Zusammenhang zwischen Group Delay und Hoch- bzw. Tiefpassfiltern

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CYberMasteR
Stammgast
#1 erstellt: 16. Jul 2013, 14:09
Hallo Leute,

vielleicht kann mir mal jemand den Zusammenhang zwischen den beiden Sachen erklären:
Wenn ich in WinISD einen Filter oder eine EQ-Anpassung vornehme, erhöht sich teilweise massiv der Group Delay für die Simulation.
Wieso hängt dies zusammen?
Kann man das umgehen / verbessern?
Tritt das Phänomen nur bei passiven Weichen oder auch bei DSPs auf?

Bitte um gute Erklärungen und hoffentlich auch Verbesserungsvorschläge, weil ich das Problem gerade habe Projekt TRON Legacy // Group Delay zu hoch?
detegg
Inventar
#2 erstellt: 16. Jul 2013, 15:03
Hallo,

diese Filter - egal ob aktiv oder passiv - bedingen neben Änderungen im Amplitudengang immer eine Phasenverschiebung über die Frequenz. Die GLZ ist nur die Ableitung/Steigung der Phase.
langsame Phasenänderung = kleine GLZ
schnelle Phasenänderung = große GLZ

Für gute Basswiedergabe bei Musik darf die GLZ nicht über +-20ms liegen.

;-) Detlef
CYberMasteR
Stammgast
#3 erstellt: 16. Jul 2013, 15:27

detegg (Beitrag #2) schrieb:
Hallo,

diese Filter - egal ob aktiv oder passiv - bedingen neben Änderungen im Amplitudengang immer eine Phasenverschiebung über die Frequenz. Die GLZ ist nur die Ableitung/Steigung der Phase.
langsame Phasenänderung = kleine GLZ
schnelle Phasenänderung = große GLZ

Für gute Basswiedergabe bei Musik darf die GLZ nicht über +-20ms liegen.

;-) Detlef


Das die GLZ nicht über 20ms liegen darf, hab ich schon gelesen. Aber selbst ohne Filter komme ich beim Mivoc AW 3000 im BR ohne jegliche Filter über 23ms. Mache ich dann was falsch?

Wenn ich dich richtige verstehe, dann müsste ich also weniger gegen die GLZ sondern eher gegen die Phasenänderung bei einer bestimmten Frequenz arbeiten. Wie bitte mache ich das?
detegg
Inventar
#4 erstellt: 16. Jul 2013, 17:50
Hi Christopher,

Phase und GLZ sind (fast) dasselbe, die GLZ nur eine andere Darstellung zur einfacheren Beurteilung der Phase - diese wiederum hängt zwingend an der Art des Filters, also dem Frequenzgang zusammen.
Beeinflussen kannst Du das bei "normalen" aktiven/passiven Filtern nicht getrennt.

Ein geschlossenes Gehäuse wird systemtheoretisch als Hochpass 2.Ordnung beschrieben (BR = 4.ord) und erzeugt entsprechende Phasendrehungen/GLZ im Bereich der Resonanzfrequenz.
Die Kunst, ein HiFi-taugliches Konstrukt gerade im Tiefbass zu entwickeln, besteht in der perfekten Abstimmung von Chassis (TSP) und Gehäuse.

Und dann ist da noch der Hörraum. Die ganze theoretische Abstimmerei per Simu macht nur Sinn, wenn Du den Raum mit einbeziehst. Das macht mW aber kein Sim-Prog - außer Du misst selber.

;-) Detlef
HiFi-Selbstbau
Inventar
#5 erstellt: 17. Jul 2013, 08:49
Hi,

übrigens: je tiefer die untere Grenzfrequenz desto höher die GLZ (zumindest dort) -> ggf. auf ein paar Hz untere Grenzfrequenz verzichten (auch mit Hinblick auf die Raummoden, s. http://www.hifi-selb...view=article&id=185)?

Ach ja: im Raum mit seiner Frequenzverbiegung um +/- 10 dB ist sowieso alles noch ganz anders -> das Problem ist daher eher akademischer Natur . . .

Gruß Pico
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