SONY STR-414L Hitzeentwicklung

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Holzbocker
Stammgast
#1 erstellt: 13. Feb 2015, 21:17
Hallo,

mein STR-414L fällt durch "strengen" Elektrogeruch infolge einer Überhitzung auf, es ist kaum auszuhalten. Obwohl der Receiver funktioniert.
Es handelt sich um einen Widerstand 56Ω/5W und einem Transistor 2SC1173 mit Kühlblech im Bereich der Endstufe. Der R heizt sich relativ schnell nach ca. 30 Sekunden auf und kohlt schon einen C in der Nachbarschaft an. Der 2SC braucht 2-3 Minuten zum Aufheizen und kann dann fast nicht mehr berührt werden.

Fragen: R und 2SC austauschen und hoffen, die Ursache ist vorbei? Bzw. was kann die Ursache sein? Oder einfach lassen wie es ist - never change a running system?

Hier ein Foto der Einbausituation:

STR414L

Bin für jeden Tip dankbar.....
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 13. Feb 2015, 22:20
Man hätte schwerlich einen 5W-Widerstand verbaut, wenn dieser dort nicht gebraucht würde. Wird wohl der Bratwiderstand vor dem Längsregler sein, dessen Längstransistor der am KK ist. Wenn im Teil mit niedriger Spannungsversorgung nur 1-2 OPs rumlaufen, ist diese Billigvariante durchaus ausreichend, um man spart sich am Trafo einen weiteren Abgriff.

Es könnte natürlich noch sein, daß irgendwas hinter dem Längsregler zuviel Strom zieht. Da müßte man dann nach der Ursache suchen. Miß mal den Spannungsabfall über dem Widerling und vergleiche mit dem Nennwert lt. Schaltplan.

Übrigens, der Elko rechts neben dem 2SC1173 dürfte nicht mehr so fit sein, dem zieht's schon die Unterhosen hoch. Die kleinen davor dürften wohl auch fertig sein. Gut warm wird es da so oder so, und nach 35 Jahren... Markenware 105°, klar.
Holzbocker
Stammgast
#3 erstellt: 13. Feb 2015, 22:49
Danke,
also mein Voltmeter zeigt beim 5Watt-R vorne ca. 30 Volt, hinten ca. 40 Volt, lt. Schaltplan also im Rahmen der angegebenen Werte:

STR414L

Die Cs in der Umgebung werde ich wohl tauschen. Mal sehen, ab sich am Temperaturverhalten etwas ändert. Falls nicht, könnte ich den 5W-R gegen einen mit 8 Watt oder 10 Watt tauschen und den KK vergrößern. Wäre sicherlich hilfreich - oder?

@edit: 4 Elcos im Umfeld getauscht - keine Änderung des Effekts. Werde den dicken R ("Bratwiderstand") gegen einen mit mehr Leistungsvermögen tauschen und ein zusätzliches Kühlblech am KK 2SC anbringen.


[Beitrag von Holzbocker am 13. Feb 2015, 23:32 bearbeitet]
hf500
Moderator
#4 erstellt: 13. Feb 2015, 23:33
Moin,
der 5W-Widerstand ist soweit noch korrekt bemessen, er hat noch nichtmal grossartig die Platine angebraeunt. Nachloeten duerfte hier reichen. Widerstaende werden nun mal warm ;-) Rechnet man nach, kommt man aus den Schaltbildangaben auf 2,36W, also etwa halbe Nennbelastung.
Die schwarze Stelle an dem weissen Widerstand daneben ist harmlos, das ist ein Staubschatten, den aufsteigende warme Luft des anderen Widerstandes da abgesetzt hat.

Das mit dem Transistor ist typisch fuer Fernostgeraete. Man hat sehr lange Zeit geglaubt (und tut es teilweise immer noch), dass man mit einem Stueckchen Stahlblech einen Kuehlkoerper bauen kann. Nein, kann man nicht ;-) Der Transistor sollte einen vernuenftigen Alukuehlkoerper bekommen, am besten geschwaerzt. Noch besser waere es, man koennte ihn auf dem Endstufenkuehlkoerper montieren und mit einer dreiadrigen Leitung anschliessen.

Edit: Nach den Schaltbildangaben muss der Transistor knapp 2,7W an die Luft setzen. Eigentlich auch nicht uebertrieben viel. Wenn man zugrunde legt, dass bei maximaler Umgebungstemperatur die Sperrschichttemperatur des Transistors 125°C nicht uebersteigen soll, kommt in etwa so ein Kuehlkoerper heraus, der schon an dem Transistor ist. Die ganze Anordnung ist zwar nicht schoen, schafft es aber, die Platine darunter nicht braun werden zu lassen. Ist also auch ausreichend bemessen, wenngleich ich persoenlich immer noch die Moeglichkeit eines Versetzens auf den Endstufenkuehlkoerper bevorzuge.

Ueber die Elkos ist alles gesagt, kann man tauschen gegen 105°C Typen.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 14. Feb 2015, 01:27 bearbeitet]
Holzbocker
Stammgast
#5 erstellt: 14. Feb 2015, 13:11
Problem vorerst so gelöst:

Eineige Cs gewechselt, 5W-R gelassen, wie er ist. 2SC-KK zur Entlastung mit einem Alu-Rippenkühlkörper vergrößert, siehe Foto:

STR-414L

Damit dürften die thermischen Probleme und der Gestank deutlich reduziert werden. Vielen Dank für die fachkundigen Hinweise!
hf500
Moderator
#6 erstellt: 14. Feb 2015, 20:32
Moin,
kann man so machen, ist aber unguenstig. Grund dafuer ist das schlechte Waermeleitvermoegen von Stahlblech, von der im Transistor erzeugten Waerme kommt wenig im Zusatzkuehlkoerper an.

Wenn nicht Verlegung auf den Endstufenkuehlkoerper, denke ich an sowas:
http://www.pollin.de...er_1AA2HEA0314C.html

Dieser ist zwar fuer waagerechte Montage eingerichtet, kann aber bestimmt auch auf "Senkrechbetrieb" geaendert werden. Die Frage ist nur, ob genuegend Platz vorhanden ist.

73
Peter
Holzbocker
Stammgast
#7 erstellt: 14. Feb 2015, 20:38
Yes - sure.

Hab in der Bucht einen Satz KK für Senkrechtmontage in Beobachtung. Werde nach Kauf ummontieren.

Bei mir ist noch einen Fisher RS1056E mit gleicher Bauweise im Bestand, da wurde ein 2SC sogar ohne KK sich selbst überlassen und der heizt das ganze Gehäuse auf...

Wünsche noch einen schöne Abend
Uwe1_uwe1
Neuling
#8 erstellt: 15. Sep 2022, 09:53
Hallo
habe auch so einen STR-414L und auch bei meinem wird der Längsregeltransistor Q701 (der mit dem kleinen Kühlbrech) sehr heiss. Defekte C's sehe ich nicht. Darf der so heiss werden, dass man das Blech nicht mehr anfassen kann?

Gruss
Uwe
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 15. Sep 2022, 10:39
Ja, der Widerstand R703 und der Transistor dürfen sehr heiss werden. Objektiv wären Temperaturmessungen, weil man mit den Fingern alles als heiss empfindet, was >40°C hat. Die Bauteile halten sehr viel mehr aus (siehe Datenblätter).
Um Defekte auszuschließen, könnte man an den Enden des Widerstands gegen GND messen. Wenn ca. einmal ca. 30 und einmal ca. 40 VDC gemessen werden, läuft alles wie es soll (R703 setzt dann ca. 2,5W in Wärme um).

Bei Geräten mit Umschaltmöglichkeit für die Netzspannung empfiehlt sich die Umstellung auf 240 V~ (bei gezogenem Netzstecker).
Ein wenig senkt diese Maßnahme auch die Temperaturen.
Uwe1_uwe1
Neuling
#10 erstellt: 22. Sep 2022, 13:30
Hallo CarlM

die Mail aus dem HiHi-Forum ist in meinem Spam-Ordner geladet, sonst hätte ich Deine Antwort viel früher gelesen.

Den Tipp mit dem Benutzen der 240V Option anstatt 220V habe ich gleich umgesetzt und wirklich, es ist etwas besser. Dann ist halt die Spannungs-Differenz zwischen Collector und Emitter vom Q701 etwas kleiner, und das macht etwas weniger Verlustleistung.

Gute Idee, danke.

Gruss Uwe
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