Weiche oder Bandbegrenzung bei Woofern

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suisserolf
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Jul 2022, 20:00
Ich habe 4 recht gute Woofer-Chassis bekommen und möchte mir ein Array bauen für die Tieftonuntersützung und Kompensation von Moden. Selbstbaulautsprechererfahrung habe ich etwas, aber ich stecke an einen Punkt fest:

Brauche ich für einen Woofer, also einen Lautsprecher mit nur einem Kanal eine Weiche?
Die Ansteuerung soll so erfolgen, dass das Signal für die einzelnen Lautsprecher bereist VOR dem AMP bandbegrenzt wird, auf z.B. 100Hz und darunter, vielleicht am Ende 70Hz. Der AMP ist ein Breitbandverstärker und sollte am Ausgang also nur Bässe produzieren.

Kann ich das direkt anschließen oder braucht es noch eine Weiche/den TP-Pfad, respektive eine ander Form der Dämpfung mit einer Spule?
Oder braucht es gar eine Last für den Höhenbereich, damit der AMP dort eine Impedanz "sieht"?
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 06. Jul 2022, 21:57
Hi,
suisserolf (Beitrag #1) schrieb:
... Oder braucht es gar eine Last für den Höhenbereich, damit der AMP dort eine Impedanz "sieht"?

Nein.

Nette Vorstellung, aber falls du Sorge hast:
Der Tieftöner stellt auch im HT-Bereich eine Last dar, es ist v.a. die Eigen-Induktivität seiner Schwingspule.

Wenn eine aktive TP-Filterung vorher erfolgt ist keine zusätzliche (passive) Weiche notwendig.

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 06. Jul 2022, 21:58 bearbeitet]
suisserolf
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 08. Jul 2022, 08:41
Naja, die Last ist eben eine andere, weil die Induktivität ja wirkt. Normalerweise wäre ja parallel noch ein HT - aber stimmt natürlich, dessen Last ist ja recht gering.

Ich frage mich nur, weil es im Netz Subwooferweichen gibt, also wirklich einkanalig zum Dazwischenklemmen.
ehemals_Mwf
Inventar
#4 erstellt: 08. Jul 2022, 10:09

suisserolf (Beitrag #3) schrieb:
... Ich frage mich nur, weil es im Netz Subwooferweichen gibt, also wirklich einkanalig zum Dazwischenklemmen.

Diese erzeugen aber keine "Ersatz"-Last für den nicht genutzten Hochtonbereich
-- das ist bei heutigen Verstärkern nicht notwendig ("Leerlauf-fest") --
sondern filtern prinzipiell genauso (*) wie aktive Filter vor dem Verstärker,
und vergrößern durch ihre in Serie geschaltete Spule die ohnehin vorhandene LS-Induktivität
= mit zunehmender Frequenz nachlassender Stromfluss = ansteigender Widerstand = weniger Belastung des Verstärkers falls dort noch Signale kommen sollten ...

------------------------
(*) = normalerweise aber mit Nebenwirkungen, v.a. Interferenz mit der nicht weit genug entfernten Grundresonanz des LS.
Nicht nur deshalb sind aktive Filter im Bassbereich vorzuziehen ...


[Beitrag von ehemals_Mwf am 08. Jul 2022, 10:12 bearbeitet]
suisserolf
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 13. Jul 2022, 21:32
Ok soweit. Nun wird es aber so sein, dass ich das an einer digitalen Endstufe betreibe: Ausgang 15Hz - 28kHz. Ich möchte vermeiden, dass dem Basslautsprecher überhaupt etwas zugeführt, was er nicht verarbeiten soll. Ich denke, ich werde es einfach mal zusammenstecken und messen, ob sich etwas Relevantes über der Trennfrequenz tut.

Allerdings ist ein weiteres Verständnisproblem aufgetaucht:

Ein gageter Bass hat bekannterweise ein steiles Anstiegsverhalten und damit Frequenzanteile durch Oberwellen. Diese werden bei einer z.B. 2-Wege-Box auf 2 Kanäle aufgeteilt, wenn sie im Bereich der Trennfrequenz der Weiche liegen sollten.

Das dürfte kein Problem sein, nehme ich an, wenn ich den Hauptlautsprecher und Woofer richtig abstimme, oder? D.h. die Frequenzanteile werden dann vom Hauptlautsprecher verarbeitet und kommen erst gar nicht im Sub-Kanal an. (?)
ehemals_Mwf
Inventar
#6 erstellt: 13. Jul 2022, 23:30

suisserolf (Beitrag #5) schrieb:
... Ein gageter Bass hat bekannterweise ein steiles Anstiegsverhalten und damit Frequenzanteile durch Oberwellen. Diese werden bei einer z.B. 2-Wege-Box auf 2 Kanäle aufgeteilt, ...

Wenn das Gating vor dem Filter (Weiche) erfolgt, ist die Aufteilung wie erwartet.

Hinter der (Aktiv-)Weiche natürlich nicht, sodass ein passives Filter direkt vorm Subwoofer noch was bringen würde.
Dafür ist keine 2-Weg-Weiche notwendig
-- also inklusive "Umleitung" zu einem Mittel-Hochtöner oder Ersatzwiderstand --
ein Tiefpass vorm Sub reicht.


[Beitrag von ehemals_Mwf am 13. Jul 2022, 23:31 bearbeitet]
suisserolf
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 14. Jul 2022, 17:27
Der "gegatete" Bass war nur ein Beispiel für einen Basston aus einer Gitarre oder einem Keyboard - also einer mit satten Oberwellen - steckt also alles im Primärsignal, weit "vorne" vor dem Verstärker.

Davon ausgehend, dass der Verstärker für den Sub Pfad gar keine Frequenzen oberhalb der Trennfrequenz gibt, sollte es also ohne Tiefpass vor dem Woover gehen.
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