Spannungsfestigkeit der Eingangselkos

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hdldum
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Aug 2010, 14:18
Hi !

In meiner Endstufe Nano Block NX4 sind im Eingangskreis 3 Stück 25V/2200uF/85C Chinabecher verbaut. Die will ich ersetzen, nur bei 16V könnte ich mehr Kapazität unterbringen (hoher Ripplestrom und 105C sind vorausgesetzt).

Meine Frage an die erfahrenen Leute hier im Forum ist was den in der Mehrzahl so verbaut wird, 16V oder 25V ?
Weil ich konnte schon beide Varianten auf Fotos entdecken
und weis jetzt nicht so recht weiter.
DasM
Inventar
#2 erstellt: 13. Aug 2010, 14:45
Wenn 25V drin sind würd ich auch wieder 25+ reintun.

Der Hersteller wird sich (hoffentlich) was dabei gedacht haben
hdldum
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 13. Aug 2010, 15:52
Das ist kein Grund.
Hersteller denken sich vieles, zB was gerade am billigsten zu haben ist. Oder aber das der zulässige Ripplestrom und die Lebensdauer (bei Billigelkos in dieser Anwendung sowieso bescheiden) kleinwenig grösser wird, zumindest bis nach der Garantiedauer .
Es kann mit der Spannung zu tun haben, muss es aber nicht. Drumm hätt ich gern ein paar Rückmeldungen
wie es "Andere" handhaben.
SmokieMcPot
Stammgast
#4 erstellt: 13. Aug 2010, 16:16
Hi, hab schon des öfteren Endstufen mit 25V-Eingangselkos gesehen. Hab mich auch jedesmal gewundert warum

Schreib doch mal den WarlordXXL hier aus dem Forum an und frag den. Der wird dir deine Frage sicher beantworten können.

MfG der Smokie


[Beitrag von SmokieMcPot am 13. Aug 2010, 16:16 bearbeitet]
DasM
Inventar
#5 erstellt: 13. Aug 2010, 18:30
Ämblifier is auch kompetent in solchen Sachen
WarlordXXL
Inventar
#6 erstellt: 14. Aug 2010, 07:41
Die 25V Elkos sind halt langlebiger als die 16V Teile.

Im Auto haste ja normalerweise maximal 14-15V Gleichspannung anliegen. Wenn die Elkos jetzt z.b. ein wenig unter Fertigungstolleranz liegen, kanns passieren das die nach ein paar Jahren dicke Backen machen oder auslaufen.

Allerdings hat selbst ZED Audio größtenteils nur 16 oder 18V Typen verbaut.

Also ich selbst hab auch oft 16V Typen verbaut und hatte noch keine Ausfälle.

MFG

Micha
Onkel_Alex
Inventar
#7 erstellt: 15. Aug 2010, 12:06
Ich verbaue immer 25V-Typen oder mehr. Je höher die Spannungsfestigkeit, desto besser ist oft auch der ESR.

Je besser die Qualität der Elkos, desto eher vertragen sie auch mal mehr Spannung als angegeben.
Ämblifeier
Stammgast
#8 erstellt: 15. Aug 2010, 19:22
Mit der höheren Spannungsfestigkeit und dem besseren ESR scheint zu stimmen, habe gerade mal meine Tabelle rausgekramt.



Und bei den ZEDs da machen die mit der Spannungsfestigkeit von 16 Volt oftmals Probleme und laufen aus.
Sind aber auch die Einzigen mir bekannten Problem-Elkos in Endstufen.


[Beitrag von Ämblifeier am 15. Aug 2010, 19:23 bearbeitet]
gisewhcs
Stammgast
#9 erstellt: 15. Aug 2010, 20:31
Haha! Grundsatzdiskussion olé!

Da ich mir hier gerade eigentlich total unsicher bin, gibts das nur für Neugierige...
Wer dann evtl. kurz die Formeln zur Hand hat, ich sag Danke!

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):


Also ich meine mal gelernt zu haben, das desto größer die Spannungsfestigkeit bei Elkos ist, desto weiter liegen die einzelnen Schichten auseinander.
Wie soll denn da der (ES-)Widerstand kleiner werden?
Kann ja sein, dass das in dem Fall einer Beaufschlagung mit der Nennspannung der Fall ist, aber wohl eher nicht, wenn z.B. ein 50V Elko nur mit 14,4V beaufschlagt wird,
oder ist das jetzt ein absoluter Gehirnfurz meinerseits?


Und jetzt zu den oft undichten ZEDschen Elkos:
Das war eine Nichicon Serie, die als Bodenplatte ein Stück Pertinax hatte, das die nicht wirklich gut auf Vibrationen wie es sie im Auto gibt können, dürfte klar sein.
Ich denke nicht, das es an der 16V Festigkeit lag.
Sonst müssten sich wahrscheinlich auch 75% aller 1F-Caps im Auto über kurz oder lang mit ner Lache Elektrolyt oder nem großen Knall verabschieden.
Die "modernen" Elkos haben ja meist nen Gummiboden, der Vibrationen besser abfängt und da der eingepresst ist auch teilweise selbst dichtend ist.

Ich selbst tausche eigentlich auch immer alles was primär im NT hängt gegen 25V-Typen, einfach nur als Sicherheitsreserve.
Bei manchen Geräten nehm ich auch nur 16V-Typen, bisher auch ohne Ausfall, dann aber nur wenns z.B. um Bauhöhe geht.
hdldum
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 16. Aug 2010, 08:48
Interessant zu lesen .

Hab 2 gleichgrosse Panasonic Elkos zur Wahl die den vorhandenen Platz voll ausnutzen:

Brummstrom 3750mA
Kapazität 3300μF
Lebensdauer 7000Stunden
Max. Betriebstemperatur 105°C
Spannung 16V DC

oder

Brummstrom 2940mA
Kapazität 2700μF
Lebensdauer 5000Stunden
Max. Betriebstemperatur 105°C
Spannung 25V DC

Das Match lautet Spannung gegen restliche Daten.


p.s hab grad gemerkt das die Serie unterschiedlich ist, da hinkt der Vergleich natürlich

In der gleichen Serie (FM) unterscheiden sie sich
rein in der Kapazität und Spannung, die restlichen Daten sind identisch, also 16V / 3300uF gegen 25V / 2700uF.

p.p.s
weil ich grad beim Zerlegen der Endstufe bin,
wusste nicht das Kaptonband als Wärmeleitpad taugt.
Nein, nätürlich nicht. Kapton ist ein guter Isolator, hochtemperaturfest, mechanisch fest, aber wärmeleiten
tut es nicht. Interessantes Kühlkonzept ....
Auszug aus Wikipedia: "Kapton was used extensively in the Apollo program. It was used as thermal insulation on the Lunar Module."
Glaub die Chinesen verwechseln da was.

p.p.p.s
Brückengleichrichter der Spannungsversorgung:
2 Doppeldioden FMG22S, satte 5A pro Diode
für einen Verstärker mit 4x100 Watt an 4Ohm ...


[Beitrag von hdldum am 16. Aug 2010, 10:37 bearbeitet]
hdldum
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 16. Aug 2010, 17:56
Danke für die Rückmeldungen, 25V und dafür ruhig schlafen lautet also die Devise.
Tausche auch noch die Gleichrichterdioden und
unter die Halbleiter kommen ordentliche Wärmeleitpads.

Gruss
hdldum
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 17. Aug 2010, 08:36
Für die Interessierten ein Foto vom Inneren der NX4 Nano Endstufe.

OP's sind TL074,
Sicherung und Eingangsfilter nicht vorhanden

http://666kb.com/i/blvcarcxsxy47mz2a.jpg
hdldum
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 17. Aug 2010, 21:12
Was passiert neben den geringeren Verlusten
wenn man den Ringkerntrafo niederohmiger macht (mehr Litzen und mehr Gesamtquerschnitt) ?
hdldum
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 19. Aug 2010, 12:27
Keine Elektroniker hier ?

Windungszahlen (2x4 und 2x9) hab ich gleich gelassen, ausgerechnete verzerrungsfreie 50 Watt pro Kanal sind mir
genug. Die Herstellerangaben von 100 Watt gelten wahrscheinlich nur bei 16V Eingangsspannung und 100% Klirr.

Windung Primär:
vorher 2.2mm²(8 Litzen), jetzt 4mmm²(40 Litzen)
Sekundär:
vorher 1.65mm² (6 Litzen), jetzt 2.65mm² (40 Litzen)

http://666kb.com/i/blxj6n2rkaeu4j30i.jpg


Ämblifeier
Stammgast
#15 erstellt: 20. Aug 2010, 19:23

Was passiert neben den geringeren Verlusten
wenn man den Ringkerntrafo niederohmiger macht (mehr Litzen und mehr Gesamtquerschnitt) ?


Die Endstufe wird etwas schwerer.

Der Trafo sieht jedenfalls gut aus, wird schon ein par Watt in Brücke mehr bringen.

Ist die Sekundärspannung geregelt?
Audiklang
Inventar
#16 erstellt: 20. Aug 2010, 20:16

hdldum schrieb:
Keine Elektroniker hier ?

Windungszahlen (2x4 und 2x9) hab ich gleich gelassen, ausgerechnete verzerrungsfreie 50 Watt pro Kanal sind mir
genug. Die Herstellerangaben von 100 Watt gelten wahrscheinlich nur bei 16V Eingangsspannung und 100% Klirr.

Windung Primär:
vorher 2.2mm²(8 Litzen), jetzt 4mmm²(40 Litzen)
Sekundär:
vorher 1.65mm² (6 Litzen), jetzt 2.65mm² (40 Litzen)

http://666kb.com/i/blxj6n2rkaeu4j30i.jpg


images/smilies/insane.gif


sollte stabiler laufen mehr strom abkönnen zumindest rein vom übertrager herr also etwas in richtung high current

aber ob`s die mosfet`s auch abkönnen im netzteil ?

nur meine persönliche einschätzung darauf basierend was ich zu der technologie weiß


kann gern von anderen verbessert/berichtigt werden !

Mfg Kai
hdldum
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 20. Aug 2010, 21:50
Die Sekundärspannung ist nicht geregelt.
Was mich aber stört ist das die OP's auch keine stabile
Spannung haben bzw. hatten. Die haben einfach mit einer Hilfswicklung am Trafo und zwei Einweggleichrichter + und - erzeugt. Da kommen stattdessen zwei Spannungsregler.

Mosfets sind schon neue bestellt, auch stärkere
Gleichrichterdioden. Will nicht das mir das Ding um die Ohren fliegt oder noch schlimmer meine vier Andrians vernichtet. Bzw bevor die Endstufe überhaupt Lautsprecher sehen darf belaste ich sie mal mit Leistungswiderständen und die Ärzte .

Grüsse
flitzebibo
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 29. Aug 2010, 00:46
Was für Mosfet und Endstufentransistoren sind verbaut?
Man könnte die Anzahl an Mosfets evtl. noch verdoppeln wenn platz vorhanden ist. Senkt auch noch den Innenwiederstand vom gesamten Netzteil.
WarlordXXL
Inventar
#19 erstellt: 29. Aug 2010, 19:49
Wenn du die Netzteil Fets tauscht, denk dran die Gate Widerstände anzupassen und auf die Gate Kapazitäten zu achten. Evtl. auch die NT Fet Treiber gegen andere Typen tauschen.

MFG

Micha
hdldum
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 30. Aug 2010, 12:08
Danke für den Hinweis .
Anstatt STP65NF06 kommen IRF3205 (ca. doppelte Gatekapazität).
Die Endstufentransitoren weis ich nicht mehr
(liegen im Mist), irgendwelche langsameren 12A Typen,
werden durch 2STC5242 / 2STA1962 ersetzt.

Eigentlich ändere ich mittlerweile den ganzen Verstärker. Das Layout find ich recht sauber und kompakt, hat mir Lust auf mehr gemacht.

Grüsse


[Beitrag von hdldum am 30. Aug 2010, 12:09 bearbeitet]
WarlordXXL
Inventar
#21 erstellt: 30. Aug 2010, 12:51
Denk mal, da wirst du orginal ca 100Ohm gate Widerstände haben oder? Halbier die mal...also 47Ohm sollte gut passen.

MFG

Micha
hdldum
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 30. Aug 2010, 13:42
Gerade nachgeschaut, sind 47 Ohm pro Gate.
Der Treiber besteht aus kleinen SMD Transistoren, natürlich ohne Beschriftung. Wenn ich von 100mA pro Treibertransistor und 15V ausgehe könnt ich auf 33 Ohm runter.
Onkel_Alex
Inventar
#23 erstellt: 30. Aug 2010, 15:03
Da steht garantiert was drauf. z.B. "A1s"
Musst dann halt in den Listen nachschaun welcher Typ das ist.
hdldum
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 31. Aug 2010, 08:14
Tatsächlich, 2L und G1. Mehrdeutig, aber alle >= 500mA.
Damit kann ich den Gatewiderstand halbieren.
hdldum
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 01. Sep 2010, 22:09
Schildere mal meinen Tuningfortschritt:

Von den teuren Endstufen abgeschaut hab ich den Trafo in die Blechkappe von einem geschirmten Lautsprecher eingegossen, sieht aus wie eine alte Fahrradglocke :D.

Audioteil:

TL074 OP's gegen OPA4134 getauscht, Rauschen war
beim Ersttest nicht gerade wenig, geben auch nur 80dB an.

Alle non-NPO Keramikkondensatoren die Kontakt zum
Audiosignal haben gegen NPO's getauscht. Bei den
Filterkondensatoren (z.B. 330nF) gings nur mit Stapeln,
SMD Grösse 1206 auf 0805 Pads und den höchsten verfügbaren Werten
->
http://666kb.com/i/bmb3j4ymodvo28936.jpg

Emitterwiderstände der Endstufen (Drahtwickel) gegen
3 Watt Metallstreifenwiderstände getauscht, sind so gut wie
induktivitätsfrei (und machen kein Streufeld wie eine Spule).
Im Inneren schaut der so aus (mit Schraubstock Gehäuse zerbröselt ):




LG
hdldum
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 07. Sep 2010, 12:30
Fortsetzung

Die NX4 NanoBlock Endstufe hat differentielle(!) Eingänge, d.h der Schirm vom Chinchstecker liegt nicht direkt auf der Endstufenmasse. Dadurch gibt es keine Masseschleifen über die Chinchkabel und unvermeidbare Potentialunterschiede zwischen HU und Endstufe wirken sich nicht auf das Audiosignal aus.

Aber auch da gibts was zu verbessern, die Widerstände der Differenzverstärker sind mit 100kOhm recht hochohmig und tragen zum Rauschen bei -> 22k mit 0.1%. Der OP sieht jetzt statt 50kOhm nur mehr 11kOhm Quellwiderstand, im beigefügten Diagramm kann man die Rauschreduzierung ablesen.
Die 0.1% sorgen als Dreingabe für eine noch bessere Gleichtaktunterdrückung.

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