jahre alt und mehrheitlich vom Typ "Maxell XLII IEC Type II/High Position".


[Beitrag von Freddy7919 am 20. Sep 2021, 13:59 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#9806 erstellt: 20. Sep 2021, 16:27

Kennst du Quellen, Shops,


Ich selbst nicht, denn mit Tapedecks mache ich seit etwa 20 Jahren nichts mehr. Andere Teilnehmer wissen da mehr.


Meine Kassetten sind alle 20-25 Jahre alt und mehrheitlich vom Typ "Maxell XLII IEC Type II/High Position"


Diese Kassetten sind hervorragend und es sollte also nicht an ihnen liegen.
Nun liegt es leider aber an dem Deck selbst.
Das Leiern kann durchaus auch nur an der verschliessenen Andruckrolle liegen. Dort würde ich als also Erstes ansetzen - ansonsten muss man dann weiter suchen.
Ein nicht ganz passgenauer neuer Capstanriemen kann aber auch zu solchen Problemen führen.
hf500
Moderator
#9807 erstellt: 20. Sep 2021, 17:22
Moin,
immer noch steht eine Andruckrolle bei mir ganz hinten auf der Liste bei Gleichlaufschwankungen. Sowas kann sie kaum verursachen, dann sieht sie ganz anders aus. Ihre Spezialitaet ist schlechter Bandlauf, das Band laeuft seitlich aus dem Capstanantrieb heraus.
Ausserdem ist eine leicht ballige Form typisch fuer Andruckrollen in Compactcassettengeraeten. Die anderen Magnetbandgeraete haben fast immer zylindrische Rollen.
Andruckrolle reinigen: Kontakt WL auf Wattestaebchen, Geraet bei offener Klappe und ggf. ohne Klappenfenster/-front (laesst sich meist nach oben abziehen) auf Wiedergabe und mit dem Wattestaebchen hinter der Capstanwelle due drehende Rolle reinigen. Etwas Vorsicht, die Watte wird gerne von der Capstanwelle eingefangen. Ist meist harmlos und sorgt fuer saubere Wellen ;-)
WL ist auch bestens fuer die Reinigung von Toenkoepfen und bei anderen Bandgeraeten deren Bandfuehrungselemente geeignet.

Die Kunststoffscheibe vor dem Capstanwellenlager hat nichts mit dem Axialspiel zu tun, es ist eine Oelfangscheibe. Sie soll verhindern, dass Oel aus dem Lager die Welle entlangwandert und das Band verschmutzt. Das spielbestimmende Gegenlager befindet sich am anderen Ende der Welle und etwas Spiel ist normal und notwendig.

Die hier beobachteten Gleichlaufprobleme fuehre ich auch auf schlappe Riemen und/oder andere Antriebsprobleme zurueck.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 20. Sep 2021, 17:24 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#9808 erstellt: 20. Sep 2021, 18:02
Hi Peter,

Selten liegt ein Leiern an einer verschliessenen A.-Rolle, ja.
Aber wenn sie durch einen Verschleiss mittig vom Bandlauf kaum noch Kontakt mit dem Band haben sollte, dann kann ich mir hier doch ein (Durch-)Rutschen des Bandes vorstellen. Wenn sie verhärtet ist fehlt zudem nochmals der richtige Anpressdruck auf das Band, da sie nur noch aussen auf der Capstanwelle aufliegt.
Und die Rolle sieht echt nicht mehr gut aus....

Just my 50 Cents.

Das Deck stand auch fast 20 Jahre. Evtl könnten die Motoren auch das Problem sein.


[Beitrag von Rabia_sorda am 20. Sep 2021, 18:41 bearbeitet]
vectra_1
Inventar
#9809 erstellt: 20. Sep 2021, 18:36
Die A Rolle von Freddy seinem Deck sieht echt nicht mehr gut aus. Die würde ich auf alle Fälle tauschen. Somit wäre schon mal eine Fehlerquelle weg. Was hat er für einen Capstanriemen verbaut? Einen Nachgebauten oder irgend einen, der grad so gepasst hat? Hat er die Laufflächen der Schwungmasse/Motorpully gründlich gereinigt? Wurden die Lager des Antriebsmotor/Capstanlager geölt? Alles Fehlerquellen, die ein Leiern verursachen können.Die gealterte A Rolle verschiebt nur das Band in die eine oder andere Richtung an der Capstanwelle. Deshalb klingt es erst klar und dan dumpf. Ich wünsche Freddy viel Glück und Erfolg bei der Wiederbelebung seines Decks.
Freddy7919
Schaut ab und zu mal vorbei
#9810 erstellt: 20. Sep 2021, 19:06
Hallo an Alle,

erstmal vielen Dank für Eure Gedanken, ich freu mich total über das Wissen was ich hier bekomme.
Auch wenn es für euch wahrscheinlich Standard ist

Also die Ersatzriemen habe ich bei Thakker bestellt, sollen für mein Modell passend sein und sitzen meines Erachtens gut (wirkten beim Aufziehen nicht zu lasch oder stramm).
Laufflächen der Schwungmasse etc. habe ich gereinigt und darauf geachtet die gefetteten Bereiche nicht zu entfetten. Neu geschmiert oder geölt habe ich jedoch aus Mangel an geeigneten Mitteln nicht (würde hier Nähmaschinenöl gehen oder was ist angemessen?).

Wie sollte der Antriebsmotor normalerweise klingen? Nur ein leichtes Surren? Meiner macht ein leichtes Schwinggeräusch (wie als wenn die Umdrehungen des Motors zart betont werden).

Ich konnte schon einige Songs ohne Probleme digitalisieren, wenn diese sich nicht im ersten Drittel des Bandes befanden. Insgesamt ist das Leiern auch nicht immer vorhanden und nur schwach ausgeprägt. Aber eben leider störend genug.

Kann ich die erwähnte Entmagnetisierungskassette von TDK verwenden oder ratet ihr mir davon ab?

Vielen Dank noch mal. Hoffe das ich meine Musikschätze dank eurer Hilfe noch retten kann.
hf500
Moderator
#9811 erstellt: 20. Sep 2021, 19:07

Freddy7919 (Beitrag #9801) schrieb:

Problem: Wenn ich die Kassette abspiele klingt diese im ersten Augenblick klar und sauber, danach jedoch wird es dumpfer und der Ton leiert. Das betrifft jede Kassette aus meiner Sammlung mehr oder weniger. Was ich jedoch beobachtet habe ist, dass die Kassetten im hinteren Drittel ihrer Spielzeit nicht mehr leiern und weniger dumpf klingen.


Moin,
das klingt doch eher nach einem Bandlaufproblem. Unter Umstaenden ist es auch eins des Wickelzuges, das zu ueberpruefen, braucht es eine Drehmomentmesscassette. Fuer die Beurteilung des Bandlaufes sollte man sich eine Cassette anfertigen, mit der man ihn auch sehen kann. Dazu opfert man eine Cassette, die ansonsten nicht mehr viel wert ist und entfernt auf einer Halbschale den "dickeren Teil" um Kopefe und Capstanantrieb. Man nimmt dafuer die Halbschale, die die wenigsten Beruehrungspunkte mit dem Band hat. Meist ist das nicht symmetrisch.

Die Andruckrolle muss "nur" das Band mit einer bestimmten Kraft gegen die Capstanwelle druecken. Die Welle transportiert dann das Band. Dass die Rolle sonst nicht weiter am Bandantrieb beteiligt ist, zeigen einige Autoradiolaufwerke, deren Rollen kaum breiter als das Band selbst sind.
Wie die Rolle aussieht, ist einigermassen egal, solange ihre Geometrie noch in Ordnung ist, das Band also nicht seitlich aus dem Antrieb herauslaeuft. Das wird mit der "Sichtcassette" ueberprueft.

73
Peter
Rabia_sorda
Inventar
#9812 erstellt: 20. Sep 2021, 19:18

Wie sollte der Antriebsmotor normalerweise klingen? Nur ein leichtes Surren?


Ein durchgängiges Surren.


Meiner macht ein leichtes Schwinggeräusch (wie als wenn die Umdrehungen des Motors zart betont werden).


Wenn es keine Resonanzen von anderen Bauteilen sind und es wirklich vom (Capstan-?) Motor stammt, dann dürfte der Motor evtl trockene Lager haben.


Kann ich die erwähnte Entmagnetisierungskassette von TDK verwenden oder ratet ihr mir davon ab?


Die wurde dafür ja Mal hergestellt, aber deren Wirkung lasse ich Mal dahingestellt. Ich empfehle eher Drosseln.


[Beitrag von Rabia_sorda am 20. Sep 2021, 19:21 bearbeitet]
hf500
Moderator
#9813 erstellt: 20. Sep 2021, 19:30
Moin,
bei einem zeitgenoessischen Test von Entmagnetisierungscassetten einer Hifi-Zeitung hat man festgestellt, dass die meisten davon eher die Koepfe aufmagnetisierten. Die Wirkung ist ueberschaubar, eine korrekt angewandte Entmagnetisierungsdrossel ist tatsaechlich das Werkzeug der Wahl.
Ich nehme an, dieses Geraet hat Permalloykoepfe, diese sind so weichmagnetisch, dass sie ohnehin kaum aufmagnetisieren.
Moeglicherweise ist das eher ein Problem der Sendust- und Glas-Ferritkoepfe. Verschleissfestigkeit muss irgendwie erkauft werden ;-)

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 20. Sep 2021, 19:34 bearbeitet]
Freddy7919
Schaut ab und zu mal vorbei
#9814 erstellt: 22. Sep 2021, 06:05
Moin,

vielen Dank Peter für die Anleitung zur Überprüfung des Bandlaufes, das werde ich mal am WE ausprobieren. Und auch vielen Dank an Rabia_sorda und vectra_1 für die hilfreichen Beiträge.

Bleiben mir nur noch folgende Fragen:
1. Womit fette/öle ich die Capstanwelle und die anderen mechanischen Antriebskomponeten?
2. Kann das Motorlager auch geölt werden oder ist dieses unzugänglich?
3. Ich nehme an "Kontakt WL" ist die Produktbezeichnung, richtig?
Ist es besser geeignet als Isopropanol?
4. Wie kann ich erkennen welche Tonkopfart verbaut ist (Permalloy, Sendust, Glas-Ferrit)?
5. Kann ich als Laie mit einer Drossel korrekt umgehen bzw. wieviel Zeit und Wissen braucht es um die Sache nicht zu verschlimmern? Gibt es ansonsten im Raum Hamburg eine empfehlenswerte Reperaturadresse?
6. Habe in der E-Bucht einen Anbieter (Slowakei) für Andruckrollen (5 EUR/Stk.) gefunden, kaufen?
Knilch13
Stammgast
#9815 erstellt: 22. Sep 2021, 14:03
Update zum Teac V-3000: das Poti von Amazon ist da, die Beinchen verlängert und das Teil eingelötet und siehe da:

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Wir haben Pegel! Jetzt werde ich die Platekupplung anpassen um den geriffelten Schaft einstecken zu können. Ein Abfeilen der Hälfte würde nichts bringen da der Rest zu klein wäre.

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Danke für die tolle Hilfe hier! :-)


[Beitrag von Knilch13 am 22. Sep 2021, 14:04 bearbeitet]
hf500
Moderator
#9816 erstellt: 22. Sep 2021, 15:15
Moin,
"WL" ist fuer mich inzwischen _das_ Universalreinigungsmittel und fuer Bandgeraete auf jeden Fall besser als Isoprop (von dem man auch wissen muss, vieviel % es hat) geeignet.

Anwendung der Drossel: Gar nicht so schwer. Entfernt vom Geraet (> 0,5m) einschalten. relativ langsam dem Kopf/Bandfuehrungselementen naehern, langsam entfernen (nein, das muss keine Stunden dauern, es soll nur nicht abrupt geschehen) und dann wieder ausschalten.
Bei "nackten" Kernen der Drossel Koepfe keinesfalls beruehren, Kratzgefahr.
Wer einen Stelltrafo hat: Drossel in die Naehe der Koepfe, Spannung langsam aufdrehen, Spannung wieder langsam zurueck auf Null drehen.
Es kommt darauf an, die Magnetisierungsschleife im Nullpunkt zusammenfallen zu lassen, das ist das ganze Geheimnis. Bricht man den Vorgang ab, bleibt Restmagnetismus stehen.

Fuer die Schmierung der Sinterlager Sinterlageroel, es geht auch vollsynth. Motoroel 0W30 oder besser 0W20. Das hoeher beanspruchte Motorlager (Riemenzug) befindet sich hinter der Motorriemenscheibe und ist zugaenglich.
Fuer die Oelgabe empfiehlt sich eine kleine Spritze (1ccm) mit Kanuele, gibt es billig in Apotheken, ggf. erklaeren, wozu ;-) Nur wenig Oel aufziehen, ein paar Tropfen genuegen am Lager.

"Exotische" Kopfmaterialien starben in den 80ern wieder weitgehend aus, je juenger, desto eher gehe ich von (Hard-) Permalloy aus. Korrektur erforderlich?

73
Peter
Manfred_K.
Inventar
#9817 erstellt: 22. Sep 2021, 17:58

Freddy7919 (Beitrag #9801) schrieb:
Problem: Wenn ich die Kassette abspiele klingt diese im ersten Augenblick klar und sauber, danach jedoch wird es dumpfer...


Hallo Freddy,

ich schließe mich meinen Vorrednern an, die Andruckrolle ist am Ende! Ich rate zu einem Austausch.

Unsere Barbara hatte im Beitrag "#2358 erstellt: 27. Jan 2019, 16:06" das Deck in einer Revision vorgestellt:

Klick
Manfred_K.
Inventar
#9818 erstellt: 22. Sep 2021, 18:05

vectra_1 (Beitrag #9787) schrieb:
Das Ergebis sah dann so aus,
IMG_20210917_203837

winzig kleine Metallspähne auf der linken Andruckrolle. Soll das bedeuten, dass das Band nicht mehr zu gebrauchen ist? Wäre echt schade, da ich davon ne ganze Menge habe.


Oh, ha. Das sieht nicht gut aus. Habe ich so noch nicht gesehen. Ich kenne nur das "White Powder" Problem bei Metallkassetten, da ist der Abrieb aber feiner.

Andy, hast Du das Band mal in einem anderen Gerät getestet?
vectra_1
Inventar
#9819 erstellt: 22. Sep 2021, 19:15
@Manfred,

nein das Band habe ich nur erst einmal bei Seite gelegt. Habe Heute das 777 entgültig fertig gemacht. Mehr kann ich nun wirklich nicht mehr tun. PB und REC Level intern abgeglichen. Das war wie ein Puzzlespiel. Immer wenn ich dachte nun ist es gut, war es im nächsten Augenblick wieder daneben. Ich vermute mal ein massives Kondensatorproblem auf der Hauptplatine. Aber jetzt funzt es zufriedenstellend. Aber vielleicht bin ich auch nur zu pingelich. Morgen wird es verpackt und ab damit. Dann gibt es wieder mal was neues zu beleben. Aber dazu später mehr.
Rabia_sorda
Inventar
#9820 erstellt: 22. Sep 2021, 19:53
@Knilch13

Sehr gut!

Jetzt bin ich noch total auf deine technische Umsetzung der Achsverbindung(en) gespannt

Frage:
Die beiden Endstellungen (min./max.) des Rec-Potis werden bei dem Deck mechanisch wie blockiert/gestoppt, um somit ein Überdrehen des Potis zu gewährleisten?

Edit:
Bei einer starken Vergrößerung deines Bildes erkennt man dazu die Vorrichtungen an der Front


[Beitrag von Rabia_sorda am 22. Sep 2021, 20:00 bearbeitet]
Knilch13
Stammgast
#9821 erstellt: 23. Sep 2021, 07:18
Die technische Umsetzung der Achsverbindung? Das ist absolutes High-Tech! Die Plastekupplung hatte eine Aussparung um den Schaft in "D"-Form aufzunehmen. Also nahm ich höchst professionell eine Akkubohrmaschine mit 6mm-Bohrer und bohrte die Kupplung vorsichtig aus, sodass diese sehr stramm über den Schaft geschoben werrden kann. Die Verbindung ist auf jeden Fall sehr kraftschlüssig ;-).

Es gibt keine Vorrichtung, die das Überdrehen des Potis verhindert, die Potis selbst haben Endanschläge und man muss halt mit ein bißchen Gefühl arbeiten ;-). Die Potis habe ich übrigens nochmals ausgelötet und im vorgesehenen Metallhäuschen eingeschraubt wieder aufgelötet, dies war lediglich zum Testen so.

Was ich meine, das Du zu sehen glaubst, ist die Aussparung für einen Plastering, bzw. eine Plastehülse, welche von vorne aufgeschoben wird um die Welle mittig zu zentrieren, sodass sie nicht nach hinten durchgeschoben werden kann.


[Beitrag von Knilch13 am 23. Sep 2021, 07:19 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#9822 erstellt: 23. Sep 2021, 11:35
So ähnlich hätte ich es wohl auch gemacht


Es gibt keine Vorrichtung, die das Überdrehen des Potis verhindert, die Potis selbst haben Endanschläge und man muss halt mit ein bißchen Gefühl arbeiten


Das finde ich aber merkwürdig. Ich kenne es von meinen Technics-Geräten dass dort die großen Drehknöpfe am Anfang/Ende eine Blockierung integriert haben, um somit das Poti nicht zu überdrehen.
Manfred_K.
Inventar
#9823 erstellt: 23. Sep 2021, 18:06
...und wenn die Revision erfolgreich war,

steht einem 1000 maligen Abspielvorgang nix entgegen:

Klick


[Beitrag von Manfred_K. am 23. Sep 2021, 18:09 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#9824 erstellt: 23. Sep 2021, 21:21
Hollari, der Optokoppler is' hi'

Soll heißen:

Habe aus meinem funktionsfähigen C1 den Optokoppler ausgebaut (trotz Steckverbindung musste ich auslöten, weil das Kabel durch eine kleine Öffnung im Laufwerk gefädelt war, durch die der Stecker nicht durchpasst ) und in das C2 eingebaut (auch hier gelötet).

Resultat: Das C2 spielt seit 30 Minuten einwandfrei meine Volksmusik-Testkassette inklusive Spulen

Das C1 wird nun leider ein Teilespenderdasein fristen, da optisch ohnehin nicht mehr so schön, und Riemen etc. sind noch absolut brauchbar.

@Karsten: Mein Anfangsverdacht war richtig, aber Du hast das Bauteil identifiziert
gmjwtech
Stammgast
#9825 erstellt: 24. Sep 2021, 06:20
.


steht einem 1000 maligen Abspielvorgang nix entgegen



Super Video! Vielen Dank für`s teilen!!


Am Ende des Videos, betreffend der `conclusion´ zum Test und bzgl. der Aussage zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit, kann ich im Allgemeinen bestätigen, das alle möglichen Sorten von Tapes (08/15 Typ I bis TDK Typ IV der frühen 80er bis Anfang 2000er),

selbst nach über rund 10 jähriger Einlagerung (einfache Ablage ohne Verpackung etc. in normalen Umzugskartons; ca. 2009-2019) sowohl in Räumlichkeiten

- mit grösseren Temperaturschwankungen (ca. 5 Jahre trockene halbgeschossige Tiefgarage; Kontinentalklima), als auch zusätzlich
- mit relativ starker Luftfeuchtigkeit (ca. 5 Jahre relativ feuchter Altbau-Unterkellerung anhand zeitweilig hochdrückenden Grundwasser; Kontinentalklima),

in der Regel hervorragendes Audio-Hörerleben möglich ist (subjektiver Eindruck: Alles klingt so wie in bester Erinnerung und hochwertig).

Klar, altersbedingte Abstriche der menschlichen Hörfähigkeiten müssten berücksichtigt werden und sicherlich müsste die temperatur- und feuchtigkeitsbezogene Einflussnahme auf das Bandmaterial messtechnisch überprüft werden.
Aber wer sollte das für einen derart langen Zeitraum machen? ... Das Ergebnis praktischer und zweckerfüllender Nutzbarkeit zählt meiner Meinung am Schluss für den Endnutzer. Nicht für den Theoretiker, Techniker oder Wissenschaftler.


[Beitrag von gmjwtech am 24. Sep 2021, 17:14 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#9826 erstellt: 24. Sep 2021, 13:30

@Karsten: Mein Anfangsverdacht war richtig, aber Du hast das Bauteil identifiziert


Danke für´s Feedback.

Hast du Bilder des defekten Opto´s?
Evtl lässt sich da was dran reparieren.
Das wird wohl so ein ähnliches Ding sein:

Vishay Gabel-Lichtschranke


[Beitrag von Rabia_sorda am 24. Sep 2021, 13:37 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#9827 erstellt: 24. Sep 2021, 16:59
Yep, so ähnlich.

Bin erst Sonntag wieder zuhause, dann mache ich ein Foto.

Das C2 war ja anfangs komplett tot, eine Sicherung war durch. Vielleicht hingen die Defekte ja zusammen.
vectra_1
Inventar
#9828 erstellt: 24. Sep 2021, 19:38
Update zum K 870 ES,

Habe nun den Grundträger für die Andruckrollen komplett ausgetauscht.
IMG_20210924_203913

am alten Grundträger ist eine minimale Verbiegung der Achse für den linken Rollenhalter zu erkennen. Leide ist das nicht Richtig zu messen. Der Abstand zwischen den beiden Achsen der Rollenhalter ist oben und unten gemessen gleich.
IMG_20210924_200003

Gleich der erste Test mit den neuen Andruckrollen verlief sehr gut. Also war meine Vermutung, das die Achse leicht schuef steht korrekt.
vectra_1
Inventar
#9829 erstellt: 24. Sep 2021, 19:40
IMG_20210924_205937

Dann funzt es auch mit diesem Kassettentyp.
vectra_1
Inventar
#9830 erstellt: 24. Sep 2021, 19:51
Dann habe ich, da ja das 777 fertig ist, was neues zum reparieren angenommen.

IMG_20210924_214326

IMG_20210924_214350

IMG_20210924_214353

Wenn ich das untere Deckt fertig habe, ist das obere dann meine Belohnung.
Rabia_sorda
Inventar
#9831 erstellt: 24. Sep 2021, 20:09
Falls nötig, könnte ich für das Kenwood evtl auch an einen Ersatzteilträger kommen
vectra_1
Inventar
#9832 erstellt: 24. Sep 2021, 20:20
Gut zu wissen, muss erst mal eine Bestandsaufnahme machen. Mal schauen was das wieder für ein Aufwand wird. Aber schlimmer als das K 777 kann es auch nicht sein.
digitalo
Inventar
#9833 erstellt: 24. Sep 2021, 20:46
Ich will jetzt nächste Woche auch endlich mal ein Deck reparieren u. die Dats aufschieben.
Riemenwechsel bei DUAL C828 oder C844.
vectra_1
Inventar
#9834 erstellt: 24. Sep 2021, 20:50
Na das solltest du als DAT Papst wohl hin bekommen. Ich drück die Daumen.
EW_76
Stammgast
#9835 erstellt: 24. Sep 2021, 21:26

vectra_1 (Beitrag #9830) schrieb:

Wenn ich das untere Deckt fertig habe, ist das obere dann meine Belohnung. :prost

Hallo Andy
Das Kenwood ist ein sehr schönes Gerät, würde ich auch in Zahlung nehmen.

Gruß Elmar
gmjwtech
Stammgast
#9836 erstellt: 25. Sep 2021, 04:37
.

Oh ... ein Onkyo TA 2070 ...

eines meiner Lieblingsdecks, rein äusserlich ... schön flach ...

Aber reparaturmässig wurde ich immer wieder gewarnt, das es eine Grossbaustelle sein kann.


Bin ja gespannt, wie es verlaufen wird und am Schluss Deine klangliche Beurteilung zum Deck ausfallen wird.


[Beitrag von gmjwtech am 25. Sep 2021, 09:34 bearbeitet]
ghaliläo
Inventar
#9837 erstellt: 25. Sep 2021, 05:11

vectra_1 (Beitrag #9832) schrieb:
Gut zu wissen, muss erst mal eine Bestandsaufnahme machen. Mal schauen was das wieder für ein Aufwand wird. Aber schlimmer als das K 777 kann es auch nicht sein.


Da wäre ich mir nicht sicher, das Onkyo TA 2070 kann in der Elektronik richtig Ärger machen, da hab ich schon von vielen Problemen gehört.

Ein Bekannter hatte sich das Deck damals neu gekauft, war in der Garantiezeit immer wieder defekt.
Die Reparaturversuche waren alle ohne den gewünschten Erfolg und so hat er es schließlich völlig entnervt verkauft.

Drücke Dir die Daumen dass es nicht so schlimm kommt.

Bei mir ist heute auch wieder was Neues gekommen, Onkyo TA 2870.

Da mir das Sankyo-Laufwerk im Naka CR-3 so gut gefallen hat dachte ich mir, ich hol mir mal noch ein Deck mit diesem LW.

BILD2802

BILD2805

Super Zustand, kein Kratzer. Mein erstes Onkyo-Tapedeck. Bin ja gespannt, wie das klingt.

Normalerweise sollte doch der Kapstanriemen, den ich mir fürs Naka besorgt hatte, auch im Onkyo passen, oder?
Denn der war schön breit.


[Beitrag von ghaliläo am 25. Sep 2021, 21:48 bearbeitet]
vectra_1
Inventar
#9838 erstellt: 25. Sep 2021, 14:28
Sollte eigentlich passen, wenn nicht die Schwungmassen unterschiedlich sind.
vectra_1
Inventar
#9839 erstellt: 25. Sep 2021, 15:42
IMG_20210925_172314

Bin mir sicher, dass an diesen Lötstellen nix mehr mit Kontakt ist.

Hier mal die Gegenseite
IMG_20210925_172333

Die beiden Widerstände in der Hitzehülle haben sich wohl entlötet. Also mal neue besorgen und dafür sorgen, dass die Hitze besser abgeleitet wird. Ist übrigens das Hitachi D 980.
EW_76
Stammgast
#9840 erstellt: 25. Sep 2021, 17:13
Hallo Andy

Die sind ganz schön heiss geworden, sparst dir das entlöten.
Die anderen Lötstellen sollten auch nachgelötet werden, z B. bei C 12L + R 15 L usw.


Gruß Elmar
vectra_1
Inventar
#9841 erstellt: 25. Sep 2021, 17:16
@Elmar,
da hast du Recht, hoffentlich sind die Leiterbahnen noch alle heile. Klar was die anderen Lötstellen betrifft, werden die nach gelötet.
EW_76
Stammgast
#9842 erstellt: 25. Sep 2021, 17:28
@ Andy

Und bei der extremen Hitzeeinwirkung würde ich die Kondensatoren im direkten Umfeld mal genauer ansehen / prüfen.


Gruß Elmar
vectra_1
Inventar
#9843 erstellt: 25. Sep 2021, 17:30
Hier sind schon mal ein Paar Einblicke in das Onkyo TA 2070,

IMG_20210925_180918

IMG_20210925_180914
Alles leuchtet und läßt sich bedienen.

IMG_20210925_175647

IMG_20210925_175653
Unter jeder Platine ist noch eine verbaut.

IMG_20210925_175736
Ein direkt getriebenes Sankyo LW.

IMG_20210925_175619
Viel Staub und Schmutz.

IMG_20210925_175625
Der Kopf macht noch einen sehr guten Eindruck.

IMG_20210925_175632

IMG_20210925_175636
Die Andruckrollen sehen nicht mehr ganz so gut aus. Mal sehen, ob si noch was taugen.

Wiedergabe, vor und zurück spulen funktioniert schon mal. Capstanriemen sieht schon schlapp aus. Also Riemensatz schon mal Pflicht.
vectra_1
Inventar
#9844 erstellt: 25. Sep 2021, 17:35
@Elmar,

ja die Kondensatoren werde ich wohl gegen 125 Grad Typen tauschen. Dann ist es sicherer und hält länger.
ghaliläo
Inventar
#9845 erstellt: 25. Sep 2021, 21:41
@Andy

Das sieht doch schon mal super aus mit dem Onkyo. Wenn alles läuft dürfte die Überholung ja kein Problem sein.

Die Bronzekernrollen würde ich auf jeden Fall versuchen zu erhalten.

Der einzige Nachteil von dem LW ist der Gummiidler, sonst ein schönes Deck, danke für die Bilder.
gmjwtech
Stammgast
#9846 erstellt: 26. Sep 2021, 09:21

ein Paar Einblicke in das Onkyo TA 2070,



ganz schön vollgepackt der Gute ... vor allem der Kabelstrang beim LW ...



Die herausstellbaren REC CAL sollen wohl regelmässig gemacht werden müssen. Die Regler gibts natürlich nicht mehr und auseinanderfriemeln ist angesagt.
Rabia_sorda
Inventar
#9847 erstellt: 26. Sep 2021, 10:37

EW_76 (Beitrag #9840) schrieb:
Hallo Andy

....
Die anderen Lötstellen sollten auch nachgelötet werden, z B. bei C 12L + R 15 L usw


Dort sind gar keine Bauteile bestückt worden.
EW_76
Stammgast
#9848 erstellt: 26. Sep 2021, 17:39

Dort sind gar keine Bauteile bestückt worden.


Woran erkennst du das.
Die Lötstellen sehen so aus als wäre da was drin.
olimuc
Inventar
#9849 erstellt: 26. Sep 2021, 18:20
@Karsten: Das ist der defekte Optokoppler:

20210926_181134

20210926_181141

20210926_181147

Der Abstand zwischen den Dioden der Schranke ist quick & dirty gemessen 3 mm.
Rabia_sorda
Inventar
#9850 erstellt: 27. Sep 2021, 11:27

EW_76 (Beitrag #9848) schrieb:

Dort sind gar keine Bauteile bestückt worden.


Woran erkennst du das.
Die Lötstellen sehen so aus als wäre da was drin


Daran:

img-20210925-172333_1119298
Rabia_sorda
Inventar
#9851 erstellt: 27. Sep 2021, 11:30

Der Abstand zwischen den Dioden der Schranke ist quick & dirty gemessen 3 mm.


Dann könnte doch meine verlinkte Vishay passen (Schlitzbreite = 3,1 mm).
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