SONY TA-1150 Schalter und Potis reinigen

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rappelbums
Stammgast
#1 erstellt: 04. Nov 2007, 15:49
Hallo,
an meinem TA-1150 zicken die Schalter und Potis. Ich habe mich dazu durchgerungen, nicht mehr mit Oszillin t6 das Gerät zu fluten sondern lieber zur Kernsanierung überzugehen. Leider gestaltet sich das alles gar nicht so einfach, ich habe keine Ahnung, wie ich die Myriaden Schrauben, die ich bisher gelöst habe, wieder zuordnen soll

Die komplette Front habe ich demontiert. Ärger machen die Schalter links und rechts, direkt unterhalb der Platinen und die beiden Schiebepotis für Lautstärke und Balance.


Das Problem ist, daß ich selbst nach Abnahme der Front noch nicht wirklich an die zu reinigenden Kontakte komme. Die Schalterleisten sind auf die Platinen gelötet und die Gehäuse der Schalter sind mit kleinen Blechlaschen zugequetscht.




Bei den Schiebepotis sieht es ähnlich aus:



Das vollständige Auslöten der Schalter und das öffnen der Potis traue ich mir nicht zu, die Gehäuse bekomme ich unmöglich wieder vernünftig geschlossen.

Für Anregungen, wie ich weiter vorgehen sollte wäre ich sehr dankbar!
hf500
Moderator
#2 erstellt: 04. Nov 2007, 15:57
Moin,
wenn t6 oder Kontakt 61 nicht mehr helfen, kann man es noch mit Kontakt 60 versuchen.
K60 muss aber mit Kontakt WL unbedingt wieder ausgewaschen werden.
Dann leicht mit K61 behandeln.

Das Zerlegen der Schalter und Potis fuehrt oft zu Beschaedigungen, wuerde ich ohne Not nicht machen.

73
Peter
rappelbums
Stammgast
#3 erstellt: 04. Nov 2007, 16:02

hf500 schrieb:
... kann man es noch mit Kontakt 60 versuchen.
K60 muss aber mit Kontakt WL unbedingt wieder ausgewaschen werden.
Dann leicht mit K61 behandeln.


Danke für den Tip! Muß ich mir die Produkte von Kontaktchemie wohl zulegen.


hf500 schrieb:
Das Zerlegen der Schalter und Potis fuehrt oft zu Beschaedigungen, wuerde ich ohne Not nicht machen.


Genau das befürchte ich. Über den Daumen gepeilt sind es 100 Lötstellen und etwa 80 Laschen, die ich auf- und zubiegen müßte. Das kann doch nicht gut gehen
detegg
Inventar
#4 erstellt: 04. Nov 2007, 16:29
... auf den Schalterfahnen (Bild 3) kann man den Dreck ja förmlich riechen Da musst Du mit Chemie dran ...
hf500
Moderator
#5 erstellt: 04. Nov 2007, 16:43
Moin,
schwarz angelaufenes Silber, irgendwie ist zuviel Schwefel in der Luft gewesen...
Der schwarze Belag ist Silbersulfid. An der Luft oxidiert dagegen Silber kaum,
ausserdem ist Silberoxid kaum zu sehen und elektrisch leitfaehig.

Es gibt ein schoenes Mittel gegen Silbersulfid: Zyanid ;-)
Viel Spass ;-)
Allerdings behauptet auch Kontakt 60 von sich, mit Sulfid fertig zu werden.

73
Peter
LEONE
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Nov 2007, 16:46
Hi,
Ja ich denke auch der Tipp von hf500 ist ok.
Statt k61 kannst Du es auch mit GOLD 2000 versuchen
nach der Vorprozedur.
Wenn allerdings die Kontaktspur in den Potis ( vor allem in den Schiebepotis ) defekt ist hilft leider auch der beste Spray nichts mehr und ich würde versuchen Ersatzpotis zu finden um diese auszuwechseln.
Vom Oeffnen der Potis würde ich dringend abraten.
Dass dies nicht gut kommt siehst Du völlig richtig.
Gruess us de Schwiiz vom Marcel
rappelbums
Stammgast
#7 erstellt: 04. Nov 2007, 17:53
Wie das bei mir so ist, ich wollte es erledigt haben. Habe alle Schalter und Potis mit t6 geflutet und mehrfach bewegt. Jetzt stinkt das ganze Zimmer. Aber was solls, läuft wieder alles sauber!

Danke für Eure Hilfe
rappelbums
Stammgast
#8 erstellt: 04. Nov 2007, 18:17
Verdammt, nur halbe Entwarnung. Die Schalter und Potis sind tatsächlich sauber. Leider ist der linke Kanal des Verstärkers etwas leiser. Woran kann das denn nun schon wieder liegen? Habe ich eventuell beim Reinigen mit dem Pinsel etwas verstellt?
hf500
Moderator
#9 erstellt: 04. Nov 2007, 18:44
Moin,
manche Verstaerker haben ein Trimmpoti zur Einstellung der Kanalgleichheit.
Vielleicht auch dieser.
Dieser Trimmer muss sich im Hauptverstaerker befinden, es sind nicht die in den Endverstaerkern.

73
Peter
rappelbums
Stammgast
#10 erstellt: 04. Nov 2007, 19:55
Dann werde ich den Verstärker wohl noch einmal aus dem Rack holen müssen und Bilder machen. Wie so ein Poti aussieht, weiß ich. Welcher es sein kann, finde ich aber alleine nicht heraus.
Kann es auch sein, daß ich bei einem anderen Trimmpoti bei der Reinigung etwas verschlimmbessert habe, indem ich mit dem Pinsel vielleicht ein Staubkörnchen zwischen die Schleifer geschoben habe? Sollte ich die Potis vielleicht auch mal mit t6 behandeln? Draufsprühen, hin und her drehen, wieder in die Ausgangsstellung zurück wäre meine Idee ...
Hoffentlich muß ich nicht wieder alles auseinanderbauen, ist recht aufwendig bei dem Amp. Die Schraubverbindungen werden vom vielen schrauben ja auch nicht besser
hf500
Moderator
#11 erstellt: 04. Nov 2007, 20:05
Moin,
normalerweise muss man schon etwas grob werden, wenn man mit einem (weichen!) Pinsel ein Trimmpoti verstellen
oder Staub unter den Schleifer fegen will. Dafuer ist der Kontaktdruck zu hoch.
Es sei denn, das Trimmpoti ist defekt ;-) (hatte mal welche in einem Grundig T7000, die einfach auseinanderfielen)

73
Peter
rappelbums
Stammgast
#12 erstellt: 05. Nov 2007, 16:29
So, habe den Verstärker noch mal aus dem Rack genommen und aufgeschraubt.

Gesamtansicht der Innereien:


Mir sind zwei Trimmpotis ins Auge gefallen, befinden sich auf der braunen Platine, die an das dicke Kühlblech angrenzt. Dort sollten sich jedoch die Bauteile des Endverstärkers befinden. Mit den Potis dürfte der Ruhestrom eingestellt werden. Oder irre ich?


Hier noch ein Bild der Platine, auf der die Eingangswahlschalter und so weiter sitzen.


Habt Ihr Ideen, was für die unterschiedliche Lautstärke der Kanäle verantwortlich sein könnte?

Danke schon mal!
hf500
Moderator
#13 erstellt: 05. Nov 2007, 17:43
Moin,
die Trimmer bei den Endstufen sind fuer den Ruhestrom.

Und was die Kanalungleichheit angeht, da hilft nur Speisung des Verstaerkers mit einem Monosignal
und Messen, in welcher Stufe der Unterschied zum anderen Kanal auftritt.
Dazu braucht es einen Tongenerator und ein Tonfrequenzmillivoltmeter.

Man kann aber schon mal damit anfangen, an allen erreichbaren Wire-Wrap-Pfosten die Leitungen anzuloeten.
Damit habe ich auch schon Erfolge erzielt.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 05. Nov 2007, 17:57 bearbeitet]
rappelbums
Stammgast
#14 erstellt: 05. Nov 2007, 17:46
Au Backe. Das bekomme ich leider nicht hin
Dann muß ich wohl mit der Ungleichheit leben.
Es liegt dann also an einem offenbar altersschwachen Bauteil?
detegg
Inventar
#15 erstellt: 05. Nov 2007, 17:51

rappelbums schrieb:
Dann muß ich wohl mit der Ungleichheit leben.

... was macht eigentlich das Balance-Poti?

Detlef
rappelbums
Stammgast
#16 erstellt: 05. Nov 2007, 18:24
Es kratzt nicht mehr. Ist wieder bedienbar, wie es sein sollte.
Habe gerade noch einmal etwas testgehört, es ist auch nicht nur so, daß die linke Seite etwas leiser ist, sie klingt zudem etwas dumpfer. Da dürfte sich auf längere Zeit ein Bauteil verabschieden
Noch kann ich aber alles mit Balanceregler und kanalgetrenntem Höhenregler justieren.
rappelbums
Stammgast
#17 erstellt: 05. Nov 2007, 18:37
Hier steht er mit seinen Kumpels im Regal. Der ST-A6B ist schon ein Monster
detegg
Inventar
#18 erstellt: 05. Nov 2007, 18:54

rappelbums schrieb:
Es liegt dann also an einem offenbar altersschwachen Bauteil?

... ich vermute eher, dass es eine/mehrere kalte Lötstellen gibt. Und bei der De-Montage hat´s dann gewackelt.
Hier hilft wohl nur systemmatisches Suchen mit entsprechendem Eqipment. Oder präventiv nachlöten - dann vlt. bei der Klangregelung anfangen.

Gruß
Detlef
rappelbums
Stammgast
#19 erstellt: 13. Nov 2007, 22:04
Die Ungleichheit der Lautstärke hat mir keine Ruhe gelassen. Und die Lösung ist verblüffend, einfach und unerwartet. Manchmal liegen die Probleme dort, wo man sie nicht vermutet ;-)
Ich habe an dem Verstärker andere Lautsprecher angeschlossen, die die Öffnung der Transmissionline nach hinten haben. Da die Lautsprecher mit nur etwa 15 cm Abstand zur Wand aufgestellt waren und auf der einen Seite an einer Deckenschräge, wurde der abgestrahlte Schall unterschiedlich stark reflektiert und verstärkt.
Jetzt stehen die Lautsprecher weiter von der Wand weg und alles ist gut
Daß es diesen Effekt geben kann, war mir wohl bekannt, daß er aber so deutlich auftreten kann, hat mich überrascht
However: Für den Verstärker kann ich Entwarnung geben, er läuft, wie er soll
Lautsprecher sind übrigens die Bricks mit FRS8, eine Kompaktversion der bekannten Needles. Das sind Lautsprecher, die ich für kleinere Verstärker oder Receiver absolut empfehlen kann, mit der kleinen Einschränkung, daß sie empfindlich auf den Aufstellort reagieren
hf500
Moderator
#20 erstellt: 13. Nov 2007, 22:11
Moin,
na siehste ;-)

Kein Kopfhoerer vorraetig, mit dem man auf die Schnelle sowas ueberpruefen kann?
Ein einfacher fuer Portabelgeraete reicht dafuer ja schon aus.
Die naechste Ausbaustufe waere dann ein Tonfrequenzvoltmeter ;-)

73
Peter
rappelbums
Stammgast
#21 erstellt: 13. Nov 2007, 22:21
Doch, Ohrstöpsel hätte ich dagehabt, hätte ich aber aus der Schublade neben mir holen müssen, zu umständlich
ChriKN
Neuling
#22 erstellt: 02. Mrz 2011, 19:11
Hallo!

Dieser Thread ist schon lange nicht mehr aktiv gewesen, ich komm hier aber leider nicht ganz mit, weil ich ein totaler Laie bin.

Hier meine dumme Frage: kann ich Kontaktspray WL auf die Potis in eingebautem Zustand einfach so draufsprühen?

Bei einem Technics SU VX 800 - habe ich von einem Freund bekommen - sind Lautstärke und Balance-Regler anscheinend innen völlig verdreckt: Beim ersten Anschluss kam aus dem Ding gar nichts raus und nach 20-mal Regler hin und her bewegen, kam dann ein kratziger Sound raus, zuerst links praktisch nix, später genau umgekehrt.

Jetzt habe ich mir Kontaktspray WL und Ballistol bestellt und das Ding aufgeschraubt: die Potis, an die ich rankomme, sind geschlossene Teile, daber meine Frage...

Leider ist an den Balance-Poti überhaupt nicht ranzukommen, eine Anleitung habe ich:

http://www.opweb.de/german/geraet.php?id=881

allerdings musste ich dabei doch aufgeben, weil mit Schrauben alleine da nichts zu machen ist.

Letztlich gibt es noch zwei Schräubchen, mit denen man die Balance einstellen kann und dort ist anscheinend einmal Flüssigkeit drauf gekommen. Kann ich da auch einfach das Kontakspray draufsprühen und den Siff mit Wattestäbchen entfernen?

Über hilfreiche Antworten würde ich mich sehr freuen!
Toni_
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 02. Mrz 2011, 19:31
Neiiiiiiiiinnnnnnn !! Kein Ballistol verwenden

Wie oft muß da noch drauf hingewiesen werden ?!

Ballistol , Autokontaktspray, WD40 , Caramba und Deospray sind nicht
für Elektronische Bauteile geeignet !
Kontakt 60 nur mit anschliessender Nachbehandlung durch WL-Spray



>>>>>> http://www.hifi-foru...m_id=185&thread=6876



Gruß
Toni


[Beitrag von Toni_ am 02. Mrz 2011, 19:42 bearbeitet]
ChriKN
Neuling
#24 erstellt: 02. Mrz 2011, 19:42
Danke:)
Trotzdem bin ich etwas verunsichert, ob ich auf diese Teile einfach so draufsprühen kann... ich weiß, dumme Frage, aber die sehen so abgeschlossen für mich aus und an der Oberfläche wird doch kaum das Problem liegen, oder?
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